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Als Dinosaurier Deutsch-Ostafrika beherrschten - Golf Dornseif

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In Lindi konnten die Frachter nur auf Reede ankern, sodass arabische Dhaus (Lastensegler) den<br />

Zwischentransport übernehmen mussten mit begrenzter Kapazität. In Dar-es-Salaam ließ sich nochmaliges<br />

Umladen auf einen großen Überseedampfer der Woermann Linie nicht vermeiden Kurs<br />

Hamburg.<br />

Die Statistik der Expedition hinterließ folgende interessante Zahlen: Innerhalb von drei Jahren beförderte<br />

man 4300 Lasten mit 5400 Trägern im Wechsel, also umgerechnet 800 Kisten mit 185 Tonnen<br />

Gesamtgewicht. Allein 1912 (im letzten Jahr der Ausgrabungen) wurden 250 Kisten mit 40 Tonnen<br />

Gewicht angeliefert. Eine Holzkiste erforderte Ausgaben in Höhe von 20 bis 30 Mark (zur Anfertigung<br />

und Auslieferung). Der Rücktransport der in Berlin zerlegten Kisten nach Lindi zur Wiederverwendung<br />

ersparte innerhalb von drei Jahren Kosten in Höhe von etwa 3000 Mark. Die Lohnausgaben für alle<br />

Eingeborenen (in drei Jahren) verrechnete die <strong>Dinosaurier</strong>-Expedition mit rund 100.000 Mark.<br />

Ein wohlgeordneter Tagesablauf<br />

Vormittags inspizierten die Wissenschaftler turnusmäßig die wichtigsten aktuellen Grabungsstellen,<br />

an denen oft selbständig gearbeitet wurde mit wenigen eingeborenen Aufsehern. Etikettieren, Katalogisieren,<br />

Zeichnen und Fotografieren erledigte man routiniert. Während der trockenen Monate gingen<br />

die Forscher nachmittags auf die Jagd, um die Verpflegung aufzubessern.<br />

Enttäuschungen an den Fundorten blieben nicht aus: Oft fehlten den Extremitäten beim Ausgraben<br />

die Füße oder es brach die vom Schwanz bis zum vordersten Halsabschnitt aufgedeckte Wirbelsäule<br />

plötzlich ab und erwies sich als kopflos. Zur Jagdbeute zählten Perlhühner, Warzenschweine und<br />

Antilopen, bereichert durch Gemüse-Konserven beim Abendessen. Eier und Bananen lieferten<br />

benachbarte Eingeborenendörfer. Seltsamerweise hielten sich die Schwarzen zwar Hühner,<br />

verschmähten jedoch im allgemeinen den Verzehr von Eiern ...<br />

Ab Anfang August gestattete das Abbrennen großer Flächen Steppengras ein gründliches Absuchen<br />

der Umgebung des Tendaguru Bergmassivs, etwa zwei Kilometer im Umkreis, mit vielen neuen Funden.<br />

Den Baumwuchs rührte die Feuersbrunst nicht im geringsten obwohl meterhohe Flammensäulen<br />

scheinbar unwiderstehlich durch den Forst fegten. Kranke Stämme gehen zugrunde, gesunde<br />

überleben mühelos. Ihr Laub wird versengt, aber viele Blätter verfärbten sich nach wenigen Tagen<br />

und nach einer Woche folgen junge Blüten ...<br />

Dhau-Segelboote mit Knochenkisten am Hafen Lindi

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