TG-Report 3 / 2008 als pdf-Datei - TG Biberach
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interessierte ich mich dann wieder mehr<br />
für das Laufen. Das Radfahren hatte aber<br />
zunächst weiterhin Priorität.<br />
Red.: Du warst <strong>als</strong>o schon dam<strong>als</strong> ein<br />
halber Triathlet oder zumindest Duathlet,<br />
obwohl es das in dem Sinne bei uns <strong>als</strong><br />
Wettkampf noch gar nicht gab! Wie ging´s<br />
dann weiter?<br />
Charly: Wie für viele war auch für mich<br />
die Fernsehberichterstattung über die<br />
Austragung des Hawaiitriathlons 1982 ein<br />
entscheidendes Schlüsselerlebnis. Die<br />
Bilder elektrisierten mich, von dem Wettkampf<br />
ging eine Faszination aus, die auch<br />
mich erfasste.*<br />
Red.: Nun kam <strong>als</strong>o auch noch eine dritte<br />
Disziplin ins Spiel und Du hast Dich<br />
umgehend in die Fluten gestürzt um den<br />
Widerstand des Wassers zu brechen?<br />
Charly: Na ja, nicht sofort. Aber es gab<br />
ja auch schon bald in Europa ähnliche<br />
Wettkämpfe, und bei einem mit der längsten<br />
Tradition in Deutschland stand ich<br />
1985 dann auch am Start, zusammen mit<br />
Peter Steinwandel. Das war der Allgäu-<br />
Triathlon in Immenstadt, der letztes Jahr<br />
schon zum fünfundzwanzigsten Mal ausgetragen<br />
wurde. (Anm.: Der Klassiker galt<br />
lange Zeit <strong>als</strong> der schwerste Wettkampf<br />
über die halbe Ironman-Distanz in<br />
Deutschland, vor allem wegen der vielen<br />
Höhenmeter auf der Radstrecke.) Leider<br />
waren die Wetterbedingungen dam<strong>als</strong><br />
derart miserabel, die gefühlte Wassertemperatur<br />
lag knapp über dem Gefrierpunkt,<br />
dass ich <strong>als</strong> erster aus dem Wasser stieg.<br />
Dafür wurde ich dann umso mehr bejubelt.<br />
Das begeisterte Publikum jubelte mir<br />
zu, da es nicht mitbekommen hatte, dass<br />
ich dem Großen Alpsee vorzeitig entstiegen<br />
war und auf der Ergebnisliste unter<br />
DNF zu führen war (did not finish).<br />
Red.: Also so ein Neoprenanzug ist doch<br />
manchmal schon was Gutes, oder?<br />
Charly: Klar, auch wir haben dem Altenried<br />
den Umsatz gerne beschert. Aber in<br />
der Zwischenzeit waren dann auch die<br />
ersten Mountainbikes auf den Markt gekommen<br />
und für mich begann dann wieder<br />
eine neue Ära. Ich konzentrierte mich<br />
mehr auf schwere MTB-Strecken in den<br />
Alpen, war beim anspruchsvollen<br />
Duathlon in Schwäbisch Gmünd dabei,<br />
nahm sogar an der WM der Mountainbiker<br />
mit sehr gutem Erfolg teil und musste mir<br />
eingestehen, dass Schwimmen nicht zu<br />
meinen größten Begabungen gehört.<br />
Red: Das Problem haben ja noch mehrere<br />
Dreikämpfer in unserer Abteilung. Aber<br />
unbestreitbar gehören Radeln und Laufen<br />
zu Deinen großen Begabungen, auch<br />
wenn Du so ein extremer „Spätzünder“<br />
warst. Wie kam es denn, dass Du dann<br />
trotz der anderen Interessen plötzlich einen<br />
Marathon laufen wolltest?<br />
Charly: Das war wieder mal so eine ganz<br />
spontane Idee aus meinem Freundesund<br />
Bekanntenkreis, in dem Fall von Thomas<br />
Kühn.<br />
Red.: Und dann bist Du mit nur fünf Wochen<br />
Vorbereitungszeit gleich in 3:11<br />
Stunden durchgekommen und hast womöglich<br />
immer noch geraucht?<br />
Charly: Nein, das hatte ich bereits Mitte<br />
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