Wer macht die Medien? - Journalistenakademie

Wer macht die Medien?
deutlich geäussert – andersrum ist es auch nicht netter, schließlich
nehmen Journalisten erstaunlicherweise für sich in Anspruch,
sich auszukennen und zu recherchieren.
Sie bezeichnen Journalismus und Blogging als „Paralleluniversen
mit eigenen Naturgesetzen“. Denken Sie, die alten Medien haben
das begriffen?
Weitgehend: Nein. Dann müssten sie sich in Frage stellen und
ihre jahrhundertealte Haltung und ihre Privilegien überdenken.
Müssen sie aber auch nicht. Ich wäre schon zufrieden, wenn der
Journalismus wieder etwas wäre, was einen nicht Tag für Tag
mit PR, Lüge und Schlamperei anwidert.
Bloggen und Qualitätsjournalismus – ein Widerspruch?
Bloggen ist das Befüllen des Internets mit Text. Der Text kann
so und so sein.
Sie kritisieren den „Copy&Paste-Journalismus“ – steht der Ethik
das Geld im Weg?
Da muss man genauer hinschauen. C&P ist ein Problem der
Kosten- und Zeitersparnis. Nun gibt es dpa und Agenturmaterial
schon etwas länger, nur werden momentan eher die Fähigkeiten
von Contentmanagern gefragt, die praktisch nicht mehr
rauskommen und alles mit dem Rechner machen, nicht mehr
recherchieren oder anrufen. Das andere Problem sind finanzielle
Einflüsse, die Feigheit vor der Wirtschaft und ihren Interessen.
Beides kommt oft zusammen, beides ist nicht schön und
leider auch unausrottbar. Warum sollten Journalisten weniger
korrupt sein als Beamte in Nigeria?
24