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Anwendung von Prostaglandinen in Geburtshilfe und ... - DGGG

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3.3.1 <strong>Anwendung</strong> <strong>von</strong> <strong>Prostagland<strong>in</strong>en</strong> <strong>in</strong> <strong>Geburtshilfe</strong> <strong>und</strong> Gynäkologie<br />

Cave: Kontra<strong>in</strong>dikation bei Z.n. Sectio oder anderen transmuralen Uterus-<br />

Operationen.<br />

Bei Versagen e<strong>in</strong>er Methode ist der Wechsel zu e<strong>in</strong>em anderen Therapieregime<br />

nach erneuter Überprüfung der Indikation gerechtfertigt – auch unter dem<br />

Gesichtspunkt e<strong>in</strong>es therapeutischen Versuchs. In diesem Entscheidungsprozess<br />

kann die Dr<strong>in</strong>glichkeit der Indikation auch den Entschluss zur Sectio caesarea<br />

nach sich ziehen.<br />

Überwachungsmodalitäten mittels Kardiotokographie (CTG). Diese s<strong>in</strong>d<br />

bisher re<strong>in</strong> empirisch festgelegt worden <strong>und</strong> nicht evidenzbasiert gesichert. Daher<br />

s<strong>in</strong>d die Fach<strong>in</strong>formationen zu beachten. Obligat ist die kardiotokographische<br />

Überwachung vor Applikation <strong>von</strong> <strong>Prostagland<strong>in</strong>en</strong> zur Geburtse<strong>in</strong>leitung, danach<br />

<strong>in</strong>termittierend <strong>und</strong> wenn die Patient<strong>in</strong> Wehen verspürt oder diese nachgewiesen<br />

werden (29).<br />

Die Frequenz der <strong>in</strong>termittierenden CTG-Überwachung muss sich an der<br />

Pharmakok<strong>in</strong>etik des verwendeten Präparates <strong>und</strong> der kl<strong>in</strong>ischen Situation (z.B.<br />

Blasensprung) orientieren. Bei E<strong>in</strong>leitung mittels Oxytoc<strong>in</strong>-Infusion ist e<strong>in</strong>e<br />

kont<strong>in</strong>uierliche CTG-Überwachung angezeigt (gem. RCOG-Leitl<strong>in</strong>ie).<br />

8. Zustand nach Sectio/vorangegangener transmuraler Uterusoperationen 2.<br />

<strong>und</strong> 3. Trimenon<br />

8.1 Konsensus-Me<strong>in</strong>ung<br />

Zu diesem Sachverhalt bestehen ke<strong>in</strong>e evidenzbasierten Daten, aus denen sich<br />

gesicherte Empfehlungen ableiten lassen, die Studienlage ist widersprüchlich.<br />

Bei <strong>Anwendung</strong> <strong>von</strong> <strong>Prostagland<strong>in</strong>en</strong> ist e<strong>in</strong>e umfassende Aufklärung der<br />

Patient<strong>in</strong> über das gesteigerte Risiko e<strong>in</strong>er Uterusruptur erforderlich.<br />

Nach kl<strong>in</strong>ischer Erfahrung des Expertengremiums sollte e<strong>in</strong>e Zervixreifung z.B.<br />

mit 200 mg Mifepriston (nicht bei lebendem K<strong>in</strong>d) (26) oder durch e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>trazervikale Gabe <strong>von</strong> 0,5 mg PGE2-Gel alle 6 h (Off-Label-Use) durchgeführt<br />

werden.<br />

Nach ausreichender Zervixreifung kann e<strong>in</strong>e anschließende Wehen<strong>in</strong>duktion z.B.<br />

mit Oxytoc<strong>in</strong> i.v. oder D<strong>in</strong>oproston-Vag<strong>in</strong>algel unter strenger kl<strong>in</strong>ischer Kontrolle<br />

vorgenommen werden. In der Schweiz wird bei Z.n. Sectio auch die D<strong>in</strong>oproston-<br />

Vag<strong>in</strong>altablette e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Je nach Wirkung kann e<strong>in</strong>e Dosisreduktion/Verlängerung des<br />

Applikations<strong>in</strong>tervalls s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>.<br />

-11-

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