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LVR-Kulturbericht 2010 - Landschaftsverband Rheinland

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<strong>LVR</strong>-Dezernat Kultur und Umwelt<br />

<strong>LVR</strong>-<strong>Kulturbericht</strong><br />

Kultur im <strong>Rheinland</strong>, Kultur in Europa<br />

<strong>2010</strong>


02<br />

Inhalt<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

<strong>Landschaftsverband</strong> rheinland<br />

LVr-Dezernat Kultur und umwelt<br />

Ottoplatz 2<br />

50679 Köln-Deutz<br />

Tel 0221 809-3786<br />

Fax 0221 809-1901<br />

Mail: kultur@lvr.de<br />

www.kultur.lvr.de<br />

Grußwort 03<br />

Vorwort 04<br />

Aufgaben und Budget 06<br />

Besuchszahlen <strong>LVR</strong>-Museen <strong>2010</strong> 07<br />

<strong>LVR</strong>-Netzwerk Kulturelles Erbe <strong>Rheinland</strong> 08<br />

<strong>LVR</strong>-Netzwerk Umwelt 10<br />

Europäische Projekte 12<br />

Preise und Ehrungen 14<br />

Kulturkommunikation <strong>2010</strong> 16<br />

Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz 18<br />

<strong>LVR</strong>-Amt für Denkmalpflege im <strong>Rheinland</strong> 22<br />

<strong>LVR</strong>-LandesMuseum Bonn 26<br />

<strong>LVR</strong>-Amt für Bodendenkmalpflege im <strong>Rheinland</strong> 30<br />

<strong>LVR</strong>-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum 34<br />

<strong>LVR</strong>-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte 38<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum: sechs Mal im <strong>Rheinland</strong> 42<br />

<strong>LVR</strong>-Freilichtmuseum Kommern 48<br />

<strong>LVR</strong>-Freilichtmuseum Lindlar 51<br />

<strong>LVR</strong>-Archäologischer Park Xanten / <strong>LVR</strong>-RömerMuseum 54<br />

Max Ernst Museum Brühl des <strong>LVR</strong> 58<br />

<strong>LVR</strong>-Zentrum für Medien und Bildung 62<br />

Kulturlandschaftspflege 65<br />

VeranTwOrTLicH<br />

Milena Karabaic<br />

LVr-Dezernentin Kultur und umwelt<br />

reDaKTiOn<br />

christine Ferreau M.a.<br />

LVr-Fachbereich Kultur<br />

gesTaLTung<br />

Dagmar Jerichow<br />

www.part-stuttgart.de<br />

DrucK<br />

Media cologne, Hürth<br />

TiTeLFOTO<br />

LVr-industriemuseum ratingen, Herrenhaus cromford<br />

Ludger ströter, LVr-Fachbereich Kommunikation<br />

biLDnacHweis<br />

LVr-Fachbereich Kommunikation, Ludger ströter: s. 3, 4,<br />

13 li., 14, 15, 31 Mitte, 41, 43 unten, 50, s. 53 li, s. 66 re.<br />

LVr-Fachbereich Kultur: s. 17 re.<br />

LVr-Fachbereich umwelt: s. 65; D. schäfer: s. 66 li. u. Mitte<br />

LVr-amt für Denkmalpflege: s. 22, 24 Mitte u. re.;<br />

J. gregori: s. 24 li.; s.-M. wolff: s. 25 li. u. Mitte;<br />

M. Peez: s. 25 re.; D. Perscheid: s. 36 re.<br />

LVr-Museumsverbund, Hans-Theo gerhards: s. 7 li., 16,<br />

17 li., 26, 27, 28 li. u. re., 29, s. 32 Mitte, s. 58, 59, 60, 61<br />

LVr-amt für bodendenkmalpflege, s. 6 re.; M. Thuns:<br />

s. 30, 32 li. u. re., s. 33 Mitte; u. geilenbrügge: s. 31 unten<br />

LVr-archivberatungs- u. Fortbildungszentrum: s. 6 li.,<br />

36 Mitte; c. Hartmann: s. 34, 35; T. Kujawinski: s. 36 re., 37<br />

LVr-institut für Landeskunde und regionalgeschichte:<br />

s. 39 Mitte, s. 40; M. uhlig: s. 39 unten<br />

LVr-industriemuseum: s. 13 Mitte u. re., 23;<br />

J. Hoffmann: s. 42, 43 Mitte, 44, 45, 46<br />

LVr-Freilichtmuseum Kommern: s. 7 re., 49;<br />

M. Faber: s. 48<br />

LVr-Freilichtmuseum Lindlar: s. 51, s. 52 li. u. Mitte<br />

LVr-Zentrum für Medien und bildung: s. 63 Mitte;<br />

stefan arendt: s. 53 re., 56 li. u. Mit-te; J. Vogel: s. 62,<br />

63 unten<br />

rVDL, Heike gregarek: s. 18, 19, 20, 21 re.;<br />

rita Ziehm, s. 21 li.<br />

Kulturinfo rheinland, s. 6 Mitte<br />

archäologisches Landesmuseum baden-württemberg:<br />

s. 28 Mitte<br />

biologische station bonn: s. 10<br />

biologische station Mittlere wupper: s. 11 Mitte u. re.<br />

biologische station westliches ruhrgebiet: s. 11 li.<br />

burgenmuseum nideggen: s. 33 re.<br />

energeTicOn gmbH: s. 8<br />

römisch-germanisches Museum/<br />

rheinisches bildarchiv: s. 33 li.<br />

stadtarchiv Düsseldorf: s. 38<br />

Michael bause: s. 9 re.<br />

sabine König: s. 52 re.<br />

axel Thünker DgPh: s. 7 Mitte, 12, 54, 55, 56 re., 57<br />

Manfred Vollmer: s. 9 li.<br />

© 2011, LVr-Dezernat Kultur und umwelt<br />

alle angaben ohne gewähr


Dr. Jürgen Wilhelm, Ulrike Lubek<br />

Kultur im <strong>Rheinland</strong> ist Kultur für Alle!<br />

elf Museen, fünf Forschungs- und beratungseinrichtungen,<br />

das netzwerk Kulturelles erbe oder das<br />

netzwerk umwelt: Der <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland<br />

bereichert das kulturelle Leben im rheinland<br />

auf das Vielfältigste. Mit den eigenen Museen und<br />

Kulturdiensten, der regionalen Kulturförderung<br />

und seiner sozial- und Kulturstiftung ist der LVr<br />

zuverlässiger Partner für die rheinischen städte,<br />

Kreise und die städteregion aachen ebenso wie für<br />

das Land nordrhein-westfalen.<br />

Das LVr-Kulturjahr <strong>2010</strong> gestaltete sich trotz der<br />

notwendigen Maßnahmen zur Konsolidierung des<br />

LVr-Haushaltes erfreulich: Über eine halbe Million<br />

gäste machten den LVr-archäologischen Park<br />

Xanten mit dem LVr-römerMuseum zu einem der<br />

meistbesuchten Museen Deutschlands. im september<br />

stellte der LVr gemeinsam mit dem Landesamt<br />

für Denkmalpflege Hessen KuLaDig, das<br />

digitale informationssystem über die Historischen<br />

Kulturlandschaften, auf der intergeo in Köln vor.<br />

im gleichen Monat präsentierte das LVr-amt für<br />

bodendenkmalpflege spektakuläre ausgrabungen<br />

bei Düren-arnoldsweiler: ein jungsteinzeitliches<br />

Dorf der ersten bauern im rheinland samt bestattungsplatz<br />

mit rund 110 skeletten; eines davon<br />

so gut erhalten, dass das „Lillith“ getaufte skelett<br />

künftig im LVr-LandesMuseum bonn ausgestellt<br />

werden soll. ein großes Lob für die arbeit des LVr<br />

war die auszeichnung des spielfilmes „eines Tages<br />

…“, einem bundesweit einmaligen Projekt des<br />

LVr, des Ministeriums für arbeit, gesundheit und<br />

soziales des Landes nrw und der Pflegekassen<br />

nrw zum Thema Demenz: Der im auftrag des<br />

LVr-Zentrums für Medien und bildung produzierte<br />

Film wurde beim 21. Kinofest in Lünen mit dem<br />

mit 10.000 euro dotierten Publikumspreis „Lüdia“<br />

prämiert.<br />

Der LVr ist nicht nur Träger eigener Kultureinrichtungen,<br />

er ist zudem aktiver Förderer der<br />

kommunalen Kulturarbeit. Ob ein integratives Theaterprojekt,<br />

die erweiterung des bonner Museums<br />

alexander Koenig um das Thema regenwald oder<br />

der Jugendliteratur-wettbewerb „schreibtalente“<br />

im rhein-Kreis neuss: in <strong>2010</strong> ermöglichte der LVr<br />

wieder zahlreiche Kulturprojekte im rheinland.<br />

auch der ausbau des netzwerkes Kulturelles erbe<br />

schritt in <strong>2010</strong> mit der aufnahme des ruhr Museums<br />

essen und des energeTicOns alsdorf weiter<br />

voran.<br />

Verlässlichkeit für unsere Partner, die Kommunen<br />

und die Kultur im rheinland ist uns ein wichtiges<br />

anliegen. ein ebenso wichtiges Thema ist<br />

die weiterführung der Teilhabemöglichkeiten von<br />

Menschen mit behinderungen auch am kulturellen<br />

Leben. ganz im sinne der un-Konvention zur<br />

inklusion wurden zum beispiel Mittel für moderne,<br />

barrierefreie audio- und Multimedia-guides in den<br />

LVr-Museen bereitgestellt. seit ende <strong>2010</strong> können<br />

gehörlose Menschen im LVr-LandesMuseum bonn<br />

Multimedia-guides mit Filmen in gebärdensprache<br />

ausleihen, die sie durch die Dauerausstellung begleiten.<br />

Das LVr-Museum gehört zu den wenigen deutschen<br />

Museen, die diese Form der Teilhabe anbieten.<br />

am Tag der begegnung, der <strong>2010</strong> nicht wie gewohnt<br />

in Xanten, sondern anlässlich des Kulturhauptstadtjahres<br />

in essen stattfand, präsentierte das LVr-Dezer<br />

nat Kultur und umwelt bei Deutschlands größtem<br />

integrationsfest unter dem Motto „Kultur für<br />

alle“ seine zahlreichen angebote. Das Fazit eines<br />

besuchers an diesem Tag bestärkt und motiviert<br />

uns in unserer weiteren arbeit: „barrierefrei ist gut<br />

für alle und macht das Leben leichter, ob behindert<br />

oder nicht.“<br />

Dr. Jürgen wilhelm ulrike Lubek<br />

Vorsitzender der Landschafts- LVr-Direktorin<br />

versammlung rheinland<br />

03


04<br />

Vorwort<br />

als am 9. und 10. Januar auf der Zeche Zollverein<br />

mit einer ebenso winterlichen wie fröhlichen Feier<br />

das Kulturhauptstadtjahr ruHr.<strong>2010</strong> begann, war<br />

vor allem die eröffnung des neuen ruhr Museums<br />

in der ehemaligen Kohlenwäsche für den <strong>Landschaftsverband</strong><br />

rheinland anlass zur Freude:<br />

Der LVr beteiligt sich mit rund zwei Millionen euro<br />

jährlich an den betriebskosten des ruhr Museums<br />

und engagiert sich bereits seit gründung der<br />

stiftung Zollverein 1998 als Zustifter für das heutige<br />

weltkulturerbe. Mit dem ruhr Museum gewinnt der<br />

LVr einen attraktiven Partner für sein netzwerk<br />

industriekultur: rund 500.000 besucherinnen und<br />

besucher zählte das ruhr Museum am ende des<br />

Kulturhauptstadtjahres, ein Plus auch für den LVr.<br />

eine ähnliche erfolgsbilanz ist dem letzten neuen<br />

Partner im LVr-netzwerk Kulturelles erbe zu<br />

wünschen. auf jeden Fall wird der LVr das energeTicOn<br />

alsdorf auf dem weg dahin unterstützen:<br />

als Hauptgesellschafter der neugegründeten<br />

gemeinnützigen gmbH ist der LVr garant für<br />

stabile und dauerhafte strukturen. Das ehemalige<br />

steinkohlenbergwerk anna war fast 150 Jahre lang<br />

Zentrum des aachener steinkohlenreviers mit der<br />

zeitweilig größten Kokerei westeuropas und wird<br />

nun mit Hilfe des LVr zum populären Forum für<br />

geschichte und Zukunft der energieversorgung<br />

umgestaltet.<br />

Hans-Otto Runkler,<br />

Ralf Wegener,<br />

Milena Karabaic<br />

(v.l.n.r.)<br />

Doch zurück zu ruHr.<strong>2010</strong>, schließlich bereicherte<br />

der LVr das Kulturhauptstadtjahr auch durch<br />

eigene Projekte. Mit der internationalen ausstellung<br />

„Feuerländer – regions of Vulcan“ zeigte das<br />

LVr-industriemuseum Oberhausen ab Juli <strong>2010</strong> mit<br />

rund 200 gemälden die geschichte von industrialisierung,<br />

arbeitskampf und strukturwandel im<br />

spiegel der Kunst. im august <strong>2010</strong> bekam der erste<br />

industrie archäologische Park Deutschlands auf der<br />

st. antony-Hütte in Oberhausen sein beeindruckendes<br />

stahldach, und mit „Fremde impulse“ realisierte<br />

der LVr gemeinsam mit dem <strong>Landschaftsverband</strong><br />

westfalen-Lippe ein ausstellungsprojekt, das<br />

baudenkmale im ruhrgebiet als vitale Zeugnisse<br />

von Zuwanderung und Migration präsentierte.<br />

eine rheinisch-westfälische Koproduktion in<br />

Zusammenarbeit mit der Deutschen st. Jakobusgesellschaft<br />

war auch die eröffnung einer neuen<br />

route der wege der Jakobspilger in essen-werden.<br />

Damit wurde im Jakobusjahr <strong>2010</strong> ein bedeutendes<br />

Projekt zum abschluss gebracht: Die erschließung<br />

der historischen Trasse des Hellweges und seine<br />

Fortsetzung über die Via regia verbinden die beiden<br />

ehemaligen reichsstädte Dortmund und aachen.


heinische Kulturlandschaft und rheinische<br />

geschichte lassen sich seit <strong>2010</strong> im internet entdecken<br />

und erfahren: am 30. september startete<br />

mit www.rheinische-geschichte.lvr.de das erste<br />

umfassende internetportal zur geschichte des<br />

rheinlandes. nutzerinnen und nutzer finden online<br />

informationen zu zwei Jahrtausenden rheinischer<br />

geschichte – von der Vor- und Frühgeschichte über<br />

die römerzeit, das Mittelalter und die „Franzosenzeit“<br />

bis hin zur gegenwart. nur sechs Tage später<br />

präsentierte der LVr gemeinsam mit dem Landesamt<br />

für Denkmalpflege Hessen auf der intergeo in<br />

Köln KuLaDig – das digitale informationssystem<br />

über die Historischen Kulturlandschaften in<br />

nordrhein-westfalen und Hessen. www.kuladig.de<br />

stellt informationen zum kulturellen erbe gebündelt<br />

und für verschiedene Zielgruppen zur Verfügung.<br />

Vor allem aber können interessierte Menschen aktiv<br />

mitwirken, indem sie informationen zur Kulturlandschaft<br />

in KuLaDig einspeisen.<br />

Mitmachen, mitwirken, mithelfen: Die kulturelle<br />

Vielfalt des rheinlandes lebt vom wissen, der Kompetenz<br />

und dem engagement seiner bürgerinnen<br />

und bürger. Ohne dieses netzwerk von ehrenamtlich<br />

Tätigen, von arbeitskreisen und Heimatvereinen<br />

könnte der LVr seine Themen nicht so umfassend<br />

aufarbeiten und präsentieren.<br />

Verbunden mit der Hoffnung auf eine Fortsetzung<br />

dieser fruchtbaren Zusammenarbeit möchten wir<br />

ihnen hierfür sehr herzlich danken.<br />

Hans-Otto runkler<br />

Vorsitzender des LVr-Kulturausschusses<br />

ralf wegener<br />

Vorsitzender des LVr-umweltausschusses<br />

Milena Karabaic<br />

LVr-Dezernentin Kultur und umwelt<br />

05


06<br />

Aufgaben und Budget<br />

Das LVr-Dezernat Kultur und umwelt erfasst, erforscht,<br />

bewahrt und pflegt den kulturellen reich -<br />

tum im lebendigen und geschichtsträchtigen rheinland.<br />

Zum Dezernat gehören die Fachbereiche<br />

Kultur und umwelt sowie die LVr-Museen und<br />

Kultureinrichtungen.<br />

Der LVr-Fachbereich Kultur unterstützt die Kulturdienststellen,<br />

bereitet die entscheidungen des<br />

Kulturausschusses vor und führt dessen aufträge<br />

aus. er vermittelt den Kontakt zu den netzwerk-<br />

Partnern und koordiniert die regionale Kulturförderung.<br />

Der LVr-Fachbereich umwelt umfasst die<br />

Kulturlandschaftspflege sowie den allgemeinen<br />

umweltschutz und die agenda21.<br />

Die LVr-Museen präsentieren geschichte, Kunst<br />

und Kultur im rheinland: Der neandertaler als<br />

prominentester rheinländer hat seine letzte ruhestätte<br />

im LVr-LandesMuseum bonn gefunden.<br />

LVr-archäologischer Park und LVr-römerMuseum<br />

Xanten führen zu den römischen wurzeln im rheinland.<br />

Das LVr-Freilichtmuseum Lindlar und das<br />

LVr-Freilichtmuseum Kommern widmen sich dem<br />

ländlichen alltag, der Volkskunde und der Ökologie.<br />

Das LVr-industriemuseum macht in sechs ehemaligen<br />

Fabriken industrie- und sozialgeschichte<br />

anschaulich. Das Max ernst Museum brühl des<br />

LVr zeigt die außerordentliche Kreativität des aus<br />

brühl gebürtigen weltkünstlers Max ernst. Mit der<br />

gedenkstätte brauweiler dokumentiert der LVr die<br />

geschichte der damaligen arbeitsanstalt brauweiler<br />

von 1933 bis 1945. Das LVr-Kulturhaus Landsynagoge<br />

rödingen zeigt eine Dauerausstellung zur<br />

geschichte des rheinischen Landjudentums.<br />

Die beratungs- und Forschungseinrichtungen des<br />

LVr stehen allen bürgerinnen und bürgern sowie<br />

den Kultureinrichtungen im rheinland zur Verfügung.<br />

LVr-amt für Denkmalpflege und LVr-amt<br />

für bodendenkmalpflege im rheinland sichern und<br />

bewahren bauliche wie archäologische Zeugnisse<br />

rheinischer geschichte und Kultur. Das LVr-institut<br />

für Landeskunde und regionalgeschichte untersucht<br />

aktuelle und historische entwicklungen in<br />

der region. Das LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum<br />

betreut und sichert rheinisches<br />

archivgut und bildet restauratoren und restauratorinnen<br />

aus. Das gemeinsam mit der Landeshauptstadt<br />

Düsseldorf getragene LVr-Zentrum für<br />

Medien und bildung setzt medien- und bildungspolitische<br />

schwerpunkte.<br />

Die im Fachbereich umwelt angesiedelte LVr-<br />

Kulturlandschaftspflege widmet sich mit vielfältigen<br />

aktivitäten wie beispielsweise der rekonstruktion<br />

des Jakobspilger-wegenetzes dem erhalt, der Pflege<br />

und der entwicklung der historisch geprägten<br />

Kulturlandschaften im rheinland.<br />

in <strong>2010</strong> waren rd. 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im LVr-Dezernat Kultur und umwelt<br />

tätig. rund 72,2 Mio. euro ordentliche aufwendungen<br />

(ca. 2,5 % vom LVr-gesamthaushalt) wurden<br />

<strong>2010</strong> für die Kulturarbeit des LVr geplant, darin<br />

enthalten sind 3,5 Millionen euro Landesmittel für<br />

die regionale Kulturförderung des LVr. Hinzu<br />

kamen 2,2 Millionen euro aus Mitteln der LVreigenen<br />

sozial- und Kulturstiftung.<br />

als servicegesellschaft und 100prozentige Tochter<br />

des LVr unterstützt die rheinland Kultur gmbH die<br />

LVr-Museen und Kultureinrichtungen. Die rKg beschäftigt<br />

rund 1.100 Menschen, rund 400 davon sind<br />

auf allen gebieten des Museums-, Kultur- und Veranstaltungsmanagements<br />

tätig. Mit dem zentralen<br />

besucherservice kulturinfo rheinland unterhält die<br />

gmbH ein modernes informations- und buchungscenter<br />

mit jährlich rund 21.000 anrufen in sachen<br />

„LVr-Kultur“.


Über 1,2 Millionen Menschen besuchten in <strong>2010</strong><br />

die LVr-Museen, rund 150.000 gäste weniger im<br />

Vergleich zum Vorjahr. besucherstärkstes LVr-<br />

Museum bleibt der LVr-archäologische Park Xanten<br />

mit dem LVr-römerMuseum: 575.104 Menschen<br />

kamen <strong>2010</strong> nach Xanten, etwa 135.000 weniger als<br />

in 2009, dem äußerst erfolgreichen Jahr nach eröffnung<br />

des neuen römerMuseums.<br />

Das LVr-Freilichtmuseum Lindlar freute sich<br />

über rund 4.500 gäste mehr als in 2009 und<br />

erreichte damit wieder eine sechsstellige<br />

besuchszahl. Knapp 198.500 Menschen kamen<br />

<strong>2010</strong> in das LVr-Freilichtmuseum Kommern,<br />

nur 2,2 % weniger als 2009.<br />

Das LVr-LandesMuseum bonn verzeichnet für<br />

<strong>2010</strong> einen leichten rückgang von rund 111.000<br />

auf 100.300 besucherinnen und besucher. Über<br />

einen anstieg freute sich das Max ernst Museum<br />

brühl des LVr mit rund 49.300 gästen. besonderen<br />

Zuspruch fand hier die sonderausstellung mit<br />

werken von christo und Jeanne-claude aus der<br />

sammlung würth.<br />

Das LVr-industriemuseum begrüßte an seinen<br />

sechs schauplätzen in Oberhausen, ratingen,<br />

solingen, bergisch gladbach, engelskirchen und<br />

euskirchen insgesamt über 183.000 gäste, knapp<br />

10.000 weniger als im Vorjahr.<br />

Besuchszahlen <strong>LVR</strong>-Museen <strong>2010</strong><br />

einen Zuwachs konnten das LVr-industriemuseum<br />

Oberhausen (plus 4.000 Personen) und das LVrindustriemuseum<br />

engelskirchen (plus 1.000 gäste)<br />

verzeichnen. Leicht rückläufige besuchszahlen<br />

melden die LVr-industriemuseen in ratingen,<br />

solingen, bergisch gladbach sowie euskirchen.<br />

in der gedenkstätte im LVr-Kulturzentrum brauweiler<br />

interessierten sich in <strong>2010</strong> über 700 gäste<br />

für die geschichte der ehemaligen arbeitsanstalt.<br />

Knapp 900 Menschen fanden den weg in das LVr-<br />

Kulturhaus Landsynagoge rödingen, um sich in der<br />

ehemaligen synagoge über das Leben des rheinischen<br />

Landjudentums zu informieren.<br />

Besuchszahlen <strong>LVR</strong>-Museen <strong>2010</strong><br />

<strong>LVR</strong>-LandesMuseum Bonn 100.583<br />

<strong>LVR</strong>-Freilichtmuseum Kommern 198.356<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Oberhausen 60.469<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Ratingen 25.188<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Solingen 28.894<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Bergisch Gladbach 24.284<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Engelskirchen 19.174<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Euskirchen 25.342<br />

<strong>LVR</strong>-Freilichtmuseum Lindlar 103.184<br />

<strong>LVR</strong>-Archäologischer Park Xanten /<br />

<strong>LVR</strong>-RömerMuseum 575.104<br />

Max Ernst Museum Brühl des <strong>LVR</strong> 49.302<br />

<strong>LVR</strong>-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen 886<br />

Gedenkstätte Brauweiler 715<br />

Summe 1.211.481<br />

07


08<br />

<strong>LVR</strong>-Netzwerk Kulturelles Erbe <strong>Rheinland</strong><br />

NEtzwERK KULtURELLES ERBE IM<br />

RhEINLANd<br />

Der LVr-Fachbereich Kultur unterstützt nicht nur<br />

die LVr-eigenen Museen und Kulturdienststellen, er<br />

nimmt auch den aus § 5 der <strong>Landschaftsverband</strong>sordnung<br />

abgeleiteten auftrag des <strong>Landschaftsverband</strong>es<br />

rheinland zur bewahrung des kulturellen<br />

erbes im rheinland wahr.<br />

Dazu gehören die bildung kunst- und kulturhistorischer<br />

bzw. industriekultureller netzwerke,<br />

die Förderung von Kulturprojekten, Museen und<br />

archiven sowie die fachliche beratung von Museen<br />

im rheinland.<br />

Für die regionale Kulturförderung zur unterstützung<br />

der kulturellen aktivitäten der Mitgliedskörperschaften<br />

des LVr standen <strong>2010</strong> rund 3,5<br />

Millionen euro an Landesmitteln sowie 2,2 Millionen<br />

euro aus Mitteln der sozial- und Kulturstiftung des<br />

LVr zur Verfügung. Für die Museumsförderung hat<br />

der <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland im Haushalt<br />

<strong>2010</strong> zusätzlich einen betrag von rund 230.000 euro<br />

an eigenmitteln bereitgestellt.<br />

NEtzwERK KUNSt- UNd KULtURgESchIchtE/NEtzwERKINdUStRIEgESchIchtE<br />

UNd INdUStRIEKULtUR<br />

um der Vielgestaltigkeit des kulturellen Lebens im<br />

rheinland angemessen rechnung zu tragen und<br />

die kulturelle Vielfalt der region zu stärken und<br />

weiter zu profilieren, hat der LVr seit 2006 seine<br />

kulturpolitischen aktivitäten unter den begriff der<br />

„netzwerke“ gestellt. Dabei geht es zum einen<br />

um den gezielten einsatz von ressourcen und um<br />

syner gieeffekte, zum anderen kann der LVr seine<br />

kulturelle Kompetenz für die region deutlich machen.<br />

sowohl das kunst- und kulturgeschichtliche<br />

als auch das industriekulturelle netzwerk ermöglichen<br />

verlässliche strukturen der Zusammenarbeit,<br />

die für die jeweiligen Partner, aber auch für den LVr<br />

von gewinn sind.<br />

<strong>2010</strong> wurde die energeTicOn gmbH gegründet,<br />

an der neben dem LVr als Hauptgesellschafter<br />

die stadt alsdorf, die städteregion aachen, der<br />

bergbaumuseum wurmrevier e.V. sowie die städte<br />

eschweiler, stolberg, baesweiler und Herzogenrath<br />

beteiligt sind. gemeinsames Ziel ist die entwicklung<br />

des energeTicOn als euregionales Zentrum für<br />

energieentwicklung und bergbaugeschichte.


www.kultur.lvr.de<br />

REgIoNALE KULtURföRdERUNg<br />

Die regionale Kulturförderung des LVr unterstützt<br />

und fördert zahlreiche Kulturprojekte im rheinland.<br />

aus Mitteln der regionalen Kulturförderung sowie<br />

der sozial- und Kulturstiftung des LVr konnten<br />

<strong>2010</strong> fast sieben Millionen euro für die unterschiedlichsten<br />

Projekte zur Verfügung gestellt werden.<br />

beispielhaft seien genannt:<br />

• Das sonderausstellungsprojekt<br />

„Der westen leuchtet“ im Kunstmuseum bonn<br />

• Die unterstützung des Filmprojektes<br />

„Prämonstratenserkloster Duisburg-Hamborn“<br />

zum 50. Jahrestag der abtei<br />

• Die Förderung des internationalen Kinder- und<br />

Jugendchorfestivals „Jugendchöre in bewegung“<br />

• Die sanierung des roten Hauses in Monschau.<br />

als stiftungspartner ist der LVr zudem verlässlicher<br />

und aktiver Förderer der kommunalen Kulturarbeit<br />

im rheinland. im Jahr <strong>2010</strong> sicherte der LVr mit<br />

24 stiftungsbeteiligungen erhalt und betrieb von<br />

zahlreichen bedeutenden Denkmälern und Museen<br />

im rheinland.<br />

MUSEUMSBERAtUNg UNd MUSEUMSföRdERUNg<br />

Die Museumsberatung und -förderung nehmen<br />

im rahmen der regionalen Kulturförderung des<br />

LVr einen hohen stellenwert ein. etwa 400 Museen<br />

bilden neben den archiven das kulturelle und materielle<br />

gedächtnis des rheinlandes. beratung und<br />

Förderung der rheinischen Museen sind dabei die<br />

tragenden säulen des Dienstleistungsangebotes<br />

des LVr-Fachbereichs Kultur. Die serviceleistungen<br />

umfassen alle bereiche musealen Handelns<br />

Beeindruckendes Ensemble:<br />

Bergwerk Anna bei Alsdorf (S. 08)<br />

Pressekonferenz zur<br />

Eröffnung des Ruhr Museums:<br />

Museumsdirektor Prof. Dr. Ulrich Borsdorf,<br />

NRW-Kultur-Staatssekretär<br />

Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff,<br />

Milena Karabaic, Andreas Bomheuer,<br />

Kulturdezernent der Stadt Essen,<br />

Projektleiter Theo Grütter<br />

und Ausstellungsgestalter<br />

Hans-Günter Merz (v.l.n.r.)<br />

Die Schauspielerin Christiane Grieb<br />

im Theaterstück „menschen! formen!“<br />

und der Museologie – von der Museumskonzeption<br />

bis zur sammlungsdokumentation, mit allen aspekten<br />

des sammelns, bewahrens, erschließens,<br />

Forschens und Vermittelns, aber auch des Museumsmanagements.<br />

Zudem werden übergreifende<br />

Tätigkeiten der Vernetzung und der Kommunikation<br />

wahrgenommen, z.b. in der Koordination des internationalen<br />

Museumstages und in der Kooperation<br />

mit dem Verband rheinischer Museen, dem Deutschen<br />

Museumsbund sowie den Museumsämtern,<br />

-verbänden und Landesstellen bundesweit.<br />

im rahmen der Museumsförderung konnten im<br />

Jahr <strong>2010</strong> rund 230.000 euro zur Verfügung gestellt<br />

werden. Hinzu kamen weitere rund 255.000 euro<br />

aus den Museumsfördermitteln der sozial- und Kulturstiftung<br />

des LVr. Dadurch wurden u. a. gefördert:<br />

• Die inhaltliche sowie finanzielle betreuung zur<br />

entwicklung einer Präsentation der stadtgeschichtlichen<br />

sammlungen der Kreisstadt bergheim<br />

• Die beteiligung an den Projektkosten zur neugestaltung<br />

des Museumsfoyers des august-Macke-<br />

Haus in bonn<br />

• Die Verfilmung historischer Handschöpfsiebe der<br />

stiftung Zanders – Papiergeschichtliche sammlung<br />

in bergisch gladbach<br />

• Die entwicklung eines museumspädagogischen<br />

Führungskonzeptes im niederrheinischen Freilichtmuseum<br />

Dorenburg in Viersen-grefrath<br />

• Die erstellung einer bestands- und bedarfsanalyse<br />

sowie Optimierung der Konzeption des<br />

Kreismuseums Heinsberg<br />

• Die einrichtung eines<br />

„Hauses der stadtgeschichte Monschaus“<br />

09


10<br />

<strong>LVR</strong>-Netzwerk Umwelt<br />

<strong>LVR</strong>-Kooperation mit den Biologischen Stationen im <strong>Rheinland</strong><br />

seit november 2007 besteht das LVr-netzwerk<br />

umwelt – die Kooperation des <strong>Landschaftsverband</strong>es<br />

rheinland mit den 17 biologischen stationen im<br />

rheinland. Hierbei stellt der LVr den biologischen<br />

stationen jährlich Mittel für die entwicklung von<br />

Projekten zur Verfügung. im LVr-netzwerk umwelt<br />

profitieren die Partner vom austausch der ideen<br />

und erfahrungen und entwickeln ihre angebote<br />

weiter: nach einer studie des bundesamtes für<br />

naturschutz bewerten 89 % der Deutschen den<br />

na turschutz als wichtige politische aufgabe und<br />

für 96 % der befragten in Deutschland gehört<br />

natur zu einem guten Leben.<br />

Über 30 Projekte der biologischen stationen wurden<br />

bereits erfolgreich abgeschlossen, zahl reiche<br />

weitere in <strong>2010</strong> fortgeführt und aus gebaut. ein<br />

schwerpunktthema waren lokale und regionale<br />

Obstspezialitäten: das neue Obst sortenhandbuch<br />

des netzwerkes stellt 49 rheinische Obstsorten vor.<br />

weitere schwerpunkte im LVr-netzwerk umwelt<br />

sind barrierefreiheit, umweltbildung, artenschutz<br />

und Kulturlandschaftspflege.<br />

fLüStERwALd –<br />

ERLEBNISSE IN wERtVoLLER NAtUR<br />

Der einzigartige naturraum im bergischen städtedreieck<br />

remscheid-solingen-wuppertal erfuhr bereits<br />

eine touristische aufwertung durch die<br />

Projekte der regionale 2006. Dabei wurde zum beispiel<br />

der Müngstener brückenpark neu angelegt, der<br />

seither das wildromantische Flusstal für eine wachsende<br />

besucherzahl erschließt. Der Park liegt eingebettet<br />

in das als Flora-Fauna-Habitat eingestufte<br />

gebiet „wupper von Leverkusen bis solingen“, das<br />

seltenen Tieren wie Flussneunauge, eisvogel und<br />

Feuersalamander einen idealen Lebensraum bietet.<br />

im Projekt Flüsterwald bringen speziell geschulte<br />

„wupper-Tells“ interessierten besuchern die heimische<br />

Tier- und Pflanzenwelt nahe, spielerisch eingeflochten<br />

in sagen, Märchen und Mythen. ergänzt<br />

wird das Projekt durch die beteiligung der besucher<br />

an praktischer naturschutzarbeit. so soll ein neuer<br />

Zugang für alle bevölkerungsgruppen und eine stärkere<br />

emotionale bindung an den heimischen naturund<br />

Kulturraum geschaffen sowie ein intensives,<br />

erlebbares Verständnis für den wert der dort lebenden<br />

Tier- und Pflanzenarten geweckt werden.


www.biostationen-rheinland.lvr.de<br />

NAtURERLEBNIS UNd UMwELtBILdUNg<br />

füR ALLE<br />

Die ausweitung der Teilhabe von Menschen mit<br />

behinderung am gesellschaftlichen Leben ist ein<br />

wichtiges anliegen des LVr. in einem ersten vom<br />

LVr geförderten Projekt wurde 2007/2008 der<br />

grundstock für die barrierefreie natur- und umweltpädagogische<br />

arbeit der biologischen stationen für<br />

Menschen mit behinderung gelegt. in Fortführung<br />

dieses Projektes unterstützt der LVr die biologischen<br />

stationen aachen, Düren und Oberberg sowie<br />

das naturschutzzentrum im Kreis Kleve<br />

in einem gemeinsamen Vorhaben, um<br />

unterrichtsreihen und Themenmodule<br />

für Menschen mit körperlichen, geistigen<br />

oder sinneseinschränkungen zu<br />

entwickeln. es wurden Tastmodelle<br />

hergestellt, exkursionen durchgeführt,<br />

beete angelegt, im untersuchungsteich<br />

gekeschert und schiffstouren unternommen.<br />

Für die Fortbewegung im gelände sollen<br />

künftig einrad-Tragesessel („Joëlettes“) angeschafft<br />

und genutzt werden. Das Projekt vertieft zudem die<br />

Kooperation von biologischen stationen und wohnheimen<br />

oder Förderschulen.<br />

„gRENzENLoS NAtUR ERLEBEN“ –<br />

BARRIEREfREI IM gRUgAPARK<br />

Der grugapark stellt im essener stadtgebiet die<br />

flächenmäßig und ökologisch bedeutendste „grüne<br />

insel“ dar. Mit jährlich rund 750.000 besucherinnen<br />

Ackerrandstreifen bei Bonn (S. 10)<br />

Grugapark<br />

„Wupper-Tell“: Lebendige und spielerische<br />

Wissensvermittlung<br />

und besuchern zählt „die gruga“ zu den beliebtesten<br />

ausflugs- und erholungszielen der region.<br />

Das Projekt „grenzenlos natur erleben“ machte<br />

<strong>2010</strong> Teile des Parks auch für Menschen mit unterschiedlichen<br />

behinderungen zugänglich und seine<br />

natur erlebbar. Dazu wurde unter beteiligung der<br />

späteren nutzergruppen ein rundweg durch den<br />

grugapark für mobilitätseingeschränkte Menschen<br />

ausgebaut und mit einem Leitsystem für sehbehinderte<br />

Menschen versehen. Hörstationen und tastbare<br />

informationsschilder runden das naturerleben ab.<br />

Der LVr möchte in Kooperation mit den biologischen<br />

stationen im rheinland weiter zu einem<br />

barrierefreien naturerlebnis beitragen. Ziel ist<br />

die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen<br />

Leben, also auch an der umweltbildung. Darauf<br />

sollen zukünftige Projekte der biologischen<br />

stationen verstärkt ausgerichtet werden.<br />

allgemeine informationen, Projektstände, aktuelle<br />

Veranstaltungen und Presseartikel können unter<br />

www.biostationen-rheinland.lvr.de eingesehen<br />

werden.<br />

Monika Fräntzki als<br />

„Wupper-Tell“ des<br />

Projekts Flüsterwald:<br />

Lebendige und<br />

spielerische Wissensvermittlung<br />

11


12<br />

Europäische Projekte<br />

Die zahlreichen und intensiven Kontakte des LVr-<br />

Dezernats Kultur und umwelt zu europäischen<br />

Kultureinrichtungen wurden in <strong>2010</strong> durch Partnerschaften<br />

und Kooperationen, grenzüberschreitende<br />

Projekte und Programme weiter ausgebaut und<br />

gefestigt.<br />

Zu nennen sind zunächst die vielen alltäglichen<br />

Kontakte auf arbeitsebene: so lädt das LVr-amt für<br />

Denkmalpflege im rheinland zweimal jährlich Mitarbeiter<br />

von Denkmalbehörden der Deutschsprachigen<br />

gemeinschaft belgiens zu seinen Tagungen<br />

„Kölner gespräche zu architektur und Denkmalpflege“<br />

ein. Die abteilung Volkskunde des LVrinstituts<br />

für Landeskunde und regionalgeschichte<br />

berät den belgischen geschichts- und Museumsverein<br />

zwischen Venn und schneifel (zVs) bei der<br />

neukonzeption seines Heimatmuseums. Länderschwerpunkt<br />

des jährlich vom LVr-Zentrum für<br />

Me dien und bildung veranstalteten KinderKinoFestes<br />

Düsseldorf war in <strong>2010</strong> norwegen: mit unterstützung<br />

der norwegischen botschaft in berlin wurden<br />

ausgesuchte norwegische Kinderfilme gezeigt.<br />

Der LVr-archäologische Park Xanten ist seit <strong>2010</strong><br />

Praktikumseinsatzstelle für grabungstechniker<br />

und -technikerinnen der Fachhochschule für<br />

grabungstechnik (saXiOnneXT) in Deventer/<br />

niederlande.<br />

Das LVr-industriemuseum solingen präsentierte<br />

von anfang Juni bis Mitte Oktober <strong>2010</strong> in Klingenthal/elsass<br />

die ausstellung „solingen – Zentrum<br />

der schneidwarenindustrie und schauplatz des<br />

LVr-industriemuseums“. Die ausstellung war<br />

damit rund zwei Jahre an verschiedenen stationen<br />

(Le creusot, Terrassa, Thiers, Klingenthal)<br />

unterwegs und hatte insgesamt mehr als 60.000<br />

besucher.<br />

Das LVr-Freilichtmuseum Lindlar bot seine beratungsleistung<br />

bei der realisierung eines „Miniskansens“<br />

(Freilichtmuseums) des ostslowa kischen<br />

Museums in Kosice an: Kosice ist 2013 Kultur -<br />

haupt stadt europas und die besucherfreundliche<br />

Optimierung des Museums wird im Zuge der Vorbereitungen<br />

gefördert.


www.kultur.lvr.de<br />

unter dem verpflichtenden Motto „Der LVr stellt<br />

sich seiner geschichte“ wurde <strong>2010</strong> im LVr-<br />

Kultur zentrum abtei brauweiler die ausstellung<br />

„gedenk buch für nina sawina“ gezeigt. ausgestellt<br />

waren Künstlerbücher von studierenden der alanus<br />

Hochschule für Kunst und gesellschaft sowie<br />

anderer Künstler, die sich mit dem schicksal von<br />

nina sawina befasst hatten. nina sawina kam 1942<br />

als Zwangsarbeiterin nach Deutschland und wurde<br />

1945 mit 21 Jahren von einem Mitglied des in brauweiler<br />

stationierten gestapo-Kommandos Kütter<br />

erschossen.<br />

Zwangsarbeit während des Zweiten welt-<br />

krieges thematisierte auch die wander-<br />

ausstellung „riss durchs Leben“, die im<br />

rahmen von ruHr.<strong>2010</strong> im essener Landgericht<br />

zu sehen war. Der <strong>2010</strong> erschienene<br />

bildband „ich habe nicht geglaubt, dass sie<br />

kommen…“ dokumentiert die entstehungsgeschichte<br />

der ausstellung.<br />

Den rheinlandtaler für grenzüberschreitendes engagement<br />

erhielten <strong>2010</strong> Jerzy Kowal und Jacques<br />

van rensch. Jerzy Kowal engagiert sich seit den<br />

1970er Jahren für den kulturellen austausch zwischen<br />

seinem Heimatland Polen und dem rheinland,<br />

Jacques van rensch aus Maastricht erhielt die<br />

auszeichnung für seine beiträge zur erforschung<br />

der Kulturgeschichte des rhein-Maas-gebietes.<br />

Der <strong>LVR</strong>-APX als Praktikumsplatz für<br />

Studierende aus den Niederlanden (S. 12)<br />

Fotografien und Erinnerungen ehemaliger<br />

Zwangsarbeiterinnen enthält der Bildband,<br />

den <strong>LVR</strong>-Direktor Harry K. Voigtsberger (r.)<br />

dem ukrainischen Botschaftsvertreter<br />

Dr. Yarolav Baran überreichte.<br />

Exponat auf Reisen:<br />

Die Ausstellung „Solingen – Zentrum der<br />

Schneidwarenindustrie“ wurde in Le Creusot,<br />

Terrassa, Thiers und Klingenthal gezeigt.<br />

ein ganz besonderes Projekt realisierte im Kulturhauptstadtjahr<br />

<strong>2010</strong> das LVr-industriemuseum<br />

Oberhausen im rahmen der großen sonderausstellung<br />

„Feuerländer“: „Transatlantic bridge“ hieß das<br />

internationale Projekt des westmoreland Museum<br />

of american art in greensburg, Pennsylvania/usa<br />

mit dem LVr-industriemuseum. „Transatlantic<br />

bridge“ ermöglichte den interkulturellen brückenschlag<br />

zwischen amerikanischen und deutschen<br />

schülerinnen und schülern via internet und der<br />

neuen sozialen Medien wie Facebook oder Twitter.<br />

bei dem gedankenaustausch ging es um Kultur,<br />

region, geschichte, industrie, Musik, Träume und<br />

Hoffnungen. beteiligte schulen waren die greensburg<br />

salem High school in greensburg/usa, das<br />

Freiherr-vom-stein-gymnasium und die Heinrichböll-gesamtschule<br />

in Oberhausen sowie das<br />

gymnasium im gustav-Heinemann-schulzentrum<br />

Dinslaken.<br />

„Transatlantic<br />

Bridge“ ermög lichte<br />

den Austausch von<br />

Schulklassen auf<br />

zwei Kontinenten<br />

13


14<br />

Preise und Ehrungen<br />

Der <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland zeichnet<br />

seit 1976 Persönlichkeiten, die sich in besonderer<br />

weise um die kulturelle entwicklung des<br />

rheinlandes verdient gemacht haben, mit dem<br />

rheinlandtaler aus.<br />

Junge nachwuchswissenschaftlerinnen und<br />

-wissenschaftler fördert der LVr aktiv mit zwei<br />

jährlich verliehenen Preisen, dem Paul-clemen-<br />

Preis für eine hervorragende kunsthistorische<br />

Dissertation zu einem rheinischen Thema und<br />

dem albert-steeger-Preis für wesentliche beiträge<br />

zur erforschung und entwicklung der rheinischen<br />

Landes- und Volkskunde. beide Preise sind mit<br />

jeweils 10.000 euro dotiert.<br />

in <strong>2010</strong> wurde der Paul-clemen-Preis an<br />

Dr. Daniela wilmes für ihre Dissertation „VerHan-<br />

DeLn. Kölner Kunsthandlungen im Prozess der<br />

Verständigung über die ‚verfemte Moderne‘ und<br />

die Kunst der gegenwart nach 1945“ verliehen.<br />

Den albert-steeger-Preis erhielt in <strong>2010</strong> Dr. Tobias<br />

Vogelfänger, der mit einer arbeit unter dem Titel<br />

„nordrheinische Flurnamen in sprachgeographischer<br />

Perspektive. Digitale erfassung, Kartierung<br />

und auswertung“ an der abteilung für sprachforschung<br />

und der arbeitsstelle für rheinische sprachforschung<br />

der rheinischen Friedrich-wilhelmsuniversität<br />

bonn promovierte.<br />

Mit dem rheinischen Preis für Denkmalpflege <strong>2010</strong><br />

wurden sophie und christof welke für die vorbildliche<br />

sanierung und umnutzung der historischen<br />

Feilenschmiede Felten in der Hofschaft baisiepen in<br />

remscheid ausgezeichnet.<br />

Der Leo breuer Förderpreis wurde <strong>2010</strong> an<br />

carsten gliese verliehen. carsten gliese ist der<br />

sechste Preisträger dieses Kunstförderpreises,<br />

den der LVr seit 1999 im zweijährigen Turnus<br />

verleiht. Der Künstler erhielt die mit 5.000 euro<br />

dotierte auszeichnung für seine eigenständige<br />

und unverwechselbare künstlerische Position im<br />

sinne Leo breuers.


www.kultur.lvr.de<br />

außerdem vergibt die „stiftung zur Förderung der<br />

archäologie im rheinischen braunkohlerevier“ – ein<br />

Zusammenschluss des Landes nordrhein-westfalen,<br />

der rwe Power ag und des Landschaftsver-<br />

dEN RhEINLANdtALER ERhIELtEN IN <strong>2010</strong>:<br />

Mehmet aksar, stadt bonn<br />

angelika und Heinz baum, stadt Köln<br />

artur benninghoff, Kreis wesel<br />

Heinrich blumenthal, rhein-sieg-Kreis<br />

Karl-Heinz burmeister, Kreis Kleve<br />

Hans-Dieter collinet, stadt aachen<br />

Hermann Daners, rhein-erft-Kreis<br />

günter Demnig, stadt Köln<br />

Krista gabriel, stadt Leverkusen<br />

götz george<br />

edith Heinzelmann, stadt Krefeld<br />

w. günter Henseler, rhein-sieg-Kreis<br />

Hans Langerbeins, Kreis Heinsberg<br />

Götz George wurde für seine Verdienste<br />

um das rheinische Ruhrgebiet durch<br />

Dr. Jürgen Wilhelm und Milena Karabaic<br />

mit dem <strong>Rheinland</strong>taler geehrt.<br />

Jacques van Rensch (links)<br />

und Jerzy Kowal (rechts) freuen<br />

sich mit Dr. Jürgen Wilhelm<br />

über den <strong>Rheinland</strong>taler.<br />

bandes rheinland – den mit 5.000 euro dotierten<br />

archäologie-Preis. in <strong>2010</strong> erhielt Dr. carsten<br />

Mischka den Preis für seine Dissertation „Die bandkeramische<br />

siedlung inden-altdorf D, Kreis Düren“.<br />

Jerzy Kowal M.a., Polen<br />

ulrich Markert, stadt Köln<br />

Karl Muckel, Kreis Düren<br />

Dr. albert Pauly, Kreis Viersen<br />

Prof. Dr. ing. Klaus Pfeffer, stadt Düsseldorf<br />

Franz-Josef radmacher, rhein-Kreis neuss<br />

Karl reger, Kreis euskirchen<br />

Jaques van rensch, Maastricht, niederlande<br />

Leo schartmann, stadt aachen<br />

Jochen scheduikat, stadt bonn<br />

eberhard scherrer, stadt Mülheim an der ruhr<br />

Hermann Trautmann, stadt essen<br />

Karl-georg waldinger, stadt wuppertal<br />

15


16<br />

Kulturkommunikation <strong>2010</strong><br />

im Fokus der Vermittlungsaktivitäten standen in<br />

<strong>2010</strong> der ausbau und die weiterentwicklung der<br />

inklusiven angebote auch im rahmen der un-Konvention<br />

zur inklusion und Teilhabe von Menschen<br />

mit behinderungen. Der von der Projektgruppe<br />

„barrierefreiheit in den LVr-Kultureinrichtungen“<br />

entwickelte Maßnahmenkatalog mit Zielvorgaben<br />

zur Teilhabe an den Kulturangeboten des LVr konnte<br />

weiter umgesetzt werden: so bieten die einzelnen<br />

LVr-Museen seit Mitte <strong>2010</strong> einmal im Monat<br />

offene Führungen mit gebärdensprachdolmetschenden<br />

an. Termine und anmeldeformulare finden<br />

interessierte auf www.kultur.lvr.de oder bei<br />

www.taubenschlag.de, dem internet-Portal für gehörlose<br />

Menschen. natürlich können auch individuelle<br />

gruppenführungen zu gewünschten Terminen<br />

gebucht werden. erstmalig fanden im LVr-römer-<br />

Museum im archäologischen Park Xanten zudem<br />

Führungen mit Oraldolmetschung für Menschen<br />

mit Höreinschränkungen statt.<br />

als eines der wenigen Museen in Deutschland<br />

und als erstes Museum in bonn bietet das LVr-<br />

LandesMuseum bonn seit Dezember <strong>2010</strong> eine<br />

Video-Führung durch die Dauerausstellung in Deutscher<br />

gebärdensprache an. an über 20 stationen<br />

werden gehörlosen Museumsgästen informationen<br />

über die Museumssammlung mit ihren zahlreichen<br />

Highlights aus der archäologie und der<br />

Kunstgeschichte des rheinlandes vermittelt. an<br />

den entsprechenden Objekten sind nummern mit<br />

gebärdensprachsymbolen angebracht, die in die<br />

Touch-screens der geräte eingegeben werden<br />

können – es beginnt der gebärdensprachfilm. ein<br />

Lageplan erleichtert das auffinden der stationen<br />

im Museumsgebäude. Das LVr-LandesMuseum<br />

ist das erste der elf LVr-Museen, in dem gebärdensprachvideos<br />

eingesetzt werden, weitere LVr-<br />

Museen werden folgen.<br />

ein besonderes angebot zur Teilhabe macht seit<br />

<strong>2010</strong> das LVr-industriemuseum am schauplatz<br />

solingen: gemeinsam mit dem HPH-netz Ost des<br />

LVr (Heilpädagogische Hilfen) werden Familiennachmittage<br />

für die bewohnerinnen und bewohner,<br />

für Familienangehörige und das betreuungspersonal<br />

aus wohngruppen für Menschen mit geistiger<br />

behinderung in solingen organisiert. Museum und


www.kultur.lvr.de<br />

wohneinrichtung möchten für Familien mit erwach-<br />

senen behinderten Kindern ein gemeinsames Freizeitangebot<br />

schaffen, bei dem alle Freude haben<br />

und kreativ sein können.<br />

gemeinsam etwas erleben, gemeinsam etwas<br />

entdecken und auch gemeinsam lernen: Das ist<br />

das Ziel einer einmaligen bildungskooperation<br />

zwischen dem LVr-LandesMuseum, der sparkasse<br />

Kölnbonn und der swb (stadtwerke bonn gmbH)<br />

bus und bahn. Durch die unterstützung von sparkasse<br />

und swb wird schulkindern aus den stadtgebieten<br />

bonn und Köln ein kostenloser ausflug in<br />

das LVr-LandesMuseum ermöglicht. Jeden Dienstag<br />

von 9 bis 16 uhr steht der bus der swb bus<br />

und bahn zur Verfügung, um schulklassen aus<br />

den stadtgebieten bonn und Köln ins Museum zu<br />

bringen. bereits während der Fahrt informiert ein<br />

Museums pädagoge die schülerinnen und schüler<br />

darüber, was sie vor Ort erwartet, im Museum<br />

findet dann eine etwa einstündige Führung zu<br />

einem vorher vereinbarten Thema statt.<br />

auch das LVr-Kulturmobil war <strong>2010</strong> wieder im<br />

rheinland unterwegs, um die LVr-Museen und<br />

Kultureinrichtungen weiter bekannt zu machen.<br />

bei insgesamt 55 einsätzen, zum beispiel<br />

beim Pflanzenmarkt auf schloss Dyck, beim<br />

725jährigen Jubiläum der stadt brühl, den<br />

Kölner Lichtern oder beim nrw-Tag in siegen<br />

konnten rund 132.000 Menschen angesprochen<br />

werden.<br />

Multi-Media-Guide für<br />

Gehörlose im <strong>LVR</strong>-Landes-<br />

Museum Bonn (S. 16)<br />

Erfolgreich im Einsatz:<br />

Der Museumsbus in Bonn<br />

Neuer Auftritt für das<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum<br />

Das <strong>LVR</strong>-Dezernat<br />

Kultur und Umwelt auf<br />

der ITB Berlin <strong>2010</strong><br />

Vom 10. bis 14. März <strong>2010</strong> nahm das LVr-Dezernat<br />

Kultur und umwelt an der internationalen Tourismus-Messe<br />

iTb in berlin teil. aufbauend auf den<br />

dort gemachten erfahrungen sollen die kulturtouristischen<br />

aktivitäten künftig weiter ausgebaut<br />

werden. alle LVr-Museen sind zudem Mitglied im<br />

rheinlandweiten Marketingverbund „erlebnismuseen<br />

am rhein“, der besonders Familien und Kinder<br />

zu einem Museumsbesuch anregen möchte. <strong>2010</strong><br />

erschien, gefördert durch das Ministerium für<br />

Familien, Kinder, Jugend, Kultur und sport des<br />

Landes nrw, das „Handbuch für entdecker“, das<br />

die erlebnis museen am rhein ausführlich vorstellt.<br />

20.000 exemplare konnten bisher kostenlos in<br />

sozialeinrichtungen, Familienzentren, Förderschulen<br />

und vielen anderen institutionen, die sich<br />

besonders um benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />

kümmern, zur Verfügung gestellt werden.<br />

ein besonderes Museumserlebnis verspricht auch<br />

das neue corporate Design des LVr-industriemuseums:<br />

Das neue erscheinungsbild lässt das<br />

Verbund-Logo des Museums in einem markanten<br />

und freundlichen re-Design wieder aufleben und<br />

wird ergänzt um den claim „entdecken.erleben.Mitmachen“.<br />

Die sechs Museumsschauplätze erhielten<br />

farblich kodierte schauplatz-Logos als ableitungen<br />

des Verbund-Logos, die sich auch in der gestaltung<br />

der schauplatzspezifischen Printmedien wiederfinden.<br />

Das bildkonzept der Medien – vom briefkopf<br />

über Veranstaltungskalender bis hin zum Messestand<br />

– präsentiert sich progressiv und plakativ mit<br />

hohem wiedererkennungswert.<br />

17


18<br />

Rheinischer Verein für denkmalpflege<br />

und Landschaftsschutz<br />

Für die Mitglieder des rheinischen Vereins für<br />

Denkmalpflege und Landschaftsschutz sowie<br />

für geladene gäste aus Politik, Verwaltung und<br />

Kultur begann das Jahr <strong>2010</strong> traditionell mit dem<br />

neujahrsempfang am 9. Januar im Landeshaus<br />

des LVr in Köln. Die Festrede hielt der generaldirektor<br />

der generaldirektion Kulturelles erbe<br />

rheinland-Pfalz, Herr Thomas Metz zum Thema<br />

„Kulturelles erbe: aktuelle entwicklungen in<br />

rheinland-Pfalz“.<br />

nahezu 200 Mitglieder haben am 26. und 27. Juni<br />

<strong>2010</strong> an der Jahrestagung und Mitgliederversammlung<br />

im Düsseldorfer Malkasten teilgenommen.<br />

LVr-Direktor Harry K. Voigtsberger sprach in<br />

seinem Festvortrag zum Thema „Dem erbe<br />

verpflichtet: Von der Preußischen rheinprovinz<br />

zum <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland“. auf der<br />

Jahrestagung konnten 113 Mitglieder für 25 Jahre<br />

Mitgliedschaft, 32 Mitglieder für 40 Jahre und<br />

sogar 4 Mitglieder für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt<br />

werden. Frau Dipl.-ing. rose wörner und<br />

Herr Dipl.-ing. adolf nitsch wurden zu ehren-<br />

mitgliedern des rVDL gewählt. beschlossen wurde<br />

auf der Tagung die nahezu vollständig überarbeitete<br />

satzung, die das Vereinsgebiet nicht mehr in<br />

einzelne Orts-, Kreis- und regionalverbände,<br />

sondern flächendeckend in regionalverbände<br />

unterteilt. Die begleitenden exkursionen fanden<br />

zu verschiedenen Themen in und um Düsseldorf<br />

statt: Modernes Düsseldorf und aktuelle Positionen<br />

in der Denkmalpflege, Zollfeste Zons und Haus<br />

bürgel, Johann wilhelm schirmer – Vom rheinland<br />

in die welt, gartenkunst am niederrhein und<br />

Kaiserswerth.<br />

<strong>2010</strong> konnten gleich drei neue regionalverbände<br />

des rheinischen Vereins gegründet werden:<br />

niederrhein, euskirchen und rhein-erft.<br />

<strong>2010</strong> hat der rVDL seine Mitglieder zu insgesamt<br />

112 Veranstaltungen eingeladen. ein Höhepunkt des<br />

Vereinsjahres war das zweitägige burgfest mit<br />

Führungen, rockkonzert und Theateraufführung<br />

am 21. und 22. august auf der vereinseigenen<br />

burgruine Virneburg bei Mayen, das mit dem


www.rheinischer-verein.de<br />

ortsansässigen Verein glücksritter e.V. mit großem<br />

erfolg realisiert werden konnte. am 1. Oktober<br />

fand in Kooperation mit dem LVr-amt für Denkmalpflege<br />

im rheinland, dem bund Heimat und<br />

umwelt in Deutschland,<br />

der Deutschen<br />

gesellschaft für<br />

gartenkunst und<br />

Landschaftskultur e.V.<br />

(DggL) und dem amt<br />

für Landschaftspflege<br />

und grünflächen der<br />

stadt Köln in Köln<br />

eine Fortbildung zum<br />

Thema „wasser – die<br />

seele eines gartens“<br />

als bereits 6. informations-<br />

und Fortbildungsveranstaltung der reihe „Historische<br />

gärten und Parks in privater Hand“ statt.<br />

in Kooperation mit der generaldirektion Kulturelles<br />

erbe rheinland-Pfalz und mit großzügiger unterstützung<br />

der deutschen bundesstiftung umwelt<br />

Exkursion zum Kloster Kamp<br />

(S. 18)<br />

Festredner Harry K. Voigtsberger<br />

bei der Jahrestagung im<br />

Düsseldorfer Malkasten<br />

Abendliche Führung durch<br />

den Garten des Malkastens<br />

veranstaltete der rVDL am 7. und 8. Oktober in der<br />

Zitadelle Mainz eine Tagung zum Thema „Kultur und<br />

natur – ein widerspruch? Historische Festungen:<br />

Denkmalpflege, natur- und Landschaftsschutz“.<br />

„Nachwuchs“<br />

für den Verein:<br />

Der Vorstand<br />

des neuen<br />

Regionalverbandes<br />

Euskirchen<br />

während der Tagung wurden am beispiel der<br />

Festungen Handlungsempfehlungen sowie<br />

interdisziplinäre Lösungen entwickelt, um den<br />

anforderungen von Denkmal- wie naturschutz<br />

gerecht zu werden.<br />

19


20<br />

Festungstagung in Mainz Fahrradtour des Kölner Regionalverbandes<br />

Die Sanierungsarbeiten an der Burgruine<br />

Stahlberg in Bacharach-Steeg<br />

wie in den Vorjahren wurden auch in <strong>2010</strong> die sanierungsarbeiten<br />

an der vereinseigenen burgruine<br />

stahlberg in bacharach-steeg fortgeführt. Die aktuellen<br />

Forschungen untermauern den stellenwert<br />

der ruine als einzige nicht überbaute frühmittelalterliche<br />

burg am Mittelrhein. Die nachhaltigen und<br />

modellhaften sanierungsarbeiten an der burgruine<br />

stahlberg führten zur aufnahme der ruine in das<br />

welterbeprogramm des bundes, so dass der rVDL<br />

die einmalige gelegenheit hat, die stahlberg bis<br />

2013 vollständig zu sanieren.<br />

seit über 100 Jahren setzt sich der rheinische<br />

Verein länderübergreifend auf dem gebiet der alten<br />

Preußischen rheinprovinz für die bewahrung,<br />

Pflege, instandsetzung und Präsentation des Kulturerbes<br />

ein. seine Mitglieder erfreuen sich dabei<br />

nicht nur an der schönheit von Denkmälern und<br />

Landschaften, sondern verstehen sich ausdrücklich<br />

auch als Handelnde und Mitstreiter um deren<br />

erhalt. so gelang in der Vergangenheit so manche<br />

konstruktive einflussnahme auf Planungen, unterschutzstellungen<br />

oder stadtentwicklungsprozesse.<br />

Der rheinische Verein wird institutionell vom <strong>Landschaftsverband</strong><br />

rheinland gefördert und arbeitet<br />

eng mit den anderen Kulturdienstellen des LVr<br />

zusammen. wir würden uns freuen, wenn auch sie<br />

unsere arbeit unterstützen und Mitglied in unserem<br />

Verein werden. informationen finden sie im internet:<br />

www.rheinischer-verein.de.<br />

gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />

• ausstellung „200 Jahre Melaten“ mit dem<br />

Freundeskreis Melaten anlässlich des 200-jährigen<br />

Jubiläums des Kölner Friedhofs Melaten, 2.7.<br />

• sommerfest des rheinischen Vereins, 21./22.8.<br />

• Tag des offenen Denkmals am 12.9.:<br />

beteiligung mit zahlreichen Führungen<br />

• buchpräsentation zur Tagung „Der niederrhein.<br />

natur- und Kulturerbe“ mit exkursion zu den<br />

arktischen wildgänsen am niederrhein, 10.12.<br />

VERANStALtUNgEN<br />

insgesamt 112 Veranstaltungen, darunter:<br />

• 22 exkursionen, 3 Fahrradtouren, 6 wanderungen,<br />

7 stadtteilrundgänge<br />

• 36 Führungen<br />

• 15 Vorträge<br />

• 16 Denkmaltreffs bzw. Denkmal des Monats<br />

• 1 burgfest<br />

• 1 ausstellung<br />

• 3 Tagungen<br />

• 1 buchpräsentation<br />

• 1 Fortbildungsveranstaltung<br />

KoLLoqUIEN, tAgUNgEN UNd<br />

foRtBILdUNgEN<br />

• Jahrestagung des rheinischen Vereins in<br />

Düsseldorf, 26./27.6.<br />

• Fortbildung zum Thema „wasser – die seele<br />

eines gartens“, 1.10.<br />

• Tagung „Kultur und natur – ein widerspruch?<br />

Historische Festungen: Denkmalpflege, naturund<br />

Landschaftsschutz“, 7./8.10.<br />

• Tagung „bauernhöfe, ländliche bevölkerung und<br />

ihre namen am niederrhein: vom Mittelalter bis zur<br />

gegenwart“, geldern, in Zusammenarbeit mit dem<br />

regionalverband niederrhein und dem LVr-institut<br />

für Landeskunde und regionalgeschichte, 6.11.<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• Der niederrhein. natur- und Kulturerbe.<br />

ergebnisse der niederrhein-Tagung von 2009<br />

• rheinische Heimatpflege (4 ausgaben im Jahr):<br />

schwerpunkt: Der Landschaftsmaler Johann<br />

wilhelm schirmer<br />

• rheinlandkalender 2011


www.rheinischer-verein.de<br />

Burgfest auf der vereinseigenen Burg Virneburg bei Mayen<br />

• rheinische Kunststätten: claus Lange, Der<br />

Düsseldorfer nordfriedhof; Dieter Krienke, ingelheim<br />

am rhein; Michael Hohmeier und Michael<br />

gechter, Haus bürgel in Monheim am rhein; Leonie<br />

gräfin von nesselrode, ehrenstein im westerwald;<br />

stefan Frankewitz, goch am niederrhein;<br />

godehard Hoffmann und Oliver Meys, Pfarrkirche<br />

christi auferstehung in Köln-Lindenthal; Tankred<br />

stachelhaus, Das essener Moltkeviertel; inge<br />

Zacher, Die evangelische Kreuzkirche in Düsseldorf;<br />

Hermann Josef roth, westerburg – burg und Kirchen;<br />

guido von büren, stephan Hoppe und georg<br />

Mölich, Orte der renaissance im rheinland; walter<br />

buschmann, Zeche und Kokerei Zollverein in essen<br />

• rheinische Landschaften: bruno P. Kremer,<br />

Das untere Mittelrheintal<br />

gUtAchtEN<br />

• Die geschäftsstelle sowie Mitglieder des rVDL<br />

erstellten zahlreiche gutachten, darunter zahlreiche<br />

stellungnahmen als „Träger öffentlicher belange“.<br />

Die Virneburg bei Mayen<br />

PRojEKtE<br />

• sanierung der burgruine stahlberg in bacharachsteeg<br />

• Klosterlandschaft Heisterbach, rhein-sieg-Kreis:<br />

Forschungen zur entstehung und entwicklung des<br />

Zisterzienserklosters Heisterbach und seine gestalterische<br />

auswirkung auf die umgebende Landschaft<br />

im rahmen der regionale <strong>2010</strong>.<br />

• „Johann wilhelm schirmer. Vom rheinland in die<br />

welt“, Kooperationsprojekt mit sieben Museen im<br />

rheinland<br />

Rheinischer Verein für denkmal-<br />

pflege und Landschaftsschutz<br />

Ottoplatz 2, 50679 Köln<br />

Tel 0221 809-2805, Fax 0221 809-2141<br />

www.rheinischer-verein.de<br />

Mail: rheinischer-verein@lvr.de<br />

Geschäftsführung: Dr. Heike Gregarek<br />

21


22<br />

<strong>LVR</strong>-Amt für Denkmalpflege im <strong>Rheinland</strong><br />

rund 100.000 Denkmäler betreuen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des LVr-amtes für Denkmalpflege<br />

im rheinland. Von der Zeche Zollverein<br />

– anlässlich des Kulturhauptstadtjahres ruHr.<strong>2010</strong><br />

Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen – über die<br />

denkmalwerte Kirche, für die eine neue nutzung<br />

angestrebt wird, bis hin zu den insektenkundlichen<br />

sammlungen in Krefeld – die Vielfalt der Objekte ist<br />

erstaunlich und oft rückt gänzlich unspektakuläres<br />

in den blickpunkt der wissenschaftlerinnen und<br />

wissenschaftler.<br />

Dazu zählte <strong>2010</strong> der Fund von spätgotischen<br />

graffiti in der zu einem ehemaligen Kloster gehörigen<br />

Kirche st. Katharina in Langerwehe-wenau.<br />

Versteckt an einer wand, der ende des 15. Jahrhunderts<br />

ein neuer Dachstuhl vorgebaut wurde,<br />

entdeckten die bauforscherinnen und bauforscher<br />

des Denkmalpflegeamtes in den Putz geritzte geometrische<br />

Formen sowie ritzzeichnungen von 42<br />

Hämmern: Die an der umbaumaßnahme beteiligten<br />

arbeiter der verschiedenen handwerklichen gilden<br />

hinter ließen hier Zeichen ihrer anwesenheit.<br />

eine andere art der Verewigung wählte der Künstler<br />

Derick baegert, indem er sich auf dem st. georgaltar<br />

in der gleichnamigen evangelischen Kirche<br />

in schermbeck selbst porträtierte. Der um 1506<br />

angefertigte, dreiteilige altar wurde <strong>2010</strong> von den<br />

restauratorinnen und restauratoren des Fachamtes<br />

im Zuge konservatorischer Maßnahmen<br />

erstmals auf die werktechnik hin untersucht.<br />

auch unterhalb des sichtbaren, in den Kellern<br />

einer stadt, erzählen gewölbe ihre geschichten. in<br />

der Kölner innenstadt sind sie oft viel älter als die<br />

Häuser darüber. <strong>2010</strong> untersuchten und kartierten<br />

die Mitarbeiter des referates Photogrammetrie<br />

in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule<br />

Köln mehrere römische Keller mit dem Ziel, die<br />

ursprüngliche römische straßenführung in der<br />

nähe des alten rathauses nachzuvollziehen. Die<br />

Fachleute stellten fest, dass wir heute immer noch<br />

auf den gleichen Pfaden wandeln wie die römer –<br />

wenngleich ein paar Meter höher als damals!<br />

Hier ist die nutzung des Ortes über Jahrtausende<br />

die gleiche geblieben.


www.denkmalpflege.lvr.de<br />

Häufiger rückt die geplante umnutzung ein Objekt<br />

ins blickfeld der Denkmalpfleger. so galt es auch<br />

<strong>2010</strong> in verstärktem Maße, die umnutzung von Kirchengebäuden<br />

denkmalpflegerisch zu begleiten.<br />

um dabei auch die gemeinhin wenig geschätzten<br />

jüngeren Kirchenbauten entsprechend zu würdigen,<br />

wurde das Projekt „erkennen und bewahren<br />

– Kirchenbau der nachkriegszeit in nordrheinwestfalen“<br />

vorangetrieben. Das Projekt dient der<br />

systematischen und flächendeckenden erfassung<br />

aller nach 1945 errichteten Kirchenbauten, um so<br />

auf der basis des Denkmalschutzgesetzes Maßstäbe<br />

für die bewertung ihrer Denkmalwürdigkeit zu<br />

entwickeln. Mittlerweile steht fest, dass nrw mit<br />

dem Projekt seinem weltweit einzigartigen bestand<br />

an modernen Kirchen gerecht geworden ist. Die<br />

erfassung hat bundesweit signalwirkung. Mit beispielen<br />

gelungener umnutzung wirbt das LVr-amt<br />

für Denkmalpflege im rheinland seit neuestem<br />

mit einer Publikation: „Kirchen im wandel“ zeigt<br />

vom Konzertsaal über das restaurant bis hin zur<br />

Kletterhalle Lösungswege auf, dem Leerstand oder<br />

abriss zu entgehen.<br />

eine umwidmung von Kirchen für nichtchristliche<br />

religionsgemeinschaften wird von Kirchenseite<br />

strikt abgelehnt. es lohnt sich also, auf den<br />

betsaal evangelischer Masuren hinzuweisen, der<br />

Deckenrestaurierung im<br />

Schloss Falkenlust/Brühl (S. 22)<br />

Finissage des Ruhr.<strong>2010</strong>-Projektes<br />

„Fremde Impulse“ im <strong>LVR</strong>-Industriemuseum<br />

in Oberhausen<br />

1904 in Duisburg für zugewanderte arbeiterfamilien<br />

eingerichtet wurde und der heute als Yildirimbeyazid-Moschee<br />

wieder eine sakrale nutzung hat.<br />

eines von weit über 80 Denkmälern, die durch das<br />

ruHr.<strong>2010</strong>-Projekt „Fremde impulse – baudenkmale<br />

im ruhrgebiet“ der Denkmalpflegeämter und<br />

industriemuseen von LVr und LwL in den Fokus der<br />

Öffentlichkeit gerückt wurden:<br />

eine durch das ruhrgebiet tourende, gut besuchte<br />

wanderausstellung, Führungen, das internetportal<br />

www.fremde-impulse.de, eine wissenschaftliche<br />

begleitpublikation sowie eine Kartenbox sensibilisierten<br />

dafür, dass baudenkmale seit der römerzeit<br />

von fremdländischen einflüssen zeugen, mit denen<br />

Menschen verschiedenster nationalitäten bis heute<br />

das ruhrgebiet bereichern.<br />

schließlich waren die Denkmalpflegerinnen und<br />

Denkmalpfleger auch „zu Hause“ nicht untätig:<br />

im Kapitelsaal der abtei brauweiler, dem<br />

Dienstsitz des LVr-amtes für Denkmalpflege<br />

im rheinland, ist seit dem vergangenen sommer<br />

eine Dauerausstellung eingerichtet. Dort sind<br />

nun der einzigartige raum mit seinen beeindruckenden<br />

Fresken sowie artefakte der abteigeschichte<br />

wie Kapitelle und figürliche bauplastiken<br />

im rahmen von Führungen für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich.<br />

23


24<br />

„Wir töpfern unser Traumdenkmal“ –<br />

Aktion zum Tag der Begegnung in Essen<br />

wEchSELAUSStELLUNgEN<br />

Rheinischer Preis für Denkmalpflege –<br />

Feilenschmiede Felten in Remscheid<br />

• „Fremde impulse – baudenkmale im ruhrgebiet“,<br />

wanderausstellung der Denkmalpflegeämter und<br />

industriemuseen des LVr und LwL anlässlich von<br />

ruHr.<strong>2010</strong> an neun Orten im ruhrgebiet sowie in<br />

den Landeshäusern in Köln und Münster<br />

VERANStALtUNgEN<br />

• „Kultur in bewegung – reisen, Handel und<br />

Verkehr“: Tag des offenen Denkmals, besuchertag<br />

im LVr-amt für Denkmalpflege im rheinland<br />

und in der abtei brauweiler (Kooperation mit dem<br />

Verein für geschichte e.V. Pulheim), 12.9., rund<br />

1.800 besucherinnen und besucher<br />

tAgUNgEN/foRtBILdUNgEN<br />

• 10. Kölner gespräch zu architektur und Denkmalpflege,<br />

„Öffentlichkeitsarbeit für die Denkmalpflege“,<br />

7.6., 115 Teilnehmende<br />

• 6. informations- und Fortbildungsveranstaltung<br />

zu historischen gärten und Parks in privater Hand,<br />

„wasser – die seele eines gartens“, 1.10.,<br />

rund 70 Teilnehmende<br />

• 11. Kölner gespräch zu architektur und Denkmalpflege,<br />

„notfallvorsorge und Denkmalschutz“,<br />

15.11., 115 Teilnehmende<br />

PUBLIKAtIoNEN/BUchPRäSENtAtIoNEN<br />

• Fremde impulse – baudenkmale im ruhrgebiet.<br />

Kartenbox hg. vom LVr-amt für Denkmalpflege<br />

im rheinland, LVr-industriemuseum, LwL-amt<br />

für Denkmalpflege in westfalen, LwL-industriemuseum.<br />

coppenrath-Verlag, Münster <strong>2010</strong><br />

• Fremde impulse – baudenkmale im ruhrgebiet.<br />

begleitband hg. vom LVr-amt für Denkmalpflege<br />

im rheinland, LVr-industriemuseum, LwL-amt<br />

für Denkmalpflege in westfalen, LwL-industriemuseum.<br />

coppenrath-Verlag, Münster <strong>2010</strong><br />

• Die ehemalige Ordensburg Vogelsang: architektur<br />

– bauplastik – ausstattung – umnutzung. arbeitsheft<br />

der rheinischen Denkmalpflege 41 von ruth<br />

Altar aus Schermbeck, Detail Teufel<br />

schmitz-ehmke u. Monika Herzog. 4., neu bearbeitete<br />

und erweiterte aufl., wernersche Verlagsgesellschaft,<br />

worms <strong>2010</strong><br />

• Denkmal-Kultur im rheinland. Festschrift für<br />

udo Mainzer zum 65. geburtstag. arbeitsheft der<br />

rheinischen Denkmalpflege 75. Hg. ulrich stevens,<br />

ulrike Heckner in Zusammenarbeit mit norbert<br />

nußbaum, universität zu Köln. wernersche Verlagsgesellschaft,<br />

worms <strong>2010</strong><br />

• Landschaftsgärten im rheinland. Die erfassung<br />

des historischen bestands und studien zur gartenkultur<br />

des „langen“ 19. Jahrhunderts. beiträge zu<br />

den bau- und Kunstdenkmälern im rheinland 37<br />

von rita Hombach. wernersche Verlagsgesellschaft,<br />

worms <strong>2010</strong><br />

• Kirchen im wandel. Veränderte nutzung denkmalgeschützter<br />

Kirchen von Oliver Meys und birgit<br />

gropp. Hg. von der Landesinitiative stadtbauKultur<br />

nrw, dem LVr-amt für Denkmalpflege im rheinland,<br />

dem LwL-amt für Denkmalpflege in westfalen<br />

im auftrag des Ministeriums für wirtschaft,<br />

energie, bauen, wohnen und Verkehr des Landes<br />

nrw, Düsseldorf <strong>2010</strong><br />

• Die goldene Kammer von st. ursula in Köln.<br />

Zu gestalt und ausstattung vom Mittelalter bis zum<br />

barock. arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege<br />

76 von regina urbanek. wernersche Verlagsgesellschaft,<br />

worms <strong>2010</strong><br />

• Denkmalpflege im rheinland. Zeitschrift des<br />

LVr-amtes für Denkmalpflege im rheinland<br />

(4 ausgaben im Jahr)<br />

PRojEKtE<br />

• burgen und schlösser im rheinland: in Kooperation<br />

mit dem europäischen burgeninstitut der<br />

Deutschen burgenvereinigung e.V. werden die<br />

burgenstandorte im rheinland erfasst mit dem Ziel<br />

eines Überblicks über den vorhandenen und untergegangenen<br />

bestand. Die ergebnisse des Projekts<br />

sollen in Datenbanken und internetportalen zugänglich<br />

gemacht werden.


www.denkmalpflege.lvr.de<br />

Tag des offenen Denkmals Kölner Dom, Untersuchung der Chorpfeiler<br />

• inventarisation von gartenhäusern: Dokumentieren<br />

und sammeln von informationen zu gartenhäusern<br />

im rheinland. Von diesen einzigartigen<br />

Häuschen, die oftmals nicht mehr genutzt werden<br />

und somit verfallen, wurden bislang rund 80 Objekte<br />

umfangreich dokumentiert.<br />

• „Denkmalrallye mit willi spürnase“: im auftrag<br />

des Ministeriums für wirtschaft, energie, bauen,<br />

wohnen und Verkehr des Landes nrw werden seit<br />

<strong>2010</strong> Kinderrallyes für städte des rheinlandes entwickelt,<br />

beginnend mit den städten Monschau und<br />

nideggen. Das Projekt soll im Frühjahr 2011 vorgestellt<br />

werden.<br />

REStAURIERUNg UNd KoNSERVIERUNg<br />

• Konservatorische Maßnahmen am st. georg-altar<br />

(um 1506) aus der gleichnamigen evangelischen<br />

Kirche in schermbeck, deren zeitgleich durchgeführte<br />

instandsetzung von der restaurierungswerkstatt<br />

ii begleitet wurde.<br />

• betreuung der restaurierung des Kruzifix aus<br />

st. Vincentius in Dinslaken (kurz nach 1300)<br />

• untersuchung der chorpfeilerfiguren und chorschrankenmalereien<br />

im Kölner Dom (um 1320/30)<br />

• betreuung der brühler schlösser: wissenschaftliche<br />

begleitung der restaurierung der stuckdecke<br />

im oberen schlafzimmer von schloss Falkenlust<br />

BERAtUNgEN UNd fAchLIchE<br />

UNtERStützUNg<br />

• beratung und unterstützung der unteren Denkmalbehörden<br />

bei unterschutzstellungen sowie der<br />

unteren und Oberen Denkmalbehörden in denkmalrechtlichen<br />

Fragen<br />

• Fachliche Vor-Ort-betreuung von Denkmaleigentümerinnen<br />

und -eigentümern, architektinnen und<br />

architekten sowie Denkmalbehörden bei allen Konservierungs-,<br />

restaurierungs- und sanierungsmaßnahmen<br />

an und in Denkmälern<br />

• Fachliche beratung beim Denkmalförderprogramm<br />

des Landes nrw<br />

• baugeschichtliche untersuchungen<br />

• erstellen von gutachten, u. a. stellungnahmen als<br />

Träger öffentlicher belange<br />

• service für Forschende: bereitstellung der Fachbibliothek,<br />

des Fotoarchivs und des Planarchivs für<br />

bau- und kunstgeschichtliche Forschungen Dritter<br />

<strong>LVR</strong>-Amt für denkmalpflege im <strong>Rheinland</strong><br />

Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim<br />

Tel 02234 9854-500, Fax 02234 8284-2950<br />

Mail: info.denkmalpflege@lvr.de<br />

www.denkmalpflege.lvr.de<br />

Leitung: Landeskonservator<br />

Prof. Dr. Udo Mainzer<br />

25


26<br />

<strong>LVR</strong>-LandesMuseum Bonn<br />

Das LVr-LandesMuseum bonn stellt aufgrund<br />

seiner herausragenden sammlung als einziges<br />

kulturgeschichtliches Museum im rheinland die<br />

geschichtliche entwicklung der region von ihren<br />

anfängen bis zur gegenwart dar. Das Museum ist<br />

eines der führenden archäologischen Forschungsinstitute,<br />

seine restaurierungswerkstätten zählen<br />

zu den modernsten in europa. Durch die Verbindung<br />

mit dem LVr-amt für bodendenkmalpflege ist das<br />

LVr-LandesMuseum archiv für die archäologischen<br />

bodenfunde des rheinlandes.<br />

<strong>2010</strong> wurde die kulturgeschichtliche ausstellung<br />

„schöne Madonnen am rhein“ wegen des großen<br />

erfolges bis zum 4. Mai verlängert. Fast 60.000 gäste<br />

sahen die schau, die bedeutende Leihgaben von<br />

großen Museen des in- und auslandes präsentierte.<br />

Die zweite große ausstellung des Jahres, „renaissance<br />

am rhein“, unternahm es unter der schirmherrschaft<br />

der Ministerpräsidentin des Landes nrw,<br />

Hannelore Kraft, zum ersten Mal, Kunst und Kultur<br />

der renaissance am rhein durch rund 350 exponate<br />

von 120 verschiedenen Leihgebern aus dem in- und<br />

ausland mit all ihren aspekten zu präsentieren. Das<br />

LVr-LandesMuseum und der Kooperationspartner<br />

LVr-institut für Landeskunde und regionalgeschichte<br />

positionierten sich durch ausstellung und Katalog<br />

nachhaltig als Forschungsinstitute zur Kulturgeschichte<br />

des rheinlandes. gleichzeitig konnte wie<br />

schon bei den „schönen Madonnen“ durch zahlreiche<br />

exponate aus dem eigenen bestand auf die qualitätvolle<br />

sammlung des LVr-LandesMuseums aufmerksam<br />

gemacht werden.<br />

Mit der Präsentation „wie bilder entstehen –<br />

einblicke in schirmers atelier“ beteiligte sich das<br />

Museum an dem nrw-weiten Verbundprojekt<br />

„Johann wilhelm schirmer – Vom rheinland in<br />

die welt“. im bereich der zeitgenössischen Kunst<br />

wurde neben vier ausstellungen der reihe „szene<br />

rheinland“ die ausstellung „Konrad rufus Müller:<br />

Licht gestalten. Fotografien 1960-<strong>2010</strong>“ in der<br />

Tradition der großen Fotokunstausstellungen<br />

des Hauses präsentiert. Die ausstellung wurde<br />

anschließend in nürnberg gezeigt, 2011 sind<br />

stationen in München und bayreuth geplant.


www.landesmuseum-bonn.lvr.de<br />

im bereich der Forschung hat das LVr-Landes-<br />

Museum im Jahr <strong>2010</strong> seine arbeit weiter intensiviert.<br />

<strong>2010</strong> war der starttermin des auf vier<br />

Jahre angelegten und von der Volkswagenstiftung<br />

finanzierten Projekts zu römischen großbronzen<br />

am unescO-weltkulturerbe Limes. Das Projekt<br />

wird in Kooperation mit dem archäologischen Landesmuseum<br />

baden-württemberg und dem institut<br />

für archäologische wissenschaften der goetheuniversität<br />

Frankfurt am Main realisiert und soll<br />

2014 in eine internationale ausstellung münden.<br />

weitergeführt wurden u. a. die arbeiten im rahmen<br />

der internationalen Forschungsprojekte zum neandertaler<br />

sowie der Doppelbestattung von bonn-<br />

Oberkassel, letztere wird im Jubiläumsjahr 2014<br />

in eine internationale Tagung und eine ausstellung<br />

münden. Das von der gerda-Henkel-stiftung und<br />

dem bundesministerium für bildung und Forschung<br />

unterstützte Projekt zur restaurierung von Funden<br />

aus Felsspaltengräbern des 6.-14. Jahrhunderts<br />

aus der Mongolei, das gemeinsam mit der Vor- und<br />

Frühgeschichtlichen archäologie der universität<br />

bonn und der Fachhochschule für restaurierung<br />

berlin durchgeführt wird, wurde durch weitere<br />

sensationelle Funde u. a. von Filz- und seidendeels<br />

(Kaftanähnliche gewänder) in seiner bedeutung<br />

erheblich aufgewertet. Die Funde werden im Januar<br />

2012 in einer ausstellung gezeigt. sehr erfreulich<br />

ist die bewilligung des Projektes zur neuuntersuchung<br />

des sogenannten Fürstengrabes von Morken,<br />

Gladiatoren vor dem<br />

<strong>LVR</strong>-LandesMuseum (S. 26)<br />

Im neuen Steinzeitbereich<br />

eine der bedeutendsten fränkischen bestattungen<br />

des rheinlands, und dem dazugehörigen gräberfeld<br />

von bedburg-Königshoven durch die regionale<br />

Kulturförderung des LVr. Dauerhaft engagiert sich<br />

das LVr-LandesMuseum zudem im rahmen der<br />

rettung von archivalien aus dem Kölner stadtarchiv,<br />

die in der gefriertrocknungsanlage vom<br />

wasser befreit werden.<br />

Viele gäste besuchen das LVr-LandesMuseum, um<br />

an einer besonderen Veranstaltung, einer Tagung<br />

oder einer Festivität teilzunehmen: Das Museum<br />

hat sich als Veranstaltungsort in bonn fest etabliert.<br />

so wurden im LVr-LandesMuseum <strong>2010</strong> der<br />

Katholische Medienpreis und der Postbank Finance<br />

award verliehen.<br />

innerhalb des LVr-Museumsverbundes wurden<br />

zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen für das<br />

Max ernst Museum brühl des LVr sowie das LVr-<br />

LandesMuseum bonn konzipiert und durchgeführt:<br />

„Kindermatinée“, „ab zu Max“ oder „Vatertag“. sehr<br />

erfolgreich waren die Familientage, die kindgerecht<br />

Museumsinhalte vermitteln und auch dem Kulturinteresse<br />

erwachsener rechnung tragen. Die Kombination<br />

von Vorträgen und Konzerten sorgte für gute<br />

besucherzahlen ebenso wie die interdisziplinären<br />

angebote für erwachsene wie „renaissancetanz“,<br />

buchbinden oder zahlreiche generationsübergreifende<br />

angebote.<br />

27


28<br />

In der Restaurierungswerkstatt<br />

des <strong>LVR</strong>-LandesMuseums<br />

wEchSELAUSStELLUNgEN<br />

Vergoldeter Daumen einer Großbronze aus Bonn<br />

• Marcus caelius – Tod in der Varusschlacht,<br />

24.9.2009-24.1.<strong>2010</strong><br />

• schöne Madonnen am rhein, 26.11.2009-<br />

24.5.<strong>2010</strong><br />

• Konrad rufus Müller: Licht gestalten. Fotografien<br />

1960-<strong>2010</strong>, 23.3.-30.5.<strong>2010</strong><br />

• wie bilder entstehen – einblicke in schirmers<br />

atelier, 16.5.<strong>2010</strong>-16.1.2011<br />

• axel Thünker – Fotografien, 10.6.-8.8.<strong>2010</strong><br />

• renaissance am rhein, 16.9.<strong>2010</strong>-6.2.2011<br />

• auslöser drücken – impulse geben,<br />

7.10.-25.11.<strong>2010</strong><br />

und vier ausstellungen in der reihe<br />

„szene rheinland“<br />

foRSchUNgSPRojEKtE<br />

• römische großbronzen am unescO-welterbe<br />

Limes. Kooperationsprojekt mit dem Limesmuseum<br />

aalen und dem archäologischen institut der<br />

universität Frankfurt gefördert durch die Volkswagenstiftung<br />

• Felsspaltengräber des 6.-9. Jahrhunderts aus der<br />

Mongolei mit einzigartiger erhaltung organischer<br />

Objekte. Präsentation im rahmen der ausstellung<br />

„steppenkrieger der Mongolei“, 25.1.-29.4.<strong>2010</strong>,<br />

gefördert durch die gerda-Henkel-stiftung und das<br />

bundesministerium für bildung und Forschung<br />

• internationales Forschungsprojekt zur spätpaläolithischen<br />

Doppelbestattung von bonn-Oberkassel,<br />

gefördert durch die Fritz Thyssen stiftung und die<br />

regionale Kulturförderung des LVr<br />

• Provenienzforschung zu den gemäldebeständen<br />

des LVr-LandesMuseums, gefördert durch Mittel<br />

der bundesrepublik Deutschland<br />

• aufbau einer digitalen Handbibliothek Hermann<br />

schaaffhausen in Kooperation mit der Deutschen<br />

Zentralbibliothek für Medizin<br />

Renaissance am Rhein<br />

KoNSERVIERUNg UNd REStAURIERUNg<br />

• Durchführung und betreuung von restaurierungsmaßnahmen<br />

(siersdorfer Lettner) im rahmen<br />

der Vorbereitung der ausstellung „renaissance am<br />

rhein“<br />

• restaurierung von „Madonnen des schönen stils“,<br />

gefördert von der staatskanzlei des Landes nordrhein-westfalen<br />

• umfangreiche Vorbereitungsarbeiten für die im<br />

März <strong>2010</strong> eröffnete archäologische Landesausstellung<br />

„Fundgeschichten – archäologie in nordrheinwestfalen“<br />

im römisch-germanischen Museum in<br />

Köln<br />

• restaurierung frühmittelalterlicher gräber aus<br />

dem rheinischen braunkohlenrevier<br />

• Konservierung und restaurierung des spätrömischen<br />

sarkophags aus Zülpich-enzen<br />

• Konservierung einer bandkeramischen Frauenbestattung<br />

mit für das rheinland außergewöhnlich<br />

guter Knochenerhaltung aus Düren-arnoldsweiler<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• bonner Jahrbücher band 208, 2008, bonn <strong>2010</strong><br />

• Daniel schyle nach wissenschaftlichen Vorarbeiten<br />

von Jürgen weiner: Der Lousberg in aachen.<br />

ein jungsteinzeitlicher Feuersteintagebau mit<br />

beilklingenproduktion. Mit beiträgen von<br />

Jürgen weiner, eugen Klein, Patrick Vaughan (†),<br />

werner schoch und Hans-Peter uerpmann.<br />

rheinische ausgrabungen band 66<br />

• erich claßen: siedlungen bandkeramischer Zeit<br />

bei Königshoven. rheinische ausgrabungen band<br />

64. Herausgegeben vom LVr-amt für bodendenkmalpflege<br />

im rheinland. erscheint anfang 2011<br />

• berichte aus dem LVr-LandesMuseum bonn<br />

01/<strong>2010</strong><br />

• Petra siering: Vier seiten eines blocks.<br />

skulptur und Malerei, ausstellungskatalog<br />

• Konrad rufus Müller: Licht gestalten.<br />

Fotografien 1960-<strong>2010</strong>, ausstellungskatalog


www.landesmuseum-bonn.lvr.de<br />

Kostümführung zur Renaissance Kinder im Museum Tafelschiff aus dem Besitz des Kurfürsten Jakob III.<br />

von Eltz: Highlight in der Renaissance Ausstellung<br />

• christoph Pöggeler: ... schläft ein bild in allen<br />

Dingen, ausstellungskatalog<br />

• axel Thünker: Zeitspuren. Fotografien,<br />

ausstellungskatalog<br />

• renaissance am rhein, ausstellungskatalog<br />

• annette sauermann: MOVeD bY LigHT,<br />

ausstellungskatalog<br />

• auslöser drücken – impulse geben<br />

• anke erlenhoff, ausstellungskatalog<br />

MUSEUMSPädAgogIK<br />

• neueinführung eines Museumsbusses für schulklassen<br />

mit unterstützung der sparkasse Kölnbonn<br />

und den stadtwerken bonn bus und bahn.<br />

es wurden 64 schulklassen mit 1.534 Kindern ins<br />

Museum befördert.<br />

• Mitmachbereiche für Kinder und Familien zum<br />

Thema „steinzeit“ (indoor und saisonal auch<br />

outdoor) zur neuen Dauerausstellungsabteilung<br />

„neandertaler & co.“ sowie zur sonderausstellung<br />

„renaissance am rhein“<br />

• Kinderhefte zu „neandertaler & co.“ und zur<br />

„renaissance am rhein“<br />

• Zeitschrift „Jule“ zu „neandertaler & co.“ sowie<br />

„renaissance am rhein“. Materialheft für den<br />

biologieunterricht der sekundarstufe ii zur Humanevolution<br />

zur abteilung „neandertaler & co.“<br />

• audioguide-Führung (deutsch, englisch und<br />

für Kinder) zu „neandertaler & co.“ und (deutsch<br />

für erwachsene und Kinder) zur ausstellung<br />

„renaissance am rhein“<br />

• einführung von neuen Multimediageräten mit<br />

audioführungen zur Dauerausstellung und einer<br />

gebärdensprachführung durch die Dauerausstellung<br />

für gehörlose besucherinnen und besucher<br />

• entwicklung und angebot von Führungsangeboten<br />

mit gebärdensprachdolmetscher<br />

• entwicklung von erlebnisführungen in historischem<br />

gewand zur „renaissance am rhein“<br />

• 21 unterschiedliche Themenführungsangebote<br />

zur Dauerausstellung sowie spezielle Führungsangebote<br />

zu sonderausstellungen für erwachsenengruppen<br />

und schulklassen<br />

<strong>LVR</strong>-LandesMuseum Bonn<br />

Colmantstraße 14 - 18, 53115 Bonn<br />

Tel 0228 2070-0, Fax 0228 2070-299<br />

Mail: landesmuseum-bonn@lvr.de<br />

www.landesmuseum-bonn.lvr.de<br />

Leitung: Dr. Gabriele Uelsberg<br />

29


30<br />

<strong>LVR</strong>-Amt für Bodendenkmalpflege<br />

im <strong>Rheinland</strong><br />

Das rheinland gehört zu den fundreichsten regionen<br />

europas. sein reiches archäologisches und<br />

paläontologisches Kulturerbe zu schützen und zu<br />

pflegen, zu erfassen und zu erforschen, zu dokumentieren<br />

und zu bewahren und der Öffentlichkeit<br />

bekannt und zugänglich zu machen, ist aufgabe des<br />

LVr-amtes für bodendenkmalpflege im rheinland.<br />

auf grundlage des Denkmalschutzgesetzes nrw<br />

nimmt es als unabhängiges Fachamt und regionaler<br />

Dienstleister, aber auch als Forschungseinrichtung<br />

die gesetzlichen belange von bodendenkmalpflege<br />

und -schutz wahr. beratend und unterstützend steht<br />

das LVr-amt für bodendenkmalpflege im rheinland<br />

unteren und Oberen Denkmalbehörden, den<br />

Kommunen und bürgerinnen und bürgern zur seite<br />

und ist als Träger öffentlicher belange „anwalt“<br />

der bodendenkmäler.<br />

Mit weltweit seltenen, artenreichen Pflanzenresten<br />

überraschten die Paläontologen <strong>2010</strong>. sie stießen in<br />

den ca. 100 Mio. Jahre alten kreidezeitlichen Karstfüllungen<br />

im raum wülfrath auf winzige, in allen<br />

Details überlieferte blüten von ursprünglichen<br />

blütenpflanzen. Das Jahr <strong>2010</strong> hielt jedoch auch<br />

einige archäologische sensationen bereit: den ältesten<br />

Klebstoff Mitteleuropas – birkenpech auf gleich<br />

83 steinartefakten des 120.000 Jahre alten rastplatzes<br />

in inden-altdorf – und das mit 7.000 Jahren<br />

älteste bauernhaus im linksrheinischen rheinland.<br />

Der exzeptionelle Fundplatz von Düren-arnoldsweiler<br />

lieferte zudem den zweiten erhaltenen, jungsteinzeitlichen<br />

Holzbrunnen und das bislang größte<br />

gräberfeld mit skeletterhaltung dieser Zeit im<br />

rheinland. auch die beiden erstmalig im hiesigen<br />

gebiet nachgewiesenen jungsteinzeitlichen gräber<br />

der großgartacher Kultur aus erftstadt-Lechenich<br />

waren eine Überraschung.<br />

Völlig neue erkenntnisse zur metallzeitlichen besiedlung<br />

erbrachten die ausgrabungen im indetal:<br />

nicht nur die ungewöhnliche siedlungsdichte,<br />

sondern auch zwei befestigte Herrenhöfe und ein<br />

bislang hier unbekannter bronzezeitlicher Haustyp<br />

sind einzigartig. unerwartete einblicke in das Leben<br />

der römischen Legionskommandanten von bonn<br />

eröffnete deren luxuriös ausgestattetes wohnhaus.


www.bodendenkmalpflege.lvr.de<br />

wie wandmalereien, architekturteile, ein separa-<br />

tes bad, figürliche bronzen, importgüter und auch<br />

frauenspezifische gegenstände zeigen, mussten die<br />

höchsten Militärs auf nichts verzichten. unverhoffte<br />

mittelalterliche befunde und Funde kamen bei grabungen<br />

auf dem areal der 799 gegründeten ehemaligen<br />

benediktinerabtei in essen-werden ans Licht.<br />

neben steinernen abwassersystemen beeindruckte<br />

ein aufgestauter, kurz nach 900 zugeschütteter Teich<br />

mit hervorragender erhaltung von Holzgefäßen und<br />

Lederschuhen. unbekanntes aus dem Düsseldorfer<br />

untergrund förderten die aufschlüsse durch das<br />

u-bahn-Projekt „wehrhahn-Linie“ zutage, die<br />

das wissen um die ehemalige renaissancezeitliche<br />

Landesfestung und residenzstadt Düsseldorf<br />

deutlich mehrten.<br />

ein Höhepunkt nordrhein-westfälischer<br />

archäologie ist alle fünf Jahre die Landes<br />

ausstellung, die <strong>2010</strong> unter dem<br />

Titel „Fundgeschichten. archäologie<br />

in nordrhein-west falen“ im römischgermanischen<br />

Museum in Köln stattfand.<br />

Das große gemeinschafts projekt<br />

der archäologischen einrichtungen von<br />

LVr, LwL und der stadt Köln – unter Feder führung<br />

des Ministeriums für wirtschaft, energie, bauen,<br />

wohnen und Verkehr – zog rund 150.000 besucher<br />

in ihren bann.<br />

Vergangenheit für die Öffentlichkeit erlebbar zu<br />

machen, ist auch ein anliegen des regionale <strong>2010</strong>-<br />

Projektes „erlebnisraum römerstraße agrippastraße<br />

| Via belgica“. Mit der scheckübergabe in<br />

Skelett „Lilith“ aus<br />

Düren-Arnoldsweiler (S. 30)<br />

Römische Villa im<br />

Braunkohlentagebau Inden<br />

Höhe von 6 Mio. euro durch regierungspräsidentin<br />

gisela walsken an die LVr-Direktorin ulrike Lubek<br />

fiel für die LVr-bodendenkmalpflege der startschuss<br />

zur umsetzung dieses interkommunalen<br />

netzwerkvorhabens.<br />

seit 20 Jahren unterstützt die „stiftung zur Förderung<br />

der archäologie im rheinischen braunkohlenrevier“<br />

die bodendenkmalpflege. anlässlich des<br />

Jubiläums <strong>2010</strong> legte das amt mit „braunkohlenarchäologie<br />

im rheinland“ einen wissenschaftlichen<br />

Tagungsband zu ausgewählten stiftungsprojekten vor<br />

und betreute ein besonderes archäologisches buch:<br />

„angebaggert“ von carl Dietmar mit 20 geschichten<br />

zu Fundplätzen und Funden im rheinischen braunkohlenrevier,<br />

das breiten anklang findet.<br />

Startschuss<br />

für den<br />

Erlebnisraum<br />

Römerstraße<br />

auf sehr positive resonanz bei Laien wie Fachleuten<br />

stießen die vielfältigen Veranstaltungen der LVrbodendenkmalpflege.<br />

Die erfolgreiche „archäologietour<br />

nordeifel“ und die beliebten Tage der offenen<br />

Tür und archäologie, die ausstellung „Fundort<br />

rheinland“ in siegburg, aber auch außerschulische<br />

Lernprogramme, das internationale workcamp für<br />

Jugendliche sowie Tagungen und Vortragsreihen<br />

lockten zahlreiche archäologie-interessierte.<br />

31


32<br />

Archäologietour Nordeifel <strong>2010</strong>: neu entdeckter<br />

römischer Burgus in Nettersheim<br />

AUSStELLUNgEN<br />

• Fundgeschichten. archäologie in nordrhein-west-<br />

falen (als Mitveranstalter), römisch-germanisches<br />

Museum der stadt Köln, 18.3.<strong>2010</strong>-2.1.2011<br />

• Fundort rheinland, Kreishaus siegburg,<br />

7.5.-30.5.<strong>2010</strong><br />

• erlebnisraum römerstraße: wanderausstellung in<br />

Jülich, rövenich, nideggen, bonn<br />

• Fund des Monats: Jeden Monat präsentieren das<br />

LVr-amt für bodendenkmalpflege im rheinland<br />

und das LVr-LandesMuseum bonn einen besonderen<br />

neufund im Foyer des Museums.<br />

gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />

118 Veranstaltungen mit mehreren Tausend Teilnehmenden,<br />

darunter:<br />

• Projekttag in Kloster Heisterbach mit rund<br />

1.200 besuchern, 8.5.<br />

• Tag der offenen Tür, außenstelle nideggen: „unterwegs<br />

in allen Zeiten: reisen, Handel, Transport<br />

und Verkehr im spiegel der archäologie“ mit rund<br />

1.250 besuchern, 20.6.<br />

• 17. Tag der archäologie, außenstelle Titz in<br />

Zusammenarbeit mit der stiftung zu Förderung der<br />

archäologie im rheinischen braunkohlenrevier mit<br />

über 1.500 besuchern, 4.9.<br />

• Tag des Offenen Denkmals, ausgrabung im<br />

Legionslager bonn mit rund 400 besuchern, 12.9.<br />

• archäologietour nordeifel <strong>2010</strong> mit rund 3.500<br />

besuchern, 3.10.<br />

Steinzeitlicher Klebstoff: 120.000 Jahre alte Steingeräte<br />

aus Inden-Altdorf mit Birkenpechresten<br />

tAgUNgEN<br />

• Jahrestagung „archäologie im rheinland – ausgrabungen,<br />

Forschungen und Funde 2009“ im LVr-<br />

LandesMuseum bonn, 400 Teilnehmende, 1./2.2.<br />

• expert meeting „The outstanding universal value and<br />

the feasibility of a joint nomination as a world heritage<br />

site of the Lower german Limes – Limes germaniae<br />

inferior“ im LVr-römerMuseum Xanten, 10./11.3.<br />

• Tagung „archäologische Forschungen im rheinland<br />

– ergebnisse universitärer abschlussarbeiten<br />

2009“ im LVr-LandesMuseum bonn, 72 Teilnehmende,<br />

28.10.<br />

Wandmalerei aus dem Wohnhaus der römischen<br />

Legionskommandanten von Bonn<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

6 Publikationen eigenständig oder in Zusammenarbeit<br />

mit anderen einrichtungen, darunter:<br />

• archäologie im rheinland 2009, stuttgart <strong>2010</strong><br />

• Fundgeschichten. archäologie in nordrheinwestfalen,<br />

Mainz <strong>2010</strong><br />

• c. Dietmar, angebaggert. archäologie im<br />

rheinischen braunkohlenrevier, Mainz <strong>2010</strong><br />

• braunkohlenarchäologie im rheinland. Materialien<br />

zur bodendenkmalpflege im rheinland 21,<br />

weilerswist <strong>2010</strong><br />

• bonner Jahrbücher 208, 2008, bonn <strong>2010</strong><br />

• D. schyle, Der Lousberg in aachen. rheinische<br />

ausgrabungen 66, Mainz <strong>2010</strong><br />

AUSgRABUNgEN<br />

Das LVr-amt für bodendenkmalpflege im rheinland<br />

führte 241 ausgrabungen und untersuchungen<br />

sowie 580 betreuungen von 167 Drittmaßnahmen<br />

durch. auswahl:<br />

• geilenkirchen-beeck, Kreis Heinsberg: jungpaläolithische<br />

Freilandstation<br />

• inden, Kreis Düren: paläolithische rastplätze,<br />

bronze- und eisenzeitliche siedlungen sowie zwei<br />

römische Villen im indetal<br />

• Merzenich-Morschenich, Kreis Düren: jungsteinzeitliche<br />

großsiedlung mit gräberfeld<br />

• bergheim-Paffendorf, rhein-erft-Kreis: spätbronze-<br />

und eisenzeitliches gräberfeld<br />

• weeze-Vorselaer, Kreis Kleve: ländliche römerzeitliche<br />

siedlung mit einheimischen eisenzeitlichen<br />

Traditionen<br />

• bedburg-Hau, steincheshof, Kreis Kleve: neu entdecktes<br />

römisches Lager nach geophysikalischen<br />

Messungen der universität zu Köln<br />

• bonn: wohnhaus (Praetorium) der römischen Legionskommandanten;<br />

Töpfereibezirk mit weihestein<br />

eines Töpfereibesitzers in der Zivilsiedlung; karolingischer<br />

Kirchenbau am brassertufer<br />

• bonn-bechlinghoven: größte merowingische siedlung<br />

des rheinlands mit bislang 79 Häusern<br />

• erkelenz-immerath, Kreis Heinsberg: mittelalterlich-neuzeitliche<br />

wasserburg Haus Pesch


www.bodendenkmalpflege.lvr.de<br />

Archäologische Landesausstellung<br />

„Fundgeschichten“ (Heisterbach)<br />

• Zisterzienserkloster Heisterbach, rhein-sieg-<br />

Kreis: hochmittelalterlicher Hof und bislang<br />

unbekannte bauten der barocken Klosteranlage<br />

• Pulheim-brauweiler, rhein-erft-Kreis: hochmittelalterliche<br />

Laiensiedlung vor der ehem.<br />

benediktinerabtei<br />

• schermbeck, Kreis wesel: spätmittelalterlichfrühneuzeitliche<br />

Landwehr<br />

ANtRägE AUf UNtERSchUtzStELLUNg<br />

• Für 58 bodendenkmäler wurden anträge auf<br />

unterschutzstellung bei den unteren Denkmalbehörden<br />

eingereicht.<br />

gUtAchtEN<br />

• Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erstellten<br />

knapp 4.000 gutachten, darunter zahlreiche stellungnahmen<br />

als „Träger öffentlicher belange“.<br />

PRojEKtE UNd KooPERAtIoNEN (auswahl)<br />

• iT-Projekte: bODeOn und VesPa<br />

• archeoregion nordeifel<br />

• erlebnisraum römerstraße agrippastraße |<br />

Via belgica<br />

• Klosterlandschaft Heisterbach in Kooperation mit<br />

der regionale <strong>2010</strong><br />

• bestandserhebung niedergermanischer Limes<br />

• Our way to europe. Transdisziplinärer, DFggeförderter<br />

sonderforschungsbereich zu Fragen<br />

der ausbreitung und wanderung von Menschen<br />

• corpus römerzeitlicher Funde im barbarikum<br />

• KennenLernenumwelt. außerschulisches<br />

Lernprogramm mit schwerpunkt archäologie<br />

7.000 Jahre alter hölzerner Kastenbrunnen<br />

aus Düren-Arnoldsweiler<br />

Ferienaktion auf Burg Nideggen, Kreis Düren<br />

und geschichte, außenstelle Overath in Zusammenarbeit<br />

mit der regionale <strong>2010</strong><br />

• cOMenius-Programm (eu-bildungsprogramm<br />

für lebenslanges Lernen) „römische Vergangenheit<br />

und europäische identität“ in Zusammenarbeit mit<br />

dem gymnasium Hückelhoven<br />

<strong>LVR</strong>-Amt für Bodendenkmal -<br />

pflege im <strong>Rheinland</strong><br />

Endenicher Straße 133, 53115 Bonn<br />

Tel 0228 9834-0, Fax 0228 9834-119<br />

Mail: bodendenkmalpflege@lvr.de<br />

www.bodendenkmalpflege.lvr.de<br />

Leitung: Prof. Dr. Jürgen Kunow<br />

AUSSENSTELLE NIDEGGEN<br />

Zehnthofstraße 45, 52385 Nideggen<br />

Tel 02425 9039-0, Fax 02425 9039-0<br />

Leiterin: Petra Tutlies M.A.<br />

AUSSENSTELLE OVERATH<br />

Gut Eichthal, 51491 Overath<br />

Tel 02206 9030-0, Fax 02206 9030-22<br />

Leiter: Dr. Michael Gechter<br />

AUSSENSTELLE TITZ<br />

Ehrenstraße 14, 52445 Titz-Höllen<br />

Tel 02463 9917-0, Fax 02463 9917-160<br />

Leiter: Dr. Udo Geilenbrügge<br />

AUSSENSTELLE XANTEN<br />

Augustusring 3, 46509 Xanten<br />

Tel 02801 77629-0, Fax 02801 77629-33<br />

Leiterin: Dr. Julia Obladen-Kauder<br />

33


34<br />

<strong>LVR</strong>-Archivberatungs- und fortbildungszentrum<br />

ARchIVBERAtUNg<br />

Der service des LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrums<br />

(LVr-aFZ) wurde im Jahr <strong>2010</strong> von<br />

zahlreichen Kommunal-, Privat- und wirtschaftsarchiven<br />

im rheinland in anspruch genommen.<br />

einen inhaltlichen schwerpunkt bildete dabei die<br />

erstellung von schadensbildanalysen als Dienstleistung.<br />

Verbunden mit der Möglichkeit, geschädigte<br />

archivalien in den werkstätten des LVr-aFZ<br />

restaurieren und im rahmen der Landesinitiative<br />

entsäuern zu lassen, handelt es sich hierbei um<br />

ein angebot, das bundesweit einzigartig ist und von<br />

vielen rheinischen archiven genutzt wurde.<br />

BEStANdSERhALtUNg<br />

neben der Landesinitiative substanzerhalt mit<br />

rund 1,05 Mio. entsäuerten Dokumenten zählten<br />

erneut die Hilfsmaßnahmen zur rettung der<br />

archivalien des Historischen archivs der stadt<br />

Köln zu den schwerpunkten in <strong>2010</strong>. Hier war<br />

insbesondere der bereich bestandserhaltung<br />

gefordert. eigens zu diesem Zweck eingestellte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen den<br />

Kölner Kolleginnen und Kollegen bei der identifizierung<br />

und schadensklassifizierung in den verschiedenen<br />

„asylarchiven“ zur seite, in denen gerettete<br />

unterlagen zwischengelagert sind. Die brauweiler<br />

restaurierungswerkstatt leistete mit der Trockenreinigung<br />

stark geschädigten Materials wichtige<br />

Vorarbeiten zur rekonstruktion der geborgenen<br />

stücke.<br />

foRtBILdUNg<br />

Das Thema „notfallvorsorge“ stand im bereich<br />

Fortbildung im Fokus. aber auch die anderen,<br />

eng am bedarf der archive und bibliotheken<br />

orientierten angebote des Fortbildungszentrums<br />

fanden lebhaften Zuspruch. Mit etwa 180 Teilnehmenden<br />

war der in bonn veranstaltete rheinische<br />

archivtag zum Thema „standards und normen<br />

im alltag der archive“ überdurchschnittlich gut<br />

besucht. ebenso viele besucherinnen und besucher<br />

aus den bereichen Museum und bibliotheken<br />

lockte die jährliche Mai-Tagung (museums and<br />

the internet), die <strong>2010</strong> im germanischen nationalmuseum<br />

in nürnberg stattfand.


www.afz.lvr.de<br />

ARchIV dES <strong>LVR</strong><br />

Das archiv des LVr hatte mit nahezu 2.000 nutzungen<br />

einen erheblichen anstieg an anfragen und<br />

persönlichen besuchen zu verzeichnen. Über das<br />

„alltagsgeschäft“ hinaus konnte unter anderem das<br />

beim archiv des LVr angesiedelte Forschungsprojekt<br />

zur geschichte der Heimerziehung abgeschlossen<br />

werden. Mit dem erscheinen der Publikation<br />

zu dem gesellschaftspolitisch intensiv diskutierten<br />

Thema wurde ein weiterer beitrag zur erforschung<br />

der geschichte des LVr geleistet.<br />

beteiligung an und Konzeption von ausstellungen<br />

aus beständen des archivs gehören ebenfalls zum<br />

aufgabenspektrum. so wurde zum beispiel mit einer<br />

kleinen sonderausstellung an den 100. geburtstag<br />

des ehemaligen Landesdirektors udo Klausa<br />

(1954-1975) erinnert.<br />

<strong>LVR</strong>-KULtURzENtRUM ABtEI BRAUwEILER<br />

Mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen und<br />

angeboten konnte das LVr-Kulturzentrum abtei<br />

brauweiler im Jahr <strong>2010</strong> seine attraktivität weiter<br />

steigern. Mit der eröffnung des infopunktes im<br />

eingangsbereich zur barocken Prälatur steht besucherinnen<br />

und besuchern seit März <strong>2010</strong> eine erste<br />

anlaufstelle zur Orientierung zur Verfügung. neben<br />

umfangreichen neuen informationsmaterialien zur<br />

geschichte der abtei und ihren sehenswürdigkeiten,<br />

zu Veranstaltungen und Publikationen ist hier<br />

auch der Film „Die Früchte des Maulbeerbaums“<br />

zu sehen, der die wesentlichen aspekte der fast<br />

1.000-jährigen geschichte auf unterhaltsame weise<br />

darstellt.<br />

Der neu eröffnete Info-Punkt<br />

in der Abtei Brauweiler (S. 34)<br />

Archiv des <strong>LVR</strong> und <strong>LVR</strong>-Kulturmobil<br />

beim Tag der Archive im März <strong>2010</strong><br />

Teilnehmende der NRW-Radtour bei ihrer Station<br />

im <strong>LVR</strong>-Kulturzentrum Abtei Brauweiler<br />

gEdENKStättE BRAUwEILER<br />

Zum viel besuchten angebot gehört auch die gedenkstätte<br />

brauweiler auf dem gelände des LVr-<br />

Kulturzentrums abtei brauweiler, die seit 2008<br />

mit ihrer dokumentarischen Dauerausstellung an<br />

die nationalsozialistische Vergangenheit der ehemaligen<br />

arbeitsanstalt brauweiler erinnert. Dem<br />

gedenken an die in brauweiler in gestapo-Haft erschossene<br />

Zwangsarbeiterin widmete sich <strong>2010</strong> die<br />

sonderausstellung „gedenkbuch für nina sawina“.<br />

Von der Kunst- und Museumsbibliothek der stadt<br />

Köln angeregt und in Zusammenarbeit mit der alanus<br />

Hochschule für Kunst und gesellschaft in alfter<br />

durchgeführt, zeigte die ausstellung künstlerische<br />

arbeiten von studierenden der alanus-Hochschule<br />

und weiteren Künstlern. Öffentliche Führungen,<br />

Veranstaltungen und Publikationen zum Thema<br />

ergänzten das angebot.<br />

wEchSEL- UNd wANdERAUSStELLUNgEN<br />

• „gedenkbuch für nina sawina. arbeiten von studierenden<br />

der alanus Hochschule für Kunst und<br />

gesellschaft, alfter, und anderen Künstlern“,<br />

gedenkstätte brauweiler, 23.9.-9.11.<strong>2010</strong><br />

• „rheinische wehemütter. 200 Jahre Hebammenausbildung<br />

– Professionalisierung – Disziplinierung“,<br />

Düsseldorf, bundeskongress der Deutschen<br />

Hebammen, 8.-13.5.<strong>2010</strong><br />

• „riss durchs Leben. erinnerungen ukrainischer<br />

Zwangsarbeiterinnen im rheinland“, berlin, Topographie<br />

des Terrors, Dokumentationszentrum ns-<br />

Zwangsarbeit, bis Juni <strong>2010</strong>; essen, Landgericht,<br />

sept.-Okt. <strong>2010</strong>; Mädchen-gymnasium borbeck,<br />

essen, Okt.-Dez. <strong>2010</strong><br />

• „Dirigent eines großen Orchesters. udo Klausa<br />

zum 100. geburtstag“, LVr Köln, Okt.-Dez. <strong>2010</strong><br />

35


36<br />

Grußwort des Staatssekretärs für Kultur des<br />

Landes NRW, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff,<br />

zur Tagung „Von der Hand zur Maschine“, 22.4.<strong>2010</strong><br />

gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />

• Teilnahme des LVr-aFZ am Tag der archive im<br />

Verbund mit 33 Kölner archiven. Köln, straßenbahnmuseum<br />

Thielenbruch, 6.3.<br />

• Teilnahme des archivs des LVr am Tag der archive,<br />

7.3.<br />

VERANStALtUNgEN IM <strong>LVR</strong>-<br />

KULtURzENtRUM ABtEI BRAUwEILER<br />

• ausstellung „Jürgen schmitz – städte und Landschaften<br />

des rheinlandes“, Veranstaltung des<br />

Freundeskreises abtei brauweiler e.V. (Fab),<br />

27.2.-21.3.<br />

• Festival „streams“, Veranstaltung des Fab,<br />

15.-18.4.<br />

• Teilnahme der gedenkstätte brauweiler am<br />

internationalen Museumstag, 16.5.<br />

• station der nrw-radtour, 16.7.<br />

• 22. Kunsttage des rhein-erft-Kreises, 28./29.8.<br />

• classic nights <strong>2010</strong>, Veranstaltung des Fab, Organisation<br />

zusammen mit dem Fab, 3., 4. und 10.9.<br />

• Teilnahme der gedenkstätte brauweiler am Tag<br />

des offenen Denkmals, 12.9.<br />

• Theateraufführungen der ehemaligen Klosterspieler<br />

im wirtschaftshof: Mysterienspiel „Jedermann<br />

– Das spiel vom sterben des reichen Mannes“,<br />

Juni/Juli<br />

• brauweiler wochenende (brauweiler Fachgeschäfte)<br />

mit abteifest der brauweiler Karnevalsfreunde,<br />

3./4.7.<br />

• erntedankfest des Ministeriums für Klimaschutz,<br />

umwelt, Landwirtschaft, natur- und Verbraucherschutz<br />

des Landes nrw, 1.10.<br />

• ausstellung, „behind the looking glass“, Fab mit<br />

Provinzial, 5.11.-28.11.<br />

• nikolausmarkt der brauweiler Fachgeschäfte auf<br />

dem abteigelände, 4./5.12.<br />

KoLLoqUIEN UNd tAgUNgEN<br />

• Tagung „Von der Hand zur Maschine. sachstand<br />

Ausstellung zu Udo Klausa (l.) Seminar zur Notfallvorsorge im <strong>LVR</strong>-Kultur -<br />

zentrum Abtei Brauweiler im Mai <strong>2010</strong><br />

und Perspektiven moderner Konservierungsmöglichkeiten<br />

von archiv- und bibliotheksgut“, 22./23.4.,<br />

brauweiler<br />

• Mai-Tagung (museums and the internet), 20./21.5.,<br />

germanisches nationalmuseum nürnberg<br />

• 44. rheinischer archivtag: „standards und<br />

normen im alltag der archive“, 10./11.6.,<br />

bonn-bad godesberg<br />

foRtBILdUNg/SEMINARE<br />

• Das LVr-Fortbildungszentrum führte 13 Veranstaltungen<br />

mit 751 Teilnehmenden durch. Hauptzielgruppe<br />

waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus rheinischen archiven.<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum:<br />

architektur im archiv. Der archivische umgang mit<br />

Überlieferungen aus den bereichen architektur,<br />

stadtplanung und ingenieurwesen. Tagung am<br />

11. und 12. september 2007 in der abtei brauweiler,<br />

archivhefte bd. 39, bonn <strong>2010</strong><br />

• Die urkunden des archivs von schloss Frens.<br />

regesten, band i: 1316-1565, bearb. von Dieter<br />

Kastner (inventare von rheinischen adelsarchiven<br />

bd. 50), Habelt-Verlag, bonn 2009<br />

• Online-Publikation: zeitenblicke 9 (<strong>2010</strong>), nr. 1.<br />

adel in der sattelzeit: Die rhein-Maas-region<br />

und westfalen, hg. von gudrun gersmann,<br />

Michael Kaiser und Hans-werner Langbrandtner.<br />

www.zeitenblicke.de/<strong>2010</strong>/1<br />

• Verspätete Modernisierung. Öffentliche erziehung<br />

im rheinland − geschichte der Heimerziehung in<br />

Verantwortung des Landesjugendamtes (1945-1972),<br />

hg. vom LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum,<br />

archiv des LVr. Klartext Verlag essen <strong>2010</strong>.<br />

• Josef wißkirchen: gedenkort Friedhof brauweiler.<br />

schriften zur gedenkstätte brauweiler bd. 1,<br />

hg. vom LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum,<br />

Pulheim <strong>2010</strong>


www.afz.lvr.de<br />

Führung durch die Ausstellung „Gedenkbuch für Nina Sawina“<br />

• LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum<br />

(Hg.): gedenkbuch für nina sawina. arbeiten von<br />

studierenden der alanus Hochschule für Kunst und<br />

gesellschaft, alfter, und anderen Künstlern (Katalog<br />

zur ausstellung in der gedenkstätte brauweiler),<br />

Pulheim <strong>2010</strong><br />

BESoNdERE PRojEKtE<br />

• adelsarchivpflege: abschluss der erweiterung<br />

des Magazins der Vereinigten adelsarchive im<br />

rheinland auf schloss ehreshoven mit Mitteln<br />

der nrw-stiftung, 13.12.<strong>2010</strong><br />

• archiv des LVr: „erlebnis archiv“. 53 studierende<br />

an rheinischen universitäten ließen sich an insgesamt<br />

vier seminartagen und einem vierwöchigen<br />

Praktikum in rheinischen archiven in die archivarbeit<br />

einführen.<br />

REStAURIERUNg/KoNSERVIERUNg<br />

• abgeschlossene auftragsrestaurierungen: 73 Objekte<br />

für Kunden aus den nichtstaatlichen archiven<br />

• 292 beratungen, 724 beratungsstunden<br />

• 26 gutachten<br />

• Landesinitiative substanzerhalt: 1.045.567 versäuerte<br />

Dokumente sind im Technischen Zentrum für<br />

bestandserhaltung und den unterzentren Duisburg<br />

und siegburg vor- und nachbereitet worden.<br />

• Für das Historische archiv der stadt Köln wurden<br />

„Raum eines Lebens“ (Detail). Papierobjekt der Künstlerin<br />

Mona Kakanj zur Ausstellung „Gedenkbuch für Nina Sawina“<br />

18.364 bergungseinheiten erfasst und die inhalte<br />

von 219 archivkartons trocken gereinigt.<br />

• 37 beratungen für das schadenskataster<br />

BERAtUNgSLEIStUNgEN<br />

• Die referentinnen und referenten erbrachten<br />

für die archive im rheinland insgesamt 2.878 beratungsleistungen,<br />

die von einfachen auskünften<br />

bis hin zu mehrtägigen unterstützungen reichten.<br />

außerdem waren sie in die Veranstaltungen des<br />

Fortbildungszentrums eingebunden.<br />

ARchIV dES <strong>LVR</strong><br />

• Die Zahl der nutzungen des archivs des LVr<br />

stieg <strong>2010</strong> auf rund 2.000 schriftliche anfragen und<br />

nut zun gen vor Ort an, wobei sowohl einzelpersonen<br />

als auch schulklassen das angebot zur recherche<br />

nutzten.<br />

<strong>LVR</strong>-Archivberatungs- und<br />

fortbildungszentrum<br />

Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim<br />

Tel 02234 9854-0, Fax 02234 9854-285<br />

Mail: afz@lvr.de<br />

www.afz.lvr.de<br />

Leitung: Dr. Arie Nabrings<br />

37


38<br />

<strong>LVR</strong>-Institut für Landeskunde und<br />

Regionalgeschichte<br />

Die abteilung stadt- und Landesgeschichte des<br />

LVr-instituts für Landeskunde und regionalgeschichte<br />

ging am 30.9.<strong>2010</strong> mit dem internetportal<br />

www.rheinische-geschichte.lvr.de online. Das<br />

erste chronologisch, geographisch und thematisch<br />

gegliederte informationssystem bietet für eine<br />

breite Öffentlichkeit eine umfassende „rheinische<br />

geschichtsschau“. was erlebten und erleben die<br />

rheinländerinnen und rheinländer in mehr als<br />

zweitausend Jahren? wie veränderten sich Kultur,<br />

Politik, wirtschaft und Kirche am rhein und wie<br />

veränderten sie das rheinland? wer waren die<br />

mächtigsten und volkstümlichsten, berühmtesten<br />

und berüchtigsten rheinischen Persönlichkeiten?<br />

welche Orte und räume stehen für die Landschaft<br />

zwischen nahe und niederrhein? auf diese Fragen<br />

und andere mehr finden sich antworten in den<br />

rubriken des Portals: epochen und ereignisse,<br />

Persönlichkeiten, Orte und räume, Themen, Literaturschau,<br />

Quellen und Links, ergänzt durch Kalenderblätter<br />

zu historischen ereignissen oder Persönlichkeiten<br />

und ein ausführliches glossar.<br />

Die Kooperationen der abteilung Volkskunde haben<br />

vielfältige Früchte getragen: Die ausstellung „Dem<br />

Licht entgegen“ des LVr-Freilichtmuseums Lindlar<br />

wurde unterstützt und in einer buchpublikation<br />

vertieft. eine enge Verbindung entwickelte sich zum<br />

Fischereimuseum bergheim/sieg mit dem Filmprojekt<br />

„Von Fischen und Männern“. sieben Medienstationen<br />

der Dauerausstellung wurden mit Kurzfilmen<br />

bestückt. ebenfalls wurden Medienbeiträge für die<br />

LVr-Freilichtmuseen Kommern und Lindlar, das<br />

neue rautenstrauch-Joest-Museum, das Haus<br />

Deutscher geschichte und die bundeszentrale für<br />

politische bildung erstellt. Der Film „im sommer<br />

näher am Himmel“ über den ersten Friedwald im<br />

rheinland dokumentiert die aktuellen Forschungen<br />

zur bestattungskultur. Die Filmdokumentation „bladersbach“<br />

porträtiert die arbeit der bladersbacher<br />

waldnachbarn, sequenzen aus alten aufnahmen<br />

über die genossenschaft zeigen den kulturellen<br />

wandel des 20. Jahrhunderts – die iLr-Filmschätze<br />

erweisen sich als ein in Zukunft verstärkt zu nutzendes<br />

Potenzial.


www.rheinische-landeskunde.lvr.de<br />

in der sprachabteilung entwickelten etwa 1.500 Mitautoren<br />

und Mit-autorinnen das web 2.0-Projekt<br />

„rheinisches Mitmachwörterbuch“ weiter. im rahmen<br />

des Projekts „Familiennamen im rheinland“<br />

wurden Verbreitungskarten für einzelne namen<br />

gezeichnet und in dem band „Familiennamen an<br />

niederrhein und Maas“ publiziert. abgeschlossen<br />

wurden die regionalsprachlichen untersuchungen<br />

innerhalb der stadt essen und die ergebnisse in<br />

dem buch „Zwischen Köttelbecke und ruhr“<br />

veröffentlicht. in Zusammenarbeit der abteilungen<br />

sprache und Volkskunde konnte unter dem Titel<br />

„alltag im rheinland“ eine Jahresgabe für die<br />

Korrespondenten und gewährsleute des instituts<br />

als internetpublikation und in einer Druckfassung<br />

publiziert werden.<br />

seit der eröffnung des LVr-Kulturhauses Landsynagoge<br />

rödingen im Herbst 2009 haben viele<br />

gruppen und einzelpersonen das Haus mit der<br />

Dauerausstellung „Jüdisches Leben im rheinland“<br />

Einzug Napoleons in Düsseldorf<br />

am 2.11.1811 (S. 38)<br />

Verse aus einem Popsong als Abschieds-<br />

bzw. Erinnerungszeilen im FriedWald<br />

Markierung eines<br />

FriedWald-Baumes mit Namenstafel<br />

besucht. Zahlreiche Veranstaltungen sorgten für<br />

regen besucherzuspruch. Mal standen „Jüdische<br />

Feste“ im Mittelpunkt, mal wurde eine neuerscheinung<br />

zu einer jüdischen Kindheit am niederrhein<br />

vorgestellt. ein Höhepunkt war die ganztägige Veranstaltung<br />

zum „europäischen Tag der jüdischen<br />

Kultur <strong>2010</strong>“ unter dem Motto „Jüdische Metropolen<br />

zu gast: Tel aviv“.<br />

Varianten des<br />

Familiennamens<br />

„Theunissen“<br />

am Niederhein<br />

39


40<br />

Taufe eines Schiffsmodells, Bergheim/Sieg<br />

Die wanderausstellung „natürlich klüngel ich!“<br />

zeigte Porträts bekannter Frauen aus dem Kölner<br />

Leben, die von ihren Klüngelerlebnissen erzählten.<br />

in einer gesprächsrunde zur ausstellungseröffnung<br />

diskutierten u.a. die autorin Lale akgün und die<br />

Kabarettistin rosa K. wirtz über chancen und<br />

risiken des Klüngelns und das unterschiedliche<br />

Klüngelverhalten von Frauen und Männern.<br />

nach intensiver Konzeption wurde <strong>2010</strong> mit der<br />

arbeit an dem interdisziplinären Langzeitprojekt<br />

„Leben im Dorf“ begonnen. Zunächst steht das niederrheinische<br />

Hünxe als Pilotprojekt im Fokus der<br />

Forscher und Forscherinnen aus der Volkskunde<br />

und sprache. Der bereich Förderung und Projekte<br />

hat als Kooperationsprojekt mit dem LVr-Landes-<br />

Museum bonn die kulturhistorische epochenausstellung<br />

„renaissance am rhein“ wissenschaftlich<br />

vorbereitet, durchgeführt und an den begleitpublikationen<br />

mitgewirkt. in Kooperation mit dem<br />

LwL-institut für westfälische regionalgeschichte<br />

und dem Preußenmuseum nrw wurde die vom<br />

17. Jh. bis zur gegenwart reichende Darstellung<br />

„rheinland, westfalen und Preußen“ vorbereitet.<br />

eine empirische studie zum ehrenamt in Pulheimer<br />

Vereinen konnte herausarbeiten, dass und wie sehr<br />

Vereine die gemeinschaftsbildung und Ortsbindung<br />

der Menschen in der Mittelstadt nahe Köln fördern.<br />

AUSStELLUNgEN<br />

• „natürlich klüngel ich!“, Fotoausstellung, Köln,<br />

eröffnung 10.9.<strong>2010</strong><br />

• „renaissance am rhein“ in Kooperation mit dem<br />

LVr-LandesMuseum bonn, 16.9.<strong>2010</strong>-6.2.2011<br />

• „Letzte reise“, Fotowettbewerb, Köln,<br />

17.9.-30.9.<strong>2010</strong><br />

Jüdische Speisevorschriften im <strong>LVR</strong>-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen<br />

gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />

• Das rheinland als geschichtslandschaft, Tagung<br />

anlässlich der Online-stellung des internetportals<br />

rheinische geschichte am 30.9., bonn<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• alltag im rheinland. Mitteilungen der abteilungen<br />

sprache und Volkskunde des LVr-instituts für<br />

Landeskunde und regionalgeschichte –<br />

eine Jahresgabe für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, <strong>2010</strong>. redaktion: georg<br />

cornelissen, alois Döring, Dagmar Hänel (Druckund<br />

internet-Publikation)<br />

• guido von büren/georg Mölich u.a. (red.):<br />

renaissance am rhein (Kataloghandbuch),<br />

Ostfildern <strong>2010</strong><br />

• guido von büren/stephan Hoppe/georg Mölich<br />

u.a.: Orte der renaissance im rheinland, Köln <strong>2010</strong><br />

• gertrude cepl-Kaufmann/georg Mölich (Hg.):<br />

Konstruktionsprozesse der region in europäischer<br />

Perspektive. Kulturelle raumprägungen der<br />

Moderne, essen <strong>2010</strong><br />

• georg cornelissen: Zwischen Köttelbecke<br />

und ruhr. unter Mitarbeit von Hanna Mengen,<br />

essen <strong>2010</strong><br />

• georg cornelissen/Heinz eickmans (Hg.):<br />

Familiennamen an niederrhein und Maas,<br />

bottrop <strong>2010</strong><br />

• alois Döring, Michael Kamp, Mirko uhlig (Hg.):<br />

„Dem Lichte entgegen“. winterbräuche zwischen<br />

erntedank und Mariä Lichtmess. eine Veröffentlichung<br />

des LVr-instituts für Landeskunde und<br />

regionalgeschichte und des LVr-Freilichtmuseums<br />

Lindlar im auftrag des Vereins der Freunde und<br />

Förderer des bergischen Freilichtmuseums Lindlar<br />

e.V., Köln <strong>2010</strong>


www.rheinische-landeskunde.lvr.de<br />

Wanderausstellung „Natürlich klüngel ich!“<br />

KoLLoqUIEN UNd tAgUNgEN<br />

• Tagung „bauernhöfe, ländliche bevölkerung und<br />

ihre namen am niederrhein“, 6.11. in geldern<br />

• widerstand im rheinland 1933-1945, autorentreffen,<br />

24.11. in Vogelsang<br />

• erzählcafé „Leben in Hünxe“, 9.12. in Hünxe<br />

fILMPRäSENtAtIoNEN<br />

• waldnachbarschaft bladersbach<br />

• Von Fischen und Männern – Die Fischereibruderschaft<br />

zu bergheim an der sieg<br />

• „im sommer näher am Himmel …“<br />

Der wald als letzte ruhestätte<br />

BERAtUNgS- UNd föRdERUNgSLEIStUNgEN<br />

• betreuung von rund 270 Heimat- und geschichtsvereinen<br />

• beantwortung von landeskundlichen und<br />

regional historischen anfragen<br />

• Druckkostenzuschüsse für 110 landeskundliche<br />

und regionalhistorische Publikationen<br />

<strong>LVR</strong>-Institut für Landeskunde<br />

und Regionalgeschichte<br />

Endenicher Straße 133 , 53115 Bonn<br />

Tel 0228 9834-0, Fax 0228 9834-119<br />

Mail: rheinische-landeskunde@lvr.de<br />

www.rheinische-landeskunde.lvr.de<br />

Leitung: Dr. Eckhard Bolenz<br />

41


42<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum: sechs Mal im <strong>Rheinland</strong><br />

Das LVr-industriemuseum erzählt in sechs ehemaligen<br />

Fabriken von der bewegenden geschichte der<br />

industrialisierung an rhein und ruhr und davon,<br />

wie diese geschichte arbeit und alltag der Menschen<br />

prägte. Mit vielfältigen sonderausstellungen,<br />

neuartigen Veranstaltungen und gleich zwei Museumserweiterungen<br />

wurde das angebot des Museumsverbundes<br />

<strong>2010</strong> weiter ausgebaut.<br />

Der schauplatz Oberhausen stand ganz im Zeichen<br />

der Kulturhauptstadt ruHr.<strong>2010</strong>. Das Highlight des<br />

Programms zum Kulturhauptstadtjahr – die gemäldeausstellung<br />

„Feuerländer – regions of Vulcan“ –<br />

zeigte von august bis november die geschichte der<br />

arbeit in den bergbau- und stahlregionen einmal<br />

ganz anders: aus dem blickwinkel von Künstlern.<br />

neun durch die Montanindustrie geprägte „regionen<br />

des Vulkan“ in europa und den usa waren<br />

mit Kunstwerken beteiligt, um den tiefgreifenden<br />

wandel in der geschichte der industrialisierung von<br />

1780 bis heute zu beleuchten. erstmals fand eine<br />

ausstellung an zwei Orten in Oberhausen statt: im<br />

Kesselhaus der Zinkfabrik altenberg und im Peterbehrens-bau,<br />

ehemaliges Hauptlager der gutehoffnungshütte.<br />

Durch die vielfältigen internationalen<br />

Kontakte konnte das rahmenprogramm durch<br />

polnische, französische, amerikanische und sardische<br />

abende bereichert werden. Die „Transatlantic<br />

bridge“, die eigens für die ausstellung konzipierte<br />

schul- und museumspädagogische initiative, bei der<br />

sich die Partnerschulen des LVr-industriemuseums<br />

Oberhausen mit denen des westmoreland Museum<br />

of american art in greensburg, Pennsylvania,<br />

usa, im web 2.0 über die industriegeschichte ihrer<br />

regionen austauschten, war ein gelungenes experiment<br />

einer Horizonte eröffnenden Lernbrücke.<br />

Dem Publikum werden die Projektergebnisse der<br />

schülerinnen und schüler ab Februar 2011 in einer<br />

ausstellung präsentiert.<br />

ebenfalls ein Projekt von ruHr.<strong>2010</strong> war die im<br />

november in Oberhausen präsentierte ausstellung<br />

„Fremde impulse – baudenkmale im ruhrgebiet“.<br />

als in dieser Form einzigartige Kooperation der


www.industriemuseum.lvr.de<br />

Denkmalämter und der industriemuseen des LVr<br />

und des LwL zeigte sie, wie sich Zeugnisse des austauschs,<br />

der globalisierung, der Zuwanderung und<br />

Migration in der baukultur des ruhrgebiets über die<br />

Jahrhunderte hinweg niedergeschlagen haben.<br />

Für ein weiteres Highlight<br />

des Jahres sorgte<br />

der schauplatz ratingen.<br />

Das seit april 2009<br />

aufwendig sanierte<br />

Herrenhaus cromford<br />

wurde im Mai <strong>2010</strong> mit<br />

einer neuen Dauerausstellung<br />

zum Leben<br />

und arbeiten der unternehmerfamilie brügelmann<br />

wiedereröffnet. Hier lässt sich nun erleben, wie ein<br />

großbürgerlicher Haushalt um 1800 organisiert war,<br />

wie die politischen Verhältnisse der napoleonischen<br />

Zeit das Leben veränderten und wie Frauen das<br />

unternehmen retteten.<br />

„Fabrikkinder“ am<br />

Schauplatz Ratingen (S. 42)<br />

Präsentierten die „Feuerländer“:<br />

Dr. Walter Hauser, Direktor<br />

des <strong>LVR</strong>-Industriemuseums,<br />

Prof. Dr. Oliver Scheytt,<br />

Geschäftsführer RUHR.<strong>2010</strong>,<br />

Projektleiter Dr. Thomas Schleper<br />

und Milena Karabaic,<br />

<strong>LVR</strong>-Dezernentin Kultur<br />

und Umwelt<br />

eine neue touristische attraktion eröffnete auch der<br />

schauplatz Oberhausen neben der st. antony-Hütte<br />

in Oberhausen-Osterfeld, der ersten eisenhütte des<br />

reviers: Den industriearchäologischen Park. rund<br />

vier Jahre lang haben archäologinnen und archäo-<br />

logen des LVr-amtes für bodendenkmalpflege<br />

gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

des LVr-industriemuseums die Überreste der Produktionsanlagen<br />

der st. antony-Hütte ausgegraben.<br />

„Brandherde<br />

im Kesselhaus” -<br />

Feuerländer in der<br />

Zinkfabrik Altenberg<br />

43


44<br />

Biedermeierzimmer und Gartensaal im neueröffneten Herrenhaus Ratingen<br />

in 3-D-animationen und schautafeln wird auf dem<br />

rund 1.000 Quadratmeter großen grabungsfeld seit<br />

Juni <strong>2010</strong> veranschaulicht, wie hier Pfannen und<br />

Töpfe, Munition, Maschinenteile und andere Produkte<br />

gefertigt wurden.<br />

um eigenbau und Flickwerk geht es seit März<br />

<strong>2010</strong> in der sonderausstellung „erfindungsreich“<br />

am schauplatz solingen. raffinierte Objekte – vom<br />

selbstgebauten spielzeug über bratwursthalter, Tabakschneidemaschinen<br />

und Kokosnusslampen bis<br />

hin zur satiniermaschine – erzählen interessante<br />

geschichten vom erfinden, selbstbauen, reparieren<br />

und umnutzen. Die ausstellungslaufzeit wurde bis<br />

ende april 2011 verlängert.<br />

„Hauptsache Hut“ heißt es seit Oktober <strong>2010</strong> in<br />

der sonderausstellung des schauplatzes euskirchen,<br />

die sich noch bis ende Juni 2011 „150 Jahren<br />

Hutgeschichte(n)“ widmet. Zu sehen sind über 200<br />

Hüte, darunter Homburger, Zylinder und Damenhüte<br />

so groß wie wagenräder, aber auch baseballkappen,<br />

servierhäubchen oder Kronen. außerdem gibt<br />

die ausstellung einen einblick in die Hutmacherei<br />

und lässt die gäste Kopfbedeckungen aus verschiedenen<br />

Zeiten aufsetzen – und damit für Momente in<br />

fremde rollen schlüpfen.<br />

ebenfalls noch in 2011 zu besuchen ist die ausstellung<br />

„Druck machen! Drucktechniken verstehen<br />

und selber machen“ des schauplatzes bergisch<br />

gladbach, in der die gäste seit september <strong>2010</strong><br />

nicht nur spannendes zur entwicklung der Druckund<br />

satztechnik und zum Leseverhalten seit Johannes<br />

gutenberg erfahren, sondern in einer Druckwerkstatt<br />

auch selbst aktiv werden.<br />

wEchSELAUSStELLUNgEN<br />

scHauPLaTZ OberHausen<br />

• eisenwelten – industriefotografie von Manfred<br />

Hamm, 17.11.2009-13.3.2011<br />

• Feuerländer – regions of Vulcan. industrie und<br />

Malerei, 25.7.-28.11.<strong>2010</strong><br />

• im schoß der erde, 24.9.-31.10.<strong>2010</strong><br />

• Fremde impulse, 7.11.-21.11.<strong>2010</strong><br />

scHauPLaTZ raTingen<br />

• reiz & scham. Kleider und Körper seit 1850,<br />

31.10.2009-27.6.<strong>2010</strong><br />

• antrieb und spannung – 250 Jahre industriegeschichte<br />

ratingen, 25.9.<strong>2010</strong>-8.5.2011<br />

scHauPLaTZ sOLingen<br />

• erfindungsreich – eigenbau und Flickwerk,<br />

20.3.<strong>2010</strong>-30.4.2011<br />

scHauPLaTZ bergiscH gLaDbacH<br />

• spiel mit! Von Lauf-, würfel- und Kartenspielen,<br />

20.9.2009-25.4.<strong>2010</strong><br />

• Falten – Flechten – Prickeln. Papierarbeiten<br />

nach Friedrich Fröbel, 30.5.-29.8.<strong>2010</strong><br />

• Druck machen! Drucktechniken verstehen<br />

und selber machen, 18.9.<strong>2010</strong>-30.4.2011<br />

scHauPLaTZ engeLsKircHen<br />

• Dauerwelle und backenbart, 27.2.-5.9.<strong>2010</strong><br />

scHauPLaTZ eusKircHen<br />

• Dessous – 150 Jahre Kulturgeschichte der<br />

unterwäsche, 27.9.2009-4.7.<strong>2010</strong><br />

• Hauptsache Hut. 150 Jahre Hutgeschichte(n),<br />

9.10.<strong>2010</strong>-26.6.2011


www.industriemuseum.lvr.de<br />

Hutgeschichten am Schauplatz Euskirchen „Druck machen“ am Schauplatz Bergisch Gladbach<br />

gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />

scHauPLaTZ OberHausen<br />

• eröffnung LVr-industriearchäologischer Park<br />

st. antony, 19.6.<br />

• extraschicht, 19.6.<br />

• schlaflOs – Kulturnacht in Oberhausen, 30.7.<br />

scHauPLaTZ raTingen<br />

• eröffnung der neuen Dauerausstellung:<br />

Lebenswelten zwischen erster Fabrik und<br />

Herrenhaus um 1800, 8.5.<br />

• Picknick im Park, 4.7.<br />

• Kinderfest, 12.9.<br />

• weihnachtsmarkt „allerhand“, 4./5.12.<br />

scHauPLaTZ sOLingen<br />

• Museumsfest, 8.5.<br />

• sommerfest, 3.7.<br />

• MessergabelscherenMarkt, 6./7.11.<br />

scHauPLaTZ bergiscH gLaDbacH<br />

• spiele- und Kinderflohmarkt, 25.4.<br />

• PapierFest für Familien und Kinder, 9.5.<br />

• Trödel- und PapierMarkt, 5.9.<br />

scHauPLaTZ engeLsKircHen<br />

• Fest der elemente, 18.7.<br />

• Lange nacht der schmiedefeuer, 6.8.<br />

• Transport- und Oldtimerfest, 3.10.<br />

• Das christkind kommt!, 11./12.12.<br />

scHauPLaTZ eusKircHen<br />

• 20. rheinischer wollmarkt, 6.6.<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• LVr-industriemuseum (Hg.), „Feuerländer –<br />

regions of Vulcan, Malerei um Kohle und stahl,<br />

begleitbuch zur sonderausstellung, aschendorff<br />

Verlag, Münster<br />

• LVr-industriemuseum (Hg.), erfindungsreich –<br />

eigenbau & Flickwerk, begleitdokumentation zur<br />

gleichnamigen ausstellung am schauplatz solingen<br />

• LVr-industriemuseum (Hg.), cromford ratingen,<br />

Lebenswelten zwischen erster Fabrik und Herrenhaus<br />

um 1800, begleitbuch zur Dauerausstellung<br />

BESoNdERES foRSchUNgSPRojEKt<br />

• seit 2009 läuft das von der Volkswagenstiftung<br />

mit 355.700 euro unterstützte Forschungsvorhaben<br />

45


46<br />

Unter Dach und Fach:<br />

Der industriearchäologische Park St. Antony-Hütte<br />

„soziokulturelle untersuchungen zur bekleidungsgeschichte<br />

der 1930er und 40er Jahre“. Das Projekt<br />

ist eine Kooperation des LVr-industriemuseums<br />

ratingen und des instituts für europäische ethnologie/Kulturwissenschaft<br />

der universität Marburg<br />

und mündet 2011 in eine ausstellung am schauplatz<br />

ratingen.<br />

NEUERwERBUNgEN / ANKäUfE<br />

SAMMLUNg UNd BIBLIothEK<br />

• 19 handkolorierte Pochoir-Lithographien /<br />

Mode-illustrationen aus der saison Herbst/winter<br />

1940 mit abend- und ballkleidern, ursprünglich<br />

erschienen in der Modezeitschrift „Les croquis du<br />

grand chic“, Paris 1941<br />

• gemälde von der Hochofenanlage der Friedrichalfred-Hütte<br />

der Fried. Krupp ag, Öl auf Leinwand,<br />

unleserlich signiert, um 1910<br />

• recamière (Tagesbett), Mahagoni, teilweise<br />

beschnitzt, regency, england, um 1815<br />

• Persönlicher Teilnachlass eines Hüttendirektors<br />

der gutehoffnungshütte mit geschäftsunterlagen<br />

zur Planung und zum betrieb des ehemaligen<br />

Hauptlagerhauses der gHH, des heutigen<br />

Zentraldepots im LVr-industriemuseum, zwischen<br />

1900 und 1940<br />

• Diverse Möbel, u. a. Kommode, sekretär und<br />

glasschrank aus dem aufgelösten Haushalt einer<br />

solinger unternehmerfamilie, Firma Pfeilring,<br />

eiche, bergisches Land, um 1760<br />

• Konvolut von Damenkleidern aus den 1920er<br />

bis 1940er Jahren<br />

REStAURIERUNg UNd KoNSERVIERUNg<br />

es sind rund 250 industrie- und sozialgeschichtliche<br />

Objekte gereinigt und restauriert worden, u. a.<br />

• Komplette erneuerung der Hammerwelle des<br />

Oelchenshammers im schauplatz engelskirchen<br />

• wandtresor von 1908 aus dem Originalbestand<br />

des Herrenhauses cromford<br />

Solinger Erfindungsreichtum<br />

• Federhammer aus den 1930er Jahren, der im<br />

Vorführbetrieb in Kombination mit einer Lokomobile<br />

präsentiert wird.<br />

doKUMENtAtIoN<br />

• in <strong>2010</strong> wurden 7.015 Objekte neu erfasst. Damit<br />

sind in der Datenbank des LVr-industriemuseums<br />

insgesamt 127.173 sammlungsstücke inventarisiert,<br />

davon ca. 72 Prozent mit einem Foto.<br />

MUSEUMSPädAgogIK<br />

scHauPLaTZ OberHausen<br />

638 Führungen mit insgesamt 11.692 Teilnehmenden<br />

davon: 88 Themenführungen (1.791 Teilnehmende),<br />

451 allgemeine Führungen (8.485 Teilnehmende),<br />

99 museumspädagogische Programme<br />

(1.416 Teilnehmende)<br />

schüler im Klassenverband: 6.333<br />

scHauPLaTZ raTingen<br />

allgemeine Führung durch die Dauerausstellung,<br />

9 Themenführungen durch die Dauerausstellung,<br />

10 museumspädagogische Programme,<br />

1 Ferienprogramm<br />

350 Führungen mit insgesamt 7.300 Teilnehmenden<br />

43 Museumspädagogische Programme<br />

63 Kindergeburtstage<br />

Neu im Programm <strong>2010</strong><br />

• exkursion: Historischer spaziergang von Obernach<br />

untercromford<br />

• interaktives Projekt: Der angerbach – Lebensraum<br />

und energiequelle<br />

scHauPLaTZ sOLingen<br />

12 Themenführungen bzw. museumspädagogische<br />

Projekte<br />

25 variable museumspädagogische angebote<br />

540 buchungen plus 180 offene Veranstaltungsangebote<br />

mit rd. 12.500 Teilnehmenden


www.industriemuseum.lvr.de<br />

Neu im Programm <strong>2010</strong><br />

• Ferienworkshops und Kreativangebote<br />

• Kinderführung in der Villa<br />

scHauPLaTZ bergiscH gLaDbacH<br />

1 Überblicksführung, 8 Themenführungen<br />

bzw. museumspädagogische Projekte und<br />

24 museums pädagogische angebote<br />

509 buchungen mit rd. 9.505 Teilnehmenden<br />

Neu im Programm <strong>2010</strong><br />

• Themenführung mit workshop: wasser bewegt!<br />

wasserkraft und wassernutzung an der Papiermühle<br />

• interaktive Druckwerkstatt mit vielen praktischen<br />

workshops zum Hoch- und Tiefdruck in der sonderausstellung<br />

„Druck machen! Drucktechniken<br />

verstehen und selber machen“<br />

• Origami-Tag: Papierarbeiten nach Fröbel<br />

scHauPLaTZ engeLsKircHen<br />

1 Überblicksführung, 3 Themenführungen<br />

sowie 13 feste und 14 variable museumspädagogische<br />

angebote<br />

250 buchungen mit rd. 5.000 Teilnehmenden<br />

scHauPLaTZ eusKircHen<br />

6 Themenführungen, 14 museumspädagogische<br />

Projekte als standardprogramm und 18 angebote<br />

als Ferien-wochenendprogramm<br />

860 buchungen mit rd. 15.300 Teilnehmenden<br />

Museumsgästehaus Mottenburg: 351 schülerinnen<br />

und schüler/Jugendliche, 64 weitere nicht private<br />

Vermietungsgäste<br />

Neu im Programm <strong>2010</strong><br />

• bildungspartnerschaft LVr-christophorusschule<br />

bonn<br />

• Führungen und museumspädagogische angebote<br />

mit gebärdensprachdolmetscher<br />

• Lehrerfortbildung: Mit wasser und Dampf:<br />

Der industrialisierung auf der spur<br />

• aktionen: Mit brief und siegel, Hüte filzen<br />

<strong>LVR</strong>-Industriemuseum<br />

Zentrale<br />

Hansastraße 18, 46049 Oberhausen<br />

Tel 0208 8579-100, Fax 0208 8579-101<br />

Mail: industriemuseum@lvr.de<br />

www.industriemuseum.lvr.de<br />

Leitung: Dr. Walter Hauser<br />

SCHAUPLATZ OBERHAUSEN<br />

Zinkfabrik Altenberg<br />

Hansastraße 20, 46049 Oberhausen<br />

Tel 0208 8579-136, Fax 0208 8579-202<br />

Leitung bis 31.10.<strong>2010</strong>: Dr. Thomas Schleper<br />

Kommissarische Leitung seit 1.11.<strong>2010</strong>:<br />

Dr. Burkhard Zeppenfeld<br />

SCHAUPLATZ RATINGEN<br />

Textilfabrik Cromford<br />

Cromforder Allee 24, 40878 Ratingen<br />

Tel 02102 86449-0, Fax 02102 86449-220<br />

Leitung: Claudia Gottfried<br />

SCHAUPLATZ SOLINGEN<br />

Gesenkschmiede Hendrichs<br />

Merscheider Straße 289-297, 42699 Solingen<br />

Tel 0212 2324-10, Fax 0212 3204-29<br />

Leitung: Dr. Jochem Putsch<br />

SCHAUPLATZ BERGISCH GLADBACH<br />

Papiermühle Alte Dombach<br />

Alte Dombach/Kürtener Straße<br />

51465 Bergisch Gladbach<br />

Tel 02202 93668-0, Fax 02202 93668-21<br />

Leitung: Dr. Sabine Schachtner<br />

SCHAUPLATZ ENGELSKIRCHEN<br />

Baumwollspinnerei Ermen & Engels<br />

Engels-Platz 2, 51766 Engelskirchen<br />

Tel 02263 9285-0, Fax 02263 9285-199<br />

Leitung: Kornelia Panek<br />

SCHAUPLATZ EUSKIRCHEN<br />

Tuchfabrik Müller<br />

Carl-Koenen-Straße 25b, 53881 Euskirchen<br />

Tel 02251 1488-0, Fax 02251 1488-21<br />

Leitung: Detlef Stender<br />

47


48<br />

<strong>LVR</strong>-freilichtmuseum Kommern<br />

„Kulturelle begegnungen“ – unter diesem Motto für<br />

das Jahr <strong>2010</strong> erinnerte das LVr-Freilichtmuseum<br />

Kommern an die historisch gewachsene bedeutung<br />

des rheinlands als schmelztiegel der Kulturen.<br />

Zahlreiche Veranstaltungen griffen dabei auch aspek<br />

te des heutigen Kulturaustausches im rhein -<br />

l and auf. Die am 30. Mai eröffnete sonder aus stel -<br />

lung „verbunden?! Leben im (rh)einwan derungs -<br />

land“ – eine Kooperation mit dem schwester museum<br />

LwL-Freilichtmuseum Detmold – beleuchtete das<br />

Leben von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

im rheinland und zeigte, wie sie Verhaltensweisen,<br />

bräuche und Dinge aus ihrem traditionellen<br />

kulturellen umfeld zu bewahren suchen ohne<br />

sich kulturell neuem zu verschließen. schauplatz<br />

der ausstellung war ein inszeniertes internetcafé,<br />

in dessen Kabinen Menschen über ihre<br />

erfahrung mit den rheinländern berichteten. in der<br />

werkstattausstellung „fremd/vertraut?!“ stellten<br />

schülerinnen und schüler von zwei Hauptschulen,<br />

einer realschule und einem gymnasium, in<br />

jeweils eigenen ausstellungseinheiten dar, wie<br />

sie Fremdes in ihrer umwelt wahrnehmen und<br />

welche wege der annäherung sie an das Fremde<br />

wählen. Mit diesen ausstellungen und zahlreichen<br />

sonderveranstaltungen zum Jahresthema<br />

„Kulturelle begegnungen“ gelang es, das interesse<br />

vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger aus anderen<br />

Kulturkreisen am Museum zu wecken.<br />

gute besuchszahlen verzeichneten die rund<br />

75 sonderveranstaltungen, die an 83 Tagen<br />

angeboten wurden. seit 1995 findet stets zum<br />

auftakt der Hauptsaison der „Jahrmarkt anno<br />

dazumal“ (Karsamstag bis weißer sonntag)<br />

statt. am Ostermontag verzeichnete das LVr-<br />

Freilichtmuseum mit über 12.000 gästen den<br />

besucherstärksten Tag seiner rund 50jährigen<br />

geschichte. insgesamt begeisterte der Jahrmarkt<br />

36.000 gäste. auch das erstmals 2008 zum<br />

50. gründungstag des Museums durchgeführte<br />

„Museumsfest der erinnerungen“ verbuchte in<br />

seiner dritten auflage unter dem Titel „Zeitblende<br />

1960“ am 21. und 22. august mit knapp 6.500<br />

besuchern einen regen Zuspruch. Viele fachlich<br />

interessierte zogen die Veranstaltungen


www.kommern.lvr.de<br />

„rückepferde und unimogs, waldarbeiten früher<br />

und heute“ und der „internationale Flechtermarkt“<br />

an, ebenso die Veranstaltungs-Klassiker „nach der<br />

ernte“, „Martinszug wie früher auf dem Dorf“ und<br />

„advent im Museum“.<br />

Mit seinen angeboten für Kinder, Jugendliche und<br />

erwachsene war das waldpädagogikZentrumeifel<br />

(wPZ) wieder wichtiger<br />

bestandteil des vielfältigen<br />

Vermittlungsprogramms. als<br />

einrichtung des Landesbetriebs<br />

wald und Holz nrw unterstützt<br />

das wPZ das Museum bei<br />

der historisch stimmigen<br />

bewirtschaftung seiner<br />

ausgedehnten waldflächen.<br />

infrastrukturelle Maßnahmen,<br />

umfangreiche sanierungen<br />

und eine rege bautätigkeit prägten den<br />

Freilichtbereich. in der Museumsbaugruppe<br />

„westerwald-Mittelrhein“ wurden wegstreifen<br />

für rollstuhlfahrer, Kinder- und bollerwagen<br />

angelegt. einige historische bauten erhielten<br />

neue reetdächer, die Thermobehandlung zur<br />

schädlingsbekämpfung wurde an zwei gebäuden<br />

durchgeführt. Mit einem aufwändigen nächtlichen<br />

schwertransport reisten im april ganze Teile der<br />

„gaststätte watteler“, eine für die frühen 1970er-<br />

Jahre typische Kneipe aus eschweiler über Feld, zu<br />

ihrem neuen standort in der baugruppe „Marktplatz<br />

Baugruppe Eifel (S. 48)<br />

Umzug per Schwertransport:<br />

Die „Gaststätte Watteler“ auf<br />

dem Weg ins Freilichtmuseum<br />

rheinland“. im Dezember konnte in der gaststätte<br />

bereits richtfest gefeiert werden. rund um einen<br />

Marktplatz ist die wiedererrichtung von wohn-,<br />

gemeinschafts- und gewerbebauten von der<br />

nachkriegszeit bis zum beginn der 1980er-Jahre<br />

vorgesehen, die die nach dem letzten Krieg rasch<br />

voranschreitende urbanisierung widerspiegeln.<br />

Für einen in der nähe der gaststätte stehenden<br />

Türkischstämmiges<br />

Ehepaar in der<br />

Ausstellung<br />

„verbunden?!“<br />

bungalow aus den 1960er-Jahren, der einst als<br />

Dienstwohnung des betreibers des früheren<br />

Museumsrestaurants „Haus Kahlenbusch“ diente<br />

und nun als baudenkmal der Zeitgeschichte in<br />

die neue baugruppe einbezogen wird, konnte eine<br />

komplette zeittypische Kücheneinrichtung sowie ein<br />

chippendale-wohnzimmer aus Quadrath-ichendorf<br />

übernommen werden. schließlich erwarb das<br />

Museum für die neue baugruppe im Dezember<br />

die komplette, im stil der 1960er-Jahre erhaltene<br />

einrichtung einer eisdiele aus der burbacher<br />

straße in bonn.<br />

49


50<br />

Mit 198.356 besucherinnen und besuchern im<br />

berichtsjahr wurde die besuchszahl des Vorjahres<br />

(202.868 gäste) trotz insgesamt sehr ungünstiger<br />

wetterlage annähernd erreicht. Der Trend zu einem<br />

immer größeren einzugsgebiet (benelux-Länder,<br />

westfalen etc.) hat sich auch <strong>2010</strong> fortgesetzt. in<br />

sachen kultureller bildung wurde am 28. april<br />

mit der stephanus-schule Zülpich-bürvenich die<br />

insgesamt vierte bildungspartnerschaft vereinbart.<br />

Die museumspädagogischen aktivitäten schlossen<br />

zum 1. advent mit einer werk-ausstellung von<br />

schulen des Kreises euskirchen ab: schülerinnen<br />

und schüler präsentierten eine phantasievolle<br />

ausstellung selbst gebastelter lebensgroßer engel.<br />

dAUERAUSStELLUNg<br />

• wirrheinländer<br />

www.kommern.lvr.de<br />

Zeitreise in die 1960er Jahre<br />

bei der ZeitBlende in Kommern<br />

wEchSELAUSStELLUNgEN<br />

• spielwelten aus Holz, 5.7.2009-11.4.<strong>2010</strong><br />

• verbunden?! – Leben im (rh)einwanderungsland.<br />

Verbundausstellung mit dem LwL-Freilichtmuseum<br />

Detmold/westfälisches Landesmuseum für Volkskunde,<br />

30.5.<strong>2010</strong>-8.5.2011<br />

• fremd/vertraut?! werkstattausstellung von schulen,<br />

20.6.<strong>2010</strong>-31.1.2011<br />

• Menschen machen Museum. Fotografien aus dem<br />

Jahr 1960 aus privaten alben, 20.8.<strong>2010</strong>-31.1.2011<br />

gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />

72 Veranstaltungen, darunter<br />

• Jahrmarkt anno dazumal, 3.4.-11.4.<br />

• rückepferde und unimogs. waldarbeiten damals<br />

und heute, mit 1. rheinischer Holzhauermeisterschaft,<br />

24./25.4.<br />

• internationaler Flechtermarkt, 3./4.7.<br />

• Zeitblende 1960. Das Museumsfest der<br />

erinnerungen, 21./22.8.<br />

• criminale <strong>2010</strong> in der nordeifel, 8.9.-11.9.<br />

• nach der ernte. rösser, Trecker, bäumerücker …,<br />

18./19.9.<br />

• Martinszug wie früher auf dem Dorf, 7.11.<br />

• advent im Museum, 27./28.11.<br />

BESoNdERE NEUERwERBUNgEN /<br />

ANKäUfE SAMMLUNg UNd BIBLIothEK<br />

• 2.290 Objekte, darunter eine sammlung Keramik<br />

der 1950er-Jahre mit 1.470 Objekten. ein großteil<br />

der neuzugänge waren schenkungen.<br />

REStAURIERUNg UNd KoNSERVIERUNg<br />

• in der restaurierungswerkstatt wurden<br />

122 Objekte restauriert oder konserviert.<br />

• schädlingsbekämpfung mittels Thermobehandlung<br />

der scheune aus Langenscheid und<br />

des Torhauses Hof aus Viersen-Hoser<br />

• behebung bauphysikalischer Mängel, ein decken<br />

historischer bauten mit reet und erneuerung<br />

mehrerer schadhafter Firste und gauben, zum<br />

beispiel am Hof aus brenig, an der scheune aus<br />

Langenscheid und dem Haus aus Mönchengladbach-engelbleck<br />

als Maßnahmen zur erhaltung<br />

der historischen bausubstanz<br />

tRANSLozIERUNg UNd wIEdERAUfBAU<br />

VoN gEBäUdEN<br />

• Fachwerkkonstruktion der Halle eines sägewerks<br />

aus nettersheim/eifel<br />

• abtragung, Überführung und wiederaufbau (rohbau<br />

bis Dachstuhl) der gaststätte „watteler“ aus<br />

eschweiler über Feld, richtfest am 16.12.<br />

MUSEUMS- UNd wALdPädAgogIK<br />

• 521 Führungen, 886 Projekte und workshops, davon<br />

238 walderlebnisprojekte des waldpäda gogik-<br />

Zentrumeifel (wPZ)<br />

• 14 gruppen-Teilnahmen an „schüler wohnen im<br />

Museum“<br />

• 23 Kindergeburtstage<br />

• 71 Kindergeburtstage des wPZ<br />

• waldspielgruppe des wPZ an 253 Tagen<br />

• ausleihen des Museumskoffers: 55<br />

• Vier schulpartnerschaften<br />

<strong>LVR</strong>-freilichtmuseum Kommern<br />

Auf dem Kahlenbusch<br />

53894 Mechernich-Kommern<br />

Tel 02443 9980-0, Fax 02443 9980-133<br />

Mail: kommern@lvr.de<br />

www.kommern.lvr.de<br />

Leitung: Dr. Josef Mangold


im LVr-Freilichtmuseum Lindlar, im Herzen des<br />

bergischen Landes etwa 30 Kilometer östlich von<br />

Köln, lässt es sich hautnah miterleben, wie die Menschen<br />

früher auf dem Land lebten. Das 25 Hektar<br />

große Museumsgelände wird größtenteils nach<br />

historischem Vorbild mit Pferd und Pflug bewirtschaftet<br />

und beherbergt selten gewordene heimische<br />

Tierrassen und Pflanzenarten. entsprechend seines<br />

untertitels „bergisches Freilichtmuseum für Ökologie<br />

und bäuerlich-handwerkliche Kultur“ hat die<br />

umweltpä dagogik einen zentralen stellenwert in der<br />

Museumsarbeit. Dies zeigt sich nicht nur in den ausstellungen<br />

und Veranstaltungen des Hauses, sondern<br />

auch in einem breiten workshopangebot für alt<br />

und Jung. Das LVr-Freilichtmuseum Lindlar versteht<br />

sich als eine einrichtung, die die agenda21 und deren<br />

Ziele allgemeinverständlich vermitteln und so die<br />

alltagskompetenzen der Menschen stärken will.<br />

auf grund des alleinstellungsmerkmals des LVr-<br />

Freilichtmuseums Lindlar mit dem schwerpunkt<br />

umweltpädagogik gibt es einen regen wissenstransfer<br />

mit regionalen wie überregionalen um-<br />

<strong>LVR</strong>-freilichtmuseum Lindlar<br />

weltverbänden. Die inhaltliche ausrichtung zielt auf<br />

die weitere Fokussierung von agenda21 relevanten<br />

Themen. Von besonderer bedeutung sind dabei die<br />

Qualifizierung des umweltpädagogischen angebots<br />

und die schaffung einer breiteren angebotsstruktur.<br />

als Museum für die region wird das LVr-Freilichtmuseum<br />

künftig noch aktiver als bisher Plattform<br />

für ehrenamtliches engagement sein.<br />

Die besuchszahlen des LVr-Freilichtmuseums<br />

Lindlar sind in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

gestiegen. im Jahr <strong>2010</strong> fanden über 100.000 gäste<br />

den weg in das Museum, rund 40 Prozent mehr<br />

als noch vor fünf Jahren. großen Zuspruch gab<br />

es wieder bei den zahlreichen Veranstaltungen. in<br />

Zusammenarbeit mit örtlichen Musikvereinen und<br />

Musikschulen konnte das Museum erstmalig „Musik<br />

im Museum“ präsentieren. Das große Dampfund<br />

Treckertreffen „Volldampf voraus“ mit internationaler<br />

beteiligung war mit rund 13.000 besuchern<br />

einer der Höhepunkte des Jahresprogramms. Mit<br />

der Translozierung und eröffnung des Kiosks aus<br />

wermelskirchen gewann das LVr-Freilichtmuseum<br />

51


52<br />

Das Strohballenhaus im Rohbau<br />

vor dem Verputzen<br />

Richtfest im Winter (S. 51)<br />

Der Kiosk aus Wermelskirchen: Anziehungspunkt<br />

für kleine und große Museumsbesucher<br />

Lindlar einen neuen Publikumsmagneten: Die<br />

Pächterinnen lassen den Kiosk als kleine Verkaufsstelle<br />

für allerlei süßigkeiten und spielsachen<br />

wieder aufleben. auch erwachsene finden dort<br />

zahlreiche erinnerungen an ihre Kindheit. an wochenenden<br />

und in den Ferien werden am „büdchen“<br />

zusätzliche Mitmach-aktionen angeboten.<br />

Die Doppel-ausstellung „Dem Licht entgegen“ und<br />

„Himmelfahrt und aschenkreuz“ präsentierte die<br />

geschichte von bräuchen und Traditionen im bergischen<br />

Land. Das ausstellungsprojekt wurde in Kooperation<br />

mit dem Familienpastoral des erzbistums<br />

Köln und dem Katholischen bildungswerk im Oberbergischen<br />

Kreis realisiert. in Zusammenarbeit mit<br />

dem LVr-institut für Landeskunde und regionalgeschichte<br />

erschien im november ein begleitbuch zu<br />

diesem ausstellungsprojekt, auch das umfangreiche<br />

begleitprogramm fand große resonanz.<br />

richtung weisend im bereich nachhaltiges und<br />

ökologisches bauen ist das neue strohballenhaus<br />

im Freilichtmuseum. nahezu vollständig wurde der<br />

mit strohballen ausgefachte Holzständerbau von<br />

den Handwerkern des Freilichtmuseums errichtet.<br />

Die strohballenbauweise ist energiesparend, da<br />

stroh als nachwachsender baustoff gute Dämmeigenschaften<br />

besitzt. im rund 60 m² großen gebäude<br />

finden sich zwei gruppenräume für museumspädagogische<br />

aktionen.<br />

<strong>2010</strong> wurde mit der erschließung der vierten, für die<br />

besucher noch unzugänglichen baugruppe begonnen.<br />

Der rohbau des ersten gebäudes, eine rekonstruktion<br />

der st. barbara-Kapelle aus rösrath-Hellenthal,<br />

ist abgeschlossen. in der neuen baugruppe<br />

soll ein steinbruch sowie ein bergbaustollen mit<br />

der dazu gehörigen infrastruktur entstehen, die<br />

durch eine Feldbahn mit den anderen baugruppen<br />

„Volldampf voraus“ auf dem Dampf-<br />

und Treckertreffen<br />

im Museumsgelände verbunden sein werden. Die<br />

errichtung der Kapelle gelang durch das herausragende<br />

engagement der ehrenamtlichen Helfer<br />

nahezu kostenneutral. insgesamt konnte das Freilichtmuseum<br />

das netzwerk von Personen, die das<br />

Museum aktiv und ehrenamtlich unterstützen, weiter<br />

ausbauen: Zum erstmalig veranstalteten „Museumsfreundefest“<br />

kamen rund 200 gäste.<br />

wEchSELAUSStELLUNgEN<br />

• „Ostereier-Kunst aus der ukraine“, Kooperation<br />

mit dem Ostereiermuseum in Kolomyia (ukraine)<br />

• Doppel-ausstellung „Dem Licht entgegen“ und<br />

„Himmelfahrt und aschenkreuz“, Kooperation mit<br />

dem referat Familienpastoral des erzbistums Köln<br />

gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />

• saisonauftakt mit buntem Osterfest, 4.4.<br />

• Tierkinder & schäfertag, 9.5.<br />

• gartenmarkt „Jrön un Jedön“, 29./30.5.<br />

• Museumsfest für groß und Klein, 20.6.<br />

• „Volldampf voraus“, 17./18.7.<br />

• nacht der schmiedefeuer, 6.8.<br />

• bauernmarkt, 28./29.8.<br />

• Musik im Museum, 12.9.<br />

• Obstwiesenfest, 3.10.<br />

• büdchenzauber, 24.10.<br />

• advent im Museum, 12.12.<br />

KoLLoqUIEN UNd tAgUNgEN<br />

• symposium „Textile wege“ über Textilproduktion<br />

und -recycling auch in historischem Kontext, 26.11.<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• „Dem Licht entgegen“ – winterbräuche zwischen<br />

erntedank und Mariä Lichtmess. Hg. von alois<br />

Döring, Michael Kamp und Mirko uhlig<br />

• Museumsführer für das LVr-Freilichtmuseum<br />

Lindlar. Hg. von Michael Kamp im auftrag des LVr


www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de<br />

Eröffnung der Ausstellung „Ostereierkunst aus der Ukraine“:<br />

v.l.n.r.: Dr. Jürgen Wilhelm, S.Em. Kyr Petro, Erzbischof von Kafa<br />

und Gotia, Jaroslava Tkachuk, Direktorin des Pysanky-Museums;<br />

Jurii Ovcharenko, Bürgermeister der Stadt Kolomyia<br />

gEBäUdE<br />

• richtfest der Kapelle Hellenthal<br />

• richtfest der schülerherberge gut Dahl<br />

• abbau des wohn-stallhauses nümbrecht-<br />

Lindscheid<br />

• aufbau des Kleinwohnhauses Hilden<br />

• eröffnung des Kiosks aus wermelskirchen<br />

• eröffnung des strohballenhauses<br />

• weiterer auf- und ausbau des Müllerhammers<br />

SAMMLUNg/NEUERwERBUNgEN<br />

• ausbau der sammlung zum bereich steinbruchindustrie<br />

im bergischen Land: erwerb eines seilbaggers,<br />

gebaut von der Fa. Krupp-Dolberg, baujahr<br />

1960; aufarbeitung von schienenmaterial für die<br />

geplante steinbruchbahn<br />

• sammlungserweiterung im bereich Landtechnik:<br />

erwerb eines Mistladekrans mit funktionsfähigem<br />

Verdampfermotor; Übernahme historischer werkstattgegenstände<br />

zur einrichtung eines historischen<br />

werkstattraumes<br />

PREISE UNd AUSzEIchNUNgEN<br />

• Verlängerung des eMas-Zertifikates (eco Management<br />

and audit scheme), verliehen von der iHK<br />

„Dem Licht entgegen“ zeigte Winterbräuche im Wandel der Zeit.<br />

für umweltfreundliches und nachhaltiges wirtschaften<br />

im täglichen betrieb.<br />

MUSEUMSPädAgogIK<br />

• 155 Führungen<br />

• 391 museumspädagogische aktionen<br />

• 29 aktionen im rahmen der Ferienprogramme<br />

• 91 ökologische seminare<br />

• 27 ökologische Führungen mit kostenloser Teilnahme<br />

• bildungspartnerschaften mit der Freien waldorfschule<br />

Oberberg und der gesamtschule Kürten<br />

(ackerbau-Projekte)<br />

• schulkooperationen mit der gemeinschaftshauptschule<br />

Lindlar (betriebspraktika; Kreativ ag)<br />

und der Janusz-Korczak-schule in Lindlar (Projekt<br />

streuobstwiese)<br />

• 22 gruppen swiM-schüler wohnen im Museum<br />

<strong>LVR</strong>-freilichtmuseum Lindlar<br />

Schloss Heiligenhoven, 51789 Lindlar<br />

Tel 02266 9010-0 Fax 02266 9010-200<br />

Mail: freilichtmuseum-lindlar@lvr.de<br />

www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de<br />

Leitung: Michael Kamp<br />

53


54<br />

<strong>LVR</strong>-Archäologischer Park Xanten /<br />

<strong>LVR</strong>-RömerMuseum<br />

Der LVr-archäologische Park Xanten ist Deutschlands<br />

größtes und bestbesuchtes archäolo gisches<br />

Freilichtmuseum. auf dem gelände der einzigen<br />

nicht überbauten römischen großstadt nördlich<br />

der alpen werden die Überreste der colonia ulpia<br />

Traiana, wie die Menschen ihre stolze Metropole<br />

einst nannten, geschützt, erforscht und anschaulich<br />

präsentiert.<br />

im weitläufigen grün des archäologischen Parks<br />

vermitteln originalgetreue nachbauten einen lebendigen<br />

eindruck von der römischen stadt. Die<br />

wissenschaftlichen rekonstruktionen des Hafentempels,<br />

der stadtmauer und des amphitheaters,<br />

aber auch von wohnhäusern und authentisch beheizbaren<br />

baderäumen entstanden nach jahrelangen<br />

ausgrabungen am originalen standort.<br />

Das 2008 eröffnete LVr-römerMuseum präsentiert<br />

die römische geschichte Xantens in einer spannenden<br />

ausstellung mit zahllosen Originalfunden aus<br />

der antiken stadt und den Legionslagern. Zusätzlich<br />

zu den bereits erhaltenen Preisen erhielt das<br />

Museum <strong>2010</strong> eine „auszeichnung guter bauten“<br />

durch den bund Deutscher architekten. auch in den<br />

aktuellen besuchszahlen zeigt sich der nachhaltige<br />

erfolg des neuen Hauses. nachdem das frisch eröffnete<br />

Museum und die damalige Parkerweiterung<br />

im Vorjahr zu einem enormen anstieg der besuche<br />

geführt hatten, etablierte sich der aPX <strong>2010</strong> mit<br />

über 575.000 besuchen in der spitzengruppe der<br />

zwanzig bestbesuchten Museen Deutschlands.<br />

Diese zwei Jahre verzeichneten den mit abstand<br />

stärksten Publikumszuspruch in der geschichte des<br />

LVr-archäologischen Parks Xanten.<br />

Höhepunkt der saison war das große Museumsfest<br />

im Juni. Vielfältige angebote für groß und Klein<br />

luden über 10.000 gäste zum Zuschauen und Mitmachen<br />

ins Museum ein. ein Publikumserfolg war<br />

auch die archäologische sonderausstellung: Die<br />

„schatzhäuser“ lockten ab september gut 75.000<br />

besucherinnen und besucher nach Xanten. erst-<br />

mals wurden zahlreiche Funde aus Xantener Pri-<br />

Beeindruckende Ausstellungsarchitektur<br />

vatsammlungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die<br />

und ein Museumserlebnis mit allen Sinnen:<br />

Offenheit, mit Das der neue die <strong>LVR</strong>-RömerMuseum<br />

privaten Leihgeberinnen und


www.apx.lvr.de<br />

Leihgeber ihre antiken schätze zur Verfügung stellten,<br />

zeigt ebenso wie das große interesse der Xantener<br />

bevölkerung, wie sehr das LVr-römerMuseum<br />

bereits in der Kulturlandschaft der region verankert<br />

ist.<br />

Zahlreiche weitere Veranstaltungen und neuerungen<br />

trugen zu einer erfolgreichen<br />

saison bei. bei den von<br />

Ostern bis september stattfindenden<br />

„römischen wochenenden“<br />

ergänzten vielfältige<br />

aktionen die ständigen angebote<br />

an den römischen werkstätten<br />

und am Kräuterstand.<br />

Parallel dazu wurde und wird<br />

das museumspädagogische<br />

angebot für unterschiedliche<br />

Zielgruppen stark erweitert.<br />

ein renner ist die neue<br />

Mitmach-Führung „stationen in der Legion“, bei der<br />

Kinder den werdegang römischer soldaten aktiv<br />

nachvollziehen können. besonders auf die wünsche<br />

von Lehrer innen und Lehrern zugeschnitten sind<br />

Römische Architektur in Xanten (S. 54)<br />

Antike Spielkultur und Kräuterstand<br />

bei den Römischen Wochenenden<br />

„Legionärinnen“ im 21. Jahrhundert<br />

vier neue Themenführungen, die anknüpfungspunkte<br />

an den schulunterricht auch jenseits der „klassischen“<br />

Fächer Latein und geschichte bieten.<br />

nach längerem umbau konnte im Frühjahr das<br />

restaurant in der römischen Herberge neu eröffnet<br />

werden. Für das leibliche wohl der gäste ist nun mit<br />

speisen nach römischen rezepten und zeitgemäßen<br />

gerichten wieder bestens gesorgt. in unmittelbarer<br />

nachbarschaft der Herberge wurden die arbeiten<br />

an drei römischen wohnhäusern in historischer<br />

Lehmbauweise fortgesetzt. in ihnen soll künftig<br />

Mitmach-<br />

Führung<br />

„Stationen<br />

in der Legion“<br />

55


56<br />

Bronzene Medusa und Bronzener Greifenkopf<br />

in der Ausstellung „Schatzhäuser“<br />

mit Vorführungen von römischen Handwerkern die<br />

wohn- und arbeitswelt der einfachen bevölkerung<br />

gezeigt werden. Dieses Projekt ist bestandteil eines<br />

umfangreichen Maßnahmenpakets im umfang von<br />

60 Millionen euro, mit dem der <strong>Landschaftsverband</strong><br />

rheinland in den kommenden Jahren weitere besucherangebote<br />

im gesamten Park errichtet.<br />

weitere neuerungen wurden direkt außerhalb der<br />

römischen stadtmauern geschaffen. im Frühjahr<br />

konnte in der niederung zwischen östlicher stadtmauer<br />

und rhein ein naturnaher auenwaldbewuchs<br />

angelegt werden. Mit über 700 bäumen und<br />

sträuchern entsteht dort ein naturlehrpfad, der die<br />

natürliche Vegetation am rheinufer in römischer<br />

Zeit nachempfindet. unweit entfernt erhalten die<br />

besucherinnen und besucher vor dem nordtor der<br />

colonia seit Jahresende einen eindruck davon, welcher<br />

anblick sich den römischen reisenden beim<br />

Verlassen der stadt einst bot. nach antikem Vorbild<br />

wurden dort erste, teils farbig bemalte grabsteine<br />

an der römischen straßentrasse aufgestellt.<br />

im neu hinzugekommenen Parkgelände setzte der<br />

<strong>Landschaftsverband</strong> die im Herbst 2009 begonnene<br />

große Forschungsgrabung fort. Die zu untersuchenden<br />

Flächen versprechen grundlegende erkenntnisse<br />

über die besiedlung im bislang wenig erforschten<br />

südwestlichen randbereich der römischen<br />

stadt. nach abschluss der ausgrabung soll dort ein<br />

Verwaltungs- und wissenschaftsbereich plus entdeckerforum<br />

für das Publikum errichtet werden.<br />

einen letzten Höhepunkt bot das Jahr <strong>2010</strong> im Dezember<br />

mit der Präsentation zweier neuer bände<br />

der Xantener berichte. neben neuen Forschungsergebnissen<br />

zum antiken namensgut des Xantener<br />

raumes ist darin der einzigartige Fund der römischen<br />

Torsionswaffe aus Xanten-wardt publiziert.<br />

Vielfältige museumspädagogische Angebote in Xanten<br />

wEchSELAUSStELLUNgEN<br />

• Hede bühl. skulpturen. 22.11.2009-21.2.<strong>2010</strong>,<br />

LVr-römerMuseum<br />

• andreas bee – Lavabo. 18.4.-8.8.<strong>2010</strong>,<br />

LVr-römerMuseum<br />

• schatzhäuser. Xantener antiken aus Privatbesitz<br />

und europäischen Museen. 19.9.<strong>2010</strong>-9.1.2011,<br />

LVr-römerMuseum<br />

gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />

• Museumsfest im LVr-römerMuseum. großes<br />

Fest für Familien, 12./13.6.<br />

• sommerfestspiele. Opern, Operetten und Musicals<br />

im amphitheater des aPX, 13.-29.8.<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• H.-J. schalles und D. schmitz (Hg.), schatzhäuser.<br />

Xantener antiken aus Privatbesitz und europäischen<br />

Museen. begleitbuch zur ausstellung<br />

• Xantener berichte bd. 17: st. weiß-König, graffiti<br />

auf römischer gefäßkeramik aus dem bereich der<br />

colonia ulpia Traiana/Xanten<br />

• Xantener berichte bd. 18: H.-J. schalles (Hg.),<br />

Die frühkaiserzeitliche Manuballista aus Xantenwardt<br />

PREISE<br />

• auszeichnung für das LVr-römerMuseum im<br />

rahmen des wettbewerbes „auszeichnung guter<br />

bauten“ durch den bund Deutscher architekten<br />

Linker niederrhein, 2.12.<br />

MUSEUMSPädAgogIK<br />

• ausweitung auf 11 unterschiedliche Führungen<br />

und 12 verschiedene Mitmachangebote in Park und<br />

Museum<br />

• 8.290 gebuchte Führungen und Mitmachangebote<br />

mit mehr als 145.000 Teilnehmenden in Park und<br />

Museum


www.apx.lvr.de<br />

Die neue Dauerausstellung<br />

Kaiser, Senat und Volk<br />

• 209 offene Führungen für erwachsene, 35 offene<br />

Führungen für Kinder<br />

• angebote zur sonderausstellung „schatzhäuser“:<br />

30 gebuchte Mitmachangebote für Kinder, je<br />

12 offene Führungen für erwachsene und Kinder<br />

• Offene Ferienworkshops an 30 Tagen im sommer<br />

und Herbst<br />

• neu im Programm: Kindergeburtstage in Park<br />

und Museum<br />

• 5 schulkooperationen, 3 bildungspartnerschaften<br />

BESoNdERE PRojEKtE<br />

• Fortführung der rekonstruktion von drei römischen,<br />

in historischer Lehmbautechnik ausgeführten<br />

wohnhäusern mit Förderung durch das Land<br />

nrw<br />

• Kräuterstand am garten der römischen Herberge,<br />

Vorführungen antiker Handwerkstechniken und<br />

Mitmachaktionen an allen wochenenden von Ostern<br />

bis september („römische wochenenden“)<br />

Entspannung auf den Wiesen des <strong>LVR</strong>-Archäologischen Parks<br />

• 22. internationale archäologische sommerakademie<br />

Xanten: Lehrgrabung für 30 studierende<br />

aus dem in- und ausland mit umfangreichem<br />

Programm angebot. Finanzierung der halbjährigen<br />

stelle der wissenschaftlichen Leitung durch die<br />

LVr-Kultur- und sozialstiftung, 19.7.-18.9.<br />

• große Forschungsgrabung im südwestlichen<br />

bereich der römischen stadt, fortlaufend<br />

<strong>LVR</strong>-Archäologischer Park Xanten/<br />

<strong>LVR</strong>-RömerMuseum<br />

Trajanstraße 4, 46509 Xanten<br />

Tel 02801 712-0, Fax 02801 712-149<br />

Mail: apx@lvr.de<br />

www.apx.lvr.de<br />

Leitung: Dr. Martin Müller<br />

57


58<br />

Max Ernst Museum Brühl des <strong>LVR</strong><br />

am 4. september 2005 wurde das weltweit erste<br />

und einzige Museum, das dem großen Dadaisten<br />

und surrealisten Max ernst gewidmet ist, in seiner<br />

geburtsstadt brühl eröffnet. <strong>2010</strong> feierte das Max<br />

ernst Museum brühl des LVr sein fünfjähriges bestehen<br />

und begrüßte die 300.0000ste besucherin.<br />

Halbjährlich wechselnde Leihgaben aus internationalen<br />

sammlungen beleben die Dauerausstellung<br />

und gewähren stets neue einblicke in das werk von<br />

Max ernst. im rahmen dieser „schausammlung<br />

im wechsel“ präsentierte das brühler Museum<br />

2009 erstmals in europa die exklusive Leihgabe des<br />

größten werkes von Max ernst „Pétales et jardin de<br />

la nymphe ancolie“ (blütenblätter und garten der<br />

nymphe ancolie) aus dem Kunsthaus Zürich.<br />

Diese Leihgabe konnte um ein Jahr bis <strong>2010</strong> verlängert<br />

werden. Darüber hinaus waren fünf bedeutende<br />

werke von Max ernst aus der Menil collection in<br />

Houston, Texas, für ein ganzes Jahr zu sehen.<br />

somit wurde die hervorragende Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Häusern fortgesetzt.<br />

auf grund der großen nachfrage verlängerte das<br />

Max ernst Museum die erfolgreiche ausstellung<br />

„David Lynch – Dark splendor“ um vier wochen bis<br />

zum 18. april <strong>2010</strong>. eine begehbare rauminstallation,<br />

gemälde, aquarelle, Zeichnungen, Lithografien,<br />

Fotografien sowie ein interaktives sounddesign<br />

führten die besucher durch die düstere, verstörende<br />

und unheimliche Traumwelt des renommierten<br />

us-amerikanischen regisseurs und Künstlers.<br />

Parallel zur ausstellung wurden Kurzfilme aus der<br />

akademiezeit von Lynch sowie sein spielfilm-Debüt<br />

„eraserhead“ gezeigt. noch während der Laufzeit<br />

der ausstellung wurde der Künstler für den goslarer<br />

Kaiserring <strong>2010</strong> benannt.<br />

Vom 22. Mai bis 26. september <strong>2010</strong> zeigte das<br />

Max ernst Museum „wrapped! Die Kunst von<br />

christo und Jeanne-claude aus der sammlung<br />

würth“ im gedenken an die 2009 verstorbene<br />

Jeanne-claude und zu ehren des außergewöhnlichen<br />

Künstlerpaares. Über 70 werke – collagen,<br />

Zeichnungen, skizzen, Objekte und Modelle –, die<br />

ihre wichtigsten Projekte widerspiegeln, wurden<br />

in Zusammenarbeit mit der sammlung würth ausgestellt<br />

und durch Fotografien von wolfgang Volz


www.maxernstmuseum.lvr.de<br />

ergänzt. begleitend zur ausstellung präsentierte<br />

das Max ernst Museum Dokumentarfilme zu den<br />

spektakulärsten Projekten des weltberühmten<br />

Künstlerpaars. am 15. Juni <strong>2010</strong>, zwei Tage nach<br />

seinem 75. geburtstag, war der Verhüllungskünstler<br />

im Max ernst Museum exklusiv zu gast und<br />

begeisterte 750 besucher mit seinem Vortrag.<br />

Zum ersten Mal in Deutschland stellte das Max<br />

ernst Museum vom 7. november <strong>2010</strong> bis zum<br />

30. Januar 2011 rund 65 Zeichnungen, Pastelle,<br />

aquarelle des französischen Künstlers sam szafran<br />

aus. Für diese Premiere gelang es dem Museum,<br />

zahlreiche Leihgaben aus privaten und öffentlichen<br />

sammlungen (centre Pompidou, Paris, Fondation<br />

giannada, Martigny/cH, Fondation Maeght, saint-<br />

Paul-de-Vence, Musée cantini, Marseille) zu gewinnen.<br />

Die werkauswahl umfasste raffinierte Pastelle,<br />

eindrucksvolle aquarelle, Kohlezeichnungen<br />

sowie Mischtechniken. Die ausstellung entstand<br />

in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum für<br />

Kunstgeschichte in Paris.<br />

Zwei ehefrauen von Max ernst wurden <strong>2010</strong> in<br />

kleineren ausstellungen gewürdigt. am 25. august<br />

Das Max Ernst Museum Brühl<br />

des <strong>LVR</strong> (S. 58)<br />

Christo bei seiner Lecture<br />

im Dorothea Tanning Saal<br />

Christo im Max Ernst Museum mit<br />

Museumsleiter Dr. Achim Sommer<br />

<strong>2010</strong> beging die amerikanische Künstlerin Dorothea<br />

Tanning, die mit Max ernst von 1946 bis zu seinem<br />

Tod 1976 verheiratet war, in new York ihren 100. geburtstag.<br />

als Hommage präsentierte das Max ernst<br />

Museum vom 25. august <strong>2010</strong> bis zum 30. Januar<br />

2011 grafische werke von Dorothea Tanning aus<br />

eigenen beständen.<br />

Der große wechselausstellungssaal im Max ernst<br />

Museum wurde am 18. Oktober <strong>2010</strong> feierlich nach<br />

Luise straus-ernst, der jüdischen Kunsthistorikerin<br />

und ersten Frau von Max ernst, benannt. Die<br />

einweihung erfolgte in anwesenheit von Dallas<br />

ernst, der ehefrau von Jimmy, des sohnes von<br />

Luise straus und Max ernst, und ihrer Kinder amy<br />

und eric ernst. Vom 19. bis zum 24. Oktober <strong>2010</strong><br />

würdigte das Max ernst Museum Luise straus<br />

(1893–1944) mit einer ausstellung.<br />

Das Max ernst Museum brühl des LVr durfte sich<br />

im april <strong>2010</strong> über eine großzügige schenkung der<br />

Max ernst gesellschaft an die stiftung Max ernst<br />

zur Präsentation in seiner ständigen sammlung<br />

sehr freuen. seitdem ist das gemälde „nocturne iV“<br />

der Öffentlichkeit zugänglich.<br />

59


60<br />

„Große Kunst in kleiner Hand“: Kooperation mit der<br />

Tageseinrichtung „An der Eckdorfer Mühle“<br />

wEchSELAUStELLUNgEN<br />

• David Lynch – Dark splendor. raum bilder Klang,<br />

22.11.2009–21.3.<strong>2010</strong>, verlängert bis 18.4.<strong>2010</strong><br />

• Max ernst – im garten der nymphe ancolie<br />

(schausammlung im wechsel), verlängert bis<br />

27.2.2011<br />

• werke von Max ernst aus der Menil collection,<br />

Houston (schausammlung im wechsel), 3.4.<strong>2010</strong>-<br />

3.4.2011<br />

• wrapped! Die Kunst von christo und Jeanneclaude<br />

aus der sammlung würth, 22.5.-26.9.<strong>2010</strong><br />

• große Kunst in kleiner Hand (Kooperation mit der<br />

Tageseinrichtung der stadt brühl „an der eckdorfer<br />

Mühle“), 10.7.-18.7.<strong>2010</strong><br />

• „zwischen dem inneren auge und der anderen<br />

seite der Tür“: Dorothea Tanning graphiken,<br />

Dorothea Tanning zum 100. geburtstag, 25.8.<strong>2010</strong>-<br />

30.1.2011<br />

• Luise straus-ernst – Kunsthistorikerin und<br />

Journalistin, 19.-24.10.<strong>2010</strong><br />

• schausammlung im wechsel, 1.11.<strong>2010</strong>-3.4.2011<br />

• sam szafran – Zeichnungen, Pastelle, aquarelle,<br />

7.11.<strong>2010</strong>-30.1.2011<br />

BESoNdERE VERANStALtUNgEN<br />

• 725 Jahre stadt brühl, 24.4. (freier eintritt für alle<br />

brühler bürgerinnen und bürger)<br />

• „Über Max ernst“: werner spies, Peter schamoni<br />

und Horst ehmke im gespräch, moderiert von<br />

Felicitas von Lovenberg, 2.5. (anlässlich der gleichnamigen<br />

Publikation)<br />

• Muttertag-special „Dorothea Tanning und Max<br />

ernst“, in Zusammenarbeit mit den brühler<br />

schloss konzerten, 9.5.<br />

• Vatertag-special: „wenn der Vater mit dem<br />

sohne …“, in Zusammenarbeit mit dem LVr-LandesMuseum<br />

bonn und den römerthermen Zülpich<br />

• Lecture of christo: Two works in Progress, 15.6.<br />

• Fünf Jahre Max ernst Museum, 4.9.<br />

Sam und Lilette Szafran während der Simultanübertragung der Eröffnungsreden<br />

• einweihung des Luise straus-ernst saales, 18.10.<br />

• Kinderveranstaltungsreihe „ab zu Max!“ (7 Termine)<br />

• 2 Kinderveranstaltungen davon eine musikalische<br />

schnitzeljagd durch das Museum, in Zusammenarbeit<br />

mit den brühler schlosskonzerten<br />

• 4 Veranstaltungen mit der Max ernst gesellschaft<br />

(Vorträge, Kuratorenführungen)<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• Jürgen wilhelm (Hg.): Über Max ernst, Köln <strong>2010</strong><br />

(in Zusammenarbeit mit dem Max ernst Museum<br />

brühl des LVr)<br />

• Jürgen Pech: Luise straus – Kunsthistorikerin und<br />

Journalistin, Max ernst Museum brühl des LVr <strong>2010</strong><br />

• Jürgen Pech: Max ernst, nocturne iV, 1967,<br />

eine schenkung der Max ernst gesellschaft,<br />

Max ernst Museum brühl des LVr <strong>2010</strong><br />

• werner spies: christo und Jeanne-claude –<br />

grenzverlegung der utopie, berlin <strong>2010</strong><br />

• Julia Drost / werner spies (Hg.): sam szafran,<br />

eine ausstellung im Max ernst Museum brühl des<br />

LVr in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum<br />

für Kunstgeschichte, Paris, Düsseldorf <strong>2010</strong><br />

(erschienen auch in Französisch und englisch)<br />

fILMVoRfühRUNgEN<br />

• Kurzfilme von David Lynch und sein erster spielfilm<br />

„eraserhead“, 2.1.-14.4.<br />

• Filmreihe David Lynch im Zoom Kino brühl<br />

anläss lich der ausstellung, Januar <strong>2010</strong><br />

• eraserhead-abend, Vortrag von christian Fischer<br />

mit Filmvorführung und Diskussion, 27.2.<br />

• Max ernst. Mein Vagabundieren – Meine unruhe,<br />

ein Film von Peter schamoni, 16.5. (internationaler<br />

Museumstag)<br />

• christo & Jeanne-claude: Valley curtain, running<br />

Fence, surrounded islands, christo in Paris und<br />

interview mit christo, an 13 wochenenden,<br />

Mai–september <strong>2010</strong>


www.maxernstmuseum.lvr.de<br />

Einweihung des Luise Straus-Ernst Saales mit Amy Ernst, Dr. Sommer,<br />

Eric Ernst, Prof. Werner Spies, Dallas Ernst, Dr. Wilhelm (v. l. n. r.)<br />

• christo & Jeanne-claude: Dem deutsche Volke –<br />

Verhüllter reichstag, 1971-1995, 1.7.-26.9.<br />

• christian bau, artur Dieckhoff: Zwiebelfische.<br />

Jimmy ernst, glückstadt – new York, Hamburg<br />

<strong>2010</strong>, 19.-24.10.<br />

ERwERBUNgEN<br />

• Max ernst, nocturne iV, 1967, Öl auf Holz, schenkung<br />

der Max ernst gesellschaft an die stiftung<br />

Max ernst zur Präsentation im Max ernst Museum<br />

brühl des LVr<br />

• 17 fotografische Max ernst-Porträts, entstanden<br />

zwischen 1930 und 1966, erworben durch die stiftung<br />

Max ernst, gefördert durch die Kreissparkasse<br />

Köln aus Mitteln der Lotterie „Ps-sparen und gewinnen“<br />

MUSEUMSPädAgogIK<br />

• 11 Themenführungsangebote zur schausammlung<br />

im wechsel<br />

• 12 Themenangebote für Kunstgespräche zur<br />

schausammlung im wechsel<br />

• 8 Führungsangebote zu sonderausstellungen<br />

• regelmäßiges angebot von Familienführungen,<br />

jeden ersten sonntag im Monat und bei besonderen<br />

anlässen<br />

• 4 Ferienworkshops für Kinder<br />

• Familienworkshops zu 725 Jahre stadt brühl, zum<br />

Dr. Achim Sommer, Hans-Dieter Gerhards (Max Ernst Gesellschaft),<br />

Dr. Jürgen Wilhelm und der Brühler Bürgermeister Michael Kreuzberg<br />

bei der Übergabe der Schenkung „Nocturne IV“ an die Stiftung Max Ernst<br />

zur Präsentation im Max Ernst Museum.<br />

Muttertag, Vatertag sowie nach den 9 Kindervorstellungen<br />

(ab zu Max! und brühler schlosskonzerte)<br />

• ganzjährig offene Kinderwerkstatt an sonntagen<br />

• 7 Themenworkshopangebote für Kinder und<br />

Jugendliche<br />

• 7 Themenworkshopangebote für erwachsene<br />

• geburtstag für erwachsene (18 buchungen)<br />

• 11 Kindergeburtstagsprogramme (23 buchungen)<br />

• regelmäßiges angebot von 11 workshopthemen<br />

für schulklassen<br />

• regelmäßiges angebot von 5 Themen für werkgespräche<br />

für schulen<br />

• Projekt „Max & Mein’s“ mit dem Max-ernst-gymnasium<br />

brühl: schüler führen durch das Museum<br />

(Jahresprojekt mit Führung am 11.7.)<br />

• 10 Lehrerfortbildungen<br />

• gesamt: 604 Führungen mit 6.733 Teilnehmenden,<br />

206 workshops mit 2.812 Teilnehmenden<br />

Max Ernst Museum Brühl des <strong>LVR</strong><br />

Comesstraße 42 / Max-Ernst-Allee 1<br />

D-50321 Brühl<br />

Tel 02232 5793-116, Fax 02232 5793-130<br />

Mail: info@maxernstmuseum.de<br />

www.maxernstmuseum.lvr.de<br />

Leitung: Dr. Achim Sommer<br />

61


62<br />

<strong>LVR</strong>-zentrum für Medien und Bildung<br />

Das LVr-Zentrum für Medien und bildung (LVr-<br />

ZMb), getragen durch den <strong>Landschaftsverband</strong><br />

rheinland und die Landeshauptstadt Düsseldorf, ist<br />

öffentlicher Dienstleister für Medien in bildung und<br />

Kultur. Zu den medienspezifischen Dienstleistungen<br />

zählen Fortbildungen im bereich Medienbildung, die<br />

Produktion von Medien sowie die archivierung von<br />

Foto und Film. ergänzt wird dieses aufgabenspektrum<br />

durch die Medienberatung nrw – gemeinsam<br />

mit dem LwL-Medienzentrum für westfalen im auftrag<br />

des Landes nrw und der Landschaftsverbände<br />

rheinland und westfalen-Lippe sowie durch das<br />

Landeszentrum schulmanagement nrw ebenfalls<br />

im auftrag des Landes nrw.<br />

ein Hauch von croisette wehte am 28. april <strong>2010</strong><br />

über der Lichtburg in essen. Mit einer glanzvollen<br />

Premiere wurde in anwesenheit des regisseurs<br />

ian Dilthey, aller Hauptdarsteller und zahlreicher<br />

Prominenz aus Kultur und Politik der spielfilm<br />

„eines Tages…“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit<br />

der uraufführung schloss die Produktionsphase<br />

des aufwändigsten Filmprojekts, für das das LVr-<br />

Zentrum für Medien und bildung bislang verant-<br />

wortlich zeichnete, erfolgreich ab. Das ambitionierte<br />

Demenz-Projekt, beauftragt durch die LVr-Kliniken,<br />

wurde vom LVr-ZMb als Mediendienstleister für<br />

den <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland in enger Zusammenarbeit<br />

mit und unter wissenschaftlicher<br />

Leitung der gerontopsychiatrischen abteilung der<br />

LVr-Klinik Düsseldorf durchgeführt. Hauptanliegen<br />

der gesamten Produktion war es, pflegende angehörige<br />

bei der Versorgung an Demenz erkrankter<br />

Patienten im gewohnten umfeld möglichst effektiv<br />

zu unterstützen, um eine häusliche Pflege so lange<br />

wie möglich zu gewährleisten.<br />

„eines Tages …“ lief in <strong>2010</strong> erfolgreich auf Festivals<br />

im in- und ausland, so beim internationalen Filmfest<br />

Montreal, bei den 32. biberacher Filmfestspielen<br />

oder beim 21. internationalen Filmfest emdennorderney.<br />

beim 21. Kinofest Lünen gewann “eines<br />

Tages …” den Hauptpreis, die Lüdia. Öffentliche Präsentationen<br />

wurden auf Fachmessen und Kongressen<br />

veranstaltet – so auf dem 6. Kongress der Deutschen<br />

alzheimer gesellschaft e.V. in braunschweig<br />

und auf der reHacare in Düsseldorf. Die anhaltende<br />

aufmerksamkeit für den spielfilm ist nicht


www.medien-und-bildung.lvr.de<br />

zuletzt der bereitschaft der Hauptdarsteller zu<br />

verdanken, sich auch weiterhin in der Öffentlichkeit<br />

und in den Medien für das wichtige Thema stark zu<br />

machen. Die startauflage von 10.000 exemplaren ist<br />

zum Jahresende <strong>2010</strong> annähernd vergriffen – der<br />

Verkaufserfolg ist gleichermaßen beleg für den<br />

hohen beratungsbedarf bei betroffenen wie für die<br />

Qualität des Produktes. Für 2011 sind die neuauflage<br />

der DVD-box, die Produktion einer barrierefreien<br />

blue-ray-Disc und ausstrahlungen im deutschsprachigen<br />

Fernsehen geplant.<br />

Das angebot an bildungsmaterialien<br />

im internet wächst beständig, die suche<br />

nach substantiell hochwertigen<br />

unterrichtsmaterialien gestaltet sich<br />

dagegen mitunter schwierig. Mit der<br />

bildungssuchmaschine learn:line nrw<br />

stellt die Medienberatung nrw eine<br />

zentrale Datenbank bereit, in der Lernund<br />

bildungsmedien unterschiedlicher<br />

Quellen zum direkten Download zur<br />

Verfügung stehen und damit den Lehrerinnen<br />

und Lehrern die nutzung digitaler Medien<br />

im unterricht erleichtern. Der Datenpool umfasst<br />

zurzeit über 14.000 bildungsmedien und ermöglicht<br />

über eine differenzierte suche das auffinden<br />

der von den Lehrkräften gewünschten Materialien.<br />

alle gefundenen inhalte können umgehend genutzt<br />

werden, direkt online oder per Download. Dazu<br />

gehören neben eDMOnD nrw-Medien auch praxisorientierte<br />

Materialien von Lehrer-Online und<br />

Lernmodule.net. Jüngster Kooperationspartner ist<br />

die siemens-stiftung, deren rund 2.300 digitale unterrichtsmaterialien<br />

nun ebenfalls über learn:line<br />

nrw recherchierbar sind. immer mehr anbieter<br />

von Onlinemedien im bildungsbereich erkennen<br />

den strategischen Vorteil, über eine zentrale suche<br />

gefunden zu werden und möchten diesen service<br />

<strong>LVR</strong>-Dezernentin Milena Karabaic am<br />

vom <strong>LVR</strong>-ZMB geplanten Touchscreen-Tisch<br />

in der Alten Synagoge Essen (S. 62)<br />

Mit der Bildungssuchmaschine<br />

learn:line NRW stellt die Medienberatung<br />

NRW eine zentrale Datenbank bereit<br />

nutzen – zum Vorteil der Lehrerinnen und Lehrer<br />

in nrw. in einem nächsten schritt wird es möglich<br />

sein, das learn:line nrw-suchfenster in die Lernplattform<br />

der schule zu integrieren. gefundene<br />

Lernmittel können so für die inhaltliche arbeit in<br />

der Lernplattform bzw. den dort angelegten Klassenräumen<br />

bereitgestellt werden. entwickelt wurde<br />

learn:line nrw gemeinsam von der Medienberatung<br />

nrw, LVr-infoKom, den kommunalen rechenzentren<br />

regioiT aachen und KrZn sowie d-nrw.<br />

AUSStELLUNgEN<br />

• bert Müller-schwanneke – Düsseldorf. ein neubeginn,<br />

17.9.-15.10.<strong>2010</strong> im rathaus Düsseldorf<br />

Dr. Jürgen Wilhelm,<br />

Annekathrin Bürger<br />

und Horst Janson<br />

(v.l.) bei der<br />

Premiere von<br />

„Eines Tages ...“<br />

in der Lichtburg<br />

in Essen<br />

gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />

• 5. Tag der archive, 6./7.3., Düsseldorf<br />

• bildungsmesse didacta: einzelstand des LVr-<br />

ZMb, gemeinsamer stand von Medienberatung<br />

nrw und schulmanagement nrw mit dem Ministerium<br />

für schule und weiterbildung nrw sowie<br />

Kooperationsstand des LVr-ZMb mit infoKom und<br />

Fronter gmbH, 16.-20.3., Köln<br />

• Durchführung des Forums „unterrichtspraxis“, gemeinsam<br />

mit Vds bildungsmedien e.V. und dem Msw<br />

• Durchführung der Fachtagung „englisch“ in<br />

Kooperation mit dem Msw und dem Vds<br />

63


www.medien-und-bildung.lvr.de<br />

64<br />

• Premiere des spielfilms „eines Tages …“ am 28.4.,<br />

Lichtburg essen<br />

• 25. KinderKinoFest Düsseldorf <strong>2010</strong>, 4.-10.11.<br />

• Kongress „Medien.nutzen“, 20.11., essen<br />

KoLLoqUIEN UNd tAgUNgEN<br />

• Fachtagung „interaktive Tafeln“, 22.1., Düsseldorf,<br />

LVr-ZMb<br />

• informationsveranstaltung „ich-will-lernen.de in<br />

der Hauptschule“, 11.3., Düsseldorf, LVr-ZMb<br />

• schulträgertagung „Lern-iT – effizienzsteigerung<br />

und Kostenoptimierung“, 14.4., Düsseldorf, LVr-ZMb<br />

• Fachsymposium für die beobachtenden im eignungsfeststellungsverfahren<br />

(eFV), 2.7., Düsseldorf<br />

• nrw-Forum kommunale Medienzentren <strong>2010</strong>,<br />

22.-24.9., aachen<br />

• Fachtagung „bildungspartner nrw – Musikschule<br />

und schule“, 27.10., Düsseldorf<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• imagebroschüre Medien. beratung, Themen und<br />

Handlungsfelder der Medienberatung nrw<br />

• bildungspartner nrw – gemeinsam schule stärken,<br />

eine Planungshilfe für schulen – argumente,<br />

schritte, unterstützung<br />

• Fachmagazin Medienbrief (2 ausgaben)<br />

MEdIENPRodUKtIoNEN<br />

• Filmproduktionen u. a.: „eines Tages…“ spielfilm<br />

und Demenz-Themenfilme; eröffnungsfilm Deutsches<br />

röntgenmuseum remscheid; DVD-Video<br />

& rOM „eDMOnD nrw – aus der Praxis für die<br />

Praxis“; DVD-Video & rOM „Mühlenregion rheinland“;<br />

DVD-Video „waldnachbarschaft bladersbach“;<br />

DVD-Video „Von Fischen und Männern – Die<br />

Fischerei-bruderschaft an der bergheim von sieg“;<br />

DVD-Video „im sommer näher am Himmel… - Der<br />

wald als letzte ruhestätte “; DVD-Video „Qualitätsanalyse<br />

an schulen“ für Medienberatung nrw und<br />

Ministerium; DVD-Video „Heimerziehung heute”;<br />

DVD-Video imagefilm „LVr – rund um die uhr“; gebärdensprachvideos<br />

für den LVr-archäologischen<br />

Park Xanten, PDa-Führung im LVr-römerMuseum<br />

• audioproduktionen u. a.: audioguides für das<br />

Deutsche röntgenmuseum remscheid; audioguides<br />

und Musik-Hörstation für die alte synagoge<br />

essen; aufnahme historischer Texte und Produktion<br />

eines Hörspiels für das LwL-Freilichtmuseum<br />

Hagen; audioführung für das schausteller Museum<br />

essen; Hörstationen für das Fischereimuseum<br />

Troisdorf-bergheim und für das LVr-römer<br />

Museum Xanten<br />

• webdesign u. a.: webauftritt KuLaDig; internetportal<br />

rheinische geschichte; web-relaunch LVrinstitut<br />

für Landeskunde und regionalgeschichte;<br />

webauftritt LVr-iLr-Mitmachwörterbuch<br />

• Medienplanung: alte synagoge essen; Deutsches<br />

röntgenmuseum remscheid<br />

• Fotodigitalisierung u. a.: negative aus dem nachlass<br />

des Fotografen albert renger-Patzsch (archiv<br />

der Fa. scHOTT) für die ausstellung „es ist ein<br />

unendliches Kreuz, glas zu machen“ im auftrag<br />

des LwL; 1.193 historische urkunden für das stadtarchiv<br />

Düsseldorf<br />

PREISE<br />

• exaMedia-Preisverleihung: Prämierung herausragender<br />

abschlussarbeiten künftiger Lehrkräfte<br />

zur Mediennutzung in schule und unterricht im<br />

rahmen der bildungsmesse didacta<br />

BESoNdERE PRojEKtE<br />

• weiterentwicklung des landesweiten Mediendienstes<br />

eDMOnD nrw<br />

• evaluation des eignungsfeststellungsverfahrens (eFV)<br />

• webauftritt der regionalen bildungsnetzwerke in<br />

den Kreisen und kreisfreien städten<br />

<strong>LVR</strong>-zentrum für Medien und Bildung<br />

Bertha-von-Suttner-Platz 1, 40227 Düsseldorf<br />

Tel 0211 27040-0, Fax 0211 27404-3200<br />

Mail: info.medien-und-bildung@lvr.de<br />

www.medien-und-bildung.lvr.de<br />

Leitung: Michael Thessel


Die Kulturlandschaftpflege im LVr-Fachbereich<br />

umwelt betreut eine Vielzahl von Projekten zum<br />

erhalt unserer vielfältigen rheinischen Kulturlandschaften.<br />

Der Fachbereich möchte eine vielseitige<br />

und umfassende beschäftigung mit dem heimatlichen<br />

umfeld fördern und so zu dessen erhalt und<br />

behutsamer entwicklung ermuntern. Zunehmend<br />

stehen barrierefreie angebote für Menschen mit<br />

Handicaps im Mittelpunkt. Die selbstständige nutzung<br />

von Kultur- und naturangeboten sowie von<br />

erholungs- und Kulturlandschaftsbereichen wird<br />

in allen Tätigkeitsbereichen des LVr-Fachbereichs<br />

umwelt berücksichtigt, besonders bei Projekten der<br />

rheinischen naturparke und des netzwerks der<br />

biologischen stationen sowie bei der beschreibung<br />

der wege der Jakobspilger.<br />

wEgE dER jAKoBSPILgER IM RhEINLANd<br />

im september <strong>2010</strong> wurde mit dem weg von Dortmund<br />

nach aachen der sechste weg der Jakobspilger<br />

im rheinland offiziell eröffnet. band 9 der<br />

reihe der „Jakobswege“ beschreibt begleitend<br />

dieses Teilstück des Pilgerwegnetzes als beitrag<br />

Kulturlandschaftspflege<br />

der Landschaftsverbände rheinland und westfalen-<br />

Lippe zum europäischen Kulturhauptstadtjahr<br />

ruHr.<strong>2010</strong>. Der LVr-Fachbereich umwelt unterstützte<br />

über sechs Monate die aktion eurOPa<br />

cOMPOsTeLa <strong>2010</strong>, bei der Menschen aus ganz europa<br />

sich an einem staffellauf über 20.000 km nach<br />

santiago de compostela beteiligten. Vier der sieben<br />

wege, die durch Deutschland verliefen, führten über<br />

die vom LVr erschlossenen rheinischen wege.<br />

KULAdIg UNd KULAKoMM<br />

Mit dem slogan „aus dem Karteikasten in die<br />

digitale welt“ wurde das Kulturlandschaftsinformationssystem<br />

KuLaDig in der Version 3.0 auf der<br />

intergeo in Köln vom 6. bis 9. Oktober <strong>2010</strong> der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt. KuLaDig wird durch den<br />

LVr und das Landesamt für Denkmalpflege Hessen<br />

betrieben. Daten zur Kulturlandschaft werden<br />

in Karten- und Textform angeboten, unterstützt<br />

durch Fotos, Tondokumente sowie Filmsequenzen.<br />

Planungsvorhaben, touristische Konzepte, Kulturlandschaftsführungen,<br />

schulunterricht und vieles<br />

mehr lassen sich mit der webanwendung besser<br />

65


66<br />

Erzählabend zu den rheinischen Mühlen<br />

Lenné-Garten in Trentham (S. 65)<br />

Bergische Landpartie<br />

planen. KuLaDig bildet die basisanwendung für die<br />

Zukunftsaufgabe, informationen zum Kulturellen<br />

erbe des rheinlandes gemäß nationaler und internationaler<br />

standards dauerhaft für die Öffentlichkeit<br />

zur Verfügung zu stellen.<br />

Fest vernetzt mit KuLaDig ist das von der Deutschen<br />

bundesstiftung umwelt (Dbu) finanzierte<br />

Projekt „KuLaKomm – Kulturlandschaftsschutz auf<br />

kommunaler ebene“. Möglichst zahlreich sollen an<br />

Kulturlandschaftspflege interessierte Menschen<br />

ihr wissen in KuLaDig einspeisen oder KuLaDig als<br />

informationsquelle nutzen. am beispiel von drei<br />

stadtbezirken der europäischen Kulturhauptstadt<br />

<strong>2010</strong> essen, wurden Vermittlungsideen entwickelt.<br />

so konnten in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule<br />

essen Kulturlandschaftsführerinnen lernen,<br />

wie mithilfe von KuLaDig recherchen und Planungen<br />

für Kulturlandschaftsführungen durchgeführt<br />

werden können.<br />

BEREItStELLUNg VoN PfLANzgUt zUR ERhALtUNg<br />

UNd wIEdERhERStELLUNg hISto-<br />

RISch BEgRüNdEtER LANdSchAftSBILdER<br />

seit über 20 Jahren stellt der LVr-Fachbereich<br />

umwelt für geeignete Flächen auf antrag Privatpersonen,<br />

Vereinen und Kommunen Pflanzgut zur<br />

Verfügung. im Jahr <strong>2010</strong> konnte die rheinische<br />

Kulturlandschaft mit 1.100 bäumen sowie 4.850<br />

sträuchern aufgewertet werden. bemerkenswert<br />

war neben der umfangreichen Förderung alter,<br />

regionaltypischer Obstsorten und damit dem erhalt<br />

von gut 15 ha streuobstwiesen die unterstützung<br />

von umweltbildungsprojekten im bergischen Land<br />

sowie Dorfverschönerungsvereinen im Vorfeld der<br />

Landesgartenschau 2014 in Zülpich.<br />

BERgISchE LANdPARtIE<br />

am 4.7.<strong>2010</strong> präsentierten in bensberg erstmalig<br />

regionale anbieter im rahmen der vom LVr, der<br />

Thomas-Morus-akademie und dem Kardinal schulte<br />

Haus veranstalteten „bergischen Landpartie“<br />

landwirtschaftliche Produkte und bergische spezia-<br />

Gruga-Park barrierefrei<br />

litäten. Die Palette reichte von wasser und saft über<br />

Honig und Käse bis zu Fleisch und Forellen. regionale<br />

erzeugerverbände und biologische stationen<br />

stellten ihre arbeit vor und machten ihre beiträge<br />

zum erhalt einer reich gegliederten Kulturlandschaft<br />

deutlich. 1.500 gäste überzeugten sich von<br />

der Vielfalt und Qualität der regionalen angebote<br />

und erzeugnisse.<br />

dAS EURoPäISchE gARtENNEtzwERK EghN<br />

als Partner im egHn präsentiert der LVr die bedeutung<br />

rheinischer Parks und gärten in einem<br />

europäischen Kontext. Mit seiner arbeit für das<br />

„grüne Kulturerbe“ zeigt sich der LVr auch in den<br />

kommenden Jahren erfolgreich: ein vom LVr, LwL<br />

und schloss Dyck konzipiertes Projekt, reisen in<br />

die rheinischen (und westfälischen) egHn-gärten<br />

touristisch zu erschließen, wird vom Land nrw im<br />

rahmen der Ziel 2-Förderung unterstützt.<br />

tAg dES BAUMES<br />

Das Kuratorium „baum des Jahres“ hat <strong>2010</strong> die<br />

Vogelkirsche (Prunus avium) als baum des Jahres<br />

bestimmt. am Tag des baumes, der seit 1952 am<br />

25. april gefeiert wird, werden zahlreiche dieser<br />

bäume gepflanzt, um deren dauerhafte erhaltung<br />

für die nächsten generationen sicherzustellen.<br />

auch der LVr beteiligte sich <strong>2010</strong> wieder an diesem<br />

bundesweiten aktionstag. so wurden mit finanzieller<br />

unterstützung und Koordination des LVr-<br />

Fachbereichs umwelt auf standörtlich geeigneten<br />

LVr-Liegenschaften insgesamt neun Vogelkirschen<br />

gepflanzt: in den LVr-Freilichtmuseen Lindlar und<br />

Kommern, dem LVr-archäologischen Park Xanten,<br />

dem LVr-Klinikum essen, der LVr-Jugendhilfe<br />

rheinland in solingen und den LVr-Förderschulen<br />

Leichlingen und essen.<br />

MühLEN UNd häMMER LINKS UNd<br />

REchtS dES RhEINS<br />

Von den windmühlen im nördlichen rhein-erft-Kreis,<br />

den Hämmern in den bachtälern des bergischen


www.kultur.lvr.de<br />

Landes bis zu den wasserkraftanlagen an agger und<br />

wiehl findet man in der Mühlenregion rheinland<br />

spuren der nutzung von wind- und wasserkraft.<br />

Das regionale<strong>2010</strong>-Projekt unter Federführung des<br />

LVr-Fachbereichs umwelt leistete einen beitrag<br />

zum erhalt dieser wichtigen bestandteile der rheinischen<br />

Kulturlandschaft und des kulturellen erbes.<br />

so wurden Pfingstmontag <strong>2010</strong> am Mühlentag mehr<br />

als zehntausend gäste in den Mühlen und Hämmern<br />

empfangen, geführt und bewirtet. bei der erzählreise<br />

durch die rheinischen Mühlen im Herbst hörten an<br />

fünf unterhaltsamen abenden gäste geschichten<br />

und Musik rund um das Thema Mühlen am authentischen<br />

Veranstaltungsort.<br />

PUBLIKAtIoNEN<br />

• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland (Hg.): inward and<br />

Outward Views – garden, architecture, Landscape.<br />

arbeitsstudie 38, Köln <strong>2010</strong><br />

• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland (Hg.): Landschaft<br />

und gesundheit. Tagungsbericht. beiträge zur Landesentwicklung<br />

62, Köln <strong>2010</strong><br />

• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland/<strong>Landschaftsverband</strong><br />

westfalen-Lippe (Hg.): Jakobswege - wege der<br />

Jakobspilger in rheinland und westfalen, band 9,<br />

in 9 etappen von Dortmund über essen und Düsseldorf<br />

nach aachen, mit einer Variante über Mülheim<br />

an der ruhr und Duisburg, Köln <strong>2010</strong><br />

• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland (Hg.): Projektdossier<br />

Mühlen und Hämmer links und rechts des<br />

rheins, Köln <strong>2010</strong><br />

• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland mit den biologischen<br />

stationen rheinland (Hg.): Lokale und regionale<br />

Obstsorten im rheinland – vom aussterben<br />

bedroht!, Köln <strong>2010</strong><br />

tAgUNgEN UNd VERANStALtUNgEN<br />

• Fachtagung: naturschutz und Kulturlandschaft,<br />

in Zusammenarbeit mit der Landesgemeinschaft<br />

naturschutz und umwelt nordrhein-westfalen,<br />

Dormagen-Knechtsteden, 26.-27.5.<br />

• Tag des baumes, 25.4.<br />

• 5. internationaler Labyrinthkongress, in Zusammenarbeit<br />

mit dem Labyrinth euskirchen e. V., 2.-5.9.<br />

• 17. Deutscher Mühlentag, in Zusammenarbeit mit<br />

der Deutschen gesellschaft für Mühlenkunde und<br />

Mühlenerhaltung e.V., 24.5.<br />

• erzählreise in die Mühlenregion rheinland: geschichten<br />

und Musik in rheinischen wind- und wassermühlen.<br />

Oelchenshammer 3.9., gammersbacher<br />

Mühle 24.9., Thielenmühle 25.9., grottenhertener<br />

windmühle 8.10., wülfingmuseum, 9.10.<br />

• workshop: Die Mühle als Denkmal, gymnicher<br />

Mühle, erftstadt, 8.10.<br />

• bergische Landpartie, bensberg, 4.7.<br />

• Pflanzfest im rheinischen Obstsortengarten. ein<br />

Fest der nabu-naturschutzstation Haus wildenrath<br />

und dem <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland, wegberg,<br />

20.11.<br />

• Präsentation KuLaDig als Vermittlungswerkzeug<br />

auf dem „Tag der begegnung“, essen, 27.6.<br />

• Präsentation KuLaDig Version 3.0 auf der intergeO,<br />

Köln, 5.-7.10.<br />

• Veranstaltung einführung in KuLaDig, rheinischer<br />

Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz<br />

e.V. und LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum,<br />

abtei brauweiler, 27.9.<br />

• Volkshochschul-Kurs einführung in KuLaDig, VHs<br />

essen und KuLaDig/KuLaKomm, essen, 6./7.11.<br />

• enthüllung der Jakobsweg-stele am Pilgerweg<br />

nijmegen-Köln vor dem „Klöske“ in Krefeld-uerdingen,<br />

29.5.<br />

• Pilgerstabübergabe der Landesräte auf dem Hellweg<br />

an der westfälisch-rheinischen grenze, 7.7.<br />

• eröffnung des wegs der Jakobspilger essenaachen<br />

über den Hellweg und seine Fortsetzung<br />

über die Via regia nach aachen, Vorstellung des<br />

begleitenden buchs, 10.9.<br />

• enthüllung der Jakobsweg-stele am Pilgerweg<br />

nijmegen-Köln in wesel-büderich, 11.9.<br />

Kulturlandschaftspflege<br />

dezernat für Kultur und Umwelt<br />

<strong>LVR</strong>-fachbereich Umwelt<br />

Ottoplatz 2, 50679 Köln<br />

Tel 0221 809-3789, Fax 0221 809-2461<br />

Mail: adolf.attermeyer@lvr.de<br />

Leitung: Adolf Attermeyer<br />

67


LVr-Dezernat Kultur und umwelt<br />

LVr-Fachbereich Kultur, Ottoplatz 2, 50679 Köln<br />

Telefon 0221 809-7685, Telefax 0221 809-3373<br />

www.kultur.lvr.de

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