Donau_Tagebuch_gross.pdf
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� Das historische Museum<br />
Eine Besichtigung dieses im klassischen rumänischen Stil erbauten Museums am zentralen Ovid-<br />
Platz (die Statue des hier in der Verbannung lebende römische. Dichter steht auf einer hohen Säule<br />
in der Mitte des Platzes) lohnt sich für jeden, der diese Balkan-Region etwas kennen lernen will. Anhand<br />
von informativen Karten und den zugehörigen Exponaten kann man 5000 Jahre Geschichte erleben.<br />
(Erstaunlich die beiden sehr modern wirkenden Figuren „Der Denker und seine Frau“ aus der<br />
Hamangia-Kultur, ca. 5500 v.Chr.!) Leider sind nur die älteren Abschnitte auch mit französischen oder<br />
englischen Informationen versehen, während für die letzten zwei Jahrhunderte die Texte aus dem<br />
rumänischen mit Hilfe von französisch und italienisch nur in groben Zügen verstanden werden können.<br />
Und 1939 hört hier die Geschichte leider ganz auf, wo es doch erst recht interessant geworden<br />
wäre. Ich erkundige mich deshalb bei der Empfangsdame, ob da bald eine Ergänzung komme. „Nein,<br />
dafür hat man nichts vorgesehen; der Direktor will nicht:“ ?? - Die jüngere Geschichte ist hier noch<br />
keineswegs aufgearbeitet ....<br />
� Der Hafen<br />
Als achtgrösster Hafen Europas und grösster Hafen am Schwarzen Meer kaum überblickbar und nur<br />
aus der Distanz zu besichtigen<br />
� Der „Parcul Arheologic“<br />
Ein <strong>gross</strong>er Stadtpark mit Spielplätzen vielen Bäumen, einem <strong>gross</strong>en Kino, und überall Amphoren,<br />
Säulen, Statuen und steinerne Inschriften aus der griechischen und römischen Blütezeit der Stadt.<br />
� Das römische Mosaik<br />
Ein beim Bau einer Eisenbahnlinie entdeckter Gebäudekomplex mit Lagerräumen und Marktplatz und<br />
einem <strong>gross</strong>en teilweise noch erhaltenen Mosaikboden.<br />
� Das nationale Opern- und Ballett-Haus<br />
Mit <strong>gross</strong>em Stadtpark und dem Spielpavillon der Senioren, die hier Backgammon und ein mir unbekanntes<br />
Brettspiel mit hölzernen Zahlentäfelchen spielen.<br />
� Das moderne Einkaufszentrum in der Fussgängerzone „Stefan cel Mare“ mit McDonalds und lauter<br />
exklusiven Kleider-, Schuh- und Schmuckboutiquen<br />
� Die griechische Kirche (sehr düster), die armenische Kirche (geschlossen), die an den Aussenwänden<br />
bunt bemalte Kirche „Anbetung der Hl. Jungfrau“ (sollte wohl eine modernere Variante der reich<br />
bemalten Bukovina- Kirchen sein), .............<br />
Zum Schluss geniesse ich einfach nochmals den Sonnenuntergang in den Uferfelsen beim Casino, ein<br />
Nachtessen in einem türkischen Restaurant inkl. interessantem Gespräch mit Einheimischen, und auf<br />
dem Rückweg zum Hotel versuche ich mich noch bei rassiger Balkanmusik kurz in einem der vielen<br />
Gruppentänze einer <strong>gross</strong>en Festgesellschaft.<br />
28. September, Montag<br />
Zuerst zur Post für die letzten Postkarten, und hier finde ich auch endlich eine Karte 1 : 300‘000 der rumänischen<br />
Küste, da meine Velokarte in Constanta endet. Draussen muss ich aber leider feststellen,<br />
dass sie eher weniger Inhalt als die Euro-Cart „Rumänien“ (1 : 800‘000) und nur einfach grösser gedruckt<br />
ist. Für 6 Lei konnte ich ja nicht viel mehr erwarten ...<br />
Ich fahre ich wieder einmal im dichten Morgenverkehr weiter, vorerst auf 6-spuriger Strasse am Hafenviertel<br />
vorbei nach Süden. Bei Agigea führt die Hauptstrasse mit einer modernen Schrägseilbrücke über<br />
den südlichen Arm des <strong>Donau</strong>-Schwarzmeer-Kanals, aber auch hier ist kaum Schiffsverkehr zu sehen.<br />
Eigentlich habe ich heute als Ziel nur Vama Veche kurz vor der bulgarischen Grenze, etwa 80 km ab<br />
Constanta. Ich wähle deshalb den Umweg über Techirghiol, das gemäss meiner neuen Karte sowohl ein<br />
schönes Kloster als auch ein interessantes Museum haben soll. Von beiden finde ich in natura keinerlei<br />
Hinweise, dafür ist der Ort selber sehr malerisch an einem Flachsee („der grösste Salzwassersee Rumäniens“)<br />
gelegen und gibt sich mit Promenade und Parks offenbar sehr Mühe um Feriengäste.<br />
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