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schneider- und schuhwerk

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– Prolog –<br />

Mit Haifisch nach Kent<br />

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1871 ließ der englische Hemden<strong>schneider</strong> Brown, Davis & Co. das erste Hemd mit durchknöpfbarer Brust registrieren.<br />

Vorher zog man es stets über den Kopf! Bis ins 18. Jahrh<strong>und</strong>ert hinein zählte das Hemd übrigens zur Unterwäsche. Dies erklärt,<br />

warum es auch heute noch zu bestimmten Anlässen als „unfein“ gilt, wenn man sich unaufgefordert seiner Jacke entledigt.<br />

Als Inbegriff der Vornehmheit galt bis zum Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts das weiße Hemd. Nur wer über genügend Geld verfügte,<br />

seine Hemden regelmäßig reinigen zu lassen, <strong>und</strong> zudem genügend Exemplare zum Wechseln besaß, konnte es sich leisten,<br />

weiße Hemden zu tragen. Dies erklärt vielleicht, warum bis heute das weiße Hemd als besonders fein gilt <strong>und</strong> Weiß zur<br />

offi ziellen Garderobe (Frack, Cut, Smoking) die einzig erlaubte Farbe darstellt.<br />

Gestreifte Hemden kamen erst mit Beginn des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts in Mode. Sie hatten es jedoch zunächst schwer, sich im<br />

Geschäftsleben zu behaupten, <strong>und</strong> so wurden die bunten Hemden mit weißen Krägen <strong>und</strong> weißen Manschetten versehen.<br />

Eine Eigenart, die in informierten Kreisen derzeit wieder – wie zuvor schon in den 1980ern – eine Renaissance erfährt.<br />

Als wesentliches Stilmerkmal eines Hemdes gilt der Kragen. Prinzipiell ist zwischen Steh- <strong>und</strong> Umlegekragen zu<br />

unterscheiden. Bis zum Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts dominierte der Stehkragen die Mode, er wurde jedoch sukzessive vom<br />

Umlegekragen verdrängt. Seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts wird der Stehkragen – häufi g als Vatermörder<br />

tituliert – nur noch zum Smoking <strong>und</strong> zum Frack getragen. Das Hemd, wie wir es heute kennen, hat sich seit Ende des<br />

Ersten Weltkriegs kaum noch verändert. Lediglich die als etwas rustikal geltende Brusttasche ist in den 1960ern – mit<br />

dem schleichenden Rückzug der Anzugsweste – neu hinzugekommen. Elegante Hemden haben jedoch auch heute keine<br />

Brusttasche.<br />

Was zeichnet ein Maßhemd aus? Ein Maßhemd ist vor allem eins: bequem! Dazu gehört so viel Weite, dass man einen Finger<br />

zwischen Hals <strong>und</strong> Kragen schieben kann. Die Manschette lugt immer etwa einen Zentimeter unter dem Sakkoärmel heraus,<br />

die Manschettenweiten sind an den individuellen Handgelenksumfang angepasst (die linke etwas weiter – je nach Stärke<br />

der Armbanduhr), die Ärmellöcher sind eng geschnitten <strong>und</strong> geben dadurch mehr – <strong>und</strong> nicht, wie häufi g vermutet, weniger<br />

Bewegungsfreiheit. Das Hemd schmiegt sich – das ist auch für den Sitz des Anzugs wichtig – perfekt um Brust <strong>und</strong> Taille<br />

<strong>und</strong> selbst über den Bauch. Ein Zwickel verstärkt die Seitenteilnaht des Hemdes. Wer den alltäglichen Kampf mit zu kurzen<br />

Ärmeln oder engen Kragen kennt, weiß die Annehmlichkeiten eines handgefertigten Maßhemds zu schätzen, das auch nach 14<br />

St<strong>und</strong>en weder schabt noch kneift. Ein solches sorgfältig verarbeitetes Stück ist kaum teurer als ein vernünftiges Hemd von<br />

der Stange. Und zudem deutlich individueller auf Ihren Geschmack, Ihre Garderobe <strong>und</strong> Ihre Persönlichkeit abgestimmt.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich haben Sie drei Möglichkeiten, die Maße Ihres Hemdes zu defi nieren:<br />

1.<br />

Sie haben bereits ein Hemd, das Ihnen besonders gut passt. Um sich die leidige Selbstvermessung mit ihren Tücken <strong>und</strong><br />

Fehlerquellen zu ersparen, schicken Sie uns einfach Ihr Lieblingshemd zu, wir vermessen es <strong>und</strong> schicken es Ihnen mit den<br />

neuen Hemden zu.<br />

2.<br />

Sie besuchen uns in einem unserer Ateliers oder bei unseren Maßtagen in Ihrer Stadt, <strong>und</strong> unsere erfahrenen Maß<strong>schneider</strong><br />

vermessen Ihre exakten Hemdenmaße.<br />

3.<br />

Sie haben gute Erfahrungen mit Standardgrößen gemacht, wünschen sich aber ein Hemd nach Ihren Vorstellungen. Dann<br />

wählen Sie entsprechend Ihrer Kragenweite eine Standardgröße aus <strong>und</strong> wir fertigen nach den Standardmaßen ein Hemd<br />

individuell nach Ihren Vorstellungen.<br />

Bestellung leicht gemacht:<br />

Können Sie sich mit unserem blauen Hemden-Bestellformular nicht so recht anfre<strong>und</strong>en, reicht es uns, wenn Sie uns die Kürzel<br />

der gewünschten Kragenformen (K1–K12), Manschetten (M1–M12), Knopfl eisten (L1–L5), Rückenmodelle<br />

(R1-R5) etc. sowie die gewünschte Hemdenstoff-Nummer mitteilen. Wir senden Ihnen dann vor Anfertigung eine übersichtliche<br />

Auftragsbestätigung zur Kontrolle zu! Sollten Sie uns Teilentscheidungen überlassen, wählen wir für Sie jeweils die mit<br />

pinkfarbenen Untertiteln versehenen Optionen aus.<br />

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