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RBW - Businessclub Leverkusen

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30<br />

Fotos: Landschoof (2)<br />

altersbedingt. Doch seit er sich näher mit<br />

dem Thema befasst, denkt Saxler vor allem<br />

an die Möglichkeiten, die ein preiswertes<br />

und scharfes Messer für die Dritte Welt<br />

bedeutet. „In den Tropen werden Kinder<br />

mit dem Grauen Star geboren. Hier könnten<br />

mit einem preiswerten permanent<br />

scharfem Skalpell viel erreicht werden.“<br />

Saxler war dem Skalpellhersteller, der mit<br />

dem Berliner Chirurgen zusammenarbeitet,<br />

bekannt und wurde angesprochen: „Du bist<br />

doch jetzt an einer Hochschule und hast<br />

Zeit zum Forschen.“ Doch eine Schleifmaschine,<br />

um die Skalpelle selber herzustellen,<br />

konnte sich Saxler nicht leisten. Aber er<br />

hatte eine Idee: „Ich rief meinen Doktorvater<br />

an und schlug ihm vor, dass er schleift<br />

und ich dann prüfe.“ Aus diesem Anruf entstand<br />

mit der Zeit eine Zusammenarbeit<br />

mehrerer Firmen und Forschungslabors: Die<br />

Keramik wird von der Herstellerfirma zur<br />

Verfügung gestellt, an der Technischen<br />

Hochschule in Aachen wird der Werkstoff<br />

geschliffen, hierfür stellt eine andere Firma<br />

Schleifscheiben zur Verfügung und in<br />

Moitzfeld wird ein Prüfverfahren entwickelt,<br />

mit dem die Keramikskalpelle getestet<br />

und zertifiziert werden.<br />

Als Saxler seinen Antrag auf Fördergelder<br />

für das Forschungsprojekt stellte, war er<br />

überrascht. „So schnell habe ich noch nie<br />

Prof. Dr.-Ing. Wilfried Saxler<br />

Studiengangsleiter Maschinenbau II<br />

Rheinische Fachhochschule Köln<br />

Hohenstaufenring 16-18, 50674 Köln<br />

die Genehmigung bekommen“, erinnert er<br />

sich. Nach nur sechs Wochen hatte er einen<br />

positiven Bescheid. Dadurch tauchte ein<br />

neues Problem auf: „Ich hatte keine Leute“,<br />

so der Ingenieur. Doch nachdem er an der<br />

Fachhochschule ein wenig Werbung für sein<br />

Projekt gemacht hatte, fanden sich auch die.<br />

Vor allem kann er auf Ergebnisse von<br />

Diplomarbeiten aufbauen. Ein Student<br />

befasste sich mit einem Businessplan, ein<br />

anderer mit einem Qualitätsmanagementsystem,<br />

ein weiterer mit reproduzierbaren<br />

Prüfmethoden. Inzwischen läuft auch das<br />

Betriebswirtschaftliche. „Bei unserem ersten<br />

unterstützenden Beratungsgespräch hier im<br />

Technologiezentrum waren noch viele Fragen<br />

offen, aber inzwischen haben wir unsere<br />

Hausaufgaben gemacht“, so der 43-Jährige.<br />

Die Fördergelder sind für zwei Jahre<br />

bewilligt. Im Moment leitet ein Ingenieur<br />

das Forschungslabor mit Hilfe einer studentischen<br />

Hilfskraft. Saxler steht im täglichen<br />

Kontakt mit Motizfeld und mittwochs ist er<br />

den ganzen Tag vor Ort. Inzwischen zeigen<br />

schon Firmen aus der freien Wirtschaft<br />

Interesse daran, ihre Produkte in Moitzfeld<br />

prüfen zu lassen.<br />

Nach dem Ablauf der Förderung soll das<br />

ganze Labor in eine Firma übergehen. „Die<br />

Spinn-off-Firma wird von der Hochschule<br />

unterstützt, kann weiterhin die Gerätschaf-<br />

Saxler@RFH-Koeln.de<br />

Telefon +49 (0)221 / 20302 - 0<br />

Telefax +49 (0)221 / 20302 - 45<br />

Die zwingende Notwendigkeit der Forschung,<br />

anwendungsbezogen zu arbeiten,<br />

hat Prof. Saxler in seinem Labor im<br />

Bergisch Gladbacher TechnologieZentrum<br />

festgestellt. Inzwischen sind die<br />

Ergebnisse des Projekts bei Firmen aus<br />

der freien Wirtschaft heiß begehrt.<br />

ten nutzen. Das ist ein weicher Übergang“,<br />

sagt Saxler. Der Aufbau des Forschungslabors<br />

hat den Ingenieur viel Zeit gekostet.<br />

Doch mit dem Ergebnis ist er sehr zufrieden.<br />

Dass an dem Projekt sowohl Wirtschaftsunternehmen<br />

als auch Hochschulen<br />

beteiligt sind, zeigt ihm vor allem eines: „Es<br />

ist zwingend notwendig, dass die Forschung<br />

anwendungsbezogen arbeitet.“<br />

| Elke Landschoof<br />

www.rbw.de 1.2008

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