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Was da hängen bleibt, beschädigt nicht nur den Ruf von Personen. Esbeschädigt den Ruf und die Glaubwürdigkeit von Institutionen und zerstörtso Vertrauen. Wir brauchen aber dringend neues Vertrauen, gerade inschwierigen Zeiten. Wir brauchen aktive Bürger, die sich in ihre eigenenAngelegenheiten einmischen und Verantwortung übernehmen. <strong>Die</strong>Demokratie lebt nicht von Gesetzen, sondern von leidenschaftlichenDemokraten.13. Wir brauchen leidenschaftliche JournalistenWir brauchen in dieser Demokratie auch leidenschaftliche Journalisten,die sich einmischen und Verantwortung übernehmen. Ich habe mancheSorge geäußert, aber ich sehe auch viel Positives. Wir haben noch<strong>im</strong>mer eine bemerkenswert vielfältige Medienlandschaft. Es gibt vieleJournalisten, bekannte und unbekannte, die in ihrem Beruf weit mehrleisten, als der Tarifvertrag von ihnen fordert. Sie leisten einen unverzichtbarenBeitrag zu unserem Gemeinwesen, auch indem sie Missständeaufdecken und Fehlentwicklungen aufzeigen. Viele von ihnen sindheute hier, und ich freue mich darüber, dass Sie bei dieser Jahrestagungdes Netzwerks Recherche Ihre eigene Arbeit so kritisch hinterfragen.Politiker, und seien sie Bundespräsidenten, sind nur bedingt alsMedienkritiker geeignet – ich habe das am Anfang erwähnt. UnsereGesellschaft braucht eine selbstkritische Debatte innerhalb der Medien.Wir brauchen eine Diskussion über die Rolle und über das Verhalten vonMedien aber nicht nur bei Treffen wie diesem, bei Gewerkschaftsversammlungen,auf Medientagen oder <strong>im</strong> Rundfunkrat. Ich wünschemir, dass <strong>im</strong> Alltag, in Redaktionskonferenzen, aber auch bei Vorstandstreffen,kritisch über die eigene Arbeit und ihre Folgen und Wirkungengesprochen wird. Deutschlands Presse hat noch <strong>im</strong>mer einen guten Ruf.Aber das ist keine Selbstverständlichkeit, und das ist auch nicht für<strong>im</strong>mer gesichert. <strong>Die</strong> Medien vermitteln ein Bild der Wirklichkeit, aber sievermitteln damit gleichzeitig auch ein Bild von sich selbst. Beideserscheint mir reformbedürftig.Rede am 12. Juni 2004 <strong>im</strong> NDR Hamburg193

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