Die Lupe 04/2010 - Die Schweizerische Post

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Die Holzschnitzerei, eine traditionelle Handwerkskunst Die Kunst des Holzschnitzens ist ein Hand - werk, das seit Generationen weitergegeben wird. Den Familien, die dieses Handwerk beherrschten, waren ein guter Ruf und Erfolg gewiss. Bis in die heutige Zeit wird diese Handarbeit geachtet und geschätzt. Holzschnitzen ist gleichzeitig Passion und Kunst. Und es braucht Begabung, ein Stück Holz zum Leben zu erwecken. Die Kenntnis über die Beschaffenheit der Hölzer und die Fertigkeit, sie richtig zu behandeln, müssen erlernt werden. Die Ausbildung dauert vier Jahre. In einem Holzbildhaueratelier oder an der Schule für Holzbildhauerei in Brienz werden diese Ausbildungen angeboten. In vielen Sparten zu Hause Eine klare Zuordnung des Holzbildhauerberufes zum Handwerk, zum Kunstgewerbe oder zur Kunst ist nur schwer möglich, da die Grenzen fliessend sind. Holzbildhauerinnen und -bildhauer entwerfen Einzelstücke und kleinere Serien nach den Wünschen der Kundschaft. Sie fertigen Skizzen, Zeichnungen wie auch Modelle an und besprechen die Ent - würfe mit dem Auftraggeber. Die Arbeit ist vielfältig. Für Schreinereien verzieren sie Möbel, für Orgelbauer schnitzen sie Orgelornamente. Im Auftrag von Kirchen stellen sie Chorgestühl und religiöse Figuren her, für Giessereien fertigen sie Gussmodelle. Für Vereine schnitzen sie Wanderpreise und für Private Familienwappen, Skulpturen oder Grabmäler. Wie ein Holzkunstwerk entsteht Mit einer Band- oder Motorsäge sägen Holzbildhauerinnen und -bildhauer die grobe Form zu – alles Weitere ist Hand - arbeit. Das Holzstück wird in die Werkbank eingespannt, das Werkzeug bereitgelegt. Mit dem Schlegel – einem zylindrischen Holzhammer – wird auf das Heft, die obere Fläche des Schnitzeisens, ge- 6 Dauermarken Traditionelles Handwerk in der Schweiz Durch Reduktion von Material stellen Holzbildhauerinnen und -bildhauer kunstgewerbliche Artikel in Menschen- oder Tierform her, schnitzen Ornamente und Inschriften. Dabei verbinden sie handwerkliches Geschick und gestalterische Fähigkeiten. schlagen. Mit jedem Arbeitsschritt werden die Konturen klarer und die verwendeten Bildhauereisen feiner. Kraftvoll – und dennoch mit viel Gefühl – wird mit dem Handballen gegen das Schnitzeisen gestossen. So wird Span um Span weggeschnitten, bis die gewünschte Form und Wirkung erreicht ist. Mit einem Zirkel und geübtem Auge werden Grösse, Form und Proportion der Schnitzereien sowie die Wirkung von Licht und Schatten geprüft. Dem Objekt entsprechend wird nach der Schnitzarbeit die Oberfläche mit Beize, Lack, Farbe, Öl oder Wachs behandelt. Spezialgebiete der Holzschnitzkunst Ein Spezialgebiet der Holzschnitzerei ist die Restauration. Holzbildhauerinnen und -bildhauer restaurieren beispielsweise Altäre und religiöse Figuren in Kirchen. Auch andere antike Schnitzereien – wie die Verzierung von Hausfassaden oder Teilen davon, Eingangsbereichen, usw. gehören dazu. Ein weiteres Spezial gebiet ist die Herstellung von Souvenirar tikeln. Weitherum bekannt sind geschnitzte Figürchen, die einheimische Tiere darstellen, kleine und grosse Milchkannen, Kinderstühle und viele Holzkunstwerke zu Jubi läen, Geburtstagen und anderen Jahres tagen. Zum Handwerkszeug der Holzbildhauer gehören neben den üblichen Schreinerwerkzeugen der Schlegel oder Klüpfel, eine grosse Auswahl an Flach- und Hohleisen, Schnitzmesser, Holz raspeln, Feilen, Ziehklingen, Schleifpapier und Schleifsteine, mit denen die Bild hauereisen geschärft werden. Der Ma schinenpark beschränkt sich in der Regel auf eine Bandsäge, eine kombinierte Holzbearbeitungsmaschine, eine Bohrmaschine und eine Lackspritzanlage. Neue Dauermarkenserie Das Holzschnitzen und das Spitzenklöppeln sind die beiden ersten Motive zum Thema «Traditionelles Handwerk in der Schweiz». Diese neue Dauermarkenserie löst jetzt und in den nächsten Jahren die bestehende Serie «Alte Obstsorten» ab. Somit werden Briefmarkenbilder von teils in Vergessenheit geratenen Handwerks künsten Ihre Briefe zu den Empfängerinnen und Empfängern begleiten. Beide Briefmarkenbilder sind gekonnt fotografiert und grafisch mit Schwung in Szene gesetzt. Foto: Beat Kehrli Holzschnitzen – z. B. auf dem Ballenberg Unter Anleitung eines Schnitzermeisters schnitzt jeder Gast seine eigene Holzkuh. Die «Kunstwerke» können als Souvenir mit nach Hause genommen werden. CHF 40.00 pro Person (Minimalpreis pro Gruppe CHF 400.00). Eintritt und Führung werden zusätzlich berechnet. Dauer: ca. 1 ½ Stunden.
optional Ein Holzschnitzer am Werk. Mit den typischen Handwerksutensilien ent steht ein Fuchs. Foto: Martine Dietrich Pflege von Holzschnitzereien Zur richtigen Pflege Ihrer Holzfiguren ist eigentlich nicht viel nötig. Es genügt vollkommen, die Figuren von Zeit zu Zeit mit einem Pinsel abzustauben. Bitte benutzen Sie bei Holzwaren mit Farbanstrichen keine Haushaltsreiniger oder aggressive Putzmittel! Da Holz die Eigenschaft hat, Feuchtigkeit aufzunehmen, ist es ratsam, unbehandelte Holzschnitzereien nicht in allzu feuchter Umgebung aufzubewahren. Auch extreme Temperaturschwankungen sollten vermieden werden. Wenn Sie dies beherzigen, werden auch noch nachfolgende Generationen viel Freude an den Schnitzereien haben. 7
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Seite 25 und 26: Jahresserie 2010 Verkauf ab 28.10.2
Seite 27 und 28: Das in Handarbeit bestückte und ü
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Seite 31 und 32: Spezialprodukte Einzelmarken-Set, A

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