Deutsche Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der ... - AWMF
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Die Empfehlungen wurden entsprechend ihrem „Evidenz“grad einem Empfehlungsgrad<br />
zugeordnet (siehe Abbildung 3). Dabei wird zwischen drei Empfehlungsgraden<br />
unterschieden, <strong>der</strong>en unterschiedliche Qualität bzw. Härte durch die Formulierung ("soll",<br />
"sollte", "kann/unklar") <strong>und</strong> durch Symbole („A“, „B, „0“) ausgedrückt wird. Empfehlungen<br />
gegen eine Intervention werden entsprechend sprachlich ausgedrückt bei Verwendung <strong>der</strong><br />
gleichen Symbole. In <strong>der</strong> Regel bestimmt die „Evidenz“stärke den Empfehlungsgrad. D.h.<br />
eine Empfehlung auf Basis einer mittleren „Evidenz“stärke ist in <strong>der</strong> Regel mit einem<br />
mittleren Empfehlungsgrad verknüpft. Beson<strong>der</strong>e Berücksichtigung bei <strong>der</strong> Zuordnung zum<br />
Empfehlungsgrad fanden die folgenden Aspekte:<br />
- Klinische Relevanz <strong>der</strong> Studienzielgrößen <strong>und</strong> Effektstärken<br />
- Abwägung von Nutzen <strong>und</strong> Risiken<br />
- Nebenwirkungen von Behandlungen<br />
- Anwendbarkeit (externe Validität, Umsetzbarkeit in <strong>der</strong> Versorgungsrealität)<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser Aspekte können in Einzelfällen Abweichungen zwischen „Evidenz“- <strong>und</strong><br />
Empfehlungsgrad auftreten, die jedoch im <strong>Leitlinie</strong>ntext erläutert <strong>und</strong> begründet werden.<br />
Abbildung 3: Von <strong>der</strong> „Evidenz“ <strong>zur</strong> Klassifizierung <strong>der</strong> Empfehlungsgrade<br />
* Nach Oxford Centre of Evidence based Medicine<br />
** Symbole <strong>der</strong> Empfehlungsgraduierung im Programm für Nationale Versorgungsleitlinien<br />
Die Empfehlungen werden nach Möglichkeit analog formuliert:<br />
Starke Empfehlung: „soll“; Empfehlung: „sollte“; Empfehlung offen: „kann“ (Handlungsoption).<br />
Negativ-Empfehlungen werden sprachlich ausgedrückt („nicht“) bei gleichen Symbolen.<br />
Nach B<strong>und</strong>esärztekammer, <strong>AWMF</strong>, Kassenärztliche B<strong>und</strong>esvereinigung (Hrsg). Programm für<br />
Nationale Versorgungsleitlinien – Methodenreport. Berlin, ÄZQ, www.methodik.n-v-l.de. Abbildung:<br />
Kopp I, Lelgemann M, Ollenschläeger G: EbM <strong>und</strong> <strong>Leitlinie</strong>n. In: Kunz R. et al. (Hrsg.): Lehrbuch<br />
Evidenzbasierte Medizin in Klinik <strong>und</strong> Praxis. 2. Auflage 2007, <strong>Deutsche</strong>r Ärzteverlag, Köln<br />
Die Stärke einer Empfehlung korrespondiert somit mit dem Ergebnis <strong>der</strong> klinischen<br />
Beurteilung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anwendbarkeit <strong>der</strong> methodisch aufgearbeiteten „Evidenzen“.<br />
Stimmberechtigt in den Abstimmungsverfahren (Konsensusverfahren) waren nur alle von<br />
den teilnehmenden Fachgesellschaften benannten Experten.<br />
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