Unser Wertemanifest
Das auf der Bundeskonferenz 2015 beschlossene Wertemanifest der Österreichischen Kinderfreunde.
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Seite 60<br />
frieden<br />
Doch auch in Ländern ohne bewaffnete Konflikte können viele Kinder nicht in einem friedlichen Umfeld aufwachsen.<br />
Jedes Jahr gibt es in Österreich über 10.000 Anzeigen wegen Gewalt an Kindern. Die Dunkelziffer in dieser<br />
Statistik liegt natürlich weitaus höher, weil nur jene Fälle erfasst werden, die auch zur Anzeige gebracht werden.<br />
Dass die sogenannte „körperliche Züchtigung“ in vielen Familien noch immer Thema ist, zeigen weitere Statistiken.<br />
55 % der Erwachsenen in Österreich glauben, dass eine „gesunde Ohrfeige“ in Ordnung ist , obwohl Gewalt<br />
in der Erziehung seit 1989 verboten ist. Gewalt ist aber nicht nur auf einer körperlichen Ebene ein Problem, Kinder<br />
sind auch sehr oft Opfer von psychischer Gewalt.<br />
Ein Thema, das viele Kinder aktuell stärker beschäftigt als je zuvor, ist die Angst. Eine Welt voller Gewalt, Terror<br />
und Krieg und Informationstechnologie, die den Schrecken in jedes Wohnzimmer bringen kann, ist nur eine<br />
Seite der Medaille. Auch in der Schule, im Elternhaus oder auf dem Schulhof erleben Kinder Angst. Sie wird als<br />
Machtinstrument eingesetzt – gegen Erwachsene wie gegen Kinder. Als Kinderfreunde stehen wir für angstfreies<br />
Aufwachsen von Kindern und für die Errichtung von Räumen, in denen sie ihre Ängste und Sorgen jemandem anvertrauen<br />
können, ohne sich vor Konsequenzen sorgen zu müssen.<br />
Emotionale Erpressung, Angst oder Drohungen gegen Kinder sind nur ein kleiner Auszug der vielen Facetten der<br />
Gewalt. Es zeigt sich, dass für Kinder und Jugendliche im Großen wie im Kleinen körperliche wie psychische Gewalt<br />
auf der Tagesordnung steht. Im Informationszeitalter erreichen Kriege aus jedem Winkel der Welt unsere Wohnund<br />
auch die Kinderzimmer, doch auch aus nächster Nähe machen Kinder Gewalterfahrungen. So ist es nicht