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mehr Verlagshäusern werden von Managern geleitet. Der alles best<strong>im</strong>mendeVerlegertypus wird zunehmend Rarität. Das sind Vorboten einesIndustrialisierungsprozesses, auch bei den Printmedien.<strong>Die</strong> Qualitätssteigerung be<strong>im</strong> Inhalt des Produktes ist Sache der Chefredaktion,beraten von Verkauf und Marketing. Der Vertrieb und dieTechnik haben abzusichern und mitzusparen. Der Vertrieb bemüht sichmehr um den Kunden und konzipiert attraktive Nebengeschäfte. DerPersonalchef muss noch höhere Flexibilität aufbringen, als er von Mitarbeiternerwartet. Der Anzeigenverkauf kann noch mehr Unterstützungund Aufmerksamkeit verlangen als sonst. Der Kunde ist König. Kunde –das sind die Leserinnen und Leser, aber auch die, die Anzeigen schalten.Das Verlagsmanagement muss die Gratwanderung zwischen hartenSparschnitten, Konsolidierung und Zukunftsfähigkeit, Qualitätssteigerungund, wenn möglich, Expansion verantworten.Das Management muss nachweisen, dass der Satz: „<strong>Die</strong> Krise birgt vorallem neue Chancen” vorzeigbare Ergebnisse hat. Gerne würde ich Ihnenan dieser Stelle von verschiedenen Synergieprozessen und Opt<strong>im</strong>ierungen<strong>im</strong> Verlagsbereich berichten, Sie teilhaben lassen an den Sorgen einesVerlagsmanagers. Aber aus Zeitgründen möchte ich bei Ihrem Themableiben und zuspitzen.Ich war vor mehr als 25 Jahren mal Geschäftsführer der Gewerkschaft Erziehungund Wissenschaft (GEW). <strong>Die</strong>se Organisation diskutierte viel überBildungspolitik, über besondere Fördermaßnahmen für Schüler, über daszehnte Schuljahr für alle und Ganztagsbetreuung. Auf unvergessliche Weisehabe ich erfahren, dass diese gesellschaftspolitische Diskussion instrumentellenCharakter hatte. In Wirklichkeit ging es um ständische Interessen: umhöhere Besoldung, kürzere Arbeitszeiten, mehr Stellen. <strong>Die</strong> neueste Pisa-Studie sieht Deutschland bei den Lehrergehältern an erster Stelle – bei günstigenArbeitszeiten. Be<strong>im</strong> Schulerfolg sind wir entsetzlich abgeschlagen.Am Freitag der letzten Woche wurde uns von Experten eine Analyseder Lokalrundfunkstationen unserer Mediengruppe präsentiert. <strong>Die</strong> dreibeliebtesten Radiostationen und die mit der höchsten Reichweite warengleichzeitig die mit dem kleinsten Team und folglich den geringsten Personalkosten.<strong>Die</strong> drei Stationen mit der größten Mannschaft und denhöchsten Personalkosten waren – und ich muss annehmen, nicht durchZufall – die mit der geringsten Reichweite und der mit Abstand niedrigstenAkzeptanz.<strong>Die</strong>se Beispiele ließen sich fortsetzen. Ich will gestehen: Ich glaube nichtan den positiven Zusammenhang zwischen Quantität und Qualität.115

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