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Schwerpunkt - Austrian Biologist Association

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:: 014 :: BIOSKOP 04_2009 :: Thema Fortpflanzung im Reagenzglas<br />

� Maschinelle Abfüllung des Spermas<br />

in Pailletten<br />

Künstliche Besamung<br />

Das brünstige weibliche Rind wird<br />

nach genauer Brunstbeobachtung<br />

künstlich besamt. Der optimale Besamungszeitraum<br />

liegt 12 bis 18 Stunden<br />

nach Brunstbeginn. Der Samen wird<br />

in einem Wasserbad (38 bis 40°C) aufgetaut<br />

und mit der Besamungspistole<br />

in den Uterus eingeführt.<br />

Embryotransfer<br />

Mit dem Embryotransfer wird versucht,<br />

die Vermehrungsrate auf der<br />

weiblichen Seite zu erhöhen. Beim<br />

Embryotransfer werden von züchterisch<br />

wertvollen Tieren (Spendertieren)<br />

mehrere Embryonen gewonnen,<br />

die dann auch von anderen Tieren<br />

ausgetragen werden können.<br />

Bei den Spendertieren wird eine „Superovulation“<br />

durchgeführt. Durch<br />

Hormonbehandlung reifen im Eierstock<br />

gleichzeitig mehrere Eier heran,<br />

die sich nach der Befruchtung zu Embryonen<br />

entwickeln. Am 8. Tag nach der<br />

Befruchtung werden die Embryonen<br />

schonend und schmerzfrei ausgespült.<br />

Die transfertauglichen Embryonen<br />

können entweder sofort auf Empfängertiere<br />

übertragen werden oder zur<br />

Langzeitkonservierung in flüssigem<br />

Stickstoff tiefgefroren werden. Bei der<br />

Übertragung der Embryonen müssen<br />

die Empfängertiere im selben Zyklusstadium<br />

wie das Spendertier zum Zeitpunkt<br />

der Spülung sein.<br />

Im Durchschnitt werden beim Rind<br />

pro Superovulation in Österreich 13<br />

bis 15 Embryonen gewonnen, wovon<br />

acht bis zehn transfertauglich sind, aus<br />

denen dann ca. vier Kälber geboren<br />

werden.<br />

Während eine Kuh normalerweise ein<br />

Kalb pro Jahr bringen kann, wird die<br />

Zahl der Kälber mittels Embryotransfer<br />

deutlich gesteigert. Dadurch können<br />

hervorragende weibliche Tiere im<br />

Zuchtprogramm wesentlich stärker<br />

genutzt werden. In künftigen Zuchtprogrammen<br />

mit Implementierung der<br />

Genomselektion wird die Bedeutung<br />

des Embryotransfers in Zuchtprogrammen<br />

weiter an Bedeutung gewinnen.<br />

� Beurteilung der Samenqualität am<br />

Mikroskop<br />

Embryonen können wie Tiefgefriersperma<br />

weltweit gehandelt werden.<br />

Über Embryonen erfolgt auch ein<br />

weltweiter Austausch von Genetik.<br />

Geschlechtsorientierter<br />

Samen<br />

„Gesexter“ Samen unterscheidet sich<br />

von normalem Samen dadurch, dass<br />

jede Samenpaillette nur ca. zwei Millionen<br />

Spermatozoen enthält (normalerweise<br />

enthalten Samendosen mindestens<br />

16 Millionen Spermatozoen/<br />

Paillette) und die gesexten Samenpailletten<br />

90% weibliche Spermatozoen<br />

enthalten. Um zufrieden stellende<br />

Trächtigkeitsraten zu erzielen, wird<br />

empfohlen, gesextes Sperma vorwiegend<br />

auf geschlechtsreife Kalbinnen<br />

(bessere Konzeptionsrate als Kühe) zu<br />

besamen. Der Einsatz von gesextem<br />

Sperma (deutlich höherer Preis) ist vor<br />

allem bei spezialisierten Milchrassen<br />

interessant, weil der Preisunterschied<br />

zwischen weiblichen und männlichen<br />

Kälbern sehr groß ist. �

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