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TAGUNGSBAND CONFERENCE PROCEEDINGS - Offenlandinfo

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Freiwillige Naturschutzleistungen auf<br />

Grünland – Eine Zustandsanalyse<br />

Katja Eis, Sandra Dullau, Sabine Tischew<br />

Hochschule Anhalt, Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie<br />

und Landschaftsentwicklung, Bernburg, Deutschland<br />

Ergebnisse für die FFH-Lebensraumtypen 6440 (Brenndolden-Auenwiesen),<br />

6510 (Magere Flachland-Mähwiesen)<br />

und 6520 (Berg-Mähwiesen) in Sachsen-Anhalt<br />

Seit 2007 können Flächennutzer in Sachsen-Anhalt auf das<br />

Agrarumweltprogramm „Freiwillige Naturschutzleistungen“<br />

(FNL) zurückgreifen. FNL dienen der Sicherung und Verbesserung<br />

des Zustandes und der Vielfalt an natürlichen sowie<br />

schutzwürdigen Lebensräumen und heimischen Tier- und<br />

Pflanzenarten (Biodiversität) sowie dem Wasser-, Klimaund<br />

Bodenschutz. Sie sind ausschließlich auf FFH-Gebiete<br />

und § 37-Biotope beschränkt. Um den Erfolg sowie Defizite<br />

von Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes und der<br />

Freiwilligen Naturschutzleistungen aufzuzeigen, wurden<br />

2010 erstmals 60 Grünlandflächen der Lebensraumtypen<br />

6440 (Brenndolen-Auenwiesen), 6510 (Magere Flachland-<br />

Mähwiesen) und 6520 (Berg-Mähwiesen) im mittleren<br />

und südlichen Sachsen-Anhalt evaluiert. Auf der Grundlage<br />

der Ergebnisse dieser Evaluierung können zum einen<br />

Agrarumweltprogramme in Sachsen-Anhalt angepasst und<br />

weiterentwickelt werden. Zum anderen fließen die Ergebnisse<br />

in einen Leitfaden für das Grünlandmanagement der<br />

Lebensraumtypen 6440, 6510 und 6520 ein. Die Evaluierungsmethode<br />

wurde aus der für Thüringen bestehenden<br />

Evaluierung von Agrarumweltmaßnahmen des Kultur- und<br />

Landschaftsprogramms übernommen und für Sachsen-<br />

Anhalt modifiziert. Zur Erfolgskontrolle werden alle Arten<br />

einer Fläche erfasst und deren Ertragsanteil geschätzt. Die<br />

Bewertung der Maßnahmen erfolgt mittels der Kriterien<br />

Pflanzenzusammensetzung (G-Wert), Beeinträchtigungen<br />

und Habitatstruktur (Schichtungsindex, Kräuteranteil).<br />

Die Wertung der Habitatstruktur wurde unverändert aus<br />

der Thüringer Methode übernommen. Die Einstufung des<br />

G-Wertes wurde neu entwickelt und die Grenzwerte für Beeinträchtigungen<br />

modifiziert. Im Gegensatz zur Thüringer<br />

Methode, bei der ein Vorher-Nachher-Vergleich durchgeführt<br />

wird, stellt die Gesamtbewertung einer Fläche einen<br />

Soll-Ist-Vergleich dar.<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass alle drei betrachteten Lebensraumtypen<br />

überwiegend suboptimal ausgeprägt sind. Den<br />

besten Zustand verzeichnen die Berg-Mähwiesen (6520)<br />

und am schlechtesten schneiden die erfassten Brenndolden-Auenwiesen<br />

(6440) ab. Bei dem G-Wert weisen die<br />

Bergmähwiesen stets den Soll-Zustand auf. Das Kriterium<br />

Beeinträchtigungen fällt für alle Lebensraumtypen positiv<br />

aus. Dagegen dominieren bei der Habitatstruktur der<br />

Brenndolden-Auenwiesen (6440) und mageren Flachland-<br />

Mähwiesen (6510) schlechte Zustände. Die Berg-Mähwiesen<br />

(6520) wiesen dagegen eine deutlich bessere Habitatstruktur<br />

auf. Diese wurde jedoch beim Schichtungsindex<br />

hauptsächlich durch suboptimale Bewertungen gebildet,<br />

der Kräuteranteil dagegen befand sich auf 50 % in optimalem<br />

Zustand.<br />

26<br />

Stellwand-Nr.<br />

Poster Panel No.<br />

5<br />

Ziegenbeweidung im Unteren Saaletal<br />

- Analyse des Verbiss- und Raumverhaltens<br />

auf Standweiden<br />

Daniel Elias 1 , Sandra Mann², Viktor Gretz 1 ,<br />

Sabine Tischew²<br />

1Prof. Hellriegel Institut e.V. Bernburg an der Hochschule<br />

Anhalt, Bernburg, Deutschland<br />

²Hochschule Anhalt, Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie<br />

und Landschaftsentwicklung, Bernburg, Deutschland<br />

Im Rahmen des Projektes „Management von Offenland-<br />

Lebensräumen an pflegeproblematischen Steilhängen<br />

durch Ziegenstandweiden“ wurden Untersuchungen zum<br />

Fraß- und Raumverhalten der Weidetiere durchgeführt.<br />

Diese Tierbeobachtungen konnten belegen, dass von den<br />

Ziegen weitestgehend alle Gehölzarten verbissen werden,<br />

insbesondere auch Arten mit Stacheln oder Dornen (z. B.<br />

Berberis vulgaris, Crataegus-Arten, Rosa-Arten). Die Tiere<br />

fressen sowohl die Blätter, Blüten und Früchte der Gehölze<br />

als auch die Rinde und ganze Triebe. Der Verbiss von Gehölzen<br />

erfolgt besonders konzentriert und intensiv in den<br />

stärker verbuschten Bereichen.<br />

Die Ziegen verbeißen jedoch nicht nur Gehölze sehr effektiv,<br />

sondern fressen auch Gräser und Kräuter und tragen<br />

somit auch sehr erfolgreich zur Pflege der weniger stark<br />

verbuschten, jedoch zum Teil stark vergrasten Offenlandflächen<br />

bei. Die Anteile der einzelnen Futtergruppen (Gräser/<br />

Kräuter/Gehölze) und Arten variieren je nach Jahreszeit,<br />

Verfügbarkeit der Gehölze auf den Flächen sowie der Dauer<br />

der Weideperiode. Zum Teil ergeben sich auch Unterschiede<br />

je nach der Zusammensetzung der Ziegenherden<br />

(Geschlecht, Alter).<br />

Stellwand-Nr.<br />

Poster Panel No.<br />

6

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