Altenhilfe - Diakonie Hochfranken
Altenhilfe - Diakonie Hochfranken
Altenhilfe - Diakonie Hochfranken
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<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
Jahresbericht 2008<br />
<strong>Diakonie</strong><br />
<strong>Hochfranken</strong>
Vorderseite:<br />
Himmelsleiter in der Altstadt Restaurant am BBW Im Mehrgenerationenhaus Treffpunkt Familie Beratung im SpDi<br />
Seniorenhaus Konradsreuth Christa Stewens, Maria Mangei Hort Helmbrechts Beckmann spielt Cello Kinderkrippe Zwergenparadies
Vorwort<br />
Chancen schaffen - Teilhabe sichern<br />
2008 war für die <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> ein Jahr intensivster<br />
Arbeit, in dem vieles angepackt und voran gebracht werden<br />
konnte. Die letzten Monate des vergangenen Jahres waren<br />
allerdings von einem ganz anderen Thema beherrscht, nämlich<br />
der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise und deren<br />
Auswirkungen auf unser Gemeinwesen. Die dadurch hervorgerufene<br />
Unsicherheit - bislang geltende (volkswirtschaftliche)<br />
Regeln und Instrumente greifen nicht oder bieten keine<br />
Erklärungen, geschweige denn Lösungen - war greifbar<br />
und wird wohl auch noch geraume Zeit anhalten.<br />
Welche Auswirkungen wird diese Situation auf die soziale<br />
Arbeit und die Gesellschaft, in der wir leben, haben? Vermutungen<br />
können wir anstellen, sichere Antworten geben derzeit<br />
wohl kaum. In dieser Situation liegt aber auch die Chance,<br />
Werten - diakonischen Werten - neues Gesicht und Gewicht<br />
zu geben. Die Ära der reinen »Markt-Prediger« geht zu<br />
Ende. Das Versprechen des Sozialstaats »Chancen schaffen -<br />
Teilhabe sichern« ist aktueller denn je und muss eingelöst<br />
werden. Es geht um Sicherheit, Vertrauen und Würde. Dazu<br />
gehört, dass wir uns zu sozialen Grundwerten bekennen, die<br />
unsere Gesellschaft sicherer, lebenswerter und auch (wirtschaftlich)<br />
leistungsfähiger machen.<br />
Wie kann das Einstehen füreinander gelingen?<br />
»Wir setzen uns ein für Menschenwürde, Chancengerechtigkeit<br />
und selbstbestimmtes Leben.«<br />
Entsprechend diesem Leitsatz der <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
wollen wir in unserem Umfeld einen aktiven Part übernehmen.<br />
Das bedeutet, dass wir nicht akzeptieren, hilflos den Verhältnissen<br />
ausgeliefert zu sein, sondern gestalterisch dazu<br />
beitragen, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und<br />
Ausgrenzung zu verhindern.<br />
Uns kommt darauf an, allen - je nach ihren Fähigkeiten und<br />
Möglichkeiten - Chancen auf Teilhabe und Lebensperspektive<br />
zu geben, statt uns damit zu begnügen, sie lediglich finanziell<br />
abzusichern. Menschen dürfen nicht zu Almosenempfängern<br />
und unser Sozialstaat darf nicht zum reinen<br />
Fürsorgestaat werden.<br />
Menschen mit multiplen Vermittlungshindernissen (z.B. Alter,<br />
keine berufsspezifische Qualifikation, ohne Schulabschluss,<br />
Behinderung, Migrationshintergrund) suchen immer<br />
häufiger Rat und Hilfe in den Einrichtungen der <strong>Diakonie</strong>.<br />
1<br />
Für sie ist es besonders schwierig, wieder in den Arbeitsmarkt<br />
hineinzufinden, wenn sie einmal herausgefallen sind.<br />
Mit der Bereitstellung von Arbeitsgelegenheiten und dem<br />
Aufbau verschiedener Beschäftigungsangebote im Bereich<br />
der <strong>Diakonie</strong> für Arbeit versuchen wir, gerade ihnen durch<br />
Tätigkeiten, die sinnvoll sind, ihren Fähigkeiten entsprechen<br />
und ihr Selbstbewusstsein stärken, zu einem besseren Zugang<br />
zum Arbeitsmarkt zu verhelfen.<br />
Wir sehen in ihnen Menschen, die arbeiten wollen. Deshalb<br />
halten wir neben der Bereitstellung und Schaffung von Arbeitsgelegenheiten<br />
und Beschäftigung ihre Qualifizierung<br />
und Begleitung für unverzichtbar.<br />
Lebenslanges Lernen, Bildung, Qualifizierung sind kritische<br />
Wettbewerbs- und Beschäftigungsfaktoren der Zukunft. Die<br />
Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit der Geringqualifizierten<br />
durch Bildung und Qualifikation ist eine zentrale Bedingung<br />
zur Verbesserung ihrer Teilhabechancen und damit<br />
für uns oberste Verpflichtung.<br />
Das Thema »Teilhabe« wird durch<br />
Statements der Bereichsleitungen<br />
weitergeführt.<br />
Evangelisch - Menschlich - Nah<br />
Diese drei Worte beschreiben kurz und prägnant unser Tun -<br />
sei es bei der Sicherung von Chancengerechtigkeit, der<br />
Wahrnehmung unserer sozialpolitischen Verantwortung in<br />
Gremien und Ausschüssen oder bei der Umsetzung bedarfsgerechter,<br />
fortschrittlicher Projekte für die Menschen in unserer<br />
Region. Vor diesem Hintergrund konnten im Jahr 2008<br />
einige herausragende Vorhaben abgeschlossen bzw. in die<br />
Realisierungsphase gebracht werden:<br />
● Im Juni wurde im Beisein der bayerischen Staatsministerin<br />
Christa Stewens der Treffpunkt Familie eingeweiht -<br />
ein Modellprojekt für ganz Bayern, bei dem es vorbildhaft<br />
gelungen ist, betreuende, beratende, begleitende, bildende<br />
und begegnende Angebote für Kinder und Familien zu<br />
bündeln. Bedarfsgerechte Hilfen und Angebote unter einem<br />
Dach - damit hat die Stadt Hof einen weiteren wichtigen<br />
Baustein als familienfreundlicher Ort in der Region<br />
erhalten.<br />
● In Helmbrechts wurde - in Kooperation mit der Stadt und<br />
der Stiftung Altersheim - der Bau eines neuen Seniorenhauses<br />
mit Betreutem Wohnen begonnen. Im Sommer<br />
2009 ziehen die ersten Bewohner ein. In direkter Nachbarschaft<br />
hat die Stadt Helmbrechts einen neuen Kinderhort<br />
errichtet, den in bewährter Weise die <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>Hochfranken</strong> betreibt. Begegnungen der verschiedenen<br />
Generationen und gemeinsames (er)Leben werden hier<br />
entstehen.<br />
● In Rehau gelingt dies bereits in vielfältiger Weise: Das<br />
Mehrgenerationenhaus hat derzeit sein Domizil in der
Ludwigsstraße gefunden. Vielfältigste Angebote für Jung<br />
und Alt sind hier in kurzer Zeit entstanden, werden mit<br />
überwältigender Resonanz angenommen und haben sich<br />
bereits etabliert. Um so mehr freut uns, dass Ende des<br />
Jahres 2008 der lang erwartete Spatenstich für den Umund<br />
Neubau am Maxplatz erfolgte und die Bauarbeiten<br />
begannen.<br />
● Ein neues Zuhause für traumatisierte Kinder aus proble-<br />
matischen Elternhäusern ist auf dem Gelände der Stiftung<br />
Marienberg in Schwarzenbach an der Saale entstanden.<br />
Im Frühsommer 2009 wird das innen und außen<br />
farbenfrohe, großzügige und nach modernen Erkenntnissen<br />
der Pädagogik und Architektur gestaltete Kinderhaus<br />
seiner Bestimmung übergeben werden.<br />
Daneben wurde die inhaltliche und konzeptionelle Arbeit in<br />
den einzelnen Geschäftsfeldern kontinuierlich vorangebracht<br />
- die Berichte der Bereichsleitungen geben davon ein<br />
beredtes Zeugnis. In sechs Projektgruppen - entstanden aus<br />
zwei Strategietagen im Herbst 2007 wurde parallel an unterschiedlichen,<br />
arbeitsgebietübergreifenden Themen weitergearbeitet:<br />
Die Fragestellungen reichen dabei von wirtschaftlichen<br />
Themen, über Aspekte der Unternehmenskultur und<br />
Mitarbeiterentwicklung bis hin zu strategischen Aufgaben.<br />
All dies gelingt nur mit engagierten und kreativen hauptund<br />
ehrenamtlichen Mitarbeitern; bei ihnen bedanken wir<br />
uns sehr herzlich. In ihren Entscheidungen unterstützt und<br />
mitgetragen wusste sich die Geschäftsführung immer durch<br />
ihre Bereichsleitungen, ohne deren nimmermüden Einsatz<br />
2<br />
das Jahr 2008 nicht so erfolgreich hätte gestaltet werden<br />
können. Gleichermaßen offen, unterstützend und vertrauensvoll<br />
haben wir auch die Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat,<br />
seit 24. Juli 2008 unter der Leitung von Dekan<br />
Günter Saalfrank als Vorsitzenden, erlebt. Für diese Basis, mit<br />
der sich auch die zukünftigen Herausforderungen meistern<br />
lassen werden, sind wir dankbar. Zu Beginn des Jahres 2008<br />
war Stephan Hoermann als Aufsichtsratsvorsitzender zurückgetreten<br />
- sein Engagement für die <strong>Diakonie</strong> ging weit<br />
über das eines Ehrenamtlichen hinaus. Dafür gebühren ihm<br />
Anerkennung und Respekt.<br />
Eine Vielzahl von Spendern, Förderern und Sponsoren haben<br />
auch in 2008 unsere diakonische Arbeit unterstützt - Ihnen<br />
allen sei herzlich gedankt.<br />
MARTIN ABT MARIA MANGEI<br />
Geschäftsführung <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
Die Stiftung »Antenne Bayern hilft« unterstützt das Kinderhaus auf dem Marienberg mit 15.000 Euro.
Jugend- und Familienhilfe<br />
Marienberg<br />
Psychologische Beratung<br />
Psychologische Beratung<br />
Das Jahr 2008 brachte einen großen Umbruch für die<br />
Psychologische Beratungsstelle: Am 1. Mai zog sie aus dem<br />
Klostertor in den Treffpunkt Familie am Schellenberg.<br />
Damit veränderte sich nicht nur die Örtlichkeit, sondern<br />
auch der Kontext, in dem sich unsere Arbeit vollzieht: Im<br />
Treffpunkt Familie arbeiten unter einem Dach zusammen<br />
die Integrierte Psychologische Beratungsstelle mit der Erziehungs-<br />
und Familienberatung, Ehe- und Lebensberatung,<br />
Schwangerschaftsberatung, Suchtberatung sowie mit KSPG,<br />
der Kinderkrippe Zwergenparadies, dem Pädagogisch-Therapeutischen<br />
Kindergarten, dem Kinderhort und Angeboten<br />
an Bildung und Begegnung. Unser gemeinsames Ziel ist es,<br />
möglichst viele Einzelne, Paare, Familien, Kinder und Jugendliche<br />
auf dem Weg zu Chancengerechtigkeit und umfassender<br />
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu unterstützen.<br />
Im Berichtsjahr kamen natürlich der Vorbereitung und<br />
Durchführung des Umzuges, der Gestaltung der neuen Räume,<br />
diversen Veranstaltungen wie Einweihung und Offener<br />
Sonntag sowie der Aufnahme von Kontakten im Haus / Gestaltung<br />
der gemeinsamen Arbeit sowie der Öffentlichkeitsarbeit<br />
eine große Bedeutung zu.<br />
An die Psychologische Beratungsstelle wenden sich Einzelne,<br />
Paare und Familien aller Gesellschaftsschichten, wobei<br />
wir eine Zunahme an Menschen mit Armutshintergrund<br />
verzeichnen.<br />
Als Trend lässt sich beobachten: Diejenigen, die in Arbeitsverhältnissen<br />
stehen, leiden zunehmend unter Überlastung.<br />
Diejenigen, die ohne Arbeit sind und damit oft ins gesell-<br />
Beratungsgespräch Theatergruppe im Treffpunkt Familie<br />
3<br />
schaftliche Abseits geraten, leiden unter mangelndem<br />
Selbstwertgefühl und sozialer Ausgrenzung. Beides beeinflusst<br />
sowohl das Familienklima als auch den Umgang mit<br />
Kindern und PartnerInnen. Weiter können diese Belastungen<br />
in destruktiven Bewältigungsstrategien wie Suchtmittelkonsum,<br />
Neigung zu Aggression und Gewalt, psychosomatischen<br />
Erkrankungen, Ausbildung von Ängsten und anderem<br />
münden. Inhalt unserer Arbeit ist die Unterstützung<br />
bei der Suche nach gelingenden Bewältigungsstrategien<br />
und deren Stabilisierung.<br />
Psychologische Beratung<br />
Erziehungs- und<br />
Familienberatung ·<br />
Schwangerenberatung<br />
Beratung für Kinder,<br />
Jugendliche und Eltern<br />
■ Familienberatung/-therapie<br />
■ Erziehungsberatung<br />
■ Psychotherapie<br />
■ Gruppen<br />
■ Beratung bei Trennung /<br />
Scheidung / Umgang<br />
■ Diagnostik / Clearing<br />
■ Sozialräumliche Vernetzung<br />
Schwangerenberatung<br />
■ Allgemeine Schwangerenberatung<br />
■ Schwangerschaftskonfliktberatung<br />
■ Sexualberatung<br />
Integrativer Kindergarten<br />
am Schellenberg<br />
Kinderkrippe<br />
Elternschule<br />
Supervision<br />
Bereichsleitung Ulrike Frings<br />
Ehe-,<br />
Paar- und Lebensberatung<br />
Suchtberatung<br />
Ehe- und Paarberatung<br />
Lebensberatung<br />
■ Systemische Beratung<br />
■ Psychologische Beratung<br />
■ Trennungs- und<br />
Scheidungsberatung<br />
■ Gesprächstraining für<br />
Paare<br />
■ Seminare<br />
Suchtberatung /<br />
Suchttherapie<br />
■ Zielorientierte Beratung<br />
■ Therapievermittlung<br />
■ Ambulante Rehabilitatiom<br />
Fortbildung kirchlicher<br />
Mitarbeiter<br />
■ KSPG (Kurs für<br />
seelsorgerliche Praxis und<br />
Gemeindearbeit)<br />
■ Tagesseminar<br />
■ Supervision
Rollenspiel im Kindergarten Freude im Treffpunkt Familie<br />
Die Klientenzahlen in der Psychologischen Beratungsstelle<br />
sind seit Jahren in allen Bereichen gleichbleibend hoch bzw.<br />
an der oberen Grenze des Möglichen. Darüber hinaus erreichen<br />
wir mit unseren rein präventiven Angeboten »Elternschule«<br />
und »Kursprogramm Helmbrechtser Kreisel« sehr<br />
viele Familien.<br />
Neue Projekte, die auf aktuelle Erfordernisse reagieren, gab<br />
es in allen Bereichen: In der Suchtberatung wurde das Thema<br />
der jugendlichen Koma-TrinkerInnen aufgegriffen.<br />
Gemeinsam mit der Kinderklinik und der Fachakademie für<br />
Sozialpädagogik der <strong>Diakonie</strong> Neuendettelsau wurde ein<br />
Konzept zur Betreuung dieser Jugendlichen bei der Erstversorgung<br />
in der Klinik und einem Risko-Check (Gruppenund<br />
Erlebnispädagogik) entwickelt. Mitarbeitende der<br />
Suchtberatung übernehmen dabei Konzeptions-, Schulungs-<br />
und Koordinationsaufgaben.<br />
In der Schwangerenberatung und in der Erziehungs- und<br />
Familienberatung erfolgte eine weitere Schwerpunktsetzung<br />
im Aufgabengebiet der frühen Hilfen. Ziel ist Prävention<br />
durch Unterstützung von Eltern in Überforderungssituationen<br />
sowie benachteiligten Familien und damit Schutz<br />
für kleine Kinder vor Misshandlung, Vernachlässigung etc.<br />
Konkret wurde dafür das Projekt »Von Anfang an« konzipiert<br />
(Familienhebammen und Mütterpflegerinnen leisten<br />
in belasteten Familien vor Ort eine intensive Unterstützung).<br />
Wir sind dankbar, dass uns die notwendigen Mittel<br />
hierfür von Sternstunden im Rahmen der Weihnachtsspendenaktion<br />
zur Verfügung gestellt wurden.<br />
Zusätzlich erfolgte durch das Bayerische Sozialministerium<br />
eine Anerkennung unserer Eltern-Baby-/Eltern-Kleinkindberatung<br />
als Schreibaby-Ambulanz.<br />
4<br />
In der Erziehungs- und Familienberatung nimmt weiterhin<br />
die Zahl der Ratsuchenden, die sich aufgrund von Trennung<br />
und Scheidung wegen einer Mediation, Umgangsrecht/-anbahnung<br />
oder dem Sorgerecht selbst melden beziehungsweise<br />
vom Gericht oder den Jugendämtern geschickt werden,<br />
einen immer größeren Raum ein. Bedingt ist dies vor<br />
allem durch eine Veränderung des FGG.<br />
Mit Engagement und Kompetenz werden wir unsere Beratungsarbeit<br />
und die beschriebenen Projekte fortsetzen.<br />
Auch 2009 ist es uns ein Anliegen, gesellschaftliche Bedarfe<br />
aufzugreifen und darauf zu reagieren. Herzlichen Dank<br />
an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dies ermöglichen!<br />
ULRIKE FRINGS<br />
Bereichsleiterin<br />
Psychologische Beratung<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> -<br />
Jugend- und Familienhilfe Marienberg<br />
Psychologische Beratung
Jugend- und Familienhilfe<br />
Marienberg<br />
Psychologische Beratung<br />
Jugend- und Familienhilfe<br />
Die Angebote der Jugend- und Familienhilfe Marienberg<br />
oblagen in den letzten Jahren häufiger Veränderungen und<br />
Anpassungen sowohl an gesellschaftliche Bedarfe als auch<br />
an die von den Kostenträgern vorgegebenen Rahmenbedingungen.<br />
In diesem Zug hat sich eine breite Palette von niedrig-<br />
bis hochschwelligen Leistungen entwickelt: vom Betreuungsangebot<br />
in der offenen Ganztagsklasse bis zum<br />
Förder- und Therapieangebot in der Heilpädagogischen Tagesstätte,<br />
von der Jugendsozialarbeit an der Schule bis zur<br />
intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung oder vom<br />
Familientraining bis zur stationären Unterbringung in einer<br />
unserer Wohngruppen.<br />
Entsprechend haben sich die fachlichen Anforderungen an<br />
unsere Mitarbeitenden erweitert und teilweise auch die Einsatzsorte<br />
verändert. Aufsuchende Sozialarbeit wird im direkten<br />
Umfeld der Klienten erbracht, die Betreuung unserer<br />
IGEL-Klassen findet zusammen mit Lehrkräften an der<br />
Grundschule statt. Allein diese Beispiele zeigen, dass sowohl<br />
Kenntnisse von spezifischen Milieus als auch die fachlich<br />
fundierte Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen mehr<br />
denn je gefordert sind.<br />
Was die Belegung unserer stationären Angebote anbelangt,<br />
waren wir, über das Jahr betrachtet, voll ausgelastet. Erfreulicherweise<br />
ist es gelungen, die Jugendämter mit den<br />
auf die jeweiligen Notlagen abgestimmten Hilfen von der<br />
Qualität und Zuverlässigkeit unserer differenzierten Wohngruppenangebote<br />
zu überzeugen. Mit der Familienwohngruppe<br />
Limbach in Rehau mit zwei Plätzen haben wir in<br />
diesem Jahr ein zusätzliches Angebot dieser Art geschaffen.<br />
Eine Vorfreude auf die im Frühjahr 2009 bezugsfertige neue<br />
Jugend- und Familienhilfe<br />
Jugend- und<br />
Familienhilfe<br />
Schwarzenbach (Saale)<br />
Stationärer Bereich<br />
■ Mutter-/Kindwohngruppe<br />
■ Familienwohngruppen<br />
■ Heimgruppen<br />
■ Jugendwohnen<br />
Teilstationärer Bereich<br />
■ Heilpädag. Tagesstätten<br />
■ Kinderhorte<br />
■ LELEWOK<br />
■ TEMPO<br />
■ Team@work<br />
■ Ganztagsbetreuungs Schule<br />
Ambulanter Bereich<br />
■ Jugendsozialarbeit Schule<br />
■ Sozialpäd. Familienhilfe<br />
■ Erziehungsbeistandschaft<br />
■ Nachbetreuung<br />
■ Betreutes Wohnen<br />
■ Intensive sozialpäd.<br />
Einzelbetreuung (ISE)<br />
■ Familientraining<br />
Bereichsleitung Heinz Walter<br />
Jugend- und<br />
Familienhilfe<br />
Hof / Helmbrechts<br />
Teilstationärer Bereich<br />
■ Heilpädag. Tagesstätten<br />
■ Kinderhorte<br />
■ Kinderkrippe<br />
■ Integrativer Kindergarten<br />
am Schellenberg<br />
■ Ganztagsbetreuung Schule<br />
■ IGEL (Individuelles<br />
ganzheitliches Erziehen<br />
und Lernen in der<br />
Grundschule)<br />
Ambulanter Bereich<br />
Ganztagsbetreuung in Kirchenlamitz Malaktion der Jugendsozialarbeit an der Schule<br />
5<br />
■ Jugendsozialarbeit Schule<br />
■ Sozialpäd. Familienhilfe<br />
■ Erziehungsbeistand<br />
■ Nachbetreuung<br />
■ Betreutes Wohnen<br />
■ Intensive sozialpäd.<br />
Einzelbetreuung (ISE)<br />
Wohngruppe in Schwarzenbach machte sich beim Richtfest<br />
deutlich - der Marienberg erhält ein »neues Gesicht«.<br />
Die Auslastung unserer heilpädagogischen Tagesstätten in<br />
Hof, Helmbrechts und Naila war insgesamt ausgeglichen.<br />
Ein Rückgang der Nachfrage zeichnete sich in unserer<br />
Schwarzenbacher HPT nach dem Umzug der Förderschule<br />
nach Hof ab.<br />
Der Bedarf in der heilpädagogischen Betreuung von Vorschulkindern<br />
hingegen steigt. Die weiteren Planungen unserer<br />
teilstationären Angebote für Schulkinder sind auf-
grund der unklaren Entwicklungen an den Schulen hin zu<br />
mehr Ganztagsbetreuungsangeboten äußerst schwierig. Das<br />
Kultusministerium, die Schulbehörden und die Jugendämter<br />
sollten sich rechtzeitig mit der Frage beschäftigen, was im<br />
Rahmen der Ganztagsbeschulung mit Kindern geschieht,<br />
die teilstationäre Förderung und Therapie durch die Jugendhilfe<br />
benötigen.<br />
Der Bedarf von ambulanten Hilfen, wie Erziehungsbeistandschaften<br />
und Sozialpädagogischen Familienhilfen, ist<br />
nach wie vor sehr hoch. Es existiert zwar eine relativ hohe<br />
Konkurrenz der Träger in Stadt und Landkreis Hof; unsere<br />
ambulanten Hilfen in Helmbrechts, Hof und Schwarzenbach<br />
konnten sich jedoch aufgrund qualitativ guter Leistungen<br />
behaupten.<br />
Die Jugendsozialarbeit (JaS), die von uns an vier Hauptschulen<br />
im Landkreis Hof geleistet wird, hat sich gut etabliert<br />
und mittlerweile zum Qualitätssiegel einer Schule<br />
entwickelt.<br />
Unsere Bewerbung für JaS an der Volksschule Schwarzenbach<br />
am Wald hat den Vorzug bekommen; wir können ab<br />
September 2009 dort mit der Arbeit beginnen.<br />
Die Kindertagesstätten im Treffpunkt Familie in Hof sind<br />
auf einem guten Weg, was die interne Vernetzung und die<br />
Profilierung ihrer Angebote anbelangt. Unsere gut ausgelasteten<br />
Kinderhorte werden ihre Angebote immer mehr auf<br />
den Grundschulbereich ausrichten, da in vielen Hauptschulen<br />
offene und gebundene Ganztagsklassen errichtet werden.<br />
Der Hort als traditionelles Angebot der Jugendhilfe<br />
wird jedoch weiter eine wichtige Rolle spielen.<br />
Seit Anfang 2007 evaluieren wir in Zusammenarbeit mit einem<br />
freien Institut alle unsere Jugendhilfemaßnahmen im<br />
Rahmen des WIMES (=Wirkung messen)-Projekts. Die Hoffnung,<br />
dass pädagogisches Wirken fundiert und strukturiert<br />
nachgewiesen werden kann, hat sich bereits erfüllt.<br />
Der Ausblick in das Jahr 2009 zeigt unserer Jugend- und<br />
Familienhilfe schwerpunktmäßig folgende Aufgaben auf:<br />
● die Inbetriebnahme des Neubaus auf dem Marienberg<br />
und die Neugestaltung der Anlage<br />
Mit einer langen Veranda fügt sich der Hort im Treffpunkt Familie in den Park ein<br />
6<br />
● die inhaltliche Profilierung unseres stationären Angebots<br />
nach außen<br />
● die Entwicklung erweiterter oder neuer Angebote in Bezug<br />
auf unsere HPT-Situation in Schwarzenbach<br />
● der weitere Ausbau unserer Kontakte zu den Grund- und<br />
Hauptschulen, um vor Ort Jugendhilfe-Know-how anbieten<br />
zu können<br />
HEINZ WALTER<br />
Bereichsleiter Jugend- und Familienhilfe<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> -<br />
Jugend- und Familienhilfe Marienberg<br />
Psychologische Beratung<br />
Die Teilhabe an Bildung im umfassenden Sinne, intaktem<br />
Famillenleben und materieller Grundversorgung<br />
ist ausschlaggebend für ein gelingendes Aufwachsen<br />
von Kindern und Jugendlichen.<br />
Nicht nur von Beteiligung reden, schon im kleinen<br />
damit beginnen! Jede Einrichtung sollte sich der<br />
Teilhabemöglichkeiten junger Menschen bewusst<br />
sein und sie strukturell verankern.
Jugend- und Familienhilfe<br />
Marienberg<br />
Psychologische Beratung<br />
Schulische Bildung<br />
Privates Sonderpädagogisches Förderzentrum Hof<br />
Bedeutendstes Ereignis für das Förderzentrum war im vergangenen<br />
Jahr die Auflösung der Außenstelle Marienberg<br />
in Schwarzenbach. Bedingt durch den Rückgang der Schülerzahlen<br />
waren im Schuljahr 2007/2008 nur noch vier Klassen<br />
in Schwarzenbach untergebracht. Da zudem Umbaumaßnahmen<br />
im Gebäude für das berufliche Zentrum anstanden,<br />
wurden die verbliebenen Klassen komplett nach<br />
Hof in die Bonhoefferschule verlegt.<br />
Im Februar besuchte Erich Weigl, im Kultusministerium in<br />
München zuständig für die Förderschulen in ganz Bayern,<br />
mit einer Delegation des Institutes für Schulqualität und<br />
Bildungsforschung und Vertretern der Förderschulabteilung<br />
der Regierung von Oberfranken die Sophienschule in<br />
Hof. Das war insofern für das Förderzentrum bedeutsam, als<br />
an dieser Schule sonderpädagogische Förderung schon zu<br />
erheblichen Anteilen an die Regelschule verlagert ist. Das<br />
Förderzentrum war Mitinitiator dieser Entwicklung und<br />
Mitgestalter eines entsprechenden Schulprogramms.<br />
Um die Kinder und Jugendlichen der Schule zu mehr Ordnung<br />
und Sauberkeit zu erziehen, fand im Frühjahr ein<br />
mehrmonatiger Klassenzimmer-Wettbewerb statt. Die<br />
Klassenzimmer wurden nach Unterrichtsende in regelmäßigen<br />
Abständen von einer Jury begutachtet und nach bestimmten<br />
Kriterien bewertet. Drei Klassen taten sich bei<br />
dem Wettbewerb besonders hervor; sie wurden von der<br />
SVE-Einrichtungen<br />
■ Sprachförderung<br />
■ Entwicklungsförderung<br />
■ Verhaltensförderung<br />
Mobile Dienste /<br />
Mobile Hilfen<br />
■ An Kindergärten<br />
■ An Schulen<br />
(regional / überregional)<br />
■ Ambulante Beratung für<br />
Lehrkräfte / Eltern<br />
Schulische Förderung<br />
Schulleitung Reinhardt Kunz<br />
Sonderpädagogisches<br />
Förderzentrum<br />
Schule<br />
Schulleitung belobigt und mit Geldpreisen für die Klassenkassen<br />
bedacht.<br />
Herausragende Bedeutung hat an der Bonhoefferschule seit<br />
jeher die Verhinderung von Gewalt. Das Förderzentrum versucht<br />
auf vielfältigste Weise, Gewalt erst gar nicht entstehen<br />
zu lassen. So ist der Umgang miteinander Unterrichtsprinzip<br />
und beständiges Thema bei Konferenzen und Besprechungen.<br />
Zwei Kolleginnen haben die Qualifikation für<br />
den Einsatz des so genannten »Faustlos-Programms« erworben<br />
und damit die Berechtigung, Schülerinnen und<br />
Schüler zu Streitschlichtern zu qualifizieren.<br />
Im Rahmen des Unterrichtskonzeptes zur Berufs- und Lebensorientierung<br />
absolvierten die Schülerinnen und Schüler<br />
der 8. und 9. Klassen der Bonhoefferschule in drei Gruppen<br />
in den Monaten November 2008 bis Januar 2009 ein zweiwöchiges<br />
Orientierungspraktikum im Berufsbildungswerk<br />
der <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong>. Die Jugendlichen gewannen dabei<br />
sehr intensive Eindrücke über Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />
in den am BBW angebotenen Berufsfeldern<br />
Osterfrühstück Lesestück »Der Kartoffelkönig«<br />
7<br />
■ Diagnose- u. Förderklassen<br />
■ GS- und HS-Lehrplan<br />
■ Lehrplan<br />
indiv. Lernförderung<br />
■ LELEWOK
nach Abschluss ihrer Schulzeit. Besonders erfreulich war<br />
dabei für Schüler und Lehrkräfte die überwiegend positive<br />
Resonanz, die von den Kollegen in den Ausbildungswerkstätten<br />
zurückgemeldet wurde. So war man insbesondere<br />
damit zufrieden, dass die Jugendlichen bereits viele berufsrelevante<br />
Schlüsselqualifikationen und Arbeitstugenden<br />
während der Praktikumswochen einbringen konnten. In der<br />
Schule wurden die Erfahrungen aus den Praktika im Unterricht<br />
aufgegriffen und ausgetauscht und in Form von Berichtsheften<br />
dokumentiert.<br />
Zu Beginn des neuen Schuljahres stellte die Bonhoefferschule<br />
den Pausenverkauf in Abstimmung mit dem Elternbeirat<br />
auf eine gesunde Ernährung um. Fette Speisen wie<br />
Kinder und Jugendliche, ganz besonders solche mit<br />
Beeinträchtigungen und besonderen Förderbedürfnissen,<br />
in der Schule auf die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben in einer »Multioptionsgesellschaft«<br />
vorzubereiten, heißt in erster Linie, an<br />
sie zu glauben.<br />
8<br />
Wiener, Frikadellen oder Leberkäse werden nun jeweils am<br />
Dienstag nicht mehr angeboten, dafür Kraftkornbrötchen,<br />
Milch- und Vitamingetränke sowie Obst. Inzwischen haben<br />
die Klassensprecher sogar einen Antrag bei der Schulleitung<br />
eingebracht, bestimmte Speisen nicht nur am Dienstag,<br />
sondern auch an den anderen Wochentagen zu verkaufen.<br />
REINHARDT KUNZ<br />
Schulleiter Förderzentrum<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
Jugend- und Familienhilfe Marienberg<br />
Psychologische Beratung<br />
Im Schullandheim Auszeichnung für Kooperationsprojekt
<strong>Altenhilfe</strong><br />
Ambulante Alten- und Krankenpflege<br />
2008 wurden von den ambulanten Pflegediensten der <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>Hochfranken</strong> - der <strong>Diakonie</strong>station Hof, Schwarzenbach/Saale<br />
und Rehau - 565 pflege- und hilfsbedürftige<br />
Menschen in Stadt und Landkreis versorgt.<br />
Während der Pflegeanteil vor allem in der Stadt Hof rückläufige<br />
Zahlen aufweist, erhöhte sich der Beratungsbedarf<br />
von pflegenden Angehörigen und Betroffenen. Die Tendenz<br />
der Pflege durch Angehörige ist weiterhin sehr hoch. Sie<br />
tragen somit die Hauptlast und sind starken körperlichen<br />
und vielmehr noch psychischen Belastungen ausgesetzt. Eine<br />
besondere Herausforderung stellt für Angehörige die<br />
Versorgung und Betreuung von demenzerkrankten Menschen<br />
dar.<br />
Unsere drei <strong>Diakonie</strong>stationen haben auf den erhöhten Beratungsbedarf<br />
speziell auch im Bereich Demenzerkrankungen<br />
mit der Implementierung des Pflege-Servicepunkts<br />
reagiert. In dieser neuen Anlaufstelle wurden die Beratungs-,<br />
Begleitungs- und Schulungsangebote gebündelt.<br />
Ratsuchende erhalten Informationen und Tipps rund um die<br />
Pflegebedürftigkeit. Beratungseinsätze, Pflegefachberatung<br />
und Schulungen werden zuhause durchgeführt, um auf die<br />
individuelle Pflegesituation eingehen zu können.<br />
Demenzkoordinationsstelle<br />
Hier findet ein speziell auf Demenz abgestimmtes Beratungs-<br />
und Begleitungskonzept unter der Verantwortung<br />
einer gerontopsychiatrischen Pflegefachkraft Anwendung.<br />
In Form von Hausbesuchen werden Einzelberatungen und -<br />
betreuungen durchgeführt. Speziell auf die persönliche Situation<br />
abgestimmte Begleitungs- und Entlastungsangebo-<br />
9<br />
Ambulante Dienste<br />
Bereichsleitung Elke Spindler<br />
Ambulante Pflegedienste - <strong>Diakonie</strong>stationen<br />
■ Zentrale <strong>Diakonie</strong>station Hof (ZDS)<br />
■ <strong>Diakonie</strong>station Schwarzenbach (Saale)<br />
■ <strong>Diakonie</strong>station Rehau<br />
– Pflege-Servicepunkt<br />
– Ambulante pflegerische und<br />
medizinische Versorgung<br />
– Hauswirtschaftliche Versorgung und Begleitung<br />
– Pflegefachberatung<br />
– Angehörigenberatung<br />
– Gerontopsychiatrische Fachpflege<br />
– Onkologisch-Palliativer Intensivdienst (OPID)<br />
– Demenzkoordinationsstelle<br />
te erfolgen über qualifizierte Helfer. So wurden zwölf Ehrenamtliche<br />
in einem 40-stündigen Kurs zum Thema Demenz<br />
geschult. Seit November sind bereits fünf Helferinnen<br />
im Einsatz, die Nachfrage steigt.<br />
Die Fachstelle für pflegende Angehörige bietet neben Informationsveranstaltungen,<br />
Einzelberatungen, Fortbildungen<br />
auch Gesprächsgruppenangebote an und wird in Kooperation<br />
mit der Bezirksstelle organisiert.<br />
Der Anfang 2008 gegründete Menüservice der <strong>Diakonie</strong>station<br />
Hof stößt auf positive Resonanz. Das in der Lessingstraße<br />
zubereitete Essen wird täglich heiß und appetitlich in<br />
Porzellangeschirr von unseren Mitarbeitern in Hof und in<br />
Oberkotzau ausgefahren. Durchschnittlich wurden pro Monat<br />
625 Menüs geliefert.<br />
Zwei Umzüge standen im Jahr 2008 an: Die Zentrale <strong>Diakonie</strong>station<br />
wechselte im Juli die Räumlichkeiten von der August-Mohl-Straße<br />
ins Klostertor 2, und die <strong>Diakonie</strong>station<br />
Rehau zog im Oktober von der Sonnenstraße in die Ludwigstraße<br />
(Mehrgenerationenhaus) um. Beide <strong>Diakonie</strong>stationen<br />
erfahren durch ihren Ortswechsel eine engere Anbindung<br />
und Vernetzung von stationären und generationsübergreifenden<br />
Angeboten der <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong>.<br />
Team vom Pflege-Servicepunkt Hof Hilfe rund um den Haushalt
Pflege-Servicepunkt Rehau Pflege-Servicepunkt Schwarzenbach a.d.Saale<br />
Prognose<br />
Seit mehreren Jahren werden von politischer Seite die häuslichen<br />
Versorgungsstrukturen propagiert. Leider wird in dieser<br />
gesamten Entwicklung die Stärkung der Pflegeprofessionalität<br />
vernachlässigt. Immer mehr Leistungen werden<br />
von Angehörigen übernommen bzw. von Seiten der Krankenkassen<br />
und Pflegekassen den pflegenden Angehörigen<br />
delegiert. Der Beratungsbedarf von Pflegepersonen wird<br />
daher steigen.<br />
Wichtig ist es, künftig weiterhin spezialisierte Angebot zu<br />
entwickeln. So ist der Ausbau der Palliativversorgung gekoppelt<br />
mit einem eigenen Support; eine Erweiterung des<br />
Leistungsspektrums der ambulanten gerontopsychiatri-<br />
Teilhabe bedeutet auch Befähigung zur Verantwortung,<br />
zur Selbstbestimmung und zur Solidarität.<br />
10<br />
schen Versorgung ist für das Jahr 2009 geplant - hier sollen<br />
Betreuungsgruppen für demenzerkrankte Menschen entstehen.<br />
Vorrangiges Ziel der ambulanten Dienste ist und bleibt, die<br />
Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten oder zu verbessern<br />
und den Verbleib im eigenen Zuhause zu gewährleisten.<br />
Wichtigstes Potential zur Verwirklichung dieser Ziele<br />
sind das Engagement, die Motivation, die Fachlichkeit und<br />
der Weitblick jedes einzelnen unserer Mitarbeitenden, die<br />
als Team den täglichen Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit<br />
und Dienst am Nächsten hervorragend meistern.<br />
ELKE SPINDLER<br />
Bereichsleiterin Ambulante Alten- und Krankenpflege<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> <strong>Altenhilfe</strong>
<strong>Altenhilfe</strong><br />
Stationäre Altenpflege<br />
Menschenwürdige Pflege zu gewährleisten und Selbstbestimmung<br />
im Alter zu fördern, das sind die Hauptziele der<br />
stationäre Pflege in unseren sieben Einrichtungen in Hof und<br />
Umgebung. Wir haben diese erreicht, wenn auch gesetzliche<br />
und finanzielle Grenzen keine allzu großen Spielräume erlauben:<br />
Trotz der Pflegereform gab es im ersten Halbjahr<br />
2008 ein Finanzierungsdefizit von 0,4 Milliarden Euro für die<br />
gesetzliche Pflegeversicherung. Gleichzeitig sagt das statistische<br />
Bundesamt ein dramatisches Ansteigen der Pflegebedürftigen<br />
voraus - bis zum Jahr 2030 von 1,1 auf 3 Millionen,<br />
bei insgesamt sinkender Gesamtbevölkerung.<br />
Hinzu kommt der Fachkräftemangel. Der Arbeitsanfall und<br />
die tägliche Belastung sind in den vergangenen Jahren für<br />
die Pflegekräfte enorm gestiegen - der Beruf erscheint dem<br />
Nachwuchs wenig attraktiv. Dass der Pflegealltag von höchsten<br />
Anforderungen an Qualität und Flexibilität, aber auch<br />
von Konkurrenz verschiedener Anbieter geprägt wird, ist bekannt.<br />
Die Gegenwart - und die Zukunft - in der <strong>Altenhilfe</strong><br />
verlangen Innovationen und neue Strukturen.<br />
Die Altenpflege der <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> stellt sich all diesen<br />
Herausforderungen.<br />
Veränderter Pflegebedürftigkeit, wie zunehmenden Demenzerkrankungen,<br />
treten wir mit speziellen Angeboten entgegen:<br />
Im Alten- und Pflegeheim an der Lessingstraße konnte<br />
der Erweiterungsbau in der beschützenden gerontopsychiatrischen<br />
Abteilung erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Weitere Baumaßnahmen werden im kommenden Jahr im<br />
Haus Saalepark (Schwarzenbach) und im Haus am Kirchberg<br />
(Helmbrechts) umgesetzt werden. Auch das Bischof-Meiser-<br />
Leben im Pflegeheim: Gemeinschaft und Gemeinde<br />
11<br />
Stationäre Einrichtungen<br />
Bereichsleitung Dunja Werder<br />
QMS-Beauftragte und Hygienebeauftragte<br />
Lessingstraße Hof<br />
■ Altenheim ■ Stundenweise Betreuung<br />
■ Pflege ■ Beschützender Wohnbereich<br />
■ Kurzzeitpflege ■ Fachschwerpunkt Diabetes<br />
Diakonissenhaus Hof<br />
■ Pflege ■ Altenheim<br />
■ Kurzzeitpflege ■ Fachschwerpunkt Palliativpflege<br />
Bischof-Meiser-Haus Hof<br />
■ Pflege ■ Altenheim<br />
■ Kurzzeitpflege<br />
Haus am Kirchberg Helmbrechts<br />
■ Altenheim ■ Kurzzeitpflege<br />
■ Pflege ■ Beschützende und offene<br />
■ Tagesbetreuung Wohngruppen für Demenz<br />
Haus Saalepark Schwarzenbach (Saale)<br />
■ Altenheim ■ Pflege, vollstationär<br />
■ Offener, geronto- ■ Kurzzeitpflege<br />
psychiatrischer ■ 2 Wohngruppen<br />
Wohnbereich mit Wohnküchenkonzept<br />
Martin-Luther-Haus Rehau<br />
■ Pflege ■ Betreutes Wohnen<br />
■ Kurzzeitpflege<br />
Seniorenhaus Konradsreuth<br />
■ Pflege, vollstationär<br />
■ 4 Hausgemeinschaften<br />
Mehrgenerationenhaus Rehau
Spatenstich für das MGH Rehau Seniorenhaus Konradsreuth<br />
Haus nimmt den Kurs auf und beginnt ein Demenzprojekt.<br />
Mitarbeiter in allen Arbeitsgebieten (Hauswirtschaft, Haustechnik,<br />
Pflege, Therapie) erhalten Fort- und Weiterbildungen,<br />
um eine optimale Versorgung der Bewohner zu ermöglichen.<br />
Auch werden Angehörige einbezogen. Unser Ziel: ein<br />
kompetenter und breit aufgestellter Anbieter für demenzerkrankte<br />
Pflegebedürftige und deren Angehörigen zu sein.<br />
Neben der Demenz haben auch die spezialisierte Palliativversorgung<br />
und Sterbebegleitung eine politische Dimension.<br />
Seit 2007 ist die Palliativversorgung nach jahrelanger<br />
Vernachlässigung gesetzlich geregelt worden, doch leider liegen<br />
die Empfehlungen und Richtlinien fern jeglicher Alltagspraxis.<br />
Dennoch wurde am Aufbau von Palliativkompetenz<br />
sowie einer Hospizkultur in unseren Einrichtungen gearbeitet.<br />
Gerade das Diakonissenhaus (Hof) hat sich dies zum Arbeitsschwerpunkt<br />
gemacht.<br />
Veränderte Pflegebedürftigkeit verlangt neben qualitativer<br />
Entwicklung auch innovative Ansätze, wie das Hausgemeinschaftsmodell,<br />
welches sich im Seniorenhaus Konradsreuth<br />
als erfolgreiche Alternative zum klassischen Pflegeheim fest<br />
etabliert hat. Im Neubau des Seniorenhauses Helmbrechts,<br />
das im Sommer 2009 bezugsfertig ist, findet das Modell seine<br />
Fortsetzung.<br />
Durch diese Ansätze versuchen wir eine höhere Selbstbestimmung<br />
und Teilhabe am öffentlichen Leben unserer Bewohner<br />
zu fördern. Ein Alten- und Pflegeheim lebt von und<br />
in einem gesellschaftlichen Netzwerk, eingebunden in die jeweiligen<br />
Gemeinden und Städte. Mehrgenerationen-, Ehrenamts-<br />
und Angehörigenarbeit unterstützen dies gezielt.<br />
Aktuell wird der Pflegebedürftigkeitsbegriff überarbeitet.<br />
Bisher stand der zeitliche Pflegeaufwand im Mittelpunkt,<br />
künftig soll zum Beispiel der Demenz und somit kognitiven<br />
und verhaltensbedingten Auffälligkeiten mehr Gewicht zukommen,<br />
was neuer gesetzlicher Reformen in 2009 bedarf.<br />
Das vergangene Jahr war von vielen Veränderungen geprägt;<br />
die Reorganisation betraf Pflege und hauswirtschaftliche<br />
Versorgung gleichermaßen. Auch das kommende Jahr kündigt<br />
bereits neue Prozesse an. Ich möchte allen Mitarbeiten-<br />
12<br />
den für Ihre Unterstützung, Flexibilität und Motivation herzlich<br />
danken - ohne diese Bereitschaft und die Auseinandersetzung<br />
mit politischen wie gesetzlichen Aspekten der <strong>Altenhilfe</strong><br />
wäre die Entwicklung nicht möglich gewesen.<br />
DUNJA WERDER<br />
Bereichsleiterin stationäre Altenpflege<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> <strong>Altenhilfe</strong><br />
Ausflug der Ehrenamtlichen
<strong>Altenhilfe</strong><br />
Bildung und Entwicklung<br />
SELA Seniorenhaus<br />
Durch Messeauftritte, Berichte in der Presse, insbesondere<br />
auch Veröffentlichungen in der Fachzeitschrift »Das Altenheim«,<br />
wie auch dank Empfehlungen stieg der Bekanntheitsgrad<br />
von SELA Seniorenhaus stetig. Ein Indikator für<br />
das große Interesse waren auch die zahlreichen Informationsbesuche<br />
im Seniorenhaus Konradsreuth.<br />
Neben der äußerst gelungenen baulichen Umsetzung des<br />
Konzeptes ist es vor allem die Atmosphäre im Haus, die die<br />
Besucher sehr anspricht.<br />
Im Jahr 2008 ging bereits das zweite Fremdprojekt in Betrieb<br />
und es wurde mit dem Bau des »Seniorenhauses in<br />
Helmbrechts mit Betreutem Wohnen« begonnen. Inzwischen<br />
ist auch die Genehmigungsplanung für das Seniorenhaus<br />
der <strong>Diakonie</strong> Bamberg voll im Gange. Bei vier weiteren<br />
Projekten zeichnet sich eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit<br />
ab, dass die Planung bzw. Realisierung im Jahr 2009 begonnen<br />
wird. Inwieweit bei den weiteren Anfragen konkrete<br />
Realisierungschancen bestehen, hängt von mehreren Faktoren<br />
ab: Förderungen, Eigenkapital der Bauherrn, Kooperationsbereitschaft<br />
mit unserem Architekturbüro.<br />
Als neues Aufgabengebiet hat sich die sozialpolitische Beratung<br />
von Gemeinden ergeben. So wurde bereits ein Beratungsauftrag<br />
seitens der Gemeinde Weidenbach in Mittelfranken<br />
erteilt, die Entwicklung der Gemeinde mit zu begleiten<br />
und das Mehrgenerationenhaus zu konzipieren und<br />
umzusetzen.<br />
Fazit: Offensichtlich besteht ein großes Interesse an der SE-<br />
LA Seniorenhauskonzeption. Wie immer wieder bestätigt<br />
Grundsteinlegung für das neue Seniorenhaus in Helmbrechts<br />
13<br />
Bildung und Entwicklung<br />
Bereichsleitung Ernst Engelhardt<br />
Berufsfachschule für Altenpflege<br />
Berufsfachschule für Altenpflegehilfe<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
■ Mentorenkurs für Pflegefachkräfte in<br />
der stationären und ambulanten <strong>Altenhilfe</strong><br />
■ Gerontopsychiatrie<br />
■ Verantwortliche Pflegefachkraft § 80 SGB XI<br />
■ Alltagsbegleiter<br />
■ Kurzfortbildungen<br />
■ Inhouseschulungen<br />
Projektmanagement<br />
■ SELA Seniorenhaus<br />
wird, ist nicht nur die bauliche bzw. fachliche Konzeption<br />
von großem Interesse, sondern vor allem das umfassende<br />
Angebot an Beratung und Begleitung.<br />
Bildungszentrum<br />
Für das Lehrpersonal und die Teilnehmer der unterschiedlichen<br />
Bildungs- und Ausbildungsbereiche waren die neuen<br />
Arbeitsbedingungen gleichermaßen motivierend. Nun soll<br />
unser auf Altenpflege spezialisiertes Bildungszentrum<br />
mittelfristig zu einem Bildungszentrum für ein breiteres<br />
Spektrum im Sozialbereich ausgebaut werden. Darüber hinaus<br />
soll es sich auch zum Kompetenzzentrum für Palliativversorgung<br />
weiterentwickeln. Um eine Förderung durch die<br />
Bundesagentur für Arbeit zu ermöglichen, benötigen wir eine<br />
Zertifizierung nach AZWV. Diese soll im ersten Quartal<br />
2009 erfolgen.<br />
Ausbildung<br />
Im Jahr 2008 absolvierten 28 Teilnehmer erfolgreich die Altenpflegeausbildung<br />
und 17 erfolgreich die Altenpflegehil-
SELA präsentiert sich auf der Altenheim EXPO in Stuttgart<br />
feausbildung. Fast ausnahmslos konnten alle danach ein Arbeitsverhältnis<br />
begründen. Besonders erfreulich ist, dass<br />
sechs Teilnehmer der Altenpflegehilfeausbildung unmittelbar<br />
im Anschluss an ihre Ausbildung die Weiterqualifikation<br />
zur Altenpflegerin/zum Altenpfleger begonnen haben. Mit<br />
Ausbildungsbeginn konnten wir 26 Auszubildende in die<br />
Ausbildung als Altenpfleger und 26 in die Ausbildung als<br />
Pflegefachhelfer (Altenpflege) aufnehmen. Diese Zahlen<br />
sind auf den ersten Blick erfreulich. Doch in den vorhergehenden<br />
Jahren wurden deutlich mehr Interessenten ausgebildet.<br />
Inzwischen gibt es im Raum Hof nur noch eine Berufsfachschule<br />
anstatt wie in der Vergangenheit zwei. Unseres<br />
Erachtens ist es dringend geboten, seitens der Politik<br />
entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um ausbildungsbereiten<br />
Betrieben die Finanzierung der Ausbildung zu erleichtern<br />
und potenziellen Interessenten die Ausbildung<br />
schmackhafter zu machen.<br />
Fortbildung<br />
Die ursprünglich geplanten Kurzfortbildungen konnten<br />
nicht im gewünschten Umfang durchgeführt werden, da<br />
von Trägerseite aufgrund von Personalengpässen wie auch<br />
aus finanziellen Erwägungen hier Abstriche gemacht wur-<br />
Ansichten aus dem Seniorenhaus Oerlenbach<br />
14<br />
den. Die Kurse der Weiterbildung waren davon kaum betroffen.<br />
Eine Zunahme wurde dagegen bei den Inhouse-<br />
Schulungen verzeichnet. Nach erfolgter Zertifizierung kann<br />
hier sicher finanzielle Entlastung geschaffen werden.<br />
Eine hohe Nachfrage besteht für die Palliativ-Care-Kurse.<br />
Dieser Bereich ist durchaus geeignet, qualitativ und quantitativ<br />
weiterentwickelt zu werden.<br />
ERNST ENGELHARDT<br />
Bereichsleiter Bildung und Entwicklung<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> <strong>Altenhilfe</strong>
Berufsbildungswerk Hof<br />
Das Berufsbildungswerk der <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> hat die<br />
im Jahr 2007 begonnene umfangreiche Organisationsentwicklung<br />
weiter verfolgt und an vielen internen Ablaufprozessen<br />
weitergearbeitet.<br />
Ein besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Weiterentwicklung<br />
des pädagogischen Konzeptes der Einrichtung<br />
und des Integrationskonzeptes. Beides wurde mit großem<br />
Engagement der Belegschaft in Angriff genommen und wir<br />
sind zuversichtlich, dass das BBW Hof damit auch in Zukunft<br />
jungen Menschen ein Partner in Fragen der Berufsorientierung,<br />
Ausbildung, Qualifizierung und Integration<br />
sein wird.<br />
Unsere Aufgabe ist es, junge Menschen mit einem besonderen<br />
Förderbedarf fit zu machen für einen sich laufend wandelnden<br />
und anspruchsvoller werdenden Arbeitsmarkt und<br />
ein immer komplexeres gesellschaftliches Leben.<br />
Über 85 junge Menschen begannen 2008 ihre Berufsausbildung<br />
bzw. ihre Berufsvorbereitung im BBW Hof. Sie haben<br />
durch die Agenturen für Arbeit eine Chance erhalten, sich<br />
dauerhaft in der Arbeitswelt zu behaupten und eines Tages<br />
ein unabhängiges Leben führen zu können.<br />
Die Bundesagentur für Arbeit beurteilte bislang unsere Arbeitsqualität<br />
anhand der Prüfungsergebnisse des jeweiligen<br />
Abschlussjahrganges. Heute ist ihr Maßstab, wie viele junge<br />
Menschen nach Abschluss einer BBW-Maßnahme einen Arbeitsplatz<br />
gefunden haben.<br />
Wir sind deshalb sehr stolz, dass 98 % der Absolventen 2008<br />
ihre Ausbildung erfolgreich absolviert haben und bereits<br />
knapp drei Monate später über 40 % der Auszubildenden<br />
einen Arbeitsplatz hatten. Die Chancen auf einen Arbeitsplatz<br />
für die Absolventen sind deutlich besser als im Vorjahr,<br />
Willkommen an Bord – die neuen Auszubildenden werden begrüßt<br />
15<br />
Ausbildungsgruppen<br />
Ausbildung<br />
Bereichsleitung Stefan Robisch<br />
■ Bau ■ Hauswirtschaft<br />
■ Farbe ■ Wirtschaft / Verwaltung<br />
■ Textil ■ Gartenbau<br />
■ Bekleidung ■ Fahrzeugpflege<br />
■ Metall ■ Hotel / Gaststätten<br />
■ Holz ■ Verkauf<br />
■ Ernährung ■ Fachlagerist<br />
Haustechnischer Dienst<br />
Großküche<br />
Wäscherei<br />
obwohl es ihnen der Arbeitsmarkt durch den Rückgang von<br />
einfachen Tätigkeiten nicht leicht macht.<br />
Das BBW Hof hat im vergangenen Jahr sehr konsequent<br />
daran gearbeitet, die berufliche Rehabilitation mit hoher<br />
Praxisorientierung zu verbinden. So werden Einrichtungsgegenstände<br />
in unseren eigenen Werkstätten gefertigt und<br />
die Beiköche und Beiköchinnen sorgen für den Mensa- und<br />
Caféteriabetrieb.<br />
Dies allein reicht in Anbetracht der aktuellen Arbeitsmarktanforderungen<br />
nicht mehr aus. Um Schlüsselqualifikationen<br />
wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Organisationskompetenz<br />
und ähnliches zu erwerben, bedarf es veränderter<br />
Leistungsangebote. Dem tragen wir Rechnung mit<br />
dem weiteren Ausbau von kooperativen Ausbildungsformen<br />
mit Betrieben, eigenen realen Ausbildungsbetriebsstätten,<br />
wie dem Restaurant und dem Laden, und der Durchführung<br />
von öffentlichen Veranstaltungen, wie dem sehr erfolgreichen<br />
ersten Adventsmarkt auf unserem Gelände.<br />
Dem soll auch unser derzeit überarbeitetes Integrations-
konzept Rechnung tragen. Eine intensivere Zusammenarbeit<br />
mit Betrieben, eine sinnvolle Verlängerung von Praktikumsphasen<br />
und ein professionelles Vermittlungscoaching<br />
soll die Absolventen bei der Arbeitsaufnahme begleiten und<br />
im Übergang zur Arbeit als verlässlicher Ansprechpartner<br />
für einstellende Betriebe fungieren.<br />
Unsere Jugendhilfeangebote - heilpädagogisches Wohnen<br />
und die »Arbeits- und Lebensvorbereitende Klasse« - werden<br />
stark nachgefragt und bestätigen unsere Einschätzung, dass<br />
viele junge Menschen eine besondere Unterstützung, Förderung<br />
und Begleitung auf ihrem Weg in das Arbeitsleben<br />
brauchen.<br />
Wir gehen deshalb unseren Weg einer ganzheitlichen Entwicklungsförderung<br />
konsequent weiter; eine individuelle<br />
Förder- und Integrationsplanung, ein differenziertes Wohnangebot<br />
und eine Vielzahl von freizeitpädagogischen Angeboten<br />
helfen neben der Vermittlung von beruflichen Kenntnissen<br />
und Fertigkeiten, sich im gesellschaftlichen Leben zu<br />
integrieren.<br />
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeitenden<br />
für ihr Engagement und ihren Einsatz für benachteiligte<br />
junge Menschen. Wir verstehen uns auch in Zukunft<br />
als Lobbyist für die Sicherung und Ausgestaltung des Teilhabeanspruchs<br />
für diejenigen, denen nur ein Leben am<br />
Rande der Gesellschaft, in prekären Beschäftigungs- und<br />
Lebensverhältnissen möglich ist.<br />
MATTHIAS WAGNER AGNAR WEBER<br />
Einrichtungsleiter Schulleiter<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
Berufsbildungswerk Berufsbildungswerk<br />
16<br />
Rehabegleitender Dienst / Wohnen<br />
Fachdienst<br />
Bereichsleitung Matthias Wagner<br />
■ Sozialdienst ■ Berufsbegleitender Dienst<br />
■ Psychologischer Dienst ■ Medizinischer Dienst<br />
■ Heilpädagogischer Dienst<br />
Berufsvorbereitung<br />
■ Arbeitserprobung ■ Berufsfindung<br />
■ BvB<br />
Wohnortnahe Reha<br />
Wohnen<br />
■ Haus Gelb (A, B, C und D) ■ Haus Grün (A und C)<br />
■ Haus Blau (A, B, C,und D)<br />
Freizeitbereich<br />
Jugendberufshilfe<br />
Heilpädagogisches Wohnen<br />
■ Haus Grün (B und D)<br />
Private Berufsschule zur sonderpädagogischen<br />
Förderung<br />
BVJ-Klassen<br />
Schulleitung Agnar Weber<br />
■ Bau ■ Metall<br />
■ Holz ■ Farbe<br />
■ Verkauf ■ Hauswirtschaft<br />
■ Ernährung ■ Fachlagerist<br />
BVJ-F-Klasse<br />
BvB-Klasse<br />
Fachklassen / -gruppen<br />
■ Hauswirtschaft ■ Bau<br />
■ Metall ■ Holz<br />
■ Farbe ■ Verkauf / Fachlagerist<br />
■ Textil / Bekleidung ■ Ernährung<br />
■ Hotel / Gaststätten ■ Fahrzeugpfleger<br />
Erlebnis Freizeit Rollentausch mit MdL Vernissage im Restaurant
Erwachsenenhilfe<br />
Geschäftsbereich I<br />
(Sozialpsychiatrie/Gefährdetenhilfe/<br />
Offene Hilfen)<br />
Psychische Erkrankungen nehmen zu: Studien zeigen, dass<br />
inzwischen jeder dritte Erwachsene an einer psychischen<br />
Erkrankung leidet; mit einem weiteren deutlichen Anstieg<br />
in den nächsten Jahren wird gerechnet.<br />
Zunehmender Druck am Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit oder<br />
die Angst davor, Armut, Vereinsamung, Alter, gestörte soziale<br />
Bindungen sind nur einige Ursachen dafür.<br />
All dies sind Entwicklungen, mit denen die Sozialpsychiatrie<br />
konfrontiert ist und auf die sie reagieren muss - sowohl<br />
in einer Ausdifferenzierung und/oder Erweiterung der Angebote,<br />
aber auch im Gespräch mit politisch und gesellschaftlich<br />
Verantwortlichen und mit Kostenträgern.<br />
Die Klientenzahlen in der ambulanten Sozialpsychiatrie haben<br />
sich 2008 wiederum erhöht. Im Landkreis Hof konnten<br />
wir unser Beratungsangebot verstärken und damit besser<br />
auf die drängenden Probleme psychisch kranker Menschen<br />
und ihrer Familien eingehen.<br />
Das Wohnheim Schloss Oberkotzau feierte in diesem Jahr<br />
sein 30-jähriges Jubiläum.<br />
Einen deutlichen Handlungsbedarf sehen wir künftig vor allem<br />
bei zwei Bereichen: In der Versorgung psychisch kranker<br />
alter Menschen, deren Zahl steigt, aber auch immer<br />
mehr junge Menschen mit schweren psychischen Störungen<br />
verlangen ein differenziertes und vernetztes Angebot.<br />
Für beide Gruppen müssen, in Absprache mit den Kostenträgern,<br />
personenzentrierte und bedarfsgerechte Hilfen<br />
entwickelt und angeboten werden.<br />
Ein 2008 durchgeführtes und vom Bayerischen Staatsministerium<br />
für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen<br />
gefördertes Modellprojekt im Bereich Gefährdetenhilfe<br />
17<br />
Sozialpsychiatrie / Gefährdetenhilfe<br />
Offene Hilfen<br />
Bereichsleitung Brigitte Hauner-Münch<br />
Sozialpsychiatrie Gefährdetenhilfe<br />
■ Sozialpsychiatrischer Dienst ■ Thomas-Breit-Haus<br />
– Einzel- und – Resozialisierungseinrichtung<br />
Familienberatung für Männer<br />
– Hilfe und Beratung<br />
– Angehörigenberatung ■ Übernachtungsheim<br />
– Haus- u. Klinikbesuche – Unterkunft für<br />
– Krisenhilfe Wohnungslose<br />
– Kontakt- u. ■ Bahnhofsmission<br />
Gesprächsgruppen<br />
■ Begegnungsstätte »Im Hof« Offene Hilfen<br />
– Tagesstrukturiende ■ Familienentlastender<br />
Angebote Dienst (FED)<br />
■ Soziotherapie – Ambulante Pflege und<br />
■ Betreutes Wohnen Betreuung<br />
– Betreutes Einzelwohnen – Beratung<br />
– Betreute – Begleitdienst<br />
Wohngemeinschaften ■ Offene Behindertarbeit (OBA)<br />
■ Wohnheim für psychisch – Integrative Freizeiten und<br />
Behinderte mit Kursangebote<br />
Eingliederungscharakter – Ferienbetreuung<br />
– Im Schloss Oberkotzau ■ Kurzzeitbetreuung<br />
– Wohngruppe in Hof – Haus Hubertine<br />
■ Ambulant Betreutes Wohnen<br />
■ Persönliche Assistenz<br />
– An Schule<br />
und Arbeitsplatz<br />
zeigte deutlich, dass trotz eines entspannten Wohnungsmarktes<br />
in unserer Region zahlreiche Menschen von Wohnungslosigkeit<br />
betroffen oder bedroht sind und dass es<br />
gleichzeitig zu wenig Informationen über Hilfsangebote<br />
gibt. Vernetzung und Kommunikation zu verbessern, betrachten<br />
wir als wichtige künftige Aufgabe.<br />
In allen unseren Einrichtungen der Gefährdetenhilfe zeigen<br />
sich die beschriebenen gesellschaftlichen Entwicklungen<br />
sehr deutlich. Eine erste, weil sehr niederschwellige Anlaufstelle<br />
ist oft die Bahnhofsmission.<br />
Lesung mit Peter Mannsdorff Fahrradwerkstatt
Unser stationäres Angebot, das Thomas-Breit-Haus, war<br />
auch 2008 wieder durchgehend voll belegt, so dass 2009 eine<br />
Erweiterung der vorhandenen Platzzahl angestrebt wird.<br />
Aber auch die Bewohnerstruktur hat sich in den letzten<br />
Jahren deutlich verändert (immer jünger, kaum soziale Fertigkeiten).<br />
Dieser Entwicklung wird sich die Einrichtung anpassen<br />
mit mehr tagesstrukturierenden Angeboten und<br />
noch engmaschigeren Hilfen.<br />
Die wichtigste Aufgabe der Offenen Hilfen ist die Integration<br />
von Menschen mit einer Behinderung und die Entlastung<br />
ihrer Angehörigen. Die Offene Behindertenarbeit<br />
(OBA) feierte in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. 2008<br />
ging die Zuständigkeit der ambulanten Behindertenhilfe in<br />
Bayern auf die Bezirke über, eine sinnvolle Veränderung, die<br />
jedoch auch manch aufwändigen Klärungsbedarf mit sich<br />
brachte. 2009 werden die neuen Richtlinien für die OBA<br />
verabschiedet und damit wird eine längst fällige deutliche<br />
Positionierung dieses Bereiches möglich.<br />
Ein guter und vertrauensvoller Partner der Offenen Hilfen<br />
war wiederum die Lebenshilfe Hof. Auch wäre die Arbeit der<br />
Offenen Hilfen nicht denkbar und in diesem Umfang niemals<br />
möglich ohne den engagierten Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher<br />
Mitarbeitender, denen an dieser Stelle herzlich<br />
gedankt sei.<br />
BRIGITTE HAUNER-MÜNCH<br />
Bereichsleiterin GB I<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> Erwachsenenhilfe<br />
Alle Menschen mit einer - körperlichen, geistigen,<br />
psychischen - Behinderung, haben ein Recht auf<br />
Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft.<br />
Teilhabe meint dabei ein Mitmachen, Mitbestimmen<br />
und Mitgestalten in allen Bereichen des Lebens<br />
- und zwar auf Augenhöhe.<br />
18<br />
Erwachsenenhilfe<br />
Geschäftsbereich II<br />
<strong>Diakonie</strong> für Arbeit (DiFA) -<br />
Schuldnerberatung - Insolvenzberatung<br />
- Frauennotruf/Jadwiga -<br />
Migrationsdienst<br />
Aus den Arbeitsfeldern im Geschäftsbereich II der <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>Hochfranken</strong> Erwachsenenhilfe berichten die Mitarbeitenden<br />
von »gewaltigen Problemen« der Klienten und Ratsuchenden.<br />
Natürlich versteckt sich dahinter eine sprachliche Verknappung<br />
und grundsätzlich unterliegt jede Problemlage einer<br />
subjektiven Einschätzung und Bewertung. Doch die Gewalt,<br />
die zum Beispiel Klientinnen im Frauennotruf zum Telefonhörer<br />
greifen lässt, ist eine physisch reale Gewalt. Wenn im<br />
Rahmen der Notunterbringung und der nachgehenden Beratung<br />
die gewaltige Tiefe der Problemebenen (rechtlich, familiär,<br />
emotional, finanziell, existenziell) deutlich wird, erhält<br />
das Wort eine weitere Dimension.<br />
Die Situation der Ratsuchenden der Schuldner- und Insolvenzberatung<br />
kennzeichnet eine Veränderung hin zu einem<br />
gewaltigen Anstieg der Höhe der Schuldensumme und der<br />
Anzahl der Gläubiger. Bei gleichbleibender Auslastung bedeutet<br />
diese eine Zunahme der Altfälle in der Beratung.<br />
Im Migrationsdienst verursachen weltpolitische Veränderung<br />
Herausforderungen vor Ort. So führt beispielsweise die<br />
Asylanerkennung von christlichen und yezidischen Irak-<br />
Flüchtlingen dazu, dass die Gemeinschaftsunterkunft am<br />
Schollenteich mit der Asylanerkennung verlassen werden<br />
muss. Im Rahmen der Betreuung gilt es dann mit oft analphabetischen<br />
Kulturneulingen sozialrechtliche Antragsverfahren<br />
im Schnellverfahren zu durchschreiten - ein integrativer<br />
Gewaltakt.<br />
Drei Jahre nach Einführung von Arbeitslosengeld II (Hartz IV)<br />
verändert die Rechtssprechung die Beratungsinhalte fort-<br />
<strong>Diakonie</strong> für Arbeit (DIFA)<br />
Soziale Beratung<br />
<strong>Diakonie</strong> für Arbeit (DIFA)<br />
■ Beratung<br />
■ Beschäftigung<br />
■ <strong>Diakonie</strong> am Park<br />
■ Werkladen<br />
■ Bewerbungscenter<br />
Schuldnerberatung<br />
Insolvenzberatung<br />
Bereichsleitung Jürgen Schöberlein<br />
Frauennotruf / JADWIGA<br />
Migrationsdienst<br />
■ Migrationserstberatung<br />
■ Flüchtlingsberatung
Eröffnung des Werkladens in Naila, einem Beschäftigungsprojekt rund um Gebrauchtwaren<br />
während, bis dahin, dass das gesamte Konstrukt der Arbeitsgemeinschaften<br />
zwischen Kommunen und Arbeitsagentur als<br />
verfassungswidrig angesehen wurde. Das kündigt gewaltige<br />
Veränderungen an, die in den nächsten Jahren die soziale Beratungslandschaft<br />
berühren werden und sich in den zum<br />
Jahresende verabschiedeten Gesetzesänderungen (Instrumentreform<br />
SGB II und SGB III) bereits ankündigen.<br />
Im Rahmen der verschiedenen Beschäftigungsangebote der<br />
<strong>Diakonie</strong> für Arbeit (DiFA) versuchen wir durch die Ausgestaltung<br />
von Beschäftigungsmaßnahmen die Veränderungen<br />
diakonisch mitzugestalten. Die Eröffnung eines weiteren<br />
Werkladens (Gebrauchtwarenkaufhaus) in Naila und der Betrieb<br />
zweier Bewerbungscenter im Landkreis Hof sind Facetten,<br />
die Hilfe, Beratung und Beschäftigung kombinieren<br />
möchten.<br />
Es gilt aber auch kritisch anzumerken, dass ein reduzierter<br />
Blick auf die Beschäftigungsfähigkeit und Arbeitsmarktintegration<br />
eines Menschen die soziale Realität oft verschleiert.<br />
Die Erfahrung aus unseren Arbeitsfeldern zeigt, dass das Le-<br />
Die Bücherkiste beim Aktionstag in der Hofer Altstadt<br />
19<br />
ben Umstände produziert, in denen nicht an Arbeit zu denken<br />
ist. Gewaltige Probleme lösen sich nie sofort. Deshalb<br />
braucht es weiterhin ein beständiges Netz an Hilfsangeboten<br />
mit qualifizierten Mitarbeitenden und oft auch Zeit.<br />
Aus der aktuellen Finanzmarktkrise erwächst mit Blick auf<br />
unsere Arbeitsfelder für 2009 die Hoffnung, dass ein gesellschaftliches<br />
und politisches Verständnis dafür entsteht, dass<br />
Wege aus »gewaltigen Problemen« Zeit und Beständigkeit<br />
verlangen.<br />
Der gewaltige Druck, der von der spärlichen Anteilsfinanzierung<br />
der Beratungsdienste ausgeht, könnte sich so vielleicht<br />
in Zukunft etwas lösen.<br />
JÜRGEN SCHÖBERLEIN<br />
Bereichsleiter GB II<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> Erwachsenenhilfe<br />
In Teilhabe steckt »teilen«. Gerne teilt man auf was<br />
übrig ist, wie Lebensmittel, Geld und Sachspenden<br />
- gesellschaftliche Teilhabe bedeutet aber die Teilhabe<br />
an Lebenswelten.<br />
These: Es möchten mehr Menschen an der Gesellschaft<br />
teilhaben, als die Gesellschaft akzeptiert,<br />
beispielsweise wenn die einen Überstunden schieben,<br />
die anderen arbeitslos sind.
Zentrale Dienste<br />
Neben den Verwaltungsdienstleistungen der Zentralen<br />
Dienste GmbH etablieren sich zunehmend der Handwerksbetrieb,<br />
der Fuhrpark und die Kfz-Werkstatt. Mit ihren Leistungen<br />
erweitern sie im erheblichen Maße das Portfolio der<br />
Zentralen Dienste.<br />
So konnte der Handwerksbetrieb, der mittlerweile in die<br />
Handwerksrolle eingetragen ist, seine Leistungen auch an<br />
Dritte anbieten. Betrug die Leistung an Dritte in der Vergangenheit<br />
rund 12 Prozent des Umsatzes, so konnte dieser<br />
Anteil im Jahr 2008 auf 25 Prozent des Gesamtumsatzes<br />
gesteigert werden. Der Gesamtumsatz des Handwerksbetriebes<br />
belief sich im vergangenen Jahr auf 580.000 Euro.<br />
Der firmeneigene Transportdienst (so gen. »Fuhrpark«), fährt<br />
im Liniendienst der Förderschulen und der Hochfränkischen<br />
Werkstatt, wo er sich im Angebotsverfahren gegen sonstige<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> · Zentrale Dienste GmbH<br />
Personalwesen Finanz- u. Wirtschaftswesen<br />
Bereichsleitung Martin Abt Bereichsleitung Oliver Münchberger<br />
■ Personalverwaltung ■ Rechnungswesen<br />
■ Personalabrechnung/ – Finanzbuchhaltung<br />
Zentrale – Anlagenbuchhaltung<br />
Gehaltsabrechnungsstelle – Jahresabschlüsse<br />
■ Zivildienstleistende ■ Haushalte<br />
■ Finanzen und Controlling<br />
■ Schulwesen<br />
■ Entgelte / Förderungen<br />
■ Bau / Liegenschaften<br />
■ EDV-Betreuung<br />
■ Zentraler Einkauf<br />
■ Fuhrpark / Kfz-Werkstatt<br />
■ Arbeitssicherheit<br />
20<br />
DH BBW<br />
7,8 Mio<br />
DH ZD<br />
2,62 Mio<br />
DH<br />
JuFMPB<br />
7,35 Mio<br />
DH AH<br />
17,48 Mio<br />
Umsätze nach<br />
Gesellschaften<br />
DH<br />
0,9 Mio<br />
DH EH<br />
4,18 Mio<br />
DH BBW<br />
1,95 Mio<br />
DH AH<br />
4,4 Mio<br />
DH ZD<br />
1,93 Mio<br />
DH EH DH<br />
1,18 Mio JuFMPB<br />
1,74 Mio<br />
Anbieter am Markt durchsetzen musste. Im Jahre 2008 wurden<br />
dabei 15 Linien bedient, was einer Kilometerleistung<br />
von circa 380.000 Kilometer entspricht und eine durchschnittliche<br />
Fahrleistung einer Linie von etwa 25.300 Kilometern<br />
widerspiegelt.<br />
Auch unsere Kfz-Werkstatt wurde im Jahre 2008 in die<br />
Handwerksrolle eingetragen und ist somit berechtigt, als<br />
freie Werkstatt Aufträge von Dritten anzunehmen. Besonders<br />
durch die Kooperation mit dem Berufsbildungswerk<br />
sind hier Chancen im Fahrzeugpflegebereich gegeben, die<br />
man entsprechend mit einbringen kann.<br />
OLIVER MÜNCHBERGER<br />
Bereichsleiter Finanz- und Wirtschaftswesen<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> Zentrale Dienste<br />
Bilanzsumme<br />
Die neuen Azubis der Zentralen Dienste Renovierungsarbeiten durch den Handwerksbetrieb<br />
DH<br />
8,87 Mio
Kommunikation & Marketing<br />
Alle Berichte auf den vorangehenden Seiten belegen: Mit<br />
dieser Fülle an Angeboten, Projekten und Kompetenzen, wie<br />
sie die <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> bietet, ist es nicht allzu<br />
schwer, die Öffentlichkeit für unsere Arbeit zu interessieren.<br />
Auch im dritten Jahr seit Gründung der <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
haben die Medien unsere Entwicklung gut begleitet. Bei<br />
einer generellen Aufgeschlossenheit gegenüber diakonischen<br />
Themen fällt auf, dass »leicht erklärbare« Angebote<br />
einen medialen Wettbewerbsvorteil haben. Unkomplizierte<br />
Aktionen, die Hörern oder Lesern nicht lange erklärt werden<br />
müssen, schlagen sich erfolgreicher in der Gesamtberichterstattung<br />
nieder. Ein Beispiel: Das »Weihnachtszimmer« (vgl.<br />
Bericht der Bezirksstelle). Fachlich komplexe Leistungen<br />
hingegen, die womöglich in besonders geschütztem Rahmen<br />
erbracht werden, sind teilweise medial »schwer vermittelbar«.<br />
Dabei sind gerade diese Hilfen, die jenseits der<br />
öffentlichen Wahrnehmung geleistet werden, deren Klienten<br />
nicht genannt werden möchten, besonders dringend -<br />
und nachhaltig. Zwei Beispiele: Betreutes Wohnen in der<br />
Sozialpsychiatrie, Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung<br />
(Jugendhilfe).<br />
Um aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und sozialpolitischen<br />
Diskussionen ein öffentliches Forum zu bieten,<br />
hat die <strong>Diakonie</strong> den »spot« ins Leben gerufen. Drei Mal<br />
ging die Veranstaltungsreihe im Jahr 2008 über die Bühne.<br />
Kurz vor der Kommunalwahl kamen im Februar Vertreter<br />
des Stadtrats bei einer Podiumsdiskussion zu Wort. Unter<br />
dem Motto »Abgehängt oder mittendrin? - Politik mit Ideen<br />
für mehr Zusammenhalt« wurde nachgefragt, was sie für eine<br />
soziale Stadt tun wollen und wie sie armen Menschen eine<br />
Perspektive geben und für mehr Chancengerechtigkeit<br />
sorgen möchten.<br />
Beim »spot« im Sommer ging es um Grenzsituationen in der<br />
Pflege, die zu Überforderung und zu Gewalt führen. Die<br />
21<br />
Psychogerontologin Dr. Mariana Kranich aus Köln sprach<br />
über Ursachen, Anzeichen und Folgen von Überforderung in<br />
der Begleitung alter Menschen. Im Herbst stand die Reform<br />
der Arbeitsverwaltungen sowie der arbeitsmarktpolitischen<br />
Instrumente im Mittelpunkt unseres sozialpolitischen Treffs.<br />
Über »Arbeitsmarktpolitik in Bewegung« informierte Dr. Uta<br />
Sprenger, Geschäftsführerin des EFAS (Evangelischer Fachverband<br />
für Arbeit und Soziale Integration e.V.).<br />
Als Ort der Begegnungen präsentierte sich die <strong>Diakonie</strong><br />
<strong>Hochfranken</strong> im November. Gleich vierfach beteiligte sie<br />
sich am Monat der Fotografie und lud ein zu nachdenklich<br />
und fröhlich stimmender Kunst. Die Ausstellungen in der<br />
Klostergalerie, dem Kreuzgang, dem Klostercafé und im Berufsbildungswerk<br />
zogen viele kunstinteressierte Gäste an.<br />
Die Arbeiten des Kemptner Fotografen Bernhard Kunze, die<br />
in der Klostergalerie zu sehen waren, zeigten in lebensgroßen<br />
Porträts Menschen mit Behinderungen, die selbstbewusst<br />
vor der Kamera posierten. Die starken Schwarzweiß-<br />
Fotografien begleiteten uns über sechs Wochen hinweg in<br />
der Geschäftsstelle und schufen damit tägliche Begegnungen<br />
mit einem zentralen diakonischen Leitsatz: Als Geschöpf<br />
Gottes ist jeder Mensch einzigartig und wertvoll.<br />
EVA DÖHLA<br />
Kommunikation & Marketing<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
Monat der Fotografie: Begegnungen Sozialpolitischer Treff<br />
Lange Sätze teilen, Fachwörter meiden - auch eine<br />
gut verständliche Sprache kann Teilhabe sichern.
Theologie und Seelsorge<br />
Die Anstellung eines Theologen und Pfarrers für eine auf<br />
zwei Jahre befristete halbe Stelle hatte der Aufsichtsrat der<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> im Herbst 2007 beschlossen. Im Februar<br />
2008 trat ich diese Stelle an. Dem vorausgegangen waren<br />
Sondierungsgespräche mit Aufsichtsrat, Geschäftsführung,<br />
Mitarbeitervertretung und der Bereichsleiterrunde.<br />
Von allen Beteiligten kamen im Rahmen dieser Gespräche<br />
positive Signale in Bezug auf die Arbeit eines Pfarrers in der<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> (DH) .<br />
Die Theologenstelle in der DH umfasst mehrere Arbeitsgebiete:<br />
● Kontaktaufnahme zu allen Abteilungen der<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
Im Laufe des vergangenen Jahres besuchte ich Mitarbeitende<br />
und Arbeitsgruppen aus nahezu allen Arbeitsfeldern der<br />
DH. Intensivere Kontakte entstanden bisher besonders zu<br />
den Bereichen Altenpflege, <strong>Diakonie</strong> für Arbeit und Berufsbildungswerk.<br />
● Seelsorgerliche Arbeit auf allen Ebenen der DH -<br />
Einzelseelsorge<br />
Vierunddreißig Mitarbeitende, Klientinnen und Klienten<br />
nahmen Einzelseelsorge in Anspruch. Bei etlichen Begegnungen<br />
mit Gruppen innerhalb der DH wurden Themen<br />
aufgearbeitet, die sich aus den Vorgängen der jüngeren Vergangenheit<br />
ergeben hatten.<br />
● Kontaktpflege zu Kirchengemeinden und kirchlichen<br />
Gremien im Dekanat Hof und bei Bedarf<br />
auch zu den Dekanaten Naila und Münchberg<br />
Im Besonderen begleitete ich Kontakte zu Dekanat und<br />
Dekanatsausschuss Hof, Kirchengemeinden Kreuzkirche, Rehau<br />
und Hospitalkiche. Dabei ging es um Pflege und Vertiefung<br />
der gegenseitigen Kontakte, der Zusammenarbeit und<br />
der Unterstützung auf den verschiedenen diakonischen<br />
Handlungsfeldern vor Ort.<br />
● Gottesdienstliche und geistlich-theologische Begleitung<br />
zu verschiedenen Anlässen innerhalb der DH, darüber<br />
hinaus auch bei öffentlichen Veranstaltungen<br />
Sowohl regelmäßig als auch bei besonderen Anlässen pflegt<br />
die <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> geistliche Gemeinschaft. Der<br />
Rahmen der täglichen Mitarbeiterandacht am Klostertor<br />
wurde neu ausgestaltet und erfuhr dadurch eine erfreuliche<br />
Wiederbelebung. Die gottesdienstliche Gemeinschaft wurde<br />
zu unterschiedlichsten Anlässen gepflegt: Andachten bei<br />
Adventsfeiern, Neujahrempfang und Jubilarehrung und<br />
Einweihungen, Gottesdienste für unterschiedliche Zielgrup-<br />
22<br />
pen, Altenheimgottesdienste in der Lessingstraße und Bischof-Meiser-Haus.<br />
● Leitung, Begleitung und Beratung von Prozessen und<br />
Arbeitsgruppen, die die diakonische Identität und Kultur<br />
nach innen und außen erkennbar werden lassen<br />
Im vergangenen Jahr meiner Tätigkeit habe ich auf allen<br />
Ebenen viel Vertrauen gewagt. Gleichzeitig ist meiner Person<br />
auch viel Vertrauen entgegengebracht worden. Die zukünftigen<br />
Herausforderungen der DH - aufgrund sich ständig<br />
verändernder Rahmenbedingungen - sind der Ernstfall<br />
für eine diakonische Vertrauenskultur. Zugleich steckt in der<br />
Stärkung des Selbstvertrauens, des »Wir Vertrauens«, und<br />
des »Zukunftvertrauens« von allen Mitarbeitern eine bedeutende<br />
Ressource, um die notwendigen Veränderungen gemeinsam<br />
und erfolgreich zu bestehen. Weil Vertrauen auch<br />
eine spirituelle und theologische Dimension hat, ist die<br />
Unternehmenskultur in der <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> gefragt,<br />
wie sie mit den Quellen des Vertrauens und der Hoffnung<br />
umgeht.<br />
JOHANNES NEUGEBAUER, Pfarrer<br />
Theologie und Seelsorge<br />
<strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
Da fällt mir das Bild eines antiken Marktplatzes<br />
(agora) ein, wie er in der Apostelgeschichte des Lukas<br />
(Apg 16, 17ff) beschrieben ist. Es trägt den<br />
diakonischen Fachbegriff der Inklusion in sich, der<br />
beschreibt, dass Hilfsbedürftige nicht mehr in Spezialeinrichtungen<br />
abgesondert werden dürfen, sondern<br />
in Bereichen des kulturellen und sozialen Lebens<br />
ihren Platz haben.
Bezirksstelle des<br />
Diakonischen Werks Bayern<br />
Die Bezirksstellenarbeit für die Dekanate Hof, Münchberg<br />
und Naila ist in der <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong> angesiedelt. Als<br />
Bindeglied zwischen verfasster Kirche und <strong>Diakonie</strong> kommt<br />
der Bezirksstellenarbeit ein besonderer Stellenwert zu. Ihre<br />
Aufgaben sind insbesondere:<br />
● diakonische Arbeit in den Dekanatsbezirken zu koordinieren<br />
● diakonische Arbeit in den kirchlichen und politischen Gremien<br />
zu vertreten<br />
● für die Dekanatsbezirke Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit<br />
anzubieten.<br />
Seit April 2008 leitet Friedemann Steinmeyer die Bezirksstelle<br />
Hof. Die Arbeitsschwerpunkte im vergangenen Jahren waren:<br />
● der Aufbau und die Intensivierung persönlicher Kontakte<br />
zu den verantwortlichen Pfarramtsführer/innen in den<br />
drei Dekanaten<br />
● Sanierung des Nebengebäudes in der Theresienstraße 3,<br />
wobei vier zusätzliche Beratungs- und Büroräume geschaffen<br />
wurden. Alle Mitarbeitenden der Bezirksstelle<br />
bzw. KASA sind nun »unter einem Dach«<br />
● Übernahme des neuen Erscheinungsbildes des Diakonischen<br />
Werks Bayern, das der Bezirksstelle ein blau-violettes<br />
Gesicht gibt.<br />
Weiterhin fanden zwei Konferenzen der diakonischen<br />
Rechtsträger statt, um für die Zukunft verbindliche Kommunikationsstrukturen<br />
zu vereinbaren.<br />
23<br />
Bezirksstelle des Diakonischen Werkes<br />
Leitung Friedemann Steinmeyer und Christine Beyer<br />
Zur KASA gehören:<br />
■ Offene <strong>Altenhilfe</strong><br />
■ evang. Blinden- und Sehbehindertenseelsorge<br />
■ Fachstelle für pflegende Angehörige in Kooperation mit<br />
der <strong>Diakonie</strong>station<br />
■ Kur- und Erholungshilfe<br />
■ Ehrenamtskoordination<br />
■ Hilfswerk<br />
■ Selbsthilfekontaktstelle<br />
KASA (Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit)<br />
Eine ganz praktische Hilfe leistet die Bezirksstelle in Form der<br />
KASA. KASA ist armutsorientierte sozialpolitische Arbeit in<br />
den Dekanatsbezirken und Landkreisen für Menschen, die<br />
von Ausgrenzung und Armut betroffen sind. Oft handelt es<br />
sich um Hilfesuchende, die ein ganzes »Problembündel« mit<br />
sich herumtragen und nicht wissen, wo sie anfangen sollen<br />
bzw. wie dies geordnet werden kann. Ein Großteil derer, die<br />
zu uns kommen, beziehen Grundsicherung wegen Arbeitslosigkeit,<br />
Erwerbsunfähigkeit oder aus Altersgründen. Beratung<br />
oder Weitervermittlung an weitere Dienste der <strong>Diakonie</strong>,<br />
Vermittlung von Sach- und finanziellen Hilfen gehören<br />
zu den Tätigkeiten der KASA.<br />
Dank des Fonds »Hilfe für Nachbarn« können bei finanziellen<br />
Notlagen nach einer entsprechenden Überprüfung, Beihilfen<br />
gewährt werden. Die KASA bietet Sprechstunden in Hof, Naila<br />
und Münchberg an, bei Bedarf werden auch Hausbesuche<br />
durchgeführt.<br />
Zum 25. Mal fand die Weihnachtsfeier für Alleinstehende,<br />
Einsame, Obdachlose und Alleinerziehende am Nachmittag<br />
Seniorenreisen kommen gut an Selbsthilfekontaktstelle an neuer Adresse
Geschulte ehrenamtliche Helferinnen unterstützen Familien mit Demenzkranken<br />
des Heiligen Abends statt. Das »Teilhaben« an der Gemeinschaft<br />
wurde praktiziert.<br />
Ehrenamtskoordination - Bereits zum dritten Mal fand zur<br />
Würdigung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden aus Kirche<br />
und <strong>Diakonie</strong> in den drei Dekanaten ein gemeinsamer Gottesdienst<br />
mit Abendmahl statt.<br />
Offene <strong>Altenhilfe</strong> - Im Frühjahr fand eine Freizeit in Altötting<br />
statt, im Herbst wurde für Senioren »Begleitetes Reisen«<br />
zum Bodensee angeboten. »Teilhaben« am kulturellen und<br />
gesellschaftlichen Leben der Gemeinschaft wurde hier in die<br />
Tat umgesetzt.<br />
In Zusammenarbeit mit den anderen Hofer Wohlfahrtsverbänden<br />
hat die KASA eine Einkaufsliste für »Günstiges Einkaufen«<br />
erstellt: In der »<strong>Diakonie</strong> am Park« wurde ein<br />
»Weihnachtszimmer« eingerichtet, in dem sich bedürftige<br />
Familien gespendete Weihnachtsgeschenke auswählen<br />
konnten.<br />
In der Selbsthilfekontaktstelle entstanden im Berichtszeitraum<br />
vier neue Gruppen:<br />
● Dädalus (SHG für Abhängigkeits-Erkrankungen, Naila)<br />
● Glückspielsucht Hof<br />
Impressionen von der 25. Weihnachtsfeier für einsame und obdachlose Menschen<br />
24<br />
● »Die Insel« (Selbsthilfegruppe für Suchtkranke,<br />
Lichtenberg)<br />
● Stasiopfer (Münchberg)<br />
Aussicht für 2009: Wir begrüßen die Vereinfachung der<br />
Selbsthilfeförderung für gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen;<br />
damit wird es in ganz Bayern einen einheitlichen<br />
Förderantrag und einheitliche Förderkriterien geben.<br />
FRIEDEMANN STEINMEYER und CHRISTINE BEYER<br />
Bezirksstelle Hof des Diakonischen Werks Bayern
Adressen und Ansprechpartner<br />
DIAKONIE HOCHFRANKEN<br />
Aufsichtsrat<br />
Dekan Günter Saalfrank (Vorsitzender des Aufsichtsrates)<br />
Bernd Leisch (Stellvertr. Vorsitzender des Aufsichtsrates)<br />
Reinhard Gerstner - Bernd Hering - Hans Pechstein<br />
Hans-Werner Schmidt - Dr. Dorothee Strunz<br />
Dr. Wolfgang Frisch - Sr. Mirjam Zahn<br />
Geschäftsführung<br />
Martin Abt 837-130<br />
Maria Mangei 837-104<br />
Kommunikation und Marketing 837-122<br />
Theologie und Seelsorge 837–114<br />
Bezirksstelle des Diakonischen Werks Bayern<br />
Theresienstraße 3 540570-0<br />
Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit (KASA)<br />
Hof, Theresienstraße 3 540570-0<br />
Naila, <strong>Diakonie</strong> am Marktplatz (09282) 96219-12<br />
Münchberg, Amtsgasse 4 (09251) 436938<br />
Offene <strong>Altenhilfe</strong><br />
Ev. Blindenkreis, Theresienstraße 3 540570-0<br />
Kinder- und Jugendreisen up-with-friends<br />
Hof, Klostertor 2 837-240<br />
DIAKONIE HOCHFRANKEN<br />
ZENTRALE DIENSTE GMBH<br />
Hof, Klostertor 2 837-0<br />
Personalverwaltung 837-133<br />
Personalabrechnung / ZGAST 837-135<br />
Finanz- und Wirtschaftswesen 837-150<br />
Fuhrpark / Werkstatt 91693<br />
Bau / Liegenschaften 837-143<br />
DIAKONIE HOCHFRANKEN<br />
JUGEND- UND FAMILIENHILFE MARIENBERG<br />
PSYCHOLOGISCHE BERATUNG GGMBH<br />
Jugend- und Familienhilfe Schwarzenbach<br />
STATIONÄRE HILFEN<br />
Verselbstständigte Wohngruppen Schwarzenbach/S.<br />
Marienstr. 50 (09284) 96650<br />
Familienwohngruppe Hof<br />
Michael-Gehringer-Str. 7 91900<br />
Familienwohngruppen Rehau<br />
Gerhart-Hauptmann-Str. 15 (09283) 2764<br />
Justus-von-Liebig-Straße 2 (09283) 897012<br />
Außenwohngruppe Naila<br />
Naila-Froschgrün, Lärchenweg 9 (09282) 5295<br />
ab 4/2009 Schwarzenbach/Saale<br />
Marienstraße 50 (09284) 96650<br />
Mädchenwohngruppen<br />
Hof, Röntgenstraße 5+11 96478<br />
TEILSTATIONÄRE HILFEN<br />
Heilpädagogische Tagesstätten Schwarzenbach/S.<br />
Marienstr. 50 (09284) 96650<br />
Kinderhort Rehau<br />
Rehau, Kirchgasse 4 (09283) 899550<br />
LELEWOK, TEMPO, TEAM@WORK Schwarzenbach/S.<br />
Marienstr. 50 (09284) 96650<br />
AMBULANTE HILFEN<br />
Schwarzenbach/Saale, Marienstr. 50 (09284) 96650<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe<br />
Hof, Klostertor 2 837-500<br />
Jugend- und Familienhilfe Helmbrechts<br />
Helmbrechts, Zum Schützenhaus 11 (09252) 99700<br />
TEILSTATIONÄRE HILFEN<br />
Heilpädagogische Tagesstätten<br />
Hof, Südring 98 52640<br />
Familienhof, Yorckstr. 5 144288-4<br />
Helmbrechts, Zum Schützenhaus 11 (09252) 99700<br />
Naila, <strong>Diakonie</strong> am Marktplatz (09282) 96219-21<br />
Kinderhort Helmbrechts<br />
Jahnstraße 4 (09252) 492<br />
Kinderhort im Treffpunkt Familie 837-210<br />
AMBULANTE HILFEN<br />
Helmbrechts, Zum Schützenhaus 11 (09252) 99700<br />
HELMBRECHTSER KREISEL<br />
Helmbrechts, Friedrichstr. 1<br />
Jugendhilfe-Ambulanz (09252) 916219<br />
Flexible ambulante Erziehungshilfen (09252) 927169<br />
Psychologische Beratungsstelle<br />
Hof, Schellenbergweg 20, Treffpunkt Familie 837-200<br />
Erziehungs- und Familienberatung, Jugendberatung,<br />
Ehe- und Partnerschaftsberatung, Trennungsberatung,<br />
Lebensberatung, Sexualberatung, Schwangerschafts(konflikt)beratung,<br />
Suchtberatung und -therapie, Fortbildung kirchlicher<br />
Mitarbeiter, Elternschule · Außensprechstunden in<br />
Münchberg, Naila, Rehau, Selb, Marktredwitz<br />
Päd.-Ther.-Kindergarten im Treffpunkt Familie<br />
Hof, Schellenbergweg 20 837-208<br />
Kinderkrippe Zwergenparadies im Treffpunkt Familie<br />
Hof, Schellenbergwerg 20 837-207<br />
Privates Sonderpädagogisches<br />
Förderzentrum Hof (Bonhoeffer Schule)<br />
Hof, Südring 98 52730<br />
Schulvorbereitende Einrichtungen<br />
Hof, Südring 98 142994<br />
Münchberg, Kreuzbergschule,<br />
Beethovenstr. 10 (09251) 5003<br />
26<br />
DIAKONIE HOCHFRANKEN<br />
ERWACHSENENHILFE GGMBH<br />
DIAKONIE FÜR ARBEIT<br />
Hof, Luitpoldstraße 18 3702<br />
Außenstelle Münchberg, Amtsgasse 4 (09251) 436938<br />
Außenstelle Naila, <strong>Diakonie</strong> am Marktplatz (09282) 9621914<br />
<strong>Diakonie</strong> am Park<br />
Hof, Sophienstraße 18a 1401661<br />
Werkladen<br />
Schwarzenbach/S., Bahnhofstr. 18 (09284)439105<br />
Naila, Martinsberger Straße 1a (09282) 962839<br />
INSOLVENZBERATUNG<br />
Hof, Luitpoldstraße 18 142297<br />
Außenstelle Selb, Pfarrstr. 7 (09287) 1761<br />
SCHULDNERBERATUNG<br />
Hof, Luitpoldstraße 18 86193<br />
Außenstelle Münchberg, Amtsgasse 4 (09251) 4309758<br />
Außenstelle Selb, Pfarrstr. 7 (09287) 1761<br />
Außenstelle Naila, <strong>Diakonie</strong> am Marktplatz (09282) 9621911<br />
MIGRATIONSDIENST<br />
Hof, Theresienstraße 3<br />
Aussiedlerberatung 540570-0<br />
Ausländersozialberatung 540570-0<br />
Flüchtlingsberatung, Am Schollenteich 96389<br />
SOZIALPSYCHIATRISCHER DIENST<br />
Hof, Luitpoldstr. 18 81916-3<br />
Außenstelle Münchberg, Amtsgasse 4 (09251) 850131<br />
Außenstelle Naila, <strong>Diakonie</strong> am Marktplatz (09282) 96219-13<br />
WOHNHEIM FÜR PSYCHISCH BEHINDERTE<br />
Im Schloss Oberkotzau (09286) 292<br />
Wohngruppe Hof, Wilhelmstr. 17 850009-0<br />
Frauennotruf 77677<br />
Thomas-Breit-Haus<br />
Hof, Sedanstr. 6a 3175<br />
Übernachtungsheim<br />
Hof, Sedanstr. 6a 3175<br />
Bahnhofsmission<br />
Hof, Bahnsteig 1 3936<br />
JADWIGA<br />
Hof, Luitpoldstr. 18 1409436<br />
Offene Hilfen<br />
Hof, Am Lindenbühl 10 7552-15<br />
Haus Hubertine, Hof, Ludwig-Uhland-Str. 32 1441688<br />
Offene Behindertenarbeit (OBA)<br />
Am Lindenbühl 10 7552-21
DIAKONIE HOCHFRANKEN<br />
BERUFSBILDUNGSWERK GGMBH<br />
Berufsbildungswerk<br />
Hof, Südring 96 759-0<br />
Private Berufsschule im Berufsbildungswerk<br />
Hof, Südring 96 759-111<br />
Beschäftigungsprojekt »LAQUI«<br />
Hof, Südring 96 759-0<br />
DIAKONIE HOCHFRANKEN<br />
ALTENHILFE GGMBH<br />
ZENTRALE DIAKONIESTATION<br />
Ambulante Alten- und Krankenpflege,<br />
Onkologisch-Palliativer lntensivdienst<br />
Hof, Klostertor 2 837-777<br />
Pflege-Servicepunkt der <strong>Diakonie</strong> <strong>Hochfranken</strong><br />
Hof, Klostertor 2 837-738<br />
Zentrale <strong>Diakonie</strong>stationen<br />
Schwarzenbach/S., Spitalstr. 6 (09284) 317<br />
Rehau, Ludwigstraße 5 (09283) 2727<br />
ALTEN- UND PFLEGEHEIME<br />
Diakonissenhaus<br />
Hof, Biengässehen 5 14012-0<br />
Bischof-Meiser-Haus<br />
Hof, Bahnhofplatz 1 7271-0<br />
Alten- und Pflegeheim an der Lessingstraße<br />
Hof, Lessingstr. 4 837-300<br />
Haus Saalepark<br />
Schwarzenbach/S., Spitalstr. 6 (09284) 930-0<br />
Haus am Kirchberg<br />
Helmbrechts, Am Altersheim 4 (09252) 3870<br />
Martin-Luther-Haus<br />
Rehau, Am Schild 13 (09283) 869-0<br />
Seniorenhaus Konradsreuth<br />
Konradsreuth, Am Wiesengrund 19-25 (09292) 9778890<br />
BILDUNGSZENTRUM DIAKONIE HOCHFRANKEN<br />
Berufsfachschule für Altenpflege<br />
Berufsfachschule für Altenpflegehilfe<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Hof, Konradsreuther Str. 2 a/b 140066-0<br />
MEHRGENERATIONENHAUS REHAU<br />
Rehau, Ludwigstraße 5 (09283) 477427<br />
0176/10172534<br />
DIAKONIE HOCHFRANKEN<br />
Ihre Ansprechpartner<br />
Martin Abt<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Klostertor 2, 95028 Hof 837-130<br />
martin.abt@diakonie-hochfranken.de<br />
Maria Mangei<br />
Geschäftsführung<br />
Klostertor 2, 95028 Hof 837-104<br />
maria.mangei@diakonie-hochfranken.de<br />
Eva Döhla<br />
Kommunikation & Marketing<br />
Klostertor 2, 95028 Hof 837-122<br />
eva.doehla@diakonie-hochfranken.de<br />
Johannes Neugebauer, Pfarrer<br />
Theologie und Seelsorge<br />
Klostertor 2, 95028 Hof 837-114<br />
johannes.neugebauer@diakonie-hochfranken.de<br />
ALTENHILFE GGBMH<br />
Ernst Engelhardt<br />
Bereichsleitung Bildung und Entwicklung<br />
Klostertor 2, 95028 Hof 837-120<br />
ernst.engelhardt@diakonie-hochfranken.de<br />
Elke Spindler<br />
Bereichsleitung ambulante <strong>Altenhilfe</strong> - Zentrale <strong>Diakonie</strong>station<br />
Klostertor 2, 95028 Hof 837-777<br />
elke.spindler@diakonie-hochfranken.de<br />
Dunja Werder<br />
Bereichsleitung stationäre <strong>Altenhilfe</strong><br />
Klostertor 2, 95028 Hof 837-112<br />
dunja.werder@diakonie-hochfranken.de<br />
BERUFSBILDUNGSWERK GGMBH<br />
Matthias Wagner<br />
stv. Geschäftsführung Berufsbildungswerk<br />
Südring 96, 95032 Hof 759-112<br />
matthias.wagner@bbw-hof.de<br />
Agnar Weber<br />
Schulleitung Private Berufsschule zur<br />
sonderpädagogischen Förderung<br />
Südring 96, 95032 Hof 759-175<br />
agnar.weber@bbw-hof.de<br />
ERWACHSENENHILFE GGMBH<br />
Brigitte Hauner-Münch<br />
Bereichsleitung GB I<br />
Sozialpsychiatrie/Gefährdetenhilfe/Offene Hilfen<br />
Luitpoldstr. 18, 95028 Hof 81916-3<br />
brigitte.hauner-muench@diakonie-hochfranken.de<br />
Jürgen Schöberlein<br />
Bereichsleitung GB II<br />
<strong>Diakonie</strong> für Arbeit (DIFA) / Soziale Beratung<br />
Luitpoldstr. 18, 95028 Hof 3702<br />
juergen.schoeberlein@diakonie-hochfranken.de<br />
JUGEND- UND FAMILIENHILFE MARIENBERG<br />
PSYCHOLOGISCHE BERATUNG GGMBH<br />
Ulrike Frings<br />
Bereichsleitung Psychologische Beratung<br />
Schellenbergweg 20, 95028 Hof 837-200<br />
ulrike.frings@diakonie-hochfranken.de<br />
Reinhardt Kunz<br />
Bereichsleitung Schulische Förderung<br />
Südring 98, 95032 Hof 52730<br />
reinhardt.kunz@sfz-hof.de<br />
Heinz Walter<br />
stv. Geschäftsführer<br />
Bereichsleitung Jugend- und Familienhilfe<br />
Zum Schützenhaus 11, 95233 Helmbrechts (09252) 9970-0<br />
heinz.walter@diakonie-hochfranken.de<br />
ZENTRALE DIENSTE<br />
Oliver Münchberger<br />
Bereichsleitung Finanz- und Wirtschaftswesen<br />
Klostertor 2, 95028 Hof/Saale 837-150<br />
oliver.muenchberger@diakonie-hochfranken.de<br />
BETREUUNGSVEREIN<br />
Hof, Klostertor 2 837-237<br />
ZIVILDIENST<br />
Hof, Theresienstraße 3 540570-0<br />
Beachten Sie bitte:<br />
Wenn bei einer Telefon-Nummer keine Vorwahl angegeben<br />
ist, handelt es sich um einen Anschluss in Hof.<br />
Wählen Sie darum, falls Sie von außerhalb anrufen, die<br />
Hofer Vorwahl 09281.
INHALT<br />
1. Vorwort der Geschäftsführung 1<br />
2. Berichte aus den Arbeitsbereichen<br />
■ Jugend- und Familienhilfe Marienberg<br />
Psychologische Beratung 3<br />
Jugend- und Familienhilfe 5<br />
Schulische Bildung 7<br />
■ <strong>Altenhilfe</strong><br />
Ambulante Altenpflege 9<br />
Stationäre Altenpflege 11<br />
Bildung und Entwicklung 13<br />
■ Berufsbildungswerk 15<br />
■ Erwachsenenhilfe<br />
Geschäftsbereich I 17<br />
Geschäftsbereich II 18<br />
■ Zentrale Dienste 20<br />
■ Kommunikation & Marketing 21<br />
■ Theologie und Seelsorge 22<br />
■ Bezirksstelle des<br />
Diakonischen Werkes Bayern 23<br />
3. Adress- und Einrichtungsverzeichnis 26<br />
28
Barbarazweige für die Theatergruppe vom Hort Austausch nach dem »spot« Neujahrsempfang 2008 Seminar des Geschäftsführung<br />
Bildungszentrums
Was bei den Menschen unmöglich ist,<br />
das ist bei Gott möglich. LUKAS 18.27 – JAHRESLOSUNG 2009