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RBW - Businessclub Leverkusen

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Die „neuen Klimaschützer” aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis<br />

Der Spatz in der Hand macht sich rar. Grund ist dieses Mal nicht<br />

der Klimawandel, sondern der Klimaschutz. Seit dem die Preise<br />

für die fossilen Energieträger Öl und Gas in Rekordhöhen<br />

geschnellt sind, machen die Bauherren ihre Neubauten dicht.<br />

Altbauten werden saniert und jeder Spalt, durch den kostbare<br />

Energie nach außen dringen könnte, wird versiegelt. Für Spatz,<br />

Sperling und Fledermaus bleibt kaum noch Raum, denn diese<br />

Tiere nisteten sich mit Vorliebe dort ein, wo es warm ist. Mauerrisse,<br />

offene Fugen oder Aussparungen im Dach, durch die<br />

die Heizwärme aus den Häusern nach draußen gelangt. Doch<br />

Der Rückgang der Spatzenpopulation<br />

zeigt aber etwas ganz anderes:<br />

effektive Wärmedämmung an<br />

Wohn- und Geschäftshäusern sind kein<br />

Nischensport grüngeistiger Öko-Enthusiasten<br />

mehr. Es ist ein knallhartes Geschäft, bei<br />

dem Geld verdient wird, indem der Kunde<br />

Geld auf der Energierechnung einspart.<br />

Wärmedämmung gehört zum Handwerk,<br />

Dachdecker, Zimmerer, Heizungsbauer sind<br />

die neuen Klimaschützer, weil ihre Kunden<br />

es fordern. Wenn Mitte diesen Jahres der<br />

Energiepass endgültig Pflicht wird, dürfte<br />

der Branche ein weiterer Boom ins Haus<br />

stehen, der alles bisherige in den Schatten<br />

stellt. Und das will was heißen, denn seit<br />

Jahren verzeichnet die Branche Zuwachsraten<br />

von geradezu chinesischen Ausmaßen.<br />

Müde reibt sich Wolfgang Hausmann die<br />

Augen, am Morgen hat ihn der Flieger aus<br />

1.2008 www.rbw.de<br />

16 | R&S Grundwassertechnik<br />

18 | Klima-Plan<br />

20 | Bellandris Gartencenter Selbach<br />

22 | WVT Wirtschaftliche Verbrennungstechnik<br />

Serbien wieder nach Köln-Bonn gebracht,<br />

nur um direkt in den neuen Arbeitstag zu<br />

starten. Es war ein fliegender Wechsel, sein<br />

Partner Klaus Rusche hat direkt den nächsten<br />

Flieger in die Schweiz genommen. Die<br />

beiden Geschäftsführer der Klima-Plan<br />

GmbH & Co KG können sich über leere<br />

Auftragsbücher nicht beklagen.<br />

Sie schaffen im Akkord, denn Klimatechnik<br />

ist angesagt. „Eine internationale Hotelkette<br />

hat uns engagiert, um in der Schweiz eines<br />

ihrer Häuser auszustatten”, sagt Hausmann,<br />

als er sich über die Pläne zum nächsten Projekt<br />

beugt: ein Neubau soll mit einer Wärmepumpe<br />

ausgestattet werden. Rund 24<br />

Milliarden Euro hat die gesamte Branche<br />

mit alternativen Energien laut einer Studie<br />

der Bosch-Gruppe im vergangenen Jahr<br />

umgesetzt. Die Wachstumsrate der gesamten<br />

Branche legte um vier Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahr zu, bei der Nutzung<br />

diese Energieverschwender in der Bausubstanz sind Mangelware<br />

geworden, seitdem Baufirmen mit Wärmebildkameras<br />

anrücken und die Häuser auf versteckte Löcher in der Wärme-<br />

Rüstung abtasten.<br />

Auch wenn Naturschützer vor dem Verwaltungsgericht Berlin<br />

ein Urteil durchsetzten, dass Häuslebauer dazu verpflichtet,<br />

alternative Niststätten einzurichten: sind die Arten doch auf<br />

dem Rückzug, wie Ende letzten Jahres eine Studie des Bundesumweltministeriums<br />

belegte. Der Spatz ist also quasi ein Bauernopfer<br />

im Kampf ums Klima.<br />

regenerativer Energien war die Zuwachsrate<br />

allerdings bereits 2006 zweistellig.<br />

Währenddessen macht Ronald Filip seine<br />

Runde in den Tiefen des Kreishauses Am<br />

Rübezahlwald. Der Gebäudemanager kontrolliert<br />

das Blockheizkraftwerk, das sich der<br />

Kreis in den Keller gestellt hat. „Wir produzieren<br />

unseren eigenen Strom”, sagt Kreiskämmerer<br />

Udo Wasserfuhr. „Die Energie<br />

wird ins Netz der Belkaw eingespeist, der<br />

Kreis bekommt eine feste Vergütung, muss<br />

aber seinen Strom regulär bezahlen”,<br />

erklärt der Kreiskämmerer. Aus der Differenz<br />

finanziert sich das Kleinkraftwerk im<br />

Keller des Kreishauses, positive Erfahrungen<br />

konnte die Verwaltung bereits im Jahr 2000<br />

beim Einbau einer ähnlichen Anlage in einer<br />

der Sonderschulen sammeln. Allein die Einsparungen<br />

bei der Beheizung des Schulschwimmbades<br />

waren Grund genug, die<br />

Technik auch in den Hauptsitz der Verwal-<br />

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