Fit älter werden - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung

Achtung: Hochstapler
In vielen Betrieben der
landwirtschaft und des
Gartenbaus sind Gabelstapler
für den innerberieblichen
Transport
unverzichtbar. Bei ihrem
Einsatz ist Einiges zu
beachten.
Wer die nachfolgenden Hinweise
beachtet, kann mit
Gabelstaplern sicher und unfallfrei
umgehen.
eignung des Fahrers
Die Anforderungen an den Fahrer
gelten als erfüllt, wenn er
■ mindestens 18 Jahre alt ist,
■ geistig und körperlich geeignet ist,
■ theoretisch und praktisch für den
Umgang mit Staplern ausgebildet
und unterwiesen ist.
Bei der Bedienung können Gesundheitsgefahren
durch Abgase, Lärm, Vibrationen
oder Witterung auftreten.
Grundwissen – das A und O
In der Ausbildung wird vermittelt:
■ dass Stapler nur bestimmungsgemäß
verwendet werden dürfen
(nur geeignete Güter fahren und
stapeln; nicht bestimmungsgemäß:
beispielsweise Pkw zum Radwechsel
anheben),
■ wie Lasten sicher aufzunehmen sind,
■ mit welchen Radien und Ge schwindigkeiten
Kurven (auch auf schiefen
Ebenen) sicher durchfahren werden
können,
■ wie korrekt gewendet wird.
Lehrgänge werden unter anderem von
den Deula-Schulen sowie bei TÜV
und DEKRA angeboten.
Bei Kurvenfahrten ereigneten sich bis
vor einigen Jahren zahlreiche Unfälle.
Fahrer versuchten beim Umkippen abzuspringen
und wurden von Bauteilen
des Staplers getroffen – mit schweren
bis tödlichen Folgen. Deshalb müssen
neue Gabelstapler serienmäßig mit
einem Fahrerrückhaltesystem ausge-
ein thema der Präventionskampagne „risiko raus!“: Staplerverkehr – hier dramatisch
in Szene gesetzt
rüstet sein. Alte Maschinen müssen
mit einem solchen nachgerüs tet werden.
Die einfachste Lösung ist ein Beckengurt,
der bei der Fahrt stets anzulegen
ist. Auch Bügeltürsys teme sind
erhältlich und eignen sich als
Rückhaltesys tem oft besser.
Fahrerpflichten
Der Staplerfahrer muss gewährleisten,
dass
■ der Stapler nicht unbefugt benutzt
wird. Dazu den Zündschlüssel abziehen
und sicher verwahren.
■ das Fahrzeug durch Betätigung
der Feststellbremse gegen Wegrollen
gesichert ist.
■ Gabelzinken nicht in Verkehrswege
hineinragen und sich stets in
abgesenkter Position befinden.
■ zur Entlastung der Ketten der
Hubmast so weit wie möglich nach
vorne geneigt wird.
■ Personen nur dann mitgenommen
werden, wenn der Stapler über
einen Beifahrersitz mit Fahrerrückhaltesystem
verfügt.
Beim Einsatz einer Arbeitsplattform ist
zu beachten (Näheres in der LSV-Information
„Arbeitsplattformen“ – in
Kürze erhältlich und unter www.spv.
lsv.de zum Download bereit):
■ Plattform nach Aufnahme durch
die Gabelzinken formschlüssig
durch spezielle Bolzenverbindungen
gegen Abgleiten sichern,
sonst droht ihr Absturz.
■ An der dem Hubgerüst zugewandten
Seite muss ein eng-
maschiges Drahtgitter Quetsch-
und Scherstellen abschirmen.
■ Mit angehobener und besetzter
Plattform ist das Fahren des Staplers
nicht zulässig, der Fahrer darf dabei
den Stapler auch nicht verlassen.
Verkehrswege und Kennzeichnung
Verkehrswege für Stapler sind innerbetrieblich
festzulegen. Es empfiehlt
sich eine schriftliche Anweisung mit
■ Festlegung der Verkehrswege,
■ Vorfahrtsregelung,
■ Geschwindigkeitsbegrenzung.
Bereiche für den Gabelstaplerverkehr
müssen gekennzeichnet sein.
im öffentlichen Straßenverkehr
Soll ein Gabelstapler im öffentlichen
Straßenverkehr eingesetzt werden,
muss er mit Beleuchtung, Blinkern,
Bremslichtern, Außenspiegel und Profilreifen
versehen sein. Der Fahrer
muss im Besitz der entsprechenden
Fahrerlaubnis sein.
regelmäßige Prüfungen
Der gefahrlose Betrieb eines Staplers
hängt vom einwandfreien Zustand
des Fahrwerks, der Bremsen, der Lenkung,
des Hubwerks und der Sicherheitseinrichtungen
ab. Die wiederkehrenden
Prüfungen sind nach der
Gefährdungsbeurteilung festzulegen.
Ei ne Prüffrist von längs tens einem
Jahr ist zu empfehlen, bei außergewöhnlichem
Verschleiß können kürzere
Abstände sinnvoll sein. ■
Achim Bourdon
Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘
Dezember I 11 LSV kompakt 15