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ZUR BILDUNGSREGION - Wirtschaftsregion Heilbronn - Franken

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WIRTSCHAFT ABFALLENTSORGUNG<br />

Abfall ist nicht gleich Abfall: Aus Papier, Glas und dem Leichtverpackungsmüll im Gelben Sack entstehen neue Rohstoffe.<br />

nach dem Motto „alive – alles ist verwertbar.<br />

Das Projekt wird von der Universität<br />

Stuttgart wissenschaftlich begleitet.<br />

Rosenberg im Neckar-Odenwald-Kreis<br />

ist seit einem Jahr die erste Gemeinde<br />

Deutschlands ohne Restmülltonne. „Die<br />

erzielten Ergebnisse sind deutlich besser<br />

als alle sonstigen Versuche auf diesem<br />

Gebiet“, sagt AWN-Geschäftsführer Dr.<br />

Mathias Ginter. Die Stromerzeugung<br />

aus biogenen Siedlungsabfällen im HOT-<br />

48 PRO-MAGAZIN 7/2011<br />

Gebiet würde dem jährlichen mittleren<br />

Strombedarf von etwa 20 000 Einwohnern<br />

entsprechen.<br />

Während Silvia Fritsch-Baur, Chefin<br />

der Abfallwirtschaft im Hohenlohekreis,<br />

den Modellversuch interessiert verfolgt,<br />

beurteilen Norbert Raatz, Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs<br />

des Landkreises<br />

<strong>Heilbronn</strong>, und Werner Schmidt, als Finanzdezernent<br />

im Landkreis Schwäbisch<br />

Hall für die Abfallwirtschaft zuständig,<br />

KURZE Wege gehen<br />

Was passiert mit dem sauber getrennten Müll, der auf dem<br />

Wertstoffhof abgegeben wird? Das pro-Magazin hat sich bei<br />

der Firma Kurz Recycling GmbH in Schwaigern erkundigt.<br />

Wertstoffe werden bei Kurz sortiert und<br />

in Recyclinganlagen verwertet.<br />

Die Spatzen lieben das Gelände der Firma<br />

Kurz im Industriegebiet der Stadt Schwaigern<br />

im Landkreis <strong>Heilbronn</strong>. Sie schwirren<br />

in den riesigen Hallen auf den Müllbergen<br />

umher, immer auf der Suche nach Essens-<br />

FOTO: Thomas Zimmermann<br />

resten. „Wir rech nen hier in Tonnen“, sagt<br />

Betriebsleiter Elmar Gergele lächelnd. Und<br />

tonnenweise fahren die firmeneigenen<br />

Lkw ihre Ladungen in die Werkshallen. Sie<br />

enthalten zum einen Gewerbeabfälle wie<br />

Metalle, Papier, Kunststoffe und Holz. „Die<br />

Wertstoffe aus diesen Gewerbeabfällen<br />

fassen wir jeweils zusammen und fahren<br />

sie zu Spezialisten zur Wiederverwertung.<br />

Der Rest wird verbrannt und damit Wärme<br />

und Strom erzeugt“, erläutert Elmar Gergele,<br />

der das Werk seit 1992 leitet.<br />

Zweites Standbein der Kurz-Gruppe, die<br />

neben dem Hauptsitz in Ludwigsburg Niederlassungen<br />

in Schwaigern, <strong>Heilbronn</strong><br />

und Öhringen betreibt, ist die Entsorgung<br />

der Grünen Tonne aus dem Landkreis Ludwigsburg.<br />

Sie ist vergleichbar mit dem Gelben<br />

Sack, der in der Stadt Heil bronn und<br />

in den Landkreisen Schwäbisch Hall und<br />

Main-Tauber verwendet wird. Die Wertstoffe<br />

aus der Grünen Tonne kommen nach<br />

das System eher skeptisch. „Das ist für<br />

uns kein Thema, ich könnte mir aber<br />

vorstellen, dass wir vor der Kompostierung<br />

des Biomülls eine Biogasgewinnung<br />

durch Vergärung vorschalten“, meint<br />

Norbert Raatz. Ähnliche Vorstellungen<br />

vertritt Werner Schmidt. Mehr als die<br />

Energiegewinnung aus Abfall interessiert<br />

die Leiter der Abfallwirtschaftsbetriebe<br />

die Sicherung der Wertstoffströme in<br />

der Region durch das neue Gesetz.<br />

Schwaigern, wo sie zunächst über Bänder<br />

in die Sortieranlage gelangen. Dort werden<br />

die Stoffe maschinell nach Größe vorsortiert,<br />

ehe dann die Mitarbeiter am Band<br />

die Stoffe von Hand trennen. Sortiert wird<br />

nach den Materialien Aluminium, Kunststoffflaschen,<br />

Tetra-Pak, Kunststoffe, Folien<br />

und Dosen. Die einzelnen Stoffe werden<br />

anschließend über Bänder in eine Presse<br />

transportiert und zu großen Würfeln verpresst.<br />

Dann werden sie in verschiedene<br />

Recyclinganlagen gefahren, wo aus dem<br />

Abfall neue Rohstoffe entstehen. „Der<br />

Trend geht immer mehr in Richtung stofflicher<br />

Verwertung“, so Elmar Gergele. Darauf<br />

hat sich das zertifizierte Familienunternehmen,<br />

das 1968 gegründet wurde, eingestellt.<br />

„Unser Name ist Programm, deshalb<br />

haben wir auch kurze Reaktionszeiten“,<br />

betont der Betriebsleiter im Schwaigerner<br />

Werk. Thomas Zimmermann<br />

INFO:<br />

Die Kurz-Gruppe ist ein mittelständisches<br />

Entsorgungs- und Dienstleistungsunternehmen<br />

mit Hauptsitz in Ludwigsburg.<br />

Das Familienunternehmen, das 1968 gegründet<br />

wurde, beschäftigt insgesamt rund<br />

250 Mitarbeiter und ist an den Standorten<br />

<strong>Heilbronn</strong>, Öhringen und Ludwigsburg vertreten.<br />

In den vergangenen Jahren hat das<br />

Unternehmen stark expandiert. (zim)<br />

FOTOS: BilderBox

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