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36<br />
PFERDEHALTUNG<br />
Richtlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen<br />
unter Tierschutzgesichtspunkten.<br />
Den Deutschen Tierschutzb<strong>und</strong> erreichen<br />
besonders in der kalten Jahreszeit<br />
viele Anfragen von besorgten Menschen<br />
hinsichtlich der Pferdehaltung<br />
bei Weidegang. Zu Ihrer Information<br />
haben wir hier einige gr<strong>und</strong>legende<br />
Kriterien zusammengestellt.<br />
Nach §2 des Tierschutzgesetzes muss,<br />
wer ein Tier hält, es seiner Art <strong>und</strong> seinen<br />
Bedürfnissen entsprechend angemessen<br />
ernähren, pflegen u. verhaltensgerecht<br />
unterbringen, <strong>und</strong> er darf<br />
die Möglichkeit des Tieres zu artgerechter<br />
Bewegung nicht so einschränken,<br />
<strong>das</strong>s ihm Schmerzen, vermeidbare<br />
Leiden oder Schäden zugefügt werden.<br />
Soziale Kontakte<br />
Pferde sind in Gruppen lebende Tiere,<br />
für die soziale Kontakte unerlässlich<br />
sind. Fehlen diese Kontakte, können<br />
im Umgang mit ihnen Probleme entstehen.<br />
Das Halten eines einzelnen<br />
Pferdes ohne Kontakte zu Artgenossen<br />
oder anderen Tieren , die als soziale<br />
Partner geeignet sind, ist nicht verhaltensgerecht.<br />
Hufpflege<br />
Hufe sind regelmäßig <strong>auf</strong> ihren<br />
Zustand zu prüfen <strong>und</strong> in Abhängigkeit<br />
vom Haltungssystem so zu pflegen,<br />
<strong>das</strong>s die Ges<strong>und</strong>erhaltung des Hufes<br />
gewährleistet ist.<br />
Bewegung<br />
Mangelnde Bewegung bedingt Schäden.<br />
Bei Haltungsbedingungen ohne<br />
Arbeit für die Pferde ist ihnen eine<br />
mehrstündige Bewegungsmöglichkeit<br />
<strong>auf</strong> der Weide anzubieten.<br />
Weide<br />
Weidegang ist den Pferden so oft wie<br />
möglich zu gewähren, da die Weide<br />
ihrem natürlichen Lebensraum am ehesten<br />
entspricht. Weidegang unterliegt<br />
bestimmten Anforderungen. Defekte<br />
oder unzureichende Einzäumungen<br />
sind tierschutzwidrig; Stacheldraht,<br />
Knotengitter u.ä. sind ungeeignet.<br />
Werden Pferde <strong>auf</strong> Weiden gehalten,<br />
muss ihnen die Möglichkeit zum Auf -<br />
suchen eines geeigneten Witterungsschutzes<br />
gewährt werden. Z.B. eine<br />
Baum- oder Buschgruppe. Voraussetzung<br />
ist, die Schutzfunktion wird unter<br />
den gegebenen Umständen erfüllt.<br />
Unter dem Witterungsschutz darf sich<br />
auch bei langdauernden Niederschlägen<br />
kein Morast bilden. Falls kein<br />
natürlicher Witterungsschutz vorhanden<br />
ist, muss ein künstlicher Schutz<br />
zur Verfügung stehen. Der Boden muss<br />
bei fest erstelltem Witterungsschutz<br />
trocken <strong>und</strong> sauber sein. Die Fläche<br />
des Witterungsschutzes soll so groß<br />
sein, <strong>das</strong>s sich dort alle Pferde gleichzeitig<br />
<strong>auf</strong>halten können.<br />
Auf Ganztagsweiden muss eine<br />
Tränke zur Verfügung stehen!<br />
Futter <strong>und</strong> Futter<strong>auf</strong>nahme<br />
Unabhängig vom Haltungssystem<br />
muss <strong>das</strong> Futter dem Leistungsbedarf<br />
des Einzeltieres entsprechen. Der Verdauungsapparat<br />
des Pferdes ist <strong>auf</strong><br />
kontinuierliche Futter<strong>auf</strong>nahme eingestellt.<br />
Zur artgemäßen Ernährung des<br />
Pferdes ist ein ausreichender Teil an<br />
strukturiertem Futter unerlässlich.<br />
Falls kein Dauerangebot an rohfaserreichem<br />
Futter besteht , muss es mindestens<br />
dreimal täglich verabreicht<br />
werden.<br />
Wasser muss im Stall <strong>und</strong> bei ganz -<br />
tägigem Weidegang ständig zur Verfügung<br />
stehen. Aber mindestens dreimal<br />
täglich bis zur Sättigung verabreicht<br />
werden. Bei Weidegang müssen die<br />
Pferde auch in der kalten Jahreszeit<br />
mindestens dreimal morgens <strong>und</strong><br />
abends trinken können.<br />
Stallklima<br />
Der Atmungsapparat der Pferde ist<br />
besonders empfindlich, deshalb müssen<br />
im Stall ausreichende Frischluftversorgung<br />
sichergestellt sein. Pferde<br />
können bei entsprechender Konditionierung<br />
große Temperaturunterschiede<br />
vertragen. Gleichmäßige Stalltemperatur<br />
ist falsch, da <strong>sie</strong> den Organismus<br />
nicht zum Training der thermoregulatorischen<br />
Mechanismen<br />
anregt. Eine solche Stimulierung<br />
wird nur erreicht, wenn die Stalltemperatur<br />
der Außentemperatur<br />
ganzjährig gleichmäßig folgt.<br />
Aufstallungsarten<br />
Unabhängig von der Aufstallungsart<br />
muss gewährleistet sein, <strong>das</strong>s Pferde<br />
ungehindert abliegen <strong>und</strong> <strong>auf</strong>stehen<br />
sowie in Seitenlage liegen <strong>und</strong> sich<br />
wälzen können. Liege- <strong>und</strong> L<strong>auf</strong> -<br />
flächen in Ställen müssen hygienischen<br />
Anforderungen genügen.<br />
Liegeflächen sind einzustreuen.<br />
Eine Ständerhaltung ist tierschutz -<br />
widrig.<br />
Bei weiteren Fragen sind wir<br />
gerne behilflich.<br />
Deutscher Tierschutzb<strong>und</strong><br />
Landesverband Saarland e. V.<br />
Kontakt: Heide-Lore Rosenzweig<br />
Tel. 0 68 06 / 28 14<br />
E-Mail: h.l.rosenzweig@web.de<br />
oder Heike Groß<br />
Tel. 01 75 / 5 52 97 33<br />
E-Mail: heike-illugi@gmx.de