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Antike Waffen und Militaria

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<strong>Antike</strong> <strong>Waffen</strong> <strong>und</strong> <strong>Militaria</strong><br />

Griff- <strong>und</strong> Stangenwaffen<br />

5501. Fauststreitkolben, italienisch oder französisch, 2. Viertel 16. Jh. Eisen. Kolbenkopf mit sieben länglichen,<br />

dreieckförmigen Blättern, Blattspitzen verstärkt. Als Abschluss eine Kugel mit Halsansatz, beide<br />

gerillt.Achtkantschaft, Kantenflächen des oberen Schaftdrittels mit geschliffenem Kerbdekor, dann glatt. Das<br />

Griffstück weist einen spiralig angelegten Band- <strong>und</strong> Rillendekor auf, halbkugeliger Griffabschluss mit<br />

ähnlichem Dekor <strong>und</strong> Zierknäufchen. Über dem oberen Griffende ein Paar Riemenlöcher.<br />

L = 65 cm. Z: 1–2. 4500.—/7500.—<br />

Seltener, gut erhaltener Streitkolben mit schönem Dekor. Ein vergleichbares Exemplar befindet sich in der Slg.Stibbert, Florenz.<br />

Vgl. Boccia, 1975, Museo Stibbert II, Abb. 422 b.<br />

5502. Halbarte, österreichisch-steirisch, letztes Viertel 16. Jh. Lange massiveVierkantspitze, kleines Blatt mit<br />

schräg gestellter, konkaver Schneide, flächiger Schnabelhaken, beide mit Punktdurchbrechungen, einseitig<br />

Meistermarke: in Schild zwei diagonal gekreuzte Balken, in den Feldern je eine Kugel. Zwei Schaftfedern,<br />

zwei Schaftbänder, Zwinge, Messingzierrosetten.Achtkantschaft gekürzt. L = 201,8 cm. Z: 2.<br />

600.—/900.—<br />

Marke des Pankraz Daller,<strong>Waffen</strong>schmied an der Sulz bei Steyr, der von 1578–1607 das Zeughaus Graz mit 3050 Halbarten belieferte.<br />

5503. Degen, deutsch, letztes Viertel 17. Jh., Kavalierdegen. Eisengefäss, kugeliger im Ansatz konischer<br />

���� Knauf, Parierstange mit kurzen Armen <strong>und</strong> kugeligen Enden, terzseitiger Parierbügel. Griff mit Kupferdrahtwicklung.<br />

Zweischneidige Klinge (L = 65,4 cm). L = 80,7 cm. Z: 2. 300.—/400.—<br />

Vgl. Seitz, Blankwaffen II, S. 49–52.<br />

5504. Degen, schweizerisch, um 1650/1720, Offizier, Kavallerie, Zürich. Eisengefäss, birnförmiger Acht-<br />

���� kantknauf, Vernietknauf, Parierstange mit langen, ger<strong>und</strong>eten knauf- <strong>und</strong> ortwärts gebogenen Armen, grosse<br />

Griffringe. Gefäss symmetrisch angelegt, beidseitig grosse Parierringe, welche durch zwei Spangen mit der<br />

seitlich hochgezogenen Stichblattfassungen verb<strong>und</strong>en sind. Beide Eisenstichblätter durchbrochen gearbeitet,<br />

Sterne <strong>und</strong> Punkte. Glattes Griffholz. Zweischneidige Klinge (L = 87,5 cm), Fehlschärfe mit Leder<br />

bespannt, Ätzdekor: beidseitig Löwe mit Zürcher Wappen, Jahrzahl «1717», dazu laufender Wolf.<br />

L = 109,8 cm. Z: 2. 1000.—/1500.—<br />

5501<br />

Das Rapiergefäss wurde um 1720 mit einer Zürcher Ordonnanzklinge ausgestattet. Die vom Zürcher Kriegsrat mit Beschluss vom Mai<br />

1717 angeschafften gegen 600 Dragonerdegen weisen datierte Klingen, «1717» <strong>und</strong> «1718», sowie das Zürcherwappen auf. Die aus Solingen<br />

bezogenen Klingen montierten lokale Degenschmiede. Auch die Adaption des Rapiergefässes zu Kavalleriezwecken dürfte in<br />

Zürich erfolgt sein. Vgl. J. Meier, Collection Carl Beck, Morges 2002, Nr. 48.<br />

Register Seite 111–112<br />

239


240<br />

Griff- <strong>und</strong> Stangenwaffen<br />

5505. Prunkmesser, schweizerisch, Griff von Hans Peter Oeri, 1680/92, <strong>und</strong> 2. Viertel 19. Jh., Zürich.<br />

Griffstück Messing, gegossen, ziseliert <strong>und</strong> vergoldet, sogenannter «Vogelgriff», Dekor: in der Knaufzone ein<br />

Pfau mit nach unten gebogenem Kopf, sein Hals bildet ein Kordelloch, die Schwanzfedern bedecken den<br />

Griffrücken. In der unteren Griffhälfte folgen ein Storchenkopf, Truthahn, Hahnenkopf, Henne mit Küken,<br />

zuunterst eine Schildkröte. Aufgesetztes Vernietknäufchen. Volle Rückenklinge (L = 26,7 cm), beim Klingenansatz<br />

ein kurzes, hakenförmiges Fingerlager, auf dem Rückenansatz gravierte Besitzerinitialen, «CN»<br />

(?). Mit schwarzer lederbespannter Scheide, Messinggarnitur, M<strong>und</strong>blech mit grossem Traghaken, Stiefel.<br />

L = 39 cm. Z: 1. 6000.—/9000.—<br />

Der Zürcher Goldschmied Hans Peter Oeri (1637–1692, Meister 1672) schuf um 1680 die im Schweiz.Landesmuseum noch vorhandenen<br />

Gussformen zum Vogelgriff. Es ist nur noch ein weiteres Exemplar eines gegossenen <strong>und</strong> von Oeri verarbeiteten Vogelgriffs bekannt,<br />

das sich im Besitz des Metropolitan Museum N. Y. befindet. Ein vorhandener, originaler Griff wurde im 19. Jh. wohl in Zürich für ein<br />

schweres Jagdmesser erneut verwendet. Oeris Griffwaffenkreationen zählen zu den Spitzenleistungen schweizerischer Goldschmiedekust<br />

des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts. Vgl. Barocker Luxus, Katalog hg. Lanz, Meier, Senn, Schweiz.Landesmuseum, Zürich 1988, S. 176–177. – ehemals<br />

alter Zürcherbesitz, W. Büchi (1818–1870), dann 9. Zürichsee-Auktion 9./11.4.2003, Nr. 961.<br />

5506. Degen, deutsch, 1. Viertel 17. Jh., Felddegen. Eisengefäss, kugeliger, leicht konischer Knauf durch zwei<br />

Seitenkanten hälftig gegliedert, Vernietknauf, offener, flacher Griffbügel, Parierstangenarm ortwärts gebogen.<br />

Terzseitig ein grosser Parierring, der durch eine Spange mit dem Eselshuf verb<strong>und</strong>en ist. Die Parierstangenbasis<br />

wird durch zwei halbkreisförmige Griffbügel mit dem Eselshuf verb<strong>und</strong>en, der mit einem Knebel ausgestattet<br />

ist. Quartseitig ein Daumenbügel sowie zwei weitere Spangen, eine davon stichblattartig verbreitert.<br />

Spiralig gerillter Griff, Eisendrahtwicklung. Zweischneidige Klinge (L = 94,7 cm), Fehlschärfe, Marke<br />

«SR» von Krone überhöht, sechskantiger Querschnitt, verwischte Inschrift. L = 110 cm. Z: 2.<br />

1800.—/2500.—<br />

5507. Sp<strong>und</strong>bajonett, kant. Ord. um 1700, Zürich. Gedrechselter Holzgriff, gegen die Parierstange kugelig<br />

verdickt. Knaufkappe fehlt. Zwinge aus Eisenblech. Eiserne Parierstange, Arme als Hammer <strong>und</strong> Schraubenzieher<br />

geformt. Zweischneidige Klinge (L = 42,7 cm). Scheide mit schwarz bemalter Leinwand bespannt.<br />

Stiefel aus Eisenblech. Traghaken ergänzt. L = 57,8 cm. Z: 2–3. 400.—/600.—<br />

Gleiche Sp<strong>und</strong>bajonette aus Zürcher Zeughausbesitz befinden sich im Schweiz.Nationalmuseum. Vgl. Jürg A. Meier, Halbarte oder<br />

Bajonett? – Zur Vorgeschichte des bernischen Sieges in der Schlacht bei Villmergen 1712, in: ZHWK 2005, S.65–66.<br />

5508. Sp<strong>und</strong>bajonett, deutsch oder österreichisch, um 1700. Gedrechselter, gerillter Holzgriff, gegen die<br />

Parierstange kugelig verdickt. Knaufkappe fehlt. Zwinge aus Eisenblech. Eiserne Parierstange, Arme als<br />

Hammer <strong>und</strong> Schraubenzieher geformt. Zweischneidige Klinge (L = 33,3 cm), rhombischer Querschnitt,<br />

Marke. L = 48,6 cm. Z: 2–3. 250.—/350.—<br />

5509. Galadegen, deutsch, um 1760. Silbergefäss, Kugelknauf mit Vernietknauf, Griffbügel in Griffbasis mündend,<br />

Meistermarke «JC», diverse Kontrollstempel, Parierstange, Ziergriffhaken. Stichblatt aus nierenförmigen<br />

Hälften bestehend. Alle Gefässteile mit Rocaillendekor, dazu andeutungsweise Löwen <strong>und</strong> andere Tiere.<br />

Griff mit Wicklung aus unterschiedlichen Silberdrähten, Zwingen. Zweischneidige Klinge (L = 81 cm),<br />

Ätzdekor, beschriftet, «nec temere nec timide». L = 96,5 cm. Z: 2. 600.—/900.—<br />

5505<br />

Register Seite 111–112


Griff- <strong>und</strong> Stangenwaffen 241<br />

5510. Säbel, kant. Ord. 1760, Infanterie, Unteroffizier, Bern. Messinggefäss, Griff mit Drahtwicklung.<br />

Rückenklinge (L = 65,3 cm), Hohlschliff, Ätzdekor, schreitender Bär. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur.<br />

L = 77,8 cm. Z: 2–3. 180.—/250.—<br />

5511. Säbel, kantonale Ord. um 1790/95, Offizier, Infanterie, wohl Basel. Messinggefäss, Griffkappe mit fla-<br />

���� chem Abschluss, flacher, breiter Griffbügel in durchbrochen gearbeitetes Stichblatt mündend. Auf der Stichblattunterseite<br />

eine M<strong>und</strong>blechabdeckung. Belederter Griff, Wicklung aus breitem Messingband, Zwinge.<br />

Rückenklinge (L = 67,7 cm), Hohlschliff, Ätzdekor, Kreuz in Lorbeerkranz <strong>und</strong> Devise, «Soli Deo Gloria».<br />

Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur, M<strong>und</strong>blech mit Tragknopf. L = 80 cm. Z: 1–2. 600.—/900.—<br />

5512. Lot von 2 Stangenwaffen: 1. Morgenstern, schweizerisch, 18. Jh. Länglicher Kolbenkopf def., der in einen<br />

R<strong>und</strong>schaft übergeht. Eiserne Vierkantspitze, Zwinge <strong>und</strong> seitliche Vierkantdornen. L = 202 cm. Z: 2–3.<br />

2. Morgenstern, schweizerisch, 19. Jh. R<strong>und</strong>schaft mit eiserner Vierkantspitze, Zwinge <strong>und</strong> seitlichen Vierkantdornen.<br />

250.—/350.—<br />

5513. Lot von 2 Griffwaffen: 1. Säbel, Tulwar, indisch, 18./19. Jh. Eisengefäss. Rückenklinge (L = 63,7 cm),<br />

Hohlschliffe. L = 63,6 cm). L = 75 cm. Z: 2. 2. Paradekorbschläger, deutsch-schweizerisch, um 1900, studentische<br />

Waffe. Eisengefäss, «Korb» vernickelt, beschriftet, «L.auf der Maur s/l Lbb. G.Streuli, WS 1904/05», def.<br />

Stoffbespannung. Klinge sig. «E. Kesselbach, Heidelberg». L = 104,5 cm. Z: 3. 150.—/200.—<br />

5514. Galadegen, deutsch oder französisch, Ende 18. Jh. Stahlgefäss, olivenförmiger, ganzflächig facettierter<br />

Knauf, Vernietknauf, Griffbügel in Griffbasis mündend, Parierstangenarm mit Ziergriffhaken, ovales Stichblatt.<br />

Griffwicklung aus unterschiedlichen Kupferdrähten. Colichemardeklinge (L = 83,1 cm), vergoldeter<br />

Ätzdekor. L = 100 cm. Z: 2. 300.—/400.—<br />

5515. Lot von 2 Griffwaffen: 1. Galadegen, deutsch, 3. Viertel 18. Jh. Messinggefäss, massiver Griff, Stichblatt<br />

fehlt, Rillen- <strong>und</strong> Rocaillendekor. Zweischneidige Klinge (L = 73,5 cm), Ätzdekor. Lederscheide, Messinggarnitur.<br />

L = 88,7 cm, Z: 2–3. 2. Degen, deutsch, 2. Viertel 18. Jh. Messinggefäss def., Horngriff. Zweischneidige<br />

Klinge (L = 73 cm). Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur. L = 87,8 cm. Z: 3. 200.—/300.—<br />

5516. Säbel, «Tulwar», indisch, 18./19. Jh. Eisengefäss, Knauf mit eingesetzter grosser horizontaler Scheibe,<br />

offener Griffbügel, Parierstange mit mitteleisenartigem Fortsatz. Massiver Griff. Volle Damastrückenklinge<br />

(L = 87 cm), im Ort zweischneidig. Mit schwarzem Leder bespannte Holzscheide. L = 101,2 cm. Z: 1–2.<br />

250.—/350.—<br />

5517. Galadegen, französisch oder englisch, um 1810/20. Stahlgefäss, konischer, urnenförmiger Knauf mit<br />

kugeligem Abschluss, S-förmig geschweifte, dünne Parierstange, Ziergriffhaken. Ovales, durchbrochen gearbeitetes<br />

Stichblatt. Massiver, gerillter Griff. Alle Gefässteile sind mit kleinen, r<strong>und</strong>en oder ovalen, facettierten,<br />

bombierten <strong>und</strong> vernieteten Stahlplättchen dekoriert. Dreikantklinge (L = 77,1 cm), Ätzdekor, Marke<br />

«W» (Weyersberg, Solingen). L = 94 cm. Z: 2. 200.—/300.—<br />

Vgl. Lhoste, Epées, S. 173, Nr. 290, abgebildetes Degengefäss ebenfalls aus Stahl <strong>und</strong> nicht Silber.<br />

5504 5503 5509 5506<br />

Register Seite 111–112


242<br />

Griff- <strong>und</strong> Stangenwaffen<br />

5518. Lot von 3 Bajonetten: 1. Bajonett, eidg. Ord. 1817/42/67, Infanterie. <strong>Waffen</strong>nr.7583. L = 47,8 cm. Z: 2.<br />

2. Bajonett, eidg. Ord. 1851, Scharfschütze. <strong>Waffen</strong>nr. 137. L = 61,5 cm. Z: 2. 3. Bajonett, eidg. Ord. 1863/71.<br />

<strong>Waffen</strong>nr. 309. Z: 2. 150.—/200.—<br />

5519. Lot von 2 Bajonetten: 1. Bajonett, in der Art des französischen Mod. 1733, Dragoner. Volle Rückenklinge<br />

mit Tülle, L = 39,5 cm. Z: 2. 2. Bajonett, französisch Mod. 1816. Dreikantklinge (L = 41cm), Tülle mit<br />

<strong>Waffen</strong>nr. 597. 150.—/200.—<br />

5520. Säbel, eidg. Ord. 1817, berittene Mannschaft, entspricht dem französischen Modell An IX/XI,<br />

leichte Kavallerie. Messinggefäss, Griffkappe <strong>und</strong> zwei Seitenbügel in Parierstange mündend, Mitteleisen.<br />

Belederter Griff, Dekor-Messingniete. Rückenklinge L = 88,3 cm). Stahlscheide, zwei Ringbänder.<br />

L = 101,5 cm. Z: 1–2. 800.—/1200.—<br />

Auf den als eidg. Ord. 1817 verwendeten Säbeln nach französischem Modell fehlen die französischen Abnahmestempel <strong>und</strong> Signaturen,<br />

selten. Vgl. Schneider/Meier, Griffwaffen, S. 70.<br />

5521. Säbel, eidg. Ord. 1817, berittene Mannschaft. Messinggefäss, Griffkappe, Griffbügel mit zwei Seitenbügeln<br />

in Parierstange mündend, Mitteleisen. Belederter Griff, Messingdrahtwicklung. Rückenklinge<br />

(L = 87,6 cm), beidseitig Hohlschliffe. Stahlscheide, zwei Ringbänder, rote Regenschlaufe.<br />

L = 100,8 cm. Z: 2. 500.—/700.—<br />

Selten, entspricht in allen Teilen dem eidg. Musterexemplar von 1817, vgl. Schneider/Meier, Griffwaffen, S. 70, Typ B, eidg. Muster mit<br />

Zeichen.<br />

5522. Säbel, eidg. Ord. 1817, berittene Mannschaft. Messinggefäss, Griffkappe, Griffbügel <strong>und</strong> zwei Seitenbügel,<br />

Mitteleisen. Belederter Griff, ovale Zierniete fehlt. Rückenklinge (L = 88,6 cm), teilweise korr. Stahlscheide,<br />

zwei Ringbänder. L = 102 cm. Z: 2–3. 250.—/400.—<br />

Der Säbel entspricht dem französischen Mod. An IX/XI à la chasseur. Vgl. Schneider/Meier, Griffwaffen, S. 70.<br />

5523. Lot von 2 Griffwaffen: 1. Säbel, eidg. Ord.1817/52, unberittene Mannschaft, Luzern. Messinggefäss,<br />

Kt. Schlag Luzern. Volle Rückenklinge (L = 73,8 cm). Z: 2. 2. Weidmesser, eidg. Ord. 1842/52, Scharfschütze.<br />

Parierstange, <strong>Waffen</strong>nr. 282. Lederscheide <strong>und</strong> Tragtasche. Z: 2. 150.—/200.—<br />

5524. Säbel, in der Art eidg. Ord. 1817, unberittene Mannschaft, Unteroffizier, Waadt. Messinggefäss,<br />

massiver gerillter Griff. Rückenklinge (L = 62,4 cm), zwei gleiche Kt. Schläge Waadt «CV», Hohlschliff.<br />

Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur. Geschwärztes Lederbandelier. L = 76 cm. Z: 2. 150.—/200.—<br />

Vor allem im Kanton Waadt wurden auch Briquets mit etwas längeren Klingen verwendet, die einen Hohlschliff aufwiesen. Vgl. Schneider/Meier,<br />

Griffwaffen, S .83.<br />

5525. Säbel, eidg. Ord. 1817/52, unberittene Mannschaft, Artillerie, Infanterie. Messinggefäss, massiver<br />

Griff mit 28 Rillen. Rückenklinge, volle Wurzel, sig. «Wester & Co Solingen». Schwarze Lederscheide,<br />

Messinggarnitur. L = 72 cm. Z: 1–2. 150.—/200.—<br />

5526. Faschinenmesser, kant. Ord. 1818, Bataillonszimmermann, St. Gallen. Messinggefäss, massiver gerillter<br />

Griff (28 Rillen), in gequetschtem Kugelknauf mit Akanthusdekor endend, vierkantige Parierstange,<br />

kurze Arme, Kt. Schlag St.Gallen. Sägerückenklinge (L = 67,8 cm), breiter Hohlschliff, volle Wurzel.<br />

Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur, M<strong>und</strong>blech ohne Riemen. L = 83,8 cm. Z: 1. 2200.—/3000.—<br />

5535<br />

Ausserordentlich seltene, sehr gut erhaltene kantonale Griffwaffe. Vgl. Schneider/Meier, Griffwaffen S. 128.<br />

Register Seite 111–112


Griff- <strong>und</strong> Stangenwaffen 243<br />

5527. Säbel, kant. Ord. 1818, Infanterie, Zürich. Messinggefäss, gewinkelter Griffbügel, massiver Griff mit<br />

20 Rillen. Rückenklinge, kant. Ord. 1770/78 etwas korr. (L = 57,6 cm), Ätzdekor, Löwe mit Zürcherschild<br />

sowie Devise. L = 70 cm. Z: 2. 100.—/200.—<br />

5528. Weidmesser, kant. Ord. 1839, Scharfschütze, Waadt. Messinggefäss, Parierstange mit kölbchenförmigen<br />

Armen, dreifach vernietete Horngriffplatten. Rückenklinge, volle Wurzel (L 52,4 cm). Schwarze Lederscheide,<br />

Messinggarnitur. L = 64 cm. Z: 1–2. 200.—/300.—<br />

Obschon dieser Weidmessertyp vor der Einführung des eidg. Ord. 1842 bei den Kantonen Thurgau, Luzern, Waadt, aber auch anderen<br />

Kantonen in grösserer Zahl als Griffwaffe für Scharfschützen Verwendung fand, wurde er von Schneider/Meier, Griffwaffen, 1971 nicht<br />

erfasst. Das S. 123 publizierte Waadtländer Weidmesser, Typ A, entspricht der kant. Ord. 1804 <strong>und</strong> nicht 1838; Typ B = Ord.1749/69, Typ C<br />

= Ord. 1795. Die Waadt führte mit dem Reglement vom 22. Juni 1839, ein Weidmesser in der Art der angebotenen Waffe ein. Vgl. Jürg<br />

A. Meier, Der «Tanzbödeler», Nr. 89, 2008, S. 29–31.<br />

5529. Säbel, französisch, Mod. AN IX, unberittene Mannschaft, Infanterie, Artillerie Messinggefäss, massiver<br />

Griff mit 36 Rillen. Rückenklinge, kleine Marke mit Krone. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur.<br />

L = 71,8 cm. Z: 2. 250.—/400.—<br />

5530. Faschinenmesser, eidg. Ord. 1842, Genie, Glarus. Messinggefäss, Kt. Schlag Glarus, <strong>Waffen</strong>nr. 13. Sägerückenklinge,<br />

sig. «Wester & Co Solingen». Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur. Z: 2. 180.—/250.—<br />

Seltenes Glarner Faschinenmesser.<br />

5531. Lot von 3 Griffwaffen: 1. Faschinenmesser, eidg. Ord. 1842/75. Messinggefäss. Sägerückenklinge, (18)78,<br />

<strong>Waffen</strong>nr. 3380. Scheide. Z: 3. 2. Säbelbajonett, eidg. Ord. 1914, ohne <strong>Waffen</strong>nr. Stahlscheide u. Tragtasche.<br />

Z: 2. 3. Tüllenbajonett, 2. Hälfte 18. Jh. L = 43 cm. Z: 3. 50.—/100.—<br />

5532. Faschinenmesser, italienisch, um 1848, Sappeur, Guardia nazionale oder Guardia civica. Messinggefäss,<br />

massiver, achtkantiger in einem Löwenkopfknauf samt mobilem Tragring endender Griff. Vierkantige<br />

Parierstange mit ger<strong>und</strong>eten Enden. Zweischneidige Klinge (L = 49 cm), Mittelhohlschliff. Schwarze Lederscheide<br />

alt erg. L = 62,5 cm. Z: 2. 200.—/300.—<br />

5533. Lot von 2 Griffwaffen: 1. Säbel, eidg. Ord. 1817/52, unberittene Mannschaft, Freiburg. Messinggefäss, <strong>Waffen</strong>nr.868.<br />

Rückenklinge (L = 60 cm) Kt. Schlag Freiburg. Z: 2–3. 2. Säbel, französisch, Mod. AN XI, Infanterie.<br />

Messinggefäss. Rückenklinge 18. Jh. <strong>und</strong> Scheide erg. Z: 3. 100.—/150.—<br />

5534. Lot von 2 <strong>Waffen</strong>: 1. Faschinenmesser, eidg. Ord.1842/75, Genie, Artillerie, Sanität. Messinggefäss. Sägerückenklinge,<br />

sig. «F. Hörster, Solingen», (18) 82, <strong>Waffen</strong>nr. 6207. Lederscheide. Z: 1–2. 2. Bajonett, eidg. Ord.<br />

1863/71. <strong>Waffen</strong>nr. 31025, Zwinge fehlt. Z: 3. 80.—/150.—<br />

5535. Säbel, eidg. Ord. 1852, berittene Artillerie. Messinggefäss, belederter Griff, Messingdrahtwicklung.<br />

Rückenklinge, sig. «Wester & Co. Solingen». Stahlscheide. Schlagband eidg. Ord.1852/68. Am schwarzem<br />

Ledertraggurt eidg. Ord. 1852/1868, Messingschnallen mit gekreuzten Kanonen <strong>und</strong> Granate als Dekor.<br />

Z: 2. 400.—/600.—<br />

Seltene Vollständigkeit. Vgl. Schneider/Meier, S. 93, 115 Abb. 19.<br />

5520 5521 5526 5528 5540 5511<br />

Register Seite 111–112


244<br />

Griff- <strong>und</strong> Stangenwaffen<br />

5536. Säbel, eidg. Ord. 1852, unberittener Offizier. Messinggefäss vergoldet, berieben, Griff mit Fischhaut<br />

<strong>und</strong> Drahtwicklung. Rückenklinge (L = 76,4 cm), sig. «WESTER & CO SOLINGEN», Ätzdekor: Schweizerkreuz<br />

im Strahlenkranz. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur verg., zwei Ringbänder.<br />

L = 90,5 cm. Z: 2. 250.—/350.—<br />

5537. Säbel, eidg. Ord. 1852, unberittener Offizier, Waadt. Messinggefäss vergoldet, berieben, gerillter Horngriff,<br />

Silberdrahtwicklung. Rückenklinge (L = 75,6 cm), sig. «Wester & Co Solingen», Kt. Schlag Waadt,<br />

<strong>Waffen</strong>nr. 204. Schwarze Lederscheide. Messinggarnitur, zwei Ringbänder. Ledertragriemen.<br />

L = 90 cm. Z: 2. 250.—/350.—<br />

Das Modell 1852 mit Büffelhorngriff war nach 1855 vor allem bei der Gendarmerie Waadt beliebt.<br />

5538. Säbel, preussisch, Mod. 1852, Kavallerie. Stahlgefäss, Griff mit Fischhaut <strong>und</strong> Drahtwicklung. Rückenklinge<br />

(L = 83,9 cm), Marke, «Waage» (Firma Coppel, Solingen), Ätzdekor, Trophäe <strong>und</strong> Blattwerk. Stahlscheide,<br />

zwei Ringbänder. Metall vernickelt. L = 97 cm. Z: 2. 200.—/300.—<br />

5539. Lot von 2 Bajonetten: 1. Haubajonett, österreichisch Mod. 1854. Tülle gekürzt mit Sperrring, <strong>Waffen</strong>nr.<br />

496. L = 64,7 cm. Z: 2. 2. Bajonett, französisch, Mod. 1886. <strong>Waffen</strong>nr. 1 N 77. L = 63,5 cm. Z: 2.<br />

50.—/100.—<br />

5540. Galadegen in der Art eidg. Ord. 1867/99, Offizier, Artillerie. Stahlgefäss in der Art eidg. Ord. 1867 für<br />

���� berittene Offiziere, Griffkappe mit Flügeln. Knaufscheibe mit gravierten Initialen, «WM». Rückenklinge<br />

(L = 84 cm), gesteckt mit Schör, Marke «C. E» (Carl Eickhorn, Solingen), Ätzdekor, beschriftet, Gott &<br />

Vaterland. Stahlscheide, alle Metallteile vernickelt. Schlagband eidg. Ord. 1877. In zugehöriger Transportkiste.<br />

L = 97,8 cm. Z: 1. 300.—/500.—<br />

Seltener Galadegen, Einzelanfertigung für den Hauptmann der Artillerie, Wolfgang von Mülinen. Die Klingendevise entspricht altbernischer<br />

Tradition. Vgl. Schneider/Meier, Griffwaffen, S. 108, Typ D.<br />

5541. Galadegen, in der Art eidg. Ord. 1867/1899, berittener Offizier. Stahlgefäss vernickelt eidg. Ord.<br />

1867, berittener Offizier, Griffkappe mit Flügeln. Rückenklinge (L = 86,8 cm), sig. «J. Diebold Fils» (Zürich),<br />

Hohlschliffe, Ätzdekor: Schweizer Kreuz im Strahlenkranz, Blatt- <strong>und</strong> Rankenwerk. Stahlscheide vernickelt,<br />

Ring-Ösenband. L = 101,6 cm. Z: 2. 250.—/350.—<br />

Einzelanfertigung mit einem Gefäss in der Art der Ord .1867 für berittene Offiziere. Vgl. Schneider/Meier, Griffwaffen, S. 108 D.<br />

5542. Säbel, eidg. Ord. 1867/78, unberittener Offizier. Stahlgefäss, Griff mit Fischhaut <strong>und</strong> Drahtwicklung.<br />

Rückenklinge gesteckt mit Schör, Besitzergravur «J.Giger». Stahlscheide. Metall vernickelt. Z: 2.<br />

150.—/250.—<br />

5543. Säbel, eidg. Ord. 1867/1894, berittene Mannschaft. Stahlgefäss. Rückenklinge, Signatur u. <strong>Waffen</strong>nr.<br />

verwischt. Stahlscheide, Ring- <strong>und</strong> Ösenband. Z: 2–3. 150.—/200.—<br />

5558 5550 5560 5566<br />

Register Seite 111–112


Griff- <strong>und</strong> Stangenwaffen 245<br />

5544. Säbel, eidg. Ord. 1867/96, unberittener Offizier. Stahlgefäss vernickelt, Griff mit Fischhaut bespannt,<br />

berieben. Rückenklinge gesteckt mit Schör. Stahlscheide vernickelt, Ring-Ösenband. Z: 2. 150.—/200.—<br />

5545. Säbel, eidg. Ord.1867/94, berittene Mannschaft. Stahlgefäss. Rückenklinge, sig. «Gebrüder Weyersberg,<br />

Solingen», <strong>Waffen</strong>nr. 1847. Stahlscheide, Ring-Ösenband. Z: 2–3. 120.—/180.—<br />

5546. Säbel, eidg. Ord. 1867, unberittener Offizier. Stahlgefäss, Griff mit Fischhaut bespannt. Rückenklinge<br />

gesteckt mit Schör. Stahlscheide eidg. Ord. 1896/02 ergänzt. Z: 2–3. 100.—/200.—<br />

5547. Lot von 6 Schlagbändern: 1.–3. Schlagbänder, Offizier, eidg. Ord. 1877. Leder. Z: 2-3. 3.–4. Schlagbänder,<br />

eidg. Ord. 1883, höhere Unteroffiziere. Z: 2–3. 6. Schlagband, eidg. Ord. 1896/98, berittene Mannschaft.<br />

Schwarzes Leder. Z: 2. 100.—/200.—<br />

5548. Lot von 2 Bajonetten: 1. Säbelbajonett, eidg. Ord. 1878, Vetterli, <strong>Waffen</strong>nr. 17781. Z: 1–2. 2. Dolchbajonett,<br />

eidg. Ord. 1889/99. <strong>Waffen</strong>nr. 230500. Z: 2. 150.—/200.—<br />

5549. Lot von 3 Griffwaffen: 1. Säbelbajonett, eidg. Ord. 1878, Vetterli. <strong>Waffen</strong>nr. 201697, Scheide, Tragtasche.<br />

Z: 2. 2. Dolchbajonett, eidg. Ord. 1899, <strong>Waffen</strong>nr. 95755, ohne Scheide. Z: 2. 3. Schwert, deutsch, um 1900,<br />

Umzugs-Theaterwaffe. Eisengefäss. Zweischneidige Klinge (L = 70,5 cm). Lederscheide. Z: 2–3.<br />

100.—/150.—<br />

5550. Weidmesser, kant. Mod. 1882, Kantonspolizei Zürich. Messinggefäss, Parierstange mit kölbchenförmigen<br />

Armen, Griff mit dreifach vernieteten Hornplatten belegt. Rückenklinge (L = 56,4 cm), Hohlschliff,<br />

kleine <strong>Waffen</strong>nr. 15, verwischt. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur, M<strong>und</strong>blech mit eichelförmigem<br />

Tragknopf <strong>und</strong> grosser <strong>Waffen</strong>nr. 57. L = 68,7 cm. Z: 2. 250.—/300.—<br />

Anstelle des Weidmessers verwendete die Zürcher Kantonspolizei nach 1893 einen Säbel mit Löwenkopfknauf. Die nicht mehr benötigten<br />

Weidmesser wurden u. a. an andere Korps abgegeben, z. B. Stadtpolizei Winterthur; die grosse <strong>Waffen</strong>nr. 57 spricht für eine sek<strong>und</strong>äre<br />

anderweitige Verwendung.<br />

5551. Säbel, eidg. Ord. 1883, höherer Unteroffizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, sig. «<strong>Waffen</strong>fabrik Neuhausen»,<br />

(19) 31, <strong>Waffen</strong>nr. 10936. Braune Lederscheide, Tragtasche. Schlagband eidg. Ord. 1883. Z: 2.<br />

250.—/350.—<br />

5552. Säbel, eidg. Ord. 1883, höherer Unteroffizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, sig. «<strong>Waffen</strong>fabrik Neuhausen»,<br />

<strong>Waffen</strong>nr. 11557. Schwarze Lederscheide, Eisenblechgarnitur. Z: 2. 200.—/300.—<br />

5553. Säbel, eidg. Ord. 1883, höherer Unteroffizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, sig. «<strong>Waffen</strong>fabrik Neuhausen»,<br />

(19) 24, <strong>Waffen</strong>nr. 9865. Stahlscheide. Z: 2. 200.—/300.—<br />

5554. Säbel, kant. Mod. um 1885, Kantonspolizei, Basel-Stadt. Messinggefäss, Griffkappe mit Flügeln, gebauchter<br />

<strong>und</strong> gewinkelter Griffbügel, in Parierstange mit Lappen mündend. Griff mit Fischhaut, Messingdrahtwicklung.<br />

Rückenklinge (L = 59,7 cm), sig. «<strong>Waffen</strong>fabrik Neuhausen», Hohlschliffe. Schwarze Lederscheide,<br />

Messinggarnitur. Zugehöriges Schlagband, Kordel <strong>und</strong> Troddel schwarz-weiss.<br />

L = 73,3 cm. 1–2 350.—/450.—<br />

5555. Säbel, kant. Mod. um 1885/1932, Kantonspolizei, Basel-Stadt. Messinggefäss, Griffkappe mit Flügeln,<br />

gebauchter <strong>und</strong> gewinkelter Griffbügel, in Parierstange mit Lappen mündend. Griff mit Fischhaut, Messingdrahtwicklung.<br />

Rückenklinge (L = 54,1 cm), sig. «EWALD CLEFF» (Solingen), Hohlschliffe. Braune Lederscheide<br />

(ab 1932), Messinggarnitur. Zugehöriges Schlagband, Kordel <strong>und</strong> Troddel schwarz-weiss.<br />

L = 67,2 cm. Z: 2. 350.—/450.—<br />

Die Säbeltragpflicht wurde in Basel 1937 aufgehoben. Vgl. Bieri/Meier, Bekannte <strong>und</strong> unbekannte Schweizer-Griffwaffen, Kat. Grandson<br />

1987, S. 43, Nr. 107.<br />

5556. Degen, württembergisch, Mod. 1889/90, Offizier, Infanterie, Pioniere. Messinggefäss, Knaufkappe<br />

mit Initiale «KR» <strong>und</strong> Krone (König Karl 1864–1891), Griffbügel, terzseitig als Dekor das Wappen von<br />

Württemberg. Schwarz belederter Griff mit Silberdrahtwicklung. Rückenklinge (L = 84,5 cm). Stahlscheide<br />

vernickelt, zwei Ringbänder. L = 97 cm. Z: 2. 250.—/350.—<br />

5557. Lot von 3 Griffwaffen: 1. Degen, preussisch, Mod. 1889, Offizier. Messinggefäss, aufklappbares Stichblatt.<br />

Schwarzer Griff, Drahtwicklung. Rückenklinge vernickelt (L = 78 cm). Feldgrau bemalte Stahlscheide.<br />

L = 91,8 cm. Z: 2. 2. Seitengewehr, deutsch Ende 19. Jh., Unteroffizier. Messinggefäss. Volle Rückenklinge.<br />

L = 54,9 cm. Z: 2. 3. Griff mit Klingenfragment 18. Jh., Werkzeug. L = 66 cm. Z: 3. 150.—/250.—<br />

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246<br />

Griff- <strong>und</strong> Stangenwaffen<br />

5558. Dolch, deutsch, kaiserliche Marine, Mod. 1890, Seekadett oder Offizier. Messinggefäss vergoldet,<br />

���� berieben, Knauf in Form der Kaiserkrone mit vier offenen Bügeln, kurze Parierstange, Ankersymbol als<br />

Dekor, Druckknopf für Scheidenarretierungsfeder. Gerillter Elfenbeingriff mit Drahtwicklung. Zweischneidige<br />

Klinge (L = 19 cm), Helmmarke (Weyersberg, Kirschbaum & Co, Solingen), Ätzdekor stark berieben.<br />

Messingscheide, gravierter Eichenlaubdekor, zwei Tragringe. Dazu ein Silberbecher: Marke, H.M.Peters,<br />

0.800 deutsche Beschau. Gravierter Dekor: Palmen auf Insel, «Talofa», «S.M.S.Condor 1908/1909».<br />

L = 31,4 cm. Z: 2. 400.—/600.—<br />

«Talofa» lautet der offizielle Gruss auf Samoa, Polynesien, dem das kaiserlich-deutsche Schiff Condor 1908/1909 einen Besuch abstattete.<br />

Dolch <strong>und</strong> Becher eines Teilnehmers der Expedition aus bernischem Familienbesitz.Vgl. J.P. Puype, Der Marinedolch, Entwicklung <strong>und</strong><br />

Tragweise in Deutschland 1840–1970, in DWJ 1974, Nrn. 7/8.<br />

5559. Säbel, kant. Mod. um 1890, ursprünglich St. Gallen, nach 1932 möglicherweise Appenzell AR.<br />

Messinggefäss, Knaufkappe (Wappenschild St. Gallen entfernt), Griffbügel gewinkelt, in Parierstange mit<br />

Lappen mündend. Griff beledert, Messingdrahtwicklung. Rückenklinge (L = 59,6 cm), sig. «WAFFEN-<br />

FABRIK NEUHAUSEN», Hohlschliffe. Schwarze Lederscheide erg. Schlagband Kantonspolizei Appenzell<br />

AR, Kordel <strong>und</strong> Troddel schwarz/weiss. L = 72,8 cm. Z: 2. 300.—/400.—<br />

1932 schaffte die Kantonspolizei St. Gallen den Säbel ab. Nach Entfernung des Wappens wurden sie verkauft <strong>und</strong> fanden u. a. als Landsgemeinde-Säbel<br />

Verwendung. Vgl. Bieri/Meier, Bekannte <strong>und</strong> unbekannte Schweizer-Griffwaffen, Kat. Grandson 1987, S. 43, Nr. 105.<br />

5560. Säbel, städtisches Mod. 1892, Stadtpolizei Zürich. Messinggefäss vernickelt, Griffkappe mit Flügeln,<br />

���� gebauchter <strong>und</strong> gewinkelter Griffbügel, in Parierstange mit Lappen mündend, <strong>Waffen</strong>nr. 154. Griff mit<br />

Fischhaut, Kupferdrahtwicklung. Rückenklinge (L = 55,6 cm), sig. «S.I.G.NEUHAUSEN», Hohlschliffe.<br />

Schwarze Lederscheide, vernickelte Blechgarnitur. Zugehöriges Schlagband, Kordel <strong>und</strong> Troddel blau/weiss.<br />

Schwarze Ledertragtasche. L = 68,8 cm. Z: 2. 300.—/400.—<br />

Seltene Vollständigkeit. Die Säbel wurden 1930 von der Stadtpolizei Zürich abgeschafft.<br />

5561. Säbel, städtisches Mod. 1892, Stadtpolizei Zürich. Messinggefäss vernickelt, Griffkappe mit Flügeln,<br />

gebauchter <strong>und</strong> gewinkelter Griffbügel, in Parierstange mit Lappen mündend, <strong>Waffen</strong>nr. 56, gross, <strong>und</strong> 24,<br />

klein. Griff mit Fischhaut, Silberdrahtwicklung. Rückenklinge (L = 56 cm), sig. «S.I.G.NEUHAUSEN»,<br />

Hohlschliffe. Schwarze Lederscheide, vernickelte Blechgarnitur. Schwarze Ledertragtasche.<br />

L = 69,2 cm. Z: 2. 250.—/350.—<br />

Nach der Abschaffung der Säbel durch die Stadtpolizei Zürich 1930, wurde die Waffe anderweitig verwendet, siehe die sek<strong>und</strong>äre grosse<br />

<strong>Waffen</strong>nr.<br />

5562. Säbel, Stadtpolizei Bern, ab 1893, Mannschaft. Messinggefäss, Griffkappe, gewinkelter <strong>und</strong> gebauchter<br />

Griffbügel, Parierstange mit Arretierknopf für Scheide. Griff mit Fischhaut <strong>und</strong> Silberdrahtwicklung. Gerade,<br />

volle Rückenklinge (L = 50,1 cm), volle Wurzel, Rückenkannelüre. Schwarze Lederscheide, Messinggarnitur<br />

gedrahtet. L = 62,7 cm. Z: 2. 250.—/350.—<br />

Seltene Berner Polizeiwaffe, wurde ca. 1940 abgeschafft.<br />

5563. Lot von 3 Stangenwaffen: 1. Morgenstern, schweizerisch, 19. Jh., Landsturm- oder Umzugswaffe.<br />

L = 192,5 cm. Z: 2. 2. Dekorhalbarte, Ende 19. Jh. Eisen korr. L = 213,5 cm. Z: 2–3. 3. Gabel, schweizerisch<br />

oder deutsch 18./19. Jh. für Jagd- oder Fischfang. Fünfzinkiges Gabeleisen korr. L = 198,5 cm. Z: 2–3.<br />

250.—/400.—<br />

Vgl. Blackmore, Hunting Weapons, 1971, S. 104–109, Abb. 43, Gabeln für Fisch- <strong>und</strong> Otterfang.<br />

5564. Säbel, eidg. Ord. 1896/02, berittene Mannschaft. Stahlgefäss geschwärzt. Rückenklinge, (19) 16, <strong>Waffen</strong>nr.<br />

22197. Stahlscheide. Z: 2. 150.—/200.—<br />

5565. Säbel, eidg. Ord. 1896/02, berittene Mannschaft. Stahlgefäss. Rückenklinge, <strong>Waffen</strong>nr. A 4501. Stahlscheide.<br />

Z: 2–3. 100.—/200.—<br />

5566. Dolch, sog. Kindjal, kaukasisch-russisch, 2. Hälfte 19. Jh. Griffangel beidseitig mit Hornplatten be-<br />

���� legt, dreifach vernietet, grosse Eisennieten beim Knauf <strong>und</strong> am Griffansatz quartseitig, welche mit Rosetten<br />

aus Silberfiligran unterlegt sind, quartseitig zwei zaristisch-russische Silbermünzen als Unterlagsscheiben.<br />

Angelrücken mit genopptem Silberband bedeckt. Rückenklinge, Damast (L = 61,6 cm), doppelte Rückenkannelüre<br />

<strong>und</strong> Hohlschliff, bei der Klingenwurzel Koftgari-Dekor in Gold, zwei Kartuschen mit arabischer<br />

Schrift, dazu grosse geschlagene Meistermarken. Stoffbespannte Holzscheide, Silbergarnitur, M<strong>und</strong>blech <strong>und</strong><br />

Stiefel floral ziseliert, Eisentragband tauschiert. L = 77,7 cm. Z: 1–2 2000.—/2500.—<br />

Sehr seltene, säbelartige Variante des Kindjal. Vgl. Lebedynsky, Les Armes Cosaques et Caucasiennes, 1990, S. 65–66. Zeller/Rohrer,<br />

Slg. Henri Moser-Charlottenfels, Bern 1955, Nr. 390.<br />

Register Seite 111–112


Griff- <strong>und</strong> Stangenwaffen 247<br />

5567. Stahlgefäss, Korb durchbrochen gearbeitet mit Initialen «GR V» (König Georg V. 1910–1936).<br />

Griffrücken gerauht. Griff mit Fischhaut <strong>und</strong> Drahtwicklung. Stossklinge beidseitig mit Rücken<br />

(L = 82,5 cm), sig. «Henry Wilkinson Pall Mall London», <strong>Waffen</strong>nr. 47160. Stahlscheide vernickelt.<br />

L = 98 cm. Z: 2. 150.—/250.—<br />

5568. Galadegen, in der Art eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss. Zweischneidige Klinge, Marke «HS»<br />

(Hörster, Solingen), Lieferantensignatur «SIEBENMANN & CIE AARAN» (statt «Aarau»), Ätzdekor: Schweizer<br />

Kreuz im Strahlenkranz. Stahlscheide. Metall vernickelt. Schlagband eidg. Ord. 1877/85.<br />

L = 100,7 cm. Z: 1–2. 250.—/350.—<br />

5569. Galadegen, in der Art eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss, auf der Knaufscheibe die Initialen, «R.v.F.»<br />

(von Freudenreich). Zweischneidige Klinge, Marke «Ritterhelm» (Weyersberg, Kirschbaum & Co., Solingen),<br />

Ätzdekor: Schweizer Kreuz im Strahlenkranz. Stahlscheide. Metallteile vernickelt. Schlagband eidg.<br />

Ord. 1877/85. L = 91,6 cm. Z: 1–2. 250.—/350.—<br />

5570. Degen, eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, Grösse II, (19) 29, <strong>Waffen</strong>nr. 27252. Stahlscheide.<br />

Metallteile vernickelt. Schlagband eidg. Ord. 1877/85. Z: 1–2. 150.—/250.—<br />

5571. Degen, eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, Grösse II, (19) 10, <strong>Waffen</strong>nr. 9163. Stahlscheide.<br />

Metall geschwärzt. Schlagband, eidg. Ord. 1877. Z: 1–2. 150.—/250.—<br />

5572. Galadegen, in der Art eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss. Zweischneidige Klinge, sig. «Schweizer<br />

Uniformenfabrik, Bern-Zürich», Ätzdekor: Schweizer Kreuz im Strahlenkranz. Stahlscheide. Metallteile vernickelt.<br />

Schlagband eidg. Ord. 1877/85. Z: 2–3. 150.—/200.—<br />

5573. Lot von 2 Griffwaffen: 1. Degen, eidg. Ord. 1899, Offizier. Grösse III, (19)19. Stahlscheide, Schlagband<br />

eidg. Ord. 1883. Z: 2. 2. Faschinenmesser, eidg. Ord. 1842/75. Sägerückenklinge, <strong>Waffen</strong>nr. 4105. Lederscheide.<br />

Z: 2–3. 150.—/200.—<br />

5574. Degen, eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, Grösse II, (19)39, <strong>Waffen</strong>nr. 35690. Stahlscheide.<br />

Metallteile vernickelt. Z: 1–2. 150.—/200.—<br />

5575. Degen, eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, Grösse II, (19) 35, <strong>Waffen</strong>nr. 32059. Stahlscheide<br />

vernickelt. Z: 2. 100.—/200.—<br />

5576. Degen, eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, Grösse II, (19) 08, <strong>Waffen</strong>nr. 7355. Stahlscheide<br />

mit Lederbespannung. Z: 2–3. 100.—/200.—<br />

5577. Degen, eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, Grösse II, (19)10, <strong>Waffen</strong>nr. 9297. Stahlscheide.<br />

Z: 2–3. 100.—/200.—<br />

5578. Degen, eidg. Ord. 1899, Offizier. Stahlgefäss. Rückenklinge, Grösse II, (19) 27, <strong>Waffen</strong>nr. 24813. Stahlscheide.<br />

Schlagband eidg. Ord. 1877. Tragriemen. Z: 2. 100.—/200.—<br />

5579. Lot von 2 Griffwaffen: 1. Degen, im preussischen Stil um 1900, Inf. Offizier, sog. «Stichdegen alte Art»,<br />

neuere Arbeit. Metallgefäss vernickelt. Rückenklinge, Ätzdekor. Schwarze Lederscheide. L = 93,7 cm. Z: 1.<br />

2. Galadegen, im Stile 18. Jh., aus alten <strong>und</strong> neueren Teilen. Messinggefäss, Kupferdrahtwicklung. Zweischneidige<br />

Klinge, deutsch, 3. Viertel 17. Jh., Ätzdekor. Schwarze Lederscheide erg. L = 90,5 cm. Z: 2.<br />

200.—/300.—<br />

5580. Lot von 2 <strong>Waffen</strong>: 1. Dolch, eidg. Ord. 1943, Offizier. <strong>Waffen</strong>nr. 33132, mit Scheide <strong>und</strong> Schlagband.<br />

Z: 1–2. 2. Bajonett, eidg. Ord. 1817, Inf. Zürich. <strong>Waffen</strong>nr. Z. Z. 7696. L = 46,3 cm. Z: 1–2. 150.—/200.—<br />

5581. Dolch, eidg. Ord. 1943, Offizier. <strong>Waffen</strong>nr. 166270, mit Scheide <strong>und</strong> Schlagband. Z: 2. 150.—/200.—<br />

5582. Lot von 7 Dolchbajonetten: 1./2. Dolchbajonette, eidg. Ord. 1899. Nrn. 407025, 387674. 3./7. Dolchbajonette,<br />

eidg. Ord.1918. Nrn. 84864, 125921, 859132, 9324510. Alle mit Scheide, eine Tragtasche.<br />

100.—/150.—<br />

Register Seite 111–112


248<br />

<strong>Militaria</strong> –Varia<br />

5583. Dienstabschied – Frankreich 1712, Schweizer-Garderegiment, Kompanie von Reding. Ausgestellt<br />

auf Pergament in deutscher Sprache am 2. April 1712, in der Kaserne von Ruel in Versailles, durch den<br />

Brigadier <strong>und</strong> Kompanieinhaber Heinrich Ludwig Reding von Biberegg (1664–1726). Er attestiert, dass<br />

Hans Melcher Hürler von Arth SZ während 108 Monaten als Gefreiter, dann als Korporal gedient hat.<br />

Unterschrift <strong>und</strong> Siegel «Reding von Biberegg», dazu eidg. Papiersiegel.<br />

Masse: 30:41 cm. Rahmenmasse: 43,5:53 cm. 300.—/500.—<br />

Seltener, kalligraphisch schön gestalteter «Congé militaire» des Schweizer Garderegiments zur Zeit Ludwig XIV.<br />

5584. Dienstabschied – Königreich Spanien 1753, Regiment von Reding, Kompanie Janser. Ausgestellt<br />

in deutscher Sprache im November 1753 in der Garnison Jaca im Königreich Aragon, durch Hauptmann<br />

Justus Janser, Inhaber einer Kompanie im Regiment von Reding. Er attestiert, dass Franciscus Xaverius<br />

Egner aus Neuburg an der Donau während 78 Monaten als Soldat, dann als Korporal gedient hat. Unterschriften<br />

von «Regli Lt.Colonel et Comandant du Regiment», «Imhoff Major», «Janser Capit.», letztere mit<br />

Siegel. Goldrahmen. Masse: 24:34 cm. Rahmenmasse: 39 cm. 200.—/300.—<br />

Seltener, kalligraphisch schön gestalteter «Congé militaire» aus spanischen Diensten zur Zeit von König Ferdinand VI. (1746–1759).<br />

5585. Eid der Bewohner des Fürstentums Neuenburg für König Friedrich Wilhelm II. von Preussen,<br />

1786. Serie von 7 Blättern zur Vereidigung der Neuenburger in Valangin, Boudry, Saint-Blaise, Landeron,<br />

Valangin, Neuchâtel <strong>und</strong> Val-de-Travers. Jeweils Ortsansichten mit Schwurszenen, Neuenburger Notabeln,<br />

Militär <strong>und</strong> Bürger. Dazu Schwurtexte etc. Umrissstiche altkoloriert, etwas gebräunt. Holzrahmen.<br />

Lichtmasse: 45/36 cm. Rahmenmasse: 43,5/52,2, cm. 300.—/400.—<br />

Seltene Neuenburger Zeitdokumente <strong>und</strong> Ortsansichten.<br />

5586. Müller, Nicolas (Freiburg i. Ue. 1776–nach 1830), schweizerisch, um 1800, «Babelon Schinner».<br />

Szene aus der Franzosenzeit in der Altstadt von Freiburg, Kasernenplatz, 1799. Die Freiburgerin Babelon<br />

Schinner (oder Bourquet) verteilt Nahrungsmittel <strong>und</strong> Kleidungsstücke an die bedürftigen gefangenen<br />

österreichischen Soldaten: «Babelon Schinner, L’arrivée des prisonniers autrichiens sur la place de la caserne<br />

der Fribourg en Suisse, hommage rendu à la charité des bons Fribourgeois, et à la constance et au zèle de<br />

l’infatigable Babelon Schinner née Schupaner dont les recours officieux ont pourvu aux besoin des Russes,<br />

Autrichiens et Republicains, elle fut en reconnaissance décorée et pensionnée par son altesse le Prince<br />

Charles d’Autriche l’année 1799». Aquarell, gerahmt. Lichtmasse: 28,5/37,5 cm. Rahmenmasse: 47/56 cm.<br />

750.—/1000.—<br />

Die gleiche Szene von der Hand des volkstümlichen Freiburger «peintre Müller» soll sich im Hist. Museum Freiburg befinden. Müller<br />

pflegte für eine vereinbarte Menge «Tranksame» verschieden grosse Fassungen seiner Arbeiten anzufertigen. Interessantes <strong>und</strong> seltenes<br />

Zeitdokument. Vgl. C. Brun, Schweizer Künstlerlexikon Bd. 2, 1908, S. 445.<br />

5587. Lot von 2 Kupferstichen: 1./2. Neujahrsblätter der «Constafleren <strong>und</strong> Feuerwerkeren im Zeughaus zu<br />

Zürich», 1708 <strong>und</strong> 1728, gest. von J. Meyer <strong>und</strong> J. M.Füssli. Artillerie im Einsatz, dazu Artilleriegeräte, z.B.<br />

Geschützaufsatz. Beide gerahmt. Rahmenmasse: 28,5/35,5 cm. 150.—/200.—<br />

5588. Deutsche Schule, um 1820, kaiserlich französische Kavallerie um 1814 in Deutschland beim<br />

���� Fouragieren. Französischer Husar in roter Uniform rapportiert einem ebenfalls berittenen Stabsoffizier,<br />

letzterer begleitet von einem Grenadier zu Pferd. Dazu Mannschaft beim Fouragieren, Pferde in der<br />

Schwemme. Im Hintergr<strong>und</strong> kleine befestigte Stadt mit Kirche. Öl auf Leinwand, rentoiliert, gerahmt.<br />

Bildmasse: 32,5/40,5 cm. Rahmen: 44,9/53 cm. 700.—/1000.—<br />

Militärische Genreszene aus den napoleonischen Feldzügen in Deutschland <strong>und</strong> Österreich.<br />

5589. Aubry, Charles, französisch, um 1825, drei Militärszenen. 1. «La leçon de danse». 2. «La leçon<br />

d’escrime». 3. «La leçon d’équitation». Tanz-, Fecht- <strong>und</strong> Reitszenen mit Linientruppen <strong>und</strong> Garde zur Zeit<br />

König Karls X. Aquatintas sig. «Aubry» <strong>und</strong> «Charon». Goldrahmen.<br />

Lichtmasse: 31/40 cm. Rahmenmasse: 50/58,5 cm. 300.—/450.—<br />

5590. Escher, Albert von (1839–1905), kantonale Kavallerie. Kavallerie, Luzern 1829/42, Bern 1813, Schaffhausen<br />

1818/46, Aargau 1803, Basel-Stadt 1818/35, Aargau 1818/27, Aargau 1805/18, Schaffhausen 1810/1818,<br />

Basel.Stadt 1811/17, 9 gerahmte Drucke. Rahmenmasse: 26,2/32,8 cm. 150.—/200.—<br />

Register Seite 111–112


<strong>Militaria</strong> – Varia 249<br />

5591. Escher, Albert von (1839–1905), kant. Militär Aargau. Aargau: 1. Infanterie/Jäger 1827. 2. Artillerie<br />

1842–1847. 3. Infanterie 1805–1809. 4. Infanterie/Grenadiere 1827. 5. Artillerie <strong>und</strong> Train 1827. 5 gerahmte<br />

Drucke. Rahmenmasse: 26,5/33,2 cm. 100.—/150.—<br />

5592. Schnupftabakdose, französisch-polnisch, um 1840, Tod des Fürsten Poniatowski 1813. Dose mit<br />

Scharnierdeckel aus Nussbaumwurzelholz, innen mit Schildpatt verkleidet. Auf dem Deckel unter Glas in<br />

Messingrahmen, eine Miniatur, Darstellung: Tod des Fürsten Jozef Anton Poniatowski (1763–1813), der als<br />

französischer Marschall verw<strong>und</strong>et nach der Schlacht bei Leipzig 1813 in der weissen Elster ertrank.<br />

Z: 1–2. 350.—/500.—<br />

Als Vorlage für die Miniatur diente ein Gemälde des bekannten polnischen Historienmalers January Suchodolski (1797–1875).<br />

5593. Bischof, Gottlieb (1818–1870), Eidg. Militär Uebungs-Lager Thun 1846. Ansicht der Ebene vor Thun<br />

mit manövrierenden Infanterie <strong>und</strong> Kavallerieeinheiten, im Hintergr<strong>und</strong> Thun <strong>und</strong> Berner Alpen. Vordergr<strong>und</strong><br />

Darstellungen von Vertretern des kantonalen Militärs, z.B. Wallis, Zürich, Waadt. Lithographie beschriftet,<br />

«Eidgenössisches Lager. Camp fédérales de Thoune 1846», sig. «Bischoff Schnider à Thoune». Orig.<br />

Holzrahmen. Rahmenmasse: 43,7/64,5 cm. 200.—/300.—<br />

Seltene Darstellung.<br />

5594. Berthoud, Alfred Henri (1848–1906), Genfer Krieger mit Morion, Escalade 1602. Porträt eines bärtigen<br />

Mannes mit Morion. Oben rechts signiert. Öl auf Lwd., mit Rahmen. Masse: 55,5/46,5 cm.<br />

600.—/900.—<br />

Der in Couvet NE 1848 geborene Porträt- <strong>und</strong> Landschaftsmaler beteiligte sich u. a. an Ausstellungen in Paris sowie 1883 an der Landesausstellung<br />

in Zürich.<br />

5595. Schweizerische Schule, um 1851, Eidg. Schützenfest Genf 1851. Darstellung des Festplatzes des eidg.<br />

Schützenfestes in Genf auf der von Vincyschen Wiese, beflaggtes Eingangstor im maurischen Stil, Gabentempel,<br />

Festhalle usw., im Vordergr<strong>und</strong> Kutsche. Öl auf Malkarton.<br />

Lichtmasse: 17,5/25 cm. Rahmenmasse: 26,5/35,5 cm. 350.—/500.—<br />

Vgl. M. August Feierabend, Geschichte der eidgenössischen Schützenfeste, Aarau 1875, S. 117–121.<br />

5596. Helm, eidg. Ord. 1852, Dragoner, Freiburg. Helmglocke aus schwarz gelacktem Leder, Augenschirm<br />

mit Messingfassung. Messinggarnitur, ovaler Schild mit Schweizer Kreuz in Neusilber, weiss-schwarz-weisse<br />

Blechkokarde berieben. Schuppenbänder auf Leder, Scheibenbuckel, Fellraupe. Orig. Innenfutter. Z: 1–2.<br />

600.—/900.—<br />

5597. Salut- oder Spielzeugkanone, schweizerisch, 1858. Bronzerohr (L = 27 cm), Kal. 15 mm, Mündung<br />

leicht konisch mit Halsband <strong>und</strong> Korn, Schildzapfen, gewinkelte Henkel, auf dem Bodenrand die Jahrzahl<br />

«1858», kugelige Handhabe. Wandlafette <strong>und</strong> Räder aus Eisenguss, schwarz bemalt. Seitlich an den Lafettenwänden<br />

Halterungen für Ladestock <strong>und</strong> Putzkolben. 400.—/600.—<br />

5594 5596 5619<br />

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250<br />

<strong>Militaria</strong> – Varia<br />

5598. Pokal, Zürich 1859, eidg. Schützenfest. Pokal, Silber, Marke: H. Fries (1819–1885 Zürich). Becherförmige<br />

Kuppa, reicher getriebener Dekor, vier Schützen, darunter Scharfschütze eidg. Ord. 1852, Folge aller<br />

Kantonswappen, Rand mit Inschrift. Kurzer Schaft, r<strong>und</strong>er Fuss3. H = 18,2 cm. Z: 2. 700.—/1000.—<br />

Selten. Vgl. Martin, Schützenbecher, S. 227, Nr. 623.<br />

5599. Voltigeur de la Garde, französisch, um 1860. Figur aus weissem Biscuitporzellan, kaiserlicher Voltigeur<br />

de la Garde in Ausgangsuniform, auf der Gurtschnalle Granate mit Jagdhorn. Die Uniform besteht aus<br />

Tschako, <strong>Waffen</strong>rock <strong>und</strong> Hose sowie einem über die Schulter geworfenen Mantel, als Bewaffnung dient ein<br />

rest. Perkussionsgewehr. Auf dem Sockel die Signatur, «L. KAMPF», innen Herstellermarke, «HA & Cie».<br />

H = 55 cm. Z: 2. 550.—/750.—<br />

Seltene Militärfigur aus der Zeit des 2. Kaiserreiches. Léopold Eugéne Kampf aus Clairvaux nahm 1864 am Salon in Paris teil. Vgl. Bénézit,<br />

Bd. 7, S. 679.<br />

5600. Pokal, Schwyz 1867, eidg.Schützenfest. Pokal, Silber, Marke: «DS» (David Schellhaas’ Erben, Zürich,<br />

1785–1863). Eiförmige Kuppa, Schraube zur Befestigung fehlt. Wandung mit aufgelegtem Dekor, Schwyzer<strong>und</strong><br />

Schweizerwappen. Fuss mit drei Kartuschen, Inschriften, Morgarten <strong>und</strong> Brunnen 1315 sowie Rothenturm<br />

1798. H = 23 cm. Z: 2. 250.—/350.—<br />

5601. Tschako, eidg. Ord. 1883/84, Dragoner, Bern. Filzkorpus, Stern mit Nr. 9 (Schwadron 9, Bern), Landwehr,<br />

Kantonskokarde fehlt, schwarzer Rosshaarpinsel. Z: 2. 200.—/300.—<br />

5602. Tschako, eidg. Ord. 1883/84, Dragoner, Thurgau. Filzkorpus, Stern mit Nr. 19 (Schwadron 19, Thurgau),<br />

Landwehr, weiss-grüne Blechkokarde, weisser Rosshaarpinsel erg. (Guide). Z: 2. 200.—/300.—<br />

5603. Tschako, eidg. Ord. 1883/84, Dragoner, Thurgau. Stern mit Nr. 49 (Dragoner-Schwadron Thurgau),<br />

Kokarde fehlt, weisser Pinsel (Guide) unpassend erg. Z: 2. 150.—/200.—<br />

5604. Tschako, eidg. Ord. 1883/84, Dragoner, Bern. Stern mit Nr. 38 (Dragoner-Schwadron 38, Bern),<br />

Kokarde fehlt, schwarzer Rosshaarpinsel. 150.—/200.—<br />

5605. Lot von 3 militärischen Kopfbedeckungen: 1. Tschako, eidg. Ord. 1888, Füsilier, St.Gallen. Kokarde<br />

falsch erg. Z: 3. 2. Offiziersmütze, eidg. Ord. 1926, Leutnant. Z: 1–2. 3. Helm, französisch, Mod.1915, Adrian,<br />

Artillerie. Z: 2–3. Z: 2. 50.—/100.—<br />

5606. «Schweizerisches Repetirgewehr Mod. 1889/Fusil Suisse à Répétition», Instruktionstafel. Darstellung<br />

des Rep.gewehrs Ord. 1889 sowie allen Einzelteilen Nrn. 1–68, inklusive Patrone, Patronenlader,<br />

Laufdeckel, Bajonett. Farbdruck im Auftrag des Schweizerischen Militärdepartements, Besitzerstempel, «Eidgenössische<br />

<strong>Waffen</strong>fabrik», Papier auf Leinwand aufgezogen. Masse: 104/145 cm. Z: 1–2. 300.—/400.—<br />

Seltenes Dokument in gutem Zustand.<br />

5607. Burgdorf 1891, kant. Schützenfest. Pokal, Silber, Marke deutsch: «W B» (?). Kugelförmige Kuppa, beschriftet,<br />

«Bernisches Kantonal-Schützenfest 1891». Balusterschaft, getreppter r<strong>und</strong>er Fuss.<br />

H = 19,5 cm. Z: 2. 150.—/250.—<br />

Selten, fehlt bei Martin, Schützenbecher der Schweiz.<br />

5608. Helm, Pickelhaube, Mod. 1897, Infanterie-Leibregiment, Kadettenkorps u. andere, Offizier,<br />

Bayern. Lederhelm, Augenschirm eckig. Garnitur versilbert, Kreuzblatt mit drei vers. Sternen, Spitze<br />

kanneliert, Emblem: Bayr. Wappen von Krone überhöht, Kreuzauflage verg. Bayern- <strong>und</strong> Reichskokarde.<br />

Schuppenbänder def. <strong>und</strong> unvollst. Orig. Futter. Im zugehörigen Transportkoffer. Z: 2–3. 250.—/350.—<br />

5609. Helm, Pickelhaube, Mod. 1897, Infanterie-Leibregiment, Kadettenkorps u. andere, Offizier,<br />

Bayern. Lederhelm, Augenschirm eckig, Garnitur versilbert, Kreuzblatt mit drei vers. Sternen, Spitze<br />

kanneliert, Emblem: Bayr. Wappen von Krone überhöht, Kreuzauflage verg. Bayern- <strong>und</strong> Reichskokarde<br />

sowie Schuppenbänder fehlen. Org. Futter. Mit Schutzbezug aus feldgrauem Stoff. Im zugehörigen Transportkoffer.<br />

Z: 2–3. 200.—/300.—<br />

5610. Lot von 4 Bechern: 1./2. Neuenburg 1898, eidg. Schützenfest. Silber, Marke: «Jezler», Lieferant: «S. Orfèvres,<br />

Neuchâtel». Dekor: Schriftband, Neuenburger Adlerwappen. H = 8,5 cm. Z: 2. 3. St. Gallen 1904,<br />

eidg. Schützenfest. Silber, Marke: «Jezler», Lieferant: «Vereinigte Goldschmiede St. Gallen». Dekor: Wappen<br />

Stadt <strong>und</strong> Kt. St. Gallen, Eidgenossenschaft, dazu Schildhalter, Schriftband. H = 8,6 cm. Z: 2–3. 4. Genf 1914,<br />

kant. Schützenfest. Silber, Marke: «Orfèvrerie Jacob Genêve». H = 9 cm. Z: 2. 250.—/300.—<br />

Register Seite 111–112


<strong>Militaria</strong> – Varia 251<br />

5611. Lot von 2 Tschakos: 1. Tschako, eidg. Ord. 1898, Infanterie, Füsilier, Hauptmann, Waadt. Landwehrbat.103,<br />

um 1900 Teil des Inf. Regiments 42, Festungstruppe St.Maurice. Grün-weiss-grüner Pompon. Z: 2–3.<br />

2. Tschako, eidg. Ord. 1898, Artillerie, Oberleutnant. «5» (1914/18, Batterie 5, Teil der Art. Abt. 2). Eidg.<br />

Blechkokarde, roter Pompon. Z: 2. 200.—/350.—<br />

5612. Lot von 2 Tschakos: 1. Tschako, eidg. Ord. 1898, Füsilier, Bern, Landwehr/Landsturm Bat.37. Rotschwarze<br />

Blechkokarde, oranger Pompon (3. Komp.). Z: 1–2. 2. Tschako, eidg. Ord. 1875, Dragoner, Bern.<br />

Landwehr Schwadron 10. Karmesinroter Pompon mit schwarzem Rosshaarbusch. Z: 1–2. 200.—/300.—<br />

5613. Tschako, eidg. Ord. 1898, Leutnant, Stabssekretär. Kartonierter Filzkorpus, scharz gelackter Deckel<br />

<strong>und</strong> Schirme. Eidg. Blechkokarde, Schweizerkreuz, weisser Pompon. Innenfutter orig. Mit zugehörigem<br />

Transportkoffer. Z: 1. 200.—/300.—<br />

5614. Lot von 2 Tschakos: 1. Tschako, eidg. Ord. 1898, Füsilier, Genf, Landsturm Bat. 9 (1914/18). Gelb-rote<br />

Blechkokarde, oranger Pompon (3. Komp.). Z: 1. 2. Tschako, eidg. Ord.1898, Infanterie-Mitrailleur, Landsturm<br />

Abt.6 (6. Division 1914/18). Eidg.Blechkokarde, orange-weiss-oranger Pompon (3. Komp.). Z: 1–2.<br />

150.—/250.—<br />

5615. Langenthal 1899, Cent. Schweiz. Schützenfest. Pokal, Silber, teilvergoldet, Marke, «WF», deutsche<br />

Kontrollstempel. Auf der Kuppa Gravuren: «Ehrengabe von Eugen Wagner Basel/Cent. Schweiz. Schützenfest<br />

in Langenthal 1899». Balusterschaft, r<strong>und</strong>er Fuss. H = 23,3 cm. Z:1. 300.—/400.—<br />

Selten, bei J. L. Martin, Schützenbecher der Schweiz, 1983, nicht erwähnt.<br />

5616. Lot, 2 Schützenpokale u. 1 Becher: 1. St. Imier 1900, kant. Schützenfest. Pokal, Silber, Marke deutsch.<br />

H = 14,2 cm. Z: 1–2. 2. Bern 1926, kant. Schützenfest. Pokal, Silber, Marke: Jezler. H = 16,9 cm. Z: 2. 3. Bern<br />

1897, kant. Schützenfest. Becher, Silber, Marke: Jezler. H = 8,7 cm. Z: 1–2 (Selten). 200.—/300.—<br />

5617. Lot von 3 Schützenbechern: 1. Luzern 1901, eidg. Schützenfest. Silber, Marke: Jezler u. Alb. Burger.<br />

H = 8,5 cm. Z: 2. 2. Solothurn 1922, Jubiläumsschiessen 1520–1922. Silber, Marke: Jezler <strong>und</strong> Wyss.<br />

H = 8,8 cm. Z: 1–2. 3. Zürich 1961, Feldschiessen. Silber, Marke: Jezler. H = 7 cm. Z: 1–2. 80.—/120.—<br />

5618. Lot von 3 Schützenbechern: 1. Brugg 1902, kant. Schützenfest. Silber, Marke: Jezler. Dekor: geharnischter<br />

Schütze mit Luntenmuskete, Brugger-Wappen. H = 8,5 cm. Z: 1. 2. Aarau 1924, eidg. Schützenfest. Silber,<br />

Marke. Jezler. H = 9,8 cm. Z: 1. Brugg <strong>und</strong> Bischofszell 1927, VI. Schweiz. Revolver- u. Pistolenschiessen.<br />

Silber, Marke: Jezler. H = 7,1 cm. Z: 1–2. 80.—/120.—<br />

5619. Leuenberger, Ernst Otto (1856–1937), schweizerisch 1903. «Die Tochter Kaspar Engelbergers von<br />

Stans». Hauptplatz in Stans, links die Eingangshalle zur Kirche, davor Brunnen mit Winkelriedfigur. Im<br />

Vordergr<strong>und</strong> General Balthasar von Schauenburg (1748–1831) auf einem Schimmel begleitet von drei weiteren<br />

berittenen französischen Offizieren <strong>und</strong> Infanteristen. Vor ihm kniet die Tochter von Kaspar Engelberger<br />

aus Stans, die um Gnade bittet. Öl auf Malkarton, signiert «E. Leuenberger 1903», gerahmt.<br />

Bildmasse: 54,5/75 cm. 2000.—/2800.—<br />

Am 9. September 1798 griffen ca. 10 000 Franzosen unter dem Befehl des Generals Schauenburg Nidwalden an. Nach erbittertem<br />

Widerstand musste Nidwalden kapitulieren. Für sein ausdrucksstarkes Historienbild in der Art von Jauslin, «Die Tochter Kaspar Engelbergers<br />

von Stans» erhielt Leuenberger den 2. Preis an der Zeichnungskonkurrenz von 1900 des Schweiz. Kunstvereins. Bei dem vorliegenden<br />

Gemälde dürfte es sich um eine überarbeitete Fassung des Bildes von 1900 handeln. Vgl. Brun, Schweiz.Künstlerlexikon 2. Bd.,<br />

S. 251.<br />

5588 5619<br />

Register Seite 111–112


252<br />

<strong>Militaria</strong> – Varia<br />

5620. Belp 1903, Ehr – Frei – Schiessen. Pokal, Silber, teilvergoldet, Marke: «Jezler». Auf der Kuppa Gravuren,<br />

Rocaillen <strong>und</strong> Inschrift: «Ehr- Frei- & Sections-Wettschiessen Belp 1903». Schaft mit R<strong>und</strong>fuss.<br />

H = 19,8 cm. Z: 1. 200.—/300.—<br />

Selten, bei J. L. Martin, Schützenbecher der Schweiz, 1983, nicht erwähnt.<br />

5621. Lot von 5 Bildern: 1. Aquarell, Anfang 20. Jh. Soldaten des Regiments de Castella Nr. 66, de Salis Samade<br />

Nr. 64, de Diesbach Nr. 85, in franz.Diensten, Uniformen nach 1791. 2. Aquarell, Anfang 20. Jh. Soldaten des<br />

Regiments Buol-Schauenstein in kaiserlichen Diensten, 1734–1736. 3. Kupferstich von Wille, franz. 2. H.<br />

18.Jh., «Sapeur des Gardes Suisses», franz.Dienste. 4. Kol. Lith., franz. um 1840. Franz. Husar um 1794. 5. Kol.<br />

Lith., franz. um 1825. «Uniformes des Régiments d’Infanterie légère». Alle Bilder gerahmt. 300.—/400.—<br />

5622. Lot von 2 Schützenpokalen <strong>und</strong> 3 Bechern: 1. Schützengesellschaft Stadt Bern, Pokal gestiftet von<br />

Hauptmann Paul Simon 1916. Deckelpokal, Metall vers. <strong>und</strong> verg., gravierte Gewinnernamen 1916–1939.<br />

H = 37,2 cm. Z: 2. 2. Solothurn 1873, kant. Schützenfest. Pokal, Metall vers., Marke: Charles Wirz, Sohn,<br />

Solothurn. H = 17,7 cm. Z: 1–2. 3./4. Basel 1927, Schützenfest beider Basel. 2 Zinnbecher.<br />

H = 9,3 cm. Z: 1–2. 5. Bern 1926, Schweiz.Artillerietag. Alpacabecher. H = 6 cm. Z: 1. 100.—/150.—<br />

5623. Lot von 5 Schützenbechern: 1. Belp 1922, Mittelländisches Schützenfest. Silber, Marke. H = 9 cm. Z: 2.<br />

2. Burgdorf 1923, Erinnerungsschiessen, Scheibe Neuenegg. Silber, Marke. H = 10,5 cm. Z: 2. 3. Langenthal<br />

1899, Central. Schweiz. Schützenfest. Silber, Marke: Jezler. H = 8,5 cm. Z: 1–2. 4. Biglen 1922, I. Schweiz.<br />

Revolver- <strong>und</strong> Pistolenschiessen. Silber, Marke. H = 7,3 cm. Z: 1–2 (Selten). 5. Silberbecherchen, wohl<br />

Feuerschützen Bern. H = 4,8 cm. Z: 2. 150.—/200.—<br />

5624. Schützenuhr, Aarau, eidg. Schützenfest 1924. Taschenuhr, sig. «Ulysse Nardin Locle & Genève». Goldgehäuse,<br />

0.750, Dekor: Kniender Wilhelm Tell mit Armbrust, «Du kennst den Schützen», sig. Huegenin.<br />

Innen beschriftet: «Eidgenössisches Schützenfest 1924 Aarau, Tir fédéral». Emailzifferblatt mit Zahlen 1–12<br />

<strong>und</strong> 13–24 in schwarzer Farbe. Z: 1–2. 1700.—/2400.—<br />

Selten, vgl. J. L. Marin, Schützenuhren der Schweiz, 1976, S. 17, Nr. 14.<br />

5625. Köberls, E., schweizerisch-deutsch 1928, zwei Porträt, General Wille u. v. Sprecher. Porträts des<br />

Generals Ulrich Wille (1848–1925) <strong>und</strong> des Generalstabchefs Theophil Sprecher v. Bernegg (1850–1927, in<br />

feldgrauer Uniform eidg. Ord. 1917. Öl auf Lwd., rechts unten sig. «E. Köberls 1928». Schwarze orig. Rahmen<br />

etwas def. Masse: 50/35 cm. Rahmenmasse: 70,5/55,5 cm. 500.—/800.—<br />

5626. Lot von 2 Schützenbechern: 1. Freiburg 1934, eidg.Schützenfest. Silber, Marke: Jezler. H = 10 cm. Z: 1–2.<br />

2. Rütli 1924, 2. Meisterschütze. Silber, Marke: Baltensperger. H = 13,6 cm. Z: 1. 200.—/300.—<br />

5627. Huggler, Arnold (1894–1988), schweizerisch, um 1935, Schütze. Bronzefigur eines stehenden Schweizer<br />

Schützen mit Rep. gewehr eidg. Ord. 1911, auf dem Hut der Siegerkranz. Quadratischer Sockel, sig.<br />

«Arnold Huggler». H = 32,5 cm. Z: 1. 250.—/350.—<br />

5628. Huggler, Arnold (1894–1988), schweizerisch 1937, Artilleriegruppe mit Haubitze. Bronzeplatte mit<br />

Relief, Darstellung einer schweren Haubitze eidg. Mod. 1916 L 14, Kal. 15 cm, mit Protze <strong>und</strong> sechs Zugpferden<br />

samt zugehöriger Mannschaft, an der Spitze der Gruppe reiten Offiziere <strong>und</strong> Unteroffiziere.<br />

Beschriftet: «Feldhaubitz-Abteilung 27, Feldhaubitz-Batterie 77, Feldhaubitz-Batterie 78, Feldhaubitz-Park-<br />

5628<br />

Register Seite 111–112


<strong>Militaria</strong> – Varia · <strong>Antike</strong> Schusswaffen 253<br />

kompanie 27, 1917–1934/Lt. A. Gerber Adj. F. Hb.-Abt. 27, 1934–37». Unten rechts sig. «Arnold Huggler».<br />

Auf schwarz lackierte Holzplatte montiert. Masse: 90/21,5 cm. 1300.—/1800.—<br />

5629. Traffelet, Friedrich Eduard (1897–1954). Szene während der Grenzbesetzung 1939–1945. Drei<br />

Pferde sowie zwei Spahis vor einem Wald, sig. «Traffelet», Rückseite vom Künstler beschriftet; «Spahi dormant,<br />

peint près de Montfaucon, jura bernois, le jour de l’entrée de l’armée du général Daille, juin 1940. Fr.<br />

Traffelet». Dazu Bericht aus dem «B<strong>und</strong>» vom 10.5.1983, Bild erwähnt.<br />

Lichtmass: 33,5/55,5 cm. Rahmenmass: 55/74,7 cm. 400.—/600.—<br />

5630. Lot von 24 Schützen-Objekten: Besteckteile, Stadtschützen Solothurn. Silber, Marke. «Jezler». 1. 6 Dessertmesser.<br />

2. 6 Dessertgabeln. 3. 6 Dessertlöffel. 4. Auslandschweizer – Schützenpreise Kairo, «Prix Gropp le<br />

Caire» 1949–1960. 6 Dessertlöffel, Marken ägyptisch u. «Jezler»,1949–1960, Z: 2. 200.—/300.—<br />

<strong>Antike</strong> Schusswaffen<br />

5631. Mörsermodell, wohl deutsch, Anfang 18. Jh. Bronzerohr (L = 12,5 cm), Mündung mit Zierringen,<br />

Fries am vorderen Bruch, Schildzapfen, glattes Zapfenfeld, Fries am hinteren Bruch, verengter dickwandiger<br />

Kammerteil, Zündloch mit muschelförmiger Zündpfanne am Stossbodenrand. Stossboden mit Zierrillen<br />

leicht gewölbt, kleiner Handhabe. Neuere Wandlafette aus Holz, Eisenbeschläge. Z: 1-2. 250.—/350.—<br />

5632. Steinschloss-Pistolenpaar, französisch 1719, Paris. R<strong>und</strong>läufe (L = 37,3 cm), Kal. 15 mm, Laufangeln<br />

sowie achtkantiger Kammeransatz <strong>und</strong> Mündungsbereich mit goldtauschiertem Rankendekor, berieben,<br />

Laufschienen sig., «ST. GERMAIN A PARIS 1719», Linsenkorn aus Silber. Schlossplatten <strong>und</strong> Hahnen flach,<br />

gravierter Dekor: auf Kriegsgerät sitzender Mars, dazu Trophäe, sig. «ST. GERMAIN A PARIS». Eisengarnitur,<br />

gitterartige Seitenbleche, zwei Ladestockpfeifen, Knaufnägel mit Maskarons vergoldet, berieben. Nussbaumschäfte,<br />

Holzladestöcke. L = 54,6 cm. Z: 2. 6500.—/9000.—<br />

Seltenes, elegantes Pistolenpaar aus der Régencezeit des in Paris, St.Germain-des Prés, Rue de Bourbon, tätigen Büchsenmachers <strong>und</strong><br />

Feuerwerkers Fériol Rougier (auch Rozier) dit St.Germain, der als «Arquebusier du Duc de Bouillon» bezeichnet wird. St.Germain<br />

war Geschworener der Büchsenmacherzunft. Bei diesen 1719 datierten Pistolen handelt es sich um die ältesten, bekannt gewordenen<br />

<strong>Waffen</strong> dieses Pariser Meisters, der bisher für die Zeit von 1722–1741 nachgewiesen werden konnte. Vgl. Heer, Stockel, Bd. 2, S. 1073.<br />

J. F. Hayward, Die Kunst der Büchsenmacher, 1969, Bd. 2. , S. 238, Abb. 18.<br />

5633. Steinschlosspistole, österreichisch, um 1720, Wien. Achtkantlauf, Damast (L = 14,6 cm), Kal. 11,5 mm,<br />

���� Kammerhälfte mit silbertauschiertem Ranken- <strong>und</strong> Blütendekor. Der Lauf wird zwischen Kammerboden<br />

<strong>und</strong> Mündung durch drei Silberbänder in Felder unterteilt. Schlossplatte <strong>und</strong> Hahn flach, gekantet, sig.<br />

«SIMON PENZNETER IN WIENN», Dekor, ruhende Minerva auf Fahnen. Messinggarnitur vergoldet, alle<br />

Teile mit graviertem ornamentalem Dekor, zwei Ladestockpfeifen, Daumenblech mit Maskaron. Beschnitzter<br />

Nussbaumschaft, Holzladestock. L = 27,4 cm. Z: 1. 2200.—/3000.—<br />

Der aus Linz stammende Simon Penzeneter wird von 1689 bis 1724, seinem Todesjahr, erwähnt. Er begann 1689 seine Lehre in Wien,<br />

1695 Meister, 1704 Büchsenmeister im kaiserlichen Hauptzeughaus. Nach der erfolgreich abgewehrten Türkenbelagerung von Wien<br />

1683 verarbeitete man in Wien <strong>und</strong> andernorts erbeutete, seltener importierte türkische Damastläufe. Der Mangel an Pistolenläufen<br />

führte dazu, dass Damastläufe im türkischen Stil z. B. in Wien <strong>und</strong> Prag nachgeschmiedet <strong>und</strong> für Steinschlosspistolen verwendet wurden.<br />

Seltene Waffe in sehr gutem Zustand mit besonders schönem Lauf.<br />

5632 5629<br />

Register Seite 111–112


254<br />

<strong>Antike</strong> Schusswaffen<br />

5634. Lot von 4 Handfeuerwaffen: 1. Perkussionsgewehr, deutsch, um 1720/1840, Jagdwaffe. R<strong>und</strong>lauf (L =<br />

109 cm), Kal. 18 mm. Steinschloss trans. u. rest. Messinggarnitur. Nussbaumhalbschaft. L = 148 cm. Z: 2–3.<br />

2. Perkussionsdoppelflinte, belgisch, um 1860. R<strong>und</strong>läufe (77,2 cm), Kal. 16 mm, sig. «M. Arendt à Liège».<br />

Rückliegende Schlösser. Schaft am Hals gebrochen u. rep. L = 118,5 cm. Z: 3. 3. Perkussionsgewehr, französisch,<br />

Mod. 1853, Infanterie, gekürzt. Lauflänge 76,5 cm. L = 115,2 cm. Z: 3. 4. Stiftfeuerflinte, französisch<br />

oder deutsch, um 1865/70, Jagdwaffe. R<strong>und</strong>lauf (L = 80,5 cm), Kal. 16 mm, Kippsyst. Rückliegendes Kettenschloss.<br />

Nussbaumhalbschaft. L = 121,3 cm. Z: 2–3. 200.—/300.—<br />

5635. Steinschloss-Taschenpistole, englisch, um 1750, London. Abschraubbarer R<strong>und</strong>lauf (L = 12 cm), Kal.<br />

12 mm, Beschuss London, beschriftet «LONDON». Schlossplatte <strong>und</strong> Hahn ger<strong>und</strong>et, Platte sig. «COLLUM-<br />

BELL». Messinggarnitur, Knaufkappe mit Maskaron. Glatter Nussbaumgriff. L = 21,6 cm. Z: 1–2.<br />

700.—/900.—<br />

Der Londoner Büchsenmacher David Collumbell wird von 1735 bis 1765 erwähnt; er unterhielt 1762 eine Werkstatt an der Parliament -<br />

street Westminster. Vgl. Heer, Stockel I, S. 231.<br />

5636. Steinschloss-Pistolenpaar, englisch, 1762, London. R<strong>und</strong>läufe gebläut (L = 20,5 cm), Kal. 15 mm, sig.<br />

«HEYLIN CORNHILL LONDON», Beschuss London. Schlossplatten <strong>und</strong> Hahnen ger<strong>und</strong>et, sig. «HEYLIN».<br />

Silbergarnituren, Goldschmiedemarke «J. J. A.», Kontrollmarken für London 1762, Abzugbügel <strong>und</strong> Knaufkappen<br />

mit Rocaillendekor, ein Seitenblech etwas def., Daumenbleche, zwei Ladestockpfeifen. Beschnitzte<br />

Nussbaumschäfte, originale Ladestöcke mit Horndopper, einer mit Kugelreisser. L = 34,3 cm. Z: 2.<br />

3000.—/4000.—<br />

Joseph Heylin wird von 1757 bis 1799 in Cornhill, London, erwähnt; 1757 Mitglied der Zunft <strong>und</strong> 1777 Zunftmeister. Amtete von 1776<br />

bis 1778 als Büchsenmacher der Hudson’s Bay Co. Vgl. Heer, Stockel I, S. 529.<br />

5637. Perkussionsgewehr, deutsch, um 1785/1835, Jagdwaffe. R<strong>und</strong>lauf (L = 11,5 cm), Kal. 16 mm, Kammerdrittel<br />

achtkantig, Sattelvisier <strong>und</strong> Korn aus Messing. Steinschloss trans, Platte <strong>und</strong> Hahn flach. Messinggarnitur,<br />

drei Ladestockpfeifen, Messinglaufband mit Riemenhalter. Nussbaumhalbschaft, Kolben mit<br />

Schuber, Eisenladestock. L = 145 cm. Z: 2. 300.—/450.—<br />

5638. Perkussionsgewehr, deutsch, um 1790/1840, Jagdwaffe. R<strong>und</strong>lauf, italienisch Ende 17. Jh. (L =<br />

141,5 cm), Kal. 15 mm, Kammerdrittel mit Zierrillen, gravierte Initialen «R.S.H» (Signatur?), Sattelvisier <strong>und</strong><br />

Korn aus Messing. Steinschloss trans., Platte <strong>und</strong> Hahn ger<strong>und</strong>et. Glatte Messinggarnitur, vier Ladestockpfeifen,<br />

Daumenblech, Kolbenkappe beschriftet, «KALHOF». Nussbaumschaft, Kolben mit Backe <strong>und</strong> intarsiertem<br />

Stern, Holzladestock mit Horndopper. L = 178,5 cm. Z: 1. 500.—/700.—<br />

Elegante Jagdwaffe für Flugwild.<br />

5639. Lot von 2 Handfeuerwaffen: 1. Steinschlossgewehr, kant. Ord. Ende 18. Jh., Infanterie, Zug ?. R<strong>und</strong>lauf<br />

(L = 96,3 cm), Kal. 18 mm, bezeichnet «C. Z», «9 M» (Kanton Zug, Menzingen, Waffe Nr.9 ?). Suhlerschloss.<br />

Eisengarnitur. Nussbaumschaft, Eisenladerstock. L = 134,5 cm. Z: 2–3. 2. Steinschlossgewehr, deutsch, letztes<br />

Viertel 18. Jh., Infanterie. R<strong>und</strong>lauf (L = 98,5 cm), Kal. 18 mm. Schloss rest u.erg. Messinggarnitur. Nussbaumschaft,<br />

Eisenladestock. L = 137,3 cm. Z: 2–3. 400.—/600.—<br />

5640. Perkussionsgewehr, deutsch, um 1800/1835, Jagdwaffe. R<strong>und</strong>lauf (L = 101,3 cm), Kal. 17,5 mm, Kammerdrittel<br />

achtkantig, Standvisier <strong>und</strong> Korn. Steinschloss trans., sig. «Kalle». Glatte Messinggarnitur. Nussbaumhalbschaft,<br />

Holzladestock. L = 140,5 cm. Z: 2. 200.—/300.—<br />

5633<br />

5690<br />

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5635<br />

5656


<strong>Antike</strong> Schusswaffen 255<br />

5641. Steinschlosskarabiner, kantonal um 1804, Abteilung reitende Artillerie (bis 1806 Teil der Stadtlegion),<br />

Bern. R<strong>und</strong>lauf (L = 70,5 cm), Kal.17,5 mm, Marke «TWP» (für Pistor, Schmalkalden), Messingkorn.<br />

Schlossplatte <strong>und</strong> Hahn ger<strong>und</strong>et. Messinggarnitur, ein Laufband, ein weiteres Laufband aus Eisen zur<br />

Befestigung der Reiterstange. Nussbaumhalbschaft, geschnittene <strong>Waffen</strong>nr. 47, Eisenladestock.<br />

L = 106 cm. Z: 1–2. 2000.—/2800.—<br />

Die ausserordentlich seltene Waffe wurde unter Verwendung von Teilen (Lauf, Schloss, Seitenblech, Abzugbügel) des Dragonergewehrs<br />

kant. Ord. 1769, Bern, um 1804 wohl im Zeughaus angefertigt. Die neue, 20/21 Mann starke Abteilung der reitenden Artillerie (Sollbestand)<br />

war von 1804 bis 1806 Teil der Stadtlegion <strong>und</strong> wurde nach deren Auflösung beibehalten. Sie setzte sich nach 1806 aus besoldeten<br />

Berufssoldaten zusammen. Die Bewaffnung bestand aus einem Säbel, einem Pistolenpaar <strong>und</strong> einem Karabiner. Zwei ebenfalls auf älteren<br />

Teilen basierende Karabiner dieses Typs befinden sich im Hist. Museum Bern, vgl. Wegeli, Fernwaffen, S. 201–202, Nrn. 2294, 2295. Petitmermet,<br />

Schweizer Uniformen, S. 58–59, Tafel 41, Abb. 5. – Ehemals Slg. Gerber, Signau.<br />

5642. Perkussionsgewehr, kant. Ord. 1804/17/42, Artillerie, Bern. R<strong>und</strong>lauf (L = 92,5 cm), Kal. 18 mm,<br />

eidg. Kontrollstempel für Ord. 1842. Steinschloss trans. Messinggarnitur. Nussbaumschaft, Eisenladestock,<br />

<strong>Waffen</strong>nr. 20. L = 131,5 cm. Z: 1–2 450.—/650.—<br />

Seltenes Berner Artilleriegewehr Ord. 1804 (Ord. Lauflänge 92,9 cm), das gemäss eidg. Ord. 1842 perkussioniert wurde.<br />

5643. Steinschlossgewehr, in der Art kant. Ord. 1805, Infanterie, Waadt. R<strong>und</strong>lauf (L = 103,8 cm), Kal.<br />

18 mm, Steinschloss französisch Mod. 1777, Revolutionsfertigung, Marke «phrygische Mütze». Eisengarnitur,<br />

drei Laufbänder, Mündungsband mit langer Ladestockpfeife. Nussbaumschaft, Kolben mit Rissen,<br />

Ladestock fehlt. L = 139,7 cm. Z: 2. 500.—/800.—<br />

Zwischen 1804 <strong>und</strong> 1805 wurden im Arsenal von Morges aus älteren <strong>Waffen</strong>teilen bernischer <strong>und</strong> französischer Herkunft Steinschlossgewehre<br />

hergestellt, deren charakteristisches Merkmal das eiserne Mündungsband mit einer langer Ladestockführung in der Art der Berner<br />

Ord.1804 ist. Dieser Gewehrtyp wurde mit einer Lauflänge von 107 cm ab 1806 bis 1813/14 für Waadtländische Preisgewehre verwendet.<br />

Vgl. P. Deladoey, Fête vaudoise du 14 avril, histoire d’une fête, histoire d’un fusil. In: Revue 7 SGHWR, 1999, S. 7–38.<br />

5644. Gewehr, eidg. Ord. 1817/42/59/67, Syst. Milbank-Amsler, Infanterie, St. Gallen. R<strong>und</strong>lauf, Kal.<br />

18 mm, Kt. Schlag St. Gallen, <strong>Waffen</strong>nr. 1523. Steinschloss- , Perkussion trans., sig. «Malherbe à Liège». Eisengarnitur.<br />

Nussbaumschaft, Eisenladestock. L = 147 cm. Z: 1–2. 600.—/900.—<br />

5636 5681<br />

Register Seite 111–112<br />

5641<br />

5643


256<br />

<strong>Antike</strong> Schusswaffen<br />

5645. Lot von 2 Handfeuerwaffen: 1. Gewehr, eidg. Ord. 1817/42/59/67, Syst. Milbank-Amsler, Infanterie,<br />

Zug. Kt. Schlag Zug, <strong>Waffen</strong>nr. 508. Mit Bajonett. L = 140,5 cm. Z: 2–3. 2. Stutzer, eidg. Ord.1851/67, Jagdwaffe.<br />

Achtkantlauf (L = 81,5 cm), Kal. 13 mm. Nussbaumhalbschaft. L = 131,7 cm. Z: 2. 300.—/450.—<br />

5646. Perkussionsstutzer, kant. Ord. um 1820/40, Scharfschütze, Nidwalden. Achtkantlauf (L = 90,2 cm),<br />

Kal. 16 mm, gezogen, grosser Kt. Schlag Nidwalden beschriftet «NW», Quadrantenvisier, Messingkorn,<br />

Bajonettkasten mit Federarretierung. Steinschloss trans., Platte <strong>und</strong> Hahn flach. Abzug mit Stecher. Messinggarnitur,<br />

zwei Ladestockpfeifen, Kolbenkappe mit Stellschraube. Nussbaumschaft, Kolben mit Backe, originaler<br />

Holzladestock mit Eisendopper. L = 128,6 cm. Z: 1–2. 1100.—/1600.—<br />

Selten, Nidwalden hatte gemäss Ord. 1817 nur 100 Scharfschützen in den B<strong>und</strong>esauszug zu stellen. Von Büchsenmacher Anton Schmitter<br />

um 1840 transformiertes 2. Stutzer-Modell.<br />

5647. Perkussionsstutzer, schweizerisch, um 1820/35, Schützenwaffe, Winterthur. Achtkantlauf gebläut<br />

(L = 93,2 cm), Kal. 18 mm, 9 tiefe Züge, Messingstandvisier mit 2 Klappen, Messingkorn. Kaminsack seitlich<br />

angeschraubt. Steinschloss trans., Schlossplatte <strong>und</strong> Hahn flach, Platte sig. «GRAF». Abzug mit Stecher.<br />

Messinggarnitur, gefingerter Abzugbügel, drei Ladestockpfeifen, Kolbenkappe mit Horn <strong>und</strong> Stellschraube,<br />

Vorderschaftabschluss fehlt. Nussbaumschaft, Hals mit Fischhaut, Kolben mit Backe, orig. Eisenladestock,<br />

Ledertragriemen. L = 129,5 cm. Z: 1–2. 800.—/1200.—<br />

Der mit einem Schloss des bis um 1800 nachweisbaren Winterthurer Büchsenmachers Rudolf Graf ausgestattete, qualitätsvoll verarbeitete<br />

Stutzer konnte für Steinschloss oder Perkussion verwendet werden, frühe Perkussionierung als «Wechselschloss», Wechselteile –<br />

Steinschlosshahn <strong>und</strong> Batteriedeckel fehlen. Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 123.<br />

5648. Perkussionsstutzer, schweizerisch, um 1825/30, Schützenwaffe, Bern. Achtkantlauf (L = 90,3 cm),<br />

Kal. 17 mm, 16 Züge, sig. in Gold «C.SCHENK A BERNE», Pendelvisier auf einer Visierschiene, Korn,<br />

Bajonettschiene. Vorliegendes Kettenschloss, sog. «Pillenschloss», Hahn mit Halterungsvorrichtung für Zündpille,<br />

Hahnschraube fehlt. Schlossplatte sig. «C.SCHENK A BERNE». Abzug mit Stecher zu rev.. Eisengarnitur,<br />

geätzter Blätterdekor teilweise erhalten, gefingerter Abzugbügel mit verstellbarer Fingerdistanzlamelle,<br />

zwei Ladestockpfeifen, Kolbenkappe mit Horn <strong>und</strong> Stellschraube. Nussbaumhalbschaft, Kolben mit Backe,<br />

Besitzerschild fehlt, orig. Holzladestock mit Horndopper. L = 128 cm. Z: 2. 1600.—/2600.—<br />

Der Schlossmechanismus entspricht dem 1816 von Joseph Manton, London, patentierten «Pill» oder «Pellet lock». Der Berner Mechaniker<br />

<strong>und</strong> Büchsenmacher Christian Schenk (1781–1834) war der Konstrukteur des sog. «Bernerstutzers», der ersten kantonalen Perkus -<br />

sionswaffe. Die angebotene Waffe <strong>und</strong> zwei weitere Exemplare (Ermitage-Museum, St. Petersburg <strong>und</strong> Schützenmuseum Bern) sind die<br />

einzigen noch erhaltenen <strong>und</strong> bekannten Beispiele mit Pillenschlössern von Schenks Hand. Früher schweizerischer Perkussionsstutzer<br />

von grosser Seltenheit. Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 239–240. L.Tarassuk, Antique European and American Firearms at<br />

the hermitage Museum, 1972, Nr. 349. Stuker 2002, Herbstauktion, Nr. 3050.<br />

5649. Perkussionsstutzer, kant. Ord. 1829/40, Scharfschütze, Bern. R<strong>und</strong>lauf (L = 89,3 cm), Kal. 16 mm,<br />

16 Züge, sig. «RITSCHARD IN OBERHOFEN», Kt. Schlag Bern, <strong>Waffen</strong>nr. 631, Visier <strong>und</strong> Korn, Bajonettkasten.<br />

Vorliegendes Kettenschloss, sig. «C.RITSCHARD». Abzug mit Stecher. Messing-Eisengarnitur. Nussbaumhalbschaft.<br />

Piston <strong>und</strong> Ladestock fehlen. L = 125 cm. Z: 2–3. 600.—/900.—<br />

Der in Thun <strong>und</strong> Oberhofen tätige Büchsenmacher Christian Ritschard arbeitete für das Zeughaus Bern <strong>und</strong> nahm 1848 an der Indus -<br />

trieausstellung in Bern teil. Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 227.<br />

Register Seite 111–112<br />

5646<br />

5650


<strong>Antike</strong> Schusswaffen 257<br />

5650. Perkussionsstutzer, schweizerisch, um 1835/60, Schützenwaffe, Lachen SZ. Achtkantlauf (L =<br />

88,9 cm), Kal. 10 mm, gezogen, Patentschwanzschraube, Diopter auf der Laufangel, Röhrenkorn. Vorliegendes<br />

Kettenschloss, flache Schlossplatte <strong>und</strong> Hahn, Hahnsicherung, Platte sig. «N.A.M. in Lachen». Abzug mit<br />

Stecher. Messinggarnitur, gefingerter Abzugbügel, drei Ladestockpfeifen, Kolbenkappe mit Horn <strong>und</strong> Stellschraube.<br />

Nussbaumschaft, Hals mit Fischhaut, Kolben beidseitig mit Backe, Ladestock fehlt.<br />

L = 127,5 cm. Z: 2. 700.—/1100.—<br />

Sehr seltene Waffe des in Lachen SZ tätigen Niklaus Anton Mächler. Die Waffe wurde um 1855/60 modernisiert <strong>und</strong> mit einem kleinkalibrigen<br />

Lauf ausgestattet. Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 181. Heer, Stockel, Bd. II, S. 742.<br />

5651. Perkussionsstutzer, schweizerisch, um 1835/60, Schützenwaffe. Achtkantlauf, Kal. 10,5 mm, gezogen,<br />

Quadrantenvisier, Korn fehlt, auf der Laufangel ein Dioptersockel. Vorliegendes Kettenschloss. Abzug mit<br />

Stecher zu revidieren. Eisengarnitur, gefingerter Abzugbügel, zwei Ladestockpfeifen, Riemenhalter fehlen,<br />

Kolbenkappe mit Horn <strong>und</strong> Stellschraube. Nussbaumhalbschaft, Ladestock fehlt. L = 130,5 cm Z: 2–3.<br />

350.—/500.—<br />

5652. Perkussionsstutzer, schweizerisch, um 1840, Schützenwaffe. Achtkantlauf korr. (L = 90 cm), Kal.<br />

16 mm, gezogen, verstellbares Visier <strong>und</strong> Korn. Rückliegendes Kettenschloss. Abzug mit Stecher. Glatte<br />

Messinggarnitur, drei Ladestockpfeifen, Kolbenkappe mit Horn <strong>und</strong> Stellschraube. Nussbaumschaft, Hals mit<br />

Fischhaut, Kolben mit Backe, Holzladestock. L = 129,5 cm. Z: 2–3. 250.—/350.—<br />

5653. Pulverhorn, kant. Ord. um 1840, Unteroffizier, Scharfschütze, Innerschweiz. Gepresstes Kuhhorn,<br />

Messinggarnitur, bestehend aus Boden u. Deckel mit je einem Tragring. Auf dem Deckel eine lange Ausgusstülle<br />

mit Messvorrichtung. Orig. grüne Kordel mit Troddeln, grün-silber. L = 31 cm. Z: 1–2.<br />

200.—/300.—<br />

5654. Pulverhorn, kant. Ord. um 1840, Scharfschütze, Innerschweiz, z.B. Nidwalden. Gepresstes Kuhhorn,<br />

Messinggarnitur, bestehend aus Boden <strong>und</strong> Deckel mit je einem Tragring. Auf dem Deckel eine lange<br />

Ausgusstülle, an der Basis eine Federsperre. L = 27 cm. Z: 2. 150.—/200.—<br />

5655. Pulverhorn, kant. Ord. um 1840, Scharfschütze, Waadt, Neuenburg. Nierenförmiger Blechkörper<br />

mit geschwärztem Leder bespannt. Messinggarnitur, sig. «Roche I [nvent]eur à Paris», Ausguss mit Federmechanismus<br />

<strong>und</strong> Messvorrichtung. Zwei Tragringe. L = 25,5 cm. Z: 2–3. 100.—/200.—<br />

Obschon in der kant. Ord. 1839 für Waadtländer Scharfschützen ein Pulverhorn aus gepresstem Kuhhorn vorgesehen war, wurde der<br />

vorliegende Typ bevorzugt verwendet, der auch in anderen Kantonen der französischen Schweiz beliebt war.<br />

5656. Perkussionspistole, eidg. Ord. 1842, berittene Mannschaft. R<strong>und</strong>lauf, Kal. 17,5 mm, Marke «BF»<br />

���� (Beuret Frères, Liège), Liègerbeschuss. Schloss Marke «BF». Messinggarnitur, auf dem Seitenblech Besitzerinitialen,<br />

«I.U.R». Nussbaumschaft. L = 35,5 cm. Z: 1–2. 700.—/1000.—<br />

Register Seite 111–112<br />

5648<br />

5647


258<br />

<strong>Antike</strong> Schusswaffen<br />

5657. Perkussionsgewehr, eidg. Ord. 1842/59, Syst. Prélaz-Burnand, Infanterie, Thurgau. R<strong>und</strong>lauf (L =<br />

107,9 cm), Kal. 17,5 mm, gezogen, Kt.Schlag Thurgau, <strong>Waffen</strong>nr.5361, sig. «R & Co» (Rieter & Co., Winterthur).<br />

Perkussionsschloss, sig. «R & Co». Eisengarnitur. Nussbaumschaft mit Kt. Schlag <strong>und</strong> <strong>Waffen</strong>nr., Eisenladestock.<br />

L = 146,5 cm. Z: 1–2. 450.—/700.—<br />

Eine Absatzkrise im angestammten Textilmaschinensektor versuchte Rieter & Co., Winterthur, 1849–1851, durch die Produktion von<br />

schweizerischen Ordonnanzschusswaffen wettzumachen. Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 226. Reinhart/Meier, Pistolen &<br />

Revolver, S. 69.<br />

5658. Perkussionsgewehr, kant. Ord. um 1842, Artillerie oder Genie. R<strong>und</strong>lauf bronziert (L = 96 cm),<br />

Kal.18 mm. Steinschloss, deutsch 2. H. 18. Jh. transformiert. Schlossplatte <strong>und</strong> Hahn ger<strong>und</strong>et. Messinggarnitur,<br />

drei Bänder. Nussbaumschaft, Eisenladestock, Ledertragriemen. Mit Bajonett, bronziert.<br />

L = 134 cm. Z: 2. 350.—/450.—<br />

5659. Perkussionsgewehr, eidg. Ord. 1842/59, Syst. Prélaz-Burnand, Infanterie, St.Gallen. R<strong>und</strong>lauf<br />

(L = 108 cm), Kal. 18 mm, Kt. Schlag St. Gallen, <strong>Waffen</strong>nr. 4867. Eisengarnitur. Nussbaumschaft, Eisenladestock.<br />

L = 146,2 cm. Z: 2. 300.—/400.—<br />

5660. Perkussionspistole, eidg. Ord. 1842, berittene Mannschaft, Zürich. R<strong>und</strong>lauf (L = 20,6 cm), Kal.<br />

17,5 mm, Kt. Schlag Zürich, <strong>Waffen</strong>nr. 325. Schloss sig. «FRANCOTTE A LIEGE». Messinggarnitur. Nussbaumschaft.<br />

Eisen korr., Waffe rest. L = 35,2 cm. Z: 3. 250.—/350.—<br />

5661. Perkussionsgewehr, eidg. Ord. 1842/59, Infanterie, gekürzt. R<strong>und</strong>lauf (L = 72,3 cm), Kal. 17,5 mm,<br />

gezogen. Eisengarnitur. Nussbaumschaft, Eisenladestock. L = 111 cm. Z: 2–3. 150.—/250.—<br />

5662. Perkussionsgewehr, eidg. Ord. 1842, Infanterie, Thurgau, gekürzt. R<strong>und</strong>lauf (L = 60 cm), Kal.<br />

17,5 mm, Kt. Schlag Thurgau, <strong>Waffen</strong>nr. 3251. Eisengarnitur. Nussbaumschaft, Eisenladestock.<br />

L = 98,5 cm. Z: 2. 100.—/200.—<br />

5663. Perkussionsstutzer, kant. Ord. um 1845, Scharfschütze, Appenzell AR. R<strong>und</strong>lauf (L = 90,6 cm), Kal.<br />

16 mm, 12 Züge, Kt. Schlag «VR T», <strong>Waffen</strong>nr. 14, sig. «Scherrer», Kammerdrittel <strong>und</strong> Mündung achtkantig,<br />

Standvisier mit einer Klappe, Korn, Bajonettkasten. Schlossplatte flach, Hahn ger<strong>und</strong>et, Nuss mit Springkeil.<br />

Abzug mit Stecher. Eisengarnitur, Vorderband mit langer Ladestockführung. Drei Viertel Nussbaumschaft,<br />

Vorderschaft <strong>und</strong> Kolben mit Verstärkungsschienen, Holzladestock. L = 126,5 cm. Z: 2. 1600.—/2400.—<br />

Ausserordentlich seltener kantonaler Stutzer; Appenzell AR <strong>und</strong> IR mussten gemäss Ord. 1817 gemeinsam 100 Scharfschützen stellen.<br />

Beim Büchsenmacher «Scherrer» dürfte es sich um den in Lichtensteig SG tätigen Joseph Scherrer handeln. Die Waffe entspricht weitgehend<br />

dem Glarner Stutzer Ord. 1841. Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 240.<br />

5664. Perkussionsstutzer, kant. Ord. um 1845/50, Appenzell AR, Scharfschützen, dann Schützenwaffe.<br />

R<strong>und</strong>lauf (L = 91,2 cm), Kal. 16 mm, sig. «Niederer à Heiden», Liègerbeschuss, <strong>Waffen</strong>nr. 226, Kammerdrittel<br />

<strong>und</strong> Mündung achtkantig, Standvisier aus Messing, Eisenkorn. Schloss alt erg., sig. «C. Leeman Küsnacht».<br />

Abzug mit Stecher. Eisengarnitur, Vorderband mit langer Ladestockführung. Drei Viertel Nussbaumschaft,<br />

Vorderschaft mit Verstärkungsschiene, Ladestock ereg. L = 127,5 cm. Z: 2–3. 450.—/750.—<br />

Seltenes Belegstück für den in Heiden AR tätigen Büchsenmacher J.H. Niederer, der die Waffe zum Schützengebrauch abänderte.<br />

Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 173, 200.<br />

5665. Perkussionsstutzer, schweizerisch, um 1845, Schützenwaffe, Murten, nach 1847/52 Eigentumswaffe,<br />

Kt. Bern, Achtkantlauf (L = 95,5 cm), Kal. 17,5 mm, 18 Züge, sig. «ROGGEN A MORAT», Eigentumsstempel,<br />

XII 162 (12. Militärbezirk, Laupen, Erlach, Aarberg, Wohlen usw.) Präzisions-Pendelvisier,<br />

Diopter auf der Laufangel, Korn, Bajonettschiene. Vorliegendes Kettenschloss, Schlossplatte sig. «Roggen».<br />

Abzug mit Stecher zu rev. Eisengarnitur, gefingerter Abzugbügel, verstellbare Fingerlamelle, drei Ladestockpfeifen,<br />

Kolbenkappe mit Horn u.graviertem Dekor, Seitenblech Silber graviert. Nussbaumschaft, Hals mit<br />

Fischhaut, Kolben mit Backe. Ladestock def. L = 133,5 cm. Z: 2–3. 450.—/700.—<br />

Seltener Perkussionsstutzer des Murtener Büchsenmachers August Roggen, der 1853 <strong>und</strong> 1857 mit Erfolg an den Eidg. Schützenfesten<br />

teilnahm. Die Waffe wurde nachträglich als bernische Eigentumswaffe verwendet <strong>und</strong> bajonettiert. Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede,<br />

S. 228.<br />

5666. Lot von 2 Handfeuerwaffen: 1. Perkussionsstutzer, schweizerisch, um 1845, Schützen- <strong>und</strong> Jagdwaffe.<br />

Achtkantlauf (L = 85,2 cm), Kal. 14 mm. Schloss sig. «C. Lehmann in Lugano», rest. u. erg. Eisengarnitur.<br />

Nussbaumschaft erg. L = 121,5 cm. Z: 2–3. 2. Perkussionsstutzer, schweizerisch, um 1810/45, nach 1847/52<br />

Eigentumswaffe, Kt. Bern. Achtkantlauf (L = 103,7 cm), Kal. 16 mm, gezogen, Eigentumsstempel «I. 15»<br />

(1.Milit.Bezirk, Oberhasle, Interlaken). Steinschloss trans. rest. u. erg. Abzug mit Stecher zu rev. Messinggarnitur.<br />

Nussbaumschaft. L = 140,5 cm. Z: 2–3. 300.—/500.—<br />

Register Seite 111–112


<strong>Antike</strong> Schusswaffen 259<br />

5667. Gewehr, französisch, Mod. 1846/67, à tabatière, Chasseur/Jäger. R<strong>und</strong>lauf (L = 80 cm), Kal.<br />

17,8 mm, Hinterladerverschluss à tabatière, Leitervisier. Korn, Jatagannocken mit Nr. 38. Rückliegendes<br />

Kettenschloss, sig. «Mre Impale de Châtellerault». Eisengarnitur, zwei Laufbänder. Nussbaumschaft, Abnahmestempel<br />

von 1865, orig. Eisenladestock. L = 126 cm. Z: 1–2. 900.—/1300.—<br />

Vgl. Boudriot, Lorain, Marquiset, Armes à Feu Françaises, 1858–1918.<br />

5668. Perkussionsdoppelflinte, französisch, um 1850, Jagdwaffe, Marseille. R<strong>und</strong>läufe (L = 80 cm), Kal.<br />

17 mm, Visierschiene, Perlkorn. Rückliegende Kettenschlösser, Schlossplatten <strong>und</strong> Hahnen ger<strong>und</strong>et, Platten<br />

sig. «Th. Limouzin & Lamotte & Cie à Marseille». Eisengarnitur, zwei Ladestockpfeifen. Beschnitzter Nussbaumhalbschaft,<br />

Eisenladestock. L = 120 cm. Z: 2. 250.—/350.—<br />

5669. Perkussions-Bündelrevolver, englisch oder amerikanisch, um 1850. Sechs als Trommel gebündelte<br />

Läufe, korr. <strong>und</strong> berieben (L = 11 cm), Kal. 9 mm, Pistons auf dem Kammerboden, walzenförmiger Schlosskasten<br />

mit graviertem Rankendekor, berieben, zentraler Hahn. Glatte Holzgriffschalen einfach verschraubt.<br />

L = 22 cm. Z: 2–3. 250.—/350.—<br />

5670. Lot von 2 Faustfeuerwaffen: 1. Perkussionspistole, englisch, um 1850, für die ostindische Kompanie.<br />

R<strong>und</strong>lauf (L = 23 cm), Kal. 17,5 mm, Londoner Beschuss <strong>und</strong> Beschau. Messinggarnitur. Nussbaumschaft,<br />

Schwenkladestock. L = 39,5 cm. Z: 2. 2. Perkussionspistole, deutsch, um 1760/1840. R<strong>und</strong>lauf L = 22 cm,<br />

Kal. 15 mm. Steinschloss trans. Messinggarnitur. Nussbaumschaft. L = 36 cm. Z: 2–3. 250.—/350.—<br />

5671. Perkussionsdoppelflinte, französisch, um 1850, Jagdwaffe, St. Etienne. R<strong>und</strong>läufe (L = 92,2 cm),<br />

Kal. 18,5 mm, Visierschiene, Perlkorn. Rückliegende Kettenschlösser, Schlossplatten <strong>und</strong> Hahnen ger<strong>und</strong>et,<br />

Platten sig. «...St.Etienne», verwischt. Eisengarnitur, drei Ladestockpfeifen. Beschnitzter Nussbaumhalbschaft,<br />

Hirschkopf auf der Kolbenunterseite, Holzladestock erg. 250.—/350.—<br />

5672. Lot von 2 Gewehren: 1. Gewehr, eidg. Ord. 1842/67, Infanterie, St. Gallen. Kt. Schlag St.Gallen, <strong>Waffen</strong>nr.<br />

7486. Perkussion trans. Eisengarnitur, zwei Bänder fehlen. Nussbaumschaft gekürzt. L = 146,5 cm. Z: 2–3.<br />

2. Gewehr, französisch, Mod.1866, Syst. Chassepot. Kal.11 mm, <strong>Waffen</strong>nr. K 69418. Verschlusskasten korr.,<br />

Mechanismus def. Eisengarnitur. Nussbaumschaft. L = 131 cm. Z: 3. 150.—/250.—<br />

5673. Stutzer, eidg. Ord. 1851/67, Syst. Milbank-Amsler, Scharfschütze, eidgenössisches Musterexemplar,<br />

���� ehemals eidg. Modellslg. R<strong>und</strong>lauf bronziert, Kal. 10,5 mm, <strong>Waffen</strong>nr. 10, Verschluss <strong>und</strong> vorliegendes<br />

Kettenschloss sig. «v. Erlach & Cie Thun». Abzug mit Stecher. Eisengarnitur, auf der Kolbenkappe<br />

Slg. N2. 148 <strong>und</strong> Schweizerkreuz in Kreis (= eidg. Modellslg.). Nussbaumschaft, <strong>Waffen</strong>nr. 10, verschraubte<br />

Messingscheibe auf dem Kolben, graviert: «148» <strong>und</strong> «M+S» (= eidg. Modellslg.), im Kolben eingelassene<br />

Messingplatte graviert: «Schweiz. Ordonnanz 1864–67», Beschriftung teilweise entfernt. Eisenladestock. Mit<br />

gebläutem Bajonett eidg. Ord. 1851, <strong>Waffen</strong>nr. 10, Slg. Nr. 148. L = 125,5 cm. Z: 1. 2400.—/3200.—<br />

Im Kat. der Eidg.Sammlung von Handfeuerwaffen-Modellen des In- <strong>und</strong> Auslandes, Bern 1885, von R. Schmidt, auf S.6 unter Nr.148 als<br />

Stutzer Ord. 1851/67 aufgeführt. Dem Graveur ist bei der Bezeichnung der Waffe offensichtlich ein Fehler unterlaufen, da es sich um<br />

einen transformierten Stutzer 1851 <strong>und</strong> nicht 1864 handelt. Die Waffe wurde nach 1905 aus der Slg. ausgeschieden. Selten <strong>und</strong> in neuwertigem<br />

Zustand.<br />

Register Seite 111–112<br />

5667<br />

5663


260<br />

<strong>Antike</strong> Schusswaffen<br />

5674. Stutzer, eidg. Ord. 1851/67, Syst. Milbank-Amsler, Scharfschütze, Thurgau. R<strong>und</strong>lauf, Kal.<br />

10,5 mm, Kt. Schlag Thurgau, <strong>Waffen</strong>nr. 243. Verschluss sig. «ZOLLER». Abzug mit Stecher. Eisengarnitur.<br />

Nussbaumschaft, Eisenladestock. L = 125 cm. Z: 2. 350.—/450.—<br />

Die Waffe wurde durch den Frauenfelder Büchsenmacher A. Zoller transformiert, erwähnt ca. 1851–1869. Vgl. Schneider, Schweizer<br />

<strong>Waffen</strong>schmiede, S. 295.<br />

5675. Stutzer, eidg. Ord. 1851/67, Syst. Milbank-Amsler, Schützenwaffe, Basel. R<strong>und</strong>lauf bronziert, Kal.<br />

10,5 mm, ohne Bajonettkasten. Transformation sig. «V. Sauerbrey in Basel». Vorliegendes Kettenschloss.<br />

Abzug mit Stecher. Eisengarnitur. Nussbaumschaft, orig. Eisenladestock. L = 123 cm. Z: 2. 250.—/400.—<br />

5676. Perkussionsstutzer, eidg. Ord. 1851, Scharfschütze, Schützenwaffe, Flawil. R<strong>und</strong>lauf, etwas korr.<br />

Kal. 10,5 mm, sig. «J.BAUMGARTNER FLAWJL», Visier fehlt, Eisenkorn, Bajonettkasten. Vorliegendes Kettenschloss.<br />

Abzug mit Stecher. Eisengarnitur, Abzugbügel fehlt. Nussbaumschaft, Hals mit Fischhaut, Eisenladestock.<br />

L = 125,5 cm. Z: 3. 250.—/350.—<br />

Schützenwaffe des bisher nicht bekannten Büchsenmachers J. Baumgartner, Flawil SG. Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 55.<br />

5677. Lot von 2 Handfeuerwaffen: 1. Perkussionsgewehr, englisch Mod.1853, Infanterie. Lauflänge 98,7 cm.,<br />

Kal. 0.577. Schloss bezeichnet, «Tower 1857». L = 138 cm. Z: 2–3. 2. Steinschlossgewehr, indisch oder afghanisch,<br />

2. H. 19. Jh. R<strong>und</strong>lauf (L = 100,5 cm). Schloss rest u. erg. L = 140 cm. Z: 3. 150.—/250.—<br />

5678. Gewehr, französisch, Mod. 1857/67, à tabatière, Infanterie. R<strong>und</strong>lauf (L = 95,8 cm), Kal. 17,8 mm,<br />

Hinterladerverschluss à tabatière, Leitervisier, Korn. Rückliegendes Kettenschloss, sig. «Mre Imp.ale de<br />

Tulle». Eisengarnitur, drei Laufbänder. Nussbaumschaft, Abnahmestempel von 1867, Ladestock erg.<br />

L = 141,8 cm. Z: 2. 350.—/500.—<br />

5679. Revolver, belgisch, in der Art des französischen Mod. 1858, Marine, Syst. Lefaucheux. R<strong>und</strong>lauf<br />

bronziert (L = 15,7 cm), Kal. 11 mm, gezogen, sig. «E.LEFAUCHEUX INER BREVETE», Korn. Offener Rahmen,<br />

<strong>Waffen</strong>nr. 2062/03197, sechsschüssige Trommel gebläut, double action. Seitlich befestigter Ausstosser.<br />

Rahmen, Trommel <strong>und</strong> Abzugbügel mit Rankengravuren. Nussbaumgriffschalen mit Fischhaut, geschlagene<br />

<strong>Waffen</strong>nr. 143 <strong>und</strong> 117, Knaufkappe mit Griffring. L = 29,3 cm. Z: 1–2. 700.—/1000.—<br />

Vgl. Heer, Faustfeuerwaffen I, S. 258–259. Boudriot/Lorain Marquiset, Armes à Feu Françaises Modèles Réglementaires, 1858–1918,<br />

Cahier 1.<br />

5680. Lot von 2 Handfeuerwaffen: 1. Gewehr, eidg. Ord. 1859/67, für Jagd abgeändert. Lauf bezeichnet «HW<br />

193», Kal. 10,5 mm, Standvisier <strong>und</strong> Korn. Halbschaft, Kolben abschraubbar. L = 14,5 cm. Z: 2–3. 2. Perkussionsdoppelflinte,<br />

wohl belgisch, um 1860, Jagdwaffe. R<strong>und</strong>läufe (L = 77 cm), Kal.16 mm. Rückliegende<br />

Schlösser. Eisengarnitur. Nussbaumhalbschaft. L = 115,4 cm. Z: 3. 150.—/250.—<br />

5681. Stiftfeuer-Doppelpistole, englisch, um 1863, private Offizierswaffe. Zwei nebeneinander liegende<br />

���� R<strong>und</strong>läufe gebläut (L = 13,2 cm), Kal. 10,5 mm, mehrmals Beschuss Birmingham, Kippsystem, Perlkorn.<br />

Kastenschloss gebläut, gravierter Rankendekor, seitlicher Hebel zum Entriegeln des Kippsystems. Ger<strong>und</strong>ete<br />

Hahnen <strong>und</strong> Knaufscheibe in Anlauffarben, Abzugbügel gebläut. Nussbaumgriff vollständig mit Fischhaut<br />

Register Seite 111–112<br />

5673<br />

5678


<strong>Antike</strong> Schusswaffen 261<br />

verschnitten. In zugehörigem Holzkasten mit Klappdeckel, letzterer mit Schlagspuren, Kasten innen mit<br />

bräunlichem Samt ausgeschlagen, Inhalt: Putzstock mit Holzgriff, zwei Putzkolben, Holzdose mit Spatel für<br />

Fett. L = 24,7 cm. Z: 1. 800.—/1200.—<br />

Diese vorzüglich verarbeitete Pistole weist dasselbe Kaliber auf wie die 1863 in der Schweiz auf Veranlassung des eidg. Artillerieinspektors<br />

Oberst Herzog erprobten Faustfeuerwaffen. Sie sind ebenfalls mit Kippläufen für Stiftfeuermunition ausgestattet. Es ist unüblich,<br />

dass Qualitätswaffen dieser Art keine Signaturen oder Herstellermarken aufweisen. Es dürfte sich um eine auftragsweise entstandene Einzelanfertigung<br />

handeln. Vgl. Reinhart/Meier, Pistolen & Revolver, S. 93–94.<br />

5682. Gewehr, eidg. Ord. 1863/67, Syst. Milbank-Amsler, Infanterie, St.Gallen. R<strong>und</strong>lauf, Kal. 10,5 mm,<br />

Kt. Schlag St. Gallen, <strong>Waffen</strong>nr. 330. Vorliegendes Perkussions-Kettenschloss trans., sig. «A.Francotte à Liège».<br />

Eisengarnitur. Nussbaumschaft, Eisenladestock. L = 138 cm. Z: 2–3. 250.—/350.—<br />

5683. Lot von 2 Handfeuerwaffen: 1. Pistole, wohl französisch, um 1865/70, Syst. Flobert. Achtkantlauf gebläut,<br />

Kal. 6 mm, Standvisier <strong>und</strong> Korn. Eisengarnitur. Beschnitzter Nussbaumhalbschaft, Rankendekor. Metall<br />

etwas flugrostig. L = 38 cm. Z: 2. 2. Perkussionsgewehr, französisch, Mod. AN IX, Kavallerie, Steinschloss<br />

trans. um 1840. Lauflänge 76 cm. Schloss sig. «Mre imple de Tule». Bajonett. Waffe def. u. unvollständig. Z: 3.<br />

250.—/350.—<br />

5684. Gewehr, französisch, Mod. 1866, Syst. Chassepot, Infanterie. R<strong>und</strong>lauf, Kal. 11 mm, <strong>Waffen</strong>nr.<br />

M 20166, Schiebervisier <strong>und</strong> Korn. Verschlusskasten beschriftet: «St. Etienne Mle 1866». Verschlussriegel,<br />

<strong>Waffen</strong>nr. Q 1702. Eisengarnitur. Nussbaumschaft, Putzstock, Ledertragriemen. L = 131 cm. Z: 2–3.<br />

L = 131 cm. Z: 2–3. 200.—/300.—<br />

5685. Perkussionsrevolver, amerikanisch, Colt Mod. 1849, Pocket Revolver, Herstellung 1868/69.<br />

Achtkantlauf gebläut (L = 12,5 cm, 5 Zoll), Kal. 31, sig. «ADDRESS COL. SAML COLT NEW-YORK U.S.<br />

AMERICA», Perlkorn, Ausstosser. Offener Rahmen, sechsschüssige Trommel, gravierter Dekor, Postkutschenüberfall,<br />

Messingabzugbügel, mehrfach die Seriennr. 307154. Glatte Nussbaumgriffschalen.<br />

L = 25,5 cm. Z: 2. 800.—/1200.—<br />

Vgl. Sutherland/Wilson, Firearms, 1971, S. 107.<br />

5686. Gewehr, bayerisch Mod. 1869, Syst. Werder, Infanterie. R<strong>und</strong>lauf bronziert, Kal. 11 mm, <strong>Waffen</strong>nr.<br />

61172, Treppen-Rahmenvisier, Bajonetthaft. Fallblockverschluss, <strong>Waffen</strong>nr. 97205. Eisengarnitur<br />

bronziert, drei Laufbänder, auf der Kolbenkappe Truppenstempel, «12 R.». Nussbaumschaft, Putzstock.<br />

L = 131 cm. Z: 2. 500.—/600.—<br />

5687. Kadettengewehr, eidg. Ord. 1870, Syst. Vetterli. R<strong>und</strong>lauf bronziert, Kal. 10,4 mm, <strong>Waffen</strong>nr. 2611,<br />

Lieferantensignatur, «H. HATT ZÜRICH». Eisengarnitur. Nussbaumschaft, Putzstock fehlt, Ledertragriemen.<br />

L = 115 cm. Z: 1–2. 250.—/400.—<br />

Büchsenmacher Heinrich Hatt wird von ca.1874 bis 1888 in Zürich erwähnt. Vgl. Schneider, Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 136.<br />

5688. Kadettengewehr, eidg. Ord. 1870, Syst. Vetterli. Kal. 10,4 mm, <strong>Waffen</strong>nr. 2991. Eisengarnitur. Nussbaumschaft,<br />

Putzstock, Ledertragriemen. L = 115 cm. Z: 2–3. 200.—/300.—<br />

5689. Revolver-Futteral, eidg. Ord. 1874, Kavallerie. Geschwärztes Leder, etwas berieben, dreieckförmiger<br />

Deckel mit kleinem Riemen für die auf der Futteralaussenseite befestigte Schnalle. Auf der Rückseite zwei<br />

Gurtlaschen, dazu zwei an kurzen Laschen befestigte Eisentragringe. Naturbraune Rückwand beschriftet:<br />

5679<br />

5685<br />

5691<br />

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262<br />

<strong>Antike</strong> Schusswaffen<br />

«F. Geiser Major Langenthal», Stempel, «INFANTERIE BATAILLON 38». Zugehörige Tragvorrichtung mit<br />

zwei Karabinern. L = 30 cm. Z: 2. 600.—/900.—<br />

Das 1874 eingeführte Revolver-Futteral wurde für Revolver der Ordonnanzen 1872, 1872/78 <strong>und</strong> 1878 verwendet, selten. Die Abänderung,<br />

welche eine zweite Tragart ermöglichte, dürfte auf Wunsch des Trägers, Major F.Geiser, Offizier im Berner Infanterie-Bataillon 38,<br />

angebracht worden sein. Die in Langenthal ansässige Familie Geiser verzeichnete in der 2.Hälfte des 19.Jahrh<strong>und</strong>erts mehrere namhafte<br />

Persönlichkeiten. Vgl. Reinhart/am Rhyn, Faustfeuerwaffen I, 1974, S. 134, Nr. 1. HBLS, Bd. 3, S. 424–425.<br />

5690. Steinschlosspistole, osmanisch-griechisch, 1. Drittel 19. Jh., sog. «kubur» Pistole. R<strong>und</strong>lauf<br />

���� italienisch (L = 30,6 cm), Kal. 16 mm, Eisenschnittdekor, drei gleiche Marken. Schlossplatte <strong>und</strong> Hahn flach.<br />

Garnitur versilbert oder Silberlegierung, ziselierter Dekor, Daumenblech, Knaufkappe mit Maskaron, ein<br />

Laufband, eine Ladestockpfeife, langes Vorderband mit Pseudoladestock. Beschnitzter Nussbaumschaft.<br />

L = 47,8 cm. Z: 1–2. 1500.—/2000.—<br />

Schön verarbeitete Pistole mit italienischem Lauf <strong>und</strong> Schloss. Vgl. Robert Elgood, Firearms of the Islamic World, London/New York<br />

1995, S. 58–59. Robert Elgood, The Arms of Greece and her Blakan Neighbours in the Ottoman Period, 2009, S. 186, Nr. 229.<br />

5691. Steinschlosspistolenpaar, osmanisch, 19. Jh. R<strong>und</strong>läufe (L = 20,5 cm), Kal. 16 mm, Marken. Schlösser<br />

���� mit ger<strong>und</strong>eten Platten <strong>und</strong> Hahnen, ein Schloss sig. «Rossi». Nussbaumschäfte mit Kugelknäufen, ganzflächig<br />

intarsierte ornamentale Muster aus Silberdraht, dazu Messingstifte sowie mandelförmige Perlmutteinlagen.<br />

L = 36,5/36 cm. Z: 2. 900.—/1400.—<br />

Dekoratives Orientpistolenpaar unter Verwendung von italienischen Läufen <strong>und</strong> Schlössern. Büchsenmacher namens «Rossi» waren im<br />

18. <strong>und</strong> 19. Jh. unter anderem in Brescia tätig <strong>und</strong> arbeiteten für den Export. Vgl. Carpegna, Brescian Firearms, 1997, S. 213.<br />

5692. Kanone, schweizerisch, Ende 19. Jh., Knaben-Spielzeuggeschütz. Bronzerohr (L = 26,5 cm), Kal.<br />

18 mm, Mündung, Mittel- <strong>und</strong> Kammerteil mit breitem erhabenen Dekorband, Schildzapfen, kugelige<br />

Handhabe. Dunkelgrün bemalte Holzlafette mit Lafettenbaum, Richtschraube, Radschuh an Kette, seitlich<br />

montierte Lade- <strong>und</strong> Wischkolben. Räder mit acht Speichen. Dazu Protzenwagen samt Kasten <strong>und</strong> einer<br />

Deichsel. Eisenbeschläge schwarz bemalt. L = 75 cm. Z: 2. 600.—/800.—<br />

5693. Armbrust (Bolzenschnepper), schweizerisch, 1. Viertel 20. Jh., in der Art der «Bollinger-Armbrust»,<br />

Sportwaffe, Winterthur. Nussbaumsäule (L = 71 cm), Bolzenrinne, Stutzerkolben. Klappe sig.<br />

«FRITZ KUCHEN WINTERTHUR 279.». Präzisionsvisier <strong>und</strong> Korn. Garnitur Eisen, Abzugbügel, Kolbenkappe<br />

mit Horn, zweifach verschraubt. Stahlbogen (L = 59 cm), unter einer Eisenplatte auf dem Säulenabschluss<br />

befestigt, Eisentragring, Kordsehnen erg. Mit zugehöriger Holzwippe <strong>und</strong> einem Bolzen. Z: 2.<br />

550.—/700.—<br />

5692<br />

Fritz Kuchen (1877–1973), Büchsenmacher in Winterthur, war ein bekannter Hersteller von Armbrust-Sportwaffen. Vgl. Schneider,<br />

Schweizer <strong>Waffen</strong>schmiede, S. 165.<br />

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