Layout Strom Kopie 4 - EBM
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FOTOS: ACTELION (ZVG)<br />
Actelion beschäftigt in<br />
Allschwil knapp 800<br />
Personen für Forschung<br />
und Entwicklung.<br />
Wenn Zellen unter<br />
<strong>Strom</strong> stehen<br />
In der Forschungsabteilung von<br />
Actelion in Allschwil wird mit<br />
kleinsten <strong>Strom</strong>flüssen die<br />
Wirkung von Medikamenten an<br />
Zellen untersucht. Actelion ist ein<br />
biopharmazeutisches Unter -<br />
nehmen, das stürmisch wächst.<br />
Kleinste <strong>Strom</strong>mengen spielen in der<br />
Laborwelt eine wichtige Rolle. In der<br />
Elektrophysiologie werden bei Actelion<br />
<strong>Strom</strong>flüsse an Zellen im Picoampèrebereich<br />
gemessen. Zellen besitzen sogenannte Ionenkanäle<br />
in ihren Zellwänden, mit denen elektrische<br />
Signale im Herz oder Gehirn weitergeleitet<br />
werden. Wird diese Reizleitung durch den Einfluss<br />
von Substanzen in ihrer Funktion gestört,<br />
sind die Auswirkungen schwerwiegend: Organe<br />
können Schaden nehmen.<br />
Medikamente müssen in der Forschung auf<br />
solche unerwünschten Nebenwirkungen untersucht<br />
werden. Ein Roboter bestückt dazu die<br />
Platinen mit einzelnen in Lösung befindlichen<br />
Zellen und gibt kleinste <strong>Strom</strong>stösse ab, um die<br />
Situation in einem Herzen zu simulieren. Die<br />
Höhe des gemessenen Widerstands gibt<br />
darüber Auskunft, ob die Ionenkanäle geöffnet<br />
oder geschlossen sind und ob sich einzelne<br />
[ Ausbaupläne ]<br />
Sichere Energieversorgung<br />
Die <strong>EBM</strong> stellt für Actelion die elektrische Energie<br />
bereit. Die Kapazitäten müssen laufend aus ge baut<br />
werden. Im Zusammenhang mit dem Bau des<br />
Business Center wird eine vierte Trafostation realisiert.<br />
Bei den Neubauten achtet Actelion auf eine<br />
energiesparende Architektur. Die heute dezentral<br />
versorgten Gebäude sollen mittelfristig durch eine<br />
einzige Wärmezentrale versorgt werden.<br />
Substanzen auf die Funktion dieser Kanäle<br />
negativ auswirken können.<br />
Rasantes Wachstum<br />
Actelion gilt in der Region als Paradebeispiel für<br />
eine innovative und erfolgreiche Senkrechtstarterin.<br />
Begonnen hat alles im sogenannten Geisterhaus<br />
im Gewerbegebiet Bachgraben in Allschwil.<br />
Heute platzt der Gebäudepark von<br />
Actelion aus allen Nähten. Und das rasante<br />
Wachstum geht weiter. Jeden Monat werden<br />
etwa 20 neue Mitarbeitende eingestellt. Die<br />
Kräne kreisen: Das dringend benötigte neue<br />
Business Center wird 2010 fertiggestellt.<br />
Die Aktiengesellschaft wurde 1997 mit<br />
einer grossen Portion Pioniergeist und Risikobereitschaft<br />
gegründet. Drei Jahre später ging<br />
das Unternehmen an die Börse. Der Wirkstoff<br />
Bosentan führte das Unternehmen in die Gewinnzone.<br />
Er kam als erstes Produkt von Actelion<br />
unter der Handelsbezeichnung Tracleer® auf<br />
den Markt. Mit dem Medikament kann eine<br />
seltene, chronische und lebensbedrohende<br />
Krankheit, die pulmonal-arterielle Hypertonie,<br />
behandelt werden. Inzwischen ist Tracleer in<br />
über 50 Ländern zugelassen. In den letzten<br />
Jahren hat Actelion zahlreiche Entwicklungssubstanzen<br />
vorangebracht.<br />
Hohe Innovationskraft<br />
«Ein neues Medikament zu entdecken und eine<br />
kleine Pille zu entwickeln, die das Leben eines<br />
Menschen positiv verändern kann, hatte für<br />
mich immer schon etwas Magisches», betont<br />
CEO Dr. Jean-Paul Clozel. Actelion hat auch<br />
heute die Innovationskraft, den lebhaften Unternehmergeist<br />
und die Flexibilität aus der<br />
Gründerzeit nicht verloren. Die Unternehmensstrategie<br />
baut darauf, dass Innovationen, wenn<br />
immer möglich, freier Lauf gelassen wird. Wesentlich<br />
ist, dass bei der Produkteentwicklung<br />
ein langfristiger Mehrwert geschaffen wird.<br />
Bei der Entwicklung von neuen Medikamenten<br />
ist es vor allem wichtig, dass der komplexe<br />
Prozess von der Entdeckung einer neuen<br />
Substanz über die Zulassung bis hin zur Marktreife<br />
möglichst rasch vor sich geht. Bereits auf<br />
dem Markt erhältliche Produkte von Actelion<br />
werden durch Datenmaterial aus klinischen<br />
Studien gestützt und ständig weiterentwickelt.<br />
Von den etwa 2200 Mitarbeitenden bei Actelion<br />
arbeiten über 330 Personen in der Forschung.<br />
Über Expertise-Plattformen wird eine hohe Produktivität<br />
bei der Generierung von innovativen<br />
Substanzen erreicht. Der Schwerpunkt liegt auf<br />
Wirkstoffen auf der Basis kleiner Moleküle. Im<br />
Fokus steht dabei ein breites Spektrum von<br />
Krankheiten, gegen die bisher keine oder kaum<br />
Medikamente existieren.<br />
Das Entwickeln von neuen Medikamenten<br />
braucht nicht nur mentale, sondern auch physikalische<br />
Energie. Die Labors mit ihren grossen<br />
Kühl- und Lüftungsanlagen benötigen viel<br />
<strong>Strom</strong>, obwohl sie konsequent mit Wärme -<br />
rückgewinnung arbeiten. Fazit: Auch um den<br />
<strong>Strom</strong>fluss an Zellen im Picoampèrebereich<br />
messen zu können, braucht es <strong>Strom</strong> – aus der<br />
Steckdose. JEAN-MARC PACHE<br />
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