Bw-Beachen 2011 - FöG
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Magazin des Deutschen BundeswehrVerbandes www.dbwv.de 7/<strong>2011</strong><br />
Afghanistan<br />
Startschuss:<br />
Bundeswehr-<br />
Verband bringt<br />
Reform-Kampagne<br />
auf den Weg<br />
Politik muss Farbe<br />
bekennen – Einsatz ist<br />
Chefsache<br />
Landesversammlung:<br />
Klares Votum für<br />
die Verbandsspitze<br />
im Osten
Werte Kameradinnen und Kameraden,<br />
werte Leserinnen und Leser,<br />
in den vergangenen Wochen erreichten uns<br />
erneut traurige Nachrichten von Tod und<br />
Verwundung aus Afghanistan. Mit einem<br />
der Gefallenen verlor ich zum zweiten Mal<br />
einen guten Freund und Kameraden. Noch<br />
während meiner jüngsten Einsatzreise nach<br />
Afghanistan in diesem Jahr unterhielt ich<br />
mich mit ihm über die Lage vor Ort, das<br />
„Soldat sein“ und die Gefahr von Tod und<br />
Verwundung. Trotz – oder gerade wegen –<br />
seiner absoluten Professionalität warf auch<br />
er Fragen zum Einsatz in Afghanistan auf.<br />
Fragen nach der politischen Reflexion zur<br />
Zieldefinition des Einsatzes und zum Zeitplan<br />
für den Abzug. Fragen, die sich viele<br />
unserer Kameradinnen und Kameraden stellen.<br />
Verteidigungsminister Thomas de Maizière<br />
flog am 17. Juni nach Afghanistan, um<br />
– wie er selber sagte – ein „ungeschminktes<br />
Bild von der Lage“ zu erhalten. Am Tag<br />
zuvor besuchte er noch die verwundeten<br />
Kameraden im Bundeswehrzentralkrankenhaus<br />
Koblenz. Er scheint sich seiner Verantwortung<br />
bewusst. Ob es die Regierung als<br />
Ganzes ist, bleibt fraglich.<br />
Wir Mandatsträger im Deutschen BundeswehrVerband<br />
werden nicht nachlassen,<br />
den Finger immer wieder in diese Wunde zu<br />
legen und die Regierung in die Pflicht zu<br />
nehmen. Wir wissen, dass es für derartige<br />
Konflikte nur politische und eben nicht rein<br />
Major André Wüstner, zweiter stellvertretender<br />
Vorsitzender des Deutschen BundeswehrVerbandes<br />
Tod und Verwundung begleiten<br />
den Prozess der Neustrukturierung<br />
militärische Lösungen geben kann. Der Wille<br />
zu einem international abgestimmten<br />
politischen Konzept ist aber für Afghanistan<br />
bisher wenig erkennbar.<br />
Was die oft vergessenen, an Seele und<br />
Körper Verwundeten oder die Hinterbliebenen<br />
betrifft, unterstützt der Deutsche BundeswehrVerband,<br />
wo immer nötig und ge -<br />
wollt. Erst vor wenigen Tagen sprach ich<br />
erneut mit verwundeten Kameraden. Uns<br />
liegt es fern, diese Art der verbandlichen<br />
Fürsorge und Hilfe medial auszuschlachten,<br />
allerdings leistet unser Berufsverband in<br />
diesem Zusammenhang mehr als mancher<br />
zu glauben vermag. Immer dort, wo die<br />
staatliche Unterstützung nicht ausreicht<br />
oder aufgrund der bürokratischen Hürden<br />
nicht schnell genug greifbar wird, sind wir<br />
da. Allerdings müssen wir um die weitere<br />
Anpassung der teilweise noch immer un -<br />
günstigen Rahmenbedingungen kämpfen.<br />
Was die Verbesserung der Einsatzversorgung<br />
betrifft, sind wir auf einem guten Weg.<br />
Während der vielen Einsatzverpflichtungen<br />
läuft der Prozess der Neuausrichtung der<br />
Bundeswehr unaufhaltsam weiter. Am<br />
10.Juni war ich bei der „Befehlsausgabe“ an<br />
elf Projektverantwortliche durch Verteidigungsminister<br />
de Maizière in Berlin. Jetzt<br />
sollen die Grob- in Feinplanungen übergehen<br />
und die Gedanken von der Neuordnung<br />
★<br />
Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
1<br />
Zur Sache<br />
der Streitkräfte über das Reformbegleitprogramm<br />
bis hin zum Stationierungskonzept<br />
abgestimmt und zu Papier gebracht werden.<br />
Derzeit ist noch vieles ungewiss. Was den<br />
Haushalt betrifft, vernehmen wir in Berlin<br />
erste positive Signale. Aber Achtung: Die<br />
Bundesregierung überzeugte bisher nicht<br />
wirklich durch verlässliche Politik. Manchem<br />
kommt es gar so vor, als stecke sie<br />
noch immer in den Koalitionsverhandlungen.<br />
Daher gilt es, den Kabinettsbeschluss<br />
zum Haushalt abzuwarten. Erst dann kann<br />
man bewerten, ob Verteidigungsminister de<br />
Maizière überhaupt eine Chance haben<br />
wird, die Bundeswehr aus der Unterfinanzierung<br />
zu führen und zu einem attraktiveren<br />
„Arbeitgeber“ weiterzuentwickeln.<br />
Für die Bundesregierung kann ich nur hoffen,<br />
dass sie sich beim Verteidigungshaushalt<br />
der Verantwortung gegenüber ih rem unentbehrlichen<br />
Instrument der Außen- und Sicherheitspolitik<br />
und damit den Menschen in der<br />
Bundeswehr bewusst ist. Wer will, dass die<br />
Menschen in der Bundeswehr den steinigen<br />
Weg der Neuausrichtung aktiv mitgestalten,<br />
der muss entsprechende Signale setzen.<br />
Mit kameradschaftlichen Grüßen,
2 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Berlin. Die Bundeswehr geht ungeachtet<br />
der jüngsten Attentate in<br />
Afghanistan von einer deutlichen<br />
Schwächung der Taliban aus. Man<br />
stelle sich aber auf weitere Sprengstoffanschläge<br />
ein, sagte ein Ministeriumssprecher<br />
der Nachrichtenagentur<br />
dpa. Die Aufständischen hätten<br />
nur noch diese eine Angriffsmöglichkeit<br />
gegen die internationale<br />
Schutztruppe Isaf.<br />
Der Sprecher widersprach damit<br />
einem Bericht der „Bild“-Zeitung,<br />
nach dem die Schlagkraft der Taliban<br />
größer sein soll als bisher angenommen.<br />
In den vergangenen Wochen<br />
waren bei drei Attentaten vier deut-<br />
Notiert: Afghanistan<br />
Bundeswehr hält Taliban weiterhin für geschwächt<br />
Kommandeur<br />
entgeht Anschlag<br />
Kundus/Berlin. Der ranghöchste<br />
deutsche Kommandeur in der nord -<br />
afghanischen Unruheprovinz Kundus<br />
ist bei einem Bombenanschlag<br />
mit dem Schrecken davongekommen.<br />
Wie die Bundeswehr mitteilte,<br />
war Oberst Norbert Sabrautzki, der<br />
Chef des regionalen Wiederaufbauteams<br />
(PRT), auf dem Weg zu einer<br />
Sicherheitsbesprechung mit afghanischen<br />
Behörden, als sein Konvoi<br />
am Stadtrand von Kundus mit<br />
einem Sprengsatz angegriffen wurde.<br />
Drei Zivilisten starben. Die radikal-islamischen<br />
Taliban bekannten<br />
sich zu der Tat. dpa<br />
Obama kündigt<br />
Truppenabzug an<br />
Washington. In einer Rede an die<br />
Nation will US-Präsident Barack<br />
Obama konkrete Zahlen zum Truppenabzug<br />
aus Afghanistan nennen.<br />
Der Präsident habe sein nationales<br />
Sicherheitsteam bereits über die Pläne<br />
informiert, sagte Regierungssprecher<br />
Jay Carney. Der Abzug solle,<br />
wie schon vor längerer Zeit angekündigt,<br />
im Juli beginnen und bis 2014<br />
abgeschlossen sein. Details ließ Carney<br />
allerdings offen.<br />
US-Medien hatten berichtet,<br />
dass bis Ende <strong>2011</strong> rund 10 000 Soldaten<br />
aus Afghanistan abziehen sollen,<br />
die Hälfte davon bereits im Juli.<br />
Bis Ende 2012 solle die Truppenstärke<br />
um 30000 schrumpfen. Zurzeit<br />
sind etwa 100 000 US-Soldaten im<br />
Einsatz. Ende 2009 hatte Obama das<br />
US-Kontingent noch um gut 30 000<br />
Mann aufgestockt. Bis 2014 wollen<br />
USA und Nato die Verantwortung an<br />
afghanischen Sicherheitskräfte übergeben.<br />
dpa<br />
sche Soldaten ums Leben gekommen.<br />
Der Sprecher bekräftigte, dass<br />
in den vergangenen 18 Monaten im<br />
nordafghanischen Einsatzgebiet der<br />
Bundeswehr Erfolge im Kampf<br />
gegen die Taliban erzielt und die<br />
Aufständischen deutlich zurückgedrängt<br />
worden seien. Es sei dennoch<br />
nicht auszuschließen, dass es in<br />
nächster Zeit „vermehrt“ zu Sprengstoffanschlägen<br />
kommen werde.<br />
„Das ist das, was ihnen verblieben ist<br />
an Möglichkeiten.“ Zu Gefechten<br />
seien die Taliban nicht mehr in der<br />
Lage. „Sie wagen nicht mehr die<br />
offene Konfrontation mit der Isaf.“<br />
Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor unter<br />
Berufung auf interne und als geheim<br />
eingestufte Bewertungen der Bundeswehr<br />
berichtet, die Taliban seien<br />
in der Unruheprovinz Baghlan<br />
„unverändert im Raum vorhanden“<br />
und hätten einen „bewussten Strategiewechsel“<br />
vollzogen.<br />
Informationen der „Bild“, nach<br />
denen die Bundeswehr vorab über<br />
einen Anschlag auf den Gouverneurssitz<br />
in Talokan informiert worden<br />
sein soll, dementierte der Ministeriumssprecher.<br />
Bei dem Attentat<br />
Ende Mai waren auch zwei deutsche<br />
Soldaten getötet worden. Auch über<br />
eine in dem Bericht dargelegte indirekte<br />
Verwicklung des afghanischen<br />
Geheimdienstes in einen Anschlag<br />
auf einen deutschen Schützenpanzer<br />
mit einem Toten habe die Bundeswehr<br />
keine Erkenntnisse.<br />
Die Grünen forderten eine<br />
umgehende Unterrichtung des Parlaments<br />
über die Sicherheitslage im<br />
Einsatzgebiet der Bundeswehr.<br />
„Man kann nicht im Verteidigungsausschuss<br />
immer wieder auf der<br />
Grundlage falscher Annahmen über<br />
die Sicherheitslage in Afghanistan<br />
diskutieren“, sagte der Grünen-Verteidigungsexperte<br />
Omid Nouripour<br />
der Nachrichtenagentur dpa. Er warf<br />
dem Ministerium vor, die Lage<br />
schönzufärben. dpa<br />
BundeswehrVerband fordert Afghanistan-Gipfel<br />
Berlin. Nach der jüngsten<br />
Anschlagsserie gegen die deutschen<br />
Truppen in Afghanistan (siehe auch<br />
Seiten 10/11) hat der Bundeswehr-<br />
Verband ein Treffen aller zuständigen<br />
Regierungsvertreter unter Leitung<br />
von Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel zu dem Thema gefordert.<br />
Dabei sollte auch überprüft werden,<br />
ob die Truppenstärke noch einmal<br />
erhöht werden müsse, bevor man mit<br />
dem Abzug beginne, sagte Verbandschef<br />
Ulrich Kirsch der „Süddeutschen<br />
Zeitung“. „Die Regierung<br />
führt zu allen möglichen Themen<br />
Klausurtagungen durch, nur bei<br />
einem so wichtigen Thema, wo es um<br />
Leben und Tod geht, passiert nichts.“<br />
Überdies forderte Kirsch eine<br />
Überprüfung der politischen und<br />
militärstrategischen Konzepte für<br />
den Einsatz am Hindukusch insgesamt:<br />
„Wir trauern um den vierten<br />
gefallenen Soldaten in neun Tagen.<br />
Die Taliban legen derzeit ein<br />
erschreckendes Tempo bei ihren<br />
Anschlägen vor. Es wird Zeit, dass<br />
Bundesregierung und Parlament reagieren.“<br />
Derzeit seien die Antworten der<br />
deutschen Politik auf die Situation in<br />
Afghanistan nicht ausreichend, so<br />
Kirsch. „Unsere Soldatinnen und<br />
Soldaten stellen sich täglich tödlicher<br />
Gefahr und ertragen schwierigste<br />
Bedingungen in heldenhafter Art<br />
und Weise. Sie verdienen mehr als<br />
das immer gleiche ,weiter so’. Wir<br />
fordern eine umfassende Überprüfung<br />
der politischen und militärstrategischen<br />
Konzepte.“<br />
Mit Blick auf die Äußerungen<br />
von Thomas de Maizière auf dem<br />
evangelischen Kirchentag in Dresden<br />
sagte Oberst Kirsch: „Der Ver-<br />
teidigungsminister hat recht: Wer<br />
nichts tut, wird auch schuldig. Das<br />
gilt für die Frage nach militärischem<br />
Eingreifen generell, aber ebenso an<br />
dieser Stelle. Wer deutsche Soldaten<br />
in den Krieg schickt, schuldet ihnen<br />
eine regelmäßige Überprüfung der<br />
Grundlagen und Ziele des Einsatzes.“<br />
Die Bundeswehr ist derzeit mit<br />
rund 5000 Soldaten in Afghanistan<br />
im Einsatz. Die Truppe war im vergangenen<br />
Jahr noch einmal aufgestockt<br />
worden, um die Ausbildung<br />
afghanischer Sicherheitskräfte weiter<br />
voranzutreiben. Spätestens zum<br />
Jahreswechsel soll der Abzug begin-<br />
Masar-i-Scharif.<br />
Zwei Wochen<br />
nach einer bei -<br />
spiellosen An -<br />
schlagsserie ge -<br />
gen die Bundeswehr<br />
hat Verteidigungsminister<br />
Thomas de Maizière<br />
den Soldaten<br />
in Afghanistan<br />
mit einem<br />
Überraschungsbesuch<br />
den Rücken gestärkt. Im<br />
Hauptquartier in Masar-i-Scharif<br />
und in Kundus ließ er sich über die<br />
Operationsplanung unterrichten<br />
und warb bei den Soldaten für seine<br />
Reformpläne. Er wolle sich ein<br />
„ungeschminktes Bild“ der Lage<br />
machen, sagte er.<br />
Es war der zweite Truppenbesuch<br />
de Maizières seit seinem Amtsantritt.<br />
In Kundus sprach er auch mit<br />
nen, wenn die Lage es zulässt. Kirsch<br />
stellte diese Abzugsstrategie in Frage.<br />
Soldaten im Einsatz hätten ihm<br />
gesagt, dass immer noch Soldaten<br />
fehlten, um die Ausbildungsziele zu<br />
erreichen. Sie verlangten mindestens<br />
zwei zusätzliche ISAF-Ausbildungsund<br />
Schutzbataillone, also an die<br />
1400 Soldaten. „Be vor wir abziehen,<br />
müssen wir alles tun, damit die Taliban<br />
nicht wieder an die Macht kommen“,<br />
sagte Kirsch. „Ich sage, dass<br />
dafür noch mehr getan werden muss,<br />
und kann dabei nur diejenigen als<br />
Zeugen aufrufen, die uns bitten:<br />
,Schickt uns mehr Kräfte, wir sind<br />
hier zu wenige.’“ dpa/eb<br />
Minister nach Anschlagsserie in Afghanistan<br />
Spezialkräften der Task Force 47,<br />
die für die Aufklärung und Terrorbekämpfung<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Bundeswehr hatte Ende Mai<br />
und Anfang Juni drei Anschläge<br />
innerhalb von neun Tagen zu verkraften.<br />
Dabei fielen vier Soldaten,<br />
zwölf wurden verwundet, darunter<br />
der Kommandeur der Bundeswehr<br />
in Afghanistan, Generalmajor Markus<br />
Kneip. dpa<br />
Foto: dpa
ISSN 0007-5949<br />
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Anzeigenschluss ist jeweils der<br />
5. eines Vor monats. Es gilt derzeit<br />
die Anzeigen preisliste Nr. 40.<br />
Redaktionsschluss<br />
August-Ausgabe:<br />
Montag, 11. Juli <strong>2011</strong><br />
Der neue Mitgliedsausweis<br />
Der Deutsche BundeswehrVerband führt seinen<br />
neuen Mitgliedsausweis ein. In diesem Heft<br />
finden Sie die wichtigsten Informationen<br />
sowie ein Antragsformular für die Anforderung.<br />
Der Antrag dient auch dazu, unseren Datenbestand zu<br />
aktualisieren. Der Ausweis wird schrittweise eingeführt.<br />
Verbandspolitik<br />
Näheres auf den Seiten 40 und 41<br />
Zur Sache: „Tod und Verwundung begleiten<br />
den Prozess der Neustrukturierung“ 1<br />
„Ihr seid verantwortlich“: Start der D<strong>Bw</strong>V-<br />
Kampagne mit Glosse und Karikatur 4<br />
Familie und Dienst: In den Streitkräften ist<br />
noch einiges zu verbessern 7<br />
Teilstreitkräfte/Organisationsbereiche<br />
Heer: Einsatz mit eingeschränkter Unterstützung 10<br />
Streitkräftebasis : Kompaniefeldwebeltagung 14<br />
Luftwaffe: Ohne Druck wird nichts besser 17<br />
Marine: Kieler Woche <strong>2011</strong><br />
Sanitätsdienst : Koblenzer Leitstelle kümmert<br />
19<br />
sich um die Rückführung Versehrter<br />
Rund um den Bund<br />
20<br />
Bauwirtschaft: Chancen für SaZ 25<br />
SaZ: Wirtschaft muss das Potenzial erkennen 26<br />
Bahn: Auch für Quereinsteiger attraktiv 28<br />
Buchtipp: Ratgeber für Redner 29<br />
Vertrauenspersonen/Personalräte<br />
GVPA: Neues Team nimmt die Arbeit auf<br />
Dienstzeitregelung: CDA übernimmt<br />
42<br />
Soldaten-Forderungen 43<br />
Erfahrungsbericht: Engagement lohnt sich 45<br />
Versorgung und Ehemalige<br />
Beihilfe: Ein paar wichtige Punkte 22<br />
Justitia<br />
Disziplinararrest: Bundesverwaltungsgericht<br />
setzt Vollstreckung aus 70<br />
Disziplinarrecht: Fragwürdiger Umgang mit<br />
der Waffe wird scharf geahndet 71<br />
D<strong>Bw</strong>V regional<br />
Aus den Landesverbänden 54<br />
Inhalt Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 3<br />
Impressum Inhalt<br />
I<br />
V<br />
W<br />
Reportagen/Interviews<br />
Seelsorge: Der schwierige Job des<br />
Militärpfarrers 37<br />
Musterung: Der Ton im Kreiswehrersatzamt<br />
hat sich geändert 68<br />
Personalia/Gedenken<br />
Ehrungen und Auszeichnungen 51<br />
Gedenken 50<br />
Leserforum<br />
Briefe an die Redaktion 38<br />
Ansprechpartner<br />
Auslandseinsatz 49<br />
Verband intern 52<br />
Magazin<br />
Inhalt/Impressum<br />
Freizeit & Multimedia: „Grafikdesign im<br />
3<br />
Jugendstil“ – Ausstellung in Hamburg 77<br />
Kino: „Mr. Nice“ 78<br />
Auto: Honda Jazz Hybrid 79<br />
Rätsel 80<br />
Zu unserem Titelbild: ISAF-Soldaten observieren in Nordafghanistan<br />
das Gelände. Derzeit wird wieder heftig über<br />
den Abzug diskutiert. Seiten 1, 2, 5 und 10 (Foto: ddp)
4 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Finanzminister Schäuble erwartet<br />
durch die Bundeswehrreform<br />
Einsparungen in Höhe von 8,3 Milliarden<br />
Euro, stößt damit aber auf<br />
überraschend massiven Widerstand.<br />
Quer durch alle Parteien<br />
wird stattdessen eine Anschubfinanzierung<br />
der Bundeswehr ge -<br />
fordert, sonst gebe es keine Ein -<br />
spareffekte durch die Reform. Der<br />
Wehrbeauftragte des Bundestages,<br />
Hellmut Königshaus, erklärte,<br />
man könne die Bundeswehr<br />
nicht grundlegend umbauen und<br />
gleichzeitig dadurch Geld sparen,<br />
das käme „der Quadratur des Kreises<br />
gleich“.<br />
Unter anderem müsse dringend<br />
militärisches Gerät erneuert<br />
werden, das an vielen Stellen<br />
veraltet sei. Oft schraubten die<br />
Soldaten an Gerät herum, das<br />
älter sei „als die städtische<br />
Straßenbahn“. Experten bestätigten<br />
auf Nachfrage, dass<br />
man mit der Straßenbahn weder<br />
zu Auslandseinsätzen nach<br />
Somalia noch nach Afghanistan<br />
käme. Da könne man noch so lange<br />
herumschrauben. Die Bundeswehr<br />
besitzt auch keinen<br />
Quadraturpanzer, geschweige<br />
denn ein Quadraturbataillon, mit<br />
denen man einem Kreis erfolgreich<br />
zu Leibe rücken könnte.<br />
Fachleute beklagen, dass neu<br />
entwickelte Waffen längst veraltet<br />
sind, wenn sie bei der Truppe<br />
ankommen. Der Wehrbeauftragte<br />
nannte als Beispiel den Ankauf<br />
von Hochleistungszwillen und<br />
Pechschleudern sowie Blasrohren<br />
mit Zielfernrohr, aber auch<br />
unbemannte Aufklärungs-<br />
Verbandspolitik: Kampagne<br />
BundeswehrVerband startet Reform-Kampagne<br />
Politiker müssen Farbe bekennen – „Ihr seid verantwortlich!“<br />
Unter dem Motto „Ihr seid<br />
verantwortlich – Wir haben<br />
unsere Hausaufgaben<br />
gemacht“ startet der Deutsche BundeswehrVerband<br />
eine Kampagne<br />
zur Neuausrichtung der Bundeswehr.<br />
Das Ziel: Die verantwortlichen<br />
Politiker sollen erkennen, was<br />
passiert, wenn jetzt die Weichen<br />
falsch gestellt werden. Den richtigen<br />
Kurs zu fahren, ist übrigens gar<br />
nicht schwer: Die Interessenvertretung<br />
aller Bundeswehrangehörigen<br />
hat längst Lösungsvorschläge parat.<br />
Die sind in der „Attraktivitätsagen-<br />
da <strong>2011</strong>“, den „Forderungen zur<br />
Begleitung des Reformprozesses“<br />
und den „Forderungen des D<strong>Bw</strong>V<br />
im Rahmen der Personalgewinnung<br />
und -bindung“ niedergelegt. Vor<br />
allem geht es darum, den Ausgleich<br />
für mehrgeleisteten Dienst spürbar<br />
zu verbessern, das Wahlrecht zwischen<br />
Trennungsgeld und Umzugskostenvergütung<br />
dauerhaft festzuschreiben,<br />
an den Laufbahnzielen<br />
festzuhalten, die Einsatzversorgung<br />
zu verbessern und endlich eine<br />
Anschubfinanzierung zu gewähren.<br />
Mit diesen Schritten beginnt die<br />
Mut zum Anschub<br />
straßenbahnen. Viel Geld verschwendete<br />
man durch den ständigen<br />
Wechsel an der Spitze des Ministeriums.<br />
Kaum hatte man die Bilder<br />
von Franz-Josef Jung aufgehängt,<br />
mussten sie durch neue von<br />
Karl-Theodor zu Guttenberg ersetzt<br />
werden, dessen Foto dann mit Tho-<br />
Kampagne des BundeswehrVerbandes:<br />
• In einem Schreiben an sämtliche<br />
Bundestagsabgeordneten<br />
hat Verbandschef Oberst Ulrich<br />
Kirsch Ende Mai die Volksvertreter<br />
an ihre Verantwortung für<br />
das Gelingen der Reform erinnert.<br />
• Mit einer Serie von Satire-Bei -<br />
trägen im Verbandsmagazin „Die<br />
Bundeswehr“ greifen wir Einzelaspekte<br />
zum Thema „Attraktivität“<br />
auf. Wir machen darauf<br />
aufmerksam, welche Bedeutung<br />
mas de Maizière überklebt wurde.<br />
Zeit und Energie verpulverte man<br />
sinnlos durch nächtliche Gedächtnisübungen,<br />
mit denen die Soldaten<br />
in die Lage versetzt werden sollten,<br />
sich die 37 Vornamen des Freiherrn<br />
zu Guttenberg zu merken. Die<br />
Lage ist so ernst wie seit Jahrzehn-<br />
die Umsetzung dieser Attraktivitätsmaßnahmen<br />
für den Reformerfolg<br />
hat. Der erste Beitrag<br />
greift die dringend gebotene<br />
Anschubfinanzierung auf, ohne<br />
die das Projekt der Neuausrichtung<br />
der Bundeswehr zum Scheitern<br />
verurteilt ist.<br />
Die Betroffenen müssen es ausbaden,<br />
wenn falsche Richtungsentscheidungen<br />
getroffen werden.<br />
Daran erinnern wir die Politiker!<br />
ten nicht mehr. Der Spiegel veröffentlichte<br />
unlängst ein Dossier<br />
des MAD, in dem es hieß,<br />
hochgerüstete Nachbarländer<br />
wie die Schweiz oder Liechtenstein<br />
würden offen über einen<br />
Einmarsch in Deutschland nachdenken<br />
und hätten in einem<br />
geheimen Drei-mächteabkommen<br />
mit Luxemburg das deutsche<br />
Territorium längst in Sektoren<br />
aufgeteilt. Nur Berlin solle<br />
einen Sonderstatus erhalten.<br />
Über die Hälfte des Schiffsbestands<br />
der deutschen Marine<br />
befindet sich, Gerüchten zufolge,<br />
in den Händen somalischer Piraten.<br />
Für 8,3 Milliarden könnte<br />
man sie zurückkaufen, aber ge -<br />
nau diese Summe muss ja nach<br />
dem Willen von Schäuble eingespart<br />
werden.<br />
Der Bundeswehr fehlt das<br />
Geld an allen Ecken und Enden.<br />
In der Truppe bezweifelt man,<br />
auf die Dauer gegen hochtechnisierte<br />
Talibaneinheiten bestehen<br />
zu können. Das wird von der<br />
politischen und militärischen<br />
Füh rung allerdings vehement<br />
bestritten. Es sei alles bereit.<br />
Jeder Soldat werde demnächst<br />
an Hellebarde und Morgenstern<br />
ausgebildet, in den Depots<br />
stünden die modernsten Pechschleudern<br />
und Brandpfeilabschussgeräte,<br />
dazu fahrbare<br />
Leitern zur Erstürmung feindlicher<br />
Burgen und Rammböcke<br />
aus Sperrholz. Die Hellebarden<br />
will man aus Kostengründen in<br />
Griechenland leasen, die<br />
Rammböcke werden bei IKEA<br />
gekauft. Hans Zippert
Vier tote deutsche Soldaten in gut einer<br />
Woche, ein Bombenanschlag im gut<br />
gesicherten Gouverneurssitz von Talokan,<br />
ein verletzter Bundeswehr-General, ein<br />
zerstörter Schützenpanzer: Die Anschläge der<br />
Taliban nehmen in erschreckender Weise an<br />
Präzision und Grausamkeit zu.<br />
Am 3. Juni versammelten sich Soldaten,<br />
Politik und Gesellschaft in Hannover, um<br />
Abschied von drei Gefallenen zu nehmen. Zum<br />
ersten Mal in seiner Amtszeit als Verteidigungsminister<br />
sprach Verteidigungsminister<br />
Thomas de Maizière bei einer Trauerfeier.<br />
„Was in der vergangenen Woche in Afghanistan<br />
geschah, trifft uns tief ins Herz. Wir ringen um<br />
Fassung“, so der Minister. Zweifel am Afghanistan-Einsatz<br />
seien durchaus erlaubt und sogar<br />
notwendig, sagte de Maizière. „Aber solche<br />
Zweifel müssen überwunden werden, wenn wir<br />
vom Ziel insgesamt überzeugt sind, und das<br />
sind wir.“<br />
Zweifel hatten etliche Teilnehmer vor allem<br />
am Ort der Trauerfeier: Fast verschämt war man<br />
an den Stadtrand ausgewichen, hatte mit der<br />
Beten für die Taliban: Ex-Bischöfin Margot<br />
Käßmann rief auf dem Evangelischen Kirchentag<br />
in Dresden zu weltweitem Gewaltverzicht<br />
auf.<br />
Epiphanias-Kirche einen unauffälligen,<br />
schlichten 60er-Jahre-Bau gewählt.<br />
Zum Vergleich: Nach dem tragischen<br />
Selbstmord des Nationaltorhüters Robert Enke<br />
im November 2009 fand die Trauerandacht in<br />
der zentralen Marktkirche in der Innenstadt von<br />
Hannover statt. Wäre das nicht der bessere Ort<br />
auch für diese Trauerfeier gewesen? Hätte man<br />
dort nicht ein besseres Zeichen setzen können,<br />
dass die Streitkräfte ein Teil der Gesellschaft<br />
sind?<br />
Für Diskussionen unter Soldaten hatte<br />
schon einen Tag zuvor die ehemalige Vorsitzende<br />
der Evangelischen Landeskirche, Margot<br />
Käßmann, gesorgt. Auf dem Evangelischen<br />
Kirchentag in Dresden erklärte die Ex-Bischöfin<br />
vor mehreren Tausend Menschen pauschal<br />
zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr: „Es<br />
Jan Meyer,<br />
Herausgeber<br />
gibt keinen gerechten<br />
Krieg. Es gibt nur<br />
einen gerechten Frieden!“<br />
Überhaupt sei<br />
ein Gebet für die<br />
Taliban eine „wesentlich<br />
bessere Idee<br />
als die Bombardierung von Tanklastwagen.“<br />
Worte, die angesichts der jüngsten Ereignisse in<br />
Afghanistan wie Hohn klingen, die bestenfalls,<br />
wie ZDF-Journalist Peter Hahne in der „Bild am<br />
Sonntag“ schrieb, „weltfremd-naive Friedensly-<br />
Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Notizen aus der Hauptstadt<br />
„Friedenslyrik“ trifft<br />
auf Einsatzrealität<br />
rik“ sind. Sehr berechtigt ist seine Mahnung, Terror<br />
als Thema sei „zu ernst für Kalenderweisheiten<br />
auf Wohlfühl-Events.“<br />
Verteidigungsminister de Maizière, in Dresden<br />
Mitglied des Kirchentagspräsidiums, reagierte<br />
auf die Äußerungen Käßmanns: „Das<br />
Beten für Täter und Opfer – für Opfer gleich welcher<br />
Nation ist gut und richtig. Insoweit ist auch<br />
ein Gebet für die Taliban nötig und sinnvoll.“<br />
Allerdings, so seine Einschränkung, ersetze das<br />
Gebet nicht die praktische Politik. „Es kann die<br />
Basis dafür sein, es kann eine große Hilfe sein,<br />
aber es kann nicht alles sein.“<br />
★★★<br />
Dass die Gebete für die Taliban etwas nützen,<br />
darf übrigens bezweifelt werden: Am selben Tag,<br />
an dem Frau Käßmann Gewaltlosigkeit predigte,<br />
geriet ein Konvoi der Bundeswehr in einen Hinterhalt<br />
nahe Kundus. Die verheerende Explosion<br />
einer vergrabenen Bombe mit mindestens 200<br />
Kilo Sprengstoff zerstörte einen „Marder“-<br />
Schützenpanzer vollständig. Noch in den Trümmern<br />
starb der Fahrer, ein 23-jähriger Oberstabsgefreiter.<br />
Zu seiner Trauerfeier in Detmold<br />
kam neben Verteidigungsminister de Maizière<br />
auch Guido Westerwelle. Für manchen Beob-<br />
Bewegende Trauerfeier in nüchterner Kirche am Stadtrand: Hunderte Angehörige, Soldatinnen<br />
und Soldaten sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft nahmen in Hannover<br />
Abschied von drei gefallenen Soldaten.<br />
achter ein klares Signal: Die Worte des Bundesvorsitzenden<br />
des Deutschen BundeswehrVerbandes<br />
zeigen Wirkung.<br />
In einem Gast-Kommentar in der „Bild am<br />
Sonntag“ hatte Oberst Ulrich Kirsch die Frage<br />
nach dem Stellenwert des Afghanistan-Einsatzes<br />
für die politisch Verantwortlichen aufgeworfen<br />
und gefragt: „Was macht eigentlich Außenminister<br />
Westerwelle – immerhin der federführende<br />
Minister?“<br />
5<br />
Foto: ddp
6 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Notiert<br />
„Allgemeine“ Wehrpflicht außer Dienst<br />
Seit dem 1. Juli gilt das Wehrrechtsänderungsgesetz. Die Wehrpflicht<br />
ist ausgesetzt. Wehrdienst gibt es nur noch für Freiwillige.<br />
Mit einem weinenden Auge<br />
haben sich viele von der<br />
Wehrpflicht, auch innerlich,<br />
verabschiedet, nachdem die<br />
Initiative zu ihrer Aussetzung ausgerechnet<br />
von einem Verteidigungsminister<br />
der CSU kam. Der Deutsche<br />
BundeswehrVerband war bis zuletzt<br />
ein Befürworter der „allgemeinen“<br />
Wehrpflicht, denn sie hatte sich in<br />
den vergangenen Jahrzehnten be -<br />
währt. Aber sie war nicht mehr ge -<br />
recht, von einer „allgemeinen“ Wehrpflicht<br />
konnte nicht mehr die Rede<br />
sein und bei einer Wehrdienstdauer<br />
von sechs Monaten war sie zudem<br />
nicht mehr sinnvoll. Nun muss der<br />
Wehrdienst für „freiwillig“ Wehrdienst<br />
Leistende und für Soldatinnen<br />
und Soldaten auf Zeit sowie für<br />
Berufssoldatinnen und -soldaten<br />
attraktiver werden, damit die Bundeswehr<br />
die erforderlichen Qualitätsund<br />
Quantitätsstandards erfüllt. Der<br />
D<strong>Bw</strong>V hat der Bundesregierung<br />
hierzu ein Programm vorgelegt.<br />
Zeiten haben sich geändert<br />
Heute sind wir von befreundeten<br />
Nationen umgeben. Der potentielle<br />
Foto: dpa<br />
Gegner, die Sowjetunion und der<br />
Warschauer Pakt, sind inzwischen<br />
Teil der Nachkriegsgeschichte. Fast<br />
alle Jugendlichen, die sich heute für<br />
die Streitkräfte verpflichten, waren<br />
bei der Wiedervereinigung und der<br />
Neugestaltung Europas noch nicht<br />
geboren.<br />
Anders war die Bedrohungslage<br />
insbesondere in den fünfziger und<br />
sechziger Jahren: Auch noch danach,<br />
bis zum Zerfall der Sowjetunion. Es<br />
drohte ein Angriff des Warschauer<br />
Paktes. Nur die gegenseitige atomare<br />
Vernichtungsmöglichkeit verhinder-<br />
West-Delegierte bestätigen Sohst im Amt<br />
Mit überwältigender<br />
Mehrheit<br />
haben die Delegierten<br />
der Landesversammlung<br />
West ihren Vorsitzenden<br />
im Amt<br />
bestätigt. In Bad<br />
Neuenahr votierten<br />
97,4 Prozent<br />
der Stimmberechtigten<br />
für Oberstleutnant<br />
Thomas<br />
Sohst (Foto, r.). Stellvertreter bleibt Oberstabsfeldwebel a.D.<br />
Rudolf Schmelzer. Auf ihn entfielen 91,9 Prozent der Stimmen.<br />
Einen ausführlichen Artikel finden Sie in der August-Ausgabe des<br />
Magazins.<br />
Bundeswehr bleibt im Kosovo und vorm Libanon<br />
Berlin. Die Bundeswehr beteiligt<br />
sich ein weiteres Jahr an der internationalen<br />
Friedenstruppe im Ko -<br />
sovo und an der Überwachung der<br />
libanesischen Küste. Mit großer<br />
Mehrheit billigte der Bundestag die<br />
Verlängerung der beiden Auslands -<br />
einsätze.<br />
Das Parlament reduzierte aber<br />
die Zahl der Soldaten, die für den<br />
Kosovo-Einsatz maximal bereitgestellt<br />
werden, von 2500 auf 1850.<br />
Derzeit sind ohnehin lediglich 1130<br />
Bundeswehr-Soldaten vor Ort.<br />
Bis zu 300 Bundeswehr-Soldaten<br />
sind für die UNIFIL-Mission<br />
vorgesehen, die die Stabilisierung<br />
des Libanon zum Ziel hat. Derzeit<br />
ist die deutsche Marine dort mit drei<br />
Schiffen im Einsatz. dpa<br />
1956: Männer die<br />
bereits „gedient“<br />
haben, salutieren<br />
scherzhaft vor<br />
einem potentiellen<br />
Wehrpflichtigen in<br />
Hamburg. Durch<br />
Aushänge an Litfasssäulenerfuhren<br />
junge Männer,<br />
ob sie sich zur<br />
Musterung einzufinden<br />
haben.<br />
te ihn letztendlich. Geografischer<br />
Schwachpunkt im damaligen Westdeutschland<br />
war das sogenannte<br />
„Fulda Gap“.<br />
Es gab Pläne im Warschauer Pakt<br />
und in der Nationalen Volksarmee,<br />
unsere potentiellen Gegner, wie es<br />
damals hieß, auf diesem Wege innerhalb<br />
von wenigen Tagen bis Köln<br />
durchzustoßen und Deutschland zu<br />
be setzen. Der belgische General Close<br />
ging sogar von nur 24 Stunden aus.<br />
Zum Schutz des „Eisernen Vorhangs“,<br />
in Deutschland insbesondere<br />
der innerdeutschen Grenze, war die<br />
Berlin. Noch vor Aussetzung der<br />
Wehrpflicht hat Verteidigungsminister<br />
Thomas de Maizière sein Ziel<br />
erreicht, mindestens 5000 freiwillig<br />
Wehrdienstleistende für die Bundeswehr<br />
zu gewinnen. Seit Jahresbeginn<br />
hätten sich 5500 junge Leute<br />
verbindlich für den bis zu 23-<br />
„allgemeine Wehrpflicht“ erforderlich.<br />
Sie gab es damals auch in den<br />
benachbarten Nato-Mitgliedsstaaten.<br />
Ihre Wehrpflichtigen standen an<br />
der innerdeutschen Grenze kampfbereit.<br />
Die Interessen der deutschen<br />
Wehrpflichtigen vertrat der BundeswehrVerband<br />
seit 1969 und konnte<br />
seitdem viele Erfolge für die heranwachsenden<br />
„Pflichtdiener“ erzielen.<br />
Zuletzt neben anderem auch eine<br />
Wehrsoldtagessatzerhöhung um<br />
zwei Euro.<br />
Heute wird die Bundeswehr an<br />
erster Stelle eine Armee, die zu<br />
„Interventionen“ ausgebildet werden<br />
soll, wobei die Verteidigung<br />
Deutschlands Verfassungsauftrag<br />
bleibt. Für die neue Aufgabenstellung<br />
ist eine „allgemeine“ Wehrpflicht<br />
nicht mehr zweckdienlich. Sie<br />
kann jedoch zum Glück kurzfristig<br />
bei Bedarf wieder eingeführt werden,<br />
denn sie wird nur ausgesetzt. Wir dürfen<br />
nur hoffen, dass es eine solche<br />
Notwendigkeit nicht mehr geben<br />
wird. Heute gilt es, die Bundeswehr<br />
konkurrenzfähig zu machen, damit<br />
die Qualität der Bundeswehr nicht<br />
nach dem Wegfall der „allgemeinen“<br />
Wehrpflicht leidet. Zumindest in der<br />
Übergangsphase sind hierzu mehr<br />
finanzielle Mittel für die Personalgewinnung<br />
erforderlich, auch wenn der<br />
Personalumfang reduziert wird. Das<br />
werden andere Nato-Staaten gerne<br />
bestätigen können. dal<br />
De Maizière übertrifft Ziel von 5000 Freiwilligen<br />
Grüne verklagen Bundesregierung<br />
wegen Libyen-Einsatz<br />
Berlin. Die Grünen wollen die Bundesregierung<br />
wegen fehlender Parlamentsbeteiligung<br />
bei einem Evakuierungseinsatz<br />
der Bundeswehr in<br />
Libyen verklagen. Die Bundestagsfraktion<br />
lässt derzeit eine Klageschrift<br />
ausarbeiten und will sie möglichst<br />
bald beim Bundesverfassungsgericht<br />
in Karlsruhe einreichen. Es<br />
sei nicht hinnehmbar, dass die Bundeswehr<br />
ohne Einschaltung des Bundestags<br />
in solche Einsätze geschickt<br />
werde, sagte die parlamentarische<br />
Geschäftsführerin Katja Keul der<br />
Nachrichtenagentur dpa.<br />
Die Bundeswehr hatte Ende<br />
Februar die Operation „Pegasus“ zur<br />
Evakuierung von EU-Bürgern aus<br />
monatigen Dienst angemeldet, sagte<br />
ein Sprecher des Verteidigungsministeriums<br />
der Nachrichtenagentur<br />
dpa.<br />
Hinzu kämen 4500 Grundwehrdienstleistende,<br />
die sich freiwillig<br />
zu einer längeren Dienstzeit verpflichtet<br />
hätten. dpa<br />
Libyen durchgeführt. Spektakulärste<br />
Aktion war die Evakuierung von<br />
132 Europäern – darunter 22 Deutsche<br />
– aus der libyschen Wüstenstadt<br />
Nafurah mit zwei Transall-Maschinen.<br />
Die Bundesregierung ließ die<br />
Operation „Pegasus“ auch nachträglich<br />
nicht vom Bundestag mandatieren.<br />
Strittig ist, ob die Mission als<br />
bewaffneter Einsatz gewertet werden<br />
muss oder nicht. Die Bundesregierung<br />
geht von einem „gesicherten<br />
Evakuierungseinsatz mit humanitärer<br />
Zielsetzung“ aus. Die Grünen<br />
finden dagegen, dass die Bundeswehr<br />
durchaus in Kämpfe hätte verwickelt<br />
werden können. dpa
Fotos (2): Neßhöver<br />
Verbandspolitik Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 7<br />
Die Arbeitsgruppe „Vereinbarkeit von Familie und Dienst“ zog eine Zwischenbilanz. Dabei wurde deutlich, dass die Bundeswehr noch einen<br />
weiten Weg zurücklegen muss, bis sie sich das Etikett „familienfreundlicher Arbeitgeber“ anheften kann.<br />
Wie viel Familie verträgt die Bundeswehr?<br />
Vor nunmehr eineinhalb Jahren wurde die<br />
Arbeitsgruppe „Vereinbarkeit von Familie<br />
und Dienst“ unter der Leitung der<br />
stellvertretenden Vorsitzenden Sanitätsdienst,<br />
Oberleutnant Susanne Klauser, vom Bundesvorstand<br />
berufen. Dabei wurde ihr ins Auftragsbuch<br />
geschrieben, sich mit den Entwicklungen der<br />
Familienpolitik in den Streitkräften auseinanderzusetzen.<br />
Vor dem Hintergrund der dramatischen<br />
Veränderungen in der Bundeswehr beschäftigten<br />
sich die Mitglieder und Gäste der Arbeitsgruppe<br />
vor allem mit dem Thema „Wie viel Familie verträgt<br />
die Bundeswehr überhaupt noch?“<br />
Um dazu handfeste Informationen zu erhalten,<br />
waren Referenten aus der Gesellschaft für<br />
Entwicklung, Beschaffung und Betrieb<br />
(g.e.b.b.), dem Führungsstab der Streitkräfte und<br />
der Helmut-Schmidt-Bundeswehr in Hamburg<br />
eingeladen. Im Auftrag der Bundeswehr hat die<br />
g.e.b.b. Konzepte für Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />
an Großstandorten erarbeitet. Dazu wurden<br />
an fünf Pilotstandorten Erhebungen durchgeführt,<br />
um den Bedarf zu ermitteln. Als weitere<br />
Maßnahme wurden an fünf ausgesuchten Stand -<br />
orten (Koblenz-Lahnstein, Wilhelmshaven, Seedorf,<br />
München-Nord und Augustdorf) so<br />
genannte „Familienbetreuungsportale“ im<br />
Extranet eingerichtet, in denen aktuelle Informationen<br />
rund um die Kinderbetreuung abgerufen<br />
werden können. Hier werden alle Bedarfsdeckungsmöglichkeiten<br />
aufgeführt und auch die<br />
Notfall- und Ferienbetreuung sichergestellt. In<br />
einer Pilotphase von zwei Jahren sollten die Soldatinnen<br />
und Soldaten dieser Standorte die Möglichkeit<br />
erhalten, von ihren dienstlichen Computern<br />
aus alle notwendigen Informationen abzurufen.<br />
Das Projekt ist inzwischen erfolgreich<br />
abgeschlossen und der Abschlussbericht liegt<br />
derzeit im BMVg zur Prüfung. Darin wird vorgeschlagen,<br />
das Kinderbetreuungsportal auf die<br />
gesamte Bundeswehr auszuweiten und auch aus<br />
dem Internet nutzbar zu machen.<br />
Interessant waren auch die Ausführungen<br />
von Oberfeldarzt Renate Lüdtke aus dem<br />
Führungsstab der Streitkräfte. Diese betonte die<br />
große Bedeutung des Allgemeinen Umdrucks<br />
1/500 für die praktische Umsetzung von familienfreundlichen<br />
Maßnahmen vor Ort. Bei diesem<br />
Dokument handelt es sich um das so genannte<br />
„Handbuch zur Vereinbarkeit von Familie und<br />
Dienst in den Streitkräften“. Es gebe wichtige<br />
Handlungshilfen für Betroffene und Vorgesetzte<br />
und zeige sehr deutlich die Möglichkeiten der<br />
Dienststellen auf, das Thema im täglichen<br />
Dienstbetrieb umzusetzen.<br />
Lüdtke berichtete überdies, dass inzwischen<br />
das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr<br />
mit einer neuen Studie zum Thema „Integration<br />
der Soldatinnen“ beauftragt worden sei.<br />
Innerhalb dieser Studie solle das Thema „Vereinbarkeit<br />
von Familie und Dienst“ als ein<br />
Schwerpunktbereich untersucht werden.<br />
Sehr aufschlussreich war auch der Vortrag<br />
von Christine Posner von der Helmut-Schmidt-<br />
Universität in Hamburg. Sie führte aus, dass sehr<br />
gute Gründe dafür sprächen, sich für die Verbesserung<br />
der Vereinbarkeit von Familie und Dienst<br />
einzusetzen. Es gehe zum einen um die Arbeitszufriedenheit<br />
der Soldatinnen und Soldaten, aber<br />
eben auch um ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal<br />
für den jungen Nachwuchs. Die Streitkräfte<br />
stünden heute vor der Herausforderung, den speziellen<br />
Bedarf an Maßnahmen zur Vereinbarkeit<br />
von Familie und Dienst zu identifizieren und<br />
dann auch umzusetzen. Dazu müssen noch in<br />
vielerlei Hinsicht Barrieren in den Streitkräften<br />
überwunden werden. Die Arbeitsgruppenmitglieder<br />
setzten sich in intensiven Diskussionen<br />
mit den Bedürfnissen moderner Familien vor<br />
dem Hintergrund der veränderten Herausforderungen<br />
der Streitkräfte auseinander. Oberleutnant<br />
Klauser verwies darauf, dass sich in den vergangenen<br />
Jahren viel auf diesem Gebiet getan<br />
habe. Noch vor einigen Jahren z. B. seien Telearbeit<br />
oder Teilzeitdienst für Soldatinnen und Soldaten<br />
undenkbar gewesen. Inzwischen gebe es<br />
immerhin 99 bewilligte Telearbeitsplätze in den<br />
Streitkräften.<br />
Trotzdem besteht aus ihrer Sicht großer<br />
Nachholbedarf. Der Prozess müsse deshalb massiv<br />
beschleunigt werden, um den heute Dienst<br />
leistenden Soldatinnen und Soldaten eine konkrete<br />
Perspektive zu bieten. Der Stellenwert der<br />
Familie habe in der gesamten Gesellschaft erheblich<br />
zugenommen. Nachdem Deutschland lange<br />
auf dem Weg zu einem kinderentwöhnten Land<br />
gewesen sei, werde Familie wieder spürbar wichtiger.<br />
Diese Erkenntnis müsse sich nun endlich<br />
auch in den Streitkräften, insbesondere bei Verantwortlichen<br />
und Vorgesetzten, durchsetzen.<br />
Nach Auswertung aller Informationen kommen<br />
die Mitglieder der Arbeitsgruppe zu dem<br />
Schluss, dass noch viel getan werden muss, bevor<br />
sich die Streitkräfte „familienfreundlich“ nennen<br />
dürfen. An diesem Prozess wird sich der<br />
Deutsche BundeswehrVerband weiterhin engagiert<br />
und konstruktiv beteiligen. gs■<br />
Arbeitsgruppenmitglied<br />
Stabsunteroffizier Nicole<br />
Reymann, Rechtsanwältin<br />
Gudrun Schattschneider<br />
aus der Bundesgeschäftsstelle<br />
Berlin, Oberstabsfeldwebel<br />
a.D. d.R. Thomas<br />
Bielenberg, Oberleutnant<br />
Susanne Klauser, Oberfeldarzt<br />
Renate Lüdtke (v.l.).
8 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Gestärkt mit einem klaren Votum der Basis<br />
kann die D<strong>Bw</strong>V-Spitze im Osten ihre erfolgreiche<br />
Arbeit der vergangenen Jahre fortsetzen<br />
– ein starker Vertrauensbeweis für den<br />
Landesvorsitzenden, Hauptmann Uwe Köpsel,<br />
und seinen Stellvertreter, Oberstabsfeldwebel<br />
a.D. Thomas Bielenberg. Auf der Landesversammlung<br />
vom 15. bis 17 Juni in Magdeburg,<br />
die ganz im Zeichen des 20. Geburtstages<br />
des Landesverbandes stand, erinnerte<br />
Oberst Ulrich Kirsch erneut die Bundesregierung<br />
an ihre Pflichten gegenüber den Soldatinnen<br />
und Soldaten.<br />
Es war ein Traumergebnis, das Uwe Köpsel<br />
sichtlich rührte. Von den 208 Delegierten<br />
hatte soeben eine überwältigende Mehrheit<br />
von 93,75 Prozent per Stimmzettel ihren<br />
Wunsch geäußert, dass der bisherige Landesvorsitzende<br />
auch weiterhin die Geschicke des Landesverbandes<br />
Ost leiten möge – eines starken und<br />
selbstbewussten Landesverbandes, wie Köpsel<br />
betonte. Ein starkes Ergebnis fuhr auch Thomas<br />
Bielenberg ein, der mit 90,38 Prozent in seinem<br />
Amt als Stellvertreter bestätigt wurde.<br />
„Werteorientiert, heimatverbunden, bodenständig<br />
– so wollen wir bleiben“, sagte der alte<br />
und neue Landesvorsitzende und gab damit einen<br />
Hinweis, dass er den erfolgreichen Kurs der vergangenen<br />
vier Jahre auch in Zukunft beibehalten<br />
will. Denn der kann sich sehen lassen: In seinem<br />
Tätigkeitsbericht ging Köpsel auf die Entwicklung<br />
der Mitgliederzahlen im Landesverband Ost<br />
ein. Auch wenn der Gesamtmitgliederbestand<br />
bedingt durch den Wegfall der Wehrpflicht und<br />
somit der im Verband organisierten Grundwehrdienstleistenden<br />
und freiwillig Wehrdienstleistenden<br />
leicht zurückging, konnte die Zahl der<br />
Berufs- und Zeitsoldaten zulegen. Insgesamt<br />
zählt der Landesverband Ost fast 30000 Mitglie-<br />
Landesversammlung Ost<br />
„Werteorientiert, heimatverbunden,<br />
bodenständig – so wollen wir bleiben“<br />
Uwe Köpsel und Thomas Bielenberg erhalten auf der Landesversammlung in Magdeburg einen klaren<br />
Vertrauensbeweis und bleiben an der Spitze eines „starken und selbstbewussten Landesverbandes<br />
Ost“ – Verbandschef Ulrich Kirsch nimmt die Verantwortlichen in der Politik in die Pflicht<br />
Ulrich Kirsch ermahnte die Politik, mehr zur<br />
Attraktivität des Soldatenberufs beizutragen.<br />
Kritik übte der Verbandschef auch an<br />
der Afghanistan-Strategie der Regierung.<br />
Als „stark und selbstbewusst“ präsentierte sich der Landesverband Ost in Magdeburg. Der<br />
Landesvorstand wurde für seine Arbeit mit einem klaren Votum der Delegierten belohnt.<br />
der. Neben der Mitgliedergewinnung war die<br />
Arbeit des Landesverbandes in den vergangenen<br />
vier Jahren von einigen weiteren Schwerpunkten<br />
geprägt. So sollte der D<strong>Bw</strong>V „erlebbarer“ werden,<br />
ein Ziel, das mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen,<br />
darunter insgesamt 21 Standorttagen,<br />
erreicht wurde.<br />
„Auftrag ausgeführt“<br />
„Auftrag ausgeführt“, vermeldete Uwe Köpsel<br />
vor den mehr als 300 Anwesenden in der Landeshauptstadt<br />
Sachsen-Anhalts. Ein weiterer Auftrag,<br />
den sich der Landesvorstand auferlegt hatte,<br />
war es, die Kontakte zur Politik zu intensivieren.<br />
„Problemlos lief das bei den Landesregierungen“,<br />
sagte Köpsel. Ein reger Austausch habe mit<br />
Ministerpräsidenten, Innenministern und Staatssekretären<br />
zwischen Suhl und Magdeburg stattgefunden.<br />
Schwieriger habe sich diese Arbeit<br />
aber auf der bundespolitischen Ebene gestaltet,<br />
sagte der Landesvorsitzende. „Im Verteidigungsausschuss<br />
ist kaum ein Politiker aus Ostdeutschland<br />
zu finden“, beklagte Köpsel, „vorbei die Zeiten<br />
von Petra Heß, Andreas Waigel, Maik Reiche<br />
und Uli Adam.“ Zudem sei der Verteidigungsausschuss<br />
lange Zeit in einem Untersuchungsausschuss<br />
gefangen gewesen, der keine Zeit für<br />
andere Gespräche bot. Doch das mitunter mühsame<br />
politische Geschäft geht Schritt für Schritt<br />
weiter: So liegen zwei Anträge der Opposition<br />
vor, welche die Anpassung der Renten von Ost<br />
und West und ein Rentenüberleitungsgesetz zum<br />
Gegenstand haben.<br />
Uwe Köpsel freute sich über das klare Wahlergebnis:<br />
Mit fast 94 Prozent der Stimmen<br />
bleibt er weitere vier Jahre lang an der Spitze<br />
des Landesverbandes Ost.<br />
Köpsel versicherte den Delegierten, auch<br />
weiterhin eine wirkungsvolle Lobbyarbeit im<br />
politischen und militärischen Bereich zu leisten.<br />
Die größte Herausforderung werde die Bewältigung<br />
des begonnenen Reformprozesses der Bundeswehr<br />
sein, sagte Köpsel. „Dies wird, allem<br />
Anschein nach, eine Mammutaufgabe werden.“<br />
Der Landesverband Ost werde zudem auch weiterhin<br />
die Vorbereitung der Auslandseinsätze im<br />
Bereich der sozialen Absicherung und als<br />
Ansprechpartner unterstützen. Um diese und<br />
andere Aufgaben zu bewältigen, brauche der Verband<br />
verlässliche Strukturen mit motivierten<br />
Mandatsträgern. „Nur mit klarer Struktur schaffen<br />
wir das, was wir uns vorgenommen haben“,<br />
erklärte der Landesvorsitzende.<br />
Fotos: Bender (4), Bombeke (3)
General a.D. Hans-Peter von Kirchbach<br />
schilderte in einer emotionalen Rede seine<br />
persönlichen Erfahrungen mit der „Armee<br />
der Einheit“.<br />
Oberst Ulrich Kirsch gratulierte Uwe Köpsel zu<br />
seinem überragenden Wahlerfolg und würdigte<br />
die Arbeit des Landesverbandes. Dabei hob der<br />
Bundesvorsitzende des D<strong>Bw</strong>V das „Soziale<br />
Netzwerk Ostdeutschland“ besonders hervor, ein<br />
Zusammenschluss der Ansprechpartner in sozialen<br />
Anliegen. Kirsch betonte aber auch, dass der<br />
Landesverband Ost mit seinen zahlreichen Mitgliedern<br />
aus der ehemaligen Nationalen Volksarmee<br />
der DDR eine besondere Rolle einnimmt:<br />
„Diese Mitglieder haben es auf sich genommen,<br />
ab 1990 diesen Landesverband mit aufzubauen<br />
und Seite an Seite mit der Bundeswehr für eine<br />
Sache einzutreten, die sie als ihre eigene angenommen<br />
haben, obwohl sie eine andere Biografie<br />
haben. Ich habe großen Respekt vor dieser<br />
Leistung!“ Der D<strong>Bw</strong>V erkenne die Lebensleistung<br />
jedes Einzelnen an, der in der NVA gedient<br />
hat. Gegen viele Widerstände aus der Politik und<br />
der Verwaltung habe der Verband die Interessen<br />
der NVA-Angehörigen vertreten – und dabei<br />
beachtliche Erfolge erzielt. Kirsch nahm die Landesversammlung<br />
in Magdeburg aber auch zum<br />
Anlass, die politisch Verantwortlichen nochmals<br />
eindringlich an die Pflichten zu erinnern. Auf<br />
dem Aufgabenzettel ständen noch die Benachteiligung<br />
beim Rentenwert Ost und die Versorgungslücke<br />
der Berufssoldaten mit NVA-Vordienstzeiten.<br />
„Wir werden hartnäckig sein müssen“,<br />
sagte Kirsch, „aber am Ende werden wir –<br />
wie bei der Ostbesoldung – erfolgreich sein.“<br />
Auch zur aktuellen Bundeswehrreform hatte<br />
der Verbandschef einige Dinge zu sagen. Kirsch<br />
berichtete den Delegierten von seinen Treffen mit<br />
dem Verteidigungsminister. Der Bundesvorsitzende<br />
habe Thomas de Maizière verdeutlicht,<br />
Uwe Köpsel und Ulrich Kirsch zeichneten Prof. Dr.<br />
Egbert Fischer als erstes Ehrenmitglied im Landesverband<br />
Ost aus.<br />
Landesversammlung Ost Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 9<br />
welchen Eindruck die Menschen in der Bundeswehr<br />
von dieser Reform haben: Sie werde technokratisch<br />
und unter rein organisatorischen<br />
Gesichtspunkten betrieben, ohne den „Faktor<br />
Mensch“ zu berücksichtigen. „Leider unternahm<br />
der Minister nichts, um diesen Eindruck zu mindern“,<br />
bedauerte Kirsch und warnte: „Die Menschen<br />
in der Bundeswehr verlieren langsam das<br />
Vertrauen in die Reform und in die politische<br />
Führung.“ Dabei handele es sich nicht um ein<br />
gefühltes Problem, sondern um die Folge von<br />
Enttäuschungen und Hängepartien.<br />
Eine dieser Enttäuschungen ist das gebrochene<br />
Versprechen um die Sonderzahlung – das<br />
„Weihnachtsgeld“. Mehr als 120000 Postkarten<br />
mit dem Protest der Mitglieder gingen kurz vor<br />
Weihnachten 2010 an das Kanzleramt – gefolgt<br />
von einem offenen Brief mit klaren Worten an die<br />
Bundeskanzlerin. Eine Antwort erhielten die Mitglieder<br />
des Deutschen BundeswehrVerbandes<br />
nicht. Überhaupt sei die Politik viele Antworten<br />
und Lösungen schuldig geblieben, beklagte<br />
Kirsch. Im November 2010 hatte der damalige Verteidigungsminister<br />
ein Maßnahmenpaket zur Steigerung<br />
der Attraktivität der Streitkräfte angekündigt<br />
– zur sofortigen oder baldigen Umsetzung.<br />
Aus heutiger Sicht sei das Ergebnis der Umsetzung<br />
mager, so Kirsch. Weder beim erhöhten Alter für<br />
das Wohnen in der Gemeinschaftsunterkunft noch<br />
bei Projekten zur vermehrten Übernahme der ausscheidenden<br />
SaZ auf zivile Stellen sei etwas passiert.<br />
Ein weiteres Problemfeld, bei dem der Verband<br />
auf eine schnelle Lösung drängt, ist der finanzielle<br />
Ausgleich für mehr geleisteten Dienst. „Wir<br />
fordern eine Angleichung der Beträge an die Vergütungssätze<br />
der Beamten, etwa der Bundespolizei“,<br />
sagte Kirsch. Eine andere Forderung des Verbandes<br />
bezieht sich auf die freie Wahl zwischen der<br />
Zusage der Umzugskostenvergütung und der dauerhaften<br />
Gewährung von Trennungsgeld bei Versetzungen.<br />
Festakt zum 20. Geburtstag des LV Ost<br />
Auch in Bezug auf die aktuellen Einsätze der<br />
Bundeswehr erwartet der Verbandschef mehr<br />
Engagement von der Bundesregierung – und<br />
zwar nicht nur vom Verteidigungsminister. „Wir<br />
stellen immer wieder in Frage, ob der Afghanistan-Einsatz<br />
im Bewusstsein der Politik wirklich<br />
eine zentrale Rolle einnimmt. Es scheint keine<br />
Schwerpunktsetzung bei der Bundeskanzlerin,<br />
dem Außenminister und der gesamten<br />
Bundesregierung zu geben“, sagte Kirsch<br />
und warf die Frage auf, wo denn die<br />
Bemühungen der Regierung erkennbar seien,<br />
die Mission als „Chefsache“ voranzutreiben.<br />
Immerhin sei vor wenigen Wochen<br />
Außenminister Westerwelle erstmals bei<br />
einer Trauerfeier für gefallene Soldaten<br />
erschienen. Ein notwendiges Zeichen, findet<br />
Kirsch: „Das müssen die erleben, die<br />
uns in die Einsätze schicken, wenn Familienangehörige<br />
und Freunde um ihre Toten<br />
weinen.“<br />
Die Landesversammlung <strong>2011</strong> in Mag-<br />
deburg stand ganz im Zeichen des 20-jährigen<br />
Bestehens des Landesverbandes Ost.<br />
Der Ort wurde nicht zufällig ausgewählt,<br />
sagte Hauptmann Köpsel: „Magdeburg ist<br />
Insgesamt 208 Delegierte stimmten über<br />
ihren neuen Landesvorstand ab.<br />
Zwischen den Plenarsitzungen gab es immer<br />
wieder Zeit für regen Austausch.<br />
unsere große Liebe – hier haben wir vor 20 Jahren<br />
unseren Landesverband Ost ins Leben gerufen.“<br />
Würdig gefeiert wurde der Geburtstag mit<br />
einem Festakt, bei dem General a.D. Hans-Peter<br />
von Kirchbach in einer emotionalen Rede seine<br />
persönlichen Erfahrungen jener Tage schilderte,<br />
als er die 9. Panzerdivision der NVA in die Bundeswehr<br />
führte.<br />
Bereits zuvor gab es eine ganz besondere<br />
Ehrung, die auch in Zusammenhang mit der<br />
Geschichte der Streitkräfte der DDR stand:<br />
Oberst a.D Prof. Dr. Egbert Fischer wurde für seine<br />
Leistung als Leiter der Arbeitsgruppe<br />
Geschichte im Landesverband Ost gewürdigt.<br />
Die AG hatte drei Bände mit Zeitzeugenberichten<br />
zur Geschichte der NVA erstellt – im dritten Band<br />
wurde der Übergang von Soldaten der NVA in die<br />
Bundeswehr beschrieben. Dafür wurde Fischer<br />
nun zum Ehrenmitglied des D<strong>Bw</strong>V ernannt – und<br />
ist damit das erste Ehrenmitglied im Landesverband<br />
Ost, worüber sich Uwe Köpsel ganz besonders<br />
freute: „Mein Herz ist richtig voll vor<br />
Glück.“ yb
Fotos (3): Bundeswehr<br />
10 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Von Thomas Behr<br />
Nach mehr als zehn Jahren Afghanistan-<br />
Einsatz mit 52 gefallenen Kameraden,<br />
Hunderten von Verwundeten und vielen<br />
optimistischen Aussagen zu angeblichen Trendwenden<br />
haben wir im Juni in Afghanistan sowie im<br />
Anschluss in Hannover und Detmold erneut von<br />
tapferen Kameraden Abschied nehmen müssen.<br />
Die Strategie des so genannten „Partnering“<br />
stellt die scheinbar letzte Idee einer militärischen<br />
„Exit-Strategie“ dar, an der man, ohne Bereitschaft<br />
erneut Bilanz ziehen zu wollen, festhält.<br />
Mehr und mehr bekommt man den Eindruck,<br />
dass Probleme und Verantwortung reduziert werden<br />
sollen auf das Verteidigungsressort.<br />
Zum Einen hat man anerkannt, dass sich<br />
Deutschland in Afghanistan zumindest in<br />
kriegsähnlichen Zuständen befindet. Zum Anderen<br />
werden nicht einmal alle Forderungen, die<br />
die Kontingentführer in ihren Berichten angemahnt<br />
haben, erfüllt. Mittlerweile sprechen viele<br />
Verantwortliche in Berlin davon, dass es nur<br />
Heer<br />
Vier Soldaten der Bundeswehr sind Ende Mai und Anfang Juni in Afghanistan innerhalb weniger Tage gefallen. Am 28. Mai starb Hauptmann<br />
Markus Matthes, ein Angehöriger der Division Spezielle Operationen aus Stadtallendorf, bei einem Sprengstoffanschlag. In Kundus<br />
nahmen die Soldaten des ISAF-Kontingents Abschied von ihrem Kameraden.<br />
Einsatz mit eingeschränkter Unterstützung<br />
Der Oberstabsgefreite<br />
Alexej<br />
Kobelew vom<br />
Panzergrenadierbataillon<br />
212 in<br />
Augustdorf fiel<br />
am 2. Juni, als<br />
eine gewaltige<br />
Sprengladung<br />
unter seinem<br />
Schützenpanzer<br />
explodierte.<br />
Der<br />
Vorstand<br />
Heer<br />
berichtet<br />
Foto: dpa<br />
noch darum geht, das Land so schnell wie möglich<br />
mit erhobenem Haupt zu verlassen. Also<br />
doch nur einen Raum zeitlich begrenzter Sicherheit<br />
herzustellen, um die eigenen Kräfte abzuziehen<br />
und den Einsatz nicht als gescheitert zu<br />
erklären. Und wenn selbst das nicht gelingt, wer<br />
trägt dann die Verantwortung? Die tapferen Soldaten,<br />
die im Einsatz ihr Leben einsetzen oder<br />
die Politik, die den Einsatz nur mit eingeschränkter<br />
Unterstützung begleitet?<br />
Das Vorgehen ohne zielführende vernetzte,<br />
ressortübergreifende Konzepte des Aufbaus zum<br />
Beispiel von Rechtsstaatlichkeit, Korruptionsbekämpfung,<br />
Verwaltung und Bildung oder<br />
Bekämpfung des Drogenanbaus weist stark auf<br />
die Absicht hin, nur noch eine im Schwerpunkt<br />
militärische Strategie zu verfolgen. Wie kann<br />
man in diesem Umfeld glaubhaft die Sicherheitsverantwortung<br />
in definierten Regionen auf<br />
die Afghanen übertragen? Und welche Risiken<br />
sind hiermit für unsere Kräfte verbunden?<br />
Zuletzt war es offensichtlich nicht möglich, ein<br />
hochrangiges Treffen in Talokan zwischen örtlichen<br />
Politikern, Polizeichefs, afghanischen<br />
Keine Bereitschaft zur Bilanz<br />
Generalen und der deutschen Delegation abzusichern.<br />
Kurz darauf entging der Kommandeur des<br />
PRT Kundus, Oberst Norbert Sabrautzki, nur<br />
knapp einem Bombenanschlag, als er auf dem<br />
Weg zu einer Sicherheitsbesprechung mit afghanischen<br />
Behörden war. War auch hier Korruption<br />
im Spiel?<br />
Und auch andere an dieser Stelle bereits<br />
durch den Vorstand Heer aufgeworfene Fragen<br />
drängen sich erneut auf: Wer von unseren poli-<br />
tisch festgelegten Partnern in Afghanistan<br />
kämpft für Frieden, Freiheit und Menschenrechte?<br />
Wie lange kann dieser Krieg gegen den Willen<br />
unserer Bevölkerung geführt werden? Und<br />
was wird getan, um erkannte Mängel in Ausrüstung,<br />
Wirkung und Betreuung zu beheben?<br />
Wir stellen viele herausragende Generale auf<br />
verantwortungsvollen Dienstposten auch in der<br />
NATO. Wann wird ihr Rat von der Bundesregierung<br />
in die Entscheidungsprozesse mit einbezogen?<br />
Wir hören von keiner Einladung oder Auf-<br />
Im Feldlager Kundus hielt Generalmajor<br />
Markus Kneip am 28. Mai die Trauerrede für<br />
Hauptmann Markus Matthes. Nur Stunden<br />
später wurde Kneip selbst bei einem<br />
Anschlag verwundet. Zwei weitere Soldaten,<br />
Major Thomas Tholi vom Führungsunterstützungsbataillon<br />
282 aus Kastellaun, und<br />
Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein vom Feldjägerbataillon<br />
152 aus Hannover, wurden bei<br />
dieser Attacke der Taliban getötet. Generalleutnant<br />
Kneip befindet sich auf dem Wege<br />
der Genesung und will so schnell wie möglich<br />
seinen Dienst in Afghanistan wieder aufnehmen.<br />
forderung, im Kanzleramt vorzutragen. US-Präsident<br />
Barack Obama fordert von seinen Generalen<br />
die Erarbeitung von drei Plänen zur geplanten<br />
Truppenreduzierung ab Juli dieses Jahres. Es<br />
ist zu erwarten, dass er sich persönlich beraten<br />
lässt. Auch hört man aus den Vereinigten Staaten<br />
von der Bereitschaft, jetzt mit den Taliban verhandeln<br />
zu wollen. Vor kurzem schrieb Julian<br />
Reichelt in der Bild in Zusammenhang mit dem<br />
Afghanistan-Einsatz: „Kluge Politik zeichnet<br />
sich auch dadurch aus, dass sie erkennt, wann<br />
die Grenzen des Machbaren erreicht sind.“<br />
Wir werden weiterhin aufmerksam die Prozesse
Foto: Bundeswehr<br />
Im Camp Marmal in Masar-i-Sharif salutierten die deutschen Soldaten vor den Särgen ihrer<br />
drei gefallenen Kameraden. Eine Transall der Luftwaffe brachte die Toten später zurück in<br />
die Heimat.<br />
beobachten – mehr und mehr scheint es mir<br />
geboten, darauf zu achten, dass die sicherheitspolitischen<br />
Themen nicht mit gemeinsamen<br />
Konsens von Regierung und Opposition aus dem<br />
Wahlkampf 2013 herausgehalten werden. Dies<br />
schulden wir schon all denjenigen, die für ihr<br />
Vaterland Opfer erbracht haben.<br />
Vom Auswärtigen Amt liest man zur Zeit nur<br />
aus dem Golf-Staat Dubai von folgender Nachricht:<br />
So berichtet das Hamburger Abendblatt<br />
von einer Visa-Affäre, in der ein deutscher<br />
Diplomat Einreisevisa an Personen aus Afghanistan<br />
für rund 3000 Euro verkauft haben soll.<br />
Auch das so genannte „Partnering“ in<br />
militärischen Dienststellen innerhalb Deutschlands<br />
läuft nicht reibungslos. So wird uns beispielsweise<br />
von einem afghanischen Lehrgangsteilnehmer<br />
bei einem Offizierlehrgang des Heeres<br />
berichtet, der die Flucht ergriffen haben soll<br />
und untergetaucht ist. Wer will es ihm verdenken<br />
– vorausgesetzt, er will den kennengelernten<br />
Lebensstandard erhalten und uns in Deutschland<br />
keinen Schaden zufügen.<br />
Wir werden unseren Gefallenen ein würdiges<br />
Andenken bewahren und unsere Gedanken sind<br />
jetzt auch bei den Verwundeten, die hoffentlich<br />
den Weg der Besserung beschreiten. Den<br />
Angehörigen unserer Gefallenen und Verwundeten<br />
wünschen wir die Kraft, das Erlebte zu<br />
bewältigen und für die Zukunft das Beste.<br />
Mit aufrichtigem Beileid<br />
Ihr Vorsitzender Heer<br />
Landesversammlung Ost in Magdeburg<br />
Heeresdelegierte klagen über Standortunsicherheit<br />
Magdeburg. Auf der Versammlung des Landesverbandes<br />
Ost des Deutschen BundeswehrVerbandes<br />
in Magdeburg hat der Vorstand<br />
Heer mit Oberstleutnant Thomas Behr<br />
und Stabsfeldwebel Stefan Lysk die Basis mit<br />
aktuellen Informationen versorgt. Kernpunkte<br />
der Diskussion mit den Heeresdelegierten<br />
waren die zu lange Kontingentdauer, die Weiterverpflichtungsmöglichkeiten<br />
über SaZ 12<br />
hinaus für alle Laufbahngruppen sowie die<br />
neue Struktur des Heeres. Insgesamt haben<br />
viele Delegierte ihren Unmut über die erneute<br />
Standortunsicherheit geäußert und bemängelt,<br />
dass die Diskussion bis zur Entscheidung<br />
in der Vergangenheit noch nie so lange<br />
gedauert hat. TB<br />
Heer Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 11<br />
„Wir werden die<br />
Erwartungen der<br />
Menschen erfüllen“<br />
Generalmajor Markus Kneip, der bei den<br />
Anschlägen im afghanischen Talokan leicht<br />
verwundet wurde, nahm am 29. Mai gegenüber<br />
der Presse zu den Vorgängen am Vortag Stellung.<br />
Wie haben Sie den 28. Mai erlebt?<br />
Wir haben gestern in Kundus mit einer bewegenden<br />
Trauerfeier einen unserer Kameraden<br />
verabschiedet, der am Mittwoch dort gefallen ist.<br />
Danach haben wir in der Stadt Talokan mit unseren<br />
afghanischen Partnern über die Sicherheitslage<br />
in der Provinz Takhar gesprochen. Es waren<br />
sehr gute, in die Zukunft gerichtete Gespräche.<br />
Nach der Konferenz waren wir auf dem Weg aus<br />
dem Gebäude des Provinzgouverneurs, als es in<br />
unserer unmittelbaren Umgebung eine ungeheure<br />
Explosion gab. Zwei Soldaten aus meinem<br />
engsten Mitarbeiterkreis sind dabei gefallen.<br />
Andere wurden zum Teil schwer verletzt. Ich<br />
habe jeden Tag mit diesen wunderbaren Menschen<br />
zusammengearbeitet. Ich denke an sie und<br />
ihre Familien. Ich bete für sie und für die Genesung<br />
der Verletzten. Gott beschütze sie. Wir trauern<br />
ebenso mit unseren afghanischen Partnern,<br />
die auch schwere Verluste hinnehmen mussten.<br />
Wie geht es jetzt weiter?<br />
Die Soldaten hier und ich als ihr Kommandeur<br />
haben den ganz klaren Auftrag, gemeinsam<br />
mit unseren afghanischen Partnern Frieden und<br />
Sicherheit in dieses Land zu bringen. Das erwarten<br />
die Menschen hier von uns, nach 30 Jahren<br />
Krieg. Wir werden diese Erwartung erfüllen.<br />
Dafür stehe ich persönlich ein. Ich bin Kommandeur<br />
hier im Norden Afghanistans und werde<br />
gemeinsam mit meinen Soldaten diesen Auftrag<br />
weiter ausführen. Dies habe ich so auch persönlich<br />
mit dem ISAF-Kommandeur General Petraeus<br />
und General Wieker, dem Generalinspekteur,<br />
besprochen. www.deutschesheer.de<br />
Foto: Bombeke
12 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Heer<br />
„Ich erwarte von der Reform …“<br />
Die Eckpunkte der Neuausrichtung der Streitkräfte sind nun bekannt – in den kommenden<br />
Wochen und Monaten wird sich zeigen, wie der Verteidigungsminister sein großes Projekt<br />
mit Leben füllen will. Doch welche Hoffnungen, Erwartungen und Wünsche haben die Menschen<br />
in der Bundeswehr an die sechste Reform seit 1990? Thomas Behr und Yann Bombeke haben<br />
Stimmen von Soldatinnen und Soldaten des Heeres eingefangen.<br />
Oberstleutnant Hermann Cohrs,<br />
Leiter des Ausbildungsdienstes<br />
im Gefechtsübungszentrum<br />
des Heeres in Magdeburg:<br />
„Aus der Sicht des Ausbilders erwarte ich,<br />
dass wir eine Struktur bekommen, die die<br />
Einsatzrealität abbildet. In Zukunft sollte<br />
es vermieden werden, dass Kompanien<br />
und Verbände in der einsatzvorbereitenden<br />
Ausbildung zusammengewürfelt werden<br />
müssen. Die Einheiten sollten möglichst<br />
früh zusammen sein. Vor allem erwarte<br />
ich aber Verlässlichkeit, insbesondere bei<br />
der Vereinbarkeit von Familie und Dienst.<br />
Wir haben die sechste Reform seit 1990,<br />
die Dinge müssen jetzt endlich beim Namen<br />
genannt werden.“<br />
Stabsfeldwebel Ralf Weidauer, 4./Logistikbataillon<br />
131 aus Gotha:<br />
„Obwohl die Truppe reduziert wird, möchte<br />
ich an der realistischen Chance festhalten,<br />
den Spitzendienstgrad Oberstabsfeldwebel<br />
zu erreichen. Ich erwarte von der Politik,<br />
dass der Fehler korrigiert wird, uns das<br />
Weihnachtsgeld zu streichen. Während wir<br />
im Einsatz kämpfen, wird uns zuhause<br />
das Geld gekürzt. Ich habe klare<br />
Vorstellungen von der Reform: Ich habe als<br />
Kompaniefeldwebel schon eine mitgemacht,<br />
und ich möchte nicht wieder eine Kompanie<br />
auflösen müssen.“<br />
Hauptgefreiter Ellen Roth,<br />
Zeitsoldatin bei der Panzergrenadierbrigade<br />
37 in Frankenberg:<br />
„Wenn ich umziehen müsste, dann würde<br />
ich es tun, aber ich wünsche mir schon<br />
Standortsicherheit. Vom Dienstgeber erwarte<br />
ich in erster Linie eine faire Bezahlung und<br />
eine gute Berufsförderung.“<br />
Feldwebel Christoph Warnecke,<br />
Zeitsoldat aus Burg:<br />
„Ich erwarte pünktliche Beförderungen<br />
und die realistische Chance, Berufssoldat zu<br />
werden. Außerdem muss die Politik<br />
verlässlicher werden – anders als beim<br />
Weihnachtsgeld. Wichtig ist auch eine<br />
realitätsnahe Ausbildung, die besser auf<br />
den Einsatz vorbereitet. Hierbei können<br />
Kosten kein Argument sein.“<br />
Oberfeldwebel Martin Juch, Zeitsoldat:<br />
„Ich erwarte von der Reform, dass ich die<br />
gleichen Chancen wie bisher habe,<br />
Berufssoldat zu werden. Ich befürchte<br />
allerdings, dass die Politik auch bei der<br />
Statusgruppe Berufssoldaten an der<br />
Attraktivität spart. Daher wünsche ich mir<br />
alternativ eine zielgerichtete Berufsförderung,<br />
um in der freien Wirtschaft Fuß<br />
fassen zu können.“<br />
Gefreiter Toni Jäger,<br />
FWDL bei der Panzergrenadierbrigade 41<br />
in Torgelow:<br />
„Ich war einer der letzten eingezogenen<br />
Grundwehrdienstleistenden am 1. Januar<br />
<strong>2011</strong>. Die Wehrpflicht habe ich als sinnvoll<br />
empfunden, weil sie für das Leben prägt.<br />
Ich war zunächst etwas unsicher<br />
wegen meines zivilen Berufes, habe<br />
dann aber doch noch meinen Dienst<br />
freiwillig verlängert. Ob ich weiter<br />
verlängern möchte, weiß ich noch nicht,<br />
da ich befürchte, den Anschluss in meinem<br />
erlernten Beruf zu verlieren.<br />
Unabhängig davon macht mir der Dienst<br />
Freude. Von der Reform erwarte ich gute<br />
Sport- und Betreuungseinrichtungen<br />
und den problemlosen Zugang zu<br />
modernen Kommunikationsmedien.“<br />
Stabsgefreiter Luise Dömeland,<br />
Zeitsoldatin aus Burg:<br />
„Ich erwarte, dass die Lebensrealitäten<br />
besser anerkannt werden. Als Mutter<br />
einer neun Monate alten Tochter wünsche<br />
ich mir eine bessere Vereinbarkeit von<br />
Familie und Dienst. Ich habe bisher<br />
nur in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin<br />
erlebt, dass eine gute Kinderbetreuung<br />
gewährleistet wird – woanders nicht.“
14 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Hannover. Gut vier Wochen nach der<br />
Kompaniecheftagung in der Streitkräftebasis<br />
hat der stellvertretende<br />
Generalinspekteur und Inspekteur<br />
der SKB, Vizeadmiral Wolfram<br />
Kühn, vom 6. bis 7. Juni an der Schule<br />
für Feldjäger und Stabsdienst in<br />
Hannover zu einer weiteren Tagung<br />
für die Spieße in seinem Bereich eingeladen.<br />
Nach der Begrüßung der<br />
rund 40 Kompaniefeldwebel durch<br />
den stellvertretenden Schulkommandeur,<br />
Oberstleutnant Frank Rohwedder,<br />
stellte Stabsfeldwebel Dirk Beckmann,<br />
KpFw der 1./FschJgBtl 313,<br />
die besonderen Anforderungen an<br />
den KpFw im Einsatz und im Gefecht<br />
vor. Da das Ende seines Einsatzes, in<br />
dem mehrere Soldaten seiner Kompanie<br />
verwundet und ein Kamerad sogar<br />
durch eine Sprengfalle gefallen war,<br />
noch nicht lange zurück lag, wurde es<br />
ein emotionaler und persönlicher<br />
Vortrag. Allen Anwesenden im Raum wurde<br />
damit klar, welche Verantwortung ein Spieß im<br />
Einsatz trägt und welche Herausforderungen er<br />
zu bewältigen hat. Für Beckmann ist der Spieß<br />
der erste, der von der Kompanie in den Einsatz<br />
geht, und der letzte, der den Weg nach Hause<br />
antritt. Mit den Sätzen „First in – Last out!“,<br />
„Schicke keinen Hilfs- oder Übungsspieß!“ und<br />
„Sorge rechtzeitig für eine Vertretung zu Hause!“<br />
erzeugte er Betroffenheit bei den anwesenden<br />
Kameraden.<br />
Im Anschluss ergriff Vizeadmiral Kühn das<br />
Wort und erläuterte die anstehende Strukturreform<br />
für die Streitkräftebasis. Unterstützt wurde<br />
der Inspekteur der SKB mit Vorträgen von<br />
Oberst Stefan Fix, BMVg Fü S VI 7, „SKB der<br />
Zukunft“, und Oberst Harald Katz, Beauftragter<br />
Aufstellung der Streitkräftebasis, „Personelle<br />
Überleitung in der SKB der Zukunft“. Seine Botschaft<br />
an das Auditorium lautete: Einnahme der<br />
neuen Struktur und Schaffung von Klarheit für<br />
jeden Einzelnen so schnell wie möglich. Im<br />
Anschluss hatten die Spieße die Möglichkeit,<br />
Fragen und Anmerkungen direkt an ihren<br />
Inspekteur zu richten, wovon reger Gebrauch<br />
gemacht wurde.<br />
Nach einer kurzen Pause bekamen die<br />
Tagungsteilnehmer einen Überblick über die<br />
Personallage in der SKB, im Heer, in der Luftwaffe<br />
und in der Marine durch die jeweiligen<br />
Referenten aus dem Ministerium. Hierbei bleibt<br />
festzustellen, dass die Nachwuchsgewinnung<br />
auf allen Ebenen zufriedenstellend ist und in<br />
einigen Bereichen das Soll für <strong>2011</strong> bereits<br />
erreicht wurde. Auch die Anzahl der zu erwartenden<br />
Freiwillig Dienst Leistenden zum 1. Juli<br />
ist weitaus höher als es insbesondere in der Presse<br />
prognostiziert wurde. Der Tag wurde mit<br />
einem diskussionsreichen Gemeinschaftsabend<br />
abgeschlossen.<br />
Streitkräftebasis<br />
Als erster rein und als letzter raus<br />
Vizeadmiral Kühn lud erneut zur Kompaniefeldwebeltagung ein – Besondere Anforderungen<br />
an die Spieße im Auslandseinsatz<br />
Bei der zweiten Kompaniecheftagung an der Schule für Feldjäger und Stabsdienst in Hannover innerhalb<br />
weniger Wochen wurden auch die besonderen Anforderungen an die Spieße im Gefecht verdeutlicht.<br />
Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von<br />
Oberst Jens Oestermann, BMVg Fü S I 1, zum<br />
Sachstand des Maßnahmenkatalogs zur Attraktivität<br />
der Bundeswehr. Oestermann machte dies<br />
am Beispiel einer Baustelle klar. Der Bauantrag<br />
ist gestellt, das Fundament gelegt und jetzt ist es<br />
wichtig, jede der mehr als 80 Maßnahmen einzeln<br />
zu begleiten und zur Umsetzung zu bringen.<br />
Oestermann verdeutlichte dies an drei Beispielen:<br />
„Wahlrecht zwischen UKV und TG“,<br />
„Bewerber ohne deutsche Staatsangehörigkeit“<br />
und „Vergütung von mehr geleisteten Dienst“.<br />
„In der Kompanie ist der<br />
Spieß der erste, der in den<br />
Einsatz geht, und der letzte,<br />
der nach Hause geht.“<br />
Anschließend erläuterte Oberstleutnant<br />
Sven Callsen von der Stammdienststelle der<br />
Bundeswehr die Vorgehensweise der Personalführung<br />
bei der angehenden Strukturreform wie<br />
auch bei den aktuellen Auswahlverfahren von<br />
Berufssoldaten und Kompaniefeldwebeln.<br />
Kapitän zur See Roland Obersteg, Leiter des<br />
Zentrums für Nachwuchsgewinnung, zeigte<br />
dann sehr anschaulich die Anforderungen zur<br />
Gewinnung von jungen Menschen, so dass sie<br />
sich für die Bundeswehr interessieren. Dabei sei<br />
es wichtig, sich die Sichtweise der jungen Menschen<br />
– die völlig anders als die der erfahrenen<br />
Soldatinnen und Soldaten sein kann – anzueignen,<br />
um sie als Interessenten zu gewinnen. Bei<br />
der Vorstellung zur Eignungsfeststellung diskutierte<br />
Obersteg mit den KpFw über die Qualität<br />
der durch die Zentren für Nachwuchsgewinnung<br />
eingestellten Bewerber, die bei den Spießen teil-<br />
weise anders bewertet wird.<br />
Oberst i.G. Peter Gerhard, Referatsleiter<br />
BMVg Fü S I 3, stellte den Anwesenden seine<br />
kleinen täglichen Baustellen in der inneren und<br />
sozialen Lage der Bundeswehr vor. Der Schwerpunkt<br />
in seinem Vortrag war die Umstellung der<br />
privaten Kommunikation im Afghanistan-Einsatz.<br />
Ab dem 1. Juli wird ASTRIUM diese Aufgabe<br />
übernehmen und Oberst Gerhard hofft, die<br />
bisherigen Probleme damit zu beseitigen.<br />
Oberstleutnant Ralf Illauer, BMVg FÜ S I 4,<br />
trug über die „Ausgestaltung Wehrform“ und<br />
somit über das Aussetzen der Wehrpflicht zum 1.<br />
Juli <strong>2011</strong> vor. Dabei dankte er insbesondere den<br />
Spießen, die vor allem die Problematik W 6 kritisch<br />
und offen begleitet haben. 24000 Interessenten<br />
haben sich bisher bei den Kreiswehrersatzämtern<br />
für den FWD beworben. Darunter<br />
befänden sich auch einige „Exoten“, sagte Illauer,<br />
der mit den Bewerberzahlen aber sehr zufrieden<br />
ist. Bisher haben sich rund 3000 verpflichtet,<br />
darunter 330 weibliche Bewerber. Ein Großteil,<br />
etwa 1200, hat sich für eine zwölfmonatige<br />
Verpflichtungszeit entschieden. Auch mit fast 84<br />
Prozent Abiturienten ist die Qualität der Bewerber<br />
überaus positiv.<br />
Die Zielgerade der Veranstaltung bestritt<br />
Oberstleutnant i.G. Michael Meyer, BMVg Fü S<br />
I 5, mit Informationen zur Ausbildung in der<br />
Streitkräftebasis. Schwerpunkt waren die<br />
Grundfertigkeiten, die zukünftig in der Grundausbildung<br />
vermittelt werden, und die Grundausbildung<br />
in der SKB im Speziellen. Aber auch<br />
das neue Schießausbildungskonzept und die einsatzbezogene<br />
Sprachausbildung stellte Meyer<br />
dem Zuhörerkreis vor.<br />
Als Fazit ist festzustellen, dass eine informative,<br />
diskussionsreiche und interessante Veranstaltung<br />
für die Kompaniefeldwebel vorbereitet<br />
und durchgeführt wurde. ■
Foto: Faller, PIZ SKB<br />
Der stellvertretende Generalinspekteur<br />
und Inspekteur der<br />
Streitkräftebasis, Vizeadmiral Wolfram<br />
Kühn, hat Mitte Juni seine Kommandeure<br />
und Dienststellenleiter der<br />
SKB und den Vorstand SKB im<br />
D<strong>Bw</strong>V nach Köln, Kiel, München<br />
und Potsdam eingeladen, um zum<br />
dritten Male über den aktuellen Sachstand<br />
der Ausplanung der „SKB der<br />
Zukunft“ zu informieren.<br />
Auf dem Podium befand sich<br />
außer Vizeadmiral Kühn noch Oberst<br />
Fix und Oberst Kreis aus der Kerngruppe<br />
sowie der Beauftragte für die<br />
Aufstellung der SKB, Oberst Harald<br />
Katz, die in eigenen Beiträgen die<br />
Bereiche Struktur, Organisation und<br />
Streitkräftebasis<br />
Dritte Informationsrunde<br />
zur „SKB der Zukunft“<br />
Vizeadmiral Wolfram Kühn brachte die Kommandeure<br />
und Dienststellenleiter auf den aktuellen<br />
Sachstand.<br />
personelle Umsetzung erläuterten.<br />
Die vorliegenden Entscheidungen<br />
des Bundesministers der Verteidigung<br />
de Maizière und die Vorgaben<br />
aus dem Lenkungsausschuss sowie<br />
dem Arbeitsstab Strukturreform bildeten<br />
die Grundlage dieses Zwischenberichtes,<br />
denn viele Bereiche<br />
sind noch weitgehend offen. In den<br />
unklaren Bereichen wurden notwendige<br />
Annahmen und Absichten erläutert.<br />
Alle durch die<br />
Teilnehmer gestellten<br />
Fragen wurden<br />
umfassend „nach<br />
bestem Wissen“<br />
beantwortet. Die<br />
Vorträge werden im<br />
Intranet veröffentlich<br />
und die Kommandeure<br />
wurden<br />
aufgefordert, offen<br />
in ihren Einheiten<br />
und Verbänden zu<br />
informieren. Es ist<br />
dem Inspekteur<br />
wichtig, die<br />
Angehörigen der Streitkräftebasis<br />
mitzunehmen. Dazu gehört, so<br />
Vizeadmiral Kühn, auch die Kenntnis<br />
über die Planungen. Die Informationsreihe<br />
soll Ende des Jahres mit<br />
der vierten Staffel fortgesetzt werden.<br />
JG<br />
„Update“ für die Delegierten<br />
der Landesversammlung Ost<br />
Magdeburg. Auf der Landesversammlung Ost in Magdeburg hat sich<br />
der Vorstand Streitkräftebasis im D<strong>Bw</strong>V mit den Delegierten aus dem<br />
Bereich SKB zu einem Austausch getroffen. Hauptmann Jörg Greiffendorf<br />
und Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlich trugen mit einem<br />
„Update“ zur Neuausrichtung der Streitkräfte und zur „SKB der<br />
Zukunft“ den aktuellen Sachstand aus Sicht des Vorstandes SKB vor.■
16 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Logistikbrigade 1<br />
marschiert bei<br />
den „Vierdaagse“<br />
Traditionsveranstaltung in den<br />
Niederlanden<br />
Bereits in den vergangenen zwei Jahren haben<br />
die Soldaten des Transportbataillons 165 aus<br />
Delmenhorst an den 93. und 94. Internationalen<br />
Viertagemärschen in Nijmegen (Niederlande)<br />
teilgenommen. Dieses Mal wollen sich 17 Soldaten<br />
aus Delmenhorst sowie 12 weitere Soldaten<br />
aus Husum und Boostedt bei der 95. Auflage dieser<br />
Traditionsveranstaltung als ausdauernde Marschierer<br />
beweisen. Dabei wird die Marschgruppe<br />
als Teil der offiziellen Nijmegen-Delegation der<br />
Bundeswehr entsandt. Aufgrund der Zusammensetzung<br />
mit Soldaten aus anderen Standorten<br />
heißt die Marschgruppe nun nicht mehr „Transportbataillon<br />
165“ sondern Marschgruppe „Logistikbrigade<br />
1“.<br />
Bei Vorbereitungsmärschen in Delmenhorst<br />
und auch im benachbarten Ausland wurden<br />
bereits etliche Kilometer auf Schusters Rappen<br />
absolviert. Zuletzt hatten die Soldaten jeweils an<br />
zweitägigen Wochenendmärschen in Blankenberge<br />
(Belgien) und Diekirch (Luxemburg)<br />
Distanzen von 50 und 85 Kilometern zu bewältigen.<br />
Mit insgesamt 300 zurückgelegten Trainingskilometern<br />
gehen die Soldaten nun gut vor-<br />
Bonn. Hochklassige Finalspiele im Beachvolleyball<br />
und Beachsoccer zum Abschluss des<br />
zweiten Turnierwochenendes in Warendorf bei<br />
Münster rundeten die „<strong>Bw</strong>-<strong>Beachen</strong> <strong>2011</strong>“ als<br />
gelungene Veranstaltung für alle Teilnehmer,<br />
Teambetreuer und Organisatoren ab. Vom 27. bis<br />
29. Mai wurden in der Sportschule der Bundeswehr<br />
in Warendorf aus über 600 Jugendlichen im<br />
Alter von 16 und 17 Jahren die besten der 130<br />
Teams aus dem Norden ermittelt. Ein Wochenende<br />
zuvor besuchten rund 400 Jugendliche bei<br />
strahlendem Sonnenschein das Südturnier in der<br />
Pionierschule Ingolstadt. Hauptgewinne waren<br />
Streitkräftebasis<br />
Einige Soldaten der Logistikbrigade 1 bei einem Trainingsmarsch in Bad Zwischenahn.<br />
bereitet in Nijmegen an den Start. Diese sogenannten<br />
„Vierdaagse“, also die Viertagemärsche<br />
von Nijmegen, haben eine lange Tradition. Im<br />
Jahre 1909 gingen erste Soldaten an den Start, um<br />
über die damals befohlene Strecke von vier mal<br />
50 Kilometern zu marschieren. Dies war für die<br />
Soldaten der Abschluss ihrer Ausbildung und<br />
stellte somit gewissermaßen den Höhepunkt dar.<br />
Im Laufe der Jahre wurde dieser Marsch, der<br />
unter der Schirmherrschaft der niederländischen<br />
Königin steht, mehr und mehr auch für andere<br />
Nationen und zivile Marschteilnehmer geöffnet.<br />
Bis auf einige Kriegsjahre, in denen der Marsch<br />
nicht durchgeführt wurde, wird diese Großveranstaltung<br />
mittlerweile von über 45000 begeisterten<br />
Teilnehmern aus der ganzen Welt besucht. Die<br />
Meldelisten sind wie in jedem Jahr vollkommen<br />
erschöpft. Traditionell geben die Marschgruppen<br />
unterwegs ein breites Repertoire an Marschliedern<br />
und humorvollen Darbietungen zum besten.<br />
„<strong>Bw</strong>-<strong>Beachen</strong> <strong>2011</strong>“ ein voller Erfolg<br />
Mehr als 1000 Jugendliche beteiligen sich am Teamsport-Event der Bundeswehr<br />
in diesem Jahr ein Drei-<br />
Tages-Trip nach London<br />
und Sardinien sowie fünftägige<br />
Segeltörns mit der<br />
Marine auf der Ostsee.<br />
Auch bei der vierten<br />
Auflage der „<strong>Bw</strong>-<strong>Beachen</strong>“<br />
seit 2003 sorgten sportlich<br />
faire Wettkämpfe, gutes<br />
Wetter und ein spannendes<br />
Rahmenprogramm mit Partys,<br />
Vorführungen und vielen<br />
Spitzensportlern der<br />
Bundeswehr für gute Stimmung<br />
unter den jungen Teilnehmern.<br />
Diesen wurde in<br />
diesem Jahr neben der Homepage www.bw-beachen.de<br />
mit Infos, Berichten und Fotogalerien<br />
erstmalig ein ganz besonderer<br />
Service in Form einer eigenen Fanpage<br />
auf Facebook angeboten. Über 1250<br />
Teilnehmer, Freunde und Betreuer nutzen<br />
www.facebook.com/<strong>Bw</strong><strong>Beachen</strong><br />
bereits als Möglichkeit, sich topaktuell<br />
über das Event zu informieren, Fragen<br />
zu stellen, Bilder und Videos anzusehen<br />
sowie diese selber hochzuladen.<br />
Darüber hinaus können sich alle Fans<br />
der Seite gegenseitig vernetzen, Kom-<br />
Am 11. Juli werden die Soldaten der Logistikbrigade<br />
1 um ihren Marschgruppenführer –<br />
einem frisch an die Logistikschule der Bundeswehr<br />
versetzten, ehemaligen Kompaniechef des<br />
Transportbataillons 165, Major Jörn Dethmann –<br />
zunächst in den Raum Gifhorn verlegen, um dort<br />
mit allen weiteren teilnehmenden Soldaten der<br />
Bundeswehr zusammenzutreffen. Nach einigen<br />
offiziellen Terminen geht es dann am 16. Juli<br />
nach Nijmegen, wo die Soldaten nach der Eröffnungsveranstaltung<br />
an vier Tagen jeweils 40 km<br />
zurückzulegen haben. Die Unterstützung an der<br />
Strecke von hunderttausenden begeisterten Niederländern<br />
und Besuchern aus mehr als 80 Ländern<br />
wird ihnen gewiss sein.<br />
Bleibt zu hoffen, dass unsere Männer und<br />
Frauen ohne Blessuren und allzu große Blasen<br />
über die Strecke kommen, um anschließend mit<br />
vielen tollen Eindrücken die Heimreise nach<br />
Deutschland antreten zu können. LogBrig1<br />
mentare posten und direktes Feedback wie Lob,<br />
Kritik und Verbesserungsvorschläge in Echtzeit<br />
geben.<br />
Ein Blick auf die Social-Media-Präsenz<br />
genügt, um festzustellen, wie überaus positiv die<br />
Resonanz unter den Beteiligten der „<strong>Bw</strong>-<strong>Beachen</strong><br />
<strong>2011</strong>“ ausgefallen ist: „perfekt“, „legendär“,<br />
„grandios“, „cooles Event“, „eines der<br />
besten Wochenenden seit langem“, „die Leute<br />
waren Wahnsinn“, „gerne wieder“, „bis zum<br />
nächsten Mal“. Man darf sich also auf die nächste<br />
Teamsport-Veranstaltung der Bundeswehr<br />
freuen, die <strong>Bw</strong>-Olympix 2012. Neben jeder<br />
Menge Sport und Spaß wurden den Jugendlichen<br />
Möglichkeiten geboten, die Bundeswehr hautnah<br />
zu erleben und sich vor Ort über sportliche<br />
und berufliche Chancen zu informieren. BMVg
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, mit einem<br />
gerüttelt Mass an Restspannung blickt der<br />
Vorstand Luftwaffe in Richtung Sommerpause.<br />
Zur Reform haben wir alles geschrieben, unsere<br />
Sorgen und die unserer Kameradinnen und<br />
Kameraden haben wir formuliert und zu Papier<br />
gebracht. Wir haben uns in unzähligen<br />
Gesprächsrunden eingebracht und gemeinsam<br />
mit unseren Mitstreitern im Bundesvorstand die<br />
Attraktivitäts-Agenda <strong>2011</strong> auf den Weg<br />
gebracht. Wir haben unsere Hausaufgaben als<br />
Interessenvertreter gemacht! Jetzt ist die Politik<br />
bei der Frage des Haushaltes am Zug und die<br />
politische Leitung des Hauses BMVg in der<br />
Pflicht, letzte Hand an die Reform zu legen.<br />
Mit der wichtigen Entscheidung zur Standortfrage<br />
werden wir bis in den Herbst warten<br />
müssen, dem Bundesminister der Verteidigung<br />
wünschen wir dabei eine glückliche Hand und<br />
die Fähigkeit, mit Verkünden der Ergebnisse das<br />
Rationale seiner Entscheidungen der betroffenen<br />
Truppe zu vermitteln.Wenn Sie, liebe Leser, diese<br />
Ausgabe zu Kenntnis nehmen, begibt sich das<br />
politische Berlin in die Sommerfrische und die<br />
Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden<br />
neben eigenem Urlaub in ihren und damit in<br />
„Ihren“ Wahlkreisen verweilen, um gute Stim-<br />
Im Rahmen der Landesversammlungen <strong>2011</strong><br />
war der Vorstand Luftwaffe gefordert, mit den<br />
Luftwaffendelegierten der vier Landesversammlungen<br />
den Reformprozess der Streitkräfte aus<br />
Sicht des Bundesvorstandes zu erörtern und die<br />
Stimmung der Delegierten einzufangen. Von der<br />
Nachwuchslage über die Situation der Kerntruppe,<br />
die im Wesentlichen den Prozess begleiten soll, bis<br />
hin zu Soldaten, Arbeitnehmern und Beamten,<br />
deren Aufgaben mittelfristig entfallen und damit<br />
die Sinnfrage aufwerfen, lagen die Schwerpunkte<br />
im Bereich der sozialen Rahmenbedingungen des<br />
angestrengten Reformprozesses.<br />
Die Möglichkeiten des geordneten Ausstiegs<br />
wurden ebenso diskutiert wie die Fragen nach<br />
Verbesserungen der Besoldung und geregelte<br />
Arbeitszeiten mit entsprechender Vergütung bei<br />
Überstunden. Ein Beibehalten der Wahlfreiheit<br />
zwischen Trennungsgeld und Umzugskostenvergütung<br />
wird gefordert. Die Umzugswilligkeit<br />
von Soldatenfamilien ist unvermindert gering.<br />
Der Verzicht auf den Arbeitsplatz der Ehefrauen<br />
zu Gunsten der Karriere eines Hauptfeldwebels<br />
oder eines Hauptmannes mutet leichtsinnig an,<br />
sieht man auf die Versorgungsbezüge aus der<br />
Luftwaffe Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 17<br />
Neues vom Vorstand Luftwaffe<br />
Andreas Hubert Andreas Steinmetz<br />
mung zu verbreiten, denn nach der Wahl ist<br />
bekanntlich vor der Wahl. „Demokratie will vorbereitet<br />
sein!“<br />
Liebe Kameradinnen und Kameraden, nutzen<br />
Sie die Gelegenheit und fragen Sie mal nach,<br />
welchen Beitrag Ihre Abgeordneten zur Gestaltung<br />
eines attraktiven Diensten in den Streitkräften<br />
geleistet haben oder noch zu leisten beabsichtigen.<br />
Die notwendigen Gesetzgebungsverfahren<br />
zur Begleitung des Reformprozesses stehen<br />
ja noch an!<br />
Ohne den Druck des D<strong>Bw</strong>V wird<br />
der Dienst der aktiven Soldaten<br />
nicht attraktiver werden<br />
Aus der Spitze der Personalgewinnung werden<br />
Beruhigungspillen in Form von Klarstandsmeldungen<br />
in Sachen Nachwuchs ausgegeben.<br />
Aber leben wir nicht eigentlich noch von der<br />
Substanz? Warum wohl setzen sich wissenschaftlich<br />
besetzte Gremien zur Lösung eben<br />
dieser Fragen zusammen? Ist die erlebte Wirk-<br />
Besoldungsstufe A9 Stabsfeldwebel und<br />
betrachtet man dann die Witwenversorgung:<br />
Dem Land gedient und die Witwe knapp über der<br />
Armutsgrenze zurückgelassen.<br />
Ähnlich problematisch sieht es in der Bildung<br />
der Soldatenkinder aus. 16 Bundesländer<br />
mit eigener Bildungshoheit, da wird der Umzug<br />
lichkeit der letzten Jahre nicht Warnung genug?<br />
Wenn wir morgen wieder wirklich gute Werte zur<br />
Kenntnis nehmen wollen, ist Handeln mit Nachhaltigkeit<br />
gefordert! Die militärische Führung ist<br />
sich in der Bewertung einig, dass das Ministerium<br />
den Dienst für die aktiven Soldaten ohne den<br />
Druck des D<strong>Bw</strong>V nicht attraktiver machen wird.<br />
Der Vorstand Luftwaffe wird diesen Druck aufrechterhalten<br />
und gegebenenfalls erhöhen. In<br />
diesem Sinne melde ich den Vorstand Luftwaffe<br />
in die Denkpause ab. Wir wünschen allen Kameraden<br />
im Einsatz im In- und Ausland Soldatenglück<br />
und Unversehrtheit an Körper und Seele.<br />
Ihnen und Ihren Familien wünschen wir einen<br />
schönen Sommer!<br />
Mit kameradschaftlichen Grüßen<br />
Ihr Vorstand Luftwaffe<br />
Nachricht von der Basis<br />
Vorstand Luftwaffe tauschte sich mit den Delegierten auf den Landesversammlungen aus<br />
Bei der Landesversammlung<br />
Ost in<br />
Magdeburg informierten<br />
Andreas Hubert<br />
und Andreas Steinmetz<br />
die Delegierten<br />
über den aktuellen<br />
Reformprozess aus<br />
Sicht des Vorstandes<br />
Luftwaffe. Ein Schwerpunkt<br />
der Diskussion<br />
lag auf den sozialen<br />
Rahmenbedingungen,<br />
welche die Neuausrichtung<br />
der Bundeswehr<br />
mit sich bringt.<br />
von Nord nach Süd im Lande mit regelmäßigem<br />
Schulwechsel schon mal zum Lotteriespiel – leider!<br />
Lebenswirklichkeit scheint sehr unterschiedlich<br />
wahrgenommen zu werden im hohen<br />
Hause zu Berlin und Bonn. Mit vollen Hosen<br />
lässt sich... Die Erwartung der Delegierten ist<br />
hoch. ah
Foto: PIZ Marine<br />
18 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
EU-Mission Atalanta<br />
„Niedersachsen“<br />
versenkt<br />
Piratenboote<br />
Berlin. Die Fregatte „Niedersachsen“ hat vor<br />
Tansania zwei Piratenboote versenkt. Das teilte<br />
das Einsatzführungskommando der Bundeswehr<br />
mit. Die beiden Motorboote mit Waffen an<br />
Bord – darunter Panzerfäuste – waren im<br />
Schlepptau eines größeren Piratenschiffes. Beim<br />
Funkkontakt mit der „Niedersachsen“ habe sich<br />
die Besatzung „sehr unkooperativ und aggressiv“<br />
verhalten, erklärte das Einsatzführungskommando.<br />
Daraufhin habe die „Niedersachsen“<br />
vom Befehlshaber des EU-Anti-Piraten-<br />
Einsatzes Atalanta den Auftrag bekommen, die<br />
Beiboote zu zerstören. Mehrere Schüsse aus<br />
Bordwaffen sowie vom Bordhubschrauber versenkten<br />
die Boote, nachdem zuvor noch einmal<br />
geprüft worden war, dass sich niemand an Bord<br />
befand.<br />
Das Hauptschiff der Piraten aber nahm Kurs<br />
auf die somalische Küste. Nach dpa-Informationen<br />
wurde es von der Fregatte nicht angegriffen,<br />
weil sich Geiseln an Bord befanden, darunter<br />
auch Frauen und Kinder. Ein Boarding hätte<br />
möglicherweise das Leben der Geiseln gefährdet,<br />
hieß es.<br />
Die Bundeswehr ist seit 2008 an dem Anti-<br />
Piraterie-Einsatz beteiligt. Dass bei dem Einsatz<br />
Piratenschiffe versenkt werden, kommt selten<br />
Die Fregatte „Niedersachsen“ hat vor der<br />
Küste Tansanias zwei kleinere Piratenboote<br />
unter Beschuss genommen und versenkt.<br />
Unsere Marine<br />
im Einsatz<br />
Operation Atalanta<br />
● Fregatte Niedersachsen<br />
● Einsatzgruppe P-3 C Orion<br />
Einsatzverband UNIFIL<br />
● Tender Mosel<br />
● Schnellboot Hyäne<br />
● Schnellboot Zobel<br />
Marine<br />
Im Dialog mit der Basis<br />
Magdeburg. Auf der Landesversammlung Ost des D<strong>Bw</strong>V in Magdeburg hat sich der stellvertretende<br />
Vorsitzende Marine, Oberstabsbootsmann Kai Kästel, mit den Delegierten ausgetauscht.<br />
Im Mittelpunkt der Diskussion standen die Auswirkungen der Strukturreform auf die Marine.<br />
Gesprochen wurde auch über den aktuellen Sachstand bei der Korvette 130, die aufgrund technischer<br />
Probleme erst viel später zum Einsatz kommen kann als ursprünglich geplant. Aber auch<br />
zwei erfreulichere Themen standen auf der Agenda: Die Auszeichnung zum „Besten Bootsmann“<br />
in Laboe und der geplante Besuch des Vorstandes Marine auf der Kieler Woche. ■<br />
Das Minenjagdboot Herten ist wieder im Heimathafen Kiel<br />
Rückkehr aus dem Arabischen Meer<br />
Glücksburg. Pünktlich zur Kieler Woche ist das<br />
Minenjagdboot „Herten“ am 17. Juni in seinen<br />
Heimathafen Kiel zurückgekehrt. Seit Anfang<br />
des Jahres war das zum 3. Minensuchgeschwader<br />
gehörige Boot Teil des ständigen NATO-Minenabwehr-Verbandes<br />
SNMCMG 2 (Standing<br />
NATO Mine Counter Measure Group 2).<br />
Am 12. Januar war die „Herten“ unter dem<br />
Kommando von Kapitänleutnant Thomas Joseph<br />
(37) aus dem winterlichen Kiel aufgebrochen und<br />
hatte sich auf Kreta dem unter griechischer<br />
Führung stehenden NATO-Einsatzverband angeschlossen.<br />
Zum multinationalen Minenabwehrverband<br />
gehörten neben der „Herten“ Minenabwehreinheiten<br />
Griechenlands, Spaniens, Italiens<br />
Das Minenjagdboot „Herten“ war mit dem Minenabwehrverband der<br />
NATO unterwegs.<br />
sowie der Türkei. Für den Kommandanten und<br />
die 45-köpfige Besatzung stand dieser Einsatz<br />
unter einem besonderen Stern. Die SNMCMG 2<br />
operiert normalerweise im Mittelmeer, hat dieses<br />
aber für längere Zeit verlassen, um im Roten<br />
Meer, im Arabischen Meer sowie im Persischen<br />
Golf Präsenz zu zeigen. So standen die Passage<br />
des Suez-Kanals sowie Hafenbesuche in Ägypten,<br />
Saudi-Arabien, Oman, Bahrain, Kuwait, den<br />
Vereinigten Arabischen Emiraten und Dschibuti<br />
auf dem Programm.<br />
Höhepunkt war die Teilnahme an einem US-<br />
Minenabwehrmanöver im Persischen Golf. Nach<br />
anschließenden Hafenaufenthalten in der Türkei<br />
und in Italien sowie der Teilnahme an dem unter<br />
italienischer Leitung<br />
stehenden Manöver<br />
„Italian Minex“ kehrt<br />
das Kieler Boot nun<br />
nach gut fünfmonatigem<br />
Einsatz wieder<br />
zurück. Die Besatzung<br />
ist um viele Eindrücke<br />
und Erfahrungen reicher.<br />
Die „Herten“<br />
wird von der ebenfalls<br />
in Kiel beheimateten<br />
„Bad Bevensen“<br />
abgelöst, die nach einer<br />
Sommerpause eben-<br />
falls Richtung Mittelmeer<br />
in See sticht.<br />
PIZ Marine
Kieler Woche<br />
Schmuddelwetter<br />
konnte Besucher<br />
nicht entmutigen<br />
Kiel. Großer Andrang herrschte trotz Regenwetters<br />
beim „Open Ship“ auf der Kieler Woche.<br />
Tausende Besucher strömten am 18. und am 19.<br />
Juni in den Marinestützpunkt Kiel, um die verschiedenen<br />
Einheiten zu besichtigen.<br />
Die „Open Ship“-Enthusiasten konnte das<br />
Schmuddelwetter nicht entmutigen. Frei nach<br />
dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern<br />
nur die falsche Kleidung und Ausrüstung“<br />
wurden schnell die vorsorglich mitgebrachten<br />
Regenschirme aufgespannt. Zielstrebig steuerten<br />
Hunderte von motivierten Regenschirm-Trägern<br />
zunächst die an der Tirpitzmole liegenden<br />
Schiffe und Boote an, bevor sie sich auf die übrigen<br />
Einheiten im weitläufigen Marinestützpunkt<br />
verteilten. Zu den Publikumsmagneten gehörten<br />
neben dem Flaggschiff der Deutschen Marine,<br />
der Fregatte „Schleswig-Holstein“, auch das<br />
Segelschulschiff „Gorch Fock“. Neben guten,<br />
„alten Bekannten“ waren in diesem Jahr unter<br />
den ausländischen Gasteinheiten auch einige<br />
Kieler- Woche-Neulinge und Exoten dabei.<br />
Das mit Abstand größte Schiff stellten die<br />
USA mit der „Mount Whitney“. Das 18400 Tonnen<br />
verdrängende, rund 194 Meter lange Landungsschiff<br />
hat bereits mehrere Kieler Woche-<br />
Besuche hinter sich. Zu den „Großen“ durfte sich<br />
auch der niederländische Versorger „Zuiderkruis“<br />
zählen. Das knapp 170 Meter lange Spezialschiff<br />
bringt es auf eine Verdrängung von<br />
Zusammen gedenken<br />
Kranzniederlegung im Marineehrenmal Laboe<br />
Kiel. Zu den prägenden Programm Punkten der<br />
Kieler Woche gehört die jährliche Kranzniederlegung<br />
im Marineehrenmal Laboe die jährliche<br />
Kranzniederlegung statt. Hier erfolgt seit Jahrzehnten<br />
ein enger Schulterschluss mit dem Deutschen<br />
Marinebund (DMB), dem Eigentümer und<br />
Betreiber des rund 80 Jahre alten Marineehrenmals.<br />
Der diesjährige Organisator der Kranzniederlegung<br />
am 20. Juni, Oberleutnant zur See<br />
Maximilian Oberthür, hatte für die Vorbereitungen<br />
nur wenige Tage. Dies hielt den jungen<br />
Reserveoffizier nicht davon ab, die Veranstaltung<br />
zu organisieren. „Ich habe mir zu den verschiedenen<br />
Punkten Gedanken gemacht und<br />
einen entsprechenden Ablauf festgelegt“, so<br />
Oberthür.<br />
Zur Kranzniederlegung finden sich Soldaten<br />
aus verschiedenen Nationen zusammen. Viele<br />
Gäste kommen bewusst an diesem Tag nach<br />
Laboe, weil sie einen persönlichen Bezug zur<br />
Marine haben, etwa durch den Verlust eines<br />
Familienangehörigen während der Weltkriege<br />
des vergangenen Jahrhunderts. Ein wesentlicher<br />
Bestandteil der Kranzniederlegung ist die Beteiligung<br />
der Kirche. Traditionell teilen sich die<br />
Militärdekane der evangelischen und katholischen<br />
Kirche die Andacht. Mitwirkende und<br />
Gäste der Kranzniederlegung finden sich dazu<br />
im Innenhof des Marineehrenmals ein. In diesem<br />
Jahr nahmen Klaus Grunwald für die evangelische<br />
und Rainer Schadt für die katholische Kirche<br />
teil.<br />
Die Andacht wird stets auf Deutsch und Englisch<br />
gehalten, damit auch die Soldaten der ausländischen<br />
Gasteinheiten den Worten folgen<br />
können. Im Mittelpunkt steht der Wunsch, dass<br />
Menschen in Frieden miteinander leben können.<br />
Auch geht es darum, an diesem besonderen Ort<br />
einzukehren und der auf See Gefallenen zu<br />
gedenken. Mit dem anschließenden Ablegen der<br />
Kränze in der Weihehalle klingt das Zeremoniell<br />
aus. Das auf der Trompete gespielte Lied vom<br />
„Guten Kameraden" setzt dann den musikalischen<br />
Schlusspunkt.<br />
Marine Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 19<br />
Das schwimmende Kommandozentrum der 6. U.S. Flotte, die „USS Mount Whitney“, wird<br />
von Schleppern in den Kieler Marinehafen zu ihrem Liegeplatz gezogen. 20 Kriegsschiffe<br />
aus 13 Nationen konnten besichtigt werden, mit Ausnahme der amerikanischen Einheiten.<br />
rund 17400 Tonnen. Unübersehbar ist auch der<br />
Kreuzer „Phillipine Sea“ der US Navy. Mit seinen<br />
173 Metern und 10000 Tonnen Verdrängung<br />
war das zur „Ticonderoga“-Klasse gehörende<br />
Schiff ein Blickfang. Auch zum ersten Mal dabei<br />
war das dänische Führungsschiff „Absalon“. Es<br />
ist zugleich Typschiff der gleichnamigen Klasse.<br />
Das mit rund 6600 Tonnen vermessene Kriegsschiff<br />
hat wegen seiner Linienführung auf dem<br />
Radarschirm ein besonders kleines Echo, ist also<br />
ein sogenanntes „Tarnkappenschiff“. Überhaupt<br />
waren die Dänen, treue Gäste der Kieler Woche,<br />
in diesem Jahr besonders stark vertreten – auch<br />
wenn es sich bei den übrigen Einheiten um kleinere<br />
Fahrzeuge handelte.<br />
Die Marinen aus den verschiedenen östlichen<br />
Ostsee-Anrainerstaaten waren ebenfalls<br />
wieder stark vertreten. Eine Besonderheit dieser<br />
Marinen ist, dass sie zahlreiche Schiffe und Boote<br />
aus den Beständen westlicher Marinen erhielten.<br />
Auch „Unterwasser-Besuch“ hatte sich mit<br />
dem polnischen U-Boot „Kondor“ in diesem<br />
Jahr wieder eingefunden. U-Boote sind während<br />
der Kieler Woche immer ein großer Publikumsmagnet.<br />
Hoch im Kurs stand auch das Sonderfeldpostamt,<br />
das in diesem Jahr zum dritten Mal in<br />
Folge im Marinestützpunkt aufgestellt worden<br />
war. Ein origineller Kartengruß von der Kieler<br />
Woche, frankiert mit einer seltenen Feldpostmarke<br />
– das hatte schon was. Sehr gut besucht<br />
wurden auch die bundeswehreigenen Werbeplattformen,<br />
die interessantes Informationsmaterial<br />
bereithielten. PIZ Marine<br />
Im Marineehrenmal Laboe wurde der auf See<br />
Gefallenen gedacht.<br />
Neben dem Zeremoniell in Laboe findet<br />
während der Kieler Woche auch eine zweite<br />
Gedenkveranstaltung auf dem Nordfriedhof<br />
statt. Dort sind während des Zweiten Weltkrieges<br />
gefallene Soldaten Großbritanniens, Polens und<br />
anderer ehemaliger alliierter Staaten begraben.<br />
Hauptakteure dieser Feier sind die britische und<br />
die polnische Marine. Der Ablauf der Veranstaltung<br />
unterscheidet sich grundlegend von der<br />
Kranzniederlegung in Laboe. Die große Klammer<br />
über beiden Feiern bildet derselbe Gedanke:<br />
Das gemeinsame Erinnern an jene Menschen,<br />
die durch die Kriege ihr Leben verloren haben.<br />
PIZ Marine<br />
Foto: dpa
20 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Sanitätsdienst<br />
„Er ist nicht nur Patient, er ist auch ein Kamerad“<br />
Im Sanitätsführungskommando kümmert sich eine Leitstelle um die Rückführung Versehrter<br />
Koblenz.Am 2. Juni <strong>2011</strong> wird bei einem Anschlag<br />
ein deutscher Schützenpanzer des Typs Marder<br />
angesprengt. Bei dem Angriff in der afghanischen<br />
Provinz Baghlan südlich von Kunduz fällt ein 23jähriger<br />
Oberstabsgefreiter der Panzerbrigade 21<br />
„Lipperland“. Fünf weitere Soldaten werden teils<br />
schwer verwundet. Im Sanitätsführungskommando<br />
beginnen die Verantwortlichen in dem Patient<br />
Evacuation Coordination Center (PECC) – der Verwundetenleitstelle<br />
der Bundeswehr – mit der Planung<br />
von Verwundetentransporten.<br />
Stabsfeldwebel Peter Gruber ist an Christi<br />
Himmelfahrt bei seiner Familie zu Hause. Der 45-<br />
Jährige genießt den Feiertag mit seinen Kindern. Er<br />
hört um 9:30 Uhr Nachrichten und erfährt, dass an<br />
diesem 2. Juni <strong>2011</strong> in Afghanistan Bundeswehrsoldaten<br />
getötet beziehungsweise verwundet<br />
wurden. Kurz darauf sitzt er in Koblenz an seinem<br />
Arbeitsplatz im PECC im Sanitätsführungskommando,<br />
um den Diensthabenden zu unterstützen.<br />
Dort laufen die Fäden zusammen. Alle Informationen<br />
werden gebündelt, ausgewertet und weitergeleitet.<br />
Die Rückführung wird im PECC koordiniert<br />
und überwacht, bis die Abschlussmeldung aus dem<br />
Bundeswehrzentralkrankenhaus über die Aufnahme<br />
der Patienten erfolgt.<br />
Die Anforderung aus dem Einsatz zur Durchführung<br />
eines Verwundetentransportes nach<br />
Deutschland liegt wenige Stunden nach dem<br />
Anschlag vor. Die Planung für den Einsatz des Airbus<br />
A310, der fliegenden Intensivstation, beginnt.<br />
Gruber leitet die Anforderung an das European Air<br />
Transport Command in Eindhoven/Niederlande<br />
weiter, er ordert Blutkonserven, informiert das<br />
Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz, alarmiert<br />
das medizinische Begleitpersonal und organisiert<br />
für den Weitertransport der Verwundeten<br />
vom Flughafen ins Krankenhaus unter anderem<br />
einen SAR-Helikopter.<br />
Die Soldaten im Einsatz müssen darauf vertrauen<br />
können, dass sie im Falle einer Verwundung<br />
schnellstmöglich nach Deutschland ausgeflogen<br />
werden. Die Maxime des Sanitätsdienstes ist nach<br />
wie vor, die Soldaten im Einsatz<br />
sanitätsdienstlich so zu versorgen,<br />
dass die Versorgung im Ergebnis<br />
einer Behandlung in Deutschland<br />
gleichkommt. „Keine andere Nation<br />
hat ein vergleichbares System“,<br />
erklärt Stabsfeldwebel Paul Krämer.<br />
Der 47-Jährige ist Disponent in dem<br />
PECC. „Wir sind uns der Bedeutung<br />
unserer Tätigkeit bewusst, wenngleich<br />
wir innerhalb der Bundeswehr<br />
wenig bekannt sind.”<br />
Die Aufgabe der Disponenten ist<br />
die Repatriierung von Soldaten aus<br />
allen Einsatzgebieten, weltweit.<br />
„Wir haben drei Luftfahrzeuge in<br />
verschiedenen Bereitschaftsstufen,<br />
die Transall und die Challenger in<br />
einer Zwölftunden-Bereitschaft und<br />
verschiedene Typen des Airbus in einer 24-Stunden-Bereitschaft.<br />
Hinzu kommt das Fachpersonal,<br />
das auf den jeweiligen Luftfahrzeugen eingesetzt<br />
wird“, sagt Krämer. „Ich denke, dass viele Soldaten<br />
mit der Abkürzung<br />
PECC nichts anfangen<br />
können. Dennoch sollten<br />
sie wissen, dass es<br />
uns gibt, und dass sie<br />
Foto: Matthias Döhler<br />
Peter Gruber<br />
sich auf uns alle, die an<br />
einem MedEvac-Einsatz<br />
beteiligt sind, verlassen<br />
können.“<br />
Peter Gruber hat im<br />
Gespräch mit Kameraden<br />
die Erfahrung<br />
gemacht, dass sie beru-<br />
higter in den Einsatz gehen, wenn sie über die Rettungskette<br />
informiert sind. Das gilt auch für Familienmitglieder.<br />
„Es ist gut zu wissen, dass es Soldaten<br />
gibt, die sich darum kümmern, dass ich im Falle<br />
einer Verwundung nach Hause komme“ – diesen<br />
Satz hat er schon so manches Mal gehört, nachdem<br />
er über seine Tätigkeit erzählt hatte.<br />
Wechsel an der Spitze des Sanitätskommandos IV<br />
Bogen. Am 31. Mai wurde der Kommandeur des<br />
Sanitätskommandos IV, Generalarzt Dr. Frank<br />
Schindelhauer, mit einem feierlichen Appell in der<br />
Bogener Graf-Aswin-Kaserne verabschiedet.<br />
Zahlreiche Gäste, darunter der Bundestagsabgeordnete<br />
Ernst Hinsken, Landrat Alfred Reisinger<br />
und Bürgermeister Franz Schedlbauer, gaben ihm<br />
die Ehre.<br />
Die Kommandeurszeit in Bogen sei für ihn<br />
die schönste in seinem beruflichen Leben gewesen,<br />
sagte Schindelhauer, der nach vier Jahren<br />
und acht Monaten Amtszeit als „Medical Advisor“<br />
ins Hauptquartier der NATO im belgischen<br />
Mons wechselt. „Vor allem die Menschen mit<br />
ihrer erfrischenden Offenheit und Ehrlichkeit,<br />
aber bisweilen auch mit ihrem hintergründigen<br />
Humor, werden mir in Erinnerung bleiben.“ Sein<br />
besonderer Dank galt seinen Soldatinnen und<br />
Soldaten sowie den zivilen Mitarbeiterinnen und<br />
Foto: Jooß<br />
Ingo Patschke, Franz Schedlbauer<br />
und Frank Schindelhauer<br />
(v.l.).<br />
Mit dem Flugzeug werden Verletzte nach Deutschland<br />
gebracht.<br />
Mitarbeitern<br />
seines Stabes,<br />
des Bundeswehrkrankenhauses<br />
Ulm,<br />
des Gebirgssanitätsregiments<br />
42<br />
„Allgäu“ in<br />
Kempten, des<br />
Lazarettregiments<br />
41 in<br />
Ulm, des Versorgungs-<br />
und<br />
Instandsetzungszentrums<br />
Sanitätsmaterial Sigmaringen und der regionalen<br />
Sanitätseinrichtungen in Bayern und Baden-<br />
Obwohl die Diensttuenden im PECC nie mit<br />
den Patienten in Kontakt kommen, lässt ein Verwundetentransport<br />
aus dem Einsatz hier niemanden<br />
kalt. „Es ist nicht nur ein Patient, es ist ein<br />
Kamerad“, sagt Gruber. „Man sollte nervenstark<br />
und erfahren sein, um hier erfolgreich arbeiten zu<br />
können. Es ist eine ehrenvolle Aufgabe, die vollen<br />
Einsatz erfordert.“<br />
Das PECC ist mit zwei Ärzten und fünf Disponenten<br />
ausgestattet, die rund um die Uhr arbeiten.<br />
Hinzu kommt nebenamtliches Personal, das<br />
bestimmte Dienste übernimmt. Ein Dienst dauert<br />
24 Stunden. Mindestens 15 Dienste werden von den<br />
fünf Disponenten pro Monat übernommen. Es<br />
wechseln sich Dienstphasen mit freien Phasen ab,<br />
einen geregelten Arbeitsalltag kennen die Disponenten<br />
kaum. Nicht ganz einfach für den zweifachen<br />
Familienvater Peter Gruber, denn er muss sich<br />
mit seiner Frau abstimmen und gegebenenfalls<br />
Kinderbetreuung organisieren. Dennoch möchte er<br />
seine Aufgabe nicht missen. „Das Schöne an meiner<br />
Tätigkeit ist, dass ich ein Ergebnis sehe. Der<br />
erfolgreich repatriierte Patient gibt mir immer wieder<br />
neue Motivation.“ PIZ Sanitätsdienst<br />
Württemberg. Der stellvertretende Befehlshaber<br />
des Sanitätsführungskommandos aus Koblenz,<br />
Generalstabsarzt Dr. Ingo Patschke, würdigte<br />
Schindelhauer als „verdienten Sanitätsoffizier<br />
und Arzt, der mit seinem Stab den Zentralen<br />
Sanitätsdienst in Bayern und Baden-Württemberg<br />
gestaltet und geprägt“ hat. Das Sanitätskommando<br />
IV sei trotz seiner Größe und den<br />
strukturell bedingten Belastungen stets ein<br />
zuverlässiger Partner in der personellen und<br />
materiellen Gestellung der Auslandseinsätze und<br />
in der hervorragenden Versorgung der Soldaten<br />
dar.<br />
Weil die Nachbesetzung von Spitzendienstposten<br />
im Hinblick auf die Neuausrichtung der Bundeswehr<br />
vorerst ausgesetzt bleibt, wird der bisherige<br />
stellvertretende Kommandeur, Oberstarzt Dr.<br />
Karl Pecher, mit der weiteren Führung des Kommandos<br />
betraut. PIZ Sanitätsdienst<br />
Foto: Ingo Bicker
Reservisten und Aktive üben erfolgreich gemeinsam<br />
Kempten. „Rettungszentrum einsatzbereit” – das<br />
wurde dem stellvertretenden Kommandeur des<br />
Gebirgssanitätsregiments 42, Oberstleutnant Andreas<br />
Steinert, gemeldet. 23 Reservisten der Verstärkungsgruppe<br />
Klinik 4 übten mit dem Krankenhauszweckverband<br />
Kempten-Oberallgäu zum ersten<br />
Mal mit Teilen des Gebirgssanitätsregiments 42 auf<br />
dem Übungsplatz Bodelsberg. Nach monatelanger<br />
Vorbereitung wurde bei 30 Grad Celsius Hitze das<br />
Zentrum aufgebaut. Dank des Engagements aller<br />
Soldaten gelang es in kürzester Zeit. Der erste Tag<br />
der Übungswoche wurde zur Einschleusung und<br />
Sanitätsdienst Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 21<br />
Als Medical Crew Chief im Evakuierungseinsatz<br />
Im Interview: Mario Rader hilft Verwundete aus dem Einsatz zurückzubringen<br />
Kerpen. Auf der gegenüberliegenden Seite ist<br />
beschrieben, wie die „Leitstelle“ in Koblenz die fliegenden<br />
Ärzte und Sanitäter auf die Reise schickt.<br />
Hier nun ein Interview mit dem 44 Jahre alten Oberstabsfeldwebel<br />
Mario Rader aus dem Sanitätszentrum<br />
Kerpen. Er ist Luftrettungsmeister und war<br />
während des so genannten StratAirMedEvac als<br />
Medical Crew Chief (MCC) mit an Bord des Airbus,<br />
der die Verwundeten am 3. Juni zum militärischen<br />
Teil des Flughafens Köln/Bonn brachte.<br />
? Herr Oberstabsfeldwebel, wie haben Sie vom<br />
geplanten MedEvac Einsatz erfahren?<br />
Rader:Es war am Vormittag des 2. Juni, und ich war<br />
mit meiner Familie an der Mosel. Mich rief der<br />
diensthabende Medical Director (MD) an und informierte<br />
mich über einen bevorstehenden Einsatz des<br />
MedEvac Airbus. Der MD hat in solchen Fällen die<br />
medizinische Gesamtleitung inne. Kurz darauf folgte<br />
auch schon ein Anruf der Patient Evacuation<br />
Coordination Cell (PECC) des Sanitätsführungskommandos<br />
aus Koblenz. Hier bekam ich bereits<br />
erste Details über die Verletzungen der Patienten. Ab<br />
diesem Zeitpunkt habe ich als MCC immer mindestens<br />
ein Telefon am Ohr. Ich musste unmittelbar<br />
beginnen, Lagebilder abzugleichen, Informationen<br />
auszuwerten und den MD bei der Zusammenstellung<br />
der Crew zu beraten.<br />
? Demnach benötigt man für die Funktion als Medical<br />
Crew Chief eine gewisse Vorerfahrung?<br />
Rader: Ja, die benötigt man. Als MCC werden nur<br />
die wenigen Luftrettungsmeister eingesetzt, die der<br />
Zentrale Sanitätsdienst noch hat. Jeder von uns<br />
bringt aufgrund seiner Ausbildung die Expertise für<br />
den fliegerischen Dienst mit und das damit einhergehende<br />
notwendige fliegerische Selbstverständnis.<br />
Es gilt das Personal zu koordinieren und den<br />
Überblick zu behalten.<br />
? Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie alarmiert<br />
wurden?<br />
Rader: Ich hatte die Nachrichten nicht ständig verfolgt<br />
und wurde überrascht. Im ersten Moment<br />
dachte ich nur: „Mist, schon wieder was passiert.“<br />
Wir hatten in den vergangenen Wochen mehrere<br />
Anschläge auf Soldaten in Afghanistan. Ich wäre<br />
froh gewesen, wenn es mal länger ruhig geblieben<br />
wäre. An den verlorenen Feiertag musste ich nicht<br />
denken. Mein familiäres Umfeld ist es mittlerweile<br />
gewohnt, dass ich häufig dienstlich gebunden bin.<br />
Meine Frau spricht scherzhaft von zwei Leben. Eins<br />
führt sie ohne mich und eins mit mir.<br />
? Was geschah vor dem Abflug in Köln?<br />
Rader: Ich nahm zusammen mit dem MD und dem<br />
Medizingerätetechniker zuerst am fliegerischen<br />
Briefing durch den Kommandanten des Airbus teil.<br />
Im medizinische Briefing gaben wir sowohl die<br />
Informationen aus dem fliegerischen Briefing als<br />
auch die Informationen zu den Patienten weiter.<br />
Einen Großteil des medizinischen Personals kannte<br />
ich aus vorhergehenden Einsätzen bereits.<br />
? Wie lange dauerte der Flug?<br />
Rader: Der Flug nach Usbekistan dauerte sechs<br />
Stunden. Informationen zum Gesundheitszustand<br />
der Patienten wurden zur Aktualisierung des Lagebildes<br />
genutzt. Der Hinflug wurde auch genutzt, um<br />
das medizinische Personal in Teams aufzuteilen und<br />
ihnen Patienten zuzuteilen. Wir nutzten die Zeit<br />
auch, um uns nochmals mit den medizinischen<br />
Geräten vertraut zu machen. Ansonsten blieb auch<br />
noch ein wenig Zeit für mich selbst und für einen<br />
gedanklichen Ablauf der bevorstehenden Repatriierung.<br />
? Was geschah nach der Landung in Usbekistan?<br />
Rader: Die Vorabkoordination über die Gefechtsstände<br />
lief optimal. Wir hatten mit ein bisschen über<br />
einer Stunde einen sehr kurzen Aufenthalt in Termez.<br />
Unsere Maschine wurde lediglich betankt und<br />
wir übernahmen die Patienten von der Transall-<br />
Crew. Der Zustand der Patienten entsprach genau<br />
dem, der angekündigt war. Meine Aufgabe war die<br />
Koordination der Teams zur Übernahme der Patienten<br />
und das Sicherstellen der Patientendokumentation.<br />
Außerdem telefonierte ich mit dem Heimatland,<br />
um einen Situationsbericht weiterzugeben.<br />
? Wie war der Rückflug?<br />
Rader: Dadurch, dass ich durchgehend beschäftigt<br />
war, kam mir der Rückflug wesentlich schneller vor<br />
als der Hinflug, obwohl er 35 Minuten länger dauerte.<br />
Während des Rückfluges war ich weiter für die<br />
Gesamtkoordination zuständig.<br />
Was geschah dann nach der Landung in Köln?<br />
Einweisung der Reservisten benötigt. Mittwochs<br />
war Übungsbeginn. Unter der Führung von Oberstarzt<br />
d.R. Dr. Norbert Weber wurden die Teams aus<br />
Reservisten und Aktiven in verschiedenen Szenarien<br />
beübt. Dabei wurden 28 Lagen eines Großschadensereignisses<br />
eingespielt. Schnell wurde deutlich,<br />
Rader: Unmittelbar nach der Landung in<br />
Köln/Bonn wurden wir in die große Halle geschoben.<br />
Die Patienten und die Dokumentation mussten<br />
für die Übergabe vorbereitet werden. Wir holten uns<br />
nach und nach die vor Ort stehenden Kräfte an Bord<br />
zur Übergabe.<br />
? Seit wann sind Sie in der Luftrettung tätig?<br />
Bei mir begann es Anfang 1990 mit der Verwendung<br />
im SAR-Dienst auf den Hubschraubern vom Typ<br />
Bell UH-1D. Seit dieser Zeit habe ich Erfahrungen<br />
in der C-160 Transall, der Challenger CL-601 und<br />
dem Airbus A-310 gesammelt. Bei der Entwicklung<br />
zum jetzigen Ausstattungssatz des StratAirMedEvac<br />
waren durch die einzelnen Fachgremien auch<br />
praktische Erfahrungswerte gefragt. In Kerpen bin<br />
ich im Sanitätszentrum als Überprüfungs- und<br />
Lehrberechtigter für Luftrettungsmeister und Leiter<br />
der Teileinheit Ausbildung/Übung/Rettungsdienst<br />
tätig. Meine maßgebliche Hauptaufgabe liegt bei<br />
der Standardisierung der Luftrettung und in der<br />
fachlichen Dienstaufsicht. Als ausgebildeter Desinfektor<br />
und Schädlingsbekämpfer habe ich mich<br />
auch seit Beginn meiner Tätigkeiten in der Luftrettung<br />
mit den Besonderheiten und Problematiken der<br />
Hygiene in Bezug auf die Patiententransporte mit<br />
Luftfahrzeugen beschäftigt.<br />
?An welchen Einsatz erinnern Sie sich besonders?<br />
Rader: Die Repatriierung der zwölf schwerst brandverletzten<br />
deutschen Urlauber aus Djerba 2002, als<br />
ein Tanklaster vor einer Synagoge explodierte, ist<br />
mir durch die Vielzahl an Verletzten und die Intensität<br />
der Brandverletzungen besonders in Erinnerung<br />
geblieben.<br />
?Welche positiven Erfahrungen nehmen Sie aus den<br />
StratAirMedEvac-Einsätzen mit?<br />
Rader: Das Motto „Lebe dein Leben jetzt, verschiebe<br />
nichts auf morgen” hat sich bei mir seither<br />
eingeprägt, da Probleme hier zu Hause teilweise<br />
marginal im Vergleich zu richtigen Problemen sein<br />
können. Hierdurch werde ich im Alltagsleben entspannter<br />
und gehe Dinge ganz anders an.<br />
? Was schätzen Sie an dieser Arbeit?<br />
Rader: Mir macht die Fliegerei unheimlich viel<br />
Spaß. Es war immer mein Wunsch, hier tätig sein zu<br />
können. Es ist außerdem immer wieder gut zu sehen,<br />
was ich mit meiner Tätigkeit erwirken kann. Bei<br />
meiner gewöhnlichen Arbeit im Büro bekomme ich<br />
selten ein positives Feedback. Bei meiner Tätigkeit<br />
in der Luftrettung habe ich über den Patienten einen<br />
direkten Indikator, dass meine Arbeit erfolgreich<br />
war. PIZ-Interview: Mirko Klawa<br />
dass das Zusammenspiel von Reservisten<br />
und Soldaten hervorragend<br />
funktioniert. Gerade die aktiven Soldaten<br />
empfanden die Situation als<br />
sehr positiv. Obwohl viele an ihre<br />
Foto: Staske<br />
Belastungsgrenzen kamen, handelten<br />
alle professionell. Ziel der Übung war es,<br />
Erkenntnisse und fachliche Expertisen der gemeinsamen<br />
Übungsvorbereitung zu vertiefen und die<br />
Zusammenarbeit der Reservisten und der aktiven<br />
Truppe zu stärken. Der Auftrag wurde in vollem<br />
Umfang erfüllt. PIZ Sanitätsdienst
22 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Kameradinnen<br />
und Kameraden,<br />
wenn Sie diese Zeilen lesen, sind bereits in<br />
drei Landesverbänden die Landesversammlungen<br />
erfolgreich durchgeführt und die<br />
Verbandsarbeit ist aufgenommen worden.<br />
Es waren harmonische Veranstaltungen mit<br />
viel inhaltlicher Arbeit und erfolgreichen<br />
Wahlen der Mandatsträger. Der Bundesvorsitzende,<br />
Oberst Ulrich Kirsch, hat dabei<br />
in seinen Berichten immer wieder auch die<br />
Bedeutung der ERH hervorgehoben. Das tut<br />
uns Ehemaligen allen gut. Wir, der Vorstand<br />
ERH, konnten in den Versammlungen der<br />
ERH unsere Themen ansprechen und viele<br />
Fragen aus dem Plenum beantworten. In<br />
einem Vortrag hat mein Stellvertreter, Albrecht<br />
Kiesner, das Thema „Zukunft der<br />
ERH“ aus unserer Sicht vorgetragen. Wir<br />
konnten mit den Delegierten eine lebhafte<br />
Diskussion hierzu führen. Danke für die vielen<br />
Beiträge aus den Reihen der Delegierten<br />
der Kameradschaften ERH. Wir werden sie<br />
in den Bundesvorstand transportieren und<br />
in unsere Arbeit einbeziehen.<br />
Am 17. Juni wurde mir in einem abschließenden<br />
Gespräch in Berlin mit Judith<br />
Kerschbaumer von ver.di, bestätigt, dass<br />
dem Antrag auf Aufnahme des D<strong>Bw</strong>V in das<br />
„Bündnis zur Angleichung der Renten Ost“<br />
durch die beteiligten Verbände und Organisationen,<br />
(ver.di. TRANSNET, GEW, GdP,<br />
SoVD, Volkssolidarität und BRH) zugestimmt<br />
wurde. Unsere Kameraden mit Vordienstzeiten<br />
aus der NVA werden davon profitieren.<br />
Hier zeigt sich die große Solidarität<br />
und Kameradschaft, die wir in unserem<br />
Deutschen BundeswehrVerband immer wieder<br />
pflegen. Diese Solidarität ist eine unserer<br />
großen Stärken, auf die wir alle gemeinsam<br />
stolz sein können.<br />
Vor uns liegt die Zeit der Ferien und des<br />
Urlaubs. Sie sind ab Juli für viele Kameradinnen<br />
und Kameraden angesagt. Das bedeutet<br />
einmal abschalten von den Alltagssorgen,<br />
dem Alltagsstress, neue Erlebnisse und<br />
Eindrücke zu sammeln. Ich habe dieses<br />
bereits getan und neue Kraft getankt.<br />
Genießen Sie auch diese Zeit der Muße und<br />
der vielen schönen Sommertage. Lassen sie<br />
es sich gut gehen und kommen sie gesund<br />
und erholt zurück.<br />
Das wünscht Ihnen<br />
Ihr<br />
Versorgung und Ehemalige<br />
Hauptmann a.D.<br />
Rolf Meyer Bundesbeihilfevorschriften (BBhV)<br />
Ein paar wichtige Punkte zur Erinnerung<br />
Einige Punkte, die uns „Versorgern“ immer wieder in unserem Alltag begegnen; leider oftmals<br />
erst nachträglich, was bedeutet, dass für das Mitglied „das Kind bereits in den Brunnen<br />
gefallen ist“.<br />
Berücksichtigungsfähige Angehörige<br />
(§ 4 BBhV)<br />
(Einkunftsgrenze des Ehegatten)<br />
(1) Ehegattinnen und Ehegatten von Beihilfeberechtigten sind berücksichtigungsfähig,<br />
wenn der Gesamtbetrag ihrer Einkünfte (§ 2 Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes) oder<br />
vergleichbarer ausländischer Einkünfte im zweiten Kalenderjahr vor Beantragung der Beihilfe<br />
17 000 Euro nicht übersteigt. Wird dieser Gesamtbetrag der Einkünfte im laufenden<br />
Kalenderjahr nicht erreicht, ist die Ehegattin oder der Ehegatte unter dem Vorbehalt des<br />
Widerrufs bereits im laufenden Jahr berücksichtigungsfähig. Die von den Ehegattinnen<br />
und Ehegatten der Beihilfeberechtigten nach § 3 im Ausland erzielten Einkünfte bleiben<br />
unberücksichtigt. Der Gesamtbetrag der Einkünfte ist durch Vorlage einer Ablichtung des<br />
Steuerbescheides nachzuweisen.<br />
(Ergänzung hierzu aus der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVwV)<br />
4 Zu § 4 Berücksichtigungsfähige Angehörige<br />
4.1 Zu Absatz 1<br />
4.1.3 ¹Bei Prüfung des Einkommens von berücksichtigungsfähigen Ehegattinnen und Ehegatten<br />
wird immer auf den Zeitpunkt der Antragstellung abgestellt, unabhängig zu<br />
welchem Zeitpunkt die Aufwendungen entstanden sind. ²Dadurch ist ein Schieben<br />
der entstandenen Aufwendungen in das Folgejahr möglich. ³§ 54 Abs. 1 (Antragsfrist<br />
von 1 Jahr) ist zu beachten. 4 Gibt eine Ehegattin oder eine Ehegatte anlässlich eines<br />
diestlich veranlassten Umzugs des oder der Beihilfeberechtigten ins Ausland die<br />
Berufstätigkeit im Laufe des Jahres auf und überschreitet mit dem bis dahin erzielten<br />
Einkommen im Jahr des Umzugs noch die Einkommensgrenze, sind im nächsten<br />
Jahr Rechnungen über Aufwendungen im Jahr des Umzugs beihilfefähig. 5 Bei hohen<br />
Aufwendungen, beispielsweise im Fall von Krankenhausaufenthalten, können<br />
Abschläge auf die zu erwartende Beihilfe gezahlt werden.<br />
4.1.4 Wird Beihilfe aufgrund des Satzes 2 gezahlt, ist die oder der Beihilfeberechtigte<br />
aktenkundig darüber zu belehren, dass nach Feststellung der Überschreitung des<br />
Gesamtbetrages der Einkünfte im laufenden Kalenderjahr die Beihilfe zurück zu zahlen<br />
ist.<br />
4.1.5 ¹Der Gesamtbetrag der Einkünfte nach § 2 Abs. 3 Einkommensteuergesetz (EStG) ist<br />
die Summe der Einkünfte, vermindert um den Altersentlastungsbetrag, den Entlastungsbetrag<br />
für Alleinerziehende und den Abzug bei Einkünften aus Land- und<br />
Forstwirtschaft nach § 13 Abs. 3 EStG. ²Nach dem EStG § 2 Abs. 2 sind Einkünfte<br />
bei Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb und selbständiger Arbeit der Gewinn<br />
(§§ 4 bis 7k EStG) und bei den anderen Einkunftsarten die Einnahmen abzüglich der<br />
Werbungskosten (§§ 8 bis 9a EStG). 3 Die Voraussetzungen für die Berücksichtigung<br />
der Ehegattin oder des Ehegatten sind durch die Vorlage des Steuerbescheides jährlich<br />
nachzuweisen. (Also nicht nur/erst auf Anforderung der Festsetzungsstelle sondern<br />
nach Vorliegen des Steuerbescheides !!!!!!!!!!!!!!!!!!)<br />
(Mehrere Gesichtspunkte der Reihe nach:<br />
1. Die Ehefrau, die diese „Rolle“ am 13.02.2009 bereits inne hatte, also mit einem Beihilfeberechtigten<br />
verheiratet war, war bereits eine berücksichtigungsfähige Angehörige.<br />
Unabhängig von der Tatsache, ob sie bereits jemals Beihilfe in Anspruch genommen<br />
hat, gilt für sie als Vertrauensschutz weiterhin die Einkunftsgrenze von 18.000<br />
Euro bis zum erstmaligen Überschreiten, dann „fällt“ sie – nicht heilbar – auf 17.000<br />
Euro zurück.<br />
2. Es bleibt bei der bisherigen – heilenden – Regelung, dass, wenn im Vor-Vor-Kalenderjahr<br />
zwar die Einkunftsgrenze überschritten war, sie dieses Jahr jedoch nicht über-
schritten wird, Beihilfe erhalten werden kann. Zum Nachweis<br />
der Einhaltung muss dann die Steuererklärung vorgelegt werden.<br />
3. Während das Datum der Aufwendung hinsichtlich der Zuordnung<br />
als berücksichtigungsfähige Angehörige zu einem Beihilfeberechtigten<br />
gilt, ist für die Prüfung der Einkunftsgrenze<br />
das Datum des Antrages auf Beihilfe maßgebend.<br />
Beispiel: Überschreitung 2009 (18.000), keine Beihilfe in <strong>2011</strong>,<br />
aber Rechnungen aus <strong>2011</strong> können – unter Wahrung der Antragsfrist<br />
von 1 Jahr – in 2012 (17.000) eingereicht werden.<br />
Sie müssen dann nur „vorfinanziert“ werden. Aber selbst dabei<br />
ist ein „Rettungsanker“ geschaffen worden, nämlich bei hohen<br />
Geldbeträgen ein Abschlag.)<br />
Abweichender Bemessungssatz (§ 47 BBhV)<br />
(Krankenversicherungsbeitragszuschuss der Rentenkasse<br />
oder des Arbeitgebers)<br />
Der Krankenversicherungsbeitragszuschuss darf bei einem privat<br />
Versicherten monatlich keine 41,– Euro betragen. Andernfalls<br />
reduziert sich der Beihilfebemessungssatz von 70 auf 50 Prozent.<br />
Gleiches gilt für freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
Versicherte, die das Erstattungsprinzip gewählt haben.<br />
Wenn diese einen Krankenversicherungsbeitragszuschuss von 21,–<br />
Euro erhalten, entfällt die Aufstockung der Kassenleistung durch<br />
die Beihilfe auf 100 Prozent; sie erhalten vom Restbetrag nur 70<br />
Prozent.<br />
(Es ist ggü. der zahlenden Stelle ein schriftlicher Verzicht auf<br />
Dauer auf den Anteil des Zuschusses zu stellen, der 40,99 bzw.<br />
20,99 Euro übersteigt. Eine Rückwirkung dieses Verzichts ist nicht<br />
möglich!)<br />
Antragsfrist (§ 54 BBhV)<br />
(Verfristung der Beihilfefähigkeit)<br />
Beihilfe wird nur gewährt, wenn sie innerhalb eines Jahres nach<br />
Rechnungsdatum beantragt wird.<br />
(„Hab` ich nicht gewusst“, „habe ich vergessen“ hat keine heilende<br />
Wirkung. Die sogenannte Wiedereinsetzung in den vorherigen<br />
Stand nach § 32 des Verwaltungsverfahrensgesetzes bewegt<br />
sich in sehr engen Grenzen, man könnte auch sagen, Sie hätten<br />
ein Jahr lang den „Kopf unter dem Arm tragen müssen“. Es gilt<br />
auch nicht das Antragsdatum, sondern nur das Datum des Posteingangsstempels<br />
der WBV.)<br />
Krankenhausleistungen (§ 26 BBhV)<br />
(Achtung: die Privatklinik bedeutet ggf. Bezahlung vom Sparbuch)<br />
(1) Beihilfefähig sind die Aufwendungen für Leistungen in Krankenhäusern,<br />
die nach dem Krankenhausentgeltgesetz oder der Bundespflegesatzverordnung<br />
vergütet werden, für<br />
1. vorstationäre und nachstationäre Krankenhausbehandlung nach<br />
§ 115a des Fünften Buches Sozialgesetzbuch,<br />
2. allgemeine Krankenhausleistungen (§ 2 Abs. 2 Krankenhausentgeltgesetz<br />
und<br />
§ 2 Abs. 2 der Bundespflegesatzverordnung),<br />
3. Wahlleistungen in Form<br />
von gesondert berechneten wahlärztlichen Leistungen im Sinne der<br />
§§ 16 und 17 des Krankenhausentgeltgesetzes und des § 22 der<br />
Bundespflegesatzverordnung,<br />
b) einer gesondert berechneten Unterkunft im Sinne der §§ 16<br />
und 17 des Krankenhausentgeltgesetzes und des § 22 der<br />
Bundespflegesatzverordnung bis zur Höhe der Kosten eines<br />
Zweibettzimmers abzüglich eines Betrages von 14,50 Euro<br />
täglich und<br />
Versorgung und Ehemalige Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 23<br />
(Dieser Betrag fällt nicht unter die sogen. Eigenbehalte wie<br />
z. B. Rezept- und/oder Praxisgebühr.)<br />
c) anderer im Zusammenhang mit den Leistungen nach den<br />
Buchstaben a und b entstandener Aufwendungen für ärztliche<br />
Leistungen und Leistungen nach § 22 (Arznei- u. Verbandsmittel)<br />
sowie<br />
4. die Unterbringung einer Begleitperson im Krankenhaus, soweit<br />
dies aus medizinischen Gründen notwendig ist (§ 2 Abs. 2 Satz<br />
2 Nr. 3 des Krankenhausentgeltgesetzes).<br />
(2) Bei Behandlungen in Krankenhäusern, die das Krankenhausentgeltgesetz<br />
oder die Bundespflegesatzverordnung nicht anwenden,<br />
sind die Aufwendungen für Leistungen bis zur Höhe der Aufwendungen<br />
für entsprechende Leistungen von Krankenhäusern der<br />
Maximalversorgung (in der Regel Uni-Kliniken) beihilfefähig.<br />
Nicht beihilfefähig sind Aufwendungen für Leistungen, die zusätzlich<br />
in Rechnung gestellt werden und die üblicherweise Bestandteil<br />
der Leistungen nach Absatz 1 Nr. 2 sind.<br />
Vor der Aufnahme in eine Einrichtung nach Satz 1 kann eine<br />
Übersicht über die voraussichtlich entstehenden Kosten bei<br />
der Festsetzungsstelle zur Prüfung der Beihilfefähigkeit eingereicht<br />
werden.<br />
(Für die Berechnung der Beihilfefähigkeit im Falle der Nutzung<br />
einer Privatklinik wird die Vergleichsberechnung der WBV mit der<br />
dem Wohnort nächstgelegenen Klinik mit Maximalversorgung vorgenommen;<br />
ausweichhalber kann dieses auch die Uni-Klinik am<br />
Standort der Festsetzungsstellen sein.<br />
Wichtige Konsequenz: Informieren Sie sich bereits heute, ob<br />
die Krankenhäuser, in die Sie im Notfall eingeliefert werden könnten,<br />
privat- oder öffentliche Kliniken sind! Denn diese Kostenbegrenzung<br />
gilt auch in einem Notfall!) ak<br />
Rechtzeitig planen für die<br />
Zeit danach<br />
Im Buch sind alle Themen<br />
in verständlicher Form<br />
abgearbeitet, die den<br />
Lebensbereich des Soldaten<br />
betreffen, im Schwerpunkt<br />
zwar des Soldaten „a.D.“,<br />
jedoch – wie an der Themenliste<br />
zu erkennen ist – bei<br />
weitem nicht nur:<br />
• Ruhegehalt<br />
• Hinzuverdienst<br />
• Kranken-, Pflege-, Renten-,Arbeitslosenversicherung<br />
• Ruhensregelungen<br />
• Hinterbliebenenversorgung<br />
• Auslandsversorgung<br />
• Wehrdienstbeschädigung,<br />
Dienstunfähigkeit<br />
• Versorgungsänderungsgesetz<br />
• Versorgungsausgleich bei Ehescheidung<br />
• Versorgung für Soldaten mit Vordienstzeiten<br />
NVA<br />
In vielen Punkten ist das Buch auch<br />
für den aktiven Soldaten eine Hilfestellung,<br />
sowohl für den Alltag als<br />
auch zur Vorbereitung auf den Ruhestand.<br />
Meine Rechte danach<br />
Die Versorgung der Berufssoldaten<br />
Dieter Klotz und Wilfred Arntz-Kohl<br />
ISBN 978-3-8029-6264-6<br />
Telefonische Bestellung:<br />
09 41 5 68 40;<br />
Fax 09 41 / 56 84 111,<br />
E-Mail: walhalla@walhalla.de
Bauwirtschaft bietet Chancen für SaZ<br />
Wie kann ich mich als ausscheidender SaZ so<br />
qualifizieren, dass ich in der Baubranche<br />
einen erfolgreichen Weg gehen kann? Diese Frage<br />
stellte sich Andreas Paul, Geschäftsführer der<br />
gemeinnützigen Bernhard-Remmers-Akademie,<br />
vor einigen Jahren. Inzwischen wurde ein Beispiel<br />
geschaffen, das durchaus Vorbildcharakter hat. Es<br />
zeigt eine Möglichkeit auf, wie ehemalige Zeitsoldaten<br />
nahtlos in eine zivilberufliche Karriere starten<br />
können.<br />
Seit dem 1. Oktober 2010 wird ein Traineeprogramm<br />
zum Vertriebsprofi in der Bauwirtschaft<br />
durchgeführt. Dieses Programm wurde<br />
gezielt ausgeschrieben, insgesamt 134 Bewerbungen<br />
gesichtet und schließlich neun Teilnehmer ausgewählt.<br />
Das Programm endet zum 30. September<br />
mit der Vertragsunterzeichnung der Teilnehmer<br />
zur Übernahme eines Vertriebsgebiets als selbstständiger<br />
Handelsvertreter.<br />
Jens Bothur, ehemaliger SaZ 8, ist einer der<br />
Teilnehmer. Er hat sich nahtlos in das Programm<br />
eingefügt und gehört zu den Leistungsstärksten.<br />
Demnächst wird er sein eigenes Vertriebsgebiet<br />
übernehmen. Er ist sehr zufrieden mit der Entwicklung<br />
seines zivilberuflichen Einstiegs.<br />
„Nach einer Ausbildung zum Maurer bin ich<br />
im Jahre 2001 zum Grundwehrdienst einberufen<br />
worden und habe dann meinen Dienst bei der Bundeswehr<br />
auf acht Jahre verlängert. Nach dessen<br />
Ende nutzte ich sehr intensiv die Angebote des<br />
Berufsförderungsdienstes zur Vorbereitung auf<br />
meine zivilberufliche Laufbahn. In diesem Rahmen<br />
habe ich eine Meisterausbildung zum Maurer- und<br />
Betonbaumeister bei der Handwerkskammer Halle<br />
(Saale) erfolgreich absolviert. Während dieser<br />
Ausbildung konnte ich meine bautechnischen<br />
Fähigkeiten entscheidend weiterentwickeln. Dies<br />
und die Freude am Umgang mit Menschen ließen<br />
Saarbrücken. In Anwesenheit des Staatssekretärs<br />
im Ministerium des Innern, Georg Jungmann,<br />
hat am 5. Mai die Beiratssitzung der<br />
Kooperation Bundeswehr-Wirtschaft Saarland<br />
in der Staatskanzlei Saarbrücken getagt. Jungmann<br />
zeigte sich bei der 6. Sitzung gut informiert<br />
über die Zielsetzungen der Kooperation. Die<br />
Erhaltung der Bundeswehrstandorte im Saarland<br />
hält er für unabdingbar, auch für eine nachhaltige<br />
Aktivierung des so genannten Personalkreislaufes<br />
im Sinne der Freiwilligengewinnung<br />
sowie der zivilberuflichen Eingliederung ausscheidender<br />
SaZ nach Dienstzeitende. Diesbezügliche<br />
Unterstützung der Landesregierung<br />
sagte Jungmann den Beiratsmitgliedern zu.<br />
Der Leiter des BFD Trier, Markus Grunenberg,<br />
stellte die jüngsten Eingliederungszahlen<br />
des Jahres 2010 dar und präsentierte die Werbung<br />
für das Berufszielfindungsseminar <strong>2011</strong><br />
des BFD Trier. Im Verlauf der Sitzung wurde<br />
engagiert darüber diskutiert, welche gemeinsamen<br />
Aktivitäten im Jahr <strong>2011</strong> durchgeführt werden<br />
können: so etwa Infoveranstaltungen vor<br />
Arbeitgebern und Soldaten respektive den Ausbildungsbeauftragten<br />
der Kammern zu Themen<br />
mich gegen Ende der BFD-Zeit gezielt nach einer<br />
Tätigkeit in der Baubranche Ausschau halten, die<br />
beide Aspekte miteinander verbindet.<br />
Bei der Remmers Baustofftechnik bin ich nach<br />
langem Suchen fündig geworden. Hier wurden mir<br />
ideale Möglichkeiten zur Vorbereitung auf eine<br />
selbständige Tätigkeit<br />
in der Baubranche<br />
geboten. Im Rahmen<br />
eines zwölfmonatigen<br />
Traineeprogramms<br />
lernte ich alle technischen<br />
und vertrieblichen<br />
Feinheiten der<br />
Tätigkeit erfolgreicher<br />
Remmers Fachvertreter<br />
kennen.<br />
Erfahrene Referenten<br />
und Vertriebstrainer<br />
bereiteten mich opti-<br />
Der ehemalige Zeitsoldat<br />
Jens Bothur.<br />
SaZ-Kurier Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 25<br />
mal auf den Beginn<br />
meiner zivilberuflichen<br />
Karriere vor.<br />
Heute bin ich als<br />
Remmers Fachvertreter Teil einer großen Familie<br />
und gestalte meine Zukunft selbst. Ich empfehle die<br />
Ausbildung zum Remmers Fachvertreter jedem<br />
Kameraden, der technischen Verstand, Freunde am<br />
Umgang mit Menschen und den Willen zum Erfolg<br />
mitbringt.“<br />
Aufgrund des guten Verlaufs des Traineeprogramms<br />
hat sich der Vorstand der Remmers AG<br />
entschieden, ab Oktober dieses Jahres einen weiteren<br />
Kurs – für das Bauhandwerk und für das<br />
Holzhandwerk – zu starten.<br />
Weitere Informationen bei der Bernhard-Remmers-Akademie,<br />
Tel. (05432) 83-234, Fax (05432)<br />
83-745 oder unter www.remmers.de. ■<br />
rund um die Bundeswehr. Es gilt weiterhin,<br />
öffentlichkeitswirksam auf Messen und ähnlichen<br />
Informationsveranstaltungen gemeinsam<br />
kooperativ in Erscheinung zu treten. Der<br />
gemeinsame Auftritt bei verschiedenen Karrieretreffs<br />
in der Region ist mittlerweile zur Selbstverständlichkeit<br />
geworden.<br />
Auch Überlegungen der Beiratsmitglieder<br />
zur werbewirksamen Außendarstellung der<br />
Kooperation mit Flyern, Pressemitteilungen,<br />
Messeständen und andere Varianten sind regelmäßig<br />
Bestandteil der Sitzungen. Speziell das<br />
? Die<br />
Frage des<br />
Monats …<br />
… stellt Stabsunteroffizier Rolf K.: Ich war<br />
SaZ 8. Ich habe in meinem Berufsförderungsanspruch<br />
nach der Dienstzeit eine<br />
schulische Bildungsmaßnahme gemacht.<br />
Die Übergangsgebührnisse laufen zum 30.6.<br />
aus, in vier Monaten beginnt mein Arbeitsverhältnis.<br />
Habe ich einen Anspruch auf<br />
Arbeitslosengeld?<br />
Antwort: Sehr geehrter Herr K., leider haben<br />
Sie keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Für<br />
SaZ werden keine Beiträge in die Arbeitslosenversicherung<br />
gezahlt. Es besteht keine Versicherungspflicht.<br />
Auch von den Übergangsgebührnissen<br />
werden keine Beiträge in die<br />
Arbeitslosenversicherung gezahlt. Während<br />
der schulischen Ausbildung bestand ebenfalls<br />
keine Versicherungspflicht.<br />
Eine Arbeitslosenbeihilfe gemäß<br />
§ 86 a Soldatenversorgungsgesetz können<br />
SaZ erhalten, die mindestens zwei Jahre<br />
Dienstzeit hatten und arbeitslos sind. Der<br />
Anspruch ist zeitlich auf höchstens zwölf<br />
Monate beschränkt, der Anspruchszeitraum<br />
von Übergangsgebührnissen wird jedoch<br />
angerechnet. Da Sie 21 Monate Übergangsgebührnisse<br />
erhalten haben, haben Sie somit<br />
auch keinen Anspruch auf Arbeitslosenbeihilfe.<br />
Wenn Sie während Ihrer Arbeitslosigkeit<br />
bedürftig sind, können Sie Arbeitslosengeld II<br />
erhalten.<br />
Melden Sie sich aber trotzdem bei der Agentur<br />
für Arbeit arbeitslos, denn die bescheinigten<br />
Zeiten können später bei der Rentenfestsetzung<br />
von Bedeutung sein. mk<br />
Innen-Staatssekretär sagt Unterstützung für Saar-Standorte zu<br />
gezielte Zugehen auf die Arbeitgeber im Saarland<br />
kann nie genug vorangetrieben und verbessert<br />
werden, um die Wahrscheinlichkeit der Stellenbesetzung<br />
mit SaZ immer mehr zu erhöhen<br />
und die zivile Wirtschaft generell auf die Themen<br />
der Bundeswehr aufmerksam zu machen.<br />
Die nächste Beiratssitzung wird unter<br />
Berücksichtigung erster Ergebnisse der Neuausrichtung<br />
der Bundeswehr gegen Ende des Jahres<br />
stattfinden und diese in die weiteren Aktivitäten<br />
speziell im Bereich der Informationspolitik einfließen<br />
lassen können. BFD Trier
26 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Termine<br />
Juli<br />
04.07.: Unternehmensbesuch<br />
des Arbeitskreises Bundeswehr<br />
und Wirtschaft Bayern bei Kühne<br />
+ Nagel in Niederaichbach;<br />
www.akbww.de<br />
05.07.: Berufliches Orientierungsseminar<br />
des BFD<br />
Regensburg und der<br />
DB Netz AG über die Berufe Fahrdienstleiter,<br />
Oberbauschweißer,<br />
Weichenmechaniker und Gleisbauer;bfdregensburg@bundeswehr.org<br />
07.07.: Informationsveranstaltung<br />
zu Ausbildungs- und<br />
Arbeitsplätzen bei der Deutschen<br />
Bahn; 9-12 Uhr in der<br />
Mainfranken-Kaserne; Gebäude<br />
6.0 – Unteroffiziers-Speisesaal<br />
in 97332 Volkach; BFD Würzburg<br />
– StOT Volkach; 0931/9707 4501<br />
od. -4507<br />
12.07.: 9. Berufs- und Bildungsbörse<br />
des BFD Karlsruhe, 09.30<br />
bis 15 Uhr in der <strong>Bw</strong>FachS Karlsruhe,<br />
Rintheimer Querallee 4,<br />
76131 Karlsruhe; bfdkarlsruhe@<br />
bundeswehr.org<br />
August<br />
08.08.-10.08.: Berufszielfindungsseminar<br />
des BFD Trier;<br />
SaZ-Kurier<br />
Die Wirtschaft muss noch mehr auf die Fähigkeiten<br />
der jungen SaZ aufmerksam gemacht werden<br />
Von Markus Krämer<br />
Die Fähigkeiten unserer jungen<br />
SaZ müssen noch mehr in die<br />
Wirtschaft kommuniziert werden.<br />
Diese Herausforderung will der<br />
Deutsche BundeswehrVerband weiterhin<br />
umsetzen und die Verantwortlichen<br />
in allen Bereichen konstruktiv<br />
begleiten. Dieses Fazit zog<br />
man am Ende der zweitägigen<br />
Tagung der Arbeitsgruppe Personalmanagement<br />
„SaZ“.<br />
Unter der Leitung von Hauptmann<br />
Andreas Steinmetz ging man<br />
während der Tagung besonders auf<br />
die Fortentwicklung der Berufsförderung,<br />
auf Dienstzeitversorgung<br />
und auf Maßnahmen rund um die<br />
Eingliederung ein. So diskutierte<br />
man mit dem Referatsleiter PSZ III<br />
5, Ministerialrat Jürgen Schmidt,<br />
und Regierungsdirektor Dr. Joachim<br />
Göbbels (ebenfalls PSZ III 5)<br />
über die aktuelle Situation der<br />
Berufsförderungsorganisation<br />
sowie die Fortentwicklung des<br />
Berufsförderungs- und Dienstzeitversorgungsrechts.<br />
Auch auf die<br />
zahlreichen Projekte „Bundeswehr<br />
und Wirtschaft“ sowie Themen<br />
rund um die zivilnutzbare Aus- und<br />
Fortbildungen der Soldaten auf Zeit<br />
wurde eingegangen.<br />
Exemplarisch berichtete der<br />
Vorsitzende des Beirates Bundeswehr<br />
und Wirtschaft im Wehrbereich<br />
II, Oberst i.G. Thomas Humm,<br />
Abteilungsleiter G 1 WBK II, über<br />
seine langjährige Erfahrung in der<br />
Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr<br />
und Wirtschaft. Festgestellt<br />
wurde, dass der Kontakt zwischen<br />
Bundeswehr und Vertretern der<br />
Wirtschaft für die SaZ sehr wichtig<br />
ist. Die Besonderheiten, Qualitäten<br />
und Leistungsfähigkeit der SaZ<br />
müssen in die Gesellschaft transportiert<br />
werden, insbesondere den künftigen<br />
Arbeitgebern der SaZ muss<br />
das hohe Potential bekannt sein.<br />
Auch Projekte der Personalgewinnung<br />
der Bundeswehr und die<br />
Bereitstellung der Arbeitnehmer für<br />
Wehrübungen sind Themen, die in<br />
solchen Kooperationen kommuniziert<br />
werden müssen.<br />
Neben den verbandspolitischen<br />
Forderungen, die insbesondere die<br />
Idar-Oberstein; jeweils 8-16<br />
Uhr; Informationen: bfdtrier@<br />
bundeswehr.org<br />
22.08.: Beratungstag für Soldaten<br />
(HWK Leipzig); Finanzdienstleistungen<br />
– Versicherungen,<br />
Kreditinstitute (Aus- und<br />
Weiterbildung, Arbeitsmarkt);<br />
Zentrum für Aus- und Weiterbildung<br />
GmbH der IHK Leipzig, Am<br />
Ritterschlösschen 22, 04179 Leipzig;<br />
13.00 bis 16.00 Uhr; beratungszentrum.btz@hwk-leipzig.de<br />
23./24.08.: Tagung mit Soldaten<br />
auf Zeit des Landesverbandes<br />
Nord, Garlstedt<br />
September<br />
01.09.: Informations- und Kontaktbörse<br />
Koch des BFD Kiel<br />
(StOT Eutin); 9-12 Uhr; MUS<br />
Plön; Info: bfdkielstoteutin@bundeswehr.org<br />
08.09.: 7. Job- und Bildungsmesse<br />
BFD Berlin; 10-15 Uhr;<br />
Julius-Leber-Kaserne in Berlin;<br />
Info: bfdberlin@bundeswehr.org<br />
12.09.: Beratungstag für Soldaten<br />
(HWK Leipzig); Medienberufe<br />
und Berufe in der Werbebranche<br />
(Aus- und Weiterbildung,<br />
Arbeitsmarkt); Fernsehakade-<br />
Zeitsoldaten betreffen, will sich der<br />
Verband weiterhin in seiner praktischen<br />
Arbeit vor Ort um die Sorgen<br />
und Nöte der SaZ kümmern. So finden<br />
mit den einzelnen Kooperationspartnern<br />
(BFD, Arbeitskreise,<br />
Netzwerke, Kammern) SaZ-Standorttage<br />
und Job-Börsen statt. In die-<br />
Joachim Göbbels (l.) und Jürgen Schmidt.<br />
sem Zusammenhang war der Informations-<br />
und Erfahrungsaustausch<br />
zwischen den Vertretern der einzelnen<br />
Landesverbände von besonderer<br />
Bedeutung. Der berühmte Blick<br />
über den Tellerrand öffnet einem die<br />
mie Mitteldeutschland, Gohliser<br />
Straße 15, 04105 Leipzig; 13.00<br />
bis 16.00 Uhr; beratungszentrum.btz@hwk-leipzig.de<br />
14.09: Job- und Bildungsmesse<br />
des BFD Koblenz in Lahnstein<br />
14./15.09.: Tagung mit Soldaten<br />
auf Zeit des Landesverbandes<br />
Ost, Markranstädt<br />
15.09.: Job- und Bildungsmesse<br />
BFD Hamburg; 9.30 – 14 Uhr;<br />
Reichspräsident-Ebert-Kaserne<br />
in Hamburg; Info: bfdhamburg@bundeswehr.org<br />
22.09: Berufsinformationstag<br />
des Arbeitskreises Bundeswehr<br />
und Wirtschaft Bayern „Oberbayern“;<br />
Fliegerhorst in Landsberg;<br />
www.akbww.de<br />
27.09.: SaZ-Standorttag mit Jobbörse<br />
des D<strong>Bw</strong>V in Köln-Wahn;<br />
Veranstaltung in Kooperation<br />
mit dem BFD Köln; Informationen:<br />
Hubert.Henk@D<strong>Bw</strong>V.de od.<br />
Peter.Mendler@D<strong>Bw</strong>V.de<br />
28.09.: Job- und Bildungsmesse<br />
des BFD Hannover in Wunstorf,<br />
StOT Neustadt a. Rbg.; Informationen:<br />
Hr. Lotze, 05072-9805-<br />
2660<br />
28.09: Berufsinformationstag<br />
des Arbeitskreises Bundeswehr<br />
und Wirtschaft Bayern „Schwa-<br />
Augen für neue Ideen und gibt<br />
Impulse.<br />
Während der zwei Tage wurden<br />
viele Handlungsfelder rund um die<br />
Zeitsoldaten aufgezeigt und erörtert.<br />
Im Blick hatte man die aktuelle<br />
Agenda des Verbandes und glich<br />
diese ab. Die Neuausrichtung der<br />
Bundeswehr bleibt unter diesem<br />
verbandspolitischen Betätigungsfeld<br />
zu beobachten und wird seitens<br />
der Mitglieder der Arbeitsgruppe<br />
konstruktiv zum Wohle der Zeitsoldaten<br />
begleitet. ■<br />
ben“; Jägerkaserne in Sonthofen;<br />
www.akbww.de<br />
29.09.: Job- und Bildungsmesse<br />
Logistik des BFD München; 9 –<br />
15 Uhr; Bundeswehrverwaltungszentrum<br />
München, Dachauer<br />
Str. 128, 80637 München;<br />
Info: BFDMuenchen@bundeswehr.org,<br />
089-1249-3342<br />
29.09.: Karrieretag in Boostedt<br />
des BFD Kiel – StOT Boostedt, 9<br />
– 17 Uhr, Rantzau-Kaserne<br />
(Sporthalle), Informationen:<br />
bfdkielstotboostedt@bundeswehr.org<br />
Oktober<br />
05.10.: E-/Z-Schein-Info des BFD<br />
Köln; Köln; BFDKoeln@bundeswehr.org<br />
(bitte Ort und Datum<br />
der Maßnahme angeben; Meldung<br />
bis zwei Wochen vor Maßnahmebeginn)<br />
06.10.: Jobmesse <strong>2011</strong> in Zweibrücken;<br />
BFD Trier; Festhalle<br />
Zweibrücken (Saarlandstr. 9), 9<br />
– 15 Uhr, Informationen: Hr.<br />
Molitor 0651/9129-4818; bfdtrier@bundeswehr.org<br />
10.10.: Unternehmensbesuch<br />
des AK Bundeswehr und Wirtschaft<br />
Bayern bei EADS in Ottobrunn;<br />
www.akbww.de mk
Thema Nachwuchs- und<br />
Imagekampagnen<br />
Führungsunterstützer aus Kastellaun<br />
besuchen zivil-militärische Weiterbildung<br />
Koblenz. Der Aufbau der Handwerksorganisation<br />
von der Kreisebene der Innungen und Kreishandwerkerschaften<br />
bis zur Bundesebene, die Organisationsstrukturen<br />
der Industrie- und Handelskammern<br />
sowie die Nachwuchs- und Imagekampagnen<br />
der Wirtschaft waren Gegenstand einer zivilmilitärischen<br />
Weiterbildung in der Handwerkskammer<br />
(HwK) Koblenz.<br />
Im Rahmen der langjährigen Zusammenarbeit<br />
von Bundeswehr und Wirtschaft hatte dazu das<br />
unter dem Dach der HwK beheimatete Beratungszentrum<br />
Bundeswehr-Wirtschaft (Bz<strong>Bw</strong>Wi) das<br />
Führungspersonal des Führungsunterstützungsbataillons<br />
(FüUstgBtl) 282 eingeladen. Wie die Wirtschaft<br />
stellen die demografischen Herausforderungen<br />
zu Personalgewinnung und -sicherung die<br />
Bundeswehr vor besondere Herausforderungen.<br />
Nur über die Attraktivität des Dienstes und seiner<br />
Perspektiven kann die Bundeswehr die jungen<br />
Menschen für den Soldatenberuf gewinnen, die sie<br />
benötigt und in ihren Reihen sehen möchte.<br />
Das Bataillon widmet dem Personalmanagement<br />
unter der Leitung des stellvertretenden Kommandeurs,<br />
Oberstleutnant Olaf Stamm, einen<br />
Schwerpunkt. „Die Bundeswehr in Kastellaun war<br />
und ist fest in der Region als attraktiver Arbeitgeber<br />
und Wirtschaftsfaktor eingebunden. Als Führungsunterstützer<br />
legen wir viel Wert auf eine gut funktionierende<br />
gesellschaftliche Zusammenarbeit<br />
sowie auf eine einsatzorientierte Ausbildung. Dazu<br />
wird auch zukünftig ein noch engerer Kontakt zu<br />
den Organisationen der Wirtschaft gehören.“<br />
Aufbauend auf den Strukturen der Wirtschaftsorganisationen<br />
wird das Bataillon künftig die Kontakte<br />
zur regionalen Geschäftsstelle der IHK<br />
Koblenz und zur Kreishandwerkerschaft Rhein-<br />
Nahe-Hunsrück, beide mit Sitz in Simmern, sowie<br />
mit den Innungen und Unternehmen ausbauen, um<br />
verstärkt auf die Leistungen der Streitkräfte aufmerksam<br />
zu machen. Dazu gehört auch die Infor-<br />
Neue Fortbildung für Förderungsberater<br />
Düsseldorf. Im Wehrbereich West haben 15 Mitarbeiter<br />
des BFD ihre Beratungskompetenz mit einer<br />
Fortbildung zum ProfilPASS-System erweitert.<br />
Dozentin Brigitte Kräußling vom Bildungsinstitut<br />
Menschen und Potentiale schulte die ersten Teilnehmer<br />
vom 2. bis 4. Mai in Düsseldorf.<br />
Die wichtigste Aufgabe des BFD ist die Eingliederung<br />
der Soldaten in das zivile Erwerbsleben.<br />
Ihre Ausbildung beinhaltet die Vermittlung rechtlicher<br />
Grundlagen, Berufskunde sowie theoretische<br />
und praktische Übungen zum Thema Beratung. Die<br />
„Neuen“ werden mit einem großen Paket an Wissen<br />
in die Praxis entlassen. Um die Kompetenzen<br />
zu erweitern, konzipierte das Dezernat WR 4 der<br />
Wehrbereichsverwaltung West eine Fortbildung.<br />
Die Schulung orientiert sich an der Ausbildung für<br />
ProfilPASS-Berater. Jeder Einzelne hat Fähigkeiten<br />
und Kompetenzen, die über Schul- oder Berufsabschlüsse<br />
hinausgehen, aber im Berufsleben<br />
wichtig sind. Eine zertifizierte Trainerin vermittelt<br />
Anzeige<br />
Techniken, durch die die Berater die individuellen<br />
Fähigkeiten und Interessen der Soldaten erkennen<br />
und gezielt herausarbeiten können.<br />
Mit Hilfe von Übungen wurde unter anderem<br />
das Kommunikationsverhalten der Berater und ihre<br />
Wirkung auf die Soldaten analysiert. Zusammen<br />
mit der Dozentin erarbeiteten die Teilnehmer verschiedene<br />
Frage- und Gesprächstechniken. Mit<br />
diesen Techniken werden die wesentlichen Informationen<br />
zielgerichtet ermittelt und darauf aufbauend<br />
eine passende Förderungsplanung entwickelt.<br />
Zusätzlich zeigte Kräußling auf, wie Missverständnisse<br />
im Beratungsgespräch verhindert und<br />
Konflikte bewältigt werden.<br />
Die Fortbildung rief bei den Mitarbeitern des<br />
BFD ein positives Echo hervor. Eine Teilnehmerin<br />
lobte Kräußling: „Mit dem Inhalt der Fortbildung<br />
habe ich genau das Handwerkszeug erhalten, das<br />
ich zur Erweiterung meiner Beratungskompetenz<br />
noch benötigte.“ WBV West<br />
SaZ-Kurier Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 27<br />
mation über die Möglichkeiten einer berufsnahen<br />
Verwendung am Standort Kastellaun – ein Beitrag<br />
zur gemeinsamen Nachwuchsgewinnung und<br />
Nachwuchssicherung von Bundeswehr, Handwerk,<br />
Industrie, Handel und Dienstleistung.<br />
Um Parallelen zu den Dienstleistungseinrichtungen<br />
des Führungsunterstützungsbataillons zu<br />
gewinnen, erhielt die Gruppe in den Kompetenzund<br />
Bildungseinrichtungen der HwK einen Einblick<br />
in Projektierungen der Informations- und<br />
Kommunikationstechnik. Dass die Ergebnisse der<br />
„Koblenzer Wirtschaftseinweisung“ nicht verpuffen<br />
sollen, hatte der Leiter des Bz<strong>Bw</strong>Wi, Oberst<br />
d.R. Hans-Joachim Benner, deutlich gemacht. Mit<br />
ihren Erfahrungen könnten die Teilnehmer aus<br />
Kastellaun „einen wesentlichen regionalen Eckpfeiler<br />
in der Win-win-Kooperation der neuen Bundeswehr<br />
bilden“. Zugleich würdigte Benner das<br />
Hunsrücker Bataillon als „bewährte Schnittstelle<br />
zum zivilen Bereich“. HwK Koblenz<br />
Job-Speed-Dating<br />
Hannover. 120 Soldaten sind am 12. April der Einladung<br />
zum ersten Informationstag des BFD Hannover<br />
mit dem Kooperationspartner AutoVision<br />
GmbH gefolgt. Vor dem Hintergrund der Zusammenarbeit<br />
Bundeswehr-Wirtschaft wird das Kontaktnetzwerk<br />
in Hannover ausgebaut. Ziel des<br />
Informationstages sei die Vermittlung von Arbeitsplätzen,<br />
sagte Reinhard Brunke vom BFD. Die<br />
Handwerkskammer Hannover wies die Soldaten<br />
auf die Notwendigkeit hin, Stillstand zu vermeiden.<br />
Die Weiterentwicklung der beruflichen Fähigkeiten<br />
wappne für die Anforderungen des Arbeitsmarktes.<br />
Bei der Werksführung gewannen die Teilnehmer<br />
Einblick in die Volkswagen T5-California-<br />
Fertigung. Im Anschluss fanden für Interessierte<br />
kurze Vorstellungsgespräche, so genannte Job-<br />
Speed-Datings, statt. In einem persönlichen<br />
Gespräch stellten Soldaten sich der AutoVision<br />
GmbH, einer Tochtergesellschaft der Volkswagen<br />
AG, als Bewerber vor. BFD Hannover
28 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Nürnberg. 33000 Quadratmeter<br />
misst die beheizte Instandsetzungshalle<br />
der DB in Nürnberg. Genug<br />
Platz, um darin eine Heeresbrigade<br />
mit 1000 Fahrzeugen und Großgerät<br />
unterzubringen. Die Deutsche Bahn<br />
fährt hier gleichzeitig vier komplette<br />
ICE 2 hinein, um sie anschließend<br />
von Grund auf zu überholen bzw.<br />
instandzusetzen.<br />
Die Deutsche Bahn transportiert<br />
Personen und Güter von A nach B.<br />
Das ist das Kerngeschäft. Aber dieser<br />
Konzern leistet mit seinen rund<br />
290000 Mitarbeitern noch viel<br />
mehr.<br />
Einen persönlichen Eindruck<br />
davon konnten sich nun 50 ausgewählte<br />
SaZ bei der DB Fahrzeuginstandhaltung<br />
im Werk Nürnberg<br />
machen. Bei seiner Führung zeigte<br />
Werksleiter Oliver Herrmann, wie<br />
aufwendig es ist, einen ICE 1 innerhalb<br />
von 25 Tagen einem kompletten<br />
„Redesign“ des Innenraums zu<br />
unterziehen. „Teamfähigkeit, eine<br />
perfekte Logistik und qualifiziertes<br />
Personal sind dabei die wichtigsten<br />
Komponenten zum Erfolg“, so der<br />
ehemalige SaZ12-Offizier. Der studierte<br />
Maschinenbauingenieur ist<br />
seit vier Jahren Werksleiter in einem<br />
Neue Jobs bei einem großen<br />
deutschen Arbeitgeber<br />
München. Fünfzehn Soldaten waren<br />
am 31. März bei der Bosch-Siemens-<br />
Hausgeräte-Gruppe (BSH) in Traunreut<br />
zu Gast und haben damit einen<br />
potenziellen Arbeitgeber für ihre Zeit<br />
nach der Bundeswehr besucht. Es<br />
war der erste Unternehmensbesuch,<br />
seitdem eine Kooperationsabsprache<br />
zwischen dem BFD München und<br />
der BSH organisiert wurde.<br />
Eines der Hauptanliegen des<br />
BFD, die Eingliederung ehemaliger<br />
Soldaten auf Zeit in das zivile Berufsleben,<br />
und der Fachkräftemangel in<br />
Wirtschaftsunternehmen haben zu<br />
der Kooperation mit der BSH<br />
geführt. In der Unternehmensgruppe<br />
hat man die Vorteile erkannt, da die<br />
Soldaten über fachlich und sozial<br />
hervorragend herausgebildete Kompetenzen<br />
verfügen. Die BSH besetzte<br />
bereits die Stelle eines Gruppenleiters<br />
im Bereich Kundendienst,<br />
eines Personalsachbearbeiters und<br />
eines Fachreferenten mit ehemaligen<br />
Soldaten. Im Werk in Traunreut entwickelt<br />
und produziert die BSH<br />
SaZ-Kurier<br />
Die Deutsche Bahn ist auch für Quereinsteiger attraktiv<br />
Auf Initiative des Ak<strong>Bw</strong>W Bayern und des BFD besuchen 50 SaZ die DB Fahrzeuginstandhaltung<br />
der 14 Instandsetzungswerke der<br />
Deutschen Bahn AG.<br />
Alle Rädchen müssen dabei<br />
ineinander greifen, wie der Slogan<br />
der Bahn „Mobility, Networks,<br />
Logistics“ bereits erahnen lässt.<br />
Dieses Motto ist tägliches Programm<br />
und steht gleichzeitig für die<br />
drei Vorstandsressorts der Deutschen<br />
Bahn AG.<br />
Unter Mobility ist die geschlossene<br />
Reisekette der Reisenden von<br />
Haustür zu Haustür zu verstehen.<br />
Dabei stehen neben den Angeboten<br />
des Fern- und Nahverkehrs auch<br />
Produkte wie DB Carsharing, DB<br />
Call a Bike oder DB Stadtverkehr<br />
(Busverkehr) zur Verfügung und<br />
runden die Mobilitätskette für den<br />
Kunden ab.<br />
Backöfen. Die Soldaten erhielten<br />
einen Einblick in den großen Produktionsbereich.<br />
Nach dem Rundgang informierte<br />
der Personalchef über die Einstiegsmöglichkeiten.<br />
Diese sind<br />
gegeben über Praktika, den Direkteinstieg<br />
oder Trainee-Programme.<br />
Für das gesamte Bundesgebiet sucht<br />
die BSH Mitarbeiter der Fachrichtungen<br />
Wirtschaftswissenschaften,<br />
Elektrotechnik, Maschinenbau,<br />
Feinwerktechnik, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Informatik, Logistik und<br />
Betriebswirtschaft.<br />
Im Jahr 1967 gegründet, hat die<br />
BSH heute 41 Fabriken in Europa,<br />
Amerika und Asien und ist mit einem<br />
Zertifizierungssiegel als Top-Arbeitgeber<br />
ausgezeichnet. Soldaten können<br />
sich bei weiteren Besuchen mit<br />
dem BFD München an verschiedenen<br />
Fabrikstandorten über den<br />
Arbeitgeber informieren. Bei Interesse<br />
an einer Tätigkeit bei der BSH<br />
wenden Sie sich bitte an den BFD<br />
München. BFD München<br />
Eine Reise ohne das Ressort Networks<br />
wäre jedoch nicht möglich.<br />
Ohne die entsprechende Infrastruktur<br />
(Stellwerke, Weichen, Signale<br />
etc.) wäre die Durchführung einer<br />
Zugfahrt undenkbar. „Nicht nur in<br />
diesem Bereich ergeben sich für<br />
Ingenieure, Facharbeiter, aber auch<br />
Quereinsteiger, bei der Bahn spannende<br />
Aufgabengebiete“, hebt Martin<br />
Dittenhauser – Personalleiter der<br />
DB Netz AG in Nürnberg – hervor.<br />
Mit dem Ressort Logistics ist die<br />
Deutsche Bahn AG vornehmlich<br />
durch DB Schenker auf allen Kontinenten<br />
der Erde vertreten. International<br />
wird jegliche Art von Gütern<br />
oder Fracht transportiert. Fast<br />
100000 Mitarbeiter kümmern sich<br />
im Ausland um die Belange der<br />
Saarbrücken. Auf der Internationalen<br />
Saarmesse vom 2. bis 10.<br />
April in Saarbrücken hat der BFD<br />
zivilberufliche Karrierechancen für<br />
Soldaten präsentiert. Gemeinsam<br />
mit dem Kreiswehrersatzamt<br />
Saarlouis informierten Mitarbeiter<br />
die Messebesucher über Möglichkeiten<br />
der beruflichen Aus- und<br />
Weiterbildung während des Dienstes<br />
als Soldat und nach der Dienstzeit.<br />
Die Bundeswehr bietet Solda-<br />
Kunden und stellen die Logistikkette<br />
per Schiff, Flugzeug oder per<br />
LKW sicher.<br />
So umfangreich wie das Angebotsportfolio<br />
der Deutschen Bahn<br />
AG ist auch das Betätigungsfeld für<br />
Mitarbeiter des Konzerns auf der<br />
ganzen Welt. „Gerne bieten einzelne<br />
Geschäftsfelder Besichtigungen an,<br />
um die Komplexität Bahn erlebbar<br />
zu machen und die unterschiedlichsten<br />
Aufgabenfacetten darzustellen“,<br />
erklärt Sven Latzko, Personalreferent<br />
für Personalrekrutierung in<br />
Nordbayern bei der DB Netz AG.<br />
Machen Sie sich ein Bild und<br />
erleben Sie es selbst. Auch Praktika<br />
sind möglich. Der Ak<strong>Bw</strong>W Bayern<br />
und ihr BFD Standortteam informieren<br />
Sie gerne. Ak<strong>Bw</strong>W Bayern<br />
BFD präsentierte Karrieretipps<br />
auf der Saarmesse<br />
Gut vorbereitet: der BFD auf der Saarmesse<br />
in Saarbrücken.<br />
ten nicht nur Karrierechancen<br />
während der<br />
Dienstzeit, sondern öffnet<br />
Türen für die Karriere<br />
danach. Mitarbeiter<br />
des BFD Trier veranschaulichten<br />
den interessierten<br />
Besuchern auf<br />
der Verbrauchermesse<br />
die Leistungen von der<br />
Beratung und Qualifizierung<br />
bis zur Unterstützung<br />
bei der Einarbeitung<br />
auf einem neuen<br />
Arbeitsplatz.<br />
Der BFD erleichtert Soldaten<br />
den Weg in die zivile Karriere unter<br />
anderem mit internen Bildungsprogrammen<br />
und Berufsorientierungspraktika<br />
während des Dienstes. Für<br />
den Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern<br />
und Bildungsträgern organisiert<br />
er Job- und Bildungsmessen.<br />
Der optimale Start beginnt allerdings<br />
schon nach Dienstantritt mit<br />
der frühzeitigen ersten Beratung.<br />
BFD Trier
Qualifizierungsinitiative<br />
für SaZ startet im Herbst<br />
Würzburg. Die Mitglieder des BeratungszentrumsBundeswehr-Wirtschaft<br />
für die Region Franken haben<br />
sich am 14. April zur Beiratssitzung in<br />
Würzburg getroffen. Mit den Handwerkskammern<br />
Frankens wurde das<br />
Projekt „Qualifizierungsinitiative<br />
SaZ 4+“ ins Leben gerufen. Soldaten<br />
mit einer Verpflichtungszeit von vier<br />
Jahren sind teilweise ohne Berufsabschluss.<br />
Am Ende der Dienstzeit steht<br />
ihnen Berufsförderung von sieben<br />
Monaten zur Verfügung. Mit der<br />
„Qualifizierungsinitiative SaZ 4+“<br />
können Soldaten einen anerkannten<br />
Beruf abschließen und einen passgenauen<br />
Arbeitsplatz im Handwerk finden.<br />
Kern sind ein einwöchiges<br />
Berufsorientierungsseminar mit Einzel-Profiling,<br />
ein Berufsorientierungspraktikum<br />
sowie eine bis zu sieben<br />
Monate lange überbetriebliche<br />
Ausbildung plus reguläres Ausbildungsverhältnis.<br />
Länger als vier Jahre<br />
Dienende, die eine berufliche Neuorientierung<br />
anstreben, können ebenfalls<br />
einsteigen. Beginn ist im Herbst.<br />
Infos beim BFD Würzburg.<br />
BFD Würzburg<br />
Jobbörse bei den Heeresfliegern<br />
Würzburg. Der Berufsförderungsdienst<br />
Würzburg hatte am 12. Mai<br />
ausscheidende Soldaten auf Zeit zu<br />
einer Bildungs- und Jobbörse nach<br />
Niederstetten eingeladen. Insgesamt<br />
31 Bildungsträger, Unternehmen<br />
und Behörden präsentierten<br />
am Heeresfliegerstandort ihr Bildungs-<br />
und Jobangebot. Rund 420<br />
Soldaten nahmen das Angebot wahr<br />
SaZ-Kurier/Reservisten Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 29<br />
Reden ist Silber, Schweigen Gold – wirklich?<br />
Ein Ratgeber für den guten Ton im Vortrag<br />
Von Markus Krämer<br />
Reden sei Silber, Schweigen<br />
Gold? Wer das Buch „Reden<br />
macht Leute“ liest, muss zu einem<br />
anderen Schluss kommen.<br />
Vorträge gekonnt<br />
vorbereiten und gut präsentieren<br />
hilft in vielen<br />
Lebenssituationen, ob<br />
privat oder beruflich,<br />
enorm weiter. Gekonntes<br />
Reden im Beruf kann<br />
Gold wert sein.<br />
In „Reden macht<br />
Leute“ aus der Walhalla<br />
Executive Edition gibt<br />
die renommierte Rhetorik-Trainerin<br />
Gudrun Fey<br />
(seit 1997 geschäftsführende<br />
Gesellschafterin von study<br />
& train, Gesellschaft für Weiterbildung<br />
mbh, Stuttgart) Tipps und<br />
Tricks, wie ein begeisterter, persönlicher<br />
Vortrag Ohren öffnet. Die<br />
freie Rede ist einfacher als viele<br />
denken, denn jeder hat eine natürliche<br />
Redebegabung. Wer im Vortrag<br />
30 Jahre Ak<strong>Bw</strong>W Bayern<br />
Gemäß dem Motto „feste arbeiten<br />
und Feste feiern“ begeht der<br />
Arbeitskreis Bundeswehr und Wirtschaft<br />
Bayern (Ak<strong>Bw</strong>W) seinen 30.<br />
Geburtstag. Zur aktiven Netzwerkarbeit<br />
gehören die Beratung und der<br />
Austausch von hochqualifizierten<br />
und leistungsorientierten Fach- und<br />
Führungskräften zwischen Bundeswehr<br />
und Wirtschaft. Der Arbeitskreis<br />
wurde 1981 von der Industrieund<br />
Handelskammer (IHK) und der<br />
Vereinigung der Arbeitgeber in Bayern<br />
(VAB) gegründet. Die Feier findet<br />
am 21. Juli in der IHK-Akademie-<br />
Mittelfranken unter der Schirmherrschaft<br />
von Ministerpräsident Horst<br />
Seehofer statt. Um 11 Uhr eröffnet<br />
Christian Schmidt, Parlamentarischer<br />
Staatssekretär im BMVg, eine<br />
Jobbörse für 300 „hochqualifizierte<br />
SaZ 12“, die kommendes Jahr ihren<br />
beruflichen Weg in der Wirtschaft<br />
fortsetzen werden mit Allianz, A/S/S,<br />
Baumüller, Bundespolizei, BMW,<br />
Max Bögl, Bosch, DATEV, Deutscher<br />
Bahn, Lufthansa,<br />
Telecom, Diehl , Dräxlmaier, Eurocopter,<br />
ESA, FERCHAU Engineering,<br />
Frankenbrunnen, GCA Projektmanagement+Consulting,<br />
Kraus- Maffei<br />
Wegmann, Krones, Kühne&Nagel,<br />
Leistritz, Leoni, N-ERGIE, Nürnberger,<br />
Securitas, Siemen, SKF,<br />
Stieg&Partner, TRIPS und UVEX.<br />
Um 16 Uhr beginnt der Meinungsaustausch<br />
mit Führungskräften aus<br />
Bundeswehr und Wirtschaft zum<br />
Thema: „Outplacement und Nachwuchsgewinnung“.<br />
Der Bundesvorsitzende,<br />
Oberst Ulrich Kirsch, und<br />
der D<strong>Bw</strong>V entbieten die herzlichsten<br />
Geburtstagsgrüße für 30 Jahre harte<br />
Arbeit und eine Erfolgsstory. ■<br />
und bekamen wertvolle Entscheidungshilfen<br />
für ihre Zukunft. Den<br />
Teilnehmern wurde auf der Veranstaltung<br />
deutlich, dass man sich<br />
qualifizieren und weiterbilden<br />
muss, um auf dem Arbeitsmarkt zu<br />
bestehen. Zu den gewonnenen<br />
Erkenntnissen werden die Soldaten<br />
beim BFD beraten und zielgerichtet<br />
qualifiziert. BFD Würzburg<br />
seine persönlichen Stärken gezielt<br />
einsetzt und die richtige Einstellung<br />
hat, fesselt das Publikum, gewinnt<br />
Respekt. Auch das Erkennen der<br />
eigenen<br />
Schwächen<br />
durch das Lesen<br />
dieses Buches<br />
hilft weiter, in<br />
Reden und Vorträgen<br />
seinen<br />
Mann respektive<br />
seine Frau zu stehen.<br />
Ein Blick in<br />
das Inhaltsverzeichnis<br />
zeigt die<br />
Spannbreite, die<br />
die Autorin mit<br />
Beispielen, Praxisempfehlungen<br />
und hilfreichen Zitaten unterhaltsam<br />
und kurzweilig den Lesern<br />
näher bringt: mit der richtigen Einstellung<br />
zum Erfolg – Lampenfieber<br />
geschickt nutzen – was Sie bei<br />
Vorträgen beachten sollten – den<br />
Vortrag souverän meistern – mit<br />
Anzeige<br />
dem Vortrag überzeugen – selbstsicherer<br />
durch Feedback. Alle Phasen<br />
eines Vortrages respektive einer<br />
Rede in Vorbereitung, Durchführung<br />
und Nachbereitung werden<br />
eingehend behandelt. Nach dem<br />
Studium des Buches kann man sich<br />
den Fragen und Herausforderungen<br />
der verschiedenen Auditorien stellen.<br />
Wer beruflich vorankommen<br />
will, lernt mit „Reden macht Leute“,<br />
überzeugend und kompetent<br />
aufzutreten. Das Buch ist für das<br />
Meistern der Situationen während<br />
des Dienstes in der Bundeswehr,<br />
aber auch nach der Bundeswehrzeit<br />
in Bewerbungsverfahren sowie im<br />
beruflichen Werdegang gut zu<br />
gebrauchen!<br />
Fey, Gudrun: Reden macht Leute! –<br />
Vorträge gekonnt vorbereiten und<br />
präsentieren, Trainingsbuch zur Rhetorik;<br />
Walhalla Executive Edition,<br />
Regensburg <strong>2011</strong>, 160 Seiten, ISBN<br />
978-3-8029-3851-1, 29,90 Euro.
Vorsorge...?<br />
Jetzt ausfüllen,<br />
unterschreiben und abschicken.<br />
Ja, informieren Sie mich zum Thema Kranken- und Pflegeversicherung<br />
______________________________________________<br />
Name Vorname Geb. Datum<br />
______________________________________________<br />
Privatanschrift<br />
______________________________________________<br />
Kaserne, Standort, Einheit<br />
______________________________________________<br />
Telefon/Mobil*<br />
______________________________________________<br />
E-Mail*<br />
* Mit meiner Unterschrift willige ich ein, dass die Continentale Krankenversicherung die von mir<br />
angegebenen personenbezogenen Daten für die Erbringung der Informationsleistungen speichert<br />
und an den regional für mich zuständigen Bundeswehr-Experten übermittelt. Ich bin damit<br />
einverstanden, dass der Bundeswehr-Experte die Informationsleistungen auch per Telefon und<br />
E-Mail erbringen darf.<br />
Gilt das auch für mich?<br />
... ein MUSS für jeden Soldaten!<br />
Continentale<br />
Krankenversicherung a.G.<br />
Bundeswehrservice<br />
Ruhrallee 92<br />
44139 Dortmund<br />
Tel. 0231 919-3003<br />
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www.continentale.de/bundeswehr<br />
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Seit 1956<br />
Partner der FÖG<br />
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Datum Unterschrift<br />
Hinweis nach § 28 Abs. 4 BDSG:<br />
Sie können der Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten zu Werbezwecken jederzeit bei<br />
der Continentale Krankenversicherung oder bei dem für Sie zuständigen Bundeswehr-Experten<br />
widersprechen.<br />
Sprechen Sie mit unseren<br />
Bundeswehr-Experten!<br />
�
Fotos (2): dpa<br />
Romanus Kohl während eines<br />
Gesprächs mit einem Soldaten.<br />
Mehr als 100 davon hat er schon<br />
im ersten Jahr geführt.<br />
Seedorf. An seinen ersten gefallenen<br />
Soldaten kann sich Romanus<br />
Kohl noch ganz genau erinnern. Am<br />
7. Oktober 2010 verübten die Taliban<br />
einen Selbstmordanschlag auf<br />
einen Bundeswehrkonvoi in Nord -<br />
afghanistan. Ein 26 Jahre alter Oberfeldwebel<br />
aus der Kaserne in Seedorf<br />
starb, sechs seiner Kameraden<br />
wurden verletzt. Noch am selben<br />
Tag klingelte der katholische Pfarrer<br />
bei der Lebensgefährtin des<br />
Gefallenen, um ihr die traurige<br />
Nachricht zu überbringen.<br />
Die junge Frau war ruhig und<br />
unglaublich gefasst. „Sie wusste<br />
gleich, was Sache ist“, erzählt Kohl.<br />
„Den Angehörigen wird vorher<br />
gesagt: Wenn ein Pfarrer vor der Tür<br />
steht, ist was Schlimmes passiert.“<br />
Seit fast zwei Jahren arbeitet Kohl<br />
als Militärseelsorger in der Kaserne<br />
im Kreis Rotenburg (Niedersachsen).<br />
Mit Todesfällen musste er sich<br />
in der kurzen Zeit gleich mehrmals<br />
beschäftigen: 1100 Soldaten rückten<br />
im vergangenen Jahr von Seedorf<br />
nach Afghanistan aus, vier Fallschirmjäger<br />
überlebten den Einsatz<br />
am Hindukusch nicht.<br />
52 Bundeswehrsoldaten sind<br />
seit Beginn des Afghanistan-Krieges<br />
2001 ums Leben gekommen. 34<br />
von ihnen starben bei Gefechten<br />
oder Anschlägen. In solchen Zeiten<br />
haben die Militärpfarrer viel zu tun.<br />
Denn mit der Zahl der Toten steigt<br />
auch die Angst der Männer und<br />
Frauen vor dem Dienst in dem Krisengebiet.<br />
Gerade erst hat Kohl mit<br />
einem Soldaten gesprochen, der am<br />
1. Juli nach Afghanistan geht. „Er<br />
hat gesagt, er lässt es nicht an sich<br />
ran. Er hofft, dass alles gut geht.“<br />
Über ihre Ängste und Sorgen<br />
wollen viele in der Kaserne jedoch<br />
nicht offen sprechen. „Es wird viel<br />
verdrängt“, sagt Kohl. Auch zu Hause<br />
erzählen die Soldaten wenig, um<br />
ihre Familie nicht zu belasten. Ande-<br />
Blickpunkt Militärseelsorge Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 37<br />
Schmerzvoller Moment:<br />
Wenn der Militärpfarrer klingelt<br />
Wieder trägt Deutschland Soldaten zu Grabe. Militärseelsorger wie<br />
Romanus Kohl haben in diesen Zeiten viel zu tun. Sie überbringen den<br />
Familien die Todesnachricht und sind für Soldaten da, die vor ihrem<br />
Afghanistan-Einsatz Ängste plagen.<br />
re fürchten wiederum, als Schwächlinge<br />
dazustehen. „Sie meinen, sie<br />
müssen den coolen Macho raushängen<br />
lassen.“ Mit Kohl und seinem<br />
evangelischen Kollegen Bernd<br />
Göde können die rund 3500 Männer<br />
und Frauen dagegen über alles<br />
reden, ohne dass etwas nach außen<br />
dringt.<br />
Die beiden Pfarrämter befinden<br />
sich in einem unscheinbaren Klinkerbau<br />
mitten auf dem Kasernengelände.<br />
Psychologe und Sozialdienst<br />
sitzen auf demselben Flur.<br />
Kohl empfängt die Soldaten an<br />
einem kleinen Tisch in seinem Büro.<br />
Hellgrüne Kissen liegen auf den<br />
Sesseln, an der Wand hängt ein Kruzifix,<br />
in der Ecke steht die Fahne der<br />
katholischen Militärseelsorge. Kohl<br />
selbst hat nicht gedient. Auch den<br />
Einsatz von Waffen lehnt der 48-<br />
Anzeige<br />
Jährige ab. „Ich muss das nicht gutheißen.<br />
Ich muss nur Verständnis<br />
haben.“ Mehr als 100 Gespräche hat<br />
Kohl allein in seinem ersten Jahr in<br />
Seedorf geführt. Auch wegen Beziehungsproblemen,<br />
bevorstehenden<br />
Versetzungen oder Streitigkeiten<br />
mit den Kameraden kommen seine<br />
Schützlinge zu ihm. Immer mehr<br />
wenden sich auch nach einem Auslandseinsatz<br />
an ihn – weil sie die Bilder<br />
einfach nicht vergessen können.<br />
„Die Dinge, die die Soldaten sehen,<br />
werden schlimmer. Und auch die<br />
Dauerängste traumatisieren“, erläutert<br />
Kohl.<br />
Im Juli nächsten Jahres geht<br />
auch der Pfarrer an die Front. Denn<br />
für Militärseelsorger gilt dasselbe<br />
wie für ausgebildete Berufssoldaten:<br />
Wer gesund und belastbar ist,<br />
der muss. Mehrere Monate wird<br />
Trauerfeiern in Afghanistan<br />
abzuhalten, zählt zu den traurigsten<br />
Aufgaben für Militärpfarrer.<br />
Kohl die Männer und Frauen im<br />
Bundeswehrfeldlager in Masar-i-<br />
Scharif betreuen. Das ist zwar noch<br />
lange hin. „Gedanklich bin ich aber<br />
schon da.“ Mit jedem getöteten Soldaten<br />
ein bisschen mehr. dpa
40 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
D<strong>Bw</strong>V Intern<br />
Der neue Mitgliedsausweis kommt!<br />
Sehr geehrtes Mitglied,<br />
wie Ihnen vielleicht bereits bekannt geworden ist, wird der Deutsche BundeswehrVerband für seine Mitglieder einen neuen, zeitgemäßen<br />
Mitgliedsausweis einführen.<br />
Dieser Ausweis im Scheckkartenformat unterscheidet sich nicht nur in Material und Aufmachung, sondern bietet Ihnen rückseitig<br />
die für Sie wichtigsten Telefonnummern. Sie haben somit im Bedarfsfall den direkten Kontakt immer zur Hand.<br />
Um die Einführung/Anforderung geordnet und möglichst zeitnah durchführen zu können, hat der Deutsche BundeswehrVerband<br />
nach eingehenden Beratungen nachfolgende Vorgehensweise beschlossen:<br />
Für den Erhalt des neuen Ausweises bitten wir Sie, uns mit dem separaten Formular (nächste Seite) Ihre persönliche Anforderung<br />
mitzuteilen. Um diese Anforderung bearbeiten zu können, ist es erforderlich, auf dem Formular mindestens die gekennzeichneten<br />
Pflichtfelder auszufüllen. Mit diesen Pflichtfeldern möchten wir die einmalige Gelegenheit nutzen, unseren Datenbestand zu überprüfen<br />
und auf einen möglichst aktuellen Stand zu bringen.<br />
Die erforderlichen Anforderungsformulare werden Ihnen in Form von Einzelformularen, online über die Homepage des Verbandes<br />
und der <strong>FöG</strong> sowie als Abdruck hier auf der gegenüberliegenden Seite zur Verfügung gestellt.<br />
Die schrittweise Einführung beginnt mit dem 01.07.<strong>2011</strong>. Hierbei werden wir getrennt nach Landesverbänden in 2-Monatsschritten<br />
vorgehen. Diese Maßnahme dient der Vermeidung überlanger Wartezeiten. Bei einem noch nicht konkret abzuschätzenden Anforderungsaufkommen<br />
benötigen wir diese 2-Monatsschritte, um ggf. die geplanten Bearbeitungsabläufe anzupassen.<br />
Grundsätzlich wird die Online-Anforderung über die Homepage des Verbandes oder der <strong>FöG</strong><br />
bevorzugt.<br />
Folgende Reihenfolge wurde beschlossen:<br />
01.07.<strong>2011</strong><br />
Landesverband<br />
Ost<br />
01.09.<strong>2011</strong><br />
Landesverband<br />
Nord<br />
01.11.<strong>2011</strong><br />
Landesverband<br />
West<br />
01.01.2012<br />
Landesverband<br />
Süddeutschland<br />
In der hier beschlossenen Reihenfolge bitten wir Sie keinerlei Wertung zu sehen. Diese Reihenfolge dient ausschließlich<br />
der Aufgabe, eine geordnete, möglichst zeitnahe Bereitstellung der angeforderten Ausweise gewährleisten zu können.<br />
Auf Ihre Anforderungen freuen wir uns und sind uns sicher, Ihnen mit dem neuen Ausweis eine<br />
zeitgemäße Variante und einen zusätzlichen Service bieten zu können.
Anforderung neuer Mitgliedsausweis<br />
Dienstgrad:<br />
Amtsbezeichnung:<br />
Name:<br />
Vorname:<br />
Straße:<br />
PLZ:<br />
Adresszusatz:<br />
Telefon:<br />
E-Mail:<br />
Einheit/<br />
Truppenteil:<br />
PLZ:<br />
Ich wurde am/werde am:<br />
Heer<br />
Luftwaffe<br />
Herr<br />
Dienstzeitende am:<br />
JA NEIN<br />
Frau<br />
Ort:<br />
Dienstort:<br />
Marine SanD SKB EhepartnerS<br />
Mitgliedsnummer:<br />
Student Hinterblieb.<br />
Berufssoldat<br />
a.D. d.R. BFD<br />
D<strong>Bw</strong>V Intern Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 41<br />
Titel:<br />
Akad.<br />
Titel:<br />
Mobil:<br />
Zeitsoldat<br />
Ehemalige (hier ist bei Einheit/Dienstort die<br />
Angabe der ERH-Kameradschaft ausreichend)<br />
Status DG<br />
Ort, Datum Unterschrift<br />
Geburtsdatum<br />
FWD<br />
Änderungen gültig ab:<br />
– wird vom Verband ausgefüllt –<br />
Bundesbeamter/<br />
Arbeitnehmer des Bundes<br />
Kenn-Nr.<br />
Datenschutzerklärung<br />
Mit Abgabe dieses Antrages gebe ich meine Einwilligung gemäß Bundesdatenschutzgesetz zur Verarbeitung und Nutzung meiner geschützten,<br />
personenbezogenen Daten.<br />
Der Verarbeitung und Nutzung meiner personenbezogenen Daten durch die Förderungsgesellschaft des Deutschen BundeswehrVerbandes mbH<br />
zur ausschließlichen Information über Service-Angebote stimme ich zu (bitte Zutreffendes ankreuzen).<br />
Ohne eine Angabe in den Pflichtfeldern (gelb) ist eine Bearbeitung leider nicht möglich!<br />
Bevorzugt! Anforderung online über www.dbwv.de oder www.foeg.de<br />
Anforderung per Post an: D<strong>Bw</strong>V, Südstraße 123, 53175 Bonn; Anforderung per Telefax an: 0228 3823–220
42 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Für Vertrauenspersonen<br />
BMVg-Staatssekretär Stéphane Beemelmans (Bildmitte) gratuliert dem neuen GVPA-Vorstand zur<br />
Wahl; v.l.n.r. OStFw Armin Mack (Heer), OStFw Franz Koch (ZSanD<strong>Bw</strong>), OStBtsm Klaus Backhaus (Stellvertreter),<br />
StGefr Daniel Marx (Marine), Maj André Wüstner (Sprecher GVPA), OStFw Wolfgang Kiencke<br />
(Luftwaffe), OStGefr Michael Mangold (Stellvertreter), StFw Berthold Drasch (SKB).<br />
6. Gesamtvertrauenspersonenausschuss nimmt Arbeit auf<br />
Bonn. In der Woche vom 23. bis 27.<br />
Mai kam auf Einladung des Zentralen<br />
Wahlvorstandes der Mitte April<br />
gewählte 6. Gesamtvertrauenspersonenausschuss<br />
(GVPA) im Verteidigungsministerium<br />
zu seiner ersten<br />
Sitzung zusammen. Das frisch<br />
gewählte Gremium beauftragte den<br />
Zentralen Wahlvorstand, die Vorstandswahlen<br />
durchzuführen. Nach<br />
getaner Arbeit übergab dieser dann<br />
die Sitzungsleitung an den alten und<br />
neuen Sprecher des GVPA.<br />
Als Sprecher des GVPA wurde<br />
Maj Andrè Wüstner, auch 2. Stellvertreter<br />
des Bundesvorsitzenden, einvernehmlich<br />
wieder gewählt. Gleichfalls<br />
im Amt bestätigt wurde als Stellvertreter<br />
des Sprechers OStBtsm<br />
Klaus J. Backhaus. Zum weiteren<br />
Stellvertreter des Sprechers rückte<br />
OStGefr Michael Mangold auf,<br />
nachdem der bisherige Stellvertreter,<br />
Hptm Guido Bienert, für diese Aufgabe<br />
nicht mehr zur Verfügung stand.<br />
Alle drei Kameraden sind bereits für<br />
die Geschäftsführung des GVPA<br />
freigestellt.<br />
In die damit frei gewordene<br />
Position des Bereichssprechers<br />
Heer rückt darauf OStFw Armin<br />
Mack, Infanterieschule Hammelburg,<br />
auf. Als Sprecher Luftwaffe<br />
wurde nach zwischenzeitlicher Versetzung<br />
in die zur SKB gehörige 8./<br />
SpezPiBtl 164 Husum OStFw Wolfgang<br />
Kiencke bestätigt, der sich<br />
gegen einen weiteren Bewerber<br />
knapp durchsetzte. Neuer Sprecher<br />
Marine wurde einvernehmlich Kpt-<br />
Lt Uwe Sonntag, MarA Rostock/<br />
Berlin, zugleich Vorsitzender Marine<br />
im D<strong>Bw</strong>V.<br />
Im Amt bestätigt wurde schließlich<br />
StFw K. Berthold Drasch, Heeresamt<br />
Köln, als Bereichssprecher<br />
Streitkräftebasis, sowie OStFw<br />
Franz X.A. Koch, 1./SanLehrRgt<br />
Feldkirchen, als Bereichssprecher<br />
ZsanD<strong>Bw</strong>.<br />
Nicht ganz ohne Stolz vermerkt<br />
dieses Magazin, dass sich der Vorstand<br />
des GVPA damit ausnahmslos<br />
aus Mitgliedern des D<strong>Bw</strong>V zusammen<br />
setzt.<br />
Diesem in § 40 SBG festgelegten<br />
Vorstand stehen weitere Kameraden<br />
über das gesetzlich verlangte Minimum<br />
hinaus als stellvertretende<br />
Bereichssprecher helfend zur Seite.<br />
Diese Aufgabe übernahmen: für das<br />
Heer OStGefr Christian Gösche,<br />
2./ABCAbwRgt 750 Bruchsal, und<br />
StUffz André Höß, 1./ LLUstgBtl<br />
262 Merzig; für die Luftwaffe Hptm<br />
Guido Bienert, FlBtrb-Stff/ JaboG 31<br />
„B“, und StFw Thomas Riedel,<br />
TGrp/ LTG 62 Wunstorf; für die<br />
Marine OStBtsm Klaus J. Backhaus,<br />
GVPA beim BMVg, und StGefr<br />
Daniel Marx, TGrp/ MFG 5 Kiel; für<br />
die Streitkräftebasis StHptm Knut<br />
Kiesewetter, SanA<strong>Bw</strong> München, und<br />
OMt Sebastian Kleinmann, 3./<br />
LogBtl 162 Boostedt; und für den<br />
Zentralen Sanitätsdienst StFw Ralf<br />
Böbs, FachSanZ Köln-Wahn, sowie<br />
StGefr Marko Stehr, 2./ LazRgt 21<br />
Rennerod. Allen gewählten Kameraden<br />
viel Glück im neuen (oder auch<br />
alten) Amt.<br />
Freilich konnten sich die glücklichen<br />
Bewerber bei Wahl und Vorstandswahl<br />
nicht groß der Freude<br />
hingeben. Denn mit Abschluss der<br />
Wahl ging gleich wieder die Arbeit<br />
mit dem SBG los. Nur einen Tag nach<br />
der Vorstandswahl machte der Staatssekretär<br />
im BMVg, Stéphane Beemelmans,<br />
dem 6. GVPA seine Aufwartung,<br />
und stand den Mitgliedern<br />
Rede und Antwort zum Sachstand<br />
der Bundeswehr-Reform.<br />
Mit von der Partie waren auch der<br />
Unterabteilungsleiter PSZ I, Flottillenadmiral<br />
Rainer Brinkmann und<br />
der Unterabteilungsleiter PSZ II,<br />
Ministerialdirigent Lothar Maikranz.<br />
In einer aktuellen Schilderung der<br />
Planungs- und Prozessabläufe erläuterte<br />
Staatssekretär Beemelmans den<br />
zeitlichen Ablauf sowie den geplanten<br />
Start mit der Übergabe der Aufgabenkataloge<br />
an die Projektleiter,<br />
die für den 10. Juni <strong>2011</strong> vorgesehen<br />
ist. Um welche Projekte es sich hierbei<br />
handelt, stellte er den Mitgliedern<br />
des GVPA kurz dar.<br />
Im weiteren Gesprächsverlauf<br />
ging er darauf ein, dass die Stationierungsentscheidungen<br />
im Herbst<br />
bekannt gegeben werden. Sie werden<br />
die gesamte Struktur bis auf Einheitsebene,<br />
den militärischen und den<br />
zivilen Anteil von Dienststellen enthalten.<br />
Einzelpersonalmaßnahmen<br />
sollen seiner Meinung nach erst nach<br />
verschiedenen Grundsatzentscheidungen<br />
getroffen werden. Zitat: „Erst<br />
abfliegen, wenn ein Landeplatz vor-<br />
handen ist!“ Ein Reformbegleitprogramm<br />
zur Neustrukturierung ist in<br />
Vorbereitung. In dem sollen Regelungen<br />
zum Abbau von Überhängen,<br />
von Härtefällen, Altersteilzeit und<br />
notwendigen Gesetzesänderungen<br />
vorbereitet werden.<br />
Eine der wichtigsten Herausforderungen<br />
wird sicherlich auch jene<br />
sein, die den zukünftigen Personalkörper<br />
der Bundeswehr betrifft. Dieses<br />
ließ sich aus den Äußerungen<br />
von Flottillenadmiral Brinkmann<br />
herauszuhören. Man muss über die<br />
Schaffung von Anreizsystemen für<br />
den Statuswechsel BS zum SaZ<br />
nachdenken, gleichzeitig aber auch<br />
ein System aufbauen, dass die Portabilität<br />
von Versorgungsansprüchen<br />
dann auch für SaZ zukünftig<br />
gewährleistet. Ziel ist es auch, den<br />
Ergänzungs- und Regenerationsbedarf<br />
zu senken und den Binnenmarkt<br />
der Bundeswehr besser zu nutzen,<br />
beispielsweise durch Übernahme<br />
von Personal über Statusgrenzen<br />
zum Erhalt von Qualifikationen. ■<br />
Soldatenvertretung fast in Kompaniestärke: Der 6. GVPA hat 60 Mitglieder und besteht aus 35 jetzt neu<br />
gewählten Vertretern der Vertrauenspersonen und den (derzeit) 25 Soldatenvertretern im HPR BMVg.
Ministerium überarbeitet ZDv 10/2<br />
Bonn. Nach langem Zögern hat das<br />
Verteidigungsministerium Mitte<br />
Mai einer Überarbeitung der „Bibel<br />
der Vertrauenspersonen“ auf den<br />
Weg gebracht. Mit Schreiben vom<br />
18. Mai <strong>2011</strong> leitete das BMVg –<br />
Fü S I 3 die Beteiligung der Berufsverbände<br />
nach § 35a Soldatengesetz<br />
ein. Die „Zentrale Dienstvorschrift<br />
10/ 2 – Beteiligung der Soldaten<br />
durch Vertrauenspersonen“<br />
soll nach 2007 ein weiteres Mal<br />
aktualisiert werden. Diesmal sind<br />
aber auch inhaltliche Änderungen<br />
dabei.<br />
So soll das Kapitel 2 über die<br />
Ausübung von Beteiligungsrechten<br />
erweitert werden, um einen zusätzlichen<br />
Abschnitt über die Beteiligung<br />
im Rahmen besonderer Auslandsverwendungen.<br />
Dieser Abschnitt<br />
muss dabei insbesondere die<br />
geltende Gesetzeslage, wie sie das<br />
Bundesverwaltungsgericht in sei-<br />
Für Vertrauenspersonen und Personalräte Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 43<br />
Dienstzeitregelung und mehr gefordert<br />
Berlin. Dass es der Opposition stets<br />
etwas leichter als der Regierung<br />
fällt, Unterstützung für Forderungen<br />
der Berufsverbände zu bekunden,<br />
ist eine alte Erfahrung der Soldaten.<br />
Um so erfreuter reagierten<br />
die Vertreter der „Arbeitsgemeinschaft<br />
D<strong>Bw</strong>V in der CDA“ daher,<br />
als am 28./ 29. Mai die alle zwei Jahre<br />
stattfindende Bundestagung der<br />
CDU-Sozialausschüsse (CDA) sich<br />
einige zentrale Forderungen der<br />
Soldaten zu eigen machte. Die Bun-<br />
Der „Altvater“ in neuer Auflage:<br />
destagung forderte für die Soldaten<br />
die umgehende Schaffung einer<br />
Dienstzeitregelung in Anlehnung<br />
an die Regelung für die Bundespolizei,<br />
und hierbei insbesondere die<br />
Angleichung der Vergütungssätze<br />
für mehr geleisteten Dienst (d.h.<br />
eine Anhebung dienstgradabhängig<br />
auf Sätze zwischen 12 und 21 Euro<br />
pro Stunde).<br />
Ebenfalls wird für die kommende<br />
Freiwilligenarmee die Einräumung<br />
von Beteiligungsrechten<br />
nem Camp-Marmal-Beschluss<br />
vom 21. Juli 2009 beschrieben hat,<br />
in leicht verständliche Worte fassen.<br />
Zur Aktualisierung steht auch<br />
die „Anlage 4“ an, welche eine<br />
Liste der vom Ministerium als für<br />
Soldaten personalratsfähig anerkannten<br />
militärischen Dienststellen<br />
enthält. Diese Anlage soll zum<br />
einen durch Sammelbegriffe übersichtlicher<br />
gestaltet werden. Daneben<br />
gibt es auch einige neue Einträge,<br />
die in der Sache aber lediglich in<br />
den letzten Jahren ergangene<br />
Gerichtsentscheidungen umsetzen.<br />
Ferner sollen einige Formblätter für<br />
Personal- und Disziplinarmaßnahmen<br />
überarbeitet werden.<br />
Der Deutsche BundeswehrVerband<br />
hat seine Stellungnahme mit<br />
einer Reihe von Verbesserungsvorschlägen<br />
fristgerecht zum 20. Juni<br />
abgegeben. ■<br />
nach dem Maßstab der übrigen<br />
Angehörigen der Bundeswehr – mit<br />
den erforderlichen Einsatzklauseln,<br />
wie sie auch in der Bundespolizei<br />
und anderswo üblich sind – gefordert.<br />
Die CDA-Bundestagung kritisierte<br />
außerdem die Benachteiligung<br />
der Soldaten und anderer<br />
Beschäftigter mit besonderer<br />
Altersgrenze beim Versorgungsausgleich<br />
im Fall der Scheidung, und<br />
die immer noch ausstehende Ren-<br />
Ein verlässlicher Freund des Personalrats<br />
Als literarisches Osterei präsentiert<br />
der gewerkschaftliche<br />
Bund-Verlag all denen, die sich mehr<br />
oder weniger regelmäßig mit dem<br />
Personalvertretungsrecht befassen,<br />
die neue 7. Auflage des bekannten<br />
„Altvater“. Der „Altvater“ erläutert<br />
mit klarem Standpunkt auf der Seite<br />
der Personalräte und Gewerkschaften<br />
die großen und kleinen Rechtsprobleme<br />
im BPersVG.<br />
Dabei gruppiert sich um den<br />
Nestor der Mitbestimmung in der<br />
früheren ötv und heutigen ver.di,<br />
Lothar Altvater, ein hoch professionelles<br />
Team von erfahrenen Praktikern.<br />
Gegenüber der 6. Auflage 2008<br />
hat sich das Autorenkollektiv wieder<br />
einmal verändert. Das Team musste<br />
den viel zu frühen Tod von Wolfgang<br />
Hamer verkraften; ihn ersetzt nun Dr.<br />
Eberhard Baden, über seine Kanzlei<br />
in Bonn weit hinaus bekannter Fachmann<br />
für Mitbestimmungs- und<br />
Beamtenrecht. Zugleich hat es sich<br />
„individualisiert“, indem die Bearbeiter<br />
der einzelnen Teile nun jeweils<br />
angegeben werden. Dass sich der<br />
„Altvater“ unverändert vor allem an<br />
den Praktiker wendet, zeigt sich<br />
besonders daran, dass mit sehr viel<br />
Mühe und Sorgfalt der Blick über das<br />
BPersVG selbst hinaus geweitet<br />
wird. So sind diesen ergänzenden<br />
Vorschriften rund 600 von 2300<br />
Druckseiten gewidmet. Sie umfassen<br />
eine gründliche Erläuterung der<br />
Wahlordnung (Anhang I -BPers-<br />
VWO) sowie in diversen weiteren<br />
Anhängen das Richtervertretungs-<br />
recht des Bundes (Anhang II –<br />
DRiG), die Sondergesetze für die privatisierten<br />
Bereiche Bahn (Anhang<br />
III) und Post (Anhang IV).<br />
Für die Nutzer in der Bundeswehr<br />
ist dabei als besonderer Vorzug<br />
hervor zu heben, dass sich der „Altvater“<br />
ihr im „Anhang V“ annimmt.<br />
Dort findet der interessierte Leser<br />
eine Kommentierung des Soldatenbeteiligungsgesetzes,<br />
die Texte der<br />
Rechtsverordnungen zum SBG<br />
sowie eine Kommentierung des<br />
„Kooperationsgesetzes der Bundeswehr“<br />
(<strong>Bw</strong>KoopG). Abgerundet<br />
wird dies durch Erläuterungen zur<br />
Vertretung der Zivildienstleistenden<br />
(Anhang VI), zum Vertretungsrecht<br />
der NATO-Stationierungsstreitkräfte<br />
(Anhang VII) sowie zu den Strafvor-<br />
tenangleichung Ost/West. Nun<br />
bleibt zu beobachten, was die Abgeordneten<br />
der CDU/CSU-Fraktion<br />
im Bundestag aus den Forderungen<br />
der eigenen Partei machen.<br />
Und wie sich die Parlamentarier<br />
der anderen Fraktionen, die nach<br />
eigener Aussage den Soldaten stets<br />
nur Gutes tun wollen, dazu verhalten.<br />
Immerhin soll ja noch dieses<br />
Jahr die Reformbegleitgesetzgebung<br />
auf den Weg gebracht werden.<br />
Es bleibt spannend. ■<br />
KWEA-Ärzte aus Sanitätszentren zurück gerufen<br />
Düsseldorf. Im Zuge der angekündigten<br />
Auflösung der Wehrersatzverwaltung<br />
nach Aussetzung des<br />
Grundwehrdienstes hatten die<br />
Wehrbereichsverwaltungen damit<br />
begonnen, auf halbwegs freiwilliger<br />
Basis Abordnungen der bisher<br />
in der Musterung tätigen beamteten<br />
Ärzte für zunächst drei Monate zu<br />
verfügen. Diese standen nun zur<br />
Verlängerung an, und damit auch<br />
erstmals zur Mitbestimmung der<br />
Personalräte der KWEA. In dieser<br />
Lage verweigerte nun zumindest<br />
ein KWEA-Personalrat die Zustimmung<br />
aus rechtlichen Gründen. Der<br />
Personalrat verwies darauf, dass die<br />
Musterungsärzte wegen einer Entscheidung<br />
des früheren Staatssekretärs<br />
Dr. Wichert seit 2005 die<br />
vorgeschriebene ärztliche Weiterbildung<br />
nicht durchlaufen konnten,<br />
weil ihnen die dafür notwendige<br />
Freistellung versagt wurde. Sie<br />
konnte daher die von den Ärzte-<br />
kammern geforderten Weiterbildungspunkte<br />
für die Sicherung der<br />
Facharztqualifikation nicht erwerben.<br />
Der Personalrat rügte daher,<br />
dass die Haftungsrisiken bei<br />
Behandlungsfehlern ungeklärt seien,<br />
und dass außerdem den behandelten<br />
Soldaten bei diesem Vorlauf<br />
auch keine Heilbehandlung ohne<br />
ständige Begleitung durch einen<br />
korrekt qualifizierten Facharzt<br />
angesonnen werden dürfe.<br />
Die Abordnungen wurden darauf<br />
abgebrochen, jedoch das Einigungsverfahren<br />
zwischen BMVg und HPR<br />
eingeleitet. Das ändert aber nichts am<br />
desolaten Zustand der Fortbildung,<br />
der bei Kunstfehlern durchaus strafrechtliche<br />
Folgen haben könnte.<br />
Mit dem merkwürdigen Zustand<br />
der ärztlichen Weiterbildung im<br />
Bereich der Wehrersatzverwaltung<br />
wurden inzwischen auch der Wehrbeauftragte<br />
und der Marburger Bund<br />
als Standesorganisation befasst. ■<br />
schriften für Personalräte (Anhang<br />
VIII) sowie ein umfassendes Stichwortverzeichnis.<br />
Die Neuauflage rechtfertigt ohne<br />
Abstrich den Ruf, den sich dieses<br />
Werk schon in den Vorauflagen erarbeitet<br />
hat. Das dazu Gesagte zu wiederholen,<br />
hieße, Eulen nach Athen zu<br />
tragen. Wer die Vorauflage kennt und<br />
schätzt, der wird die Neuauflage in<br />
gleicher Weise in sein Herz<br />
schließen. Also gilt nach wie vor: Wer<br />
im BPersVG professionell arbeiten<br />
möchte, kommt an diesem Buch<br />
nicht vorbei.<br />
Lothar Altvater, Eberhard Baden,<br />
Michael Kröll, Martin Lemcke,<br />
Manfred Peiseler; Bundespersonalvertretungsgesetz<br />
mit Wahlordnung<br />
und ergänzenden Vorschriften.<br />
7. Auflage <strong>2011</strong>. 2304 Seiten,<br />
gebunden. Bund-Verlag Frankfurt/<br />
Main.
44 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Termine <strong>2011</strong> für unsere<br />
Grundschulungen:<br />
38. Kw 19.9. – 23.9.11 Limburg<br />
Termine 2012 für unsere<br />
Spezialschulungen:<br />
37. Kw 12.9. – 14.9.11<br />
Handlungsmöglichkeiten des<br />
Personalrats zur UMSETZUNG<br />
des TVUm<strong>Bw</strong> (Eitorf)<br />
42. Kw 17.10. – 19.10.11<br />
Erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
des Personalrats mit der<br />
Schwerbehindertenvertretung<br />
(Königswinter)<br />
43. Kw 24.10. – 26.10.11<br />
Aktuellen Entwicklung in Gesetzgebung<br />
und Rechtsprechung<br />
zum Arbeitsrecht (Königswinter)<br />
45. Kw 7.11 – 9. 11.11<br />
Dienstzeiten richtig vereinbaren –<br />
Erlasse sachgerecht anwenden<br />
(Königswinter)<br />
Fachtagungen <strong>2011</strong>:<br />
36. Kw 5.9. – 8.9.11<br />
Tagung für Dienststellenleiter<br />
in Fragen des BPersVG/ SBG<br />
(Moritzburg)<br />
Termine 2012 für unsere<br />
Grundschulungen:<br />
16. Kw 16.4. – 20.4.12 Königswinter<br />
25. Kw 18.6. – 22.6.12 Tossens<br />
27. Kw 2.7. – 6.7.12 Moritzburg<br />
29. Kw 16.7. – 20.7.12 Freising<br />
34. Kw 20.8. – 24.8.12 Limburg<br />
35. Kw 27.8. – 31.8.12 Travemünde<br />
Grundschulungen für Jugend- und<br />
Auszubildendenvertretung:<br />
36. Kw 3.9. – 7.8.12 Königswinter<br />
Termine 2012 für unsere<br />
Spezialschulungen:<br />
11. Kw 12.2. – 14.2.12<br />
Burnout im Dienstalltag<br />
(Königswinter)<br />
37. Kw 10.09. – 14.09.12<br />
Arbeitssicherheitsrecht und<br />
Prävention „Aufgabe der Personal<br />
räte der Bundeswehr“<br />
(Königswinter)<br />
39. Kw 24.9. – 26.9.12<br />
Burnout im Dienstalltag<br />
(Königswinter)<br />
41. Kw 8.10. – 12.10.12<br />
Soldatenbeteiligungsrecht/<br />
Soldaten-Dienstrecht (SBG)<br />
(Hennef)<br />
43. Kw 22.10. – 26.10.12<br />
Geschäftsführung im Personalrat<br />
(Königswinter)<br />
Fachtagungen 2012:<br />
9. Kw 27.2. – 29.2.12<br />
Tagung für Fachberater der<br />
Dienststellen-Leitung in Fragen<br />
des BPersVG/ SBG (Königswinter)<br />
13. Kw 26.0. – 28.3.12<br />
Tagung für „Personelle Strukturmaßnahmen“<br />
(Königswinter)<br />
24. Kw 11.6. – 13.6.12<br />
Tagung für Dienststellenleiter<br />
in Fragen des BPersVG/ SBG<br />
(Königswinter)<br />
Nähere Informationen zu den<br />
Schulungen erhalten Sie direkt<br />
über unsere Geschäftsstelle in<br />
Bonn:<br />
Manfred-Grodzki-Institut e.V.,<br />
Südstraße 123,<br />
53175 Bonn,<br />
Telefon: (0228) 38 23 103/ - 195,<br />
Fax. (0228) 38 23 – 250,<br />
E-Mail: mgi@dbwv.de<br />
Für Personalräte<br />
„Ja, ist denn schon wieder Weihnachten?“<br />
Personalratswahlen 2012:<br />
Kandidaten gesucht!<br />
Den bekannten Werbeslogan<br />
von Franz Beckenbauer im<br />
Sinn, erinnert der Deutsche<br />
BundeswehrVerband daran, dass die<br />
Amtszeit der 2008 gewählten Personalvertretungen<br />
im Mai 2012 auslaufen<br />
wird, und folglich im Mai 2012<br />
auch die regelmäßigen Neuwahlen<br />
anstehen. Ausgenommen sind dann<br />
lediglich Personalräte, die ab dem 1.<br />
März <strong>2011</strong> bereits vorzeitig gewählt<br />
haben.<br />
Alle Mitglieder des D<strong>Bw</strong>V, die<br />
zur Personalvertretung wahlberechtigt<br />
sind, sind daher aufgerufen, ihre<br />
staatsbürgerlichen Rechte und<br />
Arbeitsgericht Bonn in 1. Instanz:<br />
Pflichten auszuüben. Wer sich dazu<br />
hinreißen lassen kann, setzt sich<br />
daher „as soon as possilbe“ mit seiner<br />
Kameradschaft in Verbindung, damit<br />
er für die Wahlvorschläge des Verbandes<br />
eingeplant werden kann.<br />
Mitglieder, die sich – wegen oder<br />
trotz der in den kommenden vier Jahren<br />
anstehenden Umwälzungen –<br />
vorstellen können, in den Stufenvertretungen<br />
der Bundeswehr (Hauptpersonalrat<br />
BMVg und Bezirkspersonalräte)<br />
aktiv mitzuarbeiten bei<br />
der Verteidigung der personellen,<br />
sozialen, innerdienstlichen und<br />
organisatorischen Interessen der<br />
Arbeitnehmer, Beamten und Soldaten<br />
der Bundeswehr, sind herzlich<br />
gebeten, sich umgehend bei der Bundesgeschäftsstelle<br />
zu melden.<br />
Dies gilt auch für die Jugend- und<br />
Auszubildenden-Vertretungen, die<br />
ebenfalls im Mai 2012 neu zu wählen<br />
sind. Am einfachsten schicken Sie<br />
uns eine LoNo mit Ihren technischen<br />
Daten (persönliche Daten, Dienststelle,<br />
angestrebtes Gremium) an:<br />
mitbestimmung@dbwv.de.<br />
Vielen Dank im voraus für Ihre<br />
Bereitschaft, sich für Ihre Kameradinnen<br />
und Kameraden einzusetzen.<br />
■<br />
Vorstand im Personalrat BMVg komplettiert<br />
Bonn. Im Mai stellte der örtliche Personalrat beim BMVg sein geschäftsführendes Team, genannt Vorstand,<br />
neu auf. Für die spannenden kommenden Monate, in denen Zuschnitt, Umfang und Aufgaben des Ministeriums<br />
detailliert vom Minister entschieden werden, sind als Vorstand bestellt (von links nach rechts): Gisela<br />
Eßer (2. stv. Vorsitzende, Gruppensprecherin der Arbeitnehmer), Ministerialrat Michael Zangl (Vorsitzender,<br />
Gruppensprecher der Beamten), Oberstleutnant i.G. Harald Hennen (1. stv. Vorsitzender, Gruppensprecher<br />
der Soldaten), Stabshauptmann Wolfgang Reibel (erweiterter Vorstand, Vertrauensperson WBO/ WDO der<br />
Offiziere), Hauptfeldwebel Thomas Braun (erweiterter Vorstand).<br />
Wahl der HSchwbV BMVg vorerst gültig<br />
Bonn. Die diesjährige Wahl zur<br />
Hauptschwerbehindertenvertretung<br />
beim Bundesministerium der Verteidigung<br />
wurde bekanntlich von mehreren<br />
Wahlberechtigten mit einer<br />
Wahlanfechtung angegriffen.<br />
Seit einer Änderung des Arbeitsgerichtsgesetzes<br />
2001 beanspruchen<br />
die Arbeitsgerichte hierbei ihre<br />
Zuständigkeit auch für Schwerbehindertenvertretungen<br />
im öffentlichen<br />
Dienst. Streitig ist in dem Verfahren<br />
vor allem, ob die Wahl hätte überhaupt<br />
im „vereinfachten Verfahren“<br />
durchgeführt werden dürfen. Abhängig<br />
davon beurteilen sich dann auch<br />
verschiedene Einzelpunkte der<br />
erfolgten Wahl, die so nur im vereinfachten<br />
Verfahren möglich sind und<br />
mithin eine Wahl dann ungültig<br />
machen würden, wenn im regelmäßigen<br />
Verfahren hätte gewählt werden<br />
müssen. Das Arbeitsgericht Bonn<br />
bejahte in 1. Instanz die Zulässigkeit<br />
des vereinfachten Wahlverfahrens,<br />
und wies darauf die Wahlanfechtung<br />
zunächst einmal zurück. Der<br />
Beschluss ist nicht rechtskräftig; die<br />
Antragsteller können nun Beschwerde<br />
beim Landesarbeitsgericht Köln<br />
einlegen (Arbeitsgericht Bonn,<br />
Beschluss vom 4. Mai <strong>2011</strong> – 5 BV<br />
51/11). ■<br />
Richtigstellung!<br />
Das Foto in der letzten Ausgabe, Seite 49, zeigt nicht die Arbeitsgruppe Beschäftigte sondern die Teilnehmer<br />
des Piloten „Burnout im Dienstalltag“ von Mai <strong>2011</strong>. Ebenfalls auf dem Foto die Referenten Flottenarzt<br />
Dr. Roger Braas, Hauptmann a.D. Egon Lieberum und Oberstlt d.R. Andreas Schmidtberg
Wählbarkeit von gestellten Arbeitnehmern<br />
Berlin. Arbeitnehmer einer öffentlich-rechtlichen<br />
Einrichtung, die im<br />
Rahmen eines Personalgestellungsvertrages<br />
in einem privatisierten<br />
Unternehmen der Einrichtung tätig<br />
werden, gelten als Arbeitnehmer<br />
dieses Unternehmens. Das ergibt<br />
sich aus § 5 Abs. 1 Satz 3 Betriebsverfassungsgesetz<br />
(BetrVG), der<br />
2009 eingefügt wurde.<br />
Die gestellten Arbeitnehmer<br />
sind in dem privaten Unternehmen<br />
wahlberechtigt und wählbar.<br />
Unzumutbarkeit eines<br />
Arbeitsplatzes nach TVUm<strong>Bw</strong><br />
Mainz. Bei Maßnahmen nach dem<br />
TVUm<strong>Bw</strong> stellt sich oft die Frage,<br />
was ein zumutbarer Arbeitsplatz ist.<br />
Das Landesarbeitsgericht Mainz<br />
hat in einem Fall entschieden, die<br />
räumliche Entfernung zwischen<br />
altem und neuen Arbeitsort führe<br />
nicht dazu, dass der Arbeitnehmer<br />
im Sinne von § 3 Abs. 8 TVUm<strong>Bw</strong><br />
berechtigt ist, einen angebotenen<br />
gleichwertigen Arbeitsplatz wegen<br />
Unzumutbarkeit abzulehnen.<br />
Der Betroffene hatte geltend<br />
gemacht, er benötige für Hin- und<br />
Rückfahrt pro Arbeitstag mehr als 3<br />
Stunden Fahrzeit. Daher sei der<br />
neue Arbeitsplatz unzumutbar für<br />
ihn. Laut Gericht kann sich aus der<br />
Entfernung zwischen altem und<br />
neuen Arbeitsort keine Unzumutbarkeit<br />
gemäß § 3 Abs. 8 TVUm<strong>Bw</strong><br />
ergeben, da es hier darauf an kom-<br />
Warum es mich betrifft …<br />
Seit 1977 bin ich nun im öffentlichen<br />
Dienst und seit 1980<br />
bei der Bundeswehr. Das<br />
allein ist nichts Besonderes, wohl<br />
eher der Normalfall für viele Kolleginnen<br />
und Kollegen. Und seit 1980<br />
erlebe ich die Schließung, Verlegung<br />
oder Veränderung von Dienststellen<br />
dieser Bundeswehr.<br />
Die ersten Veränderungen habe<br />
ich erst wahrgenommen, als ich der<br />
einen oder anderen Dienststelle<br />
längst schon nicht mehr angehörte.<br />
Ich dachte mir so: „Schade, war eine<br />
schöne Zeit dort – aber es betrifft<br />
mich ja nicht mehr.“ Die nächsten<br />
Veränderungen habe ich wahrgenommen<br />
als „meine“ Dienststelle<br />
geschlossen und verlegt werden<br />
sollte.<br />
Die Verlegung selbst habe ich<br />
nicht mehr miterlebt, weil ich mir<br />
dachte: „Bevor es Dich betrifft<br />
Für Beamte und Arbeitnehmer Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
45<br />
Zudem sind sie für die Anzahl der<br />
zu wählenden Betriebsratsmitglieder<br />
und bei der Verteilung der<br />
Betriebsratssitze auf das<br />
Geschlecht der Minderheit mit zu<br />
berücksichtigen.<br />
Im vom Landesarbeitsgericht<br />
Berlin-Brandenburg entschiedenen<br />
Fall gab es die Besonderheit, dass<br />
einige der in den Betriebsrat des privatisierten<br />
Unternehmens gewählten<br />
Arbeitnehmer zugleich für den<br />
Personalrat der öffentlich-rechtli-<br />
me, ob dem Arbeitnehmer die<br />
Annahme nach seinen Kenntnissen<br />
und Fähigkeiten zugemutet werden<br />
kann.<br />
Die räumliche Distanz spiele<br />
bei der Zumutbarkeitsprüfung keine<br />
Rolle. Der neue Arbeitsplatz entspreche<br />
den Voraussetzungen und<br />
der Rangfolge des § 3 Abs. 4 Satz 3<br />
TVUm<strong>Bw</strong>.<br />
Zudem habe der Kläger keine<br />
anderweitigen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
aufgezeigt, die für<br />
ihn mit weniger negativen Auswirkungen<br />
verbunden wären. Die Inanspruchnahme<br />
der Härtefallregelung<br />
nach § 11 Abs. 1 TVUm<strong>Bw</strong> sei keine<br />
Alternative zur Versetzung, da<br />
die tatbestandlichen Voraussetzungen<br />
hier nicht vorlagen. (LAG<br />
Mainz, Urteil vom 4.2.<strong>2011</strong>, 9 Sa<br />
556/10) ■<br />
sorgst Du lieber selbst für eine Veränderung.“<br />
Eine Steigerung war die<br />
Ankündigung des wegfallenden<br />
Dienstpostens, obwohl im nach hinein<br />
der Dienstposten immer noch<br />
besteht. Aber bevor die Ankündigung<br />
mich betraf, habe ich mich<br />
wieder verändert. Und nun erlebe<br />
ich schon wieder einmal eine anstehende<br />
Veränderung. Und diesmal<br />
betrifft es mich, denn es besteht<br />
nicht die Aussicht auf eine rechtzeitige<br />
Veränderung: „Was also ist<br />
anders als beim letzten Mal?“<br />
Ganz sicher die Art und Weise<br />
der Veränderungen. Bisher waren<br />
Reformen zwar mit Einschnitten<br />
verbunden, aber man konnte sie verschmerzen.<br />
Das Arbeitsumfeld ist<br />
ziemlich gleich geblieben, viele<br />
Mitstreiter kennt man immer noch.<br />
Doch nun hört man allenthalben -<br />
nichts. Niemand erklärt, dass man<br />
chen Einrichtung freigestellt waren.<br />
Dazu erläuterte das Gericht, dass<br />
die gestellten Arbeitnehmer, die für<br />
den Personalrat freigestellt sind,<br />
auch in dem privat-rechtlich organisierten<br />
Unternehmen unabhängig<br />
von einer dort erfolgten Freistellung<br />
voll umfänglich von ihrer<br />
Arbeitspflicht befreit sind.<br />
Es gelte nichts anderes als sonst<br />
bei einem drittbezogenen Personaleinsatz:<br />
Ein Leiharbeitnehmer, der<br />
bei seinem Vertragsarbeitgeber frei-<br />
mich in der Reform mitnehmen<br />
wolle. Keiner weiß so recht, wohin<br />
die Reformreise geht und wie sie<br />
verlaufen wird. Und das, was<br />
gestern noch über die Reform<br />
gesagt wurde, ist wohl heute schon<br />
Makulatur – oder auch nicht??<br />
Die Art und Weise, wie diese<br />
Reform angegangen und erfahrungsgemäß<br />
auch umgesetzt wird,<br />
macht mich jetzt betroffen – zum<br />
ersten Mal real und mit voller<br />
Wucht. Ich denke, viele von uns<br />
Beschäftigten in der Bundeswehr<br />
machen diese Erfahrung – die Meisten<br />
nicht zum ersten Mal – aber wie<br />
ich ganz bestimmt anders als bisher.<br />
Jetzt betrifft es mich nicht nur – jetzt<br />
bin ich merklich betroffen.<br />
Ich habe mich dafür entschieden,<br />
lieber aktiv als passiv mit solchen<br />
Situationen umzugehen –<br />
mich dafür entschieden über eine<br />
gestelltes Betriebsratsmitglied ist,<br />
ist von der Arbeitspflicht befreit und<br />
kann daher nicht einem Dritten zur<br />
Arbeitsleistung überlassen werden.<br />
Genauso wenig dürfe die Freistellung<br />
zum Zwecke der Personalratstätigkeit<br />
dadurch konterkariert<br />
werden, dass das freigestellte PR-<br />
Mitglied im Einsatzbetrieb zur<br />
Arbeitsleistung verpflichtet wäre.<br />
(LAG Berlin-Brandenburg,<br />
Beschluss vom 16. Februar <strong>2011</strong>–<br />
15 TaBV 2347/10). ■<br />
Kündigung einer Vertrauensperson<br />
aus der<br />
Schwerbehindertenvertretung<br />
Hamm. Die außerordentliche<br />
Kündigung des Mitglieds einer<br />
Schwerbehindertenvertretung<br />
bedarf der Zustimmung der<br />
Schwerbehindertenvertretung, so<br />
eine Entscheidung des Landesarbeitsgerichts<br />
Hamm.<br />
Es hatte über die Rechtmäßigkeit<br />
einer außerordentlichen<br />
Kündigung einer Arbeitnehmerin,<br />
die Vertrauensperson der<br />
schwerbehinderten Menschen<br />
war, zu entscheiden.<br />
Gemäß § 96 Abs. 3 Satz 1<br />
SBG IX besitzen die Vertrauenspersonen<br />
der schwerbehinderten<br />
Menschen gegenüber dem Arbeitgeber<br />
die gleiche persönliche<br />
Rechtsstellung, insbesondere den<br />
gleichen Kündigungsschutz, wie<br />
ein Mitglied des Betriebs- oder<br />
Personalrates.<br />
Daher hatte der Arbeitgeber<br />
gemäß § 103 Betriebsverfassungsgesetz<br />
die Zustimmung des<br />
Betriebsrates beantragt. Nach<br />
Ansicht des Gerichts hätte jedoch<br />
die Schwerbehindertenvertretung<br />
zustimmen müssen.<br />
Mit dieser Entscheidung wird<br />
der Eigenständigkeit der Schwerbehindertenvertretung<br />
Rechnung<br />
getragen (LAG Hamm, Beschluss<br />
vom 21. Januar <strong>2011</strong>, 13 TaBV<br />
72/10). ■<br />
Interessenvertretung zu versuchen,<br />
die Reform zu begleiten oder<br />
irgendwie daran mitzuarbeiten. Erst<br />
das Gespräch mit Kolleginnen, Kollegen,<br />
Kameradinnen und Kameraden<br />
zeigte mir Wege und Möglichkeiten,<br />
wie ich mich einbringen<br />
kann – und am Ende der Reform<br />
kann ich für mich (mit ein bisschen<br />
Glück) dann vielleicht feststellen,<br />
dass ich nicht mehr betroffen bin –<br />
auch wenn es mich betrifft …<br />
Und deshalb fordere ich Sie –<br />
liebe Kolleginnen, Kollegen,<br />
Kameradinnen und Kameraden –<br />
auf, sich im Deutschen BundeswehrVerband<br />
– der Interessenvertretung<br />
der Bundeswehr – als aktives<br />
Mitglied zu beteiligen, damit<br />
diese Interessenvertretung in die<br />
Lage versetzt, wird ein gewichtiges<br />
Wort in dieser Reform mitzureden.<br />
Carsten Wulf
46 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
In Kürze<br />
Hacker-Gruppen verbünden sich<br />
gegen Regierungen<br />
Die zwei derzeit wohl umtriebigsten<br />
Hacker-Gruppen der Welt wollen<br />
jetzt gemeinsam gegen Regierungen<br />
und die Finanzwelt ins Feld<br />
ziehen: Nachdem sich Lulz Security<br />
und Anonymous verbrüdert hatten,<br />
rühmten sie sich im Kurznachrichten-Dienst<br />
Twitter, eine Polizei-Webseite<br />
in Großbritannien<br />
lahmgelegt zu haben. Die Behörde<br />
für die Bekämpfung des organisierten<br />
Verbrechens (SOCA) war zeitweise<br />
über www.soca.gov.uk nicht<br />
mehr zu erreichen.<br />
Die Hacker-Gruppen hatten<br />
ihren Pakt am Sonntag über Twitter<br />
verkündet, nachdem sie sich zuvor<br />
mehrfach angefeindet hatten. Lulz<br />
Security (kurz LulzSec) galt eher<br />
als „Spaßguerilla“ und war in den<br />
vergangenen Wochen mit Attacken<br />
Internet<br />
Cyber War – Der Krieg im Netz<br />
Bundesregierung richtet Cyber Abwehrzentrum in Bonn ein<br />
Das neue Nationale Cyber-<br />
Abwehrzentrum soll Angriffe<br />
im Netz erkennen und Kriminalität<br />
bekämpfen. Nachdem die<br />
Diskussionen über Angriffe aus dem<br />
World Wide Web immer häufiger und<br />
immer intensiver geführt werden, hat<br />
sich die Bundesregierung dazu entschlossen,<br />
ein eigenes Abwehrzentrum<br />
einzurichten.<br />
„Deutschland wird ständig<br />
angegriffen. Pro Minute werden<br />
Anzeige<br />
auf den Unterhaltungskonzern Sony,<br />
den US-Senat und den US-Geheimdienst<br />
CIA bekannt geworden. Anonymous<br />
dagegen verfolgte von<br />
Anfang an politische Ziele und hat<br />
sich als Unterstützer der Enthüllungsplattform<br />
Wikileaks einen<br />
Namen gemacht.<br />
In einer im Web verbreiteten<br />
Erklärung begründete LulzSec die<br />
Attacken mit den ihrer Meinung nach<br />
fortschreitenden Bemühungen von<br />
Regierungsseite, das Internet zu<br />
dominieren und zu kontrollieren.<br />
Die Hacker sprachen von einem<br />
„Krieg“ gegen diejenigen, die die<br />
Freiheit einschränken wollten.<br />
„Zusammen können wir uns verteidigen,<br />
damit unsere Privatsphäre<br />
nicht von profitgierigen Geschäftemachern<br />
überrannt wird.“<br />
Polizeien und Geheimdienste<br />
verstärken derzeit ihren Kampf<br />
gegen die schwer zu fassenden<br />
Hacker. Neben politisch motivierten<br />
zwei Identitäten im Netzt gestohlen,<br />
alle zwei Sekunden wird ein Schadprogramm<br />
entdeckt und pro Tag<br />
vier bis fünf gezielte Trojaner auf<br />
das Regierungsnetz angesetzt“, so<br />
Hartmut Isselhorst, Abteilungsleiter<br />
im Bundesamt für Sicherheit in<br />
der Informationstechnik (BSI), bei<br />
der Eröffnung des Abwehrzentrums.<br />
Das neue Zentrum besteht<br />
aus insgesamt zehn Mitarbeitern,<br />
sechs davon kommen vom BSI und<br />
Gruppen tummeln sich auch allerhand<br />
Kriminelle im Netz. So drangen<br />
Unbekannte unlängst in die Computersysteme<br />
des Rüstungsriesen<br />
Lockheed Martin und der Citibank<br />
ein. dpa<br />
Neue Internetadressen:<br />
Bald www.asien.reise erlaubt<br />
Das Internet bekommt mehr Platz für<br />
Adressen: Unternehmen, Regierungen<br />
und Verwaltungen stehen für ihre<br />
Internet-Auftritte künftig eine Vielzahl<br />
neuer Adress-Bereiche zur Verfügung.<br />
Die Internetverwaltung<br />
ICANN (Internet Corporation for<br />
Assigned Names and Numbers)<br />
ermöglicht es künftig Unternehmen<br />
und Städten, Adress-Endungen wie<br />
.berlin oder .reise zu nutzen. Das sei<br />
eine „historische Veränderung des<br />
Internets“, sagte die ICANN begeistert.<br />
„Die Entscheidung läutet ein<br />
neues Internet-Zeitalter ein“, sagte<br />
Peter Dengate Thrush vom ICANN-<br />
jeweils zwei von den Bundesämtern<br />
für Verfassungsschutz sowie Bevölkerungsschutz<br />
und Katastrophenhilfe.<br />
Darüber hinaus sind auch<br />
Beamte des Bundeskriminalamtes,<br />
des Bundesnachrichtendienstes, der<br />
Bundespolizei, der Bundeswehr<br />
sowie des Zollkriminalamtes mit<br />
dabei. Diese „Informations-Plattform“<br />
soll künftig Handlungsempfehlungen<br />
zum Schutz der Netze<br />
erarbeiten.<br />
Der „Krieg“ im Internet ist<br />
tatsächlich keine Fiktion mehr. Fast<br />
täglich erreichen uns Nachrichten<br />
über groß angelegte Attacken.<br />
Dabei sind es auch immer wieder<br />
ausgesprochen prominente Opfer,<br />
wie der größte Rüstungskonzern<br />
der Welt, Lockheed Martin, oder der<br />
Internationale Währungsfonds. Das<br />
größte Aufsehen erregte aber wahrscheinlich<br />
der Computerwurm<br />
Stuxnet, der im Sommer des vergangenen<br />
Jahres entdeckt wurde.<br />
Es wird vermutet, dass dieser<br />
Computerwurm, der mit bis dahin<br />
nicht gekannter Komplexität Steuerungssysteme<br />
von Industrieanlagen<br />
sabotiert, entwickelt wurde, um die<br />
nukleare Aufrüstung Irans zu verhindern.<br />
Theoretisch könnte sogar<br />
ein Gegenschlag schon erfolgt sein,<br />
denn die besten Schadprogramme<br />
sind die, die man erst sehr spät, oder<br />
gar nicht entdeckt.<br />
Darüber hinaus ist eine digitale<br />
Waffe sehr unpräzise. Wenn sie sich<br />
Verwaltungsrat. Bislang war der<br />
Raum auf einige wenige inhaltliche<br />
„Top Level Domains“ (TLD) wie<br />
.com für kommerzielle Anbieter<br />
und Länderkennungen beschränkt.<br />
Die Möglichkeiten einprägsamer<br />
Namen für die eigene Internet-<br />
Adresse sind dadurch zunehmend<br />
knapp geworden. Die ICANN hat<br />
bereits seit Jahren daran gearbeitet,<br />
mit neuen generischen Top Level<br />
Domains (gTLD) mehr Raum im<br />
Internet zu schaffen. „Wir haben<br />
gut sechs Jahre auf diesen Punkt<br />
hingearbeitet und sind froh, dass<br />
wir uns nun endlich für .berlin<br />
bewerben können“, sagte Dirk Krischenowski,<br />
Gründer und<br />
Geschäftsführer von dotBerlin.<br />
Eine erste Bewerberrunde für<br />
Adressen in diesem Bereich ist von<br />
Januar bis April 2012 geplant. Die<br />
ersten Ergebnisse sollen im<br />
November kommenden Jahres vorliegen.<br />
dpa<br />
beispielsweise als Ziel ein ganz<br />
bestimmtes Bauteil sucht, dann<br />
könnte das auch in einer ganz anderen<br />
Anlage eingebaut sein. Einer<br />
Anlage, die nichts mit dem eigentlichen<br />
Ziel zu tun hat. Die Streuung<br />
und somit die Kollateralschäden<br />
eines solchen Angriffs sind immens<br />
und meist nicht vorhersehbar.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt in<br />
der Welt der Cyber Kriege ist die<br />
Tatsache, dass es bisher praktisch<br />
unmöglich ist, den Angreifer zu<br />
identifizieren. Wissenschaftler<br />
arbeiten schon seit Jahren daran<br />
eine Art „digitalen Fingerabdruck“<br />
zu entwickeln, bislang ohne Erfolg.<br />
Andere Wissenschaftler glauben<br />
auch nicht an einen solchen, weil<br />
Daten nun mal veränderbar seien.<br />
Datenträger sind immer wieder<br />
beschreibbar und somit manipulierbar.<br />
In unserer modernen, globalen<br />
Wirtschaftswelt ist das Internet<br />
Fluch und Segen zugleich.<br />
Während wir von verknüpften<br />
Tabellen, Geschäftskennzahlen in<br />
Echtzeit und von blitzschnellen<br />
Online-Transaktionen in der<br />
Finanzwelt profitieren, gelangen<br />
immer mehr kritische Firmendaten<br />
oder strategische Positionspapiere<br />
unkontrolliert ins Internet.<br />
Kriege zwischen zwei Staaten<br />
sind immer seltener geworden, an<br />
ihre Stelle tritt die Verwundbarkeit<br />
der Wirtschaft und ihrer Daten. ck
48 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Aus den Familienbetreuungszentren<br />
Schwerin. Das Familienbetreuungszentrum<br />
Schwerin hat am 14. Mai mit Angehörigen von<br />
Soldaten im Einsatz das Freilichtmuseum Schwerin-Mueß<br />
besucht. Nach der Begrüßung ging es in<br />
die alte Dorfschule des Museums. Auf den originalen<br />
Schulbänken von 1900 gab es zunächst aktuelle<br />
Informationen aus den Einsatzländern. Diese<br />
wurden anschaulich mit Bildern und Videobeiträgen<br />
gestaltet und gewährten den Angehörigen<br />
interessante Einblicke in die Lage vor Ort. Der<br />
Rohrstock kam auch in diesem Jahr nicht zum Einsatz,<br />
einige der größeren Gäste machten nach einer<br />
Stunde auf der Schulbank allerdings einen etwas<br />
verspannten Eindruck. Dank des Sponsorings<br />
Familienbetreuung/Auslandseinsatz<br />
durch den D<strong>Bw</strong>V konnte das FBZ die Gäste zu<br />
Kaffee und Kuchen einladen. Im Museum lernten<br />
die Besucher die Arbeits- und Lebensweise der<br />
Bewohner eines mecklenburgischen Dorfes in der<br />
Zeit vom 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts<br />
kennen. Der besondere Dank der Angehörigen und<br />
des FBZ Schwerin gilt dem BundeswehrVerband.<br />
Als bewährter Netzwerkpartner stiftete<br />
er zusätzlich Geld und ermöglichte<br />
so die Führungen im Freilichtmuseum.<br />
Speyer. Das Familienbetreuungszentrum<br />
Speyer<br />
hat am 21. Mai mit<br />
Angehörigen von Soldaten<br />
im Auslandseinsatz einen<br />
Ausflug in den Mannheimer<br />
Luisenpark unternommen.<br />
Die Teilnehmer trafen sich in der<br />
Bundesakademie für Wehrverwaltung<br />
und Wehrtechnik in Mannheim, wo<br />
Oberstabsfeldwebel Udo Fütterer und<br />
Hauptfeldwebel Michael Marsch die<br />
aktuelle Lage in den Einsatzgebieten<br />
schilderten. Die Kinder wurden von<br />
Improvisierter Pfingstgottesdienst in Kabul<br />
Kabul. Pfingstmontag <strong>2011</strong>, Feiertag in<br />
Deutschland. Eigentlich ein normaler Einsatztag<br />
für die deutschen Soldaten und Polizisten, die in<br />
der „NATO Training Mission Afghanistan“, kurz<br />
„NTM-A“, eingesetzt sind. Ein Teil der NTM-A<br />
ist die CTAG-A, die „Combined Training Advisory<br />
Group-Army“. Der multinationale Stab berät<br />
afghanische Generale und Stabsoffiziere in<br />
deren Amt für Ausbildung (ANATC). „Man kann<br />
das Amt mit der Abteilung II des Heeresamtes<br />
vergleichen“, sagt Oberstleutnant Ralf, der Dienstälteste<br />
Deutsche Offizier vor Ort.<br />
Erstmals besuchte nun der evangelische<br />
Militärpfarrer in Kabul, Andreas Wittkopf, die<br />
derzeit sechs als Mentoren eingesetzten Offizie-<br />
Neue Ansprechpartner in Prizren<br />
Prizren. In Prizren hat ein neues Ansprechpartner-Team die Arbeit aufgenommen.<br />
Grund ist der Wechsel vom 28. zum 29. deutschen Einsatz-<br />
Kontingent der KFOR-Truppe im Kosovo. Nach einer ersten „konstituierenden<br />
Sitzung“ haben sich Oberleutnant Thorsten Patzak (l.) aus der<br />
Stabskompanie, Oberstabsfeldwebel Roland Schröder (r.) aus der Klinik-<br />
Kompanie und Hauptbootsmann Marc Liese (2.v.l.) aus der G4-Abteilung<br />
bei den wichtigsten Anlaufstellen – Kommandeur, Chef des Stabes, Kompaniefeldwebel<br />
und Vertrauenspersonen – vorgestellt. Das Foto zeigt<br />
außerdem den Kommandeur des Kontingents. Oberstarzt Dr. Christoph<br />
Rubbert ist seither neues Mitglied im D<strong>Bw</strong>V, nachdem er sich in den vergangenen<br />
Jahren von Verbandsarbeit und -erfolgen überzeug hat. ■<br />
Der evangelische<br />
Militärpfarrer in<br />
Kabul, Andreas<br />
Wittkopf.<br />
Erzieherin Petra Wiegele bestens betreut. Nach<br />
dem Mittagessen ging es in den Luisenpark.<br />
München. Das Familienbetreuungszentrum München<br />
hat einen Ausflug in den Skyline Park Bad<br />
Wörishofen unternommen. Am 21. Mai war das<br />
die Attraktion der jüngsten Betreuungs- und Informationsveranstaltung.<br />
Dank der Unterstützung<br />
des Bundeswehr-Sozialwerks und der Katholischen<br />
Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung<br />
war der Ausflug sehr kostengünstig, die Kinder<br />
hatten freien Eintritt. ■<br />
re in einem Camp im Süden Kabuls. Er informierte<br />
sich zunächst über Auftrag, Arbeits- und<br />
Lebensbedingungen. Der Pfarrer kam nicht<br />
allein. Drei deutsche Militärmusiker bereicherten<br />
einen „außergewöhnlichen improvisierten<br />
Feldgottesdienst“, sagte Wittkopf. Hinter einer<br />
Unterkunft am Rande des Camps stand nun die<br />
Pfingstbotschaft im Mittelpunkt. Unterschiedliche<br />
Sprachen, Menschen, die von der gleichen,<br />
guten Sache reden, das erinnerte stark an den<br />
Auftrag der NATO Training Mission. „Es hat mir<br />
sehr gut gefallen, das war der beste Gottesdienst,<br />
an dem ich je teilgenommen habe“, sagte Hauptmann<br />
Sascha. „Er brachte Farbe in den grauen,<br />
sandigen Alltag.“ Thomas Heinrich<br />
Zweites Kickerturnier in Kunduz<br />
Kunduz. Nach mehrmaligen Verschiebungen wurde am 14. Juni in Kunduz<br />
zum zweiten Mal der Tischfussball-Wanderpokal des PRT unter der<br />
Schirmherrschaft des D<strong>Bw</strong>V ausgespielt. An dem von den Ansprechpartnern<br />
des D<strong>Bw</strong>V organisierten und durchgeführten Turnier nahmen<br />
insgesamt sieben Mannschaften mit rund 70 Spielern teil. In spannenden<br />
und fairen Spielen holte die Mannschaft des OMLT GSU den 3. Platz.<br />
Den Finalsieg und damit die erfolgreiche Titelverteidigung sicherte sich<br />
die Sanitätskompanie PRT gegen das Team OMLT InfKp. Zudem versteigerten<br />
die Kameraden des OMLT CSS ein handsigniertes Werder-Bremen-Trikot.<br />
745 Euro gehen ans Soldatenhilfswerk, Stabsgefreiter Malte<br />
Ramöller aus der 2./ASB ersteigerte das Trikot. ■
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54 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Gelungene „Hannoversche<br />
Gespräche“<br />
Hannover. Ein voller Erfolg waren die „Hannoverschen<br />
Gespräche“ des Landesverbands mit Vertretern<br />
von Politik, Verwaltung, Verbänden und<br />
Militär. Das 40-jährige Bestehen der KERH Hannover<br />
bot den willkommenen Anlass. Eingeladen<br />
hatten der Landesvorsitzende, Oberstabsfeldwebel<br />
a.D. Hans-Dieter Petersen, und der Vorsitzende der<br />
Standortkameradschaft, Stabskapitänleutnant Rolf<br />
Heßelbarth. Im Mittelpunkt stand der Austausch<br />
über die Arbeit des D<strong>Bw</strong>V und die Umstrukturierung<br />
der Streitkräfte. Petersen forderte, dass sich<br />
Politik und Bevölkerung patriotisch hinter die Soldaten<br />
stellen. „Dies hat nichts mit der Sinnhaftigkeit<br />
des Einsatzes zu tun, sondern mit dem Einstehen<br />
für die Folgen politischer Entscheidungen.“ Zu<br />
den Verbandsaufgaben zähle, Einsätze zu hinterfragen:<br />
„Was wurde erreicht? Wo muss nachgesteuert<br />
werden? Stimmen die sozialen Rahmenbe-<br />
Rolf Heßelbarth (l.) und der Präsident der<br />
WBV Nord, Peter Alexander Sauer (r.).<br />
dingungen für die Angehörigen der Bundeswehr?“<br />
Geklärt gehöre auch das Thema Strafbarkeit im<br />
Ausland. „Warum wird in der Gerichtsverfassung<br />
nicht für die Bundeswehr geregelt, was etwa für die<br />
baden-württembergische Polizei und die Aufgaben<br />
der Bundespolizei auf See bereits geklärt ist?“ Zur<br />
Zukunft der Betreuungseinrichtungen forderte<br />
Petersen, „diese nicht nur an den Ordonnanzen festzumachen“.<br />
Offizier- und Unteroffizierheimgesellschaften<br />
leisteten einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Fürsorge: „Sie tragen zur gelebten Inneren<br />
Führung, der Festigung der Kameradschaft und zur<br />
Einsatz- und Familienbetreuung bei.“ Auf die<br />
Eröffnung durch Petersen und Gastgeber Heßelbarth<br />
folgten Gespräche in unterschiedlicher<br />
Zusammensetzung. Landtagsabgeordnete diskutierten<br />
mit Soldaten, militärische Führer mit Mandatsträgern,<br />
leitende Beamte mit Vertretern von<br />
Verbänden und Kommunalpolitikern.<br />
Am Ende herrschte Zufriedenheit. Auch die<br />
Gäste, darunter Oberst Ulrich Tebbel, bereuten ihr<br />
Kommen nicht. Für den Kommandeur des Landeskommandos<br />
Niedersachsen liegt der Wert solcher<br />
Treffen im Kennenlernen: „Es ist sehr wichtig,<br />
dass wir ins Gespräch kommen und bleiben.“ ■<br />
Neue OrgWeisung<br />
Oberstleutnant Heiko Tadge hat in Altwarmbüchen<br />
die neue Organisationsweisung (Org-<br />
Weisung) vorgestellt. Der Vorsitzende der Stoka<br />
Celle hat in der Verbands-Arbeitsgemeinschaft<br />
mitgewirkt. Die „Bibel der Verbandsarbeit“ sei<br />
einfacher und entbürokratisiert. „Das Werk wird<br />
die Arbeit der Vorstände in den Kameradschaften<br />
sicher erleichtern.“ Die Akte mit Unterlagen und<br />
einer CD soll ab Mitte Juli verteilt werden und<br />
zum 1. August in Kraft treten. ■<br />
Landesverband Nord<br />
Viele Informationen aus erster Hand<br />
Landesvorstand tagt mit Mandatsträgern<br />
Altwarmbüchen. Mit einer Veranstaltung in Altwarmbüchen<br />
hat der Landesverband erneut für<br />
eine Premiere gesorgt. Beim Treffen am Rande<br />
Hannovers tagte erstmals im D<strong>Bw</strong>V ein Landesvorstand<br />
mit Mandatsträgern seines Bereichs.<br />
Die Teilnehmer nutzten die zweitägige Veranstaltung<br />
zur internen Weiterbildung und zum<br />
intensiven Erfahrungsaustausch zwischen dem<br />
Vorstand und den Verantwortlichen in den<br />
Kameradschaften.<br />
Zur aktuellen Verbandspolitik referierte<br />
Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-<br />
Dieter Petersen. Der Landesvorsitzende<br />
Nord beschrieb seinen Zuhörern, wie<br />
sehr sich der Soldatenberuf von anderen<br />
Berufen unterscheide: „Der Dienst als<br />
Staatsbürger in Uniform lässt sich mit<br />
keiner anderen Tätigkeit vergleichen.“ Die Soldaten<br />
seien die einzigen, die auf der Grundlage<br />
von Befehl und Gehorsam in Auslandseinsätze<br />
geschickt werden können, wo sie hautnah mit<br />
Tod und Verwundung konfrontiert seien. Entsprechend<br />
müsse die Politk mit ihnen umgehen:<br />
„Für die Soldaten gibt es als einzige Berufsgruppe<br />
keine gesetzliche Arbeitszeitregelung.<br />
Die Europäische Union verlangt derartige Regelungen<br />
nur für Bereiche, in denen es bereits entsprechende<br />
Vorschriften gab. Da das aber in der<br />
Bundeswehr nie der Fall war, bleibt dies wohl<br />
auch weiter so.“ Die Verantwortlichen in den<br />
Ministerien lehnten sich entspannt zurück und<br />
warteten wieder einmal nur ab.<br />
Landesgeschäftsführer Stephan Peters<br />
sprach über die Zusammenarbeit zwischen Landesgeschäftsstelle<br />
und Kameradschaften. Der<br />
Oberstleutnant d.R. stellte sich und seine Mitarbeiter<br />
als kompetente und flexible Ansprechpartner<br />
für die Vorstände in der Fläche vor – etwa bei<br />
der Unterstützung bei Veranstaltungen. Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit war das Thema von<br />
Oberstabsfeldwebel a.D. Johann Fritsch. Der<br />
neue Beauftrage im Norden gab Tipps für Textbeiträge<br />
und Fotos. Er forderte die Zuhörer auf,<br />
über wichtige Ereignisse in ihren Kameradschaften<br />
zu berichten. Fritsch erklärte seine<br />
Bereitschaft, die Mitglieder in den Bezirken in<br />
die Pressearbeit einzuweisen.<br />
„Leuchttürme setzen“<br />
Podiumsdiskussion in Hannover<br />
Hannover. Bei einer Podiumsdiskussion zur<br />
Neuausrichtung der Bundeswehr in Hannover<br />
hat Oberstabsfeldwebel Martin Gebauer, Vorsitzender<br />
im Bezirk 5, die Auffassungen des D<strong>Bw</strong>V<br />
beschrieben. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte<br />
unter anderem Vertreter der Bundeswehr und der<br />
Politik eingeladen. Die Diskussion begann nach<br />
Vorträgen des stellvertretenden Leiters des<br />
Arbeitsstabes Strukrurreform, Ministerialdirigent<br />
Christoph Reifferscheid, und des innenpolitischen<br />
Sprechers der SPD-Landtagsfraktion.<br />
Heiner Bartling bezog parteipolitische Positionen<br />
und verlangte „sprachliche Klarheit“ über<br />
die Aussetzung der Wehrpflicht, die eine<br />
Über die „Politische Lobbyarbeit in Gesetzgebungsverfahren“<br />
informierte Fritz von Korff. Nach<br />
den Angaben des Leiters der Berliner Bundesgeschäftsstelle<br />
gibt es im Bundestag derzeit mehr als<br />
2100 offizielle Vertreter aus den unterschiedlichsten<br />
Bereichen: „Der D<strong>Bw</strong>V ist oft nur ein kleiner<br />
Akteur am Rande des politischen Systems.“ Von<br />
Korff weiter: „Wenn es darum geht, Wahlen zu<br />
gewinnen, scheinen die Angehörigen der Streit-<br />
kräfte für die Wahlkampfstrategen der Parteien leider<br />
eine zu vernachlässigende Größe zu sein.“ Es<br />
sei daher umso wichtiger, im Parlament „Freunde<br />
der Bundeswehr“ zu gewinnen, die sich für die<br />
Angelegenheiten der Soldaten einsetzen. Der Servicebeauftragte<br />
der Förderungsgesellschaft, Oberstabsfeldwebel<br />
a.D. Hans Stöhr, berichtete über die<br />
aktuelle und servicefreundliche Internet-Hompage<br />
sowie über neue Vorsorgeprodukte.<br />
Mittel und Möglichkeiten zur Mitgliedergewinnung<br />
vermittelte der Leiter Außendienst,<br />
Stabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter Drechsler. So<br />
gebe es eine Powerpoint-Präsentation für die Truppenkameradschaften<br />
sowie Argumentationshilfen<br />
für die Mitgliedschaft. Weit über die Tagesordnung<br />
hinaus ging die Diskussion über den „D<strong>Bw</strong>V von<br />
morgen“. Vorstand und Mandatsträger stellten<br />
grundsätzliche Überlegungen zur Zukunft des Verbands<br />
an. Einig waren sich alle, dass – wie immer<br />
die Bundeswehr umgebaut werde – der D<strong>Bw</strong>V als<br />
Anwalt der Soldatinnen und Soldaten unverzichtbar<br />
bleibe. Die erste gemeinsame Veranstaltung<br />
mit dem Vorstand kam bei den Mandatsträgern<br />
sehr gut an. Ein Kameradschaftsvorsitzender:<br />
„Wir haben bei diesem Treffen Informationen aus<br />
erster Hand erhalten. Das war sehr wichtig für uns,<br />
denn das erleichtert die Arbeit mit den Mitgliedern<br />
daheim.“ Auch für den Vorstand um Hans-Dieter<br />
Petersen steht der Erfolg fest. So wird es im<br />
Herbst eine weitere Veranstaltung geben. ■<br />
Abschaffung sei. Unter einem Verteidigungsminister<br />
seiner Partei wäre das so nicht geschehen.<br />
Er frage sich, „wer in Zukunft die Sandsäcke an<br />
die Oder oder Elbe bringen soll“.<br />
Gebauer sagte, dass ein Zeichen für die verunsicherten<br />
Soldaten jetzt zwingend geboten<br />
sei und die „Leuchttürme“ des D<strong>Bw</strong>V, also die<br />
spürbare Anhebung der Ausgleichssätze für<br />
mehrgeleisteten Dienst sowie die Wahlfreiheit<br />
zwischen Umzugskostenvergütung und Trennungsgeld<br />
deshalb endlich umgesetzt werden<br />
müssten Der Bezirksvorsitzende forderte darüber<br />
hinaus ein klares Bekenntnis zu den Laufbahnzielen.<br />
■
MdB sichert Unterstützung zu<br />
CDU-Abgeordneter zu Besuch in der Landesgeschäftsstelle<br />
Neumünster. Der Bundestagsabgeordnete Ingbert<br />
Liebing hat den Landesverband in Neumünster<br />
besucht. Den CDU-Parlamentarier aus dem<br />
Wahlkreis Nordfriesland/Dithmarschen-Nord<br />
begrüßten der Landesvorsitzende, Oberstabsfeldwebel<br />
a.D. Dieter Petersen, und der Bezirks-<br />
Ingbert Liebing, Hans-Dieter Petersen und Peter Braunshau-<br />
sen (v.l.).<br />
vorsitzende 1, Kapitänleutnant Peter Braunshausen.<br />
„Der BundeswehrVerband hat in Sachen<br />
Strukturreform bereits erhebliche Vorarbeiten<br />
geleistet“, sagte Petersen.<br />
Oldenburg. Mit einem Appell wurde im Mai in<br />
Oldenburg die Rückkehr des Luftlandeunterstützungsbataillons<br />
272, das von September 2010 bis<br />
März <strong>2011</strong> in Afghanistan eingesetzt war, gefeiert.<br />
Dazu wurden die Angehörigen des Bataillons aus<br />
Oldenburg und Seedorf, die Patengemeinden, Vertreter<br />
der Kirchen und natürlich die Angehörigen in<br />
die Henning-von-Tresckow-Kaserne eingeladen.<br />
Der D<strong>Bw</strong>V war durch die Truppenkameradschaft<br />
Oldenburg und den zuständigen Bezirksvorsitzenden,<br />
Stabsfeldwebel Peter Strauß, vertreten.<br />
Oberstleutnant Peter Springer dankte seinen Soldaten<br />
für den erfolgreichen Einsatz. Er vergaß auch<br />
jene nicht, die während des Einsatzes ihren Dienst<br />
in den beiden Heimatstandorten verrichtet haben.<br />
Der Kommandeur dankte auch den Patengemeinden,<br />
der Kirche und dem BundeswehrVerband.<br />
Rotenburg/Wümme. Die erste Mitgliederversammlung<br />
<strong>2011</strong> der ERH-Kameradschaft Rotenburg/Wümme<br />
wurde im „Landpark Lauenbrück“<br />
durchgeführt. Der Vorsitzende, Stabsfeldwebel<br />
a.D. Uwe Stark, hieß rund 40 Mitglieder in einem<br />
außergewöhnlichen Ambiente willkommen. Als<br />
Gäste begrüßte er eine Abordnung der befreundeten<br />
Kameradschaft ERH Dörverden. Während der<br />
Landesverband Nord Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 55<br />
Aus den Kameradschaften Weitere Berichte finden Sie auf den Landesseiten im Internet unter www.dbwv.de<br />
Stabsfeldwebel Wolf-Guido Simsted, Hauptfeldwebel<br />
Peter Ramlow, Hauptfeldwebel<br />
Ray Thodte und Oberstabsfeldwebel a.D.<br />
Frank Barelmann (v.l.).<br />
Er wies auf die „Attraktivitätsagenda <strong>2011</strong>“,<br />
die „Forderungen zur Begleitung des Reformprozesses“<br />
sowie die „Forderungen im Rahmen<br />
der Personalgewinnung und -bindung“ als Richtwerte<br />
für das Gelingen der Reform hin. „Nachdem<br />
Verteidigungsminister Thomas de Maizière<br />
die Eckpunkte zur Neuausrichtung<br />
vorgestellt hat, hoffen die<br />
Menschen im System auf einen<br />
längst fälligen, positiven Wandel.“<br />
Das dürfe aber nicht darüber<br />
hinwegtäuschen, dass aus<br />
den Erfahrungen mit vorangegangenen<br />
Reformen Befürchtungen<br />
vor einer erneuten<br />
„Reform nur nach Kassenlage“<br />
bleiben. „Deshalb darf es nicht<br />
bei funktionellen oder organisatorischen<br />
Ansätzen bleiben.“<br />
Die Soldaten erwarten Signale<br />
aus dem Parlament. Liebing sagte, er teile die<br />
Auffassungen und sicherte Unterstützung zu. Er,<br />
Petersen und Braunshausen wollen den Dialog<br />
fortsetzen. ■<br />
Veranstaltung wurden Hauptmann a.D. Peter Misliwietz<br />
und Stabsfeldwebel a.D. Hero Müller-<br />
Edzards durch Stark und seinen Stellvertreter,<br />
Hauptmann a.D. Sven von Ehrenkrook, für<br />
langjährige Mitgliedschaft geehrt. Nach der „Torten-<br />
und Kuchenschlacht“ bestand bei strahlendem<br />
Sonnenschein die Möglichkeit, den Landpark auf<br />
eigene Faust zu erkunden. Am Ende des Tages herrschte<br />
Einigkeit: Die Veranstaltung war ein gelungener<br />
Auftakt. Der Dank der Teilnehmer galt<br />
Annette von Ehrenkrook, die das Treffen in bewährter<br />
Weise vorbereitet hatte.<br />
Osterode.Der neue Vorsitzende im Bezirk 5, Oberstabsfeldwebel<br />
Martin Gebauer, war Gastredner bei<br />
einer Veranstaltung der ERH-Kameradschaft<br />
„Osterode/Harz“. Auf Einladung des Vorsitzenden,<br />
Stabsfeldwebel a.D. Friedrich Brod, referierte<br />
Gebauer vor zahlreichen Zuhörern unter anderem<br />
Armin Uhe, Martin Gebauer, Wolfgang Conrad<br />
und Friedrich Brod (v.l.).<br />
über Strukturreform, Einsatzthemen und Mitgliedergewinnung.<br />
Während der Veranstaltung wurde<br />
Oberstabsfeldwebel a.D. Wolfgang Conrad für 40jährige<br />
Mitgliedschaft geehrt. Brod überreichte<br />
ihm als Dank und Anerkennung die Urkunde und<br />
die Treuenadel des Verbandes.<br />
Wildpark im Programm<br />
Nindorf. Der Landesverband hat sein Angebot<br />
für die Familienbetreuung um den „Wildpark<br />
Lüneburger Heide“ erweitert. Familien, deren<br />
Angehörige im Einsatz sind, erhalten in Nindorf<br />
künftig Sonderkonditionen. Der stellvertreten-<br />
Andreas Brandes, Norbert Tietz und<br />
Stephan Müller (v.l.).<br />
de Landesvorsitzende, Oberstleutnant Andreas<br />
Brandes, und der Beauftragte für Ansprechpartner<br />
im Einsatz, Oberstleutnant Stephan Müller,<br />
handelten mit dem Besitzer des Parks, Norbert<br />
Tietz, die Bedingungen aus. Der Landesverband<br />
hat so ein weiteres, sehr attraktiveas Angebot<br />
mehr im Betreuungsprogramm und kann in<br />
Zukunft auch Gemeinschaftsveranstaltungen<br />
der Familienbetreuungszentren und -stellen im<br />
Wildpark Lüneburger Heide unterstützen. ■<br />
Norderstedt. Als erste Frau in der ERH „Wikingerland<br />
Schleswig“ ist Magdalene Vogt mit der<br />
Urkunde für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet<br />
worden. Ihr Mann, Hauptmann a.D. Hans-Hein-<br />
Jürgen Schwarz, Magdalene und Hans-Heinrich<br />
Vogt sowie Beisitzer Rolf Hellriegel (v.l.).<br />
rich Vogt, erhielt die Urkunde für 40 Jahre<br />
Zugehörigkeit. Die Auszeichnungen überreichte<br />
der Vorsitzende der Kameradschaft, Stabsfeldwebel<br />
a.D. Jürgen Schwarz, einen Tag vor der Goldenen<br />
Hochzeit des Paares während eines Besuches<br />
der Landesgartenschau in Nordersted. ■<br />
Landesverband Nord<br />
Landesgeschäftsstelle<br />
Waschpohl 5-7, 24534 Neumünster<br />
Telefon: 0 43 21/4 20 06, Fax: 0 43 21/4 42 33<br />
E-Mail: nord@dbwv.de<br />
V.i.S.d.P: Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter Petersen<br />
Pressebeauftragter: Oberstabsfeldwebel a.D. Johann Fritsch<br />
Telefon: 05864/987074<br />
E-Mail: johann-fritsch@web.de<br />
Termine<br />
● 23/24. August: Tagung mit SaZ in Garlstedt<br />
● 30./31. August: Tagung mit Kommandeuren in<br />
Bad Bramstedt<br />
● 31. August/1. September: Landesvorstandssitzung<br />
Bad Bramstedt<br />
● 6.-8. September: Fernausbildungskongress<br />
Hamburg
56 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Der<br />
Landesvorsitzende,<br />
Oberstleutnant<br />
Thomas Sohst<br />
Verehrte Kameradinnen,<br />
verehrte Kameraden,<br />
als wiedergewählter Landesvorsitzender grüße<br />
ich im Sommermonat Juli. Den Delegierten und<br />
Teilnehmern der Landesversammlung habe ich<br />
gedankt für vier Jahre Begleitung, für das Mitgehen<br />
in organisatorischen Angelegenheiten und<br />
verbandspolitischen Fragen, für das Mitdiskutieren,<br />
für die Anregungen. Ich möchte die Gelegenheit<br />
zu Beginn der neuen Amtszeit nutzen,<br />
Ihnen allen, den Soldatinnen und Soldaten, den<br />
Reservistinnen und Reservisten, den Ehemaligen<br />
und Hinterbliebenen, den Zivilbeschäftigten –<br />
kurz allen Mitgliedern des Deutschen BundeswehrVerbandes<br />
im Landesverband West auch im<br />
Namen des Landesvorstandes für ihre Mitarbeit<br />
zu unser aller Wohl zu danken.<br />
Lassen Sie uns die nächsten vier Jahre gemeinsam<br />
angehen: mutig, zielstrebig, in gegenseitigem<br />
Respekt, um Positionen ringend, kameradschaftlich<br />
und kollegial.<br />
Die Neuausrichtung der Bundeswehr wird eine<br />
Menge Kraft von uns verlangen. Es wird viele<br />
Mitglieder geben, die enttäuscht sind von ihrem<br />
Dienstgeber – manchmal sogar von ihrer Interessenvertretung.<br />
Lassen Sie uns aufmerksam miteinander umgehen,<br />
damit keiner unter die Räder kommt. Kameradschaft<br />
ist gefordert – im Einsatz in den Auslandsverwendungen,<br />
aber auch im Einsatz in den<br />
Friedensstandorten und im Einsatz innerhalb<br />
der Kameradschaften.<br />
Miteinander ist ein Stück Patriotismus. Optimismus<br />
ist ein Stück Patriotismus. Wir sind bereit,<br />
ein Stück in Vorleistung zu gehen. Wir sind bereit,<br />
diese neue Herausforderung anzunehmen, wenn,<br />
ja, wenn die Politiker aller Ebenen bereit sind,<br />
diesen Patriotismus nicht nur von uns zu fordern,<br />
sondern ihn gemeinsam mit uns zu leben als Voraussetzung,<br />
dass auch die Bevölkerung uns<br />
patriotisch anerkennt und patriotisch begleitet.<br />
Am Ende der Landesversammlung haben wir uns<br />
gegenseitig ermutigt. Go West – Landesverband<br />
West – sei stark, bleib stark – engagiere dich – sei<br />
politisch fair, ehrlich und nachhaltig – gib nicht<br />
auf – stecke den Kopf nicht in den Sand – Landesverband<br />
West – Go West.<br />
In diesem Sinne wollen wir es gemeinsam<br />
anpacken: Der Landesvorstand und die Mandatsträger<br />
an der Basis. Sie als Mitglieder dürfen<br />
uns fordern. Wir sind zuversichtlich.<br />
Ihr<br />
Ehrlich nach innen – offensiv nach außen.<br />
Landesverband West<br />
25 Jahre ERH in Sankt Augustin<br />
Viel Prominenz beim Empfang zur Jubiläumsfeier<br />
Sankt Augustin. Ihr 25-jähriges Bestehen hat<br />
die Kameradschaft Ehemaliger, Reservisten und<br />
Hinterbliebener in Sankt Augustin gefeiert. Nach<br />
der musikalischen Ouvertüre durch das Holzbläserquintett<br />
des Bundeswehrmusikkops aus Siegburg<br />
unter Leitung von Stabsfeldwebel Christoph<br />
Schmitz begrüßte der Vorsitzende, Oberstleutnant<br />
a.D. Klaus-Dieter Kucht, zahlreiche<br />
Gäste aus der Politik, darunter die CDU-Bundestagsabgeordnete<br />
Elisabeth Winkelmeier-<br />
Becker, den Vorsitzenden der Kreistagsfraktion<br />
der SPD, Sebastian Hartmann, den stellvertretenden<br />
Bürgermeister von Hennef, Thomas Wallau,<br />
den CDU-Vorsitzenden in Sankt Augustin,<br />
Axel Grzeszkowiak und die FDP-Vorsitzende in<br />
Sankt Augustin, Stefanie Jung, sowie vom Verband<br />
den Landesvorsitzenden Ehemalige,<br />
Oberstleutnant a.D. Wolfgang Thiemann, den<br />
Vorsitzenden der KERH Bonn, Fregattenkapitän<br />
a.D. Wolfgang Windolph, den Vorsitzenden der<br />
KERH Köln, Stabshauptmann a.D. Helmut<br />
Das Thema Versorgung geht alle an<br />
Bonn. Um „spezielle Ansprüche der Soldaten<br />
und ihrer Familien in der Kranken- und Pflegeversicherung<br />
während und nach Beendigung der<br />
Dienstzeit“ ging es in einer Infoveranstaltung im<br />
Fachsanitätszentrum in Bonn am 4. Mai. Das<br />
Interesse ist nach wie vor sehr groß, ist doch die<br />
„unentgeltliche truppenärztliche Versorgung in<br />
der Bundeswehr“ nur eine kleine Facette der<br />
wichtigen Vorsorge. Im Gespräch mit dem Kompaniefeldwebel<br />
und Truka-Vorsitzenden, Hauptfeldwebel<br />
Olaf Bauer, hat sich der Regionalbeauftragte,<br />
Oberstabsfeldwebel a.D. Wolfgang<br />
Kohout, davon überzeugt, dass das Interesse<br />
auch bei den Angehörigen des Fachsanitätszentrums<br />
groß war.<br />
Viele Fragen des Krankenversicherungsschutzes<br />
und einer angemessenen Pflege im<br />
Krankheitsfall berühren unmittelbar sozialrechtliche<br />
Fragen: Wer kann sich wie versichern?<br />
Wer sollte rechtzeitig wofür vorsorgen?<br />
Köhler, den stellvertretenden Vorsitzenden der<br />
ERH Porz-Wahn, Hauptmann a.D. Franz Josef<br />
Wiegelmann, und den Vorsitzenden der Standortkameradschaft<br />
Sankt Augustin, Oberstleutnant<br />
Manfred Hoffmann. Grußworte sprachen<br />
der Bürgermeister von Sankt Augustin, Klaus<br />
Schumacher, und der Chef des Logistikamtes,<br />
Brigadegeneral Franz Weidhühner. Der D<strong>Bw</strong>V-<br />
Vorsitzende, Oberst Ulrich Kirsch, gratulierte<br />
den Kameraden und sprach über die aktuelle Verbandspolitik<br />
vor<br />
allem im Zusammenhang<br />
mit der<br />
anstehenden<br />
Bundeswehrreform.<br />
Danach wurden<br />
Hauptmann<br />
a.D. Hubertus<br />
Adamek als Mitbegründer<br />
der<br />
Kameradschaft<br />
für 40 Jahre Mandatstätigkeit<br />
im<br />
D<strong>Bw</strong>V mit einer<br />
Medaille des Verbandes,<br />
Kapitän<br />
z.S. a.D. Walter<br />
Jablonski für die<br />
Aufarbeitung der<br />
Geschichte der<br />
Nationalen Volksarmee mit einem Buchpreis des<br />
Bundesvorsitzenden, Oberstleutnant a.D. Wilfried<br />
Fittko für 40-jährige und Oberst a.D. Rolf<br />
Däther, Hauptmann a.D. Harald Kuschel sowie<br />
Hauptmann a.D. Gerhard Schmeling für 50jährige<br />
Verbandszugehörigkeit mit Urkunde und<br />
Ehrennadel ausgezeichnet. Nach den Schlussworten<br />
des Vorsitzenden der Kameradschaft und<br />
dem Singen der Nationalhymne wurde der Empfang<br />
mit regem Gedankenaustausch fortgesetzt.<br />
■<br />
Diese und weitere Fragen wurden im gelungenen<br />
Vortrag der beiden Empfehlungsbeauftragten<br />
der Förderungsgesellschaft, Manfred<br />
Schneider und Roland<br />
Lang, weitestgehend<br />
beantwortet. Die Resonanz<br />
der Teilnehmer<br />
war groß, die große<br />
Zahl der Fragen zeugte<br />
von regem Interesse,<br />
das dieser Vortrag auslöste.<br />
Kompaniechefin<br />
Wolfgang Kohout<br />
Hauptmann Maren<br />
Lüdemannhob noch ein-<br />
mal die Notwendigkeit solcher Infoveranstaltungen<br />
hervor. Sie dankte dem D<strong>Bw</strong>V und den Referenten.<br />
Es sei „erstrebenswert, wenn auch an<br />
anderen Standorten solche Vorträge gehalten<br />
werden könnten“. ■
Landesverband West Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 57<br />
Aus den Kameradschaften Weitere Berichte im Internet unter www.dbwv.de<br />
Düsseldorf. Knapp die Hälfte der 4,3 Millionen<br />
in Deutschland lebenden Muslime sind deutsche<br />
Staatsangehörige. In der Bundeswehr dienen<br />
etwa 1000 Soldaten muslimischen Glaubens. Vor<br />
diesem Hintergrund hat der stellvertretende Vorsitzende<br />
der ERH Düsseldorf, Oberstabsfeldwebel<br />
a.D. Horst Kunz, Ende Mai einen Besuch der<br />
Merkez-Moschee in Duisburg organisiert. Die<br />
Moschee ist eine der größten in Deutschland und<br />
bietet 1200 Gläubigen Platz. Timor Disbudak<br />
führte die Gruppe. Besonders beeindruckten die<br />
große Kuppel mit Malereien und der 750 Kilogramm<br />
schwere Kronleuchter. In der Begegnungsstätte<br />
gab es ein Abschlussgespräch. Der<br />
Vorsitzende der Kameradschaft, Oberstleutnant<br />
a.D. Uwe Börner, überreichte den Gastgebern<br />
ein Geschenk.<br />
Goch. Wer zu spät kommt, wird in Goch auf dem<br />
Bahnhof geehrt. Oberstleutnant a.D. Peter von<br />
Groddeck hatte an der Sitzung der KERH UntererNiederrhein<br />
vor der<br />
Sommerpause<br />
nicht teilnehmen<br />
können.<br />
Zum Jahresausflug<br />
war er<br />
Peter von Groddeck (l.) und<br />
Hans-Günther Schäpers.<br />
angemeldet,<br />
und so nahm<br />
der Vorsitzen-<br />
de, Hans-Günther Schäpers, die Überreichung<br />
der bronzenen Verdienstnadel am Gocher Bahnhof<br />
vor. Der Verband ehrt damit ein Mitglied, das<br />
herausragende Verdienste im Bereich Verband<br />
und Politik hat. Der Ausflug, den Schäpers und<br />
seine Frau Erika organisiert hatten, führte die<br />
Teilnehmer nach Düsseldorf zur Besichtigung<br />
der Firma Teekanne. Nachdem die Ehemaligen<br />
sich ausgiebig über Teesorten, Herstellung und<br />
Verkostung informiert hatten, ging es weiter in<br />
die Altstadt, wo die Gäste Geschäfte und Restaurants<br />
besuchten und auf der Rheinpromenade flanierten.<br />
Mayen. Der Halbjahresbesuchstag des Zentrums<br />
für Operative Information in der General-<br />
Delius-Kaserne in Mayen war Anlass für eine<br />
Abordnung der Ehemaligen Mayen-Andernach-<br />
Mendig, den aktiven Kameradinnen und Kameraden<br />
einen Besuch abzustatten. Unter Leitung<br />
des Vorsitzenden der Standortkameradschaft,<br />
Oberstleutnant Dirk Drews, gab es für die ehemaligen<br />
Soldaten eine Führung durch die Redak-<br />
Zu Besuch im Zentrum für Operative Information.<br />
tion, das Betreuungsradio<br />
– bekannt als<br />
Radio Andernach –,<br />
das Dezernat Einsatzkamera<br />
und den<br />
Bereich Weiterentwicklung<br />
sowie eine<br />
Einweisung in die Ausbildung der Soldaten. Die<br />
Aktiven führten mit viel Engagement durchs<br />
Programm. Keine Frage blieb unbeantwortet, die<br />
Ausrüstung überzeugte die Ehemaligen und<br />
weckte so manche Erinnerung an die eigene<br />
Dienstzeit. Der Kameradschaftsvorsitzende,<br />
Oberstabsfeldwebel a.D.Hans Grünewald, hatte<br />
dann noch die Möglichkeit, über Radio Andernach<br />
Grüße der Ehemaligen an die Soldaten im<br />
Einsatz zu richten.<br />
Köln. Rund 100 Mitglieder und Gäste hat der<br />
Vorsitzende der KERH Köln, Stabshauptmann<br />
a.D. Helmut Köhler, in der Frühjahrsversammlung<br />
im Heeresamt begrüßt. Die Anwesenden<br />
hörten zunächst einen sehr interessanten Vortrag<br />
des stellvertretenden Landesvorsitzenden, Oberstabsfeldwebel<br />
a.D. d.R. Rudolf Schmelzer, zum<br />
Thema „Die Bundeswehr im Spannungsverhält-<br />
In Köln: Helmut Köhler, Alfred Weiß, Manfred Klinke<br />
und Axel Bruchhäuser (v.l.).<br />
nis zwischen Öffentlichkeit und Parlament aus<br />
Sicht des Verbandes“. Es kamen die Postkartenaktion,<br />
die Strukturreform, die Änderung in eine<br />
Freiwilligenarmee und die Schreiben an die Bundestagsabgeordneten<br />
im Bereich des Landesverbands<br />
zur Sprache. Den zweiten Vortrag hielt<br />
Kriminalhauptkommissar Uwe Bredthauer vom<br />
Polizeipräsidium Köln. Er brachte den Zuhörern<br />
sehr anschaulich und teilweise drastisch Fallen<br />
und Tricks der Diebe und Gauner nahe, die es<br />
besonders auf alte Leute abgesehen hätten.<br />
Köhler ehrte zudem die Jubilare und händigte<br />
ihnen Treueurkunden und -nadeln für langjährige<br />
Mitgliedschaft aus. Geehrt wurden Hauptmann<br />
a.D. Alfred Weiß, Hauptmann a.D. Manfred<br />
Klinke, Oberstleutnant a.D. Axel Bruchhäuser<br />
(50 Jahre), Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen<br />
Malten (40 Jahre) und Oberstleutnant a.D Hans-<br />
Albert Tendick (25 Jahre). Mit dem traditionellen<br />
Erbseneintopf endete die Versammlung.<br />
Idar-Oberstein. Seinen Antrittsbesuch hat kürzlich<br />
der neue Bundesvorsitzende ERH, Hauptmann<br />
a.D. Rolf<br />
Meyer, bei der<br />
Kameradschaft<br />
Ehemaliger Idar-<br />
Oberstein<br />
gemacht. In der<br />
Mitgliederversammlung<br />
ehrte<br />
er für 40-jährige<br />
Rolf Meyer, Horst Sommer, Claus Schwermer<br />
und Hans-Jürgen Leroch (v.l.).<br />
Treue zum Verband die Stabsfeldwebel a.D.<br />
Claus Schwermer und Horst Sommer. Behilflich<br />
bei der Verleihung war Hans-Jürgen Leroch,<br />
stellvertretender Kameradschaftsvorsitzender.<br />
Meyer hielt einen Vortrag über die Verbandspolitik.<br />
Augustdorf. Die ERH Lippe-Detmold hat sich<br />
auf eine Zeitreise in die Urzeit gemacht. Erstes<br />
Ziel war die Schillat-Höhle in Hessisch Oldendorf,<br />
Deutschlands nördlichste Tropfsteinhöhle.<br />
Vorbei an Millionen von Jahren Erdgeschichte<br />
ging es im gläsernen Aufzug 45 Meter in die Tiefe.<br />
Zweites Ziel war das Schloss Bückeburg. Eine<br />
Führung vermittelte Wissenswertes<br />
über die Geschichte des Schlosses und<br />
des Fürstenhauses Schaumburg-Lippe.<br />
Für den Vorsitzenden der ERH,<br />
Oberstabsfeldwebel a.D. Harry Höft,<br />
und den Bezirksvorsitzenden, Hauptmann<br />
Michael Killer, bot das Schloss<br />
auch ein geeignetes Ambiente für<br />
anstehende Ehrungen. Stabsfeldwebel<br />
a.D. Jürgen Kusserow aus Augustdorf<br />
überreichten sie für 50-jährige Mitgliedschaft<br />
Urkunde und Ehrennadel.<br />
Eine besondere Ehrung wurde Stabsfeldwebel<br />
a.D. Walter Irle zuteil. Für über 30 Jahre ehren-<br />
Harry Höft, Jürgen Kusserow, Walter Irle und<br />
Michael Killer (v.l.).<br />
amtlicher Tätigkeit für den Verband erhielt er die<br />
Verbandsmedaille für 30-jährige Mandatstätigkeit.<br />
■<br />
Landesverband West<br />
Geschäftsstelle<br />
Südstraße 123, 53175 Bonn<br />
Telefon: 02 28 / 3823-111, Fax: 02 28 / 3823-233<br />
Email: West@dbwv.de<br />
V.i.S.d.P.: Landesvorsitzender<br />
Pressebeauftragter:<br />
Oberstleutnant a.D. Andreas P. Schnellbach<br />
Tel.: 0212/335338<br />
E-Mail: andreas.schnellbach@dbwv.de
58 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Gelungene Jobbörse<br />
Torgelow. Rund 180 Soldaten auf Zeit haben in<br />
Torgelow die Jobbörse besucht. Der Projekt-<br />
Beauftragte im Landesverband Ost, Eike Gläser,<br />
sprach über das Thema „Eingliederung von Zeitsoldaten<br />
in das zivile Berufsleben“ und über Ausund<br />
Weiterbildungsmaßnahmen. Zusätzlich gab es<br />
die Möglichkeit, mit Vertretern von Firmen aus der<br />
Region zu sprechen. Das Angebot richtete sich an<br />
Soldaten aus Torgelow und aus dem Bereich der<br />
Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“. Eingebunden<br />
war die Jobbörse in das Projekt „Schule-<br />
Wirtschaft-Bundeswehr“, organisiert vom Deutschen<br />
BundeswehrVerband, dem Unternehmerverband<br />
Vorpommern, der Stadt Torgelow, der Panzerbrigade<br />
41 und dem Kooperationsrat Schule-<br />
Wirtschaft-Bundeswehr.<br />
Bereits im Vorjahr hatte es die erste Berufsmesse<br />
in Torgelow gegeben. „In diesem Jahr haben<br />
wir praktisch einen Quantensprung gemacht“, sagte<br />
Cheforganisator Michael Schulze vom Unternehmerverband.<br />
Die Soldaten auf Zeit seien zielorientiert<br />
vorbereitet worden, weil es schon vorab<br />
genaue Informationen über die knapp 40 ausstellenden<br />
Unternehmen gab. Die wiederum hatte der<br />
Standortälteste, Oberst Johannes Derichs, in<br />
Zusammenarbeit mit dem Berufsförderungsdienst<br />
Neubrandenburg über die unterschiedlichen Ausbildungsgänge<br />
und Qualifikationen der Soldaten<br />
unterrichtet und die Möglichkeiten der Berufsförderung<br />
erläutert.<br />
„Das ist eine klasse Sache“, kommentierte<br />
Stabsfeldwebel Peter Hoffmann, Vorsitzender der<br />
Standortkameradschaft, „eine hundertprozentige<br />
Steigerung zum letzten Jahr“. Hoffmann freut sich,<br />
dass der Verband jungen Leuten eine Perspektive<br />
bieten kann. „Wenn wir es schaffen, anspruchsvolle<br />
Arbeitsplätze in der Region zu vermitteln, leistet<br />
auch der Verband einen Beitrag, um den Herausforderungen<br />
des demographischen Wandels entgegen<br />
zu wirken. Die enge Zusammenarbeit zwischen<br />
D<strong>Bw</strong>V, Berufsförderungsdienst und Kooperationsrat<br />
soll auf jeden Fall fortgeführt werden.“<br />
Außerdem informierte die Standortkameradschaft<br />
am eigenen Stand über die Verbandspolitik. ■<br />
Landesverband Ost<br />
Geschäftsstelle<br />
Schönhauser Allee 59<br />
10437 Berlin<br />
Telefon: 030/29 34 71 70<br />
Telefax: 030/29 34 71 79<br />
Email-Adresse: Ost@dbwv.de<br />
V.i.S.d.P.: Der Landesvorsitzende<br />
Beauftragter für Pressearbeit: Wolfgang Bender<br />
Landesverband Ost<br />
„Treffend, aber nicht verletzend“<br />
Oberst Kirsch beim Standorttag in Havelberg<br />
Havelberg. „Wir verhindern<br />
nicht, sind konstruktiv, in der<br />
Sache treffend, aber nicht verletzend!“<br />
Das ist das Petitum von<br />
Oberst Ulrich Kirsch, wenn er<br />
über die aktuelle Verbandspolitik<br />
im Zeichen der Strukturveränderungen<br />
spricht. So auch im vollen<br />
Saal beim Standorttag in Havelberg.<br />
Neben vielen Soldaten und<br />
Ehemaligen, allen Kommandeuren<br />
und Dienststellenleitern aus<br />
dem Standortbereich waren auch<br />
die Landtagsabgeordneten Ralf Bergmann<br />
(SPD) und Nico Schulz (CDU) sowie Bürgermeister<br />
Bernd Polowski gekommen. Kirsch<br />
beschrieb die „Leuchttürme“ im Zuge der<br />
Neuausrichtung der Bundeswehr aus Sicht des<br />
Verbandes. Im Wesentlichen seien dies die Wahlfreiheit<br />
zwischen Umzugskostenvergütung und<br />
Trennungsgeld bei Versetzung, ein Festschreiben<br />
des Erreichens des Laufbahnziels und eine weitere<br />
Verbesserung der Einsatzversorgung.<br />
Besonders<br />
notwendig, und das nicht nur<br />
zur Steigerung der Attraktivität,<br />
sei eine Erhöhung der<br />
finanziellen Vergütung für<br />
mehrgeleisteten Dienst um<br />
das 2,5-fache, weil man nach<br />
dem Aussetzen der Wehrpflicht<br />
den Soldaten nunmehr<br />
mit dem Bundespolizisten<br />
auch in punkto Dienstzeit,<br />
Dienstzeitausgleich und finanzieller Vergütung<br />
zu 100 Prozent vergleichen müsse.<br />
Ein wesentlicher Unterschied bleibe dennoch:<br />
„Der Soldat geht per Befehl in den Einsatz!“<br />
Kirsch betonte auch, dass aus seiner Sicht<br />
die jetzigen personellen Organisationsgrundlagen<br />
für die neue Struktur nicht geeignet seien.<br />
„Man muss keine Speckschichten bilden, aber<br />
Übergabe im Lazarettregiment Berlin<br />
Berlin. Oberstarzt Dr. Max Hagel, stellvertretender<br />
Kommandeur des Sanitätskommandos III<br />
und Kommandeur der Regionalen Sanitätseinrichtungen,<br />
hat das Kommando über das Lazarettregiment<br />
31 Berlin in einem feierlichen<br />
Appell an Oberfeldarzt Dr. Jens-Peter Evers übergeben.<br />
Zum scheidenden Kommandeur, Oberfeldarzt<br />
Dr. Markus Seitz,<br />
der das Regiment über drei<br />
Jahre führte, sagte er: „Für<br />
Sie war es ein einmaliges<br />
und unvergessliches Erlebnis,<br />
diese Führungsposition<br />
bekleidet zu haben.“ Dem<br />
Nachfolger riet er:<br />
„Genießen Sie jeden Tag<br />
Ihrer Kommandeurzeit.“<br />
Mehr als 200 Gäste brachten<br />
ihre Verbundenheit mit<br />
dem Regiment zum Aus-<br />
Ulrich Kirsch (2.v.r.) im Gespräch am Standorttag.<br />
genügend Personal haben!“ Zum Thema posttraumatische<br />
Belastungsstörung forderte er<br />
„eine Umkehr der Beweislast im Sinne der<br />
Großherzigkeit“.<br />
Außerdem gab es Gesprächskreise zu zentralen<br />
Themen, etwa „Absicherung im Einsatz“.<br />
Der Vorsitzende der Standortkameradschaft,<br />
Kapitänleutnant Falko Brinner, der Regionalbeauftragte,<br />
Oberstleutnant a.D. Hartmut Pohl, und<br />
Groß war das Interesse an den Vorträgen in Havelberg.<br />
der Vorsitzende der Truppenkameradschaft des<br />
Pionierbataillons 803, Oberstabsfeldwebel Ralf<br />
Gers, hatten die Tagung vorbereitet. Letzterer<br />
wurde für sein Engagement mit der Ehrennadel<br />
des Verbandes in Bronze ausgezeichnet. Den<br />
Abschluss dieses informativen Tages bildete ein<br />
Imbiss in kameradschaftlicher Atmosphäre mit<br />
Gelegenheit zu weiteren Gesprächen. ■<br />
druck. Für die Patengemeinde Berlin-Spandau<br />
bedankte sich stellvertretend für den Bezirksbürgermeister<br />
Bezirksstadtrat Carsten Röding für<br />
Freundschaft und sehr gute Zusammenarbeit.<br />
Dann verabschiedete sich der alte Kommandeur<br />
im Trabant Kübel des Luftwaffenmuseums aus<br />
Berlin von seinen Soldatinnen und Soldaten. ■
Oderlandmarsch-Teilnehmer aus vier Nationen<br />
Gorzyca. Die Männer im Schlauchboot sind guter<br />
Dinge. Das deutsche Ufer ist nur 100 Meter<br />
entfernt, und die Oder fließt ruhig dahin. Doch<br />
schon nach wenigen Metern macht sich die Strömung<br />
bemerkbar und fordert ganzen Einsatz.<br />
Die Mannschaft muss mit ganzer Kraft stromaufwärts<br />
paddeln, um nicht abgetrieben zu werden.<br />
Am Ziel sind die Soldaten völlig außer<br />
Atem. Sie nicken zustimmend, als einer von<br />
ihnen feststellt: „Das war härter als gedacht.“<br />
Das Überwinden des Grenzflusses ist nur eine<br />
von vielen Aufgaben beim traditionellen Oderlandmarsch,<br />
der dieses Jahr zum 16. Mal stattfand.<br />
Wie schon 2010 stand der Wettkampf auch<br />
in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft des<br />
brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias<br />
Platzeck. Der Vielseitigkeitswettkampf im<br />
Oderbruch wird im Wechsel vom Landeskommando<br />
Brandenburg und dem Militärstab der<br />
Woiwodschaft Lebus in Zielona Góra organi-<br />
Landesverband Ost Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 59<br />
Aus den Kameradschaften Weitere Berichte finden Sie auf den Landesseiten im Internet unter www.dbwv.de<br />
Berlin. 14 Jahre besteht die Elterninitiativkindertagesstätte<br />
„Wilde Wiese“. Aus diesem<br />
Anlass übergab der Vorsitzende der Standortkameradschaft<br />
Berlin, Stabsfeldwebel Frank Udo<br />
Reiche (Foto, r.), eine Spende des D<strong>Bw</strong>V von<br />
150 Euro im Namen des Landesverbandes an<br />
Leiterin Sylvia Giese (l.). Die „Wilde Wiese“<br />
befindet sich auf dem Gelände der Julius-Leber-<br />
Kaserne. „Die Spende dient als kleiner Beitrag<br />
zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie<br />
und Dienst“, sagte Reiche. Als eingetragener<br />
Verein ist der Kindergarten wirtschaftlich eigenständig<br />
tätig. Es werden 50 Kinder betreut, 80<br />
Prozent kommen aus Soldatenfamilien, die<br />
ihren Dienst am Standort versehen. Die Öffnungszeiten<br />
sind an den Bedürfnissen der Soldaten<br />
ausgerichtet. Der Vereinsvorstand engagiert<br />
sich ehrenamtlich. Alle Eltern sind Mitglieder,<br />
mehr als die Hälfte der Soldaten gehört<br />
dem D<strong>Bw</strong>V an.<br />
Weißenfels. Zu einer Tagung unter dem Motto<br />
„Wir dienen Deutschland“ hatte die Standortkameradschaft<br />
Weißenfels um ihren Vorsitzenden,<br />
Stabshauptmann Werner zum Buttel, eingeladen.<br />
Referenten waren der Landesvorsitzende,<br />
Hauptmann Uwe Köpsel, sein Stellvertreter,<br />
Oberstabsfeldwebel a.D. Thomas Bielenberg,<br />
und der Landesgeschäftsführer, Hauptmann<br />
d.R. Michael Stechert. Mit dabei war auch der<br />
Bezirksvorsitzende Sachsen-Anhalt, Oberstabsfeldwebel<br />
Horst Weggel. Köpsel erläuterte<br />
die aus seiner Sicht notwendigen Aufgaben und<br />
siert. Die beiden Dienststellen sind durch eine<br />
Partnerschaft miteinander verbunden. In diesem<br />
Jahr lag die Verantwortung bei der polnischen<br />
Armee. Dem Wettbewerb stellten sich 32 Mann-<br />
Ziele des Verbandes im Rahmen der Neuausrichtung<br />
der Streitkräfte und sagte: „Planungs-,<br />
Handlungs- und Einsatzsicherheit sind positiv<br />
begleitende Elemente unserer staatlichen Aufgaben,<br />
damit die gesellschaftliche Sicherheit<br />
gewahrt bleibt. Dabei darf die Innere Führung<br />
nicht verloren gehen. Alle Soldatinnen und Soldaten<br />
müssen wissen, wohin der Weg führt.“<br />
Bielenberg informierte in Anwesenheit des Chef<br />
des Stabes Sanitätskommando III, Oberstarzt<br />
Bruno Most, die Soldaten, die in nächster<br />
Zukunft für den Einsatz in Krisengebieten vorgesehen<br />
sind, über die „Absicherung<br />
im Auslandseinsatz“. Zeitgleich<br />
schulte der Landesgeschäftsführer<br />
die Mandatsträger zur neuen Organisationsweisung.<br />
Zum Abschluss<br />
berichtete Weggel über die gerade in<br />
Zeiten der Umstrukturierung notwendige<br />
Zusammenarbeit mit den<br />
Kommunalpolitikern der Standorte.<br />
Delitzsch. Die Truppenkameradschaft<br />
Delitzsch hat im Standort<br />
über die Einkommensteuererklärung<br />
informiert. Referent war<br />
Steffen Branse, Regionalverantwortlicher<br />
Ost des Lohnsteuerhilferings. In<br />
einem kurzweiligen und äußerst interessanten<br />
Vortrag stellte er den Lohn- und Einkommensteuer<br />
Hilfe-Ring Deutschland e.V. sowie die<br />
Besonderheiten der Einkommensteuererklärung<br />
von Soldaten vor. Anhand praktischer<br />
Beispiele gab er für jedermann verständliche<br />
Tipps. Der Vorsitzende der Standortkameradschaft,<br />
Oberleutnant Michael Schauer, dankte<br />
Branse und lud ihn zur Teilnahme an der Mitgliederversammlung<br />
der Truppenkameradschaft<br />
ein. Dort ging es unter anderem um den<br />
weiteren Ablaufplan für die Verbandsarbeit am<br />
Standort.<br />
Delitzsch. Der Vorsitzende der Standortkameradschaft<br />
Delitzsch, Oberleutnant Michael<br />
Schauer, und der Vorsitzende der Truppenkame-<br />
schaften aus Deutschland, Großbritannien,<br />
Polen und Tschechien. An<br />
den Start gingen aktive Soldaten und<br />
Reservisten, Angehörige von Polizei,<br />
Technischem Hilfswerk, Rotem<br />
Kreuz, Feuerwehr und Forstverwaltung.<br />
Zum Wettkampf gehörten ein<br />
Eilmarsch, Verwundetentransport,<br />
ein Test mit Fragen zur NATO und<br />
den Vereinten Nationen, ein Fahrrad-<br />
Biathlon, Erste Hilfe, Brandbekämpfung<br />
sowie Schießen mit der Luftpistole.<br />
Ein Hindernis-Parcours brachte<br />
viele Teilnehmer an ihre Leistungsgrenze.<br />
Der Gesamtsieg ging<br />
an die Pioniere aus Sulechow/Polen.<br />
Zweit- und Drittplazierte wurden Mannschaften<br />
der Brandenburger Landespolizei aus Frankfurt/Oder<br />
und Potsdam. Beste deutsche Militärmannschaft<br />
war ein Team des Wachbataillons.■<br />
radschaft, Oberleutnant Ralf Baasch, haben dem<br />
Kommandeur der Lehrgruppe A der Unteroffizierschule<br />
des Heeres, Oberstleutnant Michael<br />
Stuber, die Treuenadel für 25-jährige Mitgliedschaft<br />
überreicht. Es wurden auch Glückwünsche<br />
des Bundesvorsitzenden, Oberst Ulrich<br />
Kirsch, übermittelt. Stuber war sichtlich überrascht,<br />
bedankte sich und versprach, auch in<br />
Zukunft dem Deutschen BundeswehrVerband<br />
verbunden zu bleiben und die Truppenkameradschaft<br />
Delitzsch im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />
zu unterstützen. ■<br />
In Delitzsch: Michael Schauer, Michael Stuber und Ralf<br />
Baasch (v.l.).<br />
Termine<br />
● Tagung mit SaZ am 14. und 15. September in<br />
Markranstädt<br />
● Tagung mit Kompaniefeldwebeln am 18. und<br />
19. Oktober in Dahlewitz<br />
● Tagung mit Kommandeuren vom 29. bis 30.<br />
November in Dahlewitz<br />
Top des Monats<br />
Delitzsch. Delitzschs Oberbürgermeister Wilde<br />
hat seine Solidarität mit den Soldaten bekundet.<br />
Er unterzeichnete nicht nur umgehend die Petition<br />
zur Versorgungslücke, sondern ließ auch weitere<br />
Unterschriftslisten im Rathaus und im Technischen<br />
Rathaus der Stadt sowie in der Tourist-<br />
Information des Barockschlosses auslegen. ■
60 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Landesverband Süddeutschland<br />
Reichlich Probleme in der Praxis<br />
Kompaniefeldwebel tagen in Pfaffenhofen – Nachwuchs-, Rechts- und Geldfragen<br />
Pfaffenhofen. 35 Kompanie-, Batterie- und<br />
Staffelfeldwebel oder Vertreter vergleichbarer<br />
Funktionen haben sich im Hotel Moosburger<br />
Hof in Pfaffenhofen an der Ilm zur zweitägigen<br />
Kompaniefeldwebel-Tagung des Landesverbands<br />
getroffen. Tagungsleiter Stabsfeldwebel<br />
Franz Jung hatte ein interessantes und abwechslungsreiches<br />
Programm vorbereitet.<br />
Stabshauptmann Hartmut Schönmeyer, Vorsitzender<br />
des Fachbereichs Besoldung/Haushalt/Laufbahnrecht<br />
im D<strong>Bw</strong>V-Bundesvorstand,<br />
sprach über „Gesetzesinitiativen Besoldung“, Versorgungsfonds<br />
des Bundes, Personalstärke/Personalumfang<br />
(PSM), den Reigen der Referenten. Ist<br />
die Reform der Bundeswehr mit den bereitgestellten<br />
Haushaltsmitteln finanzierbar? Diese Frage<br />
stand am Anfang seines Vortrags. Dabei wurden die<br />
Verteidigungsausgaben gegenüber denen der anderen<br />
Ressorts analysiert. Die deutliche Zunahme des<br />
Aufgabenspektrums der Bundeswehr sowie<br />
zusätzliche Einsätze, qualitative und quantitative<br />
Ausstattung mit Material und die Ausbildung aller<br />
Bereiche der Streitkräfte haben bisher keine deutlichen<br />
und schon gar nicht die erforderlichen Steigerungen<br />
des Verteidigungshaushaltes zur Folge<br />
gehabt.<br />
Auch ein Gesetz zur Unterstützung der Fachkräftegewinnung<br />
im Bund wurde erörtert. Ziel sei<br />
die Prämienregelung für Seiteneinsteiger (etwa zur<br />
Gewinnung von Sanitätsoffizieren), Ermächtigungsgrundlage<br />
für eine Verordnung zur Verbesserung<br />
der Vergütung für Rufbereitschaften der<br />
SanOffz, neue Stellenzulage für das Steuern unbemannter<br />
Luftfahrtgeräte, Rücknahme der Verlängerung<br />
der Erfahrungsstufen im Rahmen der<br />
Besoldungsüberleitungsgesetzgebung. Weitere<br />
Themen waren die Verteidigungspolitischen Richtlinien,<br />
die Minister de Maizère vorgestellt hatte.<br />
Wie stets bei Tagungen hatte der Landesvorsitzende,<br />
Stabsfelwebel Gerhard Stärk, die<br />
Pfaffenhofen. Auf Einladung des Landesverbandes<br />
haben sich die personalverantwortlichen<br />
Offiziere und Unteroffiziere zu ihrer jährlichen<br />
Tagung in Pfaffenhofen getroffen. Die Leitung<br />
hatte Stabsfeldwebel a.D. Franz Mannichl.<br />
Begrüßt wurden die Tagungsteilnehmer von<br />
Vize-Bürgermeister Hans Prechter, der seine<br />
Verbundenheit zur Bundeswehr, aber auch sein<br />
Verständnis für die Neuausrichtung und die neuen<br />
Herausforderungen darlegte.<br />
Den ersten Vortrag hielt der Landesvorsitzende,<br />
Stabsfeldwebel Gerhard Stärk, über die<br />
aktuelle Verbandspolitik. Bereits da zeichneten<br />
sich Diskussionspunkte bezüglich der Vorgehensweise<br />
im Rahmen der Strukturreform ab.<br />
Daniel Hartwig vom Arbeitskreis Bundeswehr-Wirtschaft<br />
referierte anschließend über<br />
„Recruiting und Personalentwicklung in deutschen<br />
Unternehmen“. Er beschrieb vor allem die<br />
Möglichkeiten der Nachwuchsförderung und<br />
des Führungskräfte-Coaching. Aber auch die<br />
Erfassung der Motivationsbedürfnisse und allge-<br />
schwierige Aufgabe,<br />
die Tagungsteilnehmer<br />
nach dem Mittagessen<br />
über die<br />
aktuelle Verbandspolitik<br />
zu informieren,<br />
was ihm aber<br />
keine Probleme<br />
bereitete. In seinem<br />
Vortrag mit Aussprache<br />
ging es um Nachwuchsgewinnung,<br />
Attraktivitätsprogramm, eine<br />
mögliche nochmalige Befragung von Mitgliedern<br />
zur Berufszufriedenheit, Sonderzahlung,<br />
Verbesserung der Einsatzversorgung, Dienstzeiterlass.<br />
Auch die Postkartenaktion und der offene<br />
Brief des Verbandes wurden nochmals angesprochen.<br />
Die Spieße sprachen sich über Probleme<br />
aus der Praxis aus. Stärk war bei einigen Aussagen<br />
erschüttert und versprach,<br />
sie bei verschiedenen<br />
Stellen anzusprechen,<br />
um Abhilfe zu schaffen.<br />
Rechtssicherheit im<br />
Auslandseinsatz war das<br />
Thema von Verbands-<br />
Justitiar Christian Sieh.<br />
Mandat und Rechtfertigun-<br />
gen als Ausgangspunkt wurden<br />
anhand zweier Zwischenfälle<br />
im Auslandsein-<br />
Tagungsleiter<br />
Franz Jung<br />
satz in Afghanistan herangezogen. Damals wurde<br />
ein deutscher Soldat strafrechtlich verfolgt,<br />
weil er ein Fahrzeug beschossen hatte. Dabei<br />
waren eine Frau und zwei Kinder getötet worden.<br />
Die Frage die damals auftrat, war: Hat sich der<br />
Soldat strafbar gemacht? Anhand dieses Tatbestandes<br />
wurde durch den Justitiar erläutert, welche<br />
Grundlagen der Strafbarkeit vorlagen. Auch<br />
der Fall Oberst Klein wurde an Hand rechtlicher<br />
„Personaler“ im Landesverband tagen in Pfaffenhofen<br />
meine Regeln der<br />
Arbeitszeitregelung<br />
wurden angesprochen.<br />
Im Anschluss gab<br />
Anton Hiegl, Sozialberater<br />
beim <strong>Bw</strong>DLZ<br />
Bogen, einen umfassenden<br />
Bericht über die<br />
Aufgabe des Sozialdienstes.<br />
Er stellte die<br />
wichtigen Aspekte der<br />
persönlichen Einsatzvorbereitung,<br />
aber auch<br />
die Bewältigung der<br />
Vorfälle im Einsatz mit dem ganzen Umfang der<br />
Betreuung betroffener Familien dar. Im<br />
Anschluss an den Vortrag wurden gezielte Fragen<br />
bezüglich Schadensabwicklung und Versorgung<br />
der Betroffenen gestellt.<br />
Abschließend informierte Ullrich Seelmann<br />
über die Angebote der FÖG. Das Thema „Die<br />
Personalgewinnungsorganisation der <strong>Bw</strong>“ mit<br />
Tatbestände und der Entscheidung der Bundesanwaltschaft<br />
genau beleuchtet. Für viele Delegierte<br />
war es eine neue Information aus der Sicht<br />
eines Anwalts. Mit den Neuerungen bei der Förderungsgesellschaft<br />
und der Vorstellung der<br />
Risikovorsorge der AGPM beschloss der Servicebeauftragte,<br />
Hauptmann a.D. Ullrich Seelmann,<br />
den ersten Tag.<br />
Aufbau und Organisation sowie die Möglichkeiten<br />
der Betreuung stellte Oberstabsfeldwebel<br />
Wolfgang Pointl, Leiter des Familienbetreuungszentrums<br />
München, zum Beginn des<br />
zweiten Tages vor. Mit vielen Beispielen<br />
beschrieb Pointl seine Arbeit in der Familienbetreuung.<br />
Die Bundeswehr als Arbeitgeber und<br />
den „Prozess der militärischen Personalgewinnung“<br />
stellte der Sachgebietsleiter des Zentrums<br />
Nachwuchsgewinnung Süd, Oberleutnant Christoph<br />
Goller, vor. Nach dem Aussetzen der Wehrpflicht<br />
habe die Bundeswehr dramatische Nachwuchssorgen.<br />
Am Beispiel einiger Werbespots<br />
wurden die Möglichkeiten der Nachwuchsgewinnung<br />
diskutiert und, nach welchen Kriterien<br />
Anwärter ausgesucht werden. All dies wurde<br />
heftig diskutiert und kritisch betrachtet. Nachwuchsgewinnung<br />
gehe in Zukunft alle an. Personalgewinnung<br />
sei Teamarbeit. Mit einem positiven<br />
Ergebnis der Tagung verabschiedete Jung die<br />
Spieße in ihre Verbände. ■<br />
all seinen Nebenerscheinungen war das Folgethema<br />
durch das ZNwGSÜD. Oberstleutnant<br />
Lutz Nikolaus Neumann erläuterte die Aktivitäten<br />
der Personalgewinnung, Rahmenbedingungen<br />
und Probleme des demografischen Wandels.<br />
Abgerundet wurde die Tagung durch den<br />
Vortrag von Brigadegeneral Johann Berger. Sein<br />
Thema: „Die Bundeswehr im Wandel der Zeit“.
Hier hat Berger die Basis weltpermanenter Veränderungen<br />
und geopolitischer Rahmenbedingungen<br />
eindeutig veranschaulicht. Außerdem<br />
ging es um vernetzte Sicherheit mit Defizitanalysen<br />
und deren Problemen. Bei der abschließenden<br />
Diskussion gab es sehr spezifische<br />
Fragen, die der General zur Zufriedenheit der<br />
Tagungsteilnehmer beantworten konnte. Mit<br />
Landesverband Süddeutschland Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 61<br />
Aus den Bezirken Weitere Berichte finden Sie im Internet unter www.dbwv.de<br />
Radolfzell. Bei der Mitgliederversammlung<br />
der<br />
ERH Bodensee Hegau ist<br />
der bisherige Vorsitzende,<br />
Oberstleutnant a.D.<br />
Jan Einwächter, auf eigenen<br />
Wunsch ins zweite<br />
Glied zurückgetreten.<br />
Einstimmig zum neuen<br />
Vorsitzenden wurde<br />
Oberst a.D. Eberhard Möschel (Foto) gewählt.<br />
Einwächter ist sein Stellvertreter.<br />
Freyung. Mitglieder der ERH Freyung, Passau<br />
und Umgebung sowie der ERH Bogen sind an<br />
Rhein und Mosel gereist. Rüdesheim, Koblenz,<br />
Cochem und Trier waren die Ziele. Auf dem Programm<br />
standen ferner eine Mosel-Schifffahrt<br />
und ein Besuch in der alten Römerstadt Trier. Als<br />
Überraschungsgast war der frühere ERH-Vorsitzende<br />
im Bundesvorstand, Horst Riess, mit Gattin,<br />
angereist. Für die Rückreise war ein Abstecher<br />
nach Bitche in Frankreich zur „Festung<br />
Simserhof“, geplant. Die wird als eines der größten<br />
Artilleriewerke der Maginot-Linie der Nachwelt<br />
erhalten.<br />
Regen. Der Landesvorsitzende, Stabsfeldwebel<br />
Gerhard Stärk, und Kommandeur Oberstleutnant<br />
Franz Mannichl, Christian Stürze und Gerhard<br />
Stärk (v.l.).<br />
Markus Kreitmayr sowie der Chef der 4. Kompanie<br />
haben allen verwundeten Kameraden des<br />
Panzergrenadierbataillons 112 Erinnerungsbücher<br />
überreicht. Anlässlich des Rückkehrap-<br />
pells des Bataillons zeichnete<br />
Stärk den „Beauftragten<br />
im Auslandseinsatz“,<br />
Stabsfeldwebel Christian<br />
Stürze, mit dem Erinnerungsteller<br />
aus.<br />
Untermerzbach. 60 Mitglieder<br />
der KERH Hassberg,<br />
Bamberg, Coburg<br />
und angrenzende Landkreise<br />
haben sich im Sportheim<br />
des VFL Untermerzbach<br />
getroffen. Der Vorsitzende, Stabsfeldwebel<br />
a.D. Karl Heinz Buld, begrüßte unter anderem<br />
Bürgermeister Helmut Dietz, den Ehrenvorsitzenden<br />
der Kameradschaft, Stabsfeldwebel a.D.<br />
Hubertus From, sowie den Vorsitzenden ERH im<br />
Landesverband, Stabsfeldwebel a.D. Willi<br />
Arens. Es folgten Ehrungen langjähriger Mitglieder.<br />
Mengen/Hohentengen. Nach über 20 Jahren<br />
im Ehrenamt, davon zwölf als Vorsitzender der<br />
selbständigen Truka Standort Mengen-Hohentengen,<br />
hat sich Stabsfeldwebel Harald Lott<br />
(Foto, l.) aus dem Standort verabschiedet. Er<br />
wurde nach Penzing versetzt, wo er einen neuen<br />
Wirkungskreis bekommt. Sein Nachfolger im<br />
dienstlichen wie im Ehrenamt wurde Hauptfeldwebel<br />
Ulli Rieger (r.).<br />
Garmisch-Partenkirchen. Die ERH Garmisch-<br />
Partenkirchen hat ihre Frühlingsfahrt mit 21 Mit-<br />
In Untermerzbach (v.l.): Willi Arens, Giesbert Hellweg, Gustav Fischer, Rüdiger Witte, Harry<br />
Bohl, Gerhard Arnold, Andreas Friedmann, Reinhold Meyer, Erich Stöhr, Wilhelm Nischewsky<br />
und Karl-Heinz Buld.<br />
einem positiven Fazit beschloss der<br />
Tagungsleiter, Stabsfeldwebel a.D.<br />
Franz Mannichl, die S1-Tagung. ■<br />
Referenten in Pfaffenhofen:<br />
Oberstleutnant Neumann (l.) und<br />
Brigadegeneral Berger.<br />
Garmischer ERH-Mitglieder in der barocken Asamkirche.<br />
gliedern nach Landshut unternommen. Besucht<br />
wurden die Altstadt mit Martinskirche und Rathaus.<br />
Weiter ging es in die Hallertau zur Asamkirche<br />
des Benediktinerklosters Rohr. Unter der<br />
fachkundigen Führung von Frater Gregor wurde<br />
die Barockkirche in all ihrer Pracht bewundert,<br />
bevor bei Kaffee und Kuchen die Fahrt endete.<br />
Mengen/Hohentengen. Auf Einladung der<br />
Truka Mengen-Hohentengen hat der stellvertretende<br />
Landesvorsitzende, Oberstleutnant Josef<br />
Rauch, das Ausbildungsbataillon im Luftwaffenausbildungsregiment<br />
besucht. Voraus ging ein<br />
Pressegespräch mit Podiumsdiskussion, an dem<br />
auch der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant<br />
Peter Feldmeier, Hohentengens Bürgermeister<br />
Peter Rainer und Jörg Hagmann als Vertreter der<br />
Harald Lott, Jörg Hagmann, Peter Feldmeier,<br />
Peter Rainer, Josef Rauch, Ralf Hochrein (v.l.).<br />
Stadt Mengen teilnahmen. Schwerpunkt der<br />
Podiumsdiskussion war natürlich der Fortbestand<br />
der Struktur des Ausbildungsverbandes<br />
und der Kaserne. Rauch betonte, dass die Rede<br />
des Ministers vom 18. Mai für den D<strong>Bw</strong>V nichts<br />
Überraschendes gebracht habe. Er habe einige<br />
Schwerpunktverlagerungen durchgeführt. ■<br />
Landesverband Süddeutschland<br />
Geschäftsstelle<br />
Prager Straße 3, 82008 Unterhaching<br />
Telefon: 089/61 52 09-0, Fax: 089/61 52 09-99<br />
Email: sued.unt@dbwv.de<br />
V.i.S.d.P.: Der Landesvorsitzende<br />
Beauftragter für Pressearbeit:<br />
Oberstabsfeldwebel a.D. Herbert Müller<br />
Tel.: 09142/5288, Mobil: 0151/15208359<br />
E-Mail: dbwvsued.mueller@web.de
62 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
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64 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
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Lohn- und Einkommensteuer<br />
Hilfe-Ring Deutschland e.V.<br />
(LHRD) für soldatenspezifische<br />
Steuerthemen schon immer besonderes<br />
Fingerspitzengefühl. So entschied<br />
der Bundesfinanzhof (BFH)<br />
als höchstes deutsches Steuergericht<br />
am 17.12.2007 auf Betreiben<br />
des LHRD: Soldaten können<br />
auch während der ersten 14 Tage<br />
einer Kommandierung Verpflegungsmehraufwendungen<br />
unter Berücksichtigung<br />
der gesetzlichen<br />
Pauschbeträge ansetzen. Aber: In<br />
vielen Bundesländern wurde dieses<br />
Urteil nicht angewandt und die Soldaten<br />
erhielten nicht die ihnen<br />
zustehende Steuerrückerstattung.<br />
Das wollte der LHRD nicht hinnehmen<br />
und klagte erneut bis zum<br />
BFH. Dieser bestätigte nun in zwei<br />
Urteilen vom 24.3.<strong>2011</strong> (Aktenzei-<br />
Förderungsgesellschaft<br />
chen VI R 11/10 und VI R 48/10) seine<br />
Rechtsprechung aus dem Jahr<br />
2007. Von den gesetzlichen Pauschalen<br />
sind nur die tatsächlich gezahlten<br />
Erstattungen abzuziehen. Fiktive<br />
Einbehaltvorschriften im Bundesreisekostengesetz<br />
oder in der Trennungsgeldverordnung<br />
führen zu keinem<br />
Zufluss von Einnahmen. Es liegt<br />
kein abgekürzter Zahlungsweg vor.<br />
Genau diese negative Auffassung<br />
vertraten aber viele Finanzämter auf<br />
Weisung der zuständigen Oberfinanzdirektion;<br />
sie kürzten die Werbungskosten<br />
in den ersten 14 Tagen<br />
auf Null.<br />
Damit sollte nun Schluss sein.<br />
Wichtig ist aber schon immer: Lassen<br />
Wir erstellen Ihre<br />
Einkommensteuererklärung!<br />
Höchstes Steuergericht entscheidet<br />
für Soldaten<br />
Der LHRD hat erneut zwei wichtige Entscheidungen vor dem Bundesfinanzhof<br />
erstritten. So sind z. B. Verpflegungsmehraufwendungen bei<br />
Kommandierungen von Beginn an absetzbar.<br />
Wir helfen Soldaten, Versorgungsempfängern, Arbeitnehmern und Rentnern<br />
im Rahmen einer Mitgliedschaft bei der Erstellung der<br />
Einkommensteuererklärung.<br />
(Einkünfte ausschließlich aus nichtselbständiger Arbeit).<br />
Auch bei Kapital-, Miet-, und sonstigen Einkünften, wenn diese Einnahmen<br />
13.000 / 26.000 EUR (Alleinstehende / Ehepaare) nicht übersteigen und<br />
keine Gewinn- oder umsatzsteuerpflichtige Einkünfte vorliegen.<br />
Beratung auch zu<br />
- Kindergeldsachen<br />
- Alterseinkünften<br />
- Haushaltsnahen<br />
Dienstleistungen<br />
Fordern Sie mit u.a. Coupon weiter Informationen an.<br />
Coupon bitte einsenden an<br />
Förderungsgesellschaft des Deutschen BundeswehrVerbandes mbH<br />
Südstraße 123, 53175 Bonn, Fax 0228/3823-217<br />
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Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V.<br />
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D<strong>Bw</strong>V Mitgliedsnummer/Telefonnummer<br />
Lohn- und<br />
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(Lohnsteuerhilfeverein)<br />
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40 Jahre Vertrauen<br />
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Sie sich die erhaltenen Erstattungsbeträge<br />
zeitnah bestätigen, spätestens<br />
unmittelbar nach der Kommandierung.<br />
Wir wissen aus Erfahrung,<br />
dass später die Erstattungsbestätigungen<br />
nur schwer beschafft werden<br />
können.<br />
Wir hoffen nun, dass die neuen<br />
BFH-Urteile nicht wieder in der<br />
Schublade verschwinden. Bei wiederholten<br />
bürgerfreundlichen Urteilen<br />
des BFH knickt die Finanzverwaltung<br />
meist ein und wendet die<br />
Urteile an. Bis dahin kann es aber<br />
noch ein paar Wochen oder auch<br />
Monate dauern. Wichtig ist, dass Sie<br />
Ihren Steuerbescheid mit einem fristgerechten<br />
Einspruch offen halten.<br />
Wert der Verpflegung<br />
Der BFH beschäftigte sich zudem<br />
mit einer weiteren Frage: Der Wert<br />
der Verpflegung wird in der Sachbezugsverordnung<br />
festgelegt. Zahlt ein<br />
Soldat für die Truppenverpflegung<br />
weniger als den Sachbezugswert,<br />
dann entsteht ein geldwerter Vorteil –<br />
dieser muss nach Ansicht des BFH<br />
versteuert werden. Bei Kommandierungen<br />
zu Lehrgängen (und auch am<br />
Heimatstandort) zahlen die Soldaten<br />
seit Januar 2006 einen Betrag genau<br />
in Höhe des Sachbezugswertes.<br />
Damit liegt kein geldwerter Vorteil<br />
mehr vor.<br />
Was ist aber bei Übungen, Seeeinsätzen<br />
und im Auslandseinsatz?<br />
Auch hier liegt eine steuerliche Auswärtstätigkeit<br />
vor. Ansetzbar sind im<br />
Inland die gesetzlichen Pauschbeträge<br />
je nach Abwesenheit von 6, 12 und<br />
24 Euro pro Tag. Für Auslandstätigkeiten<br />
sind die jeweiligen Pauschbeträge<br />
in Schreiben des Bundesfinanzministeriums<br />
festgelegt und je<br />
nach Land unterschiedlich hoch.<br />
Für die Truppenverpflegung zahlen<br />
die Soldaten aber nur 3,60 Euro<br />
für alle drei Teilmahlzeiten. Der Differenzbetrag<br />
zum höheren Sachbezugswert<br />
ist steuerfrei (§3 Nr. 4<br />
Buchstabe c EStG), ein geldwerter<br />
Vorteil ist also nicht zu versteuern.<br />
An Erstattung werden 3,60 Euro Aufwandsvergütung<br />
(AVG) pro Tag<br />
durch die Bundeswehr gezahlt.<br />
Auch in diesem Fall sind nach<br />
unserer Auffassung die vollen<br />
Pauschbeträge abzüglich der tatsäch-<br />
lich gezahlten Erstattung (AVG)<br />
ansetzbar. Sollte das Finanzamt der<br />
Meinung sein, dass der steuerfreie<br />
Differenzbetrag zwischen gezahltem<br />
Verpflegungsgeld und Sachbezugswert<br />
ebenfalls abzuziehen ist, dann<br />
kann das akzeptiert werden. Auf keinen<br />
Fall ist richtig, dass anlässlich<br />
von Übungen oder Einsätzen überhaupt<br />
keine Verpflegungsmehraufwendungen<br />
ansetzbar sind.<br />
Auf die Höhe der tatsächlichen<br />
Mehraufwendungen kommt es wie<br />
bei Kommandierungen nicht an. Lassen<br />
Sie sich nach Beendigung einer<br />
Übung oder eines Einsatzes eine<br />
schriftliche Bestätigung der Erstattungen<br />
geben.<br />
Sie sehen also: Steuerrecht ist<br />
kein einfaches aber ein sehr wichtiges<br />
Thema. Anleitungen, Bücher,<br />
Software und auch der Kameradentipp<br />
können eine Unterstützung sein.<br />
Wir haben uns auf die steuerlichen<br />
Belange der Soldaten besonders spezialisiert<br />
und sprechen diese beim<br />
Umgang mit den Finanzämtern an.<br />
Daraus entwickeln sich dann Urteile,<br />
wie die beiden Entscheidungen des<br />
BFH vom 24.03.<strong>2011</strong>.<br />
Kompetenter Ansprechpartner<br />
Ihnen ist das alles zu kompliziert?<br />
Dann kommen Sie zum LHRD. Wir<br />
erstellen Ihre Einkommensteuererklärung,<br />
prüfen Ihren Steuerbescheid<br />
und legen ggf. Einspruch ein.<br />
Aus gesetzlichen Gründen dürfen<br />
wir ausschließlich im Rahmen<br />
einer Mitgliedschaft beraten. Der<br />
jährliche Mitgliedsbeitrag kann als<br />
Steuerberatungskosten abgezogen<br />
werden und ist sozial gestaffelt – er ist<br />
also von der Höhe der Einnahmen<br />
abhängig.<br />
Wir verfügen über ein flächendeckendes<br />
Netz mit circa 1.000 Beratungsstellen<br />
im gesamten Bundesgebiet.<br />
Die nächstgelegene Beratungsstelle<br />
finden Sie im Internet unter<br />
www.LHRD.de oder über unsere<br />
Hauptverwaltung in Darmstadt, Tel.<br />
06151/978484.<br />
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70 Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong><br />
Justitia | Neue Blätter für Wehr- und Dienstrecht<br />
Bundesverwaltungsgericht setzt Vollstreckung<br />
eines bereits verhängten Disziplinararrestes aus<br />
Antrag auf Aussetzung mit Nichtzulassungsbeschwerde eingereicht, Beschluss v. 9. April 2010-2 WDS-VR1.10<br />
1. Sachverhalt<br />
Der Kommandeur des …bataillons …<br />
verhängte gegen den Soldaten am 12.<br />
März 2010 einen Disziplinararrest von 21<br />
Tagen. Die Be schwerde des Soldaten hat<br />
das Truppendienstgericht mit Be schluss<br />
vom 7. April 2010 zurückgewiesen und<br />
dabei die Rechtsbeschwerde nicht zugelassen.<br />
Dagegen hat der Verteidiger des<br />
Soldaten mit Schreiben vom 9. April<br />
2010 Nichtzulassungsbeschwerde eingelegt<br />
und zugleich beantragt, die Vollstreckung<br />
der Disziplinarmaßnahme auszusetzen.<br />
Das Truppendienstgericht hat<br />
den Aussetzungsantrag zuständigkeitshalber<br />
dem 2.WD-Senat des Bundesverwaltungsgerichts<br />
zur Entscheidung vorgelegt.<br />
Der Disziplinarvorgesetzte hat zu<br />
dem Antrag Stellung ge nommen. Die<br />
Vollstreckung des Disziplinararrestes<br />
hatte ab 9. April 2010 begonnen.<br />
2. Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts<br />
a) Das BVerwG bejahte zunächst seine<br />
Zuständigkeit. Zu Recht habe das<br />
Truppendienstgericht die Zu -<br />
ständigkeit des 2.WD-Senats für die<br />
Entscheidung über den Aussetzungsantrag<br />
angenommen. Für Ent -<br />
scheidungen über Aussetzung der<br />
Vollziehung oder den Er lass einer<br />
einstweiligen Anordnung ist generell<br />
das Gericht der Hauptsache<br />
zuständig (§42 Satz 1 WDO i.V.m. §<br />
23a Abs. 2 WBO, § 80 Abs. 5 Satz 1,<br />
Vertragsanwälte<br />
Jörgen Breckwoldt<br />
Sophienblatt 12, 24103 Kiel<br />
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Dr. Jochen Rothardt, Peter Wilke,<br />
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§ 123 Abs. 2 Satz1 VwGO). Gericht<br />
der Hauptsache ist ab Einlegung der<br />
Nichtzulassungsbeschwerde das<br />
Bundesverwaltungsgericht und<br />
zwar unabhängig davon, ob ihm die<br />
Be schwerde gegen die Nichtzulassung<br />
der Rechtsbeschwerde bereits<br />
vorliegt oder nicht. Das BVerwG<br />
führt im Rahmen der Zulässigkeit<br />
weiter aus, dass im Fall der bereits<br />
begonnenen Vollstreckung der Disziplinarmaßnahme(Disziplinararrest)<br />
der betroffene Soldat zur Ge -<br />
währung effektiven Rechtsschutzes<br />
(Art. 19 Abs. 4 GG) die Aussetzung<br />
des Vollstreckung beantragen kann.<br />
b) Der 2.WD-Senat hielt den Aussetzungsantrag<br />
des Soldaten auch für<br />
begründet mit der Folge, dass die<br />
Vollstreckung des am 12. März 2010<br />
durch den Kommandeur des<br />
…bataillons … verhängten Disziplinararrestes<br />
ausgesetzt wurde. Die<br />
wesentlichen Argumente für diese<br />
Entscheidung ergeben sich aus folgendem:<br />
Die nach Auskunft des Disziplinarvorgesetzten<br />
am 9. Ap ril<br />
2010 um zehn Uhr begonnene Vollstreckung<br />
des Disziplinararrestes<br />
war auf Antrag auszusetzen. Nach §<br />
42 Nr. 2 Satz 1 WDO hemmt die Be -<br />
schwerde die Vollstreckung einer<br />
Disziplinarmaßnahme, wenn der<br />
Soldat sie vor Beginn der Vollstreckung<br />
eingelegt hat. Diese Voraussetzungen<br />
liegen hier vor. Gegen<br />
Dr. Heinrich Breuer,<br />
Dieter L. Hemmen<br />
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den von dem Kommandeur des<br />
…bataillons … verhängten Disziplinararrest<br />
war gemäß § 42 Nr. 5 Satz<br />
1 WDO die Beschwerde an das Truppendienstgericht<br />
gegeben. Da sie vor<br />
Beginn der Vollstreckung eingelegt<br />
wurde, hatte sie aufschiebende Wirkung.<br />
Generell endet die aufschiebende<br />
Wirkung erst mit der Unanfechtbarkeit<br />
der angegriffenen Maßnahme<br />
(Urteil vom 27. Oktober<br />
1987 –BVerwG 1 C 19.85 – BVerw-<br />
GE 78, 192 =Buchholz<br />
402.24 § 7 AuslG Nr. 27 S. 21 f.).<br />
Dies folgt aus dem Sinn und Zweck<br />
der aufschiebenden Wirkung, die im<br />
Interesse eines effektiven Rechtsschutzes<br />
verhindern soll, dass trotz<br />
Inanspruchnahme des gerichtlichen<br />
Rechtsschutzes vollendete Verhältnisse<br />
geschaffen werden. Im vorliegenden<br />
Fall war weiterhin von<br />
Bedeutung, dass nach § 22b Abs. 3<br />
WBO die Einlegung der Nichtzulassungsbeschwerde<br />
die Rechtskraft<br />
des angefochtenen Beschlusses des<br />
Truppendienstgerichts hemmt. Das<br />
Be schwerdeverfahren gegen die<br />
Verhängung des Disziplinararrestes,<br />
dem – wie gesagt – nach § 42 Nr. 2<br />
Satz 1 WDO aufschiebende Wirkung<br />
zukommt, weil die Beschwerde<br />
vor Beginn der Vollstreckung eingelegt<br />
wurde, ist daher noch nicht<br />
rechtskräftig beendet und damit diese<br />
Disziplinarmaßnahme nicht<br />
Willi A. Weber<br />
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unanfechtbar geworden. Zwar hat<br />
der Gesetzgeber in § 42 Nr. 2 Satz 3<br />
Alt. 2 WDO ausdrücklich geregelt,<br />
dass einer weiteren Beschwerde keine<br />
aufschiebende Wirkung<br />
zukommt. Bei der Nichtzulassungsbeschwerde<br />
nach §22b WBO handelt<br />
es sich aber nicht um eine weitere<br />
Beschwerde im Sinne der genannten<br />
Vorschrift, sondern um ein neu<br />
geschaffenes Rechtsmittel gegen die<br />
Entscheidung des Truppendienstgerichts,<br />
die Rechtsbeschwerde nicht<br />
zuzulassen, das durch die Verweisung<br />
des § 42 Satz 1 WDO auch auf<br />
Beschlüsse des Truppendienstgerichts<br />
in Disziplinarbeschwerdeverfahren<br />
Anwendung findet.<br />
Anmerkung und Hinweise für die<br />
Praxis<br />
1. Nach § 42 Nr. 2 Satz 1 WDO hemmt<br />
die Beschwerde die Vollstreckung<br />
einer Disziplinarmaßnahme, wenn<br />
der Soldat sie vor Be ginn der Vollstreckung<br />
eingelegt hat (siehe Einzelheiten<br />
bei Dau, WDO, 5. Aufl.<br />
2009, § 42 Rn. 53 ff.).<br />
2. Die nach § 42 Nr. 2 Satz 1 WDO eingetretene<br />
aufschiebende Wirkung<br />
besteht fort, wenn gegen einen<br />
Beschluss des TDG, der die<br />
Beschwerde gegen die Verhängung<br />
eines Disziplinararrestes zurückweist,<br />
Nichtzulassungsbeschwerde<br />
nach § 22b WBO eingelegt wird. ■<br />
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Justitia Die Bundeswehr Juli <strong>2011</strong> 71<br />
Fragwürdiger Umgang mit der Waffe wird scharf geahndet<br />
Ausbilder weist Rekruten mit vorgehaltenem Gewehr zurecht – Richter<br />
verhängen Beförderungsverbot und Soldkürzung<br />
Kindern wird eingeschärft,<br />
dass sie niemals – auch<br />
nicht im Scherz – auf<br />
andere zielen sollen. Halten sie<br />
sich nicht daran, wird man sie freilich<br />
nicht vor Gericht bringen. Für<br />
Erwachsene gilt das Zielverbot<br />
genauso, sie aber müssen sich verantworten,<br />
weil sie voll mündig<br />
gegen das Gesetz verstoßen. Ein<br />
Oberfeldwebel, der eine hat das<br />
jetzt per Urteil schriftlich bekommen,<br />
muss 48 Monate lang auf<br />
Beförderung verzichten und 36<br />
Monate lang auf ein Zwanzigstel<br />
seines Soldes. Er hatte auf einem<br />
Schießstand ein Gewehr auf einen<br />
Grundwehrdienstleistenden gerichtet,<br />
weil er ihn zurechtweisen<br />
wollte.<br />
Mit der Strafe kam der Verurteilte<br />
gar noch einigermaßen<br />
glimpflich weg, weil es mildernde<br />
Umstände gab. Immerhin hat er<br />
aber nach Auffassung der Bundesverwaltungsrichter<br />
gleich vierfach<br />
gegen Pflichten verstoßen:<br />
gegen die zur Fürsorge-, die zur<br />
Kameradschaft, die zum treuen<br />
Dienen und die zum dienstlichen<br />
Wohlverhalten. Abgesehen davon,<br />
dass er sich mit seinem Verhalten<br />
generell strafbar gemacht habe,<br />
heißt es in der Begründung, habe<br />
er auch dem „inneren Gefüge der<br />
Truppe schwer geschadet“.<br />
Den Grundsatz der<br />
Inneren Führung und<br />
das Prinzip des<br />
Staatsbürgers in<br />
Uniform gefährdet<br />
Der Hintergrund: Die Richter<br />
sehen als erwiesen an, dass der<br />
mittlerweile 30 Jahre alte Soldat<br />
auf Zeit ein Gewehr G36 – nicht<br />
geladen, entspannt und gesichert<br />
– im Verlauf einer Schießübung<br />
auf einen Rekruten gerichtet hat.<br />
Der hatte zuvor sein eigenes,<br />
ebenfalls entladenes, entspanntes<br />
und gesichertes Gewehr nach der<br />
Zielkontrolle noch einmal gegen<br />
den Zielbereich angelegt, obwohl<br />
sich der Oberfeldwebel noch nicht<br />
wieder im sicheren Bereich<br />
befand und die Schießbahn noch<br />
nicht wieder zum Betrieb freigegeben<br />
war. Ganz offensichtlich<br />
ein schwerer Verstoß gegen die<br />
Regeln. Offenbar geriet der Ober-<br />
feldwebel derart in Rage über den<br />
Verstoß und darüber, dass er sich<br />
gefährdet gefühlt hatte, dass er<br />
sich eine Waffe griff, sie gegen<br />
den Rekruten richtete und ihn<br />
anschrie, ob es ihm wohl gefalle,<br />
wenn jemand mit einer Waffe auf<br />
ihn ziele, oder ob es ihm gar gefalle,<br />
selbst eine Waffe auf andere zu<br />
richten.<br />
Der so Gemaßregelte sagte<br />
später aus, dass er zwar sehr<br />
erschrocken gewesen sei. Vom<br />
Angebot des reuigen Vorgesetzten,<br />
er dürfe sich über ihn<br />
„Der Soldat hat<br />
dem inneren Gefüge<br />
der Truppe schwer<br />
geschadet“<br />
beschweren, machte er indes keinen<br />
Gebrauch. Die Sache kam<br />
dann vor Gericht. Das Strafverfahren<br />
wurde eingestellt, nachdem<br />
der Angeklagte Geld an eine<br />
gemeinnützige Einrichtung<br />
gezahlt hatte. Begründung: Der<br />
Soldat habe nicht aus niedrigen<br />
Beweggründen gehandelt, sei<br />
obendrein einsichtig und sei von<br />
einer falschen Situation ausgegangen.<br />
Es blieb aber noch das<br />
Disziplinarverfahren. Das Truppendienstgericht<br />
verhängte ein<br />
30-monatiges Beförderungsverbot<br />
und die Kürzung der Dienstbezüge<br />
um ein Zwanzigstel – 20<br />
Monate lang. Von der eigentlich in<br />
derartigen Fällen obligatorischen<br />
Degradierung sahen die Richter<br />
unter anderem deshalb, weil der<br />
Soldat zuvor nicht negativ aufgefallen<br />
und durchweg recht gut<br />
beurteilt worden war.<br />
Dagegen legte der Wehrdisziplinaranwalt<br />
Berufung ein. Er<br />
wollte den Oberfeldwebel schärfer<br />
bestrafen. Unter anderem<br />
monierte er, dass der Soldat nicht<br />
wegen des Vorwurfs verurteilt<br />
worden war, er habe auch gegen<br />
die Pflicht zum treuen Dienen verstoßen.<br />
Das Bundesverwaltungsgericht<br />
sah das genauso. Diese<br />
Pflicht umfasse auch die Loyalität<br />
gegenüber der Rechtsordnung – in<br />
diesem Fall habe der Mann die<br />
grundgesetzlich verbriefte Würde<br />
des Rekruten verletzt – und darin<br />
gegenüber den Strafgesetzen: Das<br />
Zielen auf Personen ist grundsätzlich<br />
verboten.<br />
Im Einzelnen liest sich die<br />
Begründung der mehrfachen<br />
Pflichtverletzung so: Als Vorgesetzter<br />
hat es der Oberfeldwebel<br />
an der gebotenen Fürsorge mangeln<br />
lassen, weil er die körperliche<br />
Integrität, die Ehre und die<br />
Würde seines Untergebenen missachtet<br />
habe. Weil er somit auch<br />
den dienstlichen Zusammenhalt<br />
untergraben sowie Vertrauen und<br />
Achtung verletzt habe, verstieß er<br />
auch gegen die Kameradschaftspflicht.<br />
Wörtlich heißt es: „Eine<br />
ehrverletzende Behandlung eines<br />
Untergebenen, erst recht eine die<br />
Menschenwürde missachtende<br />
Verhaltensweise, hat nichts mit<br />
der Erfüllung eines militärischen<br />
Auftrags oder eines sonstigen<br />
dienstlichen Zwecks zu tun.“<br />
Das gefährde auch den Grundsatz<br />
der Inneren Führung und das<br />
Prinzip des Staatsbürgers in Uniform.<br />
Schließlich monierten die<br />
Richter einen Verstoß gegen die<br />
Anzeige<br />
Pflicht zu achtungs- und vertrauenswürdigem<br />
Verhalten im<br />
Dienst. Die sei kein Selbstzweck,<br />
sondern der Erfüllung des Auftrags<br />
der Streitkräfte nach dem<br />
Grundgesetz und gewährleiste<br />
erst den militärischen Dienstbetrieb.<br />
Dass sie den Soldaten schwerer<br />
als die vorige Instanz bestraften,<br />
begründeten die Bundesverwaltungsrichter<br />
damit, dass sein<br />
Verstoß „außerordentlich schwer“<br />
wiege. Er habe „ein kaum noch zu<br />
überbietendes Negativbeispiel“ –<br />
obendrein im Umgang mit unerfahrenen<br />
jungen Leuten – „dafür<br />
gesetzt, wie mit Kameraden und<br />
Waffen gerade nicht umgegangen<br />
werden darf“. ■<br />
Das Material für den Bericht<br />
stammt von D<strong>Bw</strong>V-Vertragsanwalt<br />
Christian Steffgen aus Augsburg,<br />
der den Soldaten im gesamten Verfahren<br />
verteidigt hat.