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Denkmalpflegepreis 2010

Sonderdruck der Denkmalpflege des Kantons Bern und der Zeitschrift UMBAUEN+RENOVIEREN, Archithema Verlag

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109: Im ersten Obergeschoss befand sichursprünglich die Lehrerwohnung. Die neuenBesitzer haben sich hier Schlaf-, Kinder- undBadezimmer eingerichtet.10 + 12: Der Charme und die Kleinteiligkeitdes Grundrisses sind im ersten Obergeschosserhalten geblieben.11: Das Badezimmer wurde komplett neueingebaut. Früher befand sich an dieser Stelledes Hauses die Küche der Lehrerwohnung.Wesentlich ist, dass das Schulhaus alsFixpunkt im Ortsbild bestehen bleibt.› mehr war sie von seiner Geschichte fasziniert.Unter jüngeren Zutaten entdeckte sieReste der originalen Oberflächen. Eine alteFotografie zeigte hinter der 47-köpfigenSchulklasse das Schulhaus in seinem ursprünglichenZustand. Die Untersuchungder Fassadenoberflächen ergab, dass dergrob strukturierte Besenwurf-Verputz nochaus der Bauzeit stammte und ursprünglich ineinem gebrochenen Weiss, das heisst hellerals heute, gestrichen war.Die Bauherrschaft passte ihre Planungden neuen Erkenntnissen an. Bei der Übernahmedes Hauses hatte sie sich noch vorgenommen,den «Schulmief» loszuwerden.Jetzt ermutigten die Entdeckungen sie, dasSchulhaus zum Konzept werden zu lassen.Die Massnahmen | Kernstück des Umbauswar das Erdgeschoss. Zu Beginn der Planunghatte die Bauherrschaft verschiedeneVarianten für die Anordnung von Küche undWohnzimmer durchgespielt und dabei kleinereEinheiten vom Schulraum und vom Korridorabgetrennt. Doch dies hätte die bestehendenklaren Raumstrukturen verwischt.Sie kehrte deshalb zum originalen Raumkonzeptzurück. Für die Kücheneinrichtung fandsie in der konsequenten Reduktion auf einfachegeometrische Körper eine Form, die dasSchulzimmer nicht verstellte. Die Schrankfrontund der Korpus fügen sich heute wieselbstverständlich in den Raum ein. DerBlick ist auch über den Korpus hinweg unverstellt– dank einer Speziallösung für denDunstabzug, der bei Bedarf hochgefahrenwerden kann und über ein effizientes Umluftsystemverfügt. Die Idee eines direktenAusgangs vom Wohnzimmer in den Gartenwurde verworfen. Dies hätte dem Raum einedominante neue Richtung gegeben. Stattdessenhat man – als Kompromiss – in derbisher fensterlosen Westwand, an der sichfrüher die Wandtafel befunden hatte, einFenster ausgebrochen. Das neue Fenster,das das Abendlicht in den Raum lässt, wurdein der Form den bestehenden angepasst.Für die Innenausstattung liess sich dieBauherrschaft vom Vorgefundenen leiten:Der Parkettboden aus Eichenholz im neuenWohnzimmer ist eine Reminiszenz an denTannenriemenboden der Schulstube. ImKorridor blieb der originale Tonplattenbodenerhalten und wurde sorgfältig gereinigt.Die Schablonenmalereien, die an den Korridor-und Treppenhauswänden in Resten zumVorschein gekommen waren, wurden aufdem neuen Anstrich in gleicher Form wiederangebracht. In den an den Korridor angrenzendenehemaligen Schülertoiletten wurdeeine Zwischenwand verschoben, sodass hiernebst einem kleinen WC auch ein ArbeitszimmerPlatz findet.Einen Kontrast zum Erdgeschoss bildetdas kleinräumige Obergeschoss, in dem dieRaumstruktur weitgehend bestehen blieb. ›111299

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