DISCUSSION PAPER Leibniz Institute of Agricultural ... - IAMO
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14<br />
Katja Bruisch<br />
gelöst werden sollen. 12 Neben der Unterstützung der Viehwirtschaft und der Verbesserung des<br />
Angebots von Wohnraum im ländlichen Raum stellt die Förderung von landwirtschaftlichen<br />
Kleinbetrieben (Fermer-Betriebe, Hauswirtschaften) eine Säule dieses Projekts dar. Auf der<br />
<strong>of</strong>fiziellen Homepage, die über die Nationalen Projekte Auskunft gibt, wird die Unterstützung<br />
von Fermer-Betrieben und Haus-/Nebenwirtschaften angesichts ihrer erheblichen Produktivitätszuwächse<br />
ausdrücklich befürwortet sowie auf die Bedeutung kleinerer Betriebs- und Organisationsformen<br />
für die Versorgung der ländlichen Bevölkerung hingewiesen. Nach Auffassung<br />
der russischen Regierung könne durch die staatliche Förderung ein Beitrag zum landwirtschaftlichen<br />
Wachstum und zur Entwicklung ländlicher Gebiete geleistet werden. 13<br />
Zur Förderung kleiner landwirtschaftlicher Privatbetriebe sind folgende Methoden vorgesehen:<br />
• Subventionierung von Krediten für Fermer-Betriebe, individuelle Hauswirtschaften<br />
sowie für die von ihnen gebildeten Genossenschaften;<br />
• Förderung der Infrastruktur für Verarbeitungs-, Vertriebs-, Konsum- sowie Kreditgenossenschaften;<br />
• Ausbau des Hypothekenkreditwesens.<br />
Für die Jahre 2006 und 2007 sollten zu diesem Zweck Gelder in Höhe von 16 Mrd. Rubel aus<br />
dem föderalen Budget zur Verfügung gestellt werden. 14<br />
Vor Beginn des Programms machte der russische Agrarwissenschaftler Petrikov auf einige<br />
Probleme aufmerksam, die bei der Konzipierung des Nationalen Projekts nicht bedacht worden<br />
seien: So könne etwa die geplante Beteiligung der "Rossel’schosbank" an den landwirtschaftlichen<br />
Kreditgenossenschaften dazu führen, dass die Genossenschaften ihre Eigenständigkeit<br />
und somit auch das Vertrauen der ländlichen Bevölkerung verlören. Petrikov merkte zudem an,<br />
dass die russische Steuergesetzgebung die im Programm vorgesehene Gründung von Genossenschaften<br />
behindern würde, da die Mitglieder von Genossenschaften zusätzlichen steuerlichen<br />
Belastungen unterlägen. Ohne entsprechende Gesetzesänderungen seien die Erfolgschancen<br />
des Nationalen Projekts dementsprechend gering (PETRIKOV, 2005).<br />
Die Organisation AKKOR hat sich dafür eingesetzt, dass sie bei der Umsetzung des Nationalen<br />
Projekts vor Ort miteinbezogen wird. Im monatlichen AKKOR-Infobrief wird die Realisierung<br />
des Projekts genau verfolgt. Im Januar 2007, nach Ablauf des ersten Jahres des nationalen<br />
Projekts, machte AKKOR auf folgende Ergebnisse aufmerksam:<br />
• Ausstattung von 5100 Fermer-Betrieben und 111000 Hauswirtschaften mit Krediten<br />
durch die "Rossel’schosbank". Das ist mehr, als ursprünglich vorgesehen war. Besonders<br />
dynamisch war diese Entwicklung in den Regionen Krasnodar, Astrachan, Rostov,<br />
Orenburg und Kemerovo.<br />
• Gründung von 700 landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaften. Ursprünglich waren<br />
400 Neugründungen vorgesehen. Die "Rossel’schosbank" ist außerdem an 220 landwirtschaftlichen<br />
Kreditgenossenschaften als assoziiertes Mitglied beteiligt und trägt so<br />
zu deren finanzieller Ausstattung bei.<br />
12<br />
Die Nationalen Projekte zielen auf die Entwicklung der Bereiche Bildung, Gesundheitswesen, Wohnungsbau<br />
und Landwirtschaft.<br />
13<br />
Siehe: .<br />
14<br />
Eine Beschreibung der im Rahmen des Nationalen Projekts vorgesehenen Maßnahme findet sich unter<br />
. Unter können außerdem Angaben<br />
über bereits erfolgte Maßnahmen und über die Höhe der bereitgestellten Gelder abgerufen werden.