NEU - Gewerbeverein Bretzenheim
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<strong>Bretzenheim</strong>er Kurier – Ausgabe 248 – Mai 2011 Seite 19<br />
VEREINE<br />
Schuldenfalle Sporthalle<br />
Die Sportler der TSG trafen sich am<br />
13. April zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung<br />
Eine mit 273 Mitgliedern<br />
gefüllte TSG-Halle ließ schon zu Anfang<br />
auf die Brisanz der zu besprechenden<br />
Themen schließen.<br />
Wenn es um die Finanzen geht, hört<br />
die Freundschaft meistens auf. So sah es<br />
zu Beginn der Mitgliederversammlung<br />
der TSG auch bei den Sportsfreunden<br />
aus. Ein neuer Verteilerschlüssel, zur<br />
finanziellen Regelung für die jeweiligen<br />
Abteilungen löste große Aufregung aus.<br />
Das alte System der TSG sah vor, dass<br />
jeder Abteilung grundsätzlich 1.500<br />
Euro zugesprochen wird. Die dann noch<br />
zur Verfügung stehenden Mittel wurden<br />
anhand der jeweiligen Mitgliederzahlen<br />
der Abteilungen verteilt. Problematisch<br />
gestaltete sich, dass damit die Abteilung<br />
Turnen aufgrund der hohen Mitgliederzahl<br />
2.600Euro mehr zur Verfügung<br />
hatte als die anderen Abteilungen.<br />
Zusätzlich zahlten alle Abteilungen den<br />
gleichen Betrag zur Instanthaltung der<br />
Halle. Dieses Konzept wurde am 7.<br />
Februar 2011 geändert. Blieb der<br />
Sockelbetrag von 1.500 Euro sowie die<br />
Verteilung der Finanzen nach den Mitgliederzahlen<br />
gleich, so müssen die<br />
Turner ab sofort 6.000 Euro zusätzlich<br />
für die Betriebskosten der Halle drauf -<br />
legen. Das entspricht 10% der gesamten<br />
für die Halle aufzuwendenden Kosten.<br />
In einem Antrag an die Versammlung<br />
wurde Vorstand Dietrich Goldenbaum<br />
von den Turnern gebeten zu diesem Vorhaben<br />
Stellung zu nehmen. Goldenbaum<br />
schaffte es, zuerst alle kursierenden<br />
Gerüchte richtig zu stellen und<br />
zudem allen Mitgliedern die Kostenverteilung<br />
ersichtlich zu machen: „Die<br />
Sporthalle verschlingt viel Geld“,<br />
ergänzte er seine Erklärung, „sie wird<br />
zur Schuldenfalle, wenn wir nicht alle<br />
zusammen dafür sorgen, dass der Verein<br />
sie finanziell tragen kann. Die Alternative<br />
ist, sie an die Stadt zu verkaufen.<br />
Das ist sicher nicht im Interesse der<br />
Sportler. Für diese hat der Vorstand<br />
versucht, die bestmögliche Lösung zu<br />
finden.“<br />
Trotzdem machte sich Unmut bei den<br />
Turnern breit. Sie seien ja bereit, aufgrund<br />
der intensiveren Nutzung der<br />
Sporthalle auch mehr Geld zu zahlen. Es<br />
müsse aber vom Vorstand abgesichert<br />
werden, dass, aufgrund dieser Mehr -<br />
belastung für die Abteilung, zukünftig<br />
keine weiteren Anhebungen der Zahlung<br />
zu erwarten seien. Zudem sollte es<br />
in einem Verein so sein, dass alle Mitglieder<br />
die Halle zu gleichen Teilen tragen<br />
forderten Theodor Wassenberg und<br />
Erich Weimer. Auch die Ballsportabteilungen<br />
sind mit der Kostenaufteilung<br />
nicht zufrieden. Sie benötigen mehr<br />
finanzielle Mittel. Nach dem Aufstieg<br />
der Handball-Damen in die Dritte Oberliga,<br />
werden vor allem hier zusätzliche<br />
Kosten zu übernehmen sein. Dr. Reinhard<br />
Koepp ergänzte, es müsse zur Erarbeitung<br />
eines Verteilerschlüssels, mit<br />
dem sich jede Abteilung anfreunden<br />
kann, eine Kommission gebildet werden.<br />
Die Bildung dieser Kommission sei<br />
eine der ersten Aufgaben des neuen<br />
Vorstandes.<br />
Dieser neue Vorstand setzt sich nach<br />
der Wahl durch die Versammlung folgendermaßen<br />
zusammen: Die Nachfolge<br />
von Dietrich Goldenbaum als erster<br />
Vorsitzender trat Heinz Werner Stumpf<br />
an. Mit 141 Stimmen gewann er die<br />
Wahl gegen Franz Rebstock, der 94<br />
Stimmen bekam. Zum Zweiten Vorsitzenden<br />
wurde Rainer Besch gewählt.<br />
Kassiererin bleibt weiterhin Helga Pfeifer.<br />
Das Amt der Schriftführerin übernimmt<br />
Marianne Krebühl. Erster Vorsitzender<br />
des Wirtschaftsausschusses ist<br />
Heinz Krebühl.<br />
Nachdem die Uneinigkeiten bezüglich<br />
der finanziellen Lage der Abteilungen<br />
nicht geklärt werden konnten, setzt<br />
man bei der TSG die Hoffnungen in den<br />
www.gewerbeverein-bretzenheim.de<br />
neuen Vorstand.<br />
Aber natürlich brachte das Jahr 2010<br />
nicht nur Probleme für die TSG. Es stellten<br />
sich viele sportliche Erfolge ein. Auch<br />
die Mitgliederzahlen stiegen an. Ebenso<br />
erfreulich sind die zahlreichen Ehrungen,<br />
die an diesem Abend vergeben werden<br />
konnten. Für 25 Jahre Mitgliedschaft<br />
wurden Ina Böhm, Michael Kuhlmann,<br />
Christa May, Holger Räth, Karin<br />
Räth, Sven Rathgeber, Elfi Roer. Tilmann<br />
Schleissing, Hannelore Wahl und<br />
Kathrin Waldeck geehrt. 50 Jahre dabei<br />
sind Günter Baumgärtner, Kurt Eisenack<br />
und Manfred Schäfer. Über 60 Jahre TSG<br />
freuen sich Gisela Eisneack und Helga<br />
Flügen. Eine besondere Auszeichnung,<br />
die Vereinsplakette in Gold, erhielt Günter<br />
Schmitt. Eine besondere Ehre waren<br />
die Auszeichnungen durch den Präsidenten<br />
des Rheinhessischen Sportbundes<br />
persönlich. Magnus Schneider, übergab<br />
Helga Pfeifer die Sportbundehrennadel<br />
in Bronze. Sie engagiert sich<br />
bereits 15 Jahre im Vorstand der TSG<br />
und wird von allen für ihr großes Engagement<br />
geschätzt. Dietrich Goldenbaum<br />
erhielt die Sportbundehrennadel in Silber.<br />
Seit 1977 ist er Vereinsmitglied, und<br />
setzte sich seit dem in vielen Bereichen<br />
des Vereins ein. Zuletzt als erster Vorsitzender<br />
von 2008-2011. Magnus Schneider<br />
würdigte die sportlichen Leistungen<br />
der TSG und mahnte die Sportler, sich in<br />
den organisatorischen Fragen bald einig<br />
zu werden: „Wenn wir Sportler nicht<br />
zusammenhalten, wer dann?“<br />
Barbara Benz<br />
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