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Jahresbericht - Behinderten-Werk Main-Kinzig eV

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Wohnangebote<br />

Haus, ein „Besuchspaten-<br />

Projekt“ initiiert. Dabei sprach<br />

das Team Nachbarn und Bekannte<br />

aus der Gemeinde an,<br />

die mit einzelnen Bewohnern<br />

nach deren Interessen Freizeit<br />

verbringen.<br />

Es wurde ein Fest für alle Senioren<br />

im BWMK veranstaltet.<br />

In der Wohnstätte Birstein,<br />

Haus Schlossblick, wurde<br />

die Bewohnerratsarbeit gezielt<br />

aktiviert. Der Bewohnerrat<br />

strukturierte seine Aufgabenverteilung<br />

neu und brachte<br />

Ideen und Wünsche für die Freizeitgestaltung<br />

ein. Nach einer<br />

gezielten Befragung der Bewohner<br />

wurden z.B. eine Reihe<br />

von Tagesausflügen geplant,<br />

zu denen sich Bewohner nach<br />

Interesse anmelden konnten.<br />

Dieses Projekt zeigt, dass Mitwirkung<br />

wachsen kann, indem<br />

in einem wechselseitigen Prozess<br />

Fragen gestellt, Wahlmöglichkeiten<br />

geboten und Meinungen<br />

wahr- und ernst genommen<br />

werden. Ähnliche Erfahrungen<br />

machten auch die Fachkräfte<br />

der Wohnstätte Hanau,<br />

die die Urlaubsangebote auf<br />

der Grundlage der Bewohnerwünsche<br />

planten und durchführten.<br />

Eine anschließende<br />

Erhebung ergab eine hohe<br />

Zufriedenheit mit dem diesjährigen<br />

Urlaub.<br />

In der Wohnstätte Hanau-<br />

Steinheim brachten Umbaumaßnahmen<br />

einen unerwarteten<br />

Beitrag zur Integration:<br />

Der Anbau einer Terrasse, auf<br />

der sich die Bewohner gerne<br />

aufhalten, fördert nun den<br />

nachbarschaftlichen Kontakt:<br />

Sie wird immer mehr zum Ort<br />

gemeinsamer Gespräche.<br />

In der Wohnstätte Schlüchtern,<br />

Dr.-Rudolf-Pabst-Haus, haben<br />

sich vier Bewohner entschlossen,<br />

eine Haushaltsgemeinschaft<br />

innerhalb der Wohnstätte<br />

zu gründen. Organisatorisch<br />

bilden diese Bewohner nun eine<br />

Wohngruppe mit geringerer<br />

Unterstützung im Gebäude der<br />

Wohnstätte. Das Team wurde<br />

auf diesem Weg mit Workshops<br />

zu „Selbstbestimmung und<br />

Grenzen der Selbstbestimmung“<br />

qualifiziert. Die Bewohner der<br />

Wohnstätte Schlüchtern und<br />

der Wohnstätte Marjoß nahmen<br />

an einem „Emanzipationsworkshop“<br />

von „people first“ teil.<br />

In den Wohnstätten Marjoß<br />

wurden Angebote für Senioren<br />

eingeführt, die aus dem Arbeitsleben<br />

ausgeschieden sind. Zu<br />

Beginn jeder Woche werden<br />

Wünsche aufgenommen, aus<br />

denen ein Wochenprogramm<br />

erstellt wird. Die Senioren in<br />

der Wohnstätte nehmen die<br />

Aktivitäten gerne wahr. Zur<br />

Erweiterung der Kompetenzen<br />

für ein selbstständiges Wohnen<br />

wurde im Haus „Schützenhof“<br />

ein Kochprojekt eingeführt,<br />

bei dem die Bewohner immer<br />

mehr Verantwortung und Aufgaben<br />

bei der Verpflegung am<br />

Wochenende übernehmen.<br />

Ein langjähriger Bewohner der<br />

Wohnstätte wechselte ins<br />

Betreute Wohnen.<br />

Betreutes Wohnen für<br />

geistig behinderte Menschen<br />

Auch im Jahr 2004 war ein<br />

steigender Bedarf an ambulanter<br />

Unterstützung im Wohnen<br />

zu verzeichnen. Die seit 1992<br />

kontinuierlich gestiegene Platzzahl<br />

erhöhte sich auch in diesem<br />

Jahr. Eine genauere Betrachtung<br />

der Klientenstruktur<br />

ergab, dass der überwiegende<br />

Teil zusätzlich zur geistigen<br />

Behinderung besondere Unterstützungsbedürfnisse<br />

hat. Beispiele<br />

dafür sind Suchterkrankungen,<br />

Essstörungen, psychische<br />

Erkrankungen, Neigung<br />

zu delinquentem Verhalten oder<br />

Ähnlichem. Es wurden konzeptionelle<br />

Grundlagen für einen<br />

professionellen Umgang mit<br />

diesen individuellen Hilfebedürfnissen<br />

geschaffen. Betreuungsangebote<br />

und Betreuungszeit<br />

wurden vertieft differenziert,<br />

auch vor dem Hintergrund<br />

der Individualisierung<br />

des Angebots im Zusammenhang<br />

mit den entstehenden<br />

regionalen Wohnverbünden.<br />

Eine Kehrseite des Wohnens<br />

in der eigenen Wohnung äußerten<br />

die Klienten des Betreuten<br />

Wohnens: Nachbarschaftliche<br />

Kontakte seien selten. So wurden<br />

gezielt Gruppenangebote<br />

gemacht, um Vereinsamung<br />

in der eigenen Wohnung abzumildern.<br />

Es stellt sich hier – ähnlich<br />

wie im Bereich der Migration<br />

– die Frage, wie wirkliche<br />

Integration unterstützt und die<br />

Bildung von „Parallelgesellschaften“<br />

vermieden werden<br />

kann.<br />

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