InFo - Werkfeuerwehrverband Deutschland eV
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organisation/Verband<br />
jedes Schadenereignis bereit. Die anforderungen,<br />
mit denen sie umzugehen<br />
haben, legen hohe physische und psychische<br />
ressourcen des einzelnen zugrunde.<br />
Neben dem beim Symposium<br />
angesprochenen Training ist ein weiteres,<br />
seit Jahren eingesetztes Trainingsprogramm<br />
vorgestellt.<br />
– Leistungsvermögen<br />
Dipl.-Sportwissenschaftler uwe Nöcker<br />
griff die zuvor angesprochene erhöhung<br />
der Lebensarbeitszeit<br />
auf 67 Jahre<br />
auf. er betrachtete<br />
in diesem Zusammenhang<br />
die Leistungsfähigkeit<br />
von<br />
atemschutzgeräteträgern.<br />
Fest stehe,<br />
dass belastbarkeit<br />
und Leistungsfä-<br />
higkeit zwei verschiedenebestand-<br />
Uwe Nöcker<br />
teile des körperlichen Leistungspotentials<br />
beschreiben. Die belastbarkeit<br />
beeinflussen irgendwann typische alterskrankheiten,<br />
zu denen beispielsweise<br />
bluthochdruck, hohes Cholesterin<br />
und Diabetes zählen. Merkmale der zurückgehenden<br />
Leistungsfähigkeit seien<br />
die hormonell bedingte abnahme der<br />
Muskelkraft, ein eingeschränkter bewegungsapparat<br />
und die eingeschränkte<br />
Sinneswahrnehmung. außerdem würden<br />
sich koordinative Fähigkeiten in<br />
einem bestimmten alter nicht mehr erwerben<br />
lassen. Vorhandene Defizite<br />
könne ausdauertraining aber ausgleichen.<br />
Nöcker zufolge setzt sicheres agieren<br />
im einsatz ausdauer, beweglichkeit,<br />
Kraftausdauer und Schnelligkeit voraus.<br />
aus Faktoren wie dem „Kaltstart in der<br />
Nacht“ und extremer hitze ergeben sich<br />
darüber hinaus risiken für das herz-<br />
Kreislauf-System. gleiches gilt für ereignisse,<br />
die physisch und psychisch<br />
sehr belasten. Diesem gefahrenpotential<br />
könne der einzelne nur mit einer höheren<br />
Leistung begegnen.<br />
Die bereits genannten alterskrankheiten<br />
können ebenso koronare herzerkrankungen<br />
verursachen wie bewegungsmangel,<br />
rauchen, Stress, Übergewicht<br />
und genetische Veranlagung.<br />
Durch fortlaufendes Training gelinge<br />
es, den genannten körperlichen be-<br />
<strong>InFo</strong><br />
einträchtigungen beizukommen. Nur<br />
das alter und die genetische Disposition<br />
könnten nicht verändert werden.<br />
Für Nöcker ist der erhalt der geistigen<br />
und körperlichen Leistungsfähigkeit<br />
unerlässlich.<br />
Dazu gehören ein trainingswissenschaftlich<br />
gesteuertes herz-Kreislauf-<br />
Training, eine belastungsdiagnose unter<br />
einsatzbedingungen, Kraftdiagnostik,<br />
rückenschule/-fitness und eine<br />
ernährungsberatung. Im Werkfeuerwehrbereich<br />
sei es notwendig, unbedingt<br />
die Kantine mit einzubeziehen:<br />
„Ich kann die Leute nicht für eine gute<br />
körperliche Verfassung sensibilisieren,<br />
damit sie anschließend fettes essen aus<br />
dem betriebsrestaurant konsumieren.<br />
Das gesamte System muss zusammenspielen.“<br />
– Gelebte Fitness<br />
Die extreme beanspruchung des herz-<br />
Kreislauf-Systems im einsatzgeschehen<br />
haben mehrere wissenschaftliche arbeiten<br />
bestätigt. baden-Württemberg<br />
10<br />
Die WF Bosch, Stuttgart,<br />
präsentierte ihr<br />
Sportprogramm schon<br />
auf verschiedenen<br />
Messen, z. B. auf der<br />
FireEngineering 2004<br />
in Köln (Foto) oder<br />
der Interschutz 2005<br />
in Hannover. Besucher<br />
konnten den Fitnesstest<br />
absolvieren.<br />
(Fotos: Stefan Wagner)<br />
Ein Teil des Hotelparkplatzes<br />
war wieder<br />
zur Ausstellungsfläche<br />
umfunktioniert.<br />
ließ im Jahr 2002 die STaTT-Studie zum<br />
Thema „Stressbelastung von atemschutzgeräteträgern“<br />
durchführen. berufs-<br />
und Freiwillige Feuerwehren nahmen<br />
an der vom universitätsklinikum<br />
Mannheim abgewickelten untersuchung<br />
teil, die folgende ergebnisse lieferte:<br />
Die Mehrzahl der Probanden führten ihren<br />
Körper bei den einsatzübungen in<br />
gefährliche grenzbereiche der belastung.<br />
Letzteres wies auf eine schlechte<br />
körperliche Verfassung hin.<br />
Die resultate der Studie haben relativ<br />
schnell und konsequent Wirkung gezeigt.<br />
anfang Oktober 2004 starteten<br />
das Innenministerium, die Landesfeuerwehrschule,<br />
die unfallkasse und der<br />
Landesfeuerwehrverband die aktion<br />
„Fit for Fire Fighting“. ein Trainingsprogramm,<br />
das auch aufgeschlossene<br />
Nicht-Sportler zum Mitmachen eingeladen<br />
hat, ohne zu überanstrengen.<br />
Die Kondition der Feuerwehrangehörigen<br />
ist mit dem sogenannten Firefighter-Fitness-Index<br />
(FFI) zu erfassen. er<br />
ergibt sich aus der ausdauer- und Kraftausdauerleistung<br />
sowie dem Körperge-<br />
WFV-Info IV/2008