06.09.2015 Aufrufe

UH012015x.pdf

"Unser Herzogtum - Willkommen zu Hause" Das Magazin für den Kreis Herzogtum Lauenburg Ausgabe Nr. 1

"Unser Herzogtum - Willkommen zu Hause"
Das Magazin für den Kreis Herzogtum Lauenburg
Ausgabe Nr. 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Handverlesen<br />

klebrig<br />

süSS<br />

ein<br />

Spitzenprodukt<br />

aus<br />

Albsfelde<br />

vielleicht noch eine kleine illustration,<br />

oder so.<br />

siehe pinterest inspiration<br />

Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Spitzenprodukt, das<br />

im Wald bei Albsfelde seinen Ursprung nimmt. Jedes Jahr im<br />

Mai kommen Andreas Kiefer und Jan Solle mit einem Team<br />

von Erntehelfern und pflücken in einem 160 Hektar großen<br />

Areal die jungen Spitzen der Rotfichte und verarbeiten diese<br />

zu einem wohlschmeckenden Sirup.<br />

Grüne spitzen Kaum zu glauben,<br />

dass diese Fichten mehr Vitamin C liefern<br />

als Zitronenbäume.<br />

Unter der Firmierung »Sonnenkiefer«<br />

ist das Zwei-Mann-Unternehmen so<br />

etwas wie ein Saisonbetrieb. Denn das<br />

Zeitfenster zur Ernte dieser sogenannten<br />

Maispitzen beschränkt sich auf<br />

zwei, maximal drei Wochen pro Frühjahr,<br />

etwa vom 1. bis 20. Mai. Rohkostliebhaber<br />

können Fichtenspitzen auch<br />

frisch vom Baum probieren, müssen<br />

dann aber einen leicht sauren Geschmack<br />

in Kauf nehmen. Das Erntefenster<br />

schließt sich, sobald die<br />

leuchtend grünen Spitzen sich dunkler<br />

färben. Dann »schießt« ein Stoff aus<br />

dem Harz der Fichte in die Spitzen,<br />

erzeugt einen bitteren Geschmack und<br />

die Weiterverarbeitung zu Sirup ist<br />

dann nicht mehr möglich.<br />

Nur die Rotfichte hat süßes Harz und<br />

kommt so auf neun bis elf Prozent<br />

Zuckergehalt. Gesund sind die jungen<br />

Triebe des Baumes dazu, wie Jan Solle<br />

zu berichten weiß: »Fichtenspitzen<br />

haben sogar bis zu sieben Mal mehr<br />

Vitamin C als eine Zitrusfrucht.«<br />

Aber wie kommt man auf die Idee,<br />

aus Tannenspitzen einen Sirup herzustellen?<br />

Die beiden Unternehmer, die<br />

hauptberuflich als Ingenieure arbeiten,<br />

lernten sich beim Studium in Flensburg<br />

kennen. Andreas Kiefer stammt<br />

aus dem Schwarzwald. »Da ist dieser<br />

Sirup eine Spezialität«, weiß Jan Solle<br />

zu berichten. Bei einem Besuch seines<br />

Studienkollegen in dessen Heimat<br />

durfte dieser den Sirup zum Frühstück<br />

kosten, hergestellt nach einem alten<br />

Familienrezept seiner Oma. Da im<br />

Schwarzwald der Fichtensirup nur<br />

privat und in geringen Mengen produziert<br />

wird, ließen sich die beiden Ingenieure<br />

das Rezept von der Oma geben<br />

und kehrten zurück in den Norden.<br />

Hier tüftelten sie weiter an Rezept<br />

und Equipment zur Herstellung.<br />

Bis zur Zulassung als Lebensmittel<br />

brauchte es dann zwei Jahre. »Fichtenspitzen<br />

waren bis dahin in Deutschland<br />

noch gar nicht als Lebensmittel<br />

katalogisiert«, so Solle.<br />

Ideefinder Firmengründer<br />

Andreas Kiefer (links) und Jan Solle<br />

Unser Herzogtum 1 | 2015 Unser Herzogtum Herbst 2015 17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!