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Schwerpunkt - Austrian Biologist Association

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:: 024 :: BIOSKOP 04_2009 :: Thema Fortpflanzung im Reagenzglas<br />

� Das Leben ist<br />

ein Wunder<br />

Bild-Quelle:<br />

http://www.pixelio.de<br />

� DI (FH) Susanna<br />

Kautschitsch:<br />

Studium der Biotechnologie an<br />

der FH Campus Wien; seit 2007<br />

Dissertantin am Institut für Labortierkunde<br />

der Veterinärmedizinischen<br />

Universität Wien tätig<br />

im Bereich Fortpflanzungsbiologie<br />

und Genetik.<br />

Die Nobelpreisträger-<br />

Samenbank<br />

In den USA gab es sogar mal eine ziemlich<br />

bemerkenswerte Samenbank von Nobelpreisträgern.<br />

Der Herr der das damals erfunden<br />

hat, sah das als Maßnahme zur Verbesserung<br />

des amerikanischen Genpools.<br />

Er hat gefunden, dass arme und weniger<br />

intelligente Menschen viel zu viele Kinder<br />

produzieren, Nobelpreisträger hingegen nur<br />

ein, zwei oder gar kein Kind. Ob er damals<br />

tatsächlich Samenspender dafür gefunden<br />

hat, ist nicht nachgewiesen. Es wäre interessant<br />

mal zu schauen, was die Eltern von Nobelpreisträgern<br />

waren. Ob ein intelligenter<br />

Vater ein intelligentes Kind bekommt, oder<br />

ob es doch auch sehr stak von der Umgebung<br />

in der das Kind aufwächst abhängt.<br />

Bioskop: Ist die österreichische Gesetzeslage<br />

in Ihren Augen zu restriktiv was künstliche<br />

Reproduktionstechnologien betrifft<br />

und tritt eine gesetzliche Regelung denn<br />

nicht völlig außer Kraft, wenn die Konsumierung<br />

dieser Technologie über diesen<br />

Tourismus für jeden möglich ist?<br />

Knoll: Die Frage, ob eine Gesetzeslage restriktiv<br />

ist oder nicht ist immer perspektivenabhängig.<br />

Ich glaube, Menschen die ins<br />

Ausland reisen, tun das aus verschiedensten<br />

Gründen. Sie sind in Österreich beispielsweise<br />

nicht mehr als teilfinanzierte „Userin“<br />

zugelassen, wenn Sie über 40 Jahre alt sind.<br />

Wenn sie sich also vor Ihrer Familienplanung<br />

mehr auf die Karriere konzentriert<br />

haben oder möglicherweise erst mit 37 eine<br />

IVF Behandlungen ins Auge gefasst haben,<br />

dann tickt die biologische Uhr. Gesetze sind<br />

aber immer ein Ausdruck des moralischen<br />

Standards in einem Land. Es ist wichtig,<br />

dass ein Gesetz einen breiten Konsens in der<br />

Bevölkerung findet. Einige Anwendungen<br />

auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin<br />

wären in Österreich eben nicht mehrheitsfähig.<br />

Man darf in diesem Zusammenhang<br />

auch den Einfluss der Religionen in den verschiedenen<br />

Staaten nicht unterschätzen.<br />

Bioskop: Wie sieht die Entwicklung der<br />

Reproduktionstechnologien in anderen<br />

Ländern aus?<br />

Knoll: Zuerst muss ich sagen, dass dieses<br />

Feld hochdynamisch ist und dass das was<br />

ich Ihnen heute erzähle morgen schon wie-

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