LVR-Kulturbericht 2010 - Landschaftsverband Rheinland
LVR-Kulturbericht 2010 - Landschaftsverband Rheinland
LVR-Kulturbericht 2010 - Landschaftsverband Rheinland
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<strong>LVR</strong>-Dezernat Kultur und Umwelt<br />
<strong>LVR</strong>-<strong>Kulturbericht</strong><br />
Kultur im <strong>Rheinland</strong>, Kultur in Europa<br />
<strong>2010</strong>
02<br />
Inhalt<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
<strong>Landschaftsverband</strong> rheinland<br />
LVr-Dezernat Kultur und umwelt<br />
Ottoplatz 2<br />
50679 Köln-Deutz<br />
Tel 0221 809-3786<br />
Fax 0221 809-1901<br />
Mail: kultur@lvr.de<br />
www.kultur.lvr.de<br />
Grußwort 03<br />
Vorwort 04<br />
Aufgaben und Budget 06<br />
Besuchszahlen <strong>LVR</strong>-Museen <strong>2010</strong> 07<br />
<strong>LVR</strong>-Netzwerk Kulturelles Erbe <strong>Rheinland</strong> 08<br />
<strong>LVR</strong>-Netzwerk Umwelt 10<br />
Europäische Projekte 12<br />
Preise und Ehrungen 14<br />
Kulturkommunikation <strong>2010</strong> 16<br />
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz 18<br />
<strong>LVR</strong>-Amt für Denkmalpflege im <strong>Rheinland</strong> 22<br />
<strong>LVR</strong>-LandesMuseum Bonn 26<br />
<strong>LVR</strong>-Amt für Bodendenkmalpflege im <strong>Rheinland</strong> 30<br />
<strong>LVR</strong>-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum 34<br />
<strong>LVR</strong>-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte 38<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum: sechs Mal im <strong>Rheinland</strong> 42<br />
<strong>LVR</strong>-Freilichtmuseum Kommern 48<br />
<strong>LVR</strong>-Freilichtmuseum Lindlar 51<br />
<strong>LVR</strong>-Archäologischer Park Xanten / <strong>LVR</strong>-RömerMuseum 54<br />
Max Ernst Museum Brühl des <strong>LVR</strong> 58<br />
<strong>LVR</strong>-Zentrum für Medien und Bildung 62<br />
Kulturlandschaftspflege 65<br />
VeranTwOrTLicH<br />
Milena Karabaic<br />
LVr-Dezernentin Kultur und umwelt<br />
reDaKTiOn<br />
christine Ferreau M.a.<br />
LVr-Fachbereich Kultur<br />
gesTaLTung<br />
Dagmar Jerichow<br />
www.part-stuttgart.de<br />
DrucK<br />
Media cologne, Hürth<br />
TiTeLFOTO<br />
LVr-industriemuseum ratingen, Herrenhaus cromford<br />
Ludger ströter, LVr-Fachbereich Kommunikation<br />
biLDnacHweis<br />
LVr-Fachbereich Kommunikation, Ludger ströter: s. 3, 4,<br />
13 li., 14, 15, 31 Mitte, 41, 43 unten, 50, s. 53 li, s. 66 re.<br />
LVr-Fachbereich Kultur: s. 17 re.<br />
LVr-Fachbereich umwelt: s. 65; D. schäfer: s. 66 li. u. Mitte<br />
LVr-amt für Denkmalpflege: s. 22, 24 Mitte u. re.;<br />
J. gregori: s. 24 li.; s.-M. wolff: s. 25 li. u. Mitte;<br />
M. Peez: s. 25 re.; D. Perscheid: s. 36 re.<br />
LVr-Museumsverbund, Hans-Theo gerhards: s. 7 li., 16,<br />
17 li., 26, 27, 28 li. u. re., 29, s. 32 Mitte, s. 58, 59, 60, 61<br />
LVr-amt für bodendenkmalpflege, s. 6 re.; M. Thuns:<br />
s. 30, 32 li. u. re., s. 33 Mitte; u. geilenbrügge: s. 31 unten<br />
LVr-archivberatungs- u. Fortbildungszentrum: s. 6 li.,<br />
36 Mitte; c. Hartmann: s. 34, 35; T. Kujawinski: s. 36 re., 37<br />
LVr-institut für Landeskunde und regionalgeschichte:<br />
s. 39 Mitte, s. 40; M. uhlig: s. 39 unten<br />
LVr-industriemuseum: s. 13 Mitte u. re., 23;<br />
J. Hoffmann: s. 42, 43 Mitte, 44, 45, 46<br />
LVr-Freilichtmuseum Kommern: s. 7 re., 49;<br />
M. Faber: s. 48<br />
LVr-Freilichtmuseum Lindlar: s. 51, s. 52 li. u. Mitte<br />
LVr-Zentrum für Medien und bildung: s. 63 Mitte;<br />
stefan arendt: s. 53 re., 56 li. u. Mit-te; J. Vogel: s. 62,<br />
63 unten<br />
rVDL, Heike gregarek: s. 18, 19, 20, 21 re.;<br />
rita Ziehm, s. 21 li.<br />
Kulturinfo rheinland, s. 6 Mitte<br />
archäologisches Landesmuseum baden-württemberg:<br />
s. 28 Mitte<br />
biologische station bonn: s. 10<br />
biologische station Mittlere wupper: s. 11 Mitte u. re.<br />
biologische station westliches ruhrgebiet: s. 11 li.<br />
burgenmuseum nideggen: s. 33 re.<br />
energeTicOn gmbH: s. 8<br />
römisch-germanisches Museum/<br />
rheinisches bildarchiv: s. 33 li.<br />
stadtarchiv Düsseldorf: s. 38<br />
Michael bause: s. 9 re.<br />
sabine König: s. 52 re.<br />
axel Thünker DgPh: s. 7 Mitte, 12, 54, 55, 56 re., 57<br />
Manfred Vollmer: s. 9 li.<br />
© 2011, LVr-Dezernat Kultur und umwelt<br />
alle angaben ohne gewähr
Dr. Jürgen Wilhelm, Ulrike Lubek<br />
Kultur im <strong>Rheinland</strong> ist Kultur für Alle!<br />
elf Museen, fünf Forschungs- und beratungseinrichtungen,<br />
das netzwerk Kulturelles erbe oder das<br />
netzwerk umwelt: Der <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland<br />
bereichert das kulturelle Leben im rheinland<br />
auf das Vielfältigste. Mit den eigenen Museen und<br />
Kulturdiensten, der regionalen Kulturförderung<br />
und seiner sozial- und Kulturstiftung ist der LVr<br />
zuverlässiger Partner für die rheinischen städte,<br />
Kreise und die städteregion aachen ebenso wie für<br />
das Land nordrhein-westfalen.<br />
Das LVr-Kulturjahr <strong>2010</strong> gestaltete sich trotz der<br />
notwendigen Maßnahmen zur Konsolidierung des<br />
LVr-Haushaltes erfreulich: Über eine halbe Million<br />
gäste machten den LVr-archäologischen Park<br />
Xanten mit dem LVr-römerMuseum zu einem der<br />
meistbesuchten Museen Deutschlands. im september<br />
stellte der LVr gemeinsam mit dem Landesamt<br />
für Denkmalpflege Hessen KuLaDig, das<br />
digitale informationssystem über die Historischen<br />
Kulturlandschaften, auf der intergeo in Köln vor.<br />
im gleichen Monat präsentierte das LVr-amt für<br />
bodendenkmalpflege spektakuläre ausgrabungen<br />
bei Düren-arnoldsweiler: ein jungsteinzeitliches<br />
Dorf der ersten bauern im rheinland samt bestattungsplatz<br />
mit rund 110 skeletten; eines davon<br />
so gut erhalten, dass das „Lillith“ getaufte skelett<br />
künftig im LVr-LandesMuseum bonn ausgestellt<br />
werden soll. ein großes Lob für die arbeit des LVr<br />
war die auszeichnung des spielfilmes „eines Tages<br />
…“, einem bundesweit einmaligen Projekt des<br />
LVr, des Ministeriums für arbeit, gesundheit und<br />
soziales des Landes nrw und der Pflegekassen<br />
nrw zum Thema Demenz: Der im auftrag des<br />
LVr-Zentrums für Medien und bildung produzierte<br />
Film wurde beim 21. Kinofest in Lünen mit dem<br />
mit 10.000 euro dotierten Publikumspreis „Lüdia“<br />
prämiert.<br />
Der LVr ist nicht nur Träger eigener Kultureinrichtungen,<br />
er ist zudem aktiver Förderer der<br />
kommunalen Kulturarbeit. Ob ein integratives Theaterprojekt,<br />
die erweiterung des bonner Museums<br />
alexander Koenig um das Thema regenwald oder<br />
der Jugendliteratur-wettbewerb „schreibtalente“<br />
im rhein-Kreis neuss: in <strong>2010</strong> ermöglichte der LVr<br />
wieder zahlreiche Kulturprojekte im rheinland.<br />
auch der ausbau des netzwerkes Kulturelles erbe<br />
schritt in <strong>2010</strong> mit der aufnahme des ruhr Museums<br />
essen und des energeTicOns alsdorf weiter<br />
voran.<br />
Verlässlichkeit für unsere Partner, die Kommunen<br />
und die Kultur im rheinland ist uns ein wichtiges<br />
anliegen. ein ebenso wichtiges Thema ist<br />
die weiterführung der Teilhabemöglichkeiten von<br />
Menschen mit behinderungen auch am kulturellen<br />
Leben. ganz im sinne der un-Konvention zur<br />
inklusion wurden zum beispiel Mittel für moderne,<br />
barrierefreie audio- und Multimedia-guides in den<br />
LVr-Museen bereitgestellt. seit ende <strong>2010</strong> können<br />
gehörlose Menschen im LVr-LandesMuseum bonn<br />
Multimedia-guides mit Filmen in gebärdensprache<br />
ausleihen, die sie durch die Dauerausstellung begleiten.<br />
Das LVr-Museum gehört zu den wenigen deutschen<br />
Museen, die diese Form der Teilhabe anbieten.<br />
am Tag der begegnung, der <strong>2010</strong> nicht wie gewohnt<br />
in Xanten, sondern anlässlich des Kulturhauptstadtjahres<br />
in essen stattfand, präsentierte das LVr-Dezer<br />
nat Kultur und umwelt bei Deutschlands größtem<br />
integrationsfest unter dem Motto „Kultur für<br />
alle“ seine zahlreichen angebote. Das Fazit eines<br />
besuchers an diesem Tag bestärkt und motiviert<br />
uns in unserer weiteren arbeit: „barrierefrei ist gut<br />
für alle und macht das Leben leichter, ob behindert<br />
oder nicht.“<br />
Dr. Jürgen wilhelm ulrike Lubek<br />
Vorsitzender der Landschafts- LVr-Direktorin<br />
versammlung rheinland<br />
03
04<br />
Vorwort<br />
als am 9. und 10. Januar auf der Zeche Zollverein<br />
mit einer ebenso winterlichen wie fröhlichen Feier<br />
das Kulturhauptstadtjahr ruHr.<strong>2010</strong> begann, war<br />
vor allem die eröffnung des neuen ruhr Museums<br />
in der ehemaligen Kohlenwäsche für den <strong>Landschaftsverband</strong><br />
rheinland anlass zur Freude:<br />
Der LVr beteiligt sich mit rund zwei Millionen euro<br />
jährlich an den betriebskosten des ruhr Museums<br />
und engagiert sich bereits seit gründung der<br />
stiftung Zollverein 1998 als Zustifter für das heutige<br />
weltkulturerbe. Mit dem ruhr Museum gewinnt der<br />
LVr einen attraktiven Partner für sein netzwerk<br />
industriekultur: rund 500.000 besucherinnen und<br />
besucher zählte das ruhr Museum am ende des<br />
Kulturhauptstadtjahres, ein Plus auch für den LVr.<br />
eine ähnliche erfolgsbilanz ist dem letzten neuen<br />
Partner im LVr-netzwerk Kulturelles erbe zu<br />
wünschen. auf jeden Fall wird der LVr das energeTicOn<br />
alsdorf auf dem weg dahin unterstützen:<br />
als Hauptgesellschafter der neugegründeten<br />
gemeinnützigen gmbH ist der LVr garant für<br />
stabile und dauerhafte strukturen. Das ehemalige<br />
steinkohlenbergwerk anna war fast 150 Jahre lang<br />
Zentrum des aachener steinkohlenreviers mit der<br />
zeitweilig größten Kokerei westeuropas und wird<br />
nun mit Hilfe des LVr zum populären Forum für<br />
geschichte und Zukunft der energieversorgung<br />
umgestaltet.<br />
Hans-Otto Runkler,<br />
Ralf Wegener,<br />
Milena Karabaic<br />
(v.l.n.r.)<br />
Doch zurück zu ruHr.<strong>2010</strong>, schließlich bereicherte<br />
der LVr das Kulturhauptstadtjahr auch durch<br />
eigene Projekte. Mit der internationalen ausstellung<br />
„Feuerländer – regions of Vulcan“ zeigte das<br />
LVr-industriemuseum Oberhausen ab Juli <strong>2010</strong> mit<br />
rund 200 gemälden die geschichte von industrialisierung,<br />
arbeitskampf und strukturwandel im<br />
spiegel der Kunst. im august <strong>2010</strong> bekam der erste<br />
industrie archäologische Park Deutschlands auf der<br />
st. antony-Hütte in Oberhausen sein beeindruckendes<br />
stahldach, und mit „Fremde impulse“ realisierte<br />
der LVr gemeinsam mit dem <strong>Landschaftsverband</strong><br />
westfalen-Lippe ein ausstellungsprojekt, das<br />
baudenkmale im ruhrgebiet als vitale Zeugnisse<br />
von Zuwanderung und Migration präsentierte.<br />
eine rheinisch-westfälische Koproduktion in<br />
Zusammenarbeit mit der Deutschen st. Jakobusgesellschaft<br />
war auch die eröffnung einer neuen<br />
route der wege der Jakobspilger in essen-werden.<br />
Damit wurde im Jakobusjahr <strong>2010</strong> ein bedeutendes<br />
Projekt zum abschluss gebracht: Die erschließung<br />
der historischen Trasse des Hellweges und seine<br />
Fortsetzung über die Via regia verbinden die beiden<br />
ehemaligen reichsstädte Dortmund und aachen.
heinische Kulturlandschaft und rheinische<br />
geschichte lassen sich seit <strong>2010</strong> im internet entdecken<br />
und erfahren: am 30. september startete<br />
mit www.rheinische-geschichte.lvr.de das erste<br />
umfassende internetportal zur geschichte des<br />
rheinlandes. nutzerinnen und nutzer finden online<br />
informationen zu zwei Jahrtausenden rheinischer<br />
geschichte – von der Vor- und Frühgeschichte über<br />
die römerzeit, das Mittelalter und die „Franzosenzeit“<br />
bis hin zur gegenwart. nur sechs Tage später<br />
präsentierte der LVr gemeinsam mit dem Landesamt<br />
für Denkmalpflege Hessen auf der intergeo in<br />
Köln KuLaDig – das digitale informationssystem<br />
über die Historischen Kulturlandschaften in<br />
nordrhein-westfalen und Hessen. www.kuladig.de<br />
stellt informationen zum kulturellen erbe gebündelt<br />
und für verschiedene Zielgruppen zur Verfügung.<br />
Vor allem aber können interessierte Menschen aktiv<br />
mitwirken, indem sie informationen zur Kulturlandschaft<br />
in KuLaDig einspeisen.<br />
Mitmachen, mitwirken, mithelfen: Die kulturelle<br />
Vielfalt des rheinlandes lebt vom wissen, der Kompetenz<br />
und dem engagement seiner bürgerinnen<br />
und bürger. Ohne dieses netzwerk von ehrenamtlich<br />
Tätigen, von arbeitskreisen und Heimatvereinen<br />
könnte der LVr seine Themen nicht so umfassend<br />
aufarbeiten und präsentieren.<br />
Verbunden mit der Hoffnung auf eine Fortsetzung<br />
dieser fruchtbaren Zusammenarbeit möchten wir<br />
ihnen hierfür sehr herzlich danken.<br />
Hans-Otto runkler<br />
Vorsitzender des LVr-Kulturausschusses<br />
ralf wegener<br />
Vorsitzender des LVr-umweltausschusses<br />
Milena Karabaic<br />
LVr-Dezernentin Kultur und umwelt<br />
05
06<br />
Aufgaben und Budget<br />
Das LVr-Dezernat Kultur und umwelt erfasst, erforscht,<br />
bewahrt und pflegt den kulturellen reich -<br />
tum im lebendigen und geschichtsträchtigen rheinland.<br />
Zum Dezernat gehören die Fachbereiche<br />
Kultur und umwelt sowie die LVr-Museen und<br />
Kultureinrichtungen.<br />
Der LVr-Fachbereich Kultur unterstützt die Kulturdienststellen,<br />
bereitet die entscheidungen des<br />
Kulturausschusses vor und führt dessen aufträge<br />
aus. er vermittelt den Kontakt zu den netzwerk-<br />
Partnern und koordiniert die regionale Kulturförderung.<br />
Der LVr-Fachbereich umwelt umfasst die<br />
Kulturlandschaftspflege sowie den allgemeinen<br />
umweltschutz und die agenda21.<br />
Die LVr-Museen präsentieren geschichte, Kunst<br />
und Kultur im rheinland: Der neandertaler als<br />
prominentester rheinländer hat seine letzte ruhestätte<br />
im LVr-LandesMuseum bonn gefunden.<br />
LVr-archäologischer Park und LVr-römerMuseum<br />
Xanten führen zu den römischen wurzeln im rheinland.<br />
Das LVr-Freilichtmuseum Lindlar und das<br />
LVr-Freilichtmuseum Kommern widmen sich dem<br />
ländlichen alltag, der Volkskunde und der Ökologie.<br />
Das LVr-industriemuseum macht in sechs ehemaligen<br />
Fabriken industrie- und sozialgeschichte<br />
anschaulich. Das Max ernst Museum brühl des<br />
LVr zeigt die außerordentliche Kreativität des aus<br />
brühl gebürtigen weltkünstlers Max ernst. Mit der<br />
gedenkstätte brauweiler dokumentiert der LVr die<br />
geschichte der damaligen arbeitsanstalt brauweiler<br />
von 1933 bis 1945. Das LVr-Kulturhaus Landsynagoge<br />
rödingen zeigt eine Dauerausstellung zur<br />
geschichte des rheinischen Landjudentums.<br />
Die beratungs- und Forschungseinrichtungen des<br />
LVr stehen allen bürgerinnen und bürgern sowie<br />
den Kultureinrichtungen im rheinland zur Verfügung.<br />
LVr-amt für Denkmalpflege und LVr-amt<br />
für bodendenkmalpflege im rheinland sichern und<br />
bewahren bauliche wie archäologische Zeugnisse<br />
rheinischer geschichte und Kultur. Das LVr-institut<br />
für Landeskunde und regionalgeschichte untersucht<br />
aktuelle und historische entwicklungen in<br />
der region. Das LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum<br />
betreut und sichert rheinisches<br />
archivgut und bildet restauratoren und restauratorinnen<br />
aus. Das gemeinsam mit der Landeshauptstadt<br />
Düsseldorf getragene LVr-Zentrum für<br />
Medien und bildung setzt medien- und bildungspolitische<br />
schwerpunkte.<br />
Die im Fachbereich umwelt angesiedelte LVr-<br />
Kulturlandschaftspflege widmet sich mit vielfältigen<br />
aktivitäten wie beispielsweise der rekonstruktion<br />
des Jakobspilger-wegenetzes dem erhalt, der Pflege<br />
und der entwicklung der historisch geprägten<br />
Kulturlandschaften im rheinland.<br />
in <strong>2010</strong> waren rd. 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
im LVr-Dezernat Kultur und umwelt<br />
tätig. rund 72,2 Mio. euro ordentliche aufwendungen<br />
(ca. 2,5 % vom LVr-gesamthaushalt) wurden<br />
<strong>2010</strong> für die Kulturarbeit des LVr geplant, darin<br />
enthalten sind 3,5 Millionen euro Landesmittel für<br />
die regionale Kulturförderung des LVr. Hinzu<br />
kamen 2,2 Millionen euro aus Mitteln der LVreigenen<br />
sozial- und Kulturstiftung.<br />
als servicegesellschaft und 100prozentige Tochter<br />
des LVr unterstützt die rheinland Kultur gmbH die<br />
LVr-Museen und Kultureinrichtungen. Die rKg beschäftigt<br />
rund 1.100 Menschen, rund 400 davon sind<br />
auf allen gebieten des Museums-, Kultur- und Veranstaltungsmanagements<br />
tätig. Mit dem zentralen<br />
besucherservice kulturinfo rheinland unterhält die<br />
gmbH ein modernes informations- und buchungscenter<br />
mit jährlich rund 21.000 anrufen in sachen<br />
„LVr-Kultur“.
Über 1,2 Millionen Menschen besuchten in <strong>2010</strong><br />
die LVr-Museen, rund 150.000 gäste weniger im<br />
Vergleich zum Vorjahr. besucherstärkstes LVr-<br />
Museum bleibt der LVr-archäologische Park Xanten<br />
mit dem LVr-römerMuseum: 575.104 Menschen<br />
kamen <strong>2010</strong> nach Xanten, etwa 135.000 weniger als<br />
in 2009, dem äußerst erfolgreichen Jahr nach eröffnung<br />
des neuen römerMuseums.<br />
Das LVr-Freilichtmuseum Lindlar freute sich<br />
über rund 4.500 gäste mehr als in 2009 und<br />
erreichte damit wieder eine sechsstellige<br />
besuchszahl. Knapp 198.500 Menschen kamen<br />
<strong>2010</strong> in das LVr-Freilichtmuseum Kommern,<br />
nur 2,2 % weniger als 2009.<br />
Das LVr-LandesMuseum bonn verzeichnet für<br />
<strong>2010</strong> einen leichten rückgang von rund 111.000<br />
auf 100.300 besucherinnen und besucher. Über<br />
einen anstieg freute sich das Max ernst Museum<br />
brühl des LVr mit rund 49.300 gästen. besonderen<br />
Zuspruch fand hier die sonderausstellung mit<br />
werken von christo und Jeanne-claude aus der<br />
sammlung würth.<br />
Das LVr-industriemuseum begrüßte an seinen<br />
sechs schauplätzen in Oberhausen, ratingen,<br />
solingen, bergisch gladbach, engelskirchen und<br />
euskirchen insgesamt über 183.000 gäste, knapp<br />
10.000 weniger als im Vorjahr.<br />
Besuchszahlen <strong>LVR</strong>-Museen <strong>2010</strong><br />
einen Zuwachs konnten das LVr-industriemuseum<br />
Oberhausen (plus 4.000 Personen) und das LVrindustriemuseum<br />
engelskirchen (plus 1.000 gäste)<br />
verzeichnen. Leicht rückläufige besuchszahlen<br />
melden die LVr-industriemuseen in ratingen,<br />
solingen, bergisch gladbach sowie euskirchen.<br />
in der gedenkstätte im LVr-Kulturzentrum brauweiler<br />
interessierten sich in <strong>2010</strong> über 700 gäste<br />
für die geschichte der ehemaligen arbeitsanstalt.<br />
Knapp 900 Menschen fanden den weg in das LVr-<br />
Kulturhaus Landsynagoge rödingen, um sich in der<br />
ehemaligen synagoge über das Leben des rheinischen<br />
Landjudentums zu informieren.<br />
Besuchszahlen <strong>LVR</strong>-Museen <strong>2010</strong><br />
<strong>LVR</strong>-LandesMuseum Bonn 100.583<br />
<strong>LVR</strong>-Freilichtmuseum Kommern 198.356<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Oberhausen 60.469<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Ratingen 25.188<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Solingen 28.894<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Bergisch Gladbach 24.284<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Engelskirchen 19.174<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum Euskirchen 25.342<br />
<strong>LVR</strong>-Freilichtmuseum Lindlar 103.184<br />
<strong>LVR</strong>-Archäologischer Park Xanten /<br />
<strong>LVR</strong>-RömerMuseum 575.104<br />
Max Ernst Museum Brühl des <strong>LVR</strong> 49.302<br />
<strong>LVR</strong>-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen 886<br />
Gedenkstätte Brauweiler 715<br />
Summe 1.211.481<br />
07
08<br />
<strong>LVR</strong>-Netzwerk Kulturelles Erbe <strong>Rheinland</strong><br />
NEtzwERK KULtURELLES ERBE IM<br />
RhEINLANd<br />
Der LVr-Fachbereich Kultur unterstützt nicht nur<br />
die LVr-eigenen Museen und Kulturdienststellen, er<br />
nimmt auch den aus § 5 der <strong>Landschaftsverband</strong>sordnung<br />
abgeleiteten auftrag des <strong>Landschaftsverband</strong>es<br />
rheinland zur bewahrung des kulturellen<br />
erbes im rheinland wahr.<br />
Dazu gehören die bildung kunst- und kulturhistorischer<br />
bzw. industriekultureller netzwerke,<br />
die Förderung von Kulturprojekten, Museen und<br />
archiven sowie die fachliche beratung von Museen<br />
im rheinland.<br />
Für die regionale Kulturförderung zur unterstützung<br />
der kulturellen aktivitäten der Mitgliedskörperschaften<br />
des LVr standen <strong>2010</strong> rund 3,5<br />
Millionen euro an Landesmitteln sowie 2,2 Millionen<br />
euro aus Mitteln der sozial- und Kulturstiftung des<br />
LVr zur Verfügung. Für die Museumsförderung hat<br />
der <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland im Haushalt<br />
<strong>2010</strong> zusätzlich einen betrag von rund 230.000 euro<br />
an eigenmitteln bereitgestellt.<br />
NEtzwERK KUNSt- UNd KULtURgESchIchtE/NEtzwERKINdUStRIEgESchIchtE<br />
UNd INdUStRIEKULtUR<br />
um der Vielgestaltigkeit des kulturellen Lebens im<br />
rheinland angemessen rechnung zu tragen und<br />
die kulturelle Vielfalt der region zu stärken und<br />
weiter zu profilieren, hat der LVr seit 2006 seine<br />
kulturpolitischen aktivitäten unter den begriff der<br />
„netzwerke“ gestellt. Dabei geht es zum einen<br />
um den gezielten einsatz von ressourcen und um<br />
syner gieeffekte, zum anderen kann der LVr seine<br />
kulturelle Kompetenz für die region deutlich machen.<br />
sowohl das kunst- und kulturgeschichtliche<br />
als auch das industriekulturelle netzwerk ermöglichen<br />
verlässliche strukturen der Zusammenarbeit,<br />
die für die jeweiligen Partner, aber auch für den LVr<br />
von gewinn sind.<br />
<strong>2010</strong> wurde die energeTicOn gmbH gegründet,<br />
an der neben dem LVr als Hauptgesellschafter<br />
die stadt alsdorf, die städteregion aachen, der<br />
bergbaumuseum wurmrevier e.V. sowie die städte<br />
eschweiler, stolberg, baesweiler und Herzogenrath<br />
beteiligt sind. gemeinsames Ziel ist die entwicklung<br />
des energeTicOn als euregionales Zentrum für<br />
energieentwicklung und bergbaugeschichte.
www.kultur.lvr.de<br />
REgIoNALE KULtURföRdERUNg<br />
Die regionale Kulturförderung des LVr unterstützt<br />
und fördert zahlreiche Kulturprojekte im rheinland.<br />
aus Mitteln der regionalen Kulturförderung sowie<br />
der sozial- und Kulturstiftung des LVr konnten<br />
<strong>2010</strong> fast sieben Millionen euro für die unterschiedlichsten<br />
Projekte zur Verfügung gestellt werden.<br />
beispielhaft seien genannt:<br />
• Das sonderausstellungsprojekt<br />
„Der westen leuchtet“ im Kunstmuseum bonn<br />
• Die unterstützung des Filmprojektes<br />
„Prämonstratenserkloster Duisburg-Hamborn“<br />
zum 50. Jahrestag der abtei<br />
• Die Förderung des internationalen Kinder- und<br />
Jugendchorfestivals „Jugendchöre in bewegung“<br />
• Die sanierung des roten Hauses in Monschau.<br />
als stiftungspartner ist der LVr zudem verlässlicher<br />
und aktiver Förderer der kommunalen Kulturarbeit<br />
im rheinland. im Jahr <strong>2010</strong> sicherte der LVr mit<br />
24 stiftungsbeteiligungen erhalt und betrieb von<br />
zahlreichen bedeutenden Denkmälern und Museen<br />
im rheinland.<br />
MUSEUMSBERAtUNg UNd MUSEUMSföRdERUNg<br />
Die Museumsberatung und -förderung nehmen<br />
im rahmen der regionalen Kulturförderung des<br />
LVr einen hohen stellenwert ein. etwa 400 Museen<br />
bilden neben den archiven das kulturelle und materielle<br />
gedächtnis des rheinlandes. beratung und<br />
Förderung der rheinischen Museen sind dabei die<br />
tragenden säulen des Dienstleistungsangebotes<br />
des LVr-Fachbereichs Kultur. Die serviceleistungen<br />
umfassen alle bereiche musealen Handelns<br />
Beeindruckendes Ensemble:<br />
Bergwerk Anna bei Alsdorf (S. 08)<br />
Pressekonferenz zur<br />
Eröffnung des Ruhr Museums:<br />
Museumsdirektor Prof. Dr. Ulrich Borsdorf,<br />
NRW-Kultur-Staatssekretär<br />
Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff,<br />
Milena Karabaic, Andreas Bomheuer,<br />
Kulturdezernent der Stadt Essen,<br />
Projektleiter Theo Grütter<br />
und Ausstellungsgestalter<br />
Hans-Günter Merz (v.l.n.r.)<br />
Die Schauspielerin Christiane Grieb<br />
im Theaterstück „menschen! formen!“<br />
und der Museologie – von der Museumskonzeption<br />
bis zur sammlungsdokumentation, mit allen aspekten<br />
des sammelns, bewahrens, erschließens,<br />
Forschens und Vermittelns, aber auch des Museumsmanagements.<br />
Zudem werden übergreifende<br />
Tätigkeiten der Vernetzung und der Kommunikation<br />
wahrgenommen, z.b. in der Koordination des internationalen<br />
Museumstages und in der Kooperation<br />
mit dem Verband rheinischer Museen, dem Deutschen<br />
Museumsbund sowie den Museumsämtern,<br />
-verbänden und Landesstellen bundesweit.<br />
im rahmen der Museumsförderung konnten im<br />
Jahr <strong>2010</strong> rund 230.000 euro zur Verfügung gestellt<br />
werden. Hinzu kamen weitere rund 255.000 euro<br />
aus den Museumsfördermitteln der sozial- und Kulturstiftung<br />
des LVr. Dadurch wurden u. a. gefördert:<br />
• Die inhaltliche sowie finanzielle betreuung zur<br />
entwicklung einer Präsentation der stadtgeschichtlichen<br />
sammlungen der Kreisstadt bergheim<br />
• Die beteiligung an den Projektkosten zur neugestaltung<br />
des Museumsfoyers des august-Macke-<br />
Haus in bonn<br />
• Die Verfilmung historischer Handschöpfsiebe der<br />
stiftung Zanders – Papiergeschichtliche sammlung<br />
in bergisch gladbach<br />
• Die entwicklung eines museumspädagogischen<br />
Führungskonzeptes im niederrheinischen Freilichtmuseum<br />
Dorenburg in Viersen-grefrath<br />
• Die erstellung einer bestands- und bedarfsanalyse<br />
sowie Optimierung der Konzeption des<br />
Kreismuseums Heinsberg<br />
• Die einrichtung eines<br />
„Hauses der stadtgeschichte Monschaus“<br />
09
10<br />
<strong>LVR</strong>-Netzwerk Umwelt<br />
<strong>LVR</strong>-Kooperation mit den Biologischen Stationen im <strong>Rheinland</strong><br />
seit november 2007 besteht das LVr-netzwerk<br />
umwelt – die Kooperation des <strong>Landschaftsverband</strong>es<br />
rheinland mit den 17 biologischen stationen im<br />
rheinland. Hierbei stellt der LVr den biologischen<br />
stationen jährlich Mittel für die entwicklung von<br />
Projekten zur Verfügung. im LVr-netzwerk umwelt<br />
profitieren die Partner vom austausch der ideen<br />
und erfahrungen und entwickeln ihre angebote<br />
weiter: nach einer studie des bundesamtes für<br />
naturschutz bewerten 89 % der Deutschen den<br />
na turschutz als wichtige politische aufgabe und<br />
für 96 % der befragten in Deutschland gehört<br />
natur zu einem guten Leben.<br />
Über 30 Projekte der biologischen stationen wurden<br />
bereits erfolgreich abgeschlossen, zahl reiche<br />
weitere in <strong>2010</strong> fortgeführt und aus gebaut. ein<br />
schwerpunktthema waren lokale und regionale<br />
Obstspezialitäten: das neue Obst sortenhandbuch<br />
des netzwerkes stellt 49 rheinische Obstsorten vor.<br />
weitere schwerpunkte im LVr-netzwerk umwelt<br />
sind barrierefreiheit, umweltbildung, artenschutz<br />
und Kulturlandschaftspflege.<br />
fLüStERwALd –<br />
ERLEBNISSE IN wERtVoLLER NAtUR<br />
Der einzigartige naturraum im bergischen städtedreieck<br />
remscheid-solingen-wuppertal erfuhr bereits<br />
eine touristische aufwertung durch die<br />
Projekte der regionale 2006. Dabei wurde zum beispiel<br />
der Müngstener brückenpark neu angelegt, der<br />
seither das wildromantische Flusstal für eine wachsende<br />
besucherzahl erschließt. Der Park liegt eingebettet<br />
in das als Flora-Fauna-Habitat eingestufte<br />
gebiet „wupper von Leverkusen bis solingen“, das<br />
seltenen Tieren wie Flussneunauge, eisvogel und<br />
Feuersalamander einen idealen Lebensraum bietet.<br />
im Projekt Flüsterwald bringen speziell geschulte<br />
„wupper-Tells“ interessierten besuchern die heimische<br />
Tier- und Pflanzenwelt nahe, spielerisch eingeflochten<br />
in sagen, Märchen und Mythen. ergänzt<br />
wird das Projekt durch die beteiligung der besucher<br />
an praktischer naturschutzarbeit. so soll ein neuer<br />
Zugang für alle bevölkerungsgruppen und eine stärkere<br />
emotionale bindung an den heimischen naturund<br />
Kulturraum geschaffen sowie ein intensives,<br />
erlebbares Verständnis für den wert der dort lebenden<br />
Tier- und Pflanzenarten geweckt werden.
www.biostationen-rheinland.lvr.de<br />
NAtURERLEBNIS UNd UMwELtBILdUNg<br />
füR ALLE<br />
Die ausweitung der Teilhabe von Menschen mit<br />
behinderung am gesellschaftlichen Leben ist ein<br />
wichtiges anliegen des LVr. in einem ersten vom<br />
LVr geförderten Projekt wurde 2007/2008 der<br />
grundstock für die barrierefreie natur- und umweltpädagogische<br />
arbeit der biologischen stationen für<br />
Menschen mit behinderung gelegt. in Fortführung<br />
dieses Projektes unterstützt der LVr die biologischen<br />
stationen aachen, Düren und Oberberg sowie<br />
das naturschutzzentrum im Kreis Kleve<br />
in einem gemeinsamen Vorhaben, um<br />
unterrichtsreihen und Themenmodule<br />
für Menschen mit körperlichen, geistigen<br />
oder sinneseinschränkungen zu<br />
entwickeln. es wurden Tastmodelle<br />
hergestellt, exkursionen durchgeführt,<br />
beete angelegt, im untersuchungsteich<br />
gekeschert und schiffstouren unternommen.<br />
Für die Fortbewegung im gelände sollen<br />
künftig einrad-Tragesessel („Joëlettes“) angeschafft<br />
und genutzt werden. Das Projekt vertieft zudem die<br />
Kooperation von biologischen stationen und wohnheimen<br />
oder Förderschulen.<br />
„gRENzENLoS NAtUR ERLEBEN“ –<br />
BARRIEREfREI IM gRUgAPARK<br />
Der grugapark stellt im essener stadtgebiet die<br />
flächenmäßig und ökologisch bedeutendste „grüne<br />
insel“ dar. Mit jährlich rund 750.000 besucherinnen<br />
Ackerrandstreifen bei Bonn (S. 10)<br />
Grugapark<br />
„Wupper-Tell“: Lebendige und spielerische<br />
Wissensvermittlung<br />
und besuchern zählt „die gruga“ zu den beliebtesten<br />
ausflugs- und erholungszielen der region.<br />
Das Projekt „grenzenlos natur erleben“ machte<br />
<strong>2010</strong> Teile des Parks auch für Menschen mit unterschiedlichen<br />
behinderungen zugänglich und seine<br />
natur erlebbar. Dazu wurde unter beteiligung der<br />
späteren nutzergruppen ein rundweg durch den<br />
grugapark für mobilitätseingeschränkte Menschen<br />
ausgebaut und mit einem Leitsystem für sehbehinderte<br />
Menschen versehen. Hörstationen und tastbare<br />
informationsschilder runden das naturerleben ab.<br />
Der LVr möchte in Kooperation mit den biologischen<br />
stationen im rheinland weiter zu einem<br />
barrierefreien naturerlebnis beitragen. Ziel ist<br />
die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen<br />
Leben, also auch an der umweltbildung. Darauf<br />
sollen zukünftige Projekte der biologischen<br />
stationen verstärkt ausgerichtet werden.<br />
allgemeine informationen, Projektstände, aktuelle<br />
Veranstaltungen und Presseartikel können unter<br />
www.biostationen-rheinland.lvr.de eingesehen<br />
werden.<br />
Monika Fräntzki als<br />
„Wupper-Tell“ des<br />
Projekts Flüsterwald:<br />
Lebendige und<br />
spielerische Wissensvermittlung<br />
11
12<br />
Europäische Projekte<br />
Die zahlreichen und intensiven Kontakte des LVr-<br />
Dezernats Kultur und umwelt zu europäischen<br />
Kultureinrichtungen wurden in <strong>2010</strong> durch Partnerschaften<br />
und Kooperationen, grenzüberschreitende<br />
Projekte und Programme weiter ausgebaut und<br />
gefestigt.<br />
Zu nennen sind zunächst die vielen alltäglichen<br />
Kontakte auf arbeitsebene: so lädt das LVr-amt für<br />
Denkmalpflege im rheinland zweimal jährlich Mitarbeiter<br />
von Denkmalbehörden der Deutschsprachigen<br />
gemeinschaft belgiens zu seinen Tagungen<br />
„Kölner gespräche zu architektur und Denkmalpflege“<br />
ein. Die abteilung Volkskunde des LVrinstituts<br />
für Landeskunde und regionalgeschichte<br />
berät den belgischen geschichts- und Museumsverein<br />
zwischen Venn und schneifel (zVs) bei der<br />
neukonzeption seines Heimatmuseums. Länderschwerpunkt<br />
des jährlich vom LVr-Zentrum für<br />
Me dien und bildung veranstalteten KinderKinoFestes<br />
Düsseldorf war in <strong>2010</strong> norwegen: mit unterstützung<br />
der norwegischen botschaft in berlin wurden<br />
ausgesuchte norwegische Kinderfilme gezeigt.<br />
Der LVr-archäologische Park Xanten ist seit <strong>2010</strong><br />
Praktikumseinsatzstelle für grabungstechniker<br />
und -technikerinnen der Fachhochschule für<br />
grabungstechnik (saXiOnneXT) in Deventer/<br />
niederlande.<br />
Das LVr-industriemuseum solingen präsentierte<br />
von anfang Juni bis Mitte Oktober <strong>2010</strong> in Klingenthal/elsass<br />
die ausstellung „solingen – Zentrum<br />
der schneidwarenindustrie und schauplatz des<br />
LVr-industriemuseums“. Die ausstellung war<br />
damit rund zwei Jahre an verschiedenen stationen<br />
(Le creusot, Terrassa, Thiers, Klingenthal)<br />
unterwegs und hatte insgesamt mehr als 60.000<br />
besucher.<br />
Das LVr-Freilichtmuseum Lindlar bot seine beratungsleistung<br />
bei der realisierung eines „Miniskansens“<br />
(Freilichtmuseums) des ostslowa kischen<br />
Museums in Kosice an: Kosice ist 2013 Kultur -<br />
haupt stadt europas und die besucherfreundliche<br />
Optimierung des Museums wird im Zuge der Vorbereitungen<br />
gefördert.
www.kultur.lvr.de<br />
unter dem verpflichtenden Motto „Der LVr stellt<br />
sich seiner geschichte“ wurde <strong>2010</strong> im LVr-<br />
Kultur zentrum abtei brauweiler die ausstellung<br />
„gedenk buch für nina sawina“ gezeigt. ausgestellt<br />
waren Künstlerbücher von studierenden der alanus<br />
Hochschule für Kunst und gesellschaft sowie<br />
anderer Künstler, die sich mit dem schicksal von<br />
nina sawina befasst hatten. nina sawina kam 1942<br />
als Zwangsarbeiterin nach Deutschland und wurde<br />
1945 mit 21 Jahren von einem Mitglied des in brauweiler<br />
stationierten gestapo-Kommandos Kütter<br />
erschossen.<br />
Zwangsarbeit während des Zweiten welt-<br />
krieges thematisierte auch die wander-<br />
ausstellung „riss durchs Leben“, die im<br />
rahmen von ruHr.<strong>2010</strong> im essener Landgericht<br />
zu sehen war. Der <strong>2010</strong> erschienene<br />
bildband „ich habe nicht geglaubt, dass sie<br />
kommen…“ dokumentiert die entstehungsgeschichte<br />
der ausstellung.<br />
Den rheinlandtaler für grenzüberschreitendes engagement<br />
erhielten <strong>2010</strong> Jerzy Kowal und Jacques<br />
van rensch. Jerzy Kowal engagiert sich seit den<br />
1970er Jahren für den kulturellen austausch zwischen<br />
seinem Heimatland Polen und dem rheinland,<br />
Jacques van rensch aus Maastricht erhielt die<br />
auszeichnung für seine beiträge zur erforschung<br />
der Kulturgeschichte des rhein-Maas-gebietes.<br />
Der <strong>LVR</strong>-APX als Praktikumsplatz für<br />
Studierende aus den Niederlanden (S. 12)<br />
Fotografien und Erinnerungen ehemaliger<br />
Zwangsarbeiterinnen enthält der Bildband,<br />
den <strong>LVR</strong>-Direktor Harry K. Voigtsberger (r.)<br />
dem ukrainischen Botschaftsvertreter<br />
Dr. Yarolav Baran überreichte.<br />
Exponat auf Reisen:<br />
Die Ausstellung „Solingen – Zentrum der<br />
Schneidwarenindustrie“ wurde in Le Creusot,<br />
Terrassa, Thiers und Klingenthal gezeigt.<br />
ein ganz besonderes Projekt realisierte im Kulturhauptstadtjahr<br />
<strong>2010</strong> das LVr-industriemuseum<br />
Oberhausen im rahmen der großen sonderausstellung<br />
„Feuerländer“: „Transatlantic bridge“ hieß das<br />
internationale Projekt des westmoreland Museum<br />
of american art in greensburg, Pennsylvania/usa<br />
mit dem LVr-industriemuseum. „Transatlantic<br />
bridge“ ermöglichte den interkulturellen brückenschlag<br />
zwischen amerikanischen und deutschen<br />
schülerinnen und schülern via internet und der<br />
neuen sozialen Medien wie Facebook oder Twitter.<br />
bei dem gedankenaustausch ging es um Kultur,<br />
region, geschichte, industrie, Musik, Träume und<br />
Hoffnungen. beteiligte schulen waren die greensburg<br />
salem High school in greensburg/usa, das<br />
Freiherr-vom-stein-gymnasium und die Heinrichböll-gesamtschule<br />
in Oberhausen sowie das<br />
gymnasium im gustav-Heinemann-schulzentrum<br />
Dinslaken.<br />
„Transatlantic<br />
Bridge“ ermög lichte<br />
den Austausch von<br />
Schulklassen auf<br />
zwei Kontinenten<br />
13
14<br />
Preise und Ehrungen<br />
Der <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland zeichnet<br />
seit 1976 Persönlichkeiten, die sich in besonderer<br />
weise um die kulturelle entwicklung des<br />
rheinlandes verdient gemacht haben, mit dem<br />
rheinlandtaler aus.<br />
Junge nachwuchswissenschaftlerinnen und<br />
-wissenschaftler fördert der LVr aktiv mit zwei<br />
jährlich verliehenen Preisen, dem Paul-clemen-<br />
Preis für eine hervorragende kunsthistorische<br />
Dissertation zu einem rheinischen Thema und<br />
dem albert-steeger-Preis für wesentliche beiträge<br />
zur erforschung und entwicklung der rheinischen<br />
Landes- und Volkskunde. beide Preise sind mit<br />
jeweils 10.000 euro dotiert.<br />
in <strong>2010</strong> wurde der Paul-clemen-Preis an<br />
Dr. Daniela wilmes für ihre Dissertation „VerHan-<br />
DeLn. Kölner Kunsthandlungen im Prozess der<br />
Verständigung über die ‚verfemte Moderne‘ und<br />
die Kunst der gegenwart nach 1945“ verliehen.<br />
Den albert-steeger-Preis erhielt in <strong>2010</strong> Dr. Tobias<br />
Vogelfänger, der mit einer arbeit unter dem Titel<br />
„nordrheinische Flurnamen in sprachgeographischer<br />
Perspektive. Digitale erfassung, Kartierung<br />
und auswertung“ an der abteilung für sprachforschung<br />
und der arbeitsstelle für rheinische sprachforschung<br />
der rheinischen Friedrich-wilhelmsuniversität<br />
bonn promovierte.<br />
Mit dem rheinischen Preis für Denkmalpflege <strong>2010</strong><br />
wurden sophie und christof welke für die vorbildliche<br />
sanierung und umnutzung der historischen<br />
Feilenschmiede Felten in der Hofschaft baisiepen in<br />
remscheid ausgezeichnet.<br />
Der Leo breuer Förderpreis wurde <strong>2010</strong> an<br />
carsten gliese verliehen. carsten gliese ist der<br />
sechste Preisträger dieses Kunstförderpreises,<br />
den der LVr seit 1999 im zweijährigen Turnus<br />
verleiht. Der Künstler erhielt die mit 5.000 euro<br />
dotierte auszeichnung für seine eigenständige<br />
und unverwechselbare künstlerische Position im<br />
sinne Leo breuers.
www.kultur.lvr.de<br />
außerdem vergibt die „stiftung zur Förderung der<br />
archäologie im rheinischen braunkohlerevier“ – ein<br />
Zusammenschluss des Landes nordrhein-westfalen,<br />
der rwe Power ag und des Landschaftsver-<br />
dEN RhEINLANdtALER ERhIELtEN IN <strong>2010</strong>:<br />
Mehmet aksar, stadt bonn<br />
angelika und Heinz baum, stadt Köln<br />
artur benninghoff, Kreis wesel<br />
Heinrich blumenthal, rhein-sieg-Kreis<br />
Karl-Heinz burmeister, Kreis Kleve<br />
Hans-Dieter collinet, stadt aachen<br />
Hermann Daners, rhein-erft-Kreis<br />
günter Demnig, stadt Köln<br />
Krista gabriel, stadt Leverkusen<br />
götz george<br />
edith Heinzelmann, stadt Krefeld<br />
w. günter Henseler, rhein-sieg-Kreis<br />
Hans Langerbeins, Kreis Heinsberg<br />
Götz George wurde für seine Verdienste<br />
um das rheinische Ruhrgebiet durch<br />
Dr. Jürgen Wilhelm und Milena Karabaic<br />
mit dem <strong>Rheinland</strong>taler geehrt.<br />
Jacques van Rensch (links)<br />
und Jerzy Kowal (rechts) freuen<br />
sich mit Dr. Jürgen Wilhelm<br />
über den <strong>Rheinland</strong>taler.<br />
bandes rheinland – den mit 5.000 euro dotierten<br />
archäologie-Preis. in <strong>2010</strong> erhielt Dr. carsten<br />
Mischka den Preis für seine Dissertation „Die bandkeramische<br />
siedlung inden-altdorf D, Kreis Düren“.<br />
Jerzy Kowal M.a., Polen<br />
ulrich Markert, stadt Köln<br />
Karl Muckel, Kreis Düren<br />
Dr. albert Pauly, Kreis Viersen<br />
Prof. Dr. ing. Klaus Pfeffer, stadt Düsseldorf<br />
Franz-Josef radmacher, rhein-Kreis neuss<br />
Karl reger, Kreis euskirchen<br />
Jaques van rensch, Maastricht, niederlande<br />
Leo schartmann, stadt aachen<br />
Jochen scheduikat, stadt bonn<br />
eberhard scherrer, stadt Mülheim an der ruhr<br />
Hermann Trautmann, stadt essen<br />
Karl-georg waldinger, stadt wuppertal<br />
15
16<br />
Kulturkommunikation <strong>2010</strong><br />
im Fokus der Vermittlungsaktivitäten standen in<br />
<strong>2010</strong> der ausbau und die weiterentwicklung der<br />
inklusiven angebote auch im rahmen der un-Konvention<br />
zur inklusion und Teilhabe von Menschen<br />
mit behinderungen. Der von der Projektgruppe<br />
„barrierefreiheit in den LVr-Kultureinrichtungen“<br />
entwickelte Maßnahmenkatalog mit Zielvorgaben<br />
zur Teilhabe an den Kulturangeboten des LVr konnte<br />
weiter umgesetzt werden: so bieten die einzelnen<br />
LVr-Museen seit Mitte <strong>2010</strong> einmal im Monat<br />
offene Führungen mit gebärdensprachdolmetschenden<br />
an. Termine und anmeldeformulare finden<br />
interessierte auf www.kultur.lvr.de oder bei<br />
www.taubenschlag.de, dem internet-Portal für gehörlose<br />
Menschen. natürlich können auch individuelle<br />
gruppenführungen zu gewünschten Terminen<br />
gebucht werden. erstmalig fanden im LVr-römer-<br />
Museum im archäologischen Park Xanten zudem<br />
Führungen mit Oraldolmetschung für Menschen<br />
mit Höreinschränkungen statt.<br />
als eines der wenigen Museen in Deutschland<br />
und als erstes Museum in bonn bietet das LVr-<br />
LandesMuseum bonn seit Dezember <strong>2010</strong> eine<br />
Video-Führung durch die Dauerausstellung in Deutscher<br />
gebärdensprache an. an über 20 stationen<br />
werden gehörlosen Museumsgästen informationen<br />
über die Museumssammlung mit ihren zahlreichen<br />
Highlights aus der archäologie und der<br />
Kunstgeschichte des rheinlandes vermittelt. an<br />
den entsprechenden Objekten sind nummern mit<br />
gebärdensprachsymbolen angebracht, die in die<br />
Touch-screens der geräte eingegeben werden<br />
können – es beginnt der gebärdensprachfilm. ein<br />
Lageplan erleichtert das auffinden der stationen<br />
im Museumsgebäude. Das LVr-LandesMuseum<br />
ist das erste der elf LVr-Museen, in dem gebärdensprachvideos<br />
eingesetzt werden, weitere LVr-<br />
Museen werden folgen.<br />
ein besonderes angebot zur Teilhabe macht seit<br />
<strong>2010</strong> das LVr-industriemuseum am schauplatz<br />
solingen: gemeinsam mit dem HPH-netz Ost des<br />
LVr (Heilpädagogische Hilfen) werden Familiennachmittage<br />
für die bewohnerinnen und bewohner,<br />
für Familienangehörige und das betreuungspersonal<br />
aus wohngruppen für Menschen mit geistiger<br />
behinderung in solingen organisiert. Museum und
www.kultur.lvr.de<br />
wohneinrichtung möchten für Familien mit erwach-<br />
senen behinderten Kindern ein gemeinsames Freizeitangebot<br />
schaffen, bei dem alle Freude haben<br />
und kreativ sein können.<br />
gemeinsam etwas erleben, gemeinsam etwas<br />
entdecken und auch gemeinsam lernen: Das ist<br />
das Ziel einer einmaligen bildungskooperation<br />
zwischen dem LVr-LandesMuseum, der sparkasse<br />
Kölnbonn und der swb (stadtwerke bonn gmbH)<br />
bus und bahn. Durch die unterstützung von sparkasse<br />
und swb wird schulkindern aus den stadtgebieten<br />
bonn und Köln ein kostenloser ausflug in<br />
das LVr-LandesMuseum ermöglicht. Jeden Dienstag<br />
von 9 bis 16 uhr steht der bus der swb bus<br />
und bahn zur Verfügung, um schulklassen aus<br />
den stadtgebieten bonn und Köln ins Museum zu<br />
bringen. bereits während der Fahrt informiert ein<br />
Museums pädagoge die schülerinnen und schüler<br />
darüber, was sie vor Ort erwartet, im Museum<br />
findet dann eine etwa einstündige Führung zu<br />
einem vorher vereinbarten Thema statt.<br />
auch das LVr-Kulturmobil war <strong>2010</strong> wieder im<br />
rheinland unterwegs, um die LVr-Museen und<br />
Kultureinrichtungen weiter bekannt zu machen.<br />
bei insgesamt 55 einsätzen, zum beispiel<br />
beim Pflanzenmarkt auf schloss Dyck, beim<br />
725jährigen Jubiläum der stadt brühl, den<br />
Kölner Lichtern oder beim nrw-Tag in siegen<br />
konnten rund 132.000 Menschen angesprochen<br />
werden.<br />
Multi-Media-Guide für<br />
Gehörlose im <strong>LVR</strong>-Landes-<br />
Museum Bonn (S. 16)<br />
Erfolgreich im Einsatz:<br />
Der Museumsbus in Bonn<br />
Neuer Auftritt für das<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum<br />
Das <strong>LVR</strong>-Dezernat<br />
Kultur und Umwelt auf<br />
der ITB Berlin <strong>2010</strong><br />
Vom 10. bis 14. März <strong>2010</strong> nahm das LVr-Dezernat<br />
Kultur und umwelt an der internationalen Tourismus-Messe<br />
iTb in berlin teil. aufbauend auf den<br />
dort gemachten erfahrungen sollen die kulturtouristischen<br />
aktivitäten künftig weiter ausgebaut<br />
werden. alle LVr-Museen sind zudem Mitglied im<br />
rheinlandweiten Marketingverbund „erlebnismuseen<br />
am rhein“, der besonders Familien und Kinder<br />
zu einem Museumsbesuch anregen möchte. <strong>2010</strong><br />
erschien, gefördert durch das Ministerium für<br />
Familien, Kinder, Jugend, Kultur und sport des<br />
Landes nrw, das „Handbuch für entdecker“, das<br />
die erlebnis museen am rhein ausführlich vorstellt.<br />
20.000 exemplare konnten bisher kostenlos in<br />
sozialeinrichtungen, Familienzentren, Förderschulen<br />
und vielen anderen institutionen, die sich<br />
besonders um benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />
kümmern, zur Verfügung gestellt werden.<br />
ein besonderes Museumserlebnis verspricht auch<br />
das neue corporate Design des LVr-industriemuseums:<br />
Das neue erscheinungsbild lässt das<br />
Verbund-Logo des Museums in einem markanten<br />
und freundlichen re-Design wieder aufleben und<br />
wird ergänzt um den claim „entdecken.erleben.Mitmachen“.<br />
Die sechs Museumsschauplätze erhielten<br />
farblich kodierte schauplatz-Logos als ableitungen<br />
des Verbund-Logos, die sich auch in der gestaltung<br />
der schauplatzspezifischen Printmedien wiederfinden.<br />
Das bildkonzept der Medien – vom briefkopf<br />
über Veranstaltungskalender bis hin zum Messestand<br />
– präsentiert sich progressiv und plakativ mit<br />
hohem wiedererkennungswert.<br />
17
18<br />
Rheinischer Verein für denkmalpflege<br />
und Landschaftsschutz<br />
Für die Mitglieder des rheinischen Vereins für<br />
Denkmalpflege und Landschaftsschutz sowie<br />
für geladene gäste aus Politik, Verwaltung und<br />
Kultur begann das Jahr <strong>2010</strong> traditionell mit dem<br />
neujahrsempfang am 9. Januar im Landeshaus<br />
des LVr in Köln. Die Festrede hielt der generaldirektor<br />
der generaldirektion Kulturelles erbe<br />
rheinland-Pfalz, Herr Thomas Metz zum Thema<br />
„Kulturelles erbe: aktuelle entwicklungen in<br />
rheinland-Pfalz“.<br />
nahezu 200 Mitglieder haben am 26. und 27. Juni<br />
<strong>2010</strong> an der Jahrestagung und Mitgliederversammlung<br />
im Düsseldorfer Malkasten teilgenommen.<br />
LVr-Direktor Harry K. Voigtsberger sprach in<br />
seinem Festvortrag zum Thema „Dem erbe<br />
verpflichtet: Von der Preußischen rheinprovinz<br />
zum <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland“. auf der<br />
Jahrestagung konnten 113 Mitglieder für 25 Jahre<br />
Mitgliedschaft, 32 Mitglieder für 40 Jahre und<br />
sogar 4 Mitglieder für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt<br />
werden. Frau Dipl.-ing. rose wörner und<br />
Herr Dipl.-ing. adolf nitsch wurden zu ehren-<br />
mitgliedern des rVDL gewählt. beschlossen wurde<br />
auf der Tagung die nahezu vollständig überarbeitete<br />
satzung, die das Vereinsgebiet nicht mehr in<br />
einzelne Orts-, Kreis- und regionalverbände,<br />
sondern flächendeckend in regionalverbände<br />
unterteilt. Die begleitenden exkursionen fanden<br />
zu verschiedenen Themen in und um Düsseldorf<br />
statt: Modernes Düsseldorf und aktuelle Positionen<br />
in der Denkmalpflege, Zollfeste Zons und Haus<br />
bürgel, Johann wilhelm schirmer – Vom rheinland<br />
in die welt, gartenkunst am niederrhein und<br />
Kaiserswerth.<br />
<strong>2010</strong> konnten gleich drei neue regionalverbände<br />
des rheinischen Vereins gegründet werden:<br />
niederrhein, euskirchen und rhein-erft.<br />
<strong>2010</strong> hat der rVDL seine Mitglieder zu insgesamt<br />
112 Veranstaltungen eingeladen. ein Höhepunkt des<br />
Vereinsjahres war das zweitägige burgfest mit<br />
Führungen, rockkonzert und Theateraufführung<br />
am 21. und 22. august auf der vereinseigenen<br />
burgruine Virneburg bei Mayen, das mit dem
www.rheinischer-verein.de<br />
ortsansässigen Verein glücksritter e.V. mit großem<br />
erfolg realisiert werden konnte. am 1. Oktober<br />
fand in Kooperation mit dem LVr-amt für Denkmalpflege<br />
im rheinland, dem bund Heimat und<br />
umwelt in Deutschland,<br />
der Deutschen<br />
gesellschaft für<br />
gartenkunst und<br />
Landschaftskultur e.V.<br />
(DggL) und dem amt<br />
für Landschaftspflege<br />
und grünflächen der<br />
stadt Köln in Köln<br />
eine Fortbildung zum<br />
Thema „wasser – die<br />
seele eines gartens“<br />
als bereits 6. informations-<br />
und Fortbildungsveranstaltung der reihe „Historische<br />
gärten und Parks in privater Hand“ statt.<br />
in Kooperation mit der generaldirektion Kulturelles<br />
erbe rheinland-Pfalz und mit großzügiger unterstützung<br />
der deutschen bundesstiftung umwelt<br />
Exkursion zum Kloster Kamp<br />
(S. 18)<br />
Festredner Harry K. Voigtsberger<br />
bei der Jahrestagung im<br />
Düsseldorfer Malkasten<br />
Abendliche Führung durch<br />
den Garten des Malkastens<br />
veranstaltete der rVDL am 7. und 8. Oktober in der<br />
Zitadelle Mainz eine Tagung zum Thema „Kultur und<br />
natur – ein widerspruch? Historische Festungen:<br />
Denkmalpflege, natur- und Landschaftsschutz“.<br />
„Nachwuchs“<br />
für den Verein:<br />
Der Vorstand<br />
des neuen<br />
Regionalverbandes<br />
Euskirchen<br />
während der Tagung wurden am beispiel der<br />
Festungen Handlungsempfehlungen sowie<br />
interdisziplinäre Lösungen entwickelt, um den<br />
anforderungen von Denkmal- wie naturschutz<br />
gerecht zu werden.<br />
19
20<br />
Festungstagung in Mainz Fahrradtour des Kölner Regionalverbandes<br />
Die Sanierungsarbeiten an der Burgruine<br />
Stahlberg in Bacharach-Steeg<br />
wie in den Vorjahren wurden auch in <strong>2010</strong> die sanierungsarbeiten<br />
an der vereinseigenen burgruine<br />
stahlberg in bacharach-steeg fortgeführt. Die aktuellen<br />
Forschungen untermauern den stellenwert<br />
der ruine als einzige nicht überbaute frühmittelalterliche<br />
burg am Mittelrhein. Die nachhaltigen und<br />
modellhaften sanierungsarbeiten an der burgruine<br />
stahlberg führten zur aufnahme der ruine in das<br />
welterbeprogramm des bundes, so dass der rVDL<br />
die einmalige gelegenheit hat, die stahlberg bis<br />
2013 vollständig zu sanieren.<br />
seit über 100 Jahren setzt sich der rheinische<br />
Verein länderübergreifend auf dem gebiet der alten<br />
Preußischen rheinprovinz für die bewahrung,<br />
Pflege, instandsetzung und Präsentation des Kulturerbes<br />
ein. seine Mitglieder erfreuen sich dabei<br />
nicht nur an der schönheit von Denkmälern und<br />
Landschaften, sondern verstehen sich ausdrücklich<br />
auch als Handelnde und Mitstreiter um deren<br />
erhalt. so gelang in der Vergangenheit so manche<br />
konstruktive einflussnahme auf Planungen, unterschutzstellungen<br />
oder stadtentwicklungsprozesse.<br />
Der rheinische Verein wird institutionell vom <strong>Landschaftsverband</strong><br />
rheinland gefördert und arbeitet<br />
eng mit den anderen Kulturdienstellen des LVr<br />
zusammen. wir würden uns freuen, wenn auch sie<br />
unsere arbeit unterstützen und Mitglied in unserem<br />
Verein werden. informationen finden sie im internet:<br />
www.rheinischer-verein.de.<br />
gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />
• ausstellung „200 Jahre Melaten“ mit dem<br />
Freundeskreis Melaten anlässlich des 200-jährigen<br />
Jubiläums des Kölner Friedhofs Melaten, 2.7.<br />
• sommerfest des rheinischen Vereins, 21./22.8.<br />
• Tag des offenen Denkmals am 12.9.:<br />
beteiligung mit zahlreichen Führungen<br />
• buchpräsentation zur Tagung „Der niederrhein.<br />
natur- und Kulturerbe“ mit exkursion zu den<br />
arktischen wildgänsen am niederrhein, 10.12.<br />
VERANStALtUNgEN<br />
insgesamt 112 Veranstaltungen, darunter:<br />
• 22 exkursionen, 3 Fahrradtouren, 6 wanderungen,<br />
7 stadtteilrundgänge<br />
• 36 Führungen<br />
• 15 Vorträge<br />
• 16 Denkmaltreffs bzw. Denkmal des Monats<br />
• 1 burgfest<br />
• 1 ausstellung<br />
• 3 Tagungen<br />
• 1 buchpräsentation<br />
• 1 Fortbildungsveranstaltung<br />
KoLLoqUIEN, tAgUNgEN UNd<br />
foRtBILdUNgEN<br />
• Jahrestagung des rheinischen Vereins in<br />
Düsseldorf, 26./27.6.<br />
• Fortbildung zum Thema „wasser – die seele<br />
eines gartens“, 1.10.<br />
• Tagung „Kultur und natur – ein widerspruch?<br />
Historische Festungen: Denkmalpflege, naturund<br />
Landschaftsschutz“, 7./8.10.<br />
• Tagung „bauernhöfe, ländliche bevölkerung und<br />
ihre namen am niederrhein: vom Mittelalter bis zur<br />
gegenwart“, geldern, in Zusammenarbeit mit dem<br />
regionalverband niederrhein und dem LVr-institut<br />
für Landeskunde und regionalgeschichte, 6.11.<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• Der niederrhein. natur- und Kulturerbe.<br />
ergebnisse der niederrhein-Tagung von 2009<br />
• rheinische Heimatpflege (4 ausgaben im Jahr):<br />
schwerpunkt: Der Landschaftsmaler Johann<br />
wilhelm schirmer<br />
• rheinlandkalender 2011
www.rheinischer-verein.de<br />
Burgfest auf der vereinseigenen Burg Virneburg bei Mayen<br />
• rheinische Kunststätten: claus Lange, Der<br />
Düsseldorfer nordfriedhof; Dieter Krienke, ingelheim<br />
am rhein; Michael Hohmeier und Michael<br />
gechter, Haus bürgel in Monheim am rhein; Leonie<br />
gräfin von nesselrode, ehrenstein im westerwald;<br />
stefan Frankewitz, goch am niederrhein;<br />
godehard Hoffmann und Oliver Meys, Pfarrkirche<br />
christi auferstehung in Köln-Lindenthal; Tankred<br />
stachelhaus, Das essener Moltkeviertel; inge<br />
Zacher, Die evangelische Kreuzkirche in Düsseldorf;<br />
Hermann Josef roth, westerburg – burg und Kirchen;<br />
guido von büren, stephan Hoppe und georg<br />
Mölich, Orte der renaissance im rheinland; walter<br />
buschmann, Zeche und Kokerei Zollverein in essen<br />
• rheinische Landschaften: bruno P. Kremer,<br />
Das untere Mittelrheintal<br />
gUtAchtEN<br />
• Die geschäftsstelle sowie Mitglieder des rVDL<br />
erstellten zahlreiche gutachten, darunter zahlreiche<br />
stellungnahmen als „Träger öffentlicher belange“.<br />
Die Virneburg bei Mayen<br />
PRojEKtE<br />
• sanierung der burgruine stahlberg in bacharachsteeg<br />
• Klosterlandschaft Heisterbach, rhein-sieg-Kreis:<br />
Forschungen zur entstehung und entwicklung des<br />
Zisterzienserklosters Heisterbach und seine gestalterische<br />
auswirkung auf die umgebende Landschaft<br />
im rahmen der regionale <strong>2010</strong>.<br />
• „Johann wilhelm schirmer. Vom rheinland in die<br />
welt“, Kooperationsprojekt mit sieben Museen im<br />
rheinland<br />
Rheinischer Verein für denkmal-<br />
pflege und Landschaftsschutz<br />
Ottoplatz 2, 50679 Köln<br />
Tel 0221 809-2805, Fax 0221 809-2141<br />
www.rheinischer-verein.de<br />
Mail: rheinischer-verein@lvr.de<br />
Geschäftsführung: Dr. Heike Gregarek<br />
21
22<br />
<strong>LVR</strong>-Amt für Denkmalpflege im <strong>Rheinland</strong><br />
rund 100.000 Denkmäler betreuen die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des LVr-amtes für Denkmalpflege<br />
im rheinland. Von der Zeche Zollverein<br />
– anlässlich des Kulturhauptstadtjahres ruHr.<strong>2010</strong><br />
Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen – über die<br />
denkmalwerte Kirche, für die eine neue nutzung<br />
angestrebt wird, bis hin zu den insektenkundlichen<br />
sammlungen in Krefeld – die Vielfalt der Objekte ist<br />
erstaunlich und oft rückt gänzlich unspektakuläres<br />
in den blickpunkt der wissenschaftlerinnen und<br />
wissenschaftler.<br />
Dazu zählte <strong>2010</strong> der Fund von spätgotischen<br />
graffiti in der zu einem ehemaligen Kloster gehörigen<br />
Kirche st. Katharina in Langerwehe-wenau.<br />
Versteckt an einer wand, der ende des 15. Jahrhunderts<br />
ein neuer Dachstuhl vorgebaut wurde,<br />
entdeckten die bauforscherinnen und bauforscher<br />
des Denkmalpflegeamtes in den Putz geritzte geometrische<br />
Formen sowie ritzzeichnungen von 42<br />
Hämmern: Die an der umbaumaßnahme beteiligten<br />
arbeiter der verschiedenen handwerklichen gilden<br />
hinter ließen hier Zeichen ihrer anwesenheit.<br />
eine andere art der Verewigung wählte der Künstler<br />
Derick baegert, indem er sich auf dem st. georgaltar<br />
in der gleichnamigen evangelischen Kirche<br />
in schermbeck selbst porträtierte. Der um 1506<br />
angefertigte, dreiteilige altar wurde <strong>2010</strong> von den<br />
restauratorinnen und restauratoren des Fachamtes<br />
im Zuge konservatorischer Maßnahmen<br />
erstmals auf die werktechnik hin untersucht.<br />
auch unterhalb des sichtbaren, in den Kellern<br />
einer stadt, erzählen gewölbe ihre geschichten. in<br />
der Kölner innenstadt sind sie oft viel älter als die<br />
Häuser darüber. <strong>2010</strong> untersuchten und kartierten<br />
die Mitarbeiter des referates Photogrammetrie<br />
in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule<br />
Köln mehrere römische Keller mit dem Ziel, die<br />
ursprüngliche römische straßenführung in der<br />
nähe des alten rathauses nachzuvollziehen. Die<br />
Fachleute stellten fest, dass wir heute immer noch<br />
auf den gleichen Pfaden wandeln wie die römer –<br />
wenngleich ein paar Meter höher als damals!<br />
Hier ist die nutzung des Ortes über Jahrtausende<br />
die gleiche geblieben.
www.denkmalpflege.lvr.de<br />
Häufiger rückt die geplante umnutzung ein Objekt<br />
ins blickfeld der Denkmalpfleger. so galt es auch<br />
<strong>2010</strong> in verstärktem Maße, die umnutzung von Kirchengebäuden<br />
denkmalpflegerisch zu begleiten.<br />
um dabei auch die gemeinhin wenig geschätzten<br />
jüngeren Kirchenbauten entsprechend zu würdigen,<br />
wurde das Projekt „erkennen und bewahren<br />
– Kirchenbau der nachkriegszeit in nordrheinwestfalen“<br />
vorangetrieben. Das Projekt dient der<br />
systematischen und flächendeckenden erfassung<br />
aller nach 1945 errichteten Kirchenbauten, um so<br />
auf der basis des Denkmalschutzgesetzes Maßstäbe<br />
für die bewertung ihrer Denkmalwürdigkeit zu<br />
entwickeln. Mittlerweile steht fest, dass nrw mit<br />
dem Projekt seinem weltweit einzigartigen bestand<br />
an modernen Kirchen gerecht geworden ist. Die<br />
erfassung hat bundesweit signalwirkung. Mit beispielen<br />
gelungener umnutzung wirbt das LVr-amt<br />
für Denkmalpflege im rheinland seit neuestem<br />
mit einer Publikation: „Kirchen im wandel“ zeigt<br />
vom Konzertsaal über das restaurant bis hin zur<br />
Kletterhalle Lösungswege auf, dem Leerstand oder<br />
abriss zu entgehen.<br />
eine umwidmung von Kirchen für nichtchristliche<br />
religionsgemeinschaften wird von Kirchenseite<br />
strikt abgelehnt. es lohnt sich also, auf den<br />
betsaal evangelischer Masuren hinzuweisen, der<br />
Deckenrestaurierung im<br />
Schloss Falkenlust/Brühl (S. 22)<br />
Finissage des Ruhr.<strong>2010</strong>-Projektes<br />
„Fremde Impulse“ im <strong>LVR</strong>-Industriemuseum<br />
in Oberhausen<br />
1904 in Duisburg für zugewanderte arbeiterfamilien<br />
eingerichtet wurde und der heute als Yildirimbeyazid-Moschee<br />
wieder eine sakrale nutzung hat.<br />
eines von weit über 80 Denkmälern, die durch das<br />
ruHr.<strong>2010</strong>-Projekt „Fremde impulse – baudenkmale<br />
im ruhrgebiet“ der Denkmalpflegeämter und<br />
industriemuseen von LVr und LwL in den Fokus der<br />
Öffentlichkeit gerückt wurden:<br />
eine durch das ruhrgebiet tourende, gut besuchte<br />
wanderausstellung, Führungen, das internetportal<br />
www.fremde-impulse.de, eine wissenschaftliche<br />
begleitpublikation sowie eine Kartenbox sensibilisierten<br />
dafür, dass baudenkmale seit der römerzeit<br />
von fremdländischen einflüssen zeugen, mit denen<br />
Menschen verschiedenster nationalitäten bis heute<br />
das ruhrgebiet bereichern.<br />
schließlich waren die Denkmalpflegerinnen und<br />
Denkmalpfleger auch „zu Hause“ nicht untätig:<br />
im Kapitelsaal der abtei brauweiler, dem<br />
Dienstsitz des LVr-amtes für Denkmalpflege<br />
im rheinland, ist seit dem vergangenen sommer<br />
eine Dauerausstellung eingerichtet. Dort sind<br />
nun der einzigartige raum mit seinen beeindruckenden<br />
Fresken sowie artefakte der abteigeschichte<br />
wie Kapitelle und figürliche bauplastiken<br />
im rahmen von Führungen für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich.<br />
23
24<br />
„Wir töpfern unser Traumdenkmal“ –<br />
Aktion zum Tag der Begegnung in Essen<br />
wEchSELAUSStELLUNgEN<br />
Rheinischer Preis für Denkmalpflege –<br />
Feilenschmiede Felten in Remscheid<br />
• „Fremde impulse – baudenkmale im ruhrgebiet“,<br />
wanderausstellung der Denkmalpflegeämter und<br />
industriemuseen des LVr und LwL anlässlich von<br />
ruHr.<strong>2010</strong> an neun Orten im ruhrgebiet sowie in<br />
den Landeshäusern in Köln und Münster<br />
VERANStALtUNgEN<br />
• „Kultur in bewegung – reisen, Handel und<br />
Verkehr“: Tag des offenen Denkmals, besuchertag<br />
im LVr-amt für Denkmalpflege im rheinland<br />
und in der abtei brauweiler (Kooperation mit dem<br />
Verein für geschichte e.V. Pulheim), 12.9., rund<br />
1.800 besucherinnen und besucher<br />
tAgUNgEN/foRtBILdUNgEN<br />
• 10. Kölner gespräch zu architektur und Denkmalpflege,<br />
„Öffentlichkeitsarbeit für die Denkmalpflege“,<br />
7.6., 115 Teilnehmende<br />
• 6. informations- und Fortbildungsveranstaltung<br />
zu historischen gärten und Parks in privater Hand,<br />
„wasser – die seele eines gartens“, 1.10.,<br />
rund 70 Teilnehmende<br />
• 11. Kölner gespräch zu architektur und Denkmalpflege,<br />
„notfallvorsorge und Denkmalschutz“,<br />
15.11., 115 Teilnehmende<br />
PUBLIKAtIoNEN/BUchPRäSENtAtIoNEN<br />
• Fremde impulse – baudenkmale im ruhrgebiet.<br />
Kartenbox hg. vom LVr-amt für Denkmalpflege<br />
im rheinland, LVr-industriemuseum, LwL-amt<br />
für Denkmalpflege in westfalen, LwL-industriemuseum.<br />
coppenrath-Verlag, Münster <strong>2010</strong><br />
• Fremde impulse – baudenkmale im ruhrgebiet.<br />
begleitband hg. vom LVr-amt für Denkmalpflege<br />
im rheinland, LVr-industriemuseum, LwL-amt<br />
für Denkmalpflege in westfalen, LwL-industriemuseum.<br />
coppenrath-Verlag, Münster <strong>2010</strong><br />
• Die ehemalige Ordensburg Vogelsang: architektur<br />
– bauplastik – ausstattung – umnutzung. arbeitsheft<br />
der rheinischen Denkmalpflege 41 von ruth<br />
Altar aus Schermbeck, Detail Teufel<br />
schmitz-ehmke u. Monika Herzog. 4., neu bearbeitete<br />
und erweiterte aufl., wernersche Verlagsgesellschaft,<br />
worms <strong>2010</strong><br />
• Denkmal-Kultur im rheinland. Festschrift für<br />
udo Mainzer zum 65. geburtstag. arbeitsheft der<br />
rheinischen Denkmalpflege 75. Hg. ulrich stevens,<br />
ulrike Heckner in Zusammenarbeit mit norbert<br />
nußbaum, universität zu Köln. wernersche Verlagsgesellschaft,<br />
worms <strong>2010</strong><br />
• Landschaftsgärten im rheinland. Die erfassung<br />
des historischen bestands und studien zur gartenkultur<br />
des „langen“ 19. Jahrhunderts. beiträge zu<br />
den bau- und Kunstdenkmälern im rheinland 37<br />
von rita Hombach. wernersche Verlagsgesellschaft,<br />
worms <strong>2010</strong><br />
• Kirchen im wandel. Veränderte nutzung denkmalgeschützter<br />
Kirchen von Oliver Meys und birgit<br />
gropp. Hg. von der Landesinitiative stadtbauKultur<br />
nrw, dem LVr-amt für Denkmalpflege im rheinland,<br />
dem LwL-amt für Denkmalpflege in westfalen<br />
im auftrag des Ministeriums für wirtschaft,<br />
energie, bauen, wohnen und Verkehr des Landes<br />
nrw, Düsseldorf <strong>2010</strong><br />
• Die goldene Kammer von st. ursula in Köln.<br />
Zu gestalt und ausstattung vom Mittelalter bis zum<br />
barock. arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege<br />
76 von regina urbanek. wernersche Verlagsgesellschaft,<br />
worms <strong>2010</strong><br />
• Denkmalpflege im rheinland. Zeitschrift des<br />
LVr-amtes für Denkmalpflege im rheinland<br />
(4 ausgaben im Jahr)<br />
PRojEKtE<br />
• burgen und schlösser im rheinland: in Kooperation<br />
mit dem europäischen burgeninstitut der<br />
Deutschen burgenvereinigung e.V. werden die<br />
burgenstandorte im rheinland erfasst mit dem Ziel<br />
eines Überblicks über den vorhandenen und untergegangenen<br />
bestand. Die ergebnisse des Projekts<br />
sollen in Datenbanken und internetportalen zugänglich<br />
gemacht werden.
www.denkmalpflege.lvr.de<br />
Tag des offenen Denkmals Kölner Dom, Untersuchung der Chorpfeiler<br />
• inventarisation von gartenhäusern: Dokumentieren<br />
und sammeln von informationen zu gartenhäusern<br />
im rheinland. Von diesen einzigartigen<br />
Häuschen, die oftmals nicht mehr genutzt werden<br />
und somit verfallen, wurden bislang rund 80 Objekte<br />
umfangreich dokumentiert.<br />
• „Denkmalrallye mit willi spürnase“: im auftrag<br />
des Ministeriums für wirtschaft, energie, bauen,<br />
wohnen und Verkehr des Landes nrw werden seit<br />
<strong>2010</strong> Kinderrallyes für städte des rheinlandes entwickelt,<br />
beginnend mit den städten Monschau und<br />
nideggen. Das Projekt soll im Frühjahr 2011 vorgestellt<br />
werden.<br />
REStAURIERUNg UNd KoNSERVIERUNg<br />
• Konservatorische Maßnahmen am st. georg-altar<br />
(um 1506) aus der gleichnamigen evangelischen<br />
Kirche in schermbeck, deren zeitgleich durchgeführte<br />
instandsetzung von der restaurierungswerkstatt<br />
ii begleitet wurde.<br />
• betreuung der restaurierung des Kruzifix aus<br />
st. Vincentius in Dinslaken (kurz nach 1300)<br />
• untersuchung der chorpfeilerfiguren und chorschrankenmalereien<br />
im Kölner Dom (um 1320/30)<br />
• betreuung der brühler schlösser: wissenschaftliche<br />
begleitung der restaurierung der stuckdecke<br />
im oberen schlafzimmer von schloss Falkenlust<br />
BERAtUNgEN UNd fAchLIchE<br />
UNtERStützUNg<br />
• beratung und unterstützung der unteren Denkmalbehörden<br />
bei unterschutzstellungen sowie der<br />
unteren und Oberen Denkmalbehörden in denkmalrechtlichen<br />
Fragen<br />
• Fachliche Vor-Ort-betreuung von Denkmaleigentümerinnen<br />
und -eigentümern, architektinnen und<br />
architekten sowie Denkmalbehörden bei allen Konservierungs-,<br />
restaurierungs- und sanierungsmaßnahmen<br />
an und in Denkmälern<br />
• Fachliche beratung beim Denkmalförderprogramm<br />
des Landes nrw<br />
• baugeschichtliche untersuchungen<br />
• erstellen von gutachten, u. a. stellungnahmen als<br />
Träger öffentlicher belange<br />
• service für Forschende: bereitstellung der Fachbibliothek,<br />
des Fotoarchivs und des Planarchivs für<br />
bau- und kunstgeschichtliche Forschungen Dritter<br />
<strong>LVR</strong>-Amt für denkmalpflege im <strong>Rheinland</strong><br />
Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim<br />
Tel 02234 9854-500, Fax 02234 8284-2950<br />
Mail: info.denkmalpflege@lvr.de<br />
www.denkmalpflege.lvr.de<br />
Leitung: Landeskonservator<br />
Prof. Dr. Udo Mainzer<br />
25
26<br />
<strong>LVR</strong>-LandesMuseum Bonn<br />
Das LVr-LandesMuseum bonn stellt aufgrund<br />
seiner herausragenden sammlung als einziges<br />
kulturgeschichtliches Museum im rheinland die<br />
geschichtliche entwicklung der region von ihren<br />
anfängen bis zur gegenwart dar. Das Museum ist<br />
eines der führenden archäologischen Forschungsinstitute,<br />
seine restaurierungswerkstätten zählen<br />
zu den modernsten in europa. Durch die Verbindung<br />
mit dem LVr-amt für bodendenkmalpflege ist das<br />
LVr-LandesMuseum archiv für die archäologischen<br />
bodenfunde des rheinlandes.<br />
<strong>2010</strong> wurde die kulturgeschichtliche ausstellung<br />
„schöne Madonnen am rhein“ wegen des großen<br />
erfolges bis zum 4. Mai verlängert. Fast 60.000 gäste<br />
sahen die schau, die bedeutende Leihgaben von<br />
großen Museen des in- und auslandes präsentierte.<br />
Die zweite große ausstellung des Jahres, „renaissance<br />
am rhein“, unternahm es unter der schirmherrschaft<br />
der Ministerpräsidentin des Landes nrw,<br />
Hannelore Kraft, zum ersten Mal, Kunst und Kultur<br />
der renaissance am rhein durch rund 350 exponate<br />
von 120 verschiedenen Leihgebern aus dem in- und<br />
ausland mit all ihren aspekten zu präsentieren. Das<br />
LVr-LandesMuseum und der Kooperationspartner<br />
LVr-institut für Landeskunde und regionalgeschichte<br />
positionierten sich durch ausstellung und Katalog<br />
nachhaltig als Forschungsinstitute zur Kulturgeschichte<br />
des rheinlandes. gleichzeitig konnte wie<br />
schon bei den „schönen Madonnen“ durch zahlreiche<br />
exponate aus dem eigenen bestand auf die qualitätvolle<br />
sammlung des LVr-LandesMuseums aufmerksam<br />
gemacht werden.<br />
Mit der Präsentation „wie bilder entstehen –<br />
einblicke in schirmers atelier“ beteiligte sich das<br />
Museum an dem nrw-weiten Verbundprojekt<br />
„Johann wilhelm schirmer – Vom rheinland in<br />
die welt“. im bereich der zeitgenössischen Kunst<br />
wurde neben vier ausstellungen der reihe „szene<br />
rheinland“ die ausstellung „Konrad rufus Müller:<br />
Licht gestalten. Fotografien 1960-<strong>2010</strong>“ in der<br />
Tradition der großen Fotokunstausstellungen<br />
des Hauses präsentiert. Die ausstellung wurde<br />
anschließend in nürnberg gezeigt, 2011 sind<br />
stationen in München und bayreuth geplant.
www.landesmuseum-bonn.lvr.de<br />
im bereich der Forschung hat das LVr-Landes-<br />
Museum im Jahr <strong>2010</strong> seine arbeit weiter intensiviert.<br />
<strong>2010</strong> war der starttermin des auf vier<br />
Jahre angelegten und von der Volkswagenstiftung<br />
finanzierten Projekts zu römischen großbronzen<br />
am unescO-weltkulturerbe Limes. Das Projekt<br />
wird in Kooperation mit dem archäologischen Landesmuseum<br />
baden-württemberg und dem institut<br />
für archäologische wissenschaften der goetheuniversität<br />
Frankfurt am Main realisiert und soll<br />
2014 in eine internationale ausstellung münden.<br />
weitergeführt wurden u. a. die arbeiten im rahmen<br />
der internationalen Forschungsprojekte zum neandertaler<br />
sowie der Doppelbestattung von bonn-<br />
Oberkassel, letztere wird im Jubiläumsjahr 2014<br />
in eine internationale Tagung und eine ausstellung<br />
münden. Das von der gerda-Henkel-stiftung und<br />
dem bundesministerium für bildung und Forschung<br />
unterstützte Projekt zur restaurierung von Funden<br />
aus Felsspaltengräbern des 6.-14. Jahrhunderts<br />
aus der Mongolei, das gemeinsam mit der Vor- und<br />
Frühgeschichtlichen archäologie der universität<br />
bonn und der Fachhochschule für restaurierung<br />
berlin durchgeführt wird, wurde durch weitere<br />
sensationelle Funde u. a. von Filz- und seidendeels<br />
(Kaftanähnliche gewänder) in seiner bedeutung<br />
erheblich aufgewertet. Die Funde werden im Januar<br />
2012 in einer ausstellung gezeigt. sehr erfreulich<br />
ist die bewilligung des Projektes zur neuuntersuchung<br />
des sogenannten Fürstengrabes von Morken,<br />
Gladiatoren vor dem<br />
<strong>LVR</strong>-LandesMuseum (S. 26)<br />
Im neuen Steinzeitbereich<br />
eine der bedeutendsten fränkischen bestattungen<br />
des rheinlands, und dem dazugehörigen gräberfeld<br />
von bedburg-Königshoven durch die regionale<br />
Kulturförderung des LVr. Dauerhaft engagiert sich<br />
das LVr-LandesMuseum zudem im rahmen der<br />
rettung von archivalien aus dem Kölner stadtarchiv,<br />
die in der gefriertrocknungsanlage vom<br />
wasser befreit werden.<br />
Viele gäste besuchen das LVr-LandesMuseum, um<br />
an einer besonderen Veranstaltung, einer Tagung<br />
oder einer Festivität teilzunehmen: Das Museum<br />
hat sich als Veranstaltungsort in bonn fest etabliert.<br />
so wurden im LVr-LandesMuseum <strong>2010</strong> der<br />
Katholische Medienpreis und der Postbank Finance<br />
award verliehen.<br />
innerhalb des LVr-Museumsverbundes wurden<br />
zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen für das<br />
Max ernst Museum brühl des LVr sowie das LVr-<br />
LandesMuseum bonn konzipiert und durchgeführt:<br />
„Kindermatinée“, „ab zu Max“ oder „Vatertag“. sehr<br />
erfolgreich waren die Familientage, die kindgerecht<br />
Museumsinhalte vermitteln und auch dem Kulturinteresse<br />
erwachsener rechnung tragen. Die Kombination<br />
von Vorträgen und Konzerten sorgte für gute<br />
besucherzahlen ebenso wie die interdisziplinären<br />
angebote für erwachsene wie „renaissancetanz“,<br />
buchbinden oder zahlreiche generationsübergreifende<br />
angebote.<br />
27
28<br />
In der Restaurierungswerkstatt<br />
des <strong>LVR</strong>-LandesMuseums<br />
wEchSELAUSStELLUNgEN<br />
Vergoldeter Daumen einer Großbronze aus Bonn<br />
• Marcus caelius – Tod in der Varusschlacht,<br />
24.9.2009-24.1.<strong>2010</strong><br />
• schöne Madonnen am rhein, 26.11.2009-<br />
24.5.<strong>2010</strong><br />
• Konrad rufus Müller: Licht gestalten. Fotografien<br />
1960-<strong>2010</strong>, 23.3.-30.5.<strong>2010</strong><br />
• wie bilder entstehen – einblicke in schirmers<br />
atelier, 16.5.<strong>2010</strong>-16.1.2011<br />
• axel Thünker – Fotografien, 10.6.-8.8.<strong>2010</strong><br />
• renaissance am rhein, 16.9.<strong>2010</strong>-6.2.2011<br />
• auslöser drücken – impulse geben,<br />
7.10.-25.11.<strong>2010</strong><br />
und vier ausstellungen in der reihe<br />
„szene rheinland“<br />
foRSchUNgSPRojEKtE<br />
• römische großbronzen am unescO-welterbe<br />
Limes. Kooperationsprojekt mit dem Limesmuseum<br />
aalen und dem archäologischen institut der<br />
universität Frankfurt gefördert durch die Volkswagenstiftung<br />
• Felsspaltengräber des 6.-9. Jahrhunderts aus der<br />
Mongolei mit einzigartiger erhaltung organischer<br />
Objekte. Präsentation im rahmen der ausstellung<br />
„steppenkrieger der Mongolei“, 25.1.-29.4.<strong>2010</strong>,<br />
gefördert durch die gerda-Henkel-stiftung und das<br />
bundesministerium für bildung und Forschung<br />
• internationales Forschungsprojekt zur spätpaläolithischen<br />
Doppelbestattung von bonn-Oberkassel,<br />
gefördert durch die Fritz Thyssen stiftung und die<br />
regionale Kulturförderung des LVr<br />
• Provenienzforschung zu den gemäldebeständen<br />
des LVr-LandesMuseums, gefördert durch Mittel<br />
der bundesrepublik Deutschland<br />
• aufbau einer digitalen Handbibliothek Hermann<br />
schaaffhausen in Kooperation mit der Deutschen<br />
Zentralbibliothek für Medizin<br />
Renaissance am Rhein<br />
KoNSERVIERUNg UNd REStAURIERUNg<br />
• Durchführung und betreuung von restaurierungsmaßnahmen<br />
(siersdorfer Lettner) im rahmen<br />
der Vorbereitung der ausstellung „renaissance am<br />
rhein“<br />
• restaurierung von „Madonnen des schönen stils“,<br />
gefördert von der staatskanzlei des Landes nordrhein-westfalen<br />
• umfangreiche Vorbereitungsarbeiten für die im<br />
März <strong>2010</strong> eröffnete archäologische Landesausstellung<br />
„Fundgeschichten – archäologie in nordrheinwestfalen“<br />
im römisch-germanischen Museum in<br />
Köln<br />
• restaurierung frühmittelalterlicher gräber aus<br />
dem rheinischen braunkohlenrevier<br />
• Konservierung und restaurierung des spätrömischen<br />
sarkophags aus Zülpich-enzen<br />
• Konservierung einer bandkeramischen Frauenbestattung<br />
mit für das rheinland außergewöhnlich<br />
guter Knochenerhaltung aus Düren-arnoldsweiler<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• bonner Jahrbücher band 208, 2008, bonn <strong>2010</strong><br />
• Daniel schyle nach wissenschaftlichen Vorarbeiten<br />
von Jürgen weiner: Der Lousberg in aachen.<br />
ein jungsteinzeitlicher Feuersteintagebau mit<br />
beilklingenproduktion. Mit beiträgen von<br />
Jürgen weiner, eugen Klein, Patrick Vaughan (†),<br />
werner schoch und Hans-Peter uerpmann.<br />
rheinische ausgrabungen band 66<br />
• erich claßen: siedlungen bandkeramischer Zeit<br />
bei Königshoven. rheinische ausgrabungen band<br />
64. Herausgegeben vom LVr-amt für bodendenkmalpflege<br />
im rheinland. erscheint anfang 2011<br />
• berichte aus dem LVr-LandesMuseum bonn<br />
01/<strong>2010</strong><br />
• Petra siering: Vier seiten eines blocks.<br />
skulptur und Malerei, ausstellungskatalog<br />
• Konrad rufus Müller: Licht gestalten.<br />
Fotografien 1960-<strong>2010</strong>, ausstellungskatalog
www.landesmuseum-bonn.lvr.de<br />
Kostümführung zur Renaissance Kinder im Museum Tafelschiff aus dem Besitz des Kurfürsten Jakob III.<br />
von Eltz: Highlight in der Renaissance Ausstellung<br />
• christoph Pöggeler: ... schläft ein bild in allen<br />
Dingen, ausstellungskatalog<br />
• axel Thünker: Zeitspuren. Fotografien,<br />
ausstellungskatalog<br />
• renaissance am rhein, ausstellungskatalog<br />
• annette sauermann: MOVeD bY LigHT,<br />
ausstellungskatalog<br />
• auslöser drücken – impulse geben<br />
• anke erlenhoff, ausstellungskatalog<br />
MUSEUMSPädAgogIK<br />
• neueinführung eines Museumsbusses für schulklassen<br />
mit unterstützung der sparkasse Kölnbonn<br />
und den stadtwerken bonn bus und bahn.<br />
es wurden 64 schulklassen mit 1.534 Kindern ins<br />
Museum befördert.<br />
• Mitmachbereiche für Kinder und Familien zum<br />
Thema „steinzeit“ (indoor und saisonal auch<br />
outdoor) zur neuen Dauerausstellungsabteilung<br />
„neandertaler & co.“ sowie zur sonderausstellung<br />
„renaissance am rhein“<br />
• Kinderhefte zu „neandertaler & co.“ und zur<br />
„renaissance am rhein“<br />
• Zeitschrift „Jule“ zu „neandertaler & co.“ sowie<br />
„renaissance am rhein“. Materialheft für den<br />
biologieunterricht der sekundarstufe ii zur Humanevolution<br />
zur abteilung „neandertaler & co.“<br />
• audioguide-Führung (deutsch, englisch und<br />
für Kinder) zu „neandertaler & co.“ und (deutsch<br />
für erwachsene und Kinder) zur ausstellung<br />
„renaissance am rhein“<br />
• einführung von neuen Multimediageräten mit<br />
audioführungen zur Dauerausstellung und einer<br />
gebärdensprachführung durch die Dauerausstellung<br />
für gehörlose besucherinnen und besucher<br />
• entwicklung und angebot von Führungsangeboten<br />
mit gebärdensprachdolmetscher<br />
• entwicklung von erlebnisführungen in historischem<br />
gewand zur „renaissance am rhein“<br />
• 21 unterschiedliche Themenführungsangebote<br />
zur Dauerausstellung sowie spezielle Führungsangebote<br />
zu sonderausstellungen für erwachsenengruppen<br />
und schulklassen<br />
<strong>LVR</strong>-LandesMuseum Bonn<br />
Colmantstraße 14 - 18, 53115 Bonn<br />
Tel 0228 2070-0, Fax 0228 2070-299<br />
Mail: landesmuseum-bonn@lvr.de<br />
www.landesmuseum-bonn.lvr.de<br />
Leitung: Dr. Gabriele Uelsberg<br />
29
30<br />
<strong>LVR</strong>-Amt für Bodendenkmalpflege<br />
im <strong>Rheinland</strong><br />
Das rheinland gehört zu den fundreichsten regionen<br />
europas. sein reiches archäologisches und<br />
paläontologisches Kulturerbe zu schützen und zu<br />
pflegen, zu erfassen und zu erforschen, zu dokumentieren<br />
und zu bewahren und der Öffentlichkeit<br />
bekannt und zugänglich zu machen, ist aufgabe des<br />
LVr-amtes für bodendenkmalpflege im rheinland.<br />
auf grundlage des Denkmalschutzgesetzes nrw<br />
nimmt es als unabhängiges Fachamt und regionaler<br />
Dienstleister, aber auch als Forschungseinrichtung<br />
die gesetzlichen belange von bodendenkmalpflege<br />
und -schutz wahr. beratend und unterstützend steht<br />
das LVr-amt für bodendenkmalpflege im rheinland<br />
unteren und Oberen Denkmalbehörden, den<br />
Kommunen und bürgerinnen und bürgern zur seite<br />
und ist als Träger öffentlicher belange „anwalt“<br />
der bodendenkmäler.<br />
Mit weltweit seltenen, artenreichen Pflanzenresten<br />
überraschten die Paläontologen <strong>2010</strong>. sie stießen in<br />
den ca. 100 Mio. Jahre alten kreidezeitlichen Karstfüllungen<br />
im raum wülfrath auf winzige, in allen<br />
Details überlieferte blüten von ursprünglichen<br />
blütenpflanzen. Das Jahr <strong>2010</strong> hielt jedoch auch<br />
einige archäologische sensationen bereit: den ältesten<br />
Klebstoff Mitteleuropas – birkenpech auf gleich<br />
83 steinartefakten des 120.000 Jahre alten rastplatzes<br />
in inden-altdorf – und das mit 7.000 Jahren<br />
älteste bauernhaus im linksrheinischen rheinland.<br />
Der exzeptionelle Fundplatz von Düren-arnoldsweiler<br />
lieferte zudem den zweiten erhaltenen, jungsteinzeitlichen<br />
Holzbrunnen und das bislang größte<br />
gräberfeld mit skeletterhaltung dieser Zeit im<br />
rheinland. auch die beiden erstmalig im hiesigen<br />
gebiet nachgewiesenen jungsteinzeitlichen gräber<br />
der großgartacher Kultur aus erftstadt-Lechenich<br />
waren eine Überraschung.<br />
Völlig neue erkenntnisse zur metallzeitlichen besiedlung<br />
erbrachten die ausgrabungen im indetal:<br />
nicht nur die ungewöhnliche siedlungsdichte,<br />
sondern auch zwei befestigte Herrenhöfe und ein<br />
bislang hier unbekannter bronzezeitlicher Haustyp<br />
sind einzigartig. unerwartete einblicke in das Leben<br />
der römischen Legionskommandanten von bonn<br />
eröffnete deren luxuriös ausgestattetes wohnhaus.
www.bodendenkmalpflege.lvr.de<br />
wie wandmalereien, architekturteile, ein separa-<br />
tes bad, figürliche bronzen, importgüter und auch<br />
frauenspezifische gegenstände zeigen, mussten die<br />
höchsten Militärs auf nichts verzichten. unverhoffte<br />
mittelalterliche befunde und Funde kamen bei grabungen<br />
auf dem areal der 799 gegründeten ehemaligen<br />
benediktinerabtei in essen-werden ans Licht.<br />
neben steinernen abwassersystemen beeindruckte<br />
ein aufgestauter, kurz nach 900 zugeschütteter Teich<br />
mit hervorragender erhaltung von Holzgefäßen und<br />
Lederschuhen. unbekanntes aus dem Düsseldorfer<br />
untergrund förderten die aufschlüsse durch das<br />
u-bahn-Projekt „wehrhahn-Linie“ zutage, die<br />
das wissen um die ehemalige renaissancezeitliche<br />
Landesfestung und residenzstadt Düsseldorf<br />
deutlich mehrten.<br />
ein Höhepunkt nordrhein-westfälischer<br />
archäologie ist alle fünf Jahre die Landes<br />
ausstellung, die <strong>2010</strong> unter dem<br />
Titel „Fundgeschichten. archäologie<br />
in nordrhein-west falen“ im römischgermanischen<br />
Museum in Köln stattfand.<br />
Das große gemeinschafts projekt<br />
der archäologischen einrichtungen von<br />
LVr, LwL und der stadt Köln – unter Feder führung<br />
des Ministeriums für wirtschaft, energie, bauen,<br />
wohnen und Verkehr – zog rund 150.000 besucher<br />
in ihren bann.<br />
Vergangenheit für die Öffentlichkeit erlebbar zu<br />
machen, ist auch ein anliegen des regionale <strong>2010</strong>-<br />
Projektes „erlebnisraum römerstraße agrippastraße<br />
| Via belgica“. Mit der scheckübergabe in<br />
Skelett „Lilith“ aus<br />
Düren-Arnoldsweiler (S. 30)<br />
Römische Villa im<br />
Braunkohlentagebau Inden<br />
Höhe von 6 Mio. euro durch regierungspräsidentin<br />
gisela walsken an die LVr-Direktorin ulrike Lubek<br />
fiel für die LVr-bodendenkmalpflege der startschuss<br />
zur umsetzung dieses interkommunalen<br />
netzwerkvorhabens.<br />
seit 20 Jahren unterstützt die „stiftung zur Förderung<br />
der archäologie im rheinischen braunkohlenrevier“<br />
die bodendenkmalpflege. anlässlich des<br />
Jubiläums <strong>2010</strong> legte das amt mit „braunkohlenarchäologie<br />
im rheinland“ einen wissenschaftlichen<br />
Tagungsband zu ausgewählten stiftungsprojekten vor<br />
und betreute ein besonderes archäologisches buch:<br />
„angebaggert“ von carl Dietmar mit 20 geschichten<br />
zu Fundplätzen und Funden im rheinischen braunkohlenrevier,<br />
das breiten anklang findet.<br />
Startschuss<br />
für den<br />
Erlebnisraum<br />
Römerstraße<br />
auf sehr positive resonanz bei Laien wie Fachleuten<br />
stießen die vielfältigen Veranstaltungen der LVrbodendenkmalpflege.<br />
Die erfolgreiche „archäologietour<br />
nordeifel“ und die beliebten Tage der offenen<br />
Tür und archäologie, die ausstellung „Fundort<br />
rheinland“ in siegburg, aber auch außerschulische<br />
Lernprogramme, das internationale workcamp für<br />
Jugendliche sowie Tagungen und Vortragsreihen<br />
lockten zahlreiche archäologie-interessierte.<br />
31
32<br />
Archäologietour Nordeifel <strong>2010</strong>: neu entdeckter<br />
römischer Burgus in Nettersheim<br />
AUSStELLUNgEN<br />
• Fundgeschichten. archäologie in nordrhein-west-<br />
falen (als Mitveranstalter), römisch-germanisches<br />
Museum der stadt Köln, 18.3.<strong>2010</strong>-2.1.2011<br />
• Fundort rheinland, Kreishaus siegburg,<br />
7.5.-30.5.<strong>2010</strong><br />
• erlebnisraum römerstraße: wanderausstellung in<br />
Jülich, rövenich, nideggen, bonn<br />
• Fund des Monats: Jeden Monat präsentieren das<br />
LVr-amt für bodendenkmalpflege im rheinland<br />
und das LVr-LandesMuseum bonn einen besonderen<br />
neufund im Foyer des Museums.<br />
gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />
118 Veranstaltungen mit mehreren Tausend Teilnehmenden,<br />
darunter:<br />
• Projekttag in Kloster Heisterbach mit rund<br />
1.200 besuchern, 8.5.<br />
• Tag der offenen Tür, außenstelle nideggen: „unterwegs<br />
in allen Zeiten: reisen, Handel, Transport<br />
und Verkehr im spiegel der archäologie“ mit rund<br />
1.250 besuchern, 20.6.<br />
• 17. Tag der archäologie, außenstelle Titz in<br />
Zusammenarbeit mit der stiftung zu Förderung der<br />
archäologie im rheinischen braunkohlenrevier mit<br />
über 1.500 besuchern, 4.9.<br />
• Tag des Offenen Denkmals, ausgrabung im<br />
Legionslager bonn mit rund 400 besuchern, 12.9.<br />
• archäologietour nordeifel <strong>2010</strong> mit rund 3.500<br />
besuchern, 3.10.<br />
Steinzeitlicher Klebstoff: 120.000 Jahre alte Steingeräte<br />
aus Inden-Altdorf mit Birkenpechresten<br />
tAgUNgEN<br />
• Jahrestagung „archäologie im rheinland – ausgrabungen,<br />
Forschungen und Funde 2009“ im LVr-<br />
LandesMuseum bonn, 400 Teilnehmende, 1./2.2.<br />
• expert meeting „The outstanding universal value and<br />
the feasibility of a joint nomination as a world heritage<br />
site of the Lower german Limes – Limes germaniae<br />
inferior“ im LVr-römerMuseum Xanten, 10./11.3.<br />
• Tagung „archäologische Forschungen im rheinland<br />
– ergebnisse universitärer abschlussarbeiten<br />
2009“ im LVr-LandesMuseum bonn, 72 Teilnehmende,<br />
28.10.<br />
Wandmalerei aus dem Wohnhaus der römischen<br />
Legionskommandanten von Bonn<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
6 Publikationen eigenständig oder in Zusammenarbeit<br />
mit anderen einrichtungen, darunter:<br />
• archäologie im rheinland 2009, stuttgart <strong>2010</strong><br />
• Fundgeschichten. archäologie in nordrheinwestfalen,<br />
Mainz <strong>2010</strong><br />
• c. Dietmar, angebaggert. archäologie im<br />
rheinischen braunkohlenrevier, Mainz <strong>2010</strong><br />
• braunkohlenarchäologie im rheinland. Materialien<br />
zur bodendenkmalpflege im rheinland 21,<br />
weilerswist <strong>2010</strong><br />
• bonner Jahrbücher 208, 2008, bonn <strong>2010</strong><br />
• D. schyle, Der Lousberg in aachen. rheinische<br />
ausgrabungen 66, Mainz <strong>2010</strong><br />
AUSgRABUNgEN<br />
Das LVr-amt für bodendenkmalpflege im rheinland<br />
führte 241 ausgrabungen und untersuchungen<br />
sowie 580 betreuungen von 167 Drittmaßnahmen<br />
durch. auswahl:<br />
• geilenkirchen-beeck, Kreis Heinsberg: jungpaläolithische<br />
Freilandstation<br />
• inden, Kreis Düren: paläolithische rastplätze,<br />
bronze- und eisenzeitliche siedlungen sowie zwei<br />
römische Villen im indetal<br />
• Merzenich-Morschenich, Kreis Düren: jungsteinzeitliche<br />
großsiedlung mit gräberfeld<br />
• bergheim-Paffendorf, rhein-erft-Kreis: spätbronze-<br />
und eisenzeitliches gräberfeld<br />
• weeze-Vorselaer, Kreis Kleve: ländliche römerzeitliche<br />
siedlung mit einheimischen eisenzeitlichen<br />
Traditionen<br />
• bedburg-Hau, steincheshof, Kreis Kleve: neu entdecktes<br />
römisches Lager nach geophysikalischen<br />
Messungen der universität zu Köln<br />
• bonn: wohnhaus (Praetorium) der römischen Legionskommandanten;<br />
Töpfereibezirk mit weihestein<br />
eines Töpfereibesitzers in der Zivilsiedlung; karolingischer<br />
Kirchenbau am brassertufer<br />
• bonn-bechlinghoven: größte merowingische siedlung<br />
des rheinlands mit bislang 79 Häusern<br />
• erkelenz-immerath, Kreis Heinsberg: mittelalterlich-neuzeitliche<br />
wasserburg Haus Pesch
www.bodendenkmalpflege.lvr.de<br />
Archäologische Landesausstellung<br />
„Fundgeschichten“ (Heisterbach)<br />
• Zisterzienserkloster Heisterbach, rhein-sieg-<br />
Kreis: hochmittelalterlicher Hof und bislang<br />
unbekannte bauten der barocken Klosteranlage<br />
• Pulheim-brauweiler, rhein-erft-Kreis: hochmittelalterliche<br />
Laiensiedlung vor der ehem.<br />
benediktinerabtei<br />
• schermbeck, Kreis wesel: spätmittelalterlichfrühneuzeitliche<br />
Landwehr<br />
ANtRägE AUf UNtERSchUtzStELLUNg<br />
• Für 58 bodendenkmäler wurden anträge auf<br />
unterschutzstellung bei den unteren Denkmalbehörden<br />
eingereicht.<br />
gUtAchtEN<br />
• Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erstellten<br />
knapp 4.000 gutachten, darunter zahlreiche stellungnahmen<br />
als „Träger öffentlicher belange“.<br />
PRojEKtE UNd KooPERAtIoNEN (auswahl)<br />
• iT-Projekte: bODeOn und VesPa<br />
• archeoregion nordeifel<br />
• erlebnisraum römerstraße agrippastraße |<br />
Via belgica<br />
• Klosterlandschaft Heisterbach in Kooperation mit<br />
der regionale <strong>2010</strong><br />
• bestandserhebung niedergermanischer Limes<br />
• Our way to europe. Transdisziplinärer, DFggeförderter<br />
sonderforschungsbereich zu Fragen<br />
der ausbreitung und wanderung von Menschen<br />
• corpus römerzeitlicher Funde im barbarikum<br />
• KennenLernenumwelt. außerschulisches<br />
Lernprogramm mit schwerpunkt archäologie<br />
7.000 Jahre alter hölzerner Kastenbrunnen<br />
aus Düren-Arnoldsweiler<br />
Ferienaktion auf Burg Nideggen, Kreis Düren<br />
und geschichte, außenstelle Overath in Zusammenarbeit<br />
mit der regionale <strong>2010</strong><br />
• cOMenius-Programm (eu-bildungsprogramm<br />
für lebenslanges Lernen) „römische Vergangenheit<br />
und europäische identität“ in Zusammenarbeit mit<br />
dem gymnasium Hückelhoven<br />
<strong>LVR</strong>-Amt für Bodendenkmal -<br />
pflege im <strong>Rheinland</strong><br />
Endenicher Straße 133, 53115 Bonn<br />
Tel 0228 9834-0, Fax 0228 9834-119<br />
Mail: bodendenkmalpflege@lvr.de<br />
www.bodendenkmalpflege.lvr.de<br />
Leitung: Prof. Dr. Jürgen Kunow<br />
AUSSENSTELLE NIDEGGEN<br />
Zehnthofstraße 45, 52385 Nideggen<br />
Tel 02425 9039-0, Fax 02425 9039-0<br />
Leiterin: Petra Tutlies M.A.<br />
AUSSENSTELLE OVERATH<br />
Gut Eichthal, 51491 Overath<br />
Tel 02206 9030-0, Fax 02206 9030-22<br />
Leiter: Dr. Michael Gechter<br />
AUSSENSTELLE TITZ<br />
Ehrenstraße 14, 52445 Titz-Höllen<br />
Tel 02463 9917-0, Fax 02463 9917-160<br />
Leiter: Dr. Udo Geilenbrügge<br />
AUSSENSTELLE XANTEN<br />
Augustusring 3, 46509 Xanten<br />
Tel 02801 77629-0, Fax 02801 77629-33<br />
Leiterin: Dr. Julia Obladen-Kauder<br />
33
34<br />
<strong>LVR</strong>-Archivberatungs- und fortbildungszentrum<br />
ARchIVBERAtUNg<br />
Der service des LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrums<br />
(LVr-aFZ) wurde im Jahr <strong>2010</strong> von<br />
zahlreichen Kommunal-, Privat- und wirtschaftsarchiven<br />
im rheinland in anspruch genommen.<br />
einen inhaltlichen schwerpunkt bildete dabei die<br />
erstellung von schadensbildanalysen als Dienstleistung.<br />
Verbunden mit der Möglichkeit, geschädigte<br />
archivalien in den werkstätten des LVr-aFZ<br />
restaurieren und im rahmen der Landesinitiative<br />
entsäuern zu lassen, handelt es sich hierbei um<br />
ein angebot, das bundesweit einzigartig ist und von<br />
vielen rheinischen archiven genutzt wurde.<br />
BEStANdSERhALtUNg<br />
neben der Landesinitiative substanzerhalt mit<br />
rund 1,05 Mio. entsäuerten Dokumenten zählten<br />
erneut die Hilfsmaßnahmen zur rettung der<br />
archivalien des Historischen archivs der stadt<br />
Köln zu den schwerpunkten in <strong>2010</strong>. Hier war<br />
insbesondere der bereich bestandserhaltung<br />
gefordert. eigens zu diesem Zweck eingestellte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen den<br />
Kölner Kolleginnen und Kollegen bei der identifizierung<br />
und schadensklassifizierung in den verschiedenen<br />
„asylarchiven“ zur seite, in denen gerettete<br />
unterlagen zwischengelagert sind. Die brauweiler<br />
restaurierungswerkstatt leistete mit der Trockenreinigung<br />
stark geschädigten Materials wichtige<br />
Vorarbeiten zur rekonstruktion der geborgenen<br />
stücke.<br />
foRtBILdUNg<br />
Das Thema „notfallvorsorge“ stand im bereich<br />
Fortbildung im Fokus. aber auch die anderen,<br />
eng am bedarf der archive und bibliotheken<br />
orientierten angebote des Fortbildungszentrums<br />
fanden lebhaften Zuspruch. Mit etwa 180 Teilnehmenden<br />
war der in bonn veranstaltete rheinische<br />
archivtag zum Thema „standards und normen<br />
im alltag der archive“ überdurchschnittlich gut<br />
besucht. ebenso viele besucherinnen und besucher<br />
aus den bereichen Museum und bibliotheken<br />
lockte die jährliche Mai-Tagung (museums and<br />
the internet), die <strong>2010</strong> im germanischen nationalmuseum<br />
in nürnberg stattfand.
www.afz.lvr.de<br />
ARchIV dES <strong>LVR</strong><br />
Das archiv des LVr hatte mit nahezu 2.000 nutzungen<br />
einen erheblichen anstieg an anfragen und<br />
persönlichen besuchen zu verzeichnen. Über das<br />
„alltagsgeschäft“ hinaus konnte unter anderem das<br />
beim archiv des LVr angesiedelte Forschungsprojekt<br />
zur geschichte der Heimerziehung abgeschlossen<br />
werden. Mit dem erscheinen der Publikation<br />
zu dem gesellschaftspolitisch intensiv diskutierten<br />
Thema wurde ein weiterer beitrag zur erforschung<br />
der geschichte des LVr geleistet.<br />
beteiligung an und Konzeption von ausstellungen<br />
aus beständen des archivs gehören ebenfalls zum<br />
aufgabenspektrum. so wurde zum beispiel mit einer<br />
kleinen sonderausstellung an den 100. geburtstag<br />
des ehemaligen Landesdirektors udo Klausa<br />
(1954-1975) erinnert.<br />
<strong>LVR</strong>-KULtURzENtRUM ABtEI BRAUwEILER<br />
Mit zahlreichen kulturellen Veranstaltungen und<br />
angeboten konnte das LVr-Kulturzentrum abtei<br />
brauweiler im Jahr <strong>2010</strong> seine attraktivität weiter<br />
steigern. Mit der eröffnung des infopunktes im<br />
eingangsbereich zur barocken Prälatur steht besucherinnen<br />
und besuchern seit März <strong>2010</strong> eine erste<br />
anlaufstelle zur Orientierung zur Verfügung. neben<br />
umfangreichen neuen informationsmaterialien zur<br />
geschichte der abtei und ihren sehenswürdigkeiten,<br />
zu Veranstaltungen und Publikationen ist hier<br />
auch der Film „Die Früchte des Maulbeerbaums“<br />
zu sehen, der die wesentlichen aspekte der fast<br />
1.000-jährigen geschichte auf unterhaltsame weise<br />
darstellt.<br />
Der neu eröffnete Info-Punkt<br />
in der Abtei Brauweiler (S. 34)<br />
Archiv des <strong>LVR</strong> und <strong>LVR</strong>-Kulturmobil<br />
beim Tag der Archive im März <strong>2010</strong><br />
Teilnehmende der NRW-Radtour bei ihrer Station<br />
im <strong>LVR</strong>-Kulturzentrum Abtei Brauweiler<br />
gEdENKStättE BRAUwEILER<br />
Zum viel besuchten angebot gehört auch die gedenkstätte<br />
brauweiler auf dem gelände des LVr-<br />
Kulturzentrums abtei brauweiler, die seit 2008<br />
mit ihrer dokumentarischen Dauerausstellung an<br />
die nationalsozialistische Vergangenheit der ehemaligen<br />
arbeitsanstalt brauweiler erinnert. Dem<br />
gedenken an die in brauweiler in gestapo-Haft erschossene<br />
Zwangsarbeiterin widmete sich <strong>2010</strong> die<br />
sonderausstellung „gedenkbuch für nina sawina“.<br />
Von der Kunst- und Museumsbibliothek der stadt<br />
Köln angeregt und in Zusammenarbeit mit der alanus<br />
Hochschule für Kunst und gesellschaft in alfter<br />
durchgeführt, zeigte die ausstellung künstlerische<br />
arbeiten von studierenden der alanus-Hochschule<br />
und weiteren Künstlern. Öffentliche Führungen,<br />
Veranstaltungen und Publikationen zum Thema<br />
ergänzten das angebot.<br />
wEchSEL- UNd wANdERAUSStELLUNgEN<br />
• „gedenkbuch für nina sawina. arbeiten von studierenden<br />
der alanus Hochschule für Kunst und<br />
gesellschaft, alfter, und anderen Künstlern“,<br />
gedenkstätte brauweiler, 23.9.-9.11.<strong>2010</strong><br />
• „rheinische wehemütter. 200 Jahre Hebammenausbildung<br />
– Professionalisierung – Disziplinierung“,<br />
Düsseldorf, bundeskongress der Deutschen<br />
Hebammen, 8.-13.5.<strong>2010</strong><br />
• „riss durchs Leben. erinnerungen ukrainischer<br />
Zwangsarbeiterinnen im rheinland“, berlin, Topographie<br />
des Terrors, Dokumentationszentrum ns-<br />
Zwangsarbeit, bis Juni <strong>2010</strong>; essen, Landgericht,<br />
sept.-Okt. <strong>2010</strong>; Mädchen-gymnasium borbeck,<br />
essen, Okt.-Dez. <strong>2010</strong><br />
• „Dirigent eines großen Orchesters. udo Klausa<br />
zum 100. geburtstag“, LVr Köln, Okt.-Dez. <strong>2010</strong><br />
35
36<br />
Grußwort des Staatssekretärs für Kultur des<br />
Landes NRW, Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff,<br />
zur Tagung „Von der Hand zur Maschine“, 22.4.<strong>2010</strong><br />
gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />
• Teilnahme des LVr-aFZ am Tag der archive im<br />
Verbund mit 33 Kölner archiven. Köln, straßenbahnmuseum<br />
Thielenbruch, 6.3.<br />
• Teilnahme des archivs des LVr am Tag der archive,<br />
7.3.<br />
VERANStALtUNgEN IM <strong>LVR</strong>-<br />
KULtURzENtRUM ABtEI BRAUwEILER<br />
• ausstellung „Jürgen schmitz – städte und Landschaften<br />
des rheinlandes“, Veranstaltung des<br />
Freundeskreises abtei brauweiler e.V. (Fab),<br />
27.2.-21.3.<br />
• Festival „streams“, Veranstaltung des Fab,<br />
15.-18.4.<br />
• Teilnahme der gedenkstätte brauweiler am<br />
internationalen Museumstag, 16.5.<br />
• station der nrw-radtour, 16.7.<br />
• 22. Kunsttage des rhein-erft-Kreises, 28./29.8.<br />
• classic nights <strong>2010</strong>, Veranstaltung des Fab, Organisation<br />
zusammen mit dem Fab, 3., 4. und 10.9.<br />
• Teilnahme der gedenkstätte brauweiler am Tag<br />
des offenen Denkmals, 12.9.<br />
• Theateraufführungen der ehemaligen Klosterspieler<br />
im wirtschaftshof: Mysterienspiel „Jedermann<br />
– Das spiel vom sterben des reichen Mannes“,<br />
Juni/Juli<br />
• brauweiler wochenende (brauweiler Fachgeschäfte)<br />
mit abteifest der brauweiler Karnevalsfreunde,<br />
3./4.7.<br />
• erntedankfest des Ministeriums für Klimaschutz,<br />
umwelt, Landwirtschaft, natur- und Verbraucherschutz<br />
des Landes nrw, 1.10.<br />
• ausstellung, „behind the looking glass“, Fab mit<br />
Provinzial, 5.11.-28.11.<br />
• nikolausmarkt der brauweiler Fachgeschäfte auf<br />
dem abteigelände, 4./5.12.<br />
KoLLoqUIEN UNd tAgUNgEN<br />
• Tagung „Von der Hand zur Maschine. sachstand<br />
Ausstellung zu Udo Klausa (l.) Seminar zur Notfallvorsorge im <strong>LVR</strong>-Kultur -<br />
zentrum Abtei Brauweiler im Mai <strong>2010</strong><br />
und Perspektiven moderner Konservierungsmöglichkeiten<br />
von archiv- und bibliotheksgut“, 22./23.4.,<br />
brauweiler<br />
• Mai-Tagung (museums and the internet), 20./21.5.,<br />
germanisches nationalmuseum nürnberg<br />
• 44. rheinischer archivtag: „standards und<br />
normen im alltag der archive“, 10./11.6.,<br />
bonn-bad godesberg<br />
foRtBILdUNg/SEMINARE<br />
• Das LVr-Fortbildungszentrum führte 13 Veranstaltungen<br />
mit 751 Teilnehmenden durch. Hauptzielgruppe<br />
waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aus rheinischen archiven.<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum:<br />
architektur im archiv. Der archivische umgang mit<br />
Überlieferungen aus den bereichen architektur,<br />
stadtplanung und ingenieurwesen. Tagung am<br />
11. und 12. september 2007 in der abtei brauweiler,<br />
archivhefte bd. 39, bonn <strong>2010</strong><br />
• Die urkunden des archivs von schloss Frens.<br />
regesten, band i: 1316-1565, bearb. von Dieter<br />
Kastner (inventare von rheinischen adelsarchiven<br />
bd. 50), Habelt-Verlag, bonn 2009<br />
• Online-Publikation: zeitenblicke 9 (<strong>2010</strong>), nr. 1.<br />
adel in der sattelzeit: Die rhein-Maas-region<br />
und westfalen, hg. von gudrun gersmann,<br />
Michael Kaiser und Hans-werner Langbrandtner.<br />
www.zeitenblicke.de/<strong>2010</strong>/1<br />
• Verspätete Modernisierung. Öffentliche erziehung<br />
im rheinland − geschichte der Heimerziehung in<br />
Verantwortung des Landesjugendamtes (1945-1972),<br />
hg. vom LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum,<br />
archiv des LVr. Klartext Verlag essen <strong>2010</strong>.<br />
• Josef wißkirchen: gedenkort Friedhof brauweiler.<br />
schriften zur gedenkstätte brauweiler bd. 1,<br />
hg. vom LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum,<br />
Pulheim <strong>2010</strong>
www.afz.lvr.de<br />
Führung durch die Ausstellung „Gedenkbuch für Nina Sawina“<br />
• LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum<br />
(Hg.): gedenkbuch für nina sawina. arbeiten von<br />
studierenden der alanus Hochschule für Kunst und<br />
gesellschaft, alfter, und anderen Künstlern (Katalog<br />
zur ausstellung in der gedenkstätte brauweiler),<br />
Pulheim <strong>2010</strong><br />
BESoNdERE PRojEKtE<br />
• adelsarchivpflege: abschluss der erweiterung<br />
des Magazins der Vereinigten adelsarchive im<br />
rheinland auf schloss ehreshoven mit Mitteln<br />
der nrw-stiftung, 13.12.<strong>2010</strong><br />
• archiv des LVr: „erlebnis archiv“. 53 studierende<br />
an rheinischen universitäten ließen sich an insgesamt<br />
vier seminartagen und einem vierwöchigen<br />
Praktikum in rheinischen archiven in die archivarbeit<br />
einführen.<br />
REStAURIERUNg/KoNSERVIERUNg<br />
• abgeschlossene auftragsrestaurierungen: 73 Objekte<br />
für Kunden aus den nichtstaatlichen archiven<br />
• 292 beratungen, 724 beratungsstunden<br />
• 26 gutachten<br />
• Landesinitiative substanzerhalt: 1.045.567 versäuerte<br />
Dokumente sind im Technischen Zentrum für<br />
bestandserhaltung und den unterzentren Duisburg<br />
und siegburg vor- und nachbereitet worden.<br />
• Für das Historische archiv der stadt Köln wurden<br />
„Raum eines Lebens“ (Detail). Papierobjekt der Künstlerin<br />
Mona Kakanj zur Ausstellung „Gedenkbuch für Nina Sawina“<br />
18.364 bergungseinheiten erfasst und die inhalte<br />
von 219 archivkartons trocken gereinigt.<br />
• 37 beratungen für das schadenskataster<br />
BERAtUNgSLEIStUNgEN<br />
• Die referentinnen und referenten erbrachten<br />
für die archive im rheinland insgesamt 2.878 beratungsleistungen,<br />
die von einfachen auskünften<br />
bis hin zu mehrtägigen unterstützungen reichten.<br />
außerdem waren sie in die Veranstaltungen des<br />
Fortbildungszentrums eingebunden.<br />
ARchIV dES <strong>LVR</strong><br />
• Die Zahl der nutzungen des archivs des LVr<br />
stieg <strong>2010</strong> auf rund 2.000 schriftliche anfragen und<br />
nut zun gen vor Ort an, wobei sowohl einzelpersonen<br />
als auch schulklassen das angebot zur recherche<br />
nutzten.<br />
<strong>LVR</strong>-Archivberatungs- und<br />
fortbildungszentrum<br />
Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim<br />
Tel 02234 9854-0, Fax 02234 9854-285<br />
Mail: afz@lvr.de<br />
www.afz.lvr.de<br />
Leitung: Dr. Arie Nabrings<br />
37
38<br />
<strong>LVR</strong>-Institut für Landeskunde und<br />
Regionalgeschichte<br />
Die abteilung stadt- und Landesgeschichte des<br />
LVr-instituts für Landeskunde und regionalgeschichte<br />
ging am 30.9.<strong>2010</strong> mit dem internetportal<br />
www.rheinische-geschichte.lvr.de online. Das<br />
erste chronologisch, geographisch und thematisch<br />
gegliederte informationssystem bietet für eine<br />
breite Öffentlichkeit eine umfassende „rheinische<br />
geschichtsschau“. was erlebten und erleben die<br />
rheinländerinnen und rheinländer in mehr als<br />
zweitausend Jahren? wie veränderten sich Kultur,<br />
Politik, wirtschaft und Kirche am rhein und wie<br />
veränderten sie das rheinland? wer waren die<br />
mächtigsten und volkstümlichsten, berühmtesten<br />
und berüchtigsten rheinischen Persönlichkeiten?<br />
welche Orte und räume stehen für die Landschaft<br />
zwischen nahe und niederrhein? auf diese Fragen<br />
und andere mehr finden sich antworten in den<br />
rubriken des Portals: epochen und ereignisse,<br />
Persönlichkeiten, Orte und räume, Themen, Literaturschau,<br />
Quellen und Links, ergänzt durch Kalenderblätter<br />
zu historischen ereignissen oder Persönlichkeiten<br />
und ein ausführliches glossar.<br />
Die Kooperationen der abteilung Volkskunde haben<br />
vielfältige Früchte getragen: Die ausstellung „Dem<br />
Licht entgegen“ des LVr-Freilichtmuseums Lindlar<br />
wurde unterstützt und in einer buchpublikation<br />
vertieft. eine enge Verbindung entwickelte sich zum<br />
Fischereimuseum bergheim/sieg mit dem Filmprojekt<br />
„Von Fischen und Männern“. sieben Medienstationen<br />
der Dauerausstellung wurden mit Kurzfilmen<br />
bestückt. ebenfalls wurden Medienbeiträge für die<br />
LVr-Freilichtmuseen Kommern und Lindlar, das<br />
neue rautenstrauch-Joest-Museum, das Haus<br />
Deutscher geschichte und die bundeszentrale für<br />
politische bildung erstellt. Der Film „im sommer<br />
näher am Himmel“ über den ersten Friedwald im<br />
rheinland dokumentiert die aktuellen Forschungen<br />
zur bestattungskultur. Die Filmdokumentation „bladersbach“<br />
porträtiert die arbeit der bladersbacher<br />
waldnachbarn, sequenzen aus alten aufnahmen<br />
über die genossenschaft zeigen den kulturellen<br />
wandel des 20. Jahrhunderts – die iLr-Filmschätze<br />
erweisen sich als ein in Zukunft verstärkt zu nutzendes<br />
Potenzial.
www.rheinische-landeskunde.lvr.de<br />
in der sprachabteilung entwickelten etwa 1.500 Mitautoren<br />
und Mit-autorinnen das web 2.0-Projekt<br />
„rheinisches Mitmachwörterbuch“ weiter. im rahmen<br />
des Projekts „Familiennamen im rheinland“<br />
wurden Verbreitungskarten für einzelne namen<br />
gezeichnet und in dem band „Familiennamen an<br />
niederrhein und Maas“ publiziert. abgeschlossen<br />
wurden die regionalsprachlichen untersuchungen<br />
innerhalb der stadt essen und die ergebnisse in<br />
dem buch „Zwischen Köttelbecke und ruhr“<br />
veröffentlicht. in Zusammenarbeit der abteilungen<br />
sprache und Volkskunde konnte unter dem Titel<br />
„alltag im rheinland“ eine Jahresgabe für die<br />
Korrespondenten und gewährsleute des instituts<br />
als internetpublikation und in einer Druckfassung<br />
publiziert werden.<br />
seit der eröffnung des LVr-Kulturhauses Landsynagoge<br />
rödingen im Herbst 2009 haben viele<br />
gruppen und einzelpersonen das Haus mit der<br />
Dauerausstellung „Jüdisches Leben im rheinland“<br />
Einzug Napoleons in Düsseldorf<br />
am 2.11.1811 (S. 38)<br />
Verse aus einem Popsong als Abschieds-<br />
bzw. Erinnerungszeilen im FriedWald<br />
Markierung eines<br />
FriedWald-Baumes mit Namenstafel<br />
besucht. Zahlreiche Veranstaltungen sorgten für<br />
regen besucherzuspruch. Mal standen „Jüdische<br />
Feste“ im Mittelpunkt, mal wurde eine neuerscheinung<br />
zu einer jüdischen Kindheit am niederrhein<br />
vorgestellt. ein Höhepunkt war die ganztägige Veranstaltung<br />
zum „europäischen Tag der jüdischen<br />
Kultur <strong>2010</strong>“ unter dem Motto „Jüdische Metropolen<br />
zu gast: Tel aviv“.<br />
Varianten des<br />
Familiennamens<br />
„Theunissen“<br />
am Niederhein<br />
39
40<br />
Taufe eines Schiffsmodells, Bergheim/Sieg<br />
Die wanderausstellung „natürlich klüngel ich!“<br />
zeigte Porträts bekannter Frauen aus dem Kölner<br />
Leben, die von ihren Klüngelerlebnissen erzählten.<br />
in einer gesprächsrunde zur ausstellungseröffnung<br />
diskutierten u.a. die autorin Lale akgün und die<br />
Kabarettistin rosa K. wirtz über chancen und<br />
risiken des Klüngelns und das unterschiedliche<br />
Klüngelverhalten von Frauen und Männern.<br />
nach intensiver Konzeption wurde <strong>2010</strong> mit der<br />
arbeit an dem interdisziplinären Langzeitprojekt<br />
„Leben im Dorf“ begonnen. Zunächst steht das niederrheinische<br />
Hünxe als Pilotprojekt im Fokus der<br />
Forscher und Forscherinnen aus der Volkskunde<br />
und sprache. Der bereich Förderung und Projekte<br />
hat als Kooperationsprojekt mit dem LVr-Landes-<br />
Museum bonn die kulturhistorische epochenausstellung<br />
„renaissance am rhein“ wissenschaftlich<br />
vorbereitet, durchgeführt und an den begleitpublikationen<br />
mitgewirkt. in Kooperation mit dem<br />
LwL-institut für westfälische regionalgeschichte<br />
und dem Preußenmuseum nrw wurde die vom<br />
17. Jh. bis zur gegenwart reichende Darstellung<br />
„rheinland, westfalen und Preußen“ vorbereitet.<br />
eine empirische studie zum ehrenamt in Pulheimer<br />
Vereinen konnte herausarbeiten, dass und wie sehr<br />
Vereine die gemeinschaftsbildung und Ortsbindung<br />
der Menschen in der Mittelstadt nahe Köln fördern.<br />
AUSStELLUNgEN<br />
• „natürlich klüngel ich!“, Fotoausstellung, Köln,<br />
eröffnung 10.9.<strong>2010</strong><br />
• „renaissance am rhein“ in Kooperation mit dem<br />
LVr-LandesMuseum bonn, 16.9.<strong>2010</strong>-6.2.2011<br />
• „Letzte reise“, Fotowettbewerb, Köln,<br />
17.9.-30.9.<strong>2010</strong><br />
Jüdische Speisevorschriften im <strong>LVR</strong>-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen<br />
gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />
• Das rheinland als geschichtslandschaft, Tagung<br />
anlässlich der Online-stellung des internetportals<br />
rheinische geschichte am 30.9., bonn<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• alltag im rheinland. Mitteilungen der abteilungen<br />
sprache und Volkskunde des LVr-instituts für<br />
Landeskunde und regionalgeschichte –<br />
eine Jahresgabe für die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, <strong>2010</strong>. redaktion: georg<br />
cornelissen, alois Döring, Dagmar Hänel (Druckund<br />
internet-Publikation)<br />
• guido von büren/georg Mölich u.a. (red.):<br />
renaissance am rhein (Kataloghandbuch),<br />
Ostfildern <strong>2010</strong><br />
• guido von büren/stephan Hoppe/georg Mölich<br />
u.a.: Orte der renaissance im rheinland, Köln <strong>2010</strong><br />
• gertrude cepl-Kaufmann/georg Mölich (Hg.):<br />
Konstruktionsprozesse der region in europäischer<br />
Perspektive. Kulturelle raumprägungen der<br />
Moderne, essen <strong>2010</strong><br />
• georg cornelissen: Zwischen Köttelbecke<br />
und ruhr. unter Mitarbeit von Hanna Mengen,<br />
essen <strong>2010</strong><br />
• georg cornelissen/Heinz eickmans (Hg.):<br />
Familiennamen an niederrhein und Maas,<br />
bottrop <strong>2010</strong><br />
• alois Döring, Michael Kamp, Mirko uhlig (Hg.):<br />
„Dem Lichte entgegen“. winterbräuche zwischen<br />
erntedank und Mariä Lichtmess. eine Veröffentlichung<br />
des LVr-instituts für Landeskunde und<br />
regionalgeschichte und des LVr-Freilichtmuseums<br />
Lindlar im auftrag des Vereins der Freunde und<br />
Förderer des bergischen Freilichtmuseums Lindlar<br />
e.V., Köln <strong>2010</strong>
www.rheinische-landeskunde.lvr.de<br />
Wanderausstellung „Natürlich klüngel ich!“<br />
KoLLoqUIEN UNd tAgUNgEN<br />
• Tagung „bauernhöfe, ländliche bevölkerung und<br />
ihre namen am niederrhein“, 6.11. in geldern<br />
• widerstand im rheinland 1933-1945, autorentreffen,<br />
24.11. in Vogelsang<br />
• erzählcafé „Leben in Hünxe“, 9.12. in Hünxe<br />
fILMPRäSENtAtIoNEN<br />
• waldnachbarschaft bladersbach<br />
• Von Fischen und Männern – Die Fischereibruderschaft<br />
zu bergheim an der sieg<br />
• „im sommer näher am Himmel …“<br />
Der wald als letzte ruhestätte<br />
BERAtUNgS- UNd föRdERUNgSLEIStUNgEN<br />
• betreuung von rund 270 Heimat- und geschichtsvereinen<br />
• beantwortung von landeskundlichen und<br />
regional historischen anfragen<br />
• Druckkostenzuschüsse für 110 landeskundliche<br />
und regionalhistorische Publikationen<br />
<strong>LVR</strong>-Institut für Landeskunde<br />
und Regionalgeschichte<br />
Endenicher Straße 133 , 53115 Bonn<br />
Tel 0228 9834-0, Fax 0228 9834-119<br />
Mail: rheinische-landeskunde@lvr.de<br />
www.rheinische-landeskunde.lvr.de<br />
Leitung: Dr. Eckhard Bolenz<br />
41
42<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum: sechs Mal im <strong>Rheinland</strong><br />
Das LVr-industriemuseum erzählt in sechs ehemaligen<br />
Fabriken von der bewegenden geschichte der<br />
industrialisierung an rhein und ruhr und davon,<br />
wie diese geschichte arbeit und alltag der Menschen<br />
prägte. Mit vielfältigen sonderausstellungen,<br />
neuartigen Veranstaltungen und gleich zwei Museumserweiterungen<br />
wurde das angebot des Museumsverbundes<br />
<strong>2010</strong> weiter ausgebaut.<br />
Der schauplatz Oberhausen stand ganz im Zeichen<br />
der Kulturhauptstadt ruHr.<strong>2010</strong>. Das Highlight des<br />
Programms zum Kulturhauptstadtjahr – die gemäldeausstellung<br />
„Feuerländer – regions of Vulcan“ –<br />
zeigte von august bis november die geschichte der<br />
arbeit in den bergbau- und stahlregionen einmal<br />
ganz anders: aus dem blickwinkel von Künstlern.<br />
neun durch die Montanindustrie geprägte „regionen<br />
des Vulkan“ in europa und den usa waren<br />
mit Kunstwerken beteiligt, um den tiefgreifenden<br />
wandel in der geschichte der industrialisierung von<br />
1780 bis heute zu beleuchten. erstmals fand eine<br />
ausstellung an zwei Orten in Oberhausen statt: im<br />
Kesselhaus der Zinkfabrik altenberg und im Peterbehrens-bau,<br />
ehemaliges Hauptlager der gutehoffnungshütte.<br />
Durch die vielfältigen internationalen<br />
Kontakte konnte das rahmenprogramm durch<br />
polnische, französische, amerikanische und sardische<br />
abende bereichert werden. Die „Transatlantic<br />
bridge“, die eigens für die ausstellung konzipierte<br />
schul- und museumspädagogische initiative, bei der<br />
sich die Partnerschulen des LVr-industriemuseums<br />
Oberhausen mit denen des westmoreland Museum<br />
of american art in greensburg, Pennsylvania,<br />
usa, im web 2.0 über die industriegeschichte ihrer<br />
regionen austauschten, war ein gelungenes experiment<br />
einer Horizonte eröffnenden Lernbrücke.<br />
Dem Publikum werden die Projektergebnisse der<br />
schülerinnen und schüler ab Februar 2011 in einer<br />
ausstellung präsentiert.<br />
ebenfalls ein Projekt von ruHr.<strong>2010</strong> war die im<br />
november in Oberhausen präsentierte ausstellung<br />
„Fremde impulse – baudenkmale im ruhrgebiet“.<br />
als in dieser Form einzigartige Kooperation der
www.industriemuseum.lvr.de<br />
Denkmalämter und der industriemuseen des LVr<br />
und des LwL zeigte sie, wie sich Zeugnisse des austauschs,<br />
der globalisierung, der Zuwanderung und<br />
Migration in der baukultur des ruhrgebiets über die<br />
Jahrhunderte hinweg niedergeschlagen haben.<br />
Für ein weiteres Highlight<br />
des Jahres sorgte<br />
der schauplatz ratingen.<br />
Das seit april 2009<br />
aufwendig sanierte<br />
Herrenhaus cromford<br />
wurde im Mai <strong>2010</strong> mit<br />
einer neuen Dauerausstellung<br />
zum Leben<br />
und arbeiten der unternehmerfamilie brügelmann<br />
wiedereröffnet. Hier lässt sich nun erleben, wie ein<br />
großbürgerlicher Haushalt um 1800 organisiert war,<br />
wie die politischen Verhältnisse der napoleonischen<br />
Zeit das Leben veränderten und wie Frauen das<br />
unternehmen retteten.<br />
„Fabrikkinder“ am<br />
Schauplatz Ratingen (S. 42)<br />
Präsentierten die „Feuerländer“:<br />
Dr. Walter Hauser, Direktor<br />
des <strong>LVR</strong>-Industriemuseums,<br />
Prof. Dr. Oliver Scheytt,<br />
Geschäftsführer RUHR.<strong>2010</strong>,<br />
Projektleiter Dr. Thomas Schleper<br />
und Milena Karabaic,<br />
<strong>LVR</strong>-Dezernentin Kultur<br />
und Umwelt<br />
eine neue touristische attraktion eröffnete auch der<br />
schauplatz Oberhausen neben der st. antony-Hütte<br />
in Oberhausen-Osterfeld, der ersten eisenhütte des<br />
reviers: Den industriearchäologischen Park. rund<br />
vier Jahre lang haben archäologinnen und archäo-<br />
logen des LVr-amtes für bodendenkmalpflege<br />
gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
des LVr-industriemuseums die Überreste der Produktionsanlagen<br />
der st. antony-Hütte ausgegraben.<br />
„Brandherde<br />
im Kesselhaus” -<br />
Feuerländer in der<br />
Zinkfabrik Altenberg<br />
43
44<br />
Biedermeierzimmer und Gartensaal im neueröffneten Herrenhaus Ratingen<br />
in 3-D-animationen und schautafeln wird auf dem<br />
rund 1.000 Quadratmeter großen grabungsfeld seit<br />
Juni <strong>2010</strong> veranschaulicht, wie hier Pfannen und<br />
Töpfe, Munition, Maschinenteile und andere Produkte<br />
gefertigt wurden.<br />
um eigenbau und Flickwerk geht es seit März<br />
<strong>2010</strong> in der sonderausstellung „erfindungsreich“<br />
am schauplatz solingen. raffinierte Objekte – vom<br />
selbstgebauten spielzeug über bratwursthalter, Tabakschneidemaschinen<br />
und Kokosnusslampen bis<br />
hin zur satiniermaschine – erzählen interessante<br />
geschichten vom erfinden, selbstbauen, reparieren<br />
und umnutzen. Die ausstellungslaufzeit wurde bis<br />
ende april 2011 verlängert.<br />
„Hauptsache Hut“ heißt es seit Oktober <strong>2010</strong> in<br />
der sonderausstellung des schauplatzes euskirchen,<br />
die sich noch bis ende Juni 2011 „150 Jahren<br />
Hutgeschichte(n)“ widmet. Zu sehen sind über 200<br />
Hüte, darunter Homburger, Zylinder und Damenhüte<br />
so groß wie wagenräder, aber auch baseballkappen,<br />
servierhäubchen oder Kronen. außerdem gibt<br />
die ausstellung einen einblick in die Hutmacherei<br />
und lässt die gäste Kopfbedeckungen aus verschiedenen<br />
Zeiten aufsetzen – und damit für Momente in<br />
fremde rollen schlüpfen.<br />
ebenfalls noch in 2011 zu besuchen ist die ausstellung<br />
„Druck machen! Drucktechniken verstehen<br />
und selber machen“ des schauplatzes bergisch<br />
gladbach, in der die gäste seit september <strong>2010</strong><br />
nicht nur spannendes zur entwicklung der Druckund<br />
satztechnik und zum Leseverhalten seit Johannes<br />
gutenberg erfahren, sondern in einer Druckwerkstatt<br />
auch selbst aktiv werden.<br />
wEchSELAUSStELLUNgEN<br />
scHauPLaTZ OberHausen<br />
• eisenwelten – industriefotografie von Manfred<br />
Hamm, 17.11.2009-13.3.2011<br />
• Feuerländer – regions of Vulcan. industrie und<br />
Malerei, 25.7.-28.11.<strong>2010</strong><br />
• im schoß der erde, 24.9.-31.10.<strong>2010</strong><br />
• Fremde impulse, 7.11.-21.11.<strong>2010</strong><br />
scHauPLaTZ raTingen<br />
• reiz & scham. Kleider und Körper seit 1850,<br />
31.10.2009-27.6.<strong>2010</strong><br />
• antrieb und spannung – 250 Jahre industriegeschichte<br />
ratingen, 25.9.<strong>2010</strong>-8.5.2011<br />
scHauPLaTZ sOLingen<br />
• erfindungsreich – eigenbau und Flickwerk,<br />
20.3.<strong>2010</strong>-30.4.2011<br />
scHauPLaTZ bergiscH gLaDbacH<br />
• spiel mit! Von Lauf-, würfel- und Kartenspielen,<br />
20.9.2009-25.4.<strong>2010</strong><br />
• Falten – Flechten – Prickeln. Papierarbeiten<br />
nach Friedrich Fröbel, 30.5.-29.8.<strong>2010</strong><br />
• Druck machen! Drucktechniken verstehen<br />
und selber machen, 18.9.<strong>2010</strong>-30.4.2011<br />
scHauPLaTZ engeLsKircHen<br />
• Dauerwelle und backenbart, 27.2.-5.9.<strong>2010</strong><br />
scHauPLaTZ eusKircHen<br />
• Dessous – 150 Jahre Kulturgeschichte der<br />
unterwäsche, 27.9.2009-4.7.<strong>2010</strong><br />
• Hauptsache Hut. 150 Jahre Hutgeschichte(n),<br />
9.10.<strong>2010</strong>-26.6.2011
www.industriemuseum.lvr.de<br />
Hutgeschichten am Schauplatz Euskirchen „Druck machen“ am Schauplatz Bergisch Gladbach<br />
gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />
scHauPLaTZ OberHausen<br />
• eröffnung LVr-industriearchäologischer Park<br />
st. antony, 19.6.<br />
• extraschicht, 19.6.<br />
• schlaflOs – Kulturnacht in Oberhausen, 30.7.<br />
scHauPLaTZ raTingen<br />
• eröffnung der neuen Dauerausstellung:<br />
Lebenswelten zwischen erster Fabrik und<br />
Herrenhaus um 1800, 8.5.<br />
• Picknick im Park, 4.7.<br />
• Kinderfest, 12.9.<br />
• weihnachtsmarkt „allerhand“, 4./5.12.<br />
scHauPLaTZ sOLingen<br />
• Museumsfest, 8.5.<br />
• sommerfest, 3.7.<br />
• MessergabelscherenMarkt, 6./7.11.<br />
scHauPLaTZ bergiscH gLaDbacH<br />
• spiele- und Kinderflohmarkt, 25.4.<br />
• PapierFest für Familien und Kinder, 9.5.<br />
• Trödel- und PapierMarkt, 5.9.<br />
scHauPLaTZ engeLsKircHen<br />
• Fest der elemente, 18.7.<br />
• Lange nacht der schmiedefeuer, 6.8.<br />
• Transport- und Oldtimerfest, 3.10.<br />
• Das christkind kommt!, 11./12.12.<br />
scHauPLaTZ eusKircHen<br />
• 20. rheinischer wollmarkt, 6.6.<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• LVr-industriemuseum (Hg.), „Feuerländer –<br />
regions of Vulcan, Malerei um Kohle und stahl,<br />
begleitbuch zur sonderausstellung, aschendorff<br />
Verlag, Münster<br />
• LVr-industriemuseum (Hg.), erfindungsreich –<br />
eigenbau & Flickwerk, begleitdokumentation zur<br />
gleichnamigen ausstellung am schauplatz solingen<br />
• LVr-industriemuseum (Hg.), cromford ratingen,<br />
Lebenswelten zwischen erster Fabrik und Herrenhaus<br />
um 1800, begleitbuch zur Dauerausstellung<br />
BESoNdERES foRSchUNgSPRojEKt<br />
• seit 2009 läuft das von der Volkswagenstiftung<br />
mit 355.700 euro unterstützte Forschungsvorhaben<br />
45
46<br />
Unter Dach und Fach:<br />
Der industriearchäologische Park St. Antony-Hütte<br />
„soziokulturelle untersuchungen zur bekleidungsgeschichte<br />
der 1930er und 40er Jahre“. Das Projekt<br />
ist eine Kooperation des LVr-industriemuseums<br />
ratingen und des instituts für europäische ethnologie/Kulturwissenschaft<br />
der universität Marburg<br />
und mündet 2011 in eine ausstellung am schauplatz<br />
ratingen.<br />
NEUERwERBUNgEN / ANKäUfE<br />
SAMMLUNg UNd BIBLIothEK<br />
• 19 handkolorierte Pochoir-Lithographien /<br />
Mode-illustrationen aus der saison Herbst/winter<br />
1940 mit abend- und ballkleidern, ursprünglich<br />
erschienen in der Modezeitschrift „Les croquis du<br />
grand chic“, Paris 1941<br />
• gemälde von der Hochofenanlage der Friedrichalfred-Hütte<br />
der Fried. Krupp ag, Öl auf Leinwand,<br />
unleserlich signiert, um 1910<br />
• recamière (Tagesbett), Mahagoni, teilweise<br />
beschnitzt, regency, england, um 1815<br />
• Persönlicher Teilnachlass eines Hüttendirektors<br />
der gutehoffnungshütte mit geschäftsunterlagen<br />
zur Planung und zum betrieb des ehemaligen<br />
Hauptlagerhauses der gHH, des heutigen<br />
Zentraldepots im LVr-industriemuseum, zwischen<br />
1900 und 1940<br />
• Diverse Möbel, u. a. Kommode, sekretär und<br />
glasschrank aus dem aufgelösten Haushalt einer<br />
solinger unternehmerfamilie, Firma Pfeilring,<br />
eiche, bergisches Land, um 1760<br />
• Konvolut von Damenkleidern aus den 1920er<br />
bis 1940er Jahren<br />
REStAURIERUNg UNd KoNSERVIERUNg<br />
es sind rund 250 industrie- und sozialgeschichtliche<br />
Objekte gereinigt und restauriert worden, u. a.<br />
• Komplette erneuerung der Hammerwelle des<br />
Oelchenshammers im schauplatz engelskirchen<br />
• wandtresor von 1908 aus dem Originalbestand<br />
des Herrenhauses cromford<br />
Solinger Erfindungsreichtum<br />
• Federhammer aus den 1930er Jahren, der im<br />
Vorführbetrieb in Kombination mit einer Lokomobile<br />
präsentiert wird.<br />
doKUMENtAtIoN<br />
• in <strong>2010</strong> wurden 7.015 Objekte neu erfasst. Damit<br />
sind in der Datenbank des LVr-industriemuseums<br />
insgesamt 127.173 sammlungsstücke inventarisiert,<br />
davon ca. 72 Prozent mit einem Foto.<br />
MUSEUMSPädAgogIK<br />
scHauPLaTZ OberHausen<br />
638 Führungen mit insgesamt 11.692 Teilnehmenden<br />
davon: 88 Themenführungen (1.791 Teilnehmende),<br />
451 allgemeine Führungen (8.485 Teilnehmende),<br />
99 museumspädagogische Programme<br />
(1.416 Teilnehmende)<br />
schüler im Klassenverband: 6.333<br />
scHauPLaTZ raTingen<br />
allgemeine Führung durch die Dauerausstellung,<br />
9 Themenführungen durch die Dauerausstellung,<br />
10 museumspädagogische Programme,<br />
1 Ferienprogramm<br />
350 Führungen mit insgesamt 7.300 Teilnehmenden<br />
43 Museumspädagogische Programme<br />
63 Kindergeburtstage<br />
Neu im Programm <strong>2010</strong><br />
• exkursion: Historischer spaziergang von Obernach<br />
untercromford<br />
• interaktives Projekt: Der angerbach – Lebensraum<br />
und energiequelle<br />
scHauPLaTZ sOLingen<br />
12 Themenführungen bzw. museumspädagogische<br />
Projekte<br />
25 variable museumspädagogische angebote<br />
540 buchungen plus 180 offene Veranstaltungsangebote<br />
mit rd. 12.500 Teilnehmenden
www.industriemuseum.lvr.de<br />
Neu im Programm <strong>2010</strong><br />
• Ferienworkshops und Kreativangebote<br />
• Kinderführung in der Villa<br />
scHauPLaTZ bergiscH gLaDbacH<br />
1 Überblicksführung, 8 Themenführungen<br />
bzw. museumspädagogische Projekte und<br />
24 museums pädagogische angebote<br />
509 buchungen mit rd. 9.505 Teilnehmenden<br />
Neu im Programm <strong>2010</strong><br />
• Themenführung mit workshop: wasser bewegt!<br />
wasserkraft und wassernutzung an der Papiermühle<br />
• interaktive Druckwerkstatt mit vielen praktischen<br />
workshops zum Hoch- und Tiefdruck in der sonderausstellung<br />
„Druck machen! Drucktechniken<br />
verstehen und selber machen“<br />
• Origami-Tag: Papierarbeiten nach Fröbel<br />
scHauPLaTZ engeLsKircHen<br />
1 Überblicksführung, 3 Themenführungen<br />
sowie 13 feste und 14 variable museumspädagogische<br />
angebote<br />
250 buchungen mit rd. 5.000 Teilnehmenden<br />
scHauPLaTZ eusKircHen<br />
6 Themenführungen, 14 museumspädagogische<br />
Projekte als standardprogramm und 18 angebote<br />
als Ferien-wochenendprogramm<br />
860 buchungen mit rd. 15.300 Teilnehmenden<br />
Museumsgästehaus Mottenburg: 351 schülerinnen<br />
und schüler/Jugendliche, 64 weitere nicht private<br />
Vermietungsgäste<br />
Neu im Programm <strong>2010</strong><br />
• bildungspartnerschaft LVr-christophorusschule<br />
bonn<br />
• Führungen und museumspädagogische angebote<br />
mit gebärdensprachdolmetscher<br />
• Lehrerfortbildung: Mit wasser und Dampf:<br />
Der industrialisierung auf der spur<br />
• aktionen: Mit brief und siegel, Hüte filzen<br />
<strong>LVR</strong>-Industriemuseum<br />
Zentrale<br />
Hansastraße 18, 46049 Oberhausen<br />
Tel 0208 8579-100, Fax 0208 8579-101<br />
Mail: industriemuseum@lvr.de<br />
www.industriemuseum.lvr.de<br />
Leitung: Dr. Walter Hauser<br />
SCHAUPLATZ OBERHAUSEN<br />
Zinkfabrik Altenberg<br />
Hansastraße 20, 46049 Oberhausen<br />
Tel 0208 8579-136, Fax 0208 8579-202<br />
Leitung bis 31.10.<strong>2010</strong>: Dr. Thomas Schleper<br />
Kommissarische Leitung seit 1.11.<strong>2010</strong>:<br />
Dr. Burkhard Zeppenfeld<br />
SCHAUPLATZ RATINGEN<br />
Textilfabrik Cromford<br />
Cromforder Allee 24, 40878 Ratingen<br />
Tel 02102 86449-0, Fax 02102 86449-220<br />
Leitung: Claudia Gottfried<br />
SCHAUPLATZ SOLINGEN<br />
Gesenkschmiede Hendrichs<br />
Merscheider Straße 289-297, 42699 Solingen<br />
Tel 0212 2324-10, Fax 0212 3204-29<br />
Leitung: Dr. Jochem Putsch<br />
SCHAUPLATZ BERGISCH GLADBACH<br />
Papiermühle Alte Dombach<br />
Alte Dombach/Kürtener Straße<br />
51465 Bergisch Gladbach<br />
Tel 02202 93668-0, Fax 02202 93668-21<br />
Leitung: Dr. Sabine Schachtner<br />
SCHAUPLATZ ENGELSKIRCHEN<br />
Baumwollspinnerei Ermen & Engels<br />
Engels-Platz 2, 51766 Engelskirchen<br />
Tel 02263 9285-0, Fax 02263 9285-199<br />
Leitung: Kornelia Panek<br />
SCHAUPLATZ EUSKIRCHEN<br />
Tuchfabrik Müller<br />
Carl-Koenen-Straße 25b, 53881 Euskirchen<br />
Tel 02251 1488-0, Fax 02251 1488-21<br />
Leitung: Detlef Stender<br />
47
48<br />
<strong>LVR</strong>-freilichtmuseum Kommern<br />
„Kulturelle begegnungen“ – unter diesem Motto für<br />
das Jahr <strong>2010</strong> erinnerte das LVr-Freilichtmuseum<br />
Kommern an die historisch gewachsene bedeutung<br />
des rheinlands als schmelztiegel der Kulturen.<br />
Zahlreiche Veranstaltungen griffen dabei auch aspek<br />
te des heutigen Kulturaustausches im rhein -<br />
l and auf. Die am 30. Mai eröffnete sonder aus stel -<br />
lung „verbunden?! Leben im (rh)einwan derungs -<br />
land“ – eine Kooperation mit dem schwester museum<br />
LwL-Freilichtmuseum Detmold – beleuchtete das<br />
Leben von Menschen mit Migrationshintergrund<br />
im rheinland und zeigte, wie sie Verhaltensweisen,<br />
bräuche und Dinge aus ihrem traditionellen<br />
kulturellen umfeld zu bewahren suchen ohne<br />
sich kulturell neuem zu verschließen. schauplatz<br />
der ausstellung war ein inszeniertes internetcafé,<br />
in dessen Kabinen Menschen über ihre<br />
erfahrung mit den rheinländern berichteten. in der<br />
werkstattausstellung „fremd/vertraut?!“ stellten<br />
schülerinnen und schüler von zwei Hauptschulen,<br />
einer realschule und einem gymnasium, in<br />
jeweils eigenen ausstellungseinheiten dar, wie<br />
sie Fremdes in ihrer umwelt wahrnehmen und<br />
welche wege der annäherung sie an das Fremde<br />
wählen. Mit diesen ausstellungen und zahlreichen<br />
sonderveranstaltungen zum Jahresthema<br />
„Kulturelle begegnungen“ gelang es, das interesse<br />
vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger aus anderen<br />
Kulturkreisen am Museum zu wecken.<br />
gute besuchszahlen verzeichneten die rund<br />
75 sonderveranstaltungen, die an 83 Tagen<br />
angeboten wurden. seit 1995 findet stets zum<br />
auftakt der Hauptsaison der „Jahrmarkt anno<br />
dazumal“ (Karsamstag bis weißer sonntag)<br />
statt. am Ostermontag verzeichnete das LVr-<br />
Freilichtmuseum mit über 12.000 gästen den<br />
besucherstärksten Tag seiner rund 50jährigen<br />
geschichte. insgesamt begeisterte der Jahrmarkt<br />
36.000 gäste. auch das erstmals 2008 zum<br />
50. gründungstag des Museums durchgeführte<br />
„Museumsfest der erinnerungen“ verbuchte in<br />
seiner dritten auflage unter dem Titel „Zeitblende<br />
1960“ am 21. und 22. august mit knapp 6.500<br />
besuchern einen regen Zuspruch. Viele fachlich<br />
interessierte zogen die Veranstaltungen
www.kommern.lvr.de<br />
„rückepferde und unimogs, waldarbeiten früher<br />
und heute“ und der „internationale Flechtermarkt“<br />
an, ebenso die Veranstaltungs-Klassiker „nach der<br />
ernte“, „Martinszug wie früher auf dem Dorf“ und<br />
„advent im Museum“.<br />
Mit seinen angeboten für Kinder, Jugendliche und<br />
erwachsene war das waldpädagogikZentrumeifel<br />
(wPZ) wieder wichtiger<br />
bestandteil des vielfältigen<br />
Vermittlungsprogramms. als<br />
einrichtung des Landesbetriebs<br />
wald und Holz nrw unterstützt<br />
das wPZ das Museum bei<br />
der historisch stimmigen<br />
bewirtschaftung seiner<br />
ausgedehnten waldflächen.<br />
infrastrukturelle Maßnahmen,<br />
umfangreiche sanierungen<br />
und eine rege bautätigkeit prägten den<br />
Freilichtbereich. in der Museumsbaugruppe<br />
„westerwald-Mittelrhein“ wurden wegstreifen<br />
für rollstuhlfahrer, Kinder- und bollerwagen<br />
angelegt. einige historische bauten erhielten<br />
neue reetdächer, die Thermobehandlung zur<br />
schädlingsbekämpfung wurde an zwei gebäuden<br />
durchgeführt. Mit einem aufwändigen nächtlichen<br />
schwertransport reisten im april ganze Teile der<br />
„gaststätte watteler“, eine für die frühen 1970er-<br />
Jahre typische Kneipe aus eschweiler über Feld, zu<br />
ihrem neuen standort in der baugruppe „Marktplatz<br />
Baugruppe Eifel (S. 48)<br />
Umzug per Schwertransport:<br />
Die „Gaststätte Watteler“ auf<br />
dem Weg ins Freilichtmuseum<br />
rheinland“. im Dezember konnte in der gaststätte<br />
bereits richtfest gefeiert werden. rund um einen<br />
Marktplatz ist die wiedererrichtung von wohn-,<br />
gemeinschafts- und gewerbebauten von der<br />
nachkriegszeit bis zum beginn der 1980er-Jahre<br />
vorgesehen, die die nach dem letzten Krieg rasch<br />
voranschreitende urbanisierung widerspiegeln.<br />
Für einen in der nähe der gaststätte stehenden<br />
Türkischstämmiges<br />
Ehepaar in der<br />
Ausstellung<br />
„verbunden?!“<br />
bungalow aus den 1960er-Jahren, der einst als<br />
Dienstwohnung des betreibers des früheren<br />
Museumsrestaurants „Haus Kahlenbusch“ diente<br />
und nun als baudenkmal der Zeitgeschichte in<br />
die neue baugruppe einbezogen wird, konnte eine<br />
komplette zeittypische Kücheneinrichtung sowie ein<br />
chippendale-wohnzimmer aus Quadrath-ichendorf<br />
übernommen werden. schließlich erwarb das<br />
Museum für die neue baugruppe im Dezember<br />
die komplette, im stil der 1960er-Jahre erhaltene<br />
einrichtung einer eisdiele aus der burbacher<br />
straße in bonn.<br />
49
50<br />
Mit 198.356 besucherinnen und besuchern im<br />
berichtsjahr wurde die besuchszahl des Vorjahres<br />
(202.868 gäste) trotz insgesamt sehr ungünstiger<br />
wetterlage annähernd erreicht. Der Trend zu einem<br />
immer größeren einzugsgebiet (benelux-Länder,<br />
westfalen etc.) hat sich auch <strong>2010</strong> fortgesetzt. in<br />
sachen kultureller bildung wurde am 28. april<br />
mit der stephanus-schule Zülpich-bürvenich die<br />
insgesamt vierte bildungspartnerschaft vereinbart.<br />
Die museumspädagogischen aktivitäten schlossen<br />
zum 1. advent mit einer werk-ausstellung von<br />
schulen des Kreises euskirchen ab: schülerinnen<br />
und schüler präsentierten eine phantasievolle<br />
ausstellung selbst gebastelter lebensgroßer engel.<br />
dAUERAUSStELLUNg<br />
• wirrheinländer<br />
www.kommern.lvr.de<br />
Zeitreise in die 1960er Jahre<br />
bei der ZeitBlende in Kommern<br />
wEchSELAUSStELLUNgEN<br />
• spielwelten aus Holz, 5.7.2009-11.4.<strong>2010</strong><br />
• verbunden?! – Leben im (rh)einwanderungsland.<br />
Verbundausstellung mit dem LwL-Freilichtmuseum<br />
Detmold/westfälisches Landesmuseum für Volkskunde,<br />
30.5.<strong>2010</strong>-8.5.2011<br />
• fremd/vertraut?! werkstattausstellung von schulen,<br />
20.6.<strong>2010</strong>-31.1.2011<br />
• Menschen machen Museum. Fotografien aus dem<br />
Jahr 1960 aus privaten alben, 20.8.<strong>2010</strong>-31.1.2011<br />
gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />
72 Veranstaltungen, darunter<br />
• Jahrmarkt anno dazumal, 3.4.-11.4.<br />
• rückepferde und unimogs. waldarbeiten damals<br />
und heute, mit 1. rheinischer Holzhauermeisterschaft,<br />
24./25.4.<br />
• internationaler Flechtermarkt, 3./4.7.<br />
• Zeitblende 1960. Das Museumsfest der<br />
erinnerungen, 21./22.8.<br />
• criminale <strong>2010</strong> in der nordeifel, 8.9.-11.9.<br />
• nach der ernte. rösser, Trecker, bäumerücker …,<br />
18./19.9.<br />
• Martinszug wie früher auf dem Dorf, 7.11.<br />
• advent im Museum, 27./28.11.<br />
BESoNdERE NEUERwERBUNgEN /<br />
ANKäUfE SAMMLUNg UNd BIBLIothEK<br />
• 2.290 Objekte, darunter eine sammlung Keramik<br />
der 1950er-Jahre mit 1.470 Objekten. ein großteil<br />
der neuzugänge waren schenkungen.<br />
REStAURIERUNg UNd KoNSERVIERUNg<br />
• in der restaurierungswerkstatt wurden<br />
122 Objekte restauriert oder konserviert.<br />
• schädlingsbekämpfung mittels Thermobehandlung<br />
der scheune aus Langenscheid und<br />
des Torhauses Hof aus Viersen-Hoser<br />
• behebung bauphysikalischer Mängel, ein decken<br />
historischer bauten mit reet und erneuerung<br />
mehrerer schadhafter Firste und gauben, zum<br />
beispiel am Hof aus brenig, an der scheune aus<br />
Langenscheid und dem Haus aus Mönchengladbach-engelbleck<br />
als Maßnahmen zur erhaltung<br />
der historischen bausubstanz<br />
tRANSLozIERUNg UNd wIEdERAUfBAU<br />
VoN gEBäUdEN<br />
• Fachwerkkonstruktion der Halle eines sägewerks<br />
aus nettersheim/eifel<br />
• abtragung, Überführung und wiederaufbau (rohbau<br />
bis Dachstuhl) der gaststätte „watteler“ aus<br />
eschweiler über Feld, richtfest am 16.12.<br />
MUSEUMS- UNd wALdPädAgogIK<br />
• 521 Führungen, 886 Projekte und workshops, davon<br />
238 walderlebnisprojekte des waldpäda gogik-<br />
Zentrumeifel (wPZ)<br />
• 14 gruppen-Teilnahmen an „schüler wohnen im<br />
Museum“<br />
• 23 Kindergeburtstage<br />
• 71 Kindergeburtstage des wPZ<br />
• waldspielgruppe des wPZ an 253 Tagen<br />
• ausleihen des Museumskoffers: 55<br />
• Vier schulpartnerschaften<br />
<strong>LVR</strong>-freilichtmuseum Kommern<br />
Auf dem Kahlenbusch<br />
53894 Mechernich-Kommern<br />
Tel 02443 9980-0, Fax 02443 9980-133<br />
Mail: kommern@lvr.de<br />
www.kommern.lvr.de<br />
Leitung: Dr. Josef Mangold
im LVr-Freilichtmuseum Lindlar, im Herzen des<br />
bergischen Landes etwa 30 Kilometer östlich von<br />
Köln, lässt es sich hautnah miterleben, wie die Menschen<br />
früher auf dem Land lebten. Das 25 Hektar<br />
große Museumsgelände wird größtenteils nach<br />
historischem Vorbild mit Pferd und Pflug bewirtschaftet<br />
und beherbergt selten gewordene heimische<br />
Tierrassen und Pflanzenarten. entsprechend seines<br />
untertitels „bergisches Freilichtmuseum für Ökologie<br />
und bäuerlich-handwerkliche Kultur“ hat die<br />
umweltpä dagogik einen zentralen stellenwert in der<br />
Museumsarbeit. Dies zeigt sich nicht nur in den ausstellungen<br />
und Veranstaltungen des Hauses, sondern<br />
auch in einem breiten workshopangebot für alt<br />
und Jung. Das LVr-Freilichtmuseum Lindlar versteht<br />
sich als eine einrichtung, die die agenda21 und deren<br />
Ziele allgemeinverständlich vermitteln und so die<br />
alltagskompetenzen der Menschen stärken will.<br />
auf grund des alleinstellungsmerkmals des LVr-<br />
Freilichtmuseums Lindlar mit dem schwerpunkt<br />
umweltpädagogik gibt es einen regen wissenstransfer<br />
mit regionalen wie überregionalen um-<br />
<strong>LVR</strong>-freilichtmuseum Lindlar<br />
weltverbänden. Die inhaltliche ausrichtung zielt auf<br />
die weitere Fokussierung von agenda21 relevanten<br />
Themen. Von besonderer bedeutung sind dabei die<br />
Qualifizierung des umweltpädagogischen angebots<br />
und die schaffung einer breiteren angebotsstruktur.<br />
als Museum für die region wird das LVr-Freilichtmuseum<br />
künftig noch aktiver als bisher Plattform<br />
für ehrenamtliches engagement sein.<br />
Die besuchszahlen des LVr-Freilichtmuseums<br />
Lindlar sind in den letzten Jahren kontinuierlich<br />
gestiegen. im Jahr <strong>2010</strong> fanden über 100.000 gäste<br />
den weg in das Museum, rund 40 Prozent mehr<br />
als noch vor fünf Jahren. großen Zuspruch gab<br />
es wieder bei den zahlreichen Veranstaltungen. in<br />
Zusammenarbeit mit örtlichen Musikvereinen und<br />
Musikschulen konnte das Museum erstmalig „Musik<br />
im Museum“ präsentieren. Das große Dampfund<br />
Treckertreffen „Volldampf voraus“ mit internationaler<br />
beteiligung war mit rund 13.000 besuchern<br />
einer der Höhepunkte des Jahresprogramms. Mit<br />
der Translozierung und eröffnung des Kiosks aus<br />
wermelskirchen gewann das LVr-Freilichtmuseum<br />
51
52<br />
Das Strohballenhaus im Rohbau<br />
vor dem Verputzen<br />
Richtfest im Winter (S. 51)<br />
Der Kiosk aus Wermelskirchen: Anziehungspunkt<br />
für kleine und große Museumsbesucher<br />
Lindlar einen neuen Publikumsmagneten: Die<br />
Pächterinnen lassen den Kiosk als kleine Verkaufsstelle<br />
für allerlei süßigkeiten und spielsachen<br />
wieder aufleben. auch erwachsene finden dort<br />
zahlreiche erinnerungen an ihre Kindheit. an wochenenden<br />
und in den Ferien werden am „büdchen“<br />
zusätzliche Mitmach-aktionen angeboten.<br />
Die Doppel-ausstellung „Dem Licht entgegen“ und<br />
„Himmelfahrt und aschenkreuz“ präsentierte die<br />
geschichte von bräuchen und Traditionen im bergischen<br />
Land. Das ausstellungsprojekt wurde in Kooperation<br />
mit dem Familienpastoral des erzbistums<br />
Köln und dem Katholischen bildungswerk im Oberbergischen<br />
Kreis realisiert. in Zusammenarbeit mit<br />
dem LVr-institut für Landeskunde und regionalgeschichte<br />
erschien im november ein begleitbuch zu<br />
diesem ausstellungsprojekt, auch das umfangreiche<br />
begleitprogramm fand große resonanz.<br />
richtung weisend im bereich nachhaltiges und<br />
ökologisches bauen ist das neue strohballenhaus<br />
im Freilichtmuseum. nahezu vollständig wurde der<br />
mit strohballen ausgefachte Holzständerbau von<br />
den Handwerkern des Freilichtmuseums errichtet.<br />
Die strohballenbauweise ist energiesparend, da<br />
stroh als nachwachsender baustoff gute Dämmeigenschaften<br />
besitzt. im rund 60 m² großen gebäude<br />
finden sich zwei gruppenräume für museumspädagogische<br />
aktionen.<br />
<strong>2010</strong> wurde mit der erschließung der vierten, für die<br />
besucher noch unzugänglichen baugruppe begonnen.<br />
Der rohbau des ersten gebäudes, eine rekonstruktion<br />
der st. barbara-Kapelle aus rösrath-Hellenthal,<br />
ist abgeschlossen. in der neuen baugruppe<br />
soll ein steinbruch sowie ein bergbaustollen mit<br />
der dazu gehörigen infrastruktur entstehen, die<br />
durch eine Feldbahn mit den anderen baugruppen<br />
„Volldampf voraus“ auf dem Dampf-<br />
und Treckertreffen<br />
im Museumsgelände verbunden sein werden. Die<br />
errichtung der Kapelle gelang durch das herausragende<br />
engagement der ehrenamtlichen Helfer<br />
nahezu kostenneutral. insgesamt konnte das Freilichtmuseum<br />
das netzwerk von Personen, die das<br />
Museum aktiv und ehrenamtlich unterstützen, weiter<br />
ausbauen: Zum erstmalig veranstalteten „Museumsfreundefest“<br />
kamen rund 200 gäste.<br />
wEchSELAUSStELLUNgEN<br />
• „Ostereier-Kunst aus der ukraine“, Kooperation<br />
mit dem Ostereiermuseum in Kolomyia (ukraine)<br />
• Doppel-ausstellung „Dem Licht entgegen“ und<br />
„Himmelfahrt und aschenkreuz“, Kooperation mit<br />
dem referat Familienpastoral des erzbistums Köln<br />
gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />
• saisonauftakt mit buntem Osterfest, 4.4.<br />
• Tierkinder & schäfertag, 9.5.<br />
• gartenmarkt „Jrön un Jedön“, 29./30.5.<br />
• Museumsfest für groß und Klein, 20.6.<br />
• „Volldampf voraus“, 17./18.7.<br />
• nacht der schmiedefeuer, 6.8.<br />
• bauernmarkt, 28./29.8.<br />
• Musik im Museum, 12.9.<br />
• Obstwiesenfest, 3.10.<br />
• büdchenzauber, 24.10.<br />
• advent im Museum, 12.12.<br />
KoLLoqUIEN UNd tAgUNgEN<br />
• symposium „Textile wege“ über Textilproduktion<br />
und -recycling auch in historischem Kontext, 26.11.<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• „Dem Licht entgegen“ – winterbräuche zwischen<br />
erntedank und Mariä Lichtmess. Hg. von alois<br />
Döring, Michael Kamp und Mirko uhlig<br />
• Museumsführer für das LVr-Freilichtmuseum<br />
Lindlar. Hg. von Michael Kamp im auftrag des LVr
www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de<br />
Eröffnung der Ausstellung „Ostereierkunst aus der Ukraine“:<br />
v.l.n.r.: Dr. Jürgen Wilhelm, S.Em. Kyr Petro, Erzbischof von Kafa<br />
und Gotia, Jaroslava Tkachuk, Direktorin des Pysanky-Museums;<br />
Jurii Ovcharenko, Bürgermeister der Stadt Kolomyia<br />
gEBäUdE<br />
• richtfest der Kapelle Hellenthal<br />
• richtfest der schülerherberge gut Dahl<br />
• abbau des wohn-stallhauses nümbrecht-<br />
Lindscheid<br />
• aufbau des Kleinwohnhauses Hilden<br />
• eröffnung des Kiosks aus wermelskirchen<br />
• eröffnung des strohballenhauses<br />
• weiterer auf- und ausbau des Müllerhammers<br />
SAMMLUNg/NEUERwERBUNgEN<br />
• ausbau der sammlung zum bereich steinbruchindustrie<br />
im bergischen Land: erwerb eines seilbaggers,<br />
gebaut von der Fa. Krupp-Dolberg, baujahr<br />
1960; aufarbeitung von schienenmaterial für die<br />
geplante steinbruchbahn<br />
• sammlungserweiterung im bereich Landtechnik:<br />
erwerb eines Mistladekrans mit funktionsfähigem<br />
Verdampfermotor; Übernahme historischer werkstattgegenstände<br />
zur einrichtung eines historischen<br />
werkstattraumes<br />
PREISE UNd AUSzEIchNUNgEN<br />
• Verlängerung des eMas-Zertifikates (eco Management<br />
and audit scheme), verliehen von der iHK<br />
„Dem Licht entgegen“ zeigte Winterbräuche im Wandel der Zeit.<br />
für umweltfreundliches und nachhaltiges wirtschaften<br />
im täglichen betrieb.<br />
MUSEUMSPädAgogIK<br />
• 155 Führungen<br />
• 391 museumspädagogische aktionen<br />
• 29 aktionen im rahmen der Ferienprogramme<br />
• 91 ökologische seminare<br />
• 27 ökologische Führungen mit kostenloser Teilnahme<br />
• bildungspartnerschaften mit der Freien waldorfschule<br />
Oberberg und der gesamtschule Kürten<br />
(ackerbau-Projekte)<br />
• schulkooperationen mit der gemeinschaftshauptschule<br />
Lindlar (betriebspraktika; Kreativ ag)<br />
und der Janusz-Korczak-schule in Lindlar (Projekt<br />
streuobstwiese)<br />
• 22 gruppen swiM-schüler wohnen im Museum<br />
<strong>LVR</strong>-freilichtmuseum Lindlar<br />
Schloss Heiligenhoven, 51789 Lindlar<br />
Tel 02266 9010-0 Fax 02266 9010-200<br />
Mail: freilichtmuseum-lindlar@lvr.de<br />
www.freilichtmuseum-lindlar.lvr.de<br />
Leitung: Michael Kamp<br />
53
54<br />
<strong>LVR</strong>-Archäologischer Park Xanten /<br />
<strong>LVR</strong>-RömerMuseum<br />
Der LVr-archäologische Park Xanten ist Deutschlands<br />
größtes und bestbesuchtes archäolo gisches<br />
Freilichtmuseum. auf dem gelände der einzigen<br />
nicht überbauten römischen großstadt nördlich<br />
der alpen werden die Überreste der colonia ulpia<br />
Traiana, wie die Menschen ihre stolze Metropole<br />
einst nannten, geschützt, erforscht und anschaulich<br />
präsentiert.<br />
im weitläufigen grün des archäologischen Parks<br />
vermitteln originalgetreue nachbauten einen lebendigen<br />
eindruck von der römischen stadt. Die<br />
wissenschaftlichen rekonstruktionen des Hafentempels,<br />
der stadtmauer und des amphitheaters,<br />
aber auch von wohnhäusern und authentisch beheizbaren<br />
baderäumen entstanden nach jahrelangen<br />
ausgrabungen am originalen standort.<br />
Das 2008 eröffnete LVr-römerMuseum präsentiert<br />
die römische geschichte Xantens in einer spannenden<br />
ausstellung mit zahllosen Originalfunden aus<br />
der antiken stadt und den Legionslagern. Zusätzlich<br />
zu den bereits erhaltenen Preisen erhielt das<br />
Museum <strong>2010</strong> eine „auszeichnung guter bauten“<br />
durch den bund Deutscher architekten. auch in den<br />
aktuellen besuchszahlen zeigt sich der nachhaltige<br />
erfolg des neuen Hauses. nachdem das frisch eröffnete<br />
Museum und die damalige Parkerweiterung<br />
im Vorjahr zu einem enormen anstieg der besuche<br />
geführt hatten, etablierte sich der aPX <strong>2010</strong> mit<br />
über 575.000 besuchen in der spitzengruppe der<br />
zwanzig bestbesuchten Museen Deutschlands.<br />
Diese zwei Jahre verzeichneten den mit abstand<br />
stärksten Publikumszuspruch in der geschichte des<br />
LVr-archäologischen Parks Xanten.<br />
Höhepunkt der saison war das große Museumsfest<br />
im Juni. Vielfältige angebote für groß und Klein<br />
luden über 10.000 gäste zum Zuschauen und Mitmachen<br />
ins Museum ein. ein Publikumserfolg war<br />
auch die archäologische sonderausstellung: Die<br />
„schatzhäuser“ lockten ab september gut 75.000<br />
besucherinnen und besucher nach Xanten. erst-<br />
mals wurden zahlreiche Funde aus Xantener Pri-<br />
Beeindruckende Ausstellungsarchitektur<br />
vatsammlungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die<br />
und ein Museumserlebnis mit allen Sinnen:<br />
Offenheit, mit Das der neue die <strong>LVR</strong>-RömerMuseum<br />
privaten Leihgeberinnen und
www.apx.lvr.de<br />
Leihgeber ihre antiken schätze zur Verfügung stellten,<br />
zeigt ebenso wie das große interesse der Xantener<br />
bevölkerung, wie sehr das LVr-römerMuseum<br />
bereits in der Kulturlandschaft der region verankert<br />
ist.<br />
Zahlreiche weitere Veranstaltungen und neuerungen<br />
trugen zu einer erfolgreichen<br />
saison bei. bei den von<br />
Ostern bis september stattfindenden<br />
„römischen wochenenden“<br />
ergänzten vielfältige<br />
aktionen die ständigen angebote<br />
an den römischen werkstätten<br />
und am Kräuterstand.<br />
Parallel dazu wurde und wird<br />
das museumspädagogische<br />
angebot für unterschiedliche<br />
Zielgruppen stark erweitert.<br />
ein renner ist die neue<br />
Mitmach-Führung „stationen in der Legion“, bei der<br />
Kinder den werdegang römischer soldaten aktiv<br />
nachvollziehen können. besonders auf die wünsche<br />
von Lehrer innen und Lehrern zugeschnitten sind<br />
Römische Architektur in Xanten (S. 54)<br />
Antike Spielkultur und Kräuterstand<br />
bei den Römischen Wochenenden<br />
„Legionärinnen“ im 21. Jahrhundert<br />
vier neue Themenführungen, die anknüpfungspunkte<br />
an den schulunterricht auch jenseits der „klassischen“<br />
Fächer Latein und geschichte bieten.<br />
nach längerem umbau konnte im Frühjahr das<br />
restaurant in der römischen Herberge neu eröffnet<br />
werden. Für das leibliche wohl der gäste ist nun mit<br />
speisen nach römischen rezepten und zeitgemäßen<br />
gerichten wieder bestens gesorgt. in unmittelbarer<br />
nachbarschaft der Herberge wurden die arbeiten<br />
an drei römischen wohnhäusern in historischer<br />
Lehmbauweise fortgesetzt. in ihnen soll künftig<br />
Mitmach-<br />
Führung<br />
„Stationen<br />
in der Legion“<br />
55
56<br />
Bronzene Medusa und Bronzener Greifenkopf<br />
in der Ausstellung „Schatzhäuser“<br />
mit Vorführungen von römischen Handwerkern die<br />
wohn- und arbeitswelt der einfachen bevölkerung<br />
gezeigt werden. Dieses Projekt ist bestandteil eines<br />
umfangreichen Maßnahmenpakets im umfang von<br />
60 Millionen euro, mit dem der <strong>Landschaftsverband</strong><br />
rheinland in den kommenden Jahren weitere besucherangebote<br />
im gesamten Park errichtet.<br />
weitere neuerungen wurden direkt außerhalb der<br />
römischen stadtmauern geschaffen. im Frühjahr<br />
konnte in der niederung zwischen östlicher stadtmauer<br />
und rhein ein naturnaher auenwaldbewuchs<br />
angelegt werden. Mit über 700 bäumen und<br />
sträuchern entsteht dort ein naturlehrpfad, der die<br />
natürliche Vegetation am rheinufer in römischer<br />
Zeit nachempfindet. unweit entfernt erhalten die<br />
besucherinnen und besucher vor dem nordtor der<br />
colonia seit Jahresende einen eindruck davon, welcher<br />
anblick sich den römischen reisenden beim<br />
Verlassen der stadt einst bot. nach antikem Vorbild<br />
wurden dort erste, teils farbig bemalte grabsteine<br />
an der römischen straßentrasse aufgestellt.<br />
im neu hinzugekommenen Parkgelände setzte der<br />
<strong>Landschaftsverband</strong> die im Herbst 2009 begonnene<br />
große Forschungsgrabung fort. Die zu untersuchenden<br />
Flächen versprechen grundlegende erkenntnisse<br />
über die besiedlung im bislang wenig erforschten<br />
südwestlichen randbereich der römischen<br />
stadt. nach abschluss der ausgrabung soll dort ein<br />
Verwaltungs- und wissenschaftsbereich plus entdeckerforum<br />
für das Publikum errichtet werden.<br />
einen letzten Höhepunkt bot das Jahr <strong>2010</strong> im Dezember<br />
mit der Präsentation zweier neuer bände<br />
der Xantener berichte. neben neuen Forschungsergebnissen<br />
zum antiken namensgut des Xantener<br />
raumes ist darin der einzigartige Fund der römischen<br />
Torsionswaffe aus Xanten-wardt publiziert.<br />
Vielfältige museumspädagogische Angebote in Xanten<br />
wEchSELAUSStELLUNgEN<br />
• Hede bühl. skulpturen. 22.11.2009-21.2.<strong>2010</strong>,<br />
LVr-römerMuseum<br />
• andreas bee – Lavabo. 18.4.-8.8.<strong>2010</strong>,<br />
LVr-römerMuseum<br />
• schatzhäuser. Xantener antiken aus Privatbesitz<br />
und europäischen Museen. 19.9.<strong>2010</strong>-9.1.2011,<br />
LVr-römerMuseum<br />
gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />
• Museumsfest im LVr-römerMuseum. großes<br />
Fest für Familien, 12./13.6.<br />
• sommerfestspiele. Opern, Operetten und Musicals<br />
im amphitheater des aPX, 13.-29.8.<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• H.-J. schalles und D. schmitz (Hg.), schatzhäuser.<br />
Xantener antiken aus Privatbesitz und europäischen<br />
Museen. begleitbuch zur ausstellung<br />
• Xantener berichte bd. 17: st. weiß-König, graffiti<br />
auf römischer gefäßkeramik aus dem bereich der<br />
colonia ulpia Traiana/Xanten<br />
• Xantener berichte bd. 18: H.-J. schalles (Hg.),<br />
Die frühkaiserzeitliche Manuballista aus Xantenwardt<br />
PREISE<br />
• auszeichnung für das LVr-römerMuseum im<br />
rahmen des wettbewerbes „auszeichnung guter<br />
bauten“ durch den bund Deutscher architekten<br />
Linker niederrhein, 2.12.<br />
MUSEUMSPädAgogIK<br />
• ausweitung auf 11 unterschiedliche Führungen<br />
und 12 verschiedene Mitmachangebote in Park und<br />
Museum<br />
• 8.290 gebuchte Führungen und Mitmachangebote<br />
mit mehr als 145.000 Teilnehmenden in Park und<br />
Museum
www.apx.lvr.de<br />
Die neue Dauerausstellung<br />
Kaiser, Senat und Volk<br />
• 209 offene Führungen für erwachsene, 35 offene<br />
Führungen für Kinder<br />
• angebote zur sonderausstellung „schatzhäuser“:<br />
30 gebuchte Mitmachangebote für Kinder, je<br />
12 offene Führungen für erwachsene und Kinder<br />
• Offene Ferienworkshops an 30 Tagen im sommer<br />
und Herbst<br />
• neu im Programm: Kindergeburtstage in Park<br />
und Museum<br />
• 5 schulkooperationen, 3 bildungspartnerschaften<br />
BESoNdERE PRojEKtE<br />
• Fortführung der rekonstruktion von drei römischen,<br />
in historischer Lehmbautechnik ausgeführten<br />
wohnhäusern mit Förderung durch das Land<br />
nrw<br />
• Kräuterstand am garten der römischen Herberge,<br />
Vorführungen antiker Handwerkstechniken und<br />
Mitmachaktionen an allen wochenenden von Ostern<br />
bis september („römische wochenenden“)<br />
Entspannung auf den Wiesen des <strong>LVR</strong>-Archäologischen Parks<br />
• 22. internationale archäologische sommerakademie<br />
Xanten: Lehrgrabung für 30 studierende<br />
aus dem in- und ausland mit umfangreichem<br />
Programm angebot. Finanzierung der halbjährigen<br />
stelle der wissenschaftlichen Leitung durch die<br />
LVr-Kultur- und sozialstiftung, 19.7.-18.9.<br />
• große Forschungsgrabung im südwestlichen<br />
bereich der römischen stadt, fortlaufend<br />
<strong>LVR</strong>-Archäologischer Park Xanten/<br />
<strong>LVR</strong>-RömerMuseum<br />
Trajanstraße 4, 46509 Xanten<br />
Tel 02801 712-0, Fax 02801 712-149<br />
Mail: apx@lvr.de<br />
www.apx.lvr.de<br />
Leitung: Dr. Martin Müller<br />
57
58<br />
Max Ernst Museum Brühl des <strong>LVR</strong><br />
am 4. september 2005 wurde das weltweit erste<br />
und einzige Museum, das dem großen Dadaisten<br />
und surrealisten Max ernst gewidmet ist, in seiner<br />
geburtsstadt brühl eröffnet. <strong>2010</strong> feierte das Max<br />
ernst Museum brühl des LVr sein fünfjähriges bestehen<br />
und begrüßte die 300.0000ste besucherin.<br />
Halbjährlich wechselnde Leihgaben aus internationalen<br />
sammlungen beleben die Dauerausstellung<br />
und gewähren stets neue einblicke in das werk von<br />
Max ernst. im rahmen dieser „schausammlung<br />
im wechsel“ präsentierte das brühler Museum<br />
2009 erstmals in europa die exklusive Leihgabe des<br />
größten werkes von Max ernst „Pétales et jardin de<br />
la nymphe ancolie“ (blütenblätter und garten der<br />
nymphe ancolie) aus dem Kunsthaus Zürich.<br />
Diese Leihgabe konnte um ein Jahr bis <strong>2010</strong> verlängert<br />
werden. Darüber hinaus waren fünf bedeutende<br />
werke von Max ernst aus der Menil collection in<br />
Houston, Texas, für ein ganzes Jahr zu sehen.<br />
somit wurde die hervorragende Zusammenarbeit<br />
zwischen den beiden Häusern fortgesetzt.<br />
auf grund der großen nachfrage verlängerte das<br />
Max ernst Museum die erfolgreiche ausstellung<br />
„David Lynch – Dark splendor“ um vier wochen bis<br />
zum 18. april <strong>2010</strong>. eine begehbare rauminstallation,<br />
gemälde, aquarelle, Zeichnungen, Lithografien,<br />
Fotografien sowie ein interaktives sounddesign<br />
führten die besucher durch die düstere, verstörende<br />
und unheimliche Traumwelt des renommierten<br />
us-amerikanischen regisseurs und Künstlers.<br />
Parallel zur ausstellung wurden Kurzfilme aus der<br />
akademiezeit von Lynch sowie sein spielfilm-Debüt<br />
„eraserhead“ gezeigt. noch während der Laufzeit<br />
der ausstellung wurde der Künstler für den goslarer<br />
Kaiserring <strong>2010</strong> benannt.<br />
Vom 22. Mai bis 26. september <strong>2010</strong> zeigte das<br />
Max ernst Museum „wrapped! Die Kunst von<br />
christo und Jeanne-claude aus der sammlung<br />
würth“ im gedenken an die 2009 verstorbene<br />
Jeanne-claude und zu ehren des außergewöhnlichen<br />
Künstlerpaares. Über 70 werke – collagen,<br />
Zeichnungen, skizzen, Objekte und Modelle –, die<br />
ihre wichtigsten Projekte widerspiegeln, wurden<br />
in Zusammenarbeit mit der sammlung würth ausgestellt<br />
und durch Fotografien von wolfgang Volz
www.maxernstmuseum.lvr.de<br />
ergänzt. begleitend zur ausstellung präsentierte<br />
das Max ernst Museum Dokumentarfilme zu den<br />
spektakulärsten Projekten des weltberühmten<br />
Künstlerpaars. am 15. Juni <strong>2010</strong>, zwei Tage nach<br />
seinem 75. geburtstag, war der Verhüllungskünstler<br />
im Max ernst Museum exklusiv zu gast und<br />
begeisterte 750 besucher mit seinem Vortrag.<br />
Zum ersten Mal in Deutschland stellte das Max<br />
ernst Museum vom 7. november <strong>2010</strong> bis zum<br />
30. Januar 2011 rund 65 Zeichnungen, Pastelle,<br />
aquarelle des französischen Künstlers sam szafran<br />
aus. Für diese Premiere gelang es dem Museum,<br />
zahlreiche Leihgaben aus privaten und öffentlichen<br />
sammlungen (centre Pompidou, Paris, Fondation<br />
giannada, Martigny/cH, Fondation Maeght, saint-<br />
Paul-de-Vence, Musée cantini, Marseille) zu gewinnen.<br />
Die werkauswahl umfasste raffinierte Pastelle,<br />
eindrucksvolle aquarelle, Kohlezeichnungen<br />
sowie Mischtechniken. Die ausstellung entstand<br />
in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum für<br />
Kunstgeschichte in Paris.<br />
Zwei ehefrauen von Max ernst wurden <strong>2010</strong> in<br />
kleineren ausstellungen gewürdigt. am 25. august<br />
Das Max Ernst Museum Brühl<br />
des <strong>LVR</strong> (S. 58)<br />
Christo bei seiner Lecture<br />
im Dorothea Tanning Saal<br />
Christo im Max Ernst Museum mit<br />
Museumsleiter Dr. Achim Sommer<br />
<strong>2010</strong> beging die amerikanische Künstlerin Dorothea<br />
Tanning, die mit Max ernst von 1946 bis zu seinem<br />
Tod 1976 verheiratet war, in new York ihren 100. geburtstag.<br />
als Hommage präsentierte das Max ernst<br />
Museum vom 25. august <strong>2010</strong> bis zum 30. Januar<br />
2011 grafische werke von Dorothea Tanning aus<br />
eigenen beständen.<br />
Der große wechselausstellungssaal im Max ernst<br />
Museum wurde am 18. Oktober <strong>2010</strong> feierlich nach<br />
Luise straus-ernst, der jüdischen Kunsthistorikerin<br />
und ersten Frau von Max ernst, benannt. Die<br />
einweihung erfolgte in anwesenheit von Dallas<br />
ernst, der ehefrau von Jimmy, des sohnes von<br />
Luise straus und Max ernst, und ihrer Kinder amy<br />
und eric ernst. Vom 19. bis zum 24. Oktober <strong>2010</strong><br />
würdigte das Max ernst Museum Luise straus<br />
(1893–1944) mit einer ausstellung.<br />
Das Max ernst Museum brühl des LVr durfte sich<br />
im april <strong>2010</strong> über eine großzügige schenkung der<br />
Max ernst gesellschaft an die stiftung Max ernst<br />
zur Präsentation in seiner ständigen sammlung<br />
sehr freuen. seitdem ist das gemälde „nocturne iV“<br />
der Öffentlichkeit zugänglich.<br />
59
60<br />
„Große Kunst in kleiner Hand“: Kooperation mit der<br />
Tageseinrichtung „An der Eckdorfer Mühle“<br />
wEchSELAUStELLUNgEN<br />
• David Lynch – Dark splendor. raum bilder Klang,<br />
22.11.2009–21.3.<strong>2010</strong>, verlängert bis 18.4.<strong>2010</strong><br />
• Max ernst – im garten der nymphe ancolie<br />
(schausammlung im wechsel), verlängert bis<br />
27.2.2011<br />
• werke von Max ernst aus der Menil collection,<br />
Houston (schausammlung im wechsel), 3.4.<strong>2010</strong>-<br />
3.4.2011<br />
• wrapped! Die Kunst von christo und Jeanneclaude<br />
aus der sammlung würth, 22.5.-26.9.<strong>2010</strong><br />
• große Kunst in kleiner Hand (Kooperation mit der<br />
Tageseinrichtung der stadt brühl „an der eckdorfer<br />
Mühle“), 10.7.-18.7.<strong>2010</strong><br />
• „zwischen dem inneren auge und der anderen<br />
seite der Tür“: Dorothea Tanning graphiken,<br />
Dorothea Tanning zum 100. geburtstag, 25.8.<strong>2010</strong>-<br />
30.1.2011<br />
• Luise straus-ernst – Kunsthistorikerin und<br />
Journalistin, 19.-24.10.<strong>2010</strong><br />
• schausammlung im wechsel, 1.11.<strong>2010</strong>-3.4.2011<br />
• sam szafran – Zeichnungen, Pastelle, aquarelle,<br />
7.11.<strong>2010</strong>-30.1.2011<br />
BESoNdERE VERANStALtUNgEN<br />
• 725 Jahre stadt brühl, 24.4. (freier eintritt für alle<br />
brühler bürgerinnen und bürger)<br />
• „Über Max ernst“: werner spies, Peter schamoni<br />
und Horst ehmke im gespräch, moderiert von<br />
Felicitas von Lovenberg, 2.5. (anlässlich der gleichnamigen<br />
Publikation)<br />
• Muttertag-special „Dorothea Tanning und Max<br />
ernst“, in Zusammenarbeit mit den brühler<br />
schloss konzerten, 9.5.<br />
• Vatertag-special: „wenn der Vater mit dem<br />
sohne …“, in Zusammenarbeit mit dem LVr-LandesMuseum<br />
bonn und den römerthermen Zülpich<br />
• Lecture of christo: Two works in Progress, 15.6.<br />
• Fünf Jahre Max ernst Museum, 4.9.<br />
Sam und Lilette Szafran während der Simultanübertragung der Eröffnungsreden<br />
• einweihung des Luise straus-ernst saales, 18.10.<br />
• Kinderveranstaltungsreihe „ab zu Max!“ (7 Termine)<br />
• 2 Kinderveranstaltungen davon eine musikalische<br />
schnitzeljagd durch das Museum, in Zusammenarbeit<br />
mit den brühler schlosskonzerten<br />
• 4 Veranstaltungen mit der Max ernst gesellschaft<br />
(Vorträge, Kuratorenführungen)<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• Jürgen wilhelm (Hg.): Über Max ernst, Köln <strong>2010</strong><br />
(in Zusammenarbeit mit dem Max ernst Museum<br />
brühl des LVr)<br />
• Jürgen Pech: Luise straus – Kunsthistorikerin und<br />
Journalistin, Max ernst Museum brühl des LVr <strong>2010</strong><br />
• Jürgen Pech: Max ernst, nocturne iV, 1967,<br />
eine schenkung der Max ernst gesellschaft,<br />
Max ernst Museum brühl des LVr <strong>2010</strong><br />
• werner spies: christo und Jeanne-claude –<br />
grenzverlegung der utopie, berlin <strong>2010</strong><br />
• Julia Drost / werner spies (Hg.): sam szafran,<br />
eine ausstellung im Max ernst Museum brühl des<br />
LVr in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forum<br />
für Kunstgeschichte, Paris, Düsseldorf <strong>2010</strong><br />
(erschienen auch in Französisch und englisch)<br />
fILMVoRfühRUNgEN<br />
• Kurzfilme von David Lynch und sein erster spielfilm<br />
„eraserhead“, 2.1.-14.4.<br />
• Filmreihe David Lynch im Zoom Kino brühl<br />
anläss lich der ausstellung, Januar <strong>2010</strong><br />
• eraserhead-abend, Vortrag von christian Fischer<br />
mit Filmvorführung und Diskussion, 27.2.<br />
• Max ernst. Mein Vagabundieren – Meine unruhe,<br />
ein Film von Peter schamoni, 16.5. (internationaler<br />
Museumstag)<br />
• christo & Jeanne-claude: Valley curtain, running<br />
Fence, surrounded islands, christo in Paris und<br />
interview mit christo, an 13 wochenenden,<br />
Mai–september <strong>2010</strong>
www.maxernstmuseum.lvr.de<br />
Einweihung des Luise Straus-Ernst Saales mit Amy Ernst, Dr. Sommer,<br />
Eric Ernst, Prof. Werner Spies, Dallas Ernst, Dr. Wilhelm (v. l. n. r.)<br />
• christo & Jeanne-claude: Dem deutsche Volke –<br />
Verhüllter reichstag, 1971-1995, 1.7.-26.9.<br />
• christian bau, artur Dieckhoff: Zwiebelfische.<br />
Jimmy ernst, glückstadt – new York, Hamburg<br />
<strong>2010</strong>, 19.-24.10.<br />
ERwERBUNgEN<br />
• Max ernst, nocturne iV, 1967, Öl auf Holz, schenkung<br />
der Max ernst gesellschaft an die stiftung<br />
Max ernst zur Präsentation im Max ernst Museum<br />
brühl des LVr<br />
• 17 fotografische Max ernst-Porträts, entstanden<br />
zwischen 1930 und 1966, erworben durch die stiftung<br />
Max ernst, gefördert durch die Kreissparkasse<br />
Köln aus Mitteln der Lotterie „Ps-sparen und gewinnen“<br />
MUSEUMSPädAgogIK<br />
• 11 Themenführungsangebote zur schausammlung<br />
im wechsel<br />
• 12 Themenangebote für Kunstgespräche zur<br />
schausammlung im wechsel<br />
• 8 Führungsangebote zu sonderausstellungen<br />
• regelmäßiges angebot von Familienführungen,<br />
jeden ersten sonntag im Monat und bei besonderen<br />
anlässen<br />
• 4 Ferienworkshops für Kinder<br />
• Familienworkshops zu 725 Jahre stadt brühl, zum<br />
Dr. Achim Sommer, Hans-Dieter Gerhards (Max Ernst Gesellschaft),<br />
Dr. Jürgen Wilhelm und der Brühler Bürgermeister Michael Kreuzberg<br />
bei der Übergabe der Schenkung „Nocturne IV“ an die Stiftung Max Ernst<br />
zur Präsentation im Max Ernst Museum.<br />
Muttertag, Vatertag sowie nach den 9 Kindervorstellungen<br />
(ab zu Max! und brühler schlosskonzerte)<br />
• ganzjährig offene Kinderwerkstatt an sonntagen<br />
• 7 Themenworkshopangebote für Kinder und<br />
Jugendliche<br />
• 7 Themenworkshopangebote für erwachsene<br />
• geburtstag für erwachsene (18 buchungen)<br />
• 11 Kindergeburtstagsprogramme (23 buchungen)<br />
• regelmäßiges angebot von 11 workshopthemen<br />
für schulklassen<br />
• regelmäßiges angebot von 5 Themen für werkgespräche<br />
für schulen<br />
• Projekt „Max & Mein’s“ mit dem Max-ernst-gymnasium<br />
brühl: schüler führen durch das Museum<br />
(Jahresprojekt mit Führung am 11.7.)<br />
• 10 Lehrerfortbildungen<br />
• gesamt: 604 Führungen mit 6.733 Teilnehmenden,<br />
206 workshops mit 2.812 Teilnehmenden<br />
Max Ernst Museum Brühl des <strong>LVR</strong><br />
Comesstraße 42 / Max-Ernst-Allee 1<br />
D-50321 Brühl<br />
Tel 02232 5793-116, Fax 02232 5793-130<br />
Mail: info@maxernstmuseum.de<br />
www.maxernstmuseum.lvr.de<br />
Leitung: Dr. Achim Sommer<br />
61
62<br />
<strong>LVR</strong>-zentrum für Medien und Bildung<br />
Das LVr-Zentrum für Medien und bildung (LVr-<br />
ZMb), getragen durch den <strong>Landschaftsverband</strong><br />
rheinland und die Landeshauptstadt Düsseldorf, ist<br />
öffentlicher Dienstleister für Medien in bildung und<br />
Kultur. Zu den medienspezifischen Dienstleistungen<br />
zählen Fortbildungen im bereich Medienbildung, die<br />
Produktion von Medien sowie die archivierung von<br />
Foto und Film. ergänzt wird dieses aufgabenspektrum<br />
durch die Medienberatung nrw – gemeinsam<br />
mit dem LwL-Medienzentrum für westfalen im auftrag<br />
des Landes nrw und der Landschaftsverbände<br />
rheinland und westfalen-Lippe sowie durch das<br />
Landeszentrum schulmanagement nrw ebenfalls<br />
im auftrag des Landes nrw.<br />
ein Hauch von croisette wehte am 28. april <strong>2010</strong><br />
über der Lichtburg in essen. Mit einer glanzvollen<br />
Premiere wurde in anwesenheit des regisseurs<br />
ian Dilthey, aller Hauptdarsteller und zahlreicher<br />
Prominenz aus Kultur und Politik der spielfilm<br />
„eines Tages…“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit<br />
der uraufführung schloss die Produktionsphase<br />
des aufwändigsten Filmprojekts, für das das LVr-<br />
Zentrum für Medien und bildung bislang verant-<br />
wortlich zeichnete, erfolgreich ab. Das ambitionierte<br />
Demenz-Projekt, beauftragt durch die LVr-Kliniken,<br />
wurde vom LVr-ZMb als Mediendienstleister für<br />
den <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland in enger Zusammenarbeit<br />
mit und unter wissenschaftlicher<br />
Leitung der gerontopsychiatrischen abteilung der<br />
LVr-Klinik Düsseldorf durchgeführt. Hauptanliegen<br />
der gesamten Produktion war es, pflegende angehörige<br />
bei der Versorgung an Demenz erkrankter<br />
Patienten im gewohnten umfeld möglichst effektiv<br />
zu unterstützen, um eine häusliche Pflege so lange<br />
wie möglich zu gewährleisten.<br />
„eines Tages …“ lief in <strong>2010</strong> erfolgreich auf Festivals<br />
im in- und ausland, so beim internationalen Filmfest<br />
Montreal, bei den 32. biberacher Filmfestspielen<br />
oder beim 21. internationalen Filmfest emdennorderney.<br />
beim 21. Kinofest Lünen gewann “eines<br />
Tages …” den Hauptpreis, die Lüdia. Öffentliche Präsentationen<br />
wurden auf Fachmessen und Kongressen<br />
veranstaltet – so auf dem 6. Kongress der Deutschen<br />
alzheimer gesellschaft e.V. in braunschweig<br />
und auf der reHacare in Düsseldorf. Die anhaltende<br />
aufmerksamkeit für den spielfilm ist nicht
www.medien-und-bildung.lvr.de<br />
zuletzt der bereitschaft der Hauptdarsteller zu<br />
verdanken, sich auch weiterhin in der Öffentlichkeit<br />
und in den Medien für das wichtige Thema stark zu<br />
machen. Die startauflage von 10.000 exemplaren ist<br />
zum Jahresende <strong>2010</strong> annähernd vergriffen – der<br />
Verkaufserfolg ist gleichermaßen beleg für den<br />
hohen beratungsbedarf bei betroffenen wie für die<br />
Qualität des Produktes. Für 2011 sind die neuauflage<br />
der DVD-box, die Produktion einer barrierefreien<br />
blue-ray-Disc und ausstrahlungen im deutschsprachigen<br />
Fernsehen geplant.<br />
Das angebot an bildungsmaterialien<br />
im internet wächst beständig, die suche<br />
nach substantiell hochwertigen<br />
unterrichtsmaterialien gestaltet sich<br />
dagegen mitunter schwierig. Mit der<br />
bildungssuchmaschine learn:line nrw<br />
stellt die Medienberatung nrw eine<br />
zentrale Datenbank bereit, in der Lernund<br />
bildungsmedien unterschiedlicher<br />
Quellen zum direkten Download zur<br />
Verfügung stehen und damit den Lehrerinnen<br />
und Lehrern die nutzung digitaler Medien<br />
im unterricht erleichtern. Der Datenpool umfasst<br />
zurzeit über 14.000 bildungsmedien und ermöglicht<br />
über eine differenzierte suche das auffinden<br />
der von den Lehrkräften gewünschten Materialien.<br />
alle gefundenen inhalte können umgehend genutzt<br />
werden, direkt online oder per Download. Dazu<br />
gehören neben eDMOnD nrw-Medien auch praxisorientierte<br />
Materialien von Lehrer-Online und<br />
Lernmodule.net. Jüngster Kooperationspartner ist<br />
die siemens-stiftung, deren rund 2.300 digitale unterrichtsmaterialien<br />
nun ebenfalls über learn:line<br />
nrw recherchierbar sind. immer mehr anbieter<br />
von Onlinemedien im bildungsbereich erkennen<br />
den strategischen Vorteil, über eine zentrale suche<br />
gefunden zu werden und möchten diesen service<br />
<strong>LVR</strong>-Dezernentin Milena Karabaic am<br />
vom <strong>LVR</strong>-ZMB geplanten Touchscreen-Tisch<br />
in der Alten Synagoge Essen (S. 62)<br />
Mit der Bildungssuchmaschine<br />
learn:line NRW stellt die Medienberatung<br />
NRW eine zentrale Datenbank bereit<br />
nutzen – zum Vorteil der Lehrerinnen und Lehrer<br />
in nrw. in einem nächsten schritt wird es möglich<br />
sein, das learn:line nrw-suchfenster in die Lernplattform<br />
der schule zu integrieren. gefundene<br />
Lernmittel können so für die inhaltliche arbeit in<br />
der Lernplattform bzw. den dort angelegten Klassenräumen<br />
bereitgestellt werden. entwickelt wurde<br />
learn:line nrw gemeinsam von der Medienberatung<br />
nrw, LVr-infoKom, den kommunalen rechenzentren<br />
regioiT aachen und KrZn sowie d-nrw.<br />
AUSStELLUNgEN<br />
• bert Müller-schwanneke – Düsseldorf. ein neubeginn,<br />
17.9.-15.10.<strong>2010</strong> im rathaus Düsseldorf<br />
Dr. Jürgen Wilhelm,<br />
Annekathrin Bürger<br />
und Horst Janson<br />
(v.l.) bei der<br />
Premiere von<br />
„Eines Tages ...“<br />
in der Lichtburg<br />
in Essen<br />
gRöSSERE VERANStALtUNgEN<br />
• 5. Tag der archive, 6./7.3., Düsseldorf<br />
• bildungsmesse didacta: einzelstand des LVr-<br />
ZMb, gemeinsamer stand von Medienberatung<br />
nrw und schulmanagement nrw mit dem Ministerium<br />
für schule und weiterbildung nrw sowie<br />
Kooperationsstand des LVr-ZMb mit infoKom und<br />
Fronter gmbH, 16.-20.3., Köln<br />
• Durchführung des Forums „unterrichtspraxis“, gemeinsam<br />
mit Vds bildungsmedien e.V. und dem Msw<br />
• Durchführung der Fachtagung „englisch“ in<br />
Kooperation mit dem Msw und dem Vds<br />
63
www.medien-und-bildung.lvr.de<br />
64<br />
• Premiere des spielfilms „eines Tages …“ am 28.4.,<br />
Lichtburg essen<br />
• 25. KinderKinoFest Düsseldorf <strong>2010</strong>, 4.-10.11.<br />
• Kongress „Medien.nutzen“, 20.11., essen<br />
KoLLoqUIEN UNd tAgUNgEN<br />
• Fachtagung „interaktive Tafeln“, 22.1., Düsseldorf,<br />
LVr-ZMb<br />
• informationsveranstaltung „ich-will-lernen.de in<br />
der Hauptschule“, 11.3., Düsseldorf, LVr-ZMb<br />
• schulträgertagung „Lern-iT – effizienzsteigerung<br />
und Kostenoptimierung“, 14.4., Düsseldorf, LVr-ZMb<br />
• Fachsymposium für die beobachtenden im eignungsfeststellungsverfahren<br />
(eFV), 2.7., Düsseldorf<br />
• nrw-Forum kommunale Medienzentren <strong>2010</strong>,<br />
22.-24.9., aachen<br />
• Fachtagung „bildungspartner nrw – Musikschule<br />
und schule“, 27.10., Düsseldorf<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• imagebroschüre Medien. beratung, Themen und<br />
Handlungsfelder der Medienberatung nrw<br />
• bildungspartner nrw – gemeinsam schule stärken,<br />
eine Planungshilfe für schulen – argumente,<br />
schritte, unterstützung<br />
• Fachmagazin Medienbrief (2 ausgaben)<br />
MEdIENPRodUKtIoNEN<br />
• Filmproduktionen u. a.: „eines Tages…“ spielfilm<br />
und Demenz-Themenfilme; eröffnungsfilm Deutsches<br />
röntgenmuseum remscheid; DVD-Video<br />
& rOM „eDMOnD nrw – aus der Praxis für die<br />
Praxis“; DVD-Video & rOM „Mühlenregion rheinland“;<br />
DVD-Video „waldnachbarschaft bladersbach“;<br />
DVD-Video „Von Fischen und Männern – Die<br />
Fischerei-bruderschaft an der bergheim von sieg“;<br />
DVD-Video „im sommer näher am Himmel… - Der<br />
wald als letzte ruhestätte “; DVD-Video „Qualitätsanalyse<br />
an schulen“ für Medienberatung nrw und<br />
Ministerium; DVD-Video „Heimerziehung heute”;<br />
DVD-Video imagefilm „LVr – rund um die uhr“; gebärdensprachvideos<br />
für den LVr-archäologischen<br />
Park Xanten, PDa-Führung im LVr-römerMuseum<br />
• audioproduktionen u. a.: audioguides für das<br />
Deutsche röntgenmuseum remscheid; audioguides<br />
und Musik-Hörstation für die alte synagoge<br />
essen; aufnahme historischer Texte und Produktion<br />
eines Hörspiels für das LwL-Freilichtmuseum<br />
Hagen; audioführung für das schausteller Museum<br />
essen; Hörstationen für das Fischereimuseum<br />
Troisdorf-bergheim und für das LVr-römer<br />
Museum Xanten<br />
• webdesign u. a.: webauftritt KuLaDig; internetportal<br />
rheinische geschichte; web-relaunch LVrinstitut<br />
für Landeskunde und regionalgeschichte;<br />
webauftritt LVr-iLr-Mitmachwörterbuch<br />
• Medienplanung: alte synagoge essen; Deutsches<br />
röntgenmuseum remscheid<br />
• Fotodigitalisierung u. a.: negative aus dem nachlass<br />
des Fotografen albert renger-Patzsch (archiv<br />
der Fa. scHOTT) für die ausstellung „es ist ein<br />
unendliches Kreuz, glas zu machen“ im auftrag<br />
des LwL; 1.193 historische urkunden für das stadtarchiv<br />
Düsseldorf<br />
PREISE<br />
• exaMedia-Preisverleihung: Prämierung herausragender<br />
abschlussarbeiten künftiger Lehrkräfte<br />
zur Mediennutzung in schule und unterricht im<br />
rahmen der bildungsmesse didacta<br />
BESoNdERE PRojEKtE<br />
• weiterentwicklung des landesweiten Mediendienstes<br />
eDMOnD nrw<br />
• evaluation des eignungsfeststellungsverfahrens (eFV)<br />
• webauftritt der regionalen bildungsnetzwerke in<br />
den Kreisen und kreisfreien städten<br />
<strong>LVR</strong>-zentrum für Medien und Bildung<br />
Bertha-von-Suttner-Platz 1, 40227 Düsseldorf<br />
Tel 0211 27040-0, Fax 0211 27404-3200<br />
Mail: info.medien-und-bildung@lvr.de<br />
www.medien-und-bildung.lvr.de<br />
Leitung: Michael Thessel
Die Kulturlandschaftpflege im LVr-Fachbereich<br />
umwelt betreut eine Vielzahl von Projekten zum<br />
erhalt unserer vielfältigen rheinischen Kulturlandschaften.<br />
Der Fachbereich möchte eine vielseitige<br />
und umfassende beschäftigung mit dem heimatlichen<br />
umfeld fördern und so zu dessen erhalt und<br />
behutsamer entwicklung ermuntern. Zunehmend<br />
stehen barrierefreie angebote für Menschen mit<br />
Handicaps im Mittelpunkt. Die selbstständige nutzung<br />
von Kultur- und naturangeboten sowie von<br />
erholungs- und Kulturlandschaftsbereichen wird<br />
in allen Tätigkeitsbereichen des LVr-Fachbereichs<br />
umwelt berücksichtigt, besonders bei Projekten der<br />
rheinischen naturparke und des netzwerks der<br />
biologischen stationen sowie bei der beschreibung<br />
der wege der Jakobspilger.<br />
wEgE dER jAKoBSPILgER IM RhEINLANd<br />
im september <strong>2010</strong> wurde mit dem weg von Dortmund<br />
nach aachen der sechste weg der Jakobspilger<br />
im rheinland offiziell eröffnet. band 9 der<br />
reihe der „Jakobswege“ beschreibt begleitend<br />
dieses Teilstück des Pilgerwegnetzes als beitrag<br />
Kulturlandschaftspflege<br />
der Landschaftsverbände rheinland und westfalen-<br />
Lippe zum europäischen Kulturhauptstadtjahr<br />
ruHr.<strong>2010</strong>. Der LVr-Fachbereich umwelt unterstützte<br />
über sechs Monate die aktion eurOPa<br />
cOMPOsTeLa <strong>2010</strong>, bei der Menschen aus ganz europa<br />
sich an einem staffellauf über 20.000 km nach<br />
santiago de compostela beteiligten. Vier der sieben<br />
wege, die durch Deutschland verliefen, führten über<br />
die vom LVr erschlossenen rheinischen wege.<br />
KULAdIg UNd KULAKoMM<br />
Mit dem slogan „aus dem Karteikasten in die<br />
digitale welt“ wurde das Kulturlandschaftsinformationssystem<br />
KuLaDig in der Version 3.0 auf der<br />
intergeo in Köln vom 6. bis 9. Oktober <strong>2010</strong> der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt. KuLaDig wird durch den<br />
LVr und das Landesamt für Denkmalpflege Hessen<br />
betrieben. Daten zur Kulturlandschaft werden<br />
in Karten- und Textform angeboten, unterstützt<br />
durch Fotos, Tondokumente sowie Filmsequenzen.<br />
Planungsvorhaben, touristische Konzepte, Kulturlandschaftsführungen,<br />
schulunterricht und vieles<br />
mehr lassen sich mit der webanwendung besser<br />
65
66<br />
Erzählabend zu den rheinischen Mühlen<br />
Lenné-Garten in Trentham (S. 65)<br />
Bergische Landpartie<br />
planen. KuLaDig bildet die basisanwendung für die<br />
Zukunftsaufgabe, informationen zum Kulturellen<br />
erbe des rheinlandes gemäß nationaler und internationaler<br />
standards dauerhaft für die Öffentlichkeit<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Fest vernetzt mit KuLaDig ist das von der Deutschen<br />
bundesstiftung umwelt (Dbu) finanzierte<br />
Projekt „KuLaKomm – Kulturlandschaftsschutz auf<br />
kommunaler ebene“. Möglichst zahlreich sollen an<br />
Kulturlandschaftspflege interessierte Menschen<br />
ihr wissen in KuLaDig einspeisen oder KuLaDig als<br />
informationsquelle nutzen. am beispiel von drei<br />
stadtbezirken der europäischen Kulturhauptstadt<br />
<strong>2010</strong> essen, wurden Vermittlungsideen entwickelt.<br />
so konnten in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule<br />
essen Kulturlandschaftsführerinnen lernen,<br />
wie mithilfe von KuLaDig recherchen und Planungen<br />
für Kulturlandschaftsführungen durchgeführt<br />
werden können.<br />
BEREItStELLUNg VoN PfLANzgUt zUR ERhALtUNg<br />
UNd wIEdERhERStELLUNg hISto-<br />
RISch BEgRüNdEtER LANdSchAftSBILdER<br />
seit über 20 Jahren stellt der LVr-Fachbereich<br />
umwelt für geeignete Flächen auf antrag Privatpersonen,<br />
Vereinen und Kommunen Pflanzgut zur<br />
Verfügung. im Jahr <strong>2010</strong> konnte die rheinische<br />
Kulturlandschaft mit 1.100 bäumen sowie 4.850<br />
sträuchern aufgewertet werden. bemerkenswert<br />
war neben der umfangreichen Förderung alter,<br />
regionaltypischer Obstsorten und damit dem erhalt<br />
von gut 15 ha streuobstwiesen die unterstützung<br />
von umweltbildungsprojekten im bergischen Land<br />
sowie Dorfverschönerungsvereinen im Vorfeld der<br />
Landesgartenschau 2014 in Zülpich.<br />
BERgISchE LANdPARtIE<br />
am 4.7.<strong>2010</strong> präsentierten in bensberg erstmalig<br />
regionale anbieter im rahmen der vom LVr, der<br />
Thomas-Morus-akademie und dem Kardinal schulte<br />
Haus veranstalteten „bergischen Landpartie“<br />
landwirtschaftliche Produkte und bergische spezia-<br />
Gruga-Park barrierefrei<br />
litäten. Die Palette reichte von wasser und saft über<br />
Honig und Käse bis zu Fleisch und Forellen. regionale<br />
erzeugerverbände und biologische stationen<br />
stellten ihre arbeit vor und machten ihre beiträge<br />
zum erhalt einer reich gegliederten Kulturlandschaft<br />
deutlich. 1.500 gäste überzeugten sich von<br />
der Vielfalt und Qualität der regionalen angebote<br />
und erzeugnisse.<br />
dAS EURoPäISchE gARtENNEtzwERK EghN<br />
als Partner im egHn präsentiert der LVr die bedeutung<br />
rheinischer Parks und gärten in einem<br />
europäischen Kontext. Mit seiner arbeit für das<br />
„grüne Kulturerbe“ zeigt sich der LVr auch in den<br />
kommenden Jahren erfolgreich: ein vom LVr, LwL<br />
und schloss Dyck konzipiertes Projekt, reisen in<br />
die rheinischen (und westfälischen) egHn-gärten<br />
touristisch zu erschließen, wird vom Land nrw im<br />
rahmen der Ziel 2-Förderung unterstützt.<br />
tAg dES BAUMES<br />
Das Kuratorium „baum des Jahres“ hat <strong>2010</strong> die<br />
Vogelkirsche (Prunus avium) als baum des Jahres<br />
bestimmt. am Tag des baumes, der seit 1952 am<br />
25. april gefeiert wird, werden zahlreiche dieser<br />
bäume gepflanzt, um deren dauerhafte erhaltung<br />
für die nächsten generationen sicherzustellen.<br />
auch der LVr beteiligte sich <strong>2010</strong> wieder an diesem<br />
bundesweiten aktionstag. so wurden mit finanzieller<br />
unterstützung und Koordination des LVr-<br />
Fachbereichs umwelt auf standörtlich geeigneten<br />
LVr-Liegenschaften insgesamt neun Vogelkirschen<br />
gepflanzt: in den LVr-Freilichtmuseen Lindlar und<br />
Kommern, dem LVr-archäologischen Park Xanten,<br />
dem LVr-Klinikum essen, der LVr-Jugendhilfe<br />
rheinland in solingen und den LVr-Förderschulen<br />
Leichlingen und essen.<br />
MühLEN UNd häMMER LINKS UNd<br />
REchtS dES RhEINS<br />
Von den windmühlen im nördlichen rhein-erft-Kreis,<br />
den Hämmern in den bachtälern des bergischen
www.kultur.lvr.de<br />
Landes bis zu den wasserkraftanlagen an agger und<br />
wiehl findet man in der Mühlenregion rheinland<br />
spuren der nutzung von wind- und wasserkraft.<br />
Das regionale<strong>2010</strong>-Projekt unter Federführung des<br />
LVr-Fachbereichs umwelt leistete einen beitrag<br />
zum erhalt dieser wichtigen bestandteile der rheinischen<br />
Kulturlandschaft und des kulturellen erbes.<br />
so wurden Pfingstmontag <strong>2010</strong> am Mühlentag mehr<br />
als zehntausend gäste in den Mühlen und Hämmern<br />
empfangen, geführt und bewirtet. bei der erzählreise<br />
durch die rheinischen Mühlen im Herbst hörten an<br />
fünf unterhaltsamen abenden gäste geschichten<br />
und Musik rund um das Thema Mühlen am authentischen<br />
Veranstaltungsort.<br />
PUBLIKAtIoNEN<br />
• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland (Hg.): inward and<br />
Outward Views – garden, architecture, Landscape.<br />
arbeitsstudie 38, Köln <strong>2010</strong><br />
• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland (Hg.): Landschaft<br />
und gesundheit. Tagungsbericht. beiträge zur Landesentwicklung<br />
62, Köln <strong>2010</strong><br />
• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland/<strong>Landschaftsverband</strong><br />
westfalen-Lippe (Hg.): Jakobswege - wege der<br />
Jakobspilger in rheinland und westfalen, band 9,<br />
in 9 etappen von Dortmund über essen und Düsseldorf<br />
nach aachen, mit einer Variante über Mülheim<br />
an der ruhr und Duisburg, Köln <strong>2010</strong><br />
• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland (Hg.): Projektdossier<br />
Mühlen und Hämmer links und rechts des<br />
rheins, Köln <strong>2010</strong><br />
• <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland mit den biologischen<br />
stationen rheinland (Hg.): Lokale und regionale<br />
Obstsorten im rheinland – vom aussterben<br />
bedroht!, Köln <strong>2010</strong><br />
tAgUNgEN UNd VERANStALtUNgEN<br />
• Fachtagung: naturschutz und Kulturlandschaft,<br />
in Zusammenarbeit mit der Landesgemeinschaft<br />
naturschutz und umwelt nordrhein-westfalen,<br />
Dormagen-Knechtsteden, 26.-27.5.<br />
• Tag des baumes, 25.4.<br />
• 5. internationaler Labyrinthkongress, in Zusammenarbeit<br />
mit dem Labyrinth euskirchen e. V., 2.-5.9.<br />
• 17. Deutscher Mühlentag, in Zusammenarbeit mit<br />
der Deutschen gesellschaft für Mühlenkunde und<br />
Mühlenerhaltung e.V., 24.5.<br />
• erzählreise in die Mühlenregion rheinland: geschichten<br />
und Musik in rheinischen wind- und wassermühlen.<br />
Oelchenshammer 3.9., gammersbacher<br />
Mühle 24.9., Thielenmühle 25.9., grottenhertener<br />
windmühle 8.10., wülfingmuseum, 9.10.<br />
• workshop: Die Mühle als Denkmal, gymnicher<br />
Mühle, erftstadt, 8.10.<br />
• bergische Landpartie, bensberg, 4.7.<br />
• Pflanzfest im rheinischen Obstsortengarten. ein<br />
Fest der nabu-naturschutzstation Haus wildenrath<br />
und dem <strong>Landschaftsverband</strong> rheinland, wegberg,<br />
20.11.<br />
• Präsentation KuLaDig als Vermittlungswerkzeug<br />
auf dem „Tag der begegnung“, essen, 27.6.<br />
• Präsentation KuLaDig Version 3.0 auf der intergeO,<br />
Köln, 5.-7.10.<br />
• Veranstaltung einführung in KuLaDig, rheinischer<br />
Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz<br />
e.V. und LVr-archivberatungs- und Fortbildungszentrum,<br />
abtei brauweiler, 27.9.<br />
• Volkshochschul-Kurs einführung in KuLaDig, VHs<br />
essen und KuLaDig/KuLaKomm, essen, 6./7.11.<br />
• enthüllung der Jakobsweg-stele am Pilgerweg<br />
nijmegen-Köln vor dem „Klöske“ in Krefeld-uerdingen,<br />
29.5.<br />
• Pilgerstabübergabe der Landesräte auf dem Hellweg<br />
an der westfälisch-rheinischen grenze, 7.7.<br />
• eröffnung des wegs der Jakobspilger essenaachen<br />
über den Hellweg und seine Fortsetzung<br />
über die Via regia nach aachen, Vorstellung des<br />
begleitenden buchs, 10.9.<br />
• enthüllung der Jakobsweg-stele am Pilgerweg<br />
nijmegen-Köln in wesel-büderich, 11.9.<br />
Kulturlandschaftspflege<br />
dezernat für Kultur und Umwelt<br />
<strong>LVR</strong>-fachbereich Umwelt<br />
Ottoplatz 2, 50679 Köln<br />
Tel 0221 809-3789, Fax 0221 809-2461<br />
Mail: adolf.attermeyer@lvr.de<br />
Leitung: Adolf Attermeyer<br />
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LVr-Dezernat Kultur und umwelt<br />
LVr-Fachbereich Kultur, Ottoplatz 2, 50679 Köln<br />
Telefon 0221 809-7685, Telefax 0221 809-3373<br />
www.kultur.lvr.de