Wer macht die Medien? - Journalistenakademie

Wer macht die Medien?
Manchmal ist die Grundlage für die Antipathie aber auch nur
ein Missverständnis. Viele Blogger sehen sich in keiner Weise
als Konkurrenz zu Journalisten und das, was sie da tun, nicht
einmal als ähnliche Form des Publizierens. Die Antipathie entsteht
dann oft daraus, dass sie sich gerade von den Medien immer
wieder in diese für sie absurde Konkurrenzrolle gedrängt
sehen. Und die Journalisten auf der anderen Seite belächeln
die scheinbar läppischen Tagebuchaufzeichnungen solcher
Blogger, weil sie sie mit den falschen, nämlich ihren eigenen,
Relevanzkriterien messen.
Was halten Sie von folgender Aussage: „Die angestammte Domäne
des professionellen Journalisten ist vor allem die informierende
Darstellungsform, während das bevorzugte Metier des Bloggers
das der Meinungsäußerung ist.“
Das ist nicht ganz falsch, wird der Realität aber nicht gerecht.
Auch im professionellen Journalismus insbesondere in Deutschland
ist die Trennung zwischen Nachricht und Meinung
keineswegs so ausgeprägt, wie sie theoretisch sein sollte. Wesentliche
Teile des professionellen Journalismus sind ebenfalls
von Meinungsäußerungen geprägt. Andererseits finden sich in
Blogs nicht nur Kommentare, sondern auch Schilderungen persönlicher
Erlebnisse, kenntnisreiche Analysen von bloggenden
Experten, faktenorientierte Richtigstellungen von Medienberichten.
Ist der engagierte Bürgerjournalismus, wie er sich unter anderem
in einer lebendigen Bloggerszene ausdrücken kann, in Deutschland
im Vergleich zu anderen Ländern unterentwickelt? Wenn
ja, woran liegt das?
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