AUTOStraßenverkehr Heft 21-2015
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<strong>Heft</strong> <strong>21</strong>• 23. September <strong>2015</strong><br />
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Autos bis 30 000 Euro<br />
Ford Ka<br />
Lohnt sich<br />
der Neue?<br />
Oder besser den Vorgänger kaufen?<br />
Mini<br />
Clubman<br />
Audi A3<br />
Sportback<br />
OPEL ZAFIRA TOURER ▶ FORD GRAND C-MAX<br />
BMW ZWEIER GRAN TOURER ▶ VW TOURAN<br />
Welcher Van packt am meisten?<br />
VW Tiguan<br />
Kia Sportage<br />
Opel Astra Sports Tourer<br />
FAHRBERICHT<br />
OPEL ASTRA 1.4 TURBO<br />
So gut fährt der<br />
neue Opel Astra<br />
TOP-TEST<br />
Renault Mégane<br />
BMW X1 xDRIVE 25i<br />
Mehr Platz dank<br />
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TOYOTA AURIS 1.2T ▶ FORD FOCUS 1.0 ECOBOOST<br />
Sparsame Kompaktmodelle<br />
FAHRVERGLEICH<br />
AUDI A4 ▶ VW PASSAT<br />
Der neue Maßstab<br />
in der Mittelklasse<br />
Toyota<br />
Prius<br />
Test: Lack-<br />
Polituren<br />
Hochglanz schon<br />
für kleines Geld?<br />
Händler-Test<br />
Was taugt die Gebrauchtwagenberatung<br />
ng<br />
beim Vertragshändler?<br />
Die besten Familienautos So haben Sie gewählt
Die neuen SUVs von Mercedes-Benz.<br />
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INHALT<br />
<strong>Heft</strong> <strong>21</strong> • 23. September <strong>2015</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Ergebnisse der Wahl der „Familienautos<br />
des Jahres“ stehen fest.<br />
In dieser Ausgabe können Sie nachlesen,<br />
welche Modelle in den insgesamt<br />
sieben Preiskategorien das Rennen gemacht<br />
haben. Eines möchte ich an dieser<br />
Stelle vorwegnehmen: Dadurch,<br />
dass Sie in diesem Jahr mit einer zweiten<br />
Stimme erstmals Ihre Import-Favoriten<br />
separat benennen konnten, bekommt<br />
die Auswertung eine spannende<br />
neue Dimension – auch für die<br />
Redaktion. Anhand der zusätzlichen<br />
Preisträger können wir jetzt noch genauer<br />
ablesen, welche Marken und Modelle<br />
als Familienautos für Sie in Frage<br />
kommen. Dass hierbei keineswegs immer<br />
nur die teuersten (oder günstigsten)<br />
Modelle der jeweiligen Kategorie<br />
gewinnen, ist für uns ein Beleg dafür,<br />
dass Sie sich ernsthaft mit den Kandidaten<br />
auseinandergesetzt haben.<br />
Gleichzeitig fällt auf, dass häufig gerade<br />
jene Marken in der Abstimmung die<br />
Nase vorn haben, die in der letzten Zeit<br />
ihre Produkte konsequent weiterentwickelt<br />
haben – und im Idealfall zusätzlich<br />
ein gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
bieten. Alle Wahlsieger im<br />
Überblick sowie die glücklichen Gewinner<br />
unserer Auto-Preise finden Sie ab<br />
Seite 48. Viel Vergnügen bei der Lektüre<br />
wünscht Ihnen Ihr Stefan Cerchez<br />
NACHRICHTEN<br />
6 AUTO aktuell Audi E-tron Quattro Concept, VW Golf GTI<br />
Clubsport, Smart Fortwo mit Bremsproblemen, Hyundai i20<br />
Active, VW Caddy Alltrack, Geisterfahrer-Erkennungssystem<br />
von Bosch, Borgward BX 7, Dacia Duster mit Modellpflege<br />
NEUHEITEN<br />
8 Titelthema AUTO nimmt acht wichtige Neuheiten der<br />
nächsten Monate unter die Lupe und klärt die Frage, ob sich<br />
das Warten auf die Newcomer tatsächlich lohnt<br />
16 Am Start Opel Astra – wie gut ist der Hoffnungsträger aus<br />
Rüsselsheim wirklich? Erste Fahrt im Astra 1.4 Turbo<br />
18 Am Start Mercedes A-Klasse – endlich komfortabel?<br />
TEST<br />
22 Fahrvergleich Audi A4 gegen VW Passat – setzt der Audi<br />
im Vergleich gegen den Konzernrivalen neue Maßstäbe?<br />
28 Vergleichstest BMW <strong>21</strong>8i Gran Tourer, Ford Grand C-Max<br />
1.5 Ecoboost, Opel Zafira Tourer 1.4 Turbo, VW Touran 1.4 TSI<br />
36 Top-Test BMW X1 xDrive 25i – so fährt sich BMWs kleinster<br />
SUV nach der Umstellung auf die Frontantriebsplattform<br />
40 Vergleichstest<br />
Ford Focus 1.0 Ecoboost gegen Toyota Auris 1.2T<br />
64 Test VW Caddy 2.0 TDI – ein Update soll dem Familienmobil<br />
zu mehr Komfort verhelfen. Ob’s klappt, klärt der Test<br />
65 Test Smart Forfour 0.9 Twinamic – wie angenehm fährt sich<br />
der Viersitzer mit dem neuen Doppelkupplungsgetriebe?<br />
66 Test Mitsubishi L200 – Arbeitstier mit Nehmerqualitäten<br />
67 Test Seat Alhambra 2.0 TSI – wie unterscheidet sich der<br />
Spanier nach dem Facelift vom Zwillingsbruder VW Sharan?<br />
LESERWAHL<br />
48 Leserwahl Das sind die besten Familienautos <strong>2015</strong><br />
KAUFBERATUNG<br />
46 Der bessere Kauf Audi A3 Sportback oder Audi Q3?<br />
WISSEN TANKEN<br />
59 Marktbericht Die Neuzulassungen im August <strong>2015</strong><br />
SERVICE<br />
52 Produkttest Wie gut sind moderne Wachspolituren?<br />
Sechs Produkte mit Versiegelungseffekt im Vergleich<br />
56 Test Was taugt die Gebrauchtwagenberatung beim<br />
Vertragshändler? Wir zeigen, wo die Schwachstellen liegen<br />
62 Recht Konflikte zwischen Fahrrad- und Autofahrern<br />
gibt es immer wieder – aber wer hat Recht?<br />
GEBRAUCHTWAGEN<br />
58 Steckbrief Skoda Fabia (5J) Baujahr 2007 bis 2014<br />
REPORTAGE<br />
70 Rasende Legenden Unterwegs mit den Rallye-Ikonen<br />
Walter Röhrl und Sandro Munari beim Eifel Rallye Festival<br />
RUBRIKEN<br />
39 Ansichtssache Sebastian Renz über die Diesel-Evolution<br />
60 Leseraktion Suzuki Drive 2 the elements<br />
63 Leserforum Briefe und Anfragen<br />
63 AUTO-Rätsel Gewinn: Trolley-Tasche von Yokohama<br />
68 Automarkt Kleinanzeigen<br />
74 Vorschau, Impressum<br />
46<br />
DER BESSERE KAUF Audi A3 Sportback oder Audi Q3?<br />
66<br />
48<br />
TEST Mitsubishi L200 –<br />
ein Pickup für alle Fälle?<br />
LESERWAHL Die besten<br />
Familienautos <strong>2015</strong><br />
Audi E-tron Concept ...........6<br />
Audi A3 ....................... 8, 46<br />
Audi A4 ...........................22<br />
Audi Q3 ...........................46<br />
BMW Zweier Gran Tourer ..28<br />
BMW X1 ..........................36<br />
Borgward BX 7 ...................7<br />
Dacia Duster ......................7<br />
Ford Grand C-Max ............28<br />
Ford Focus .......................40<br />
Ford Ka ...........................11<br />
Hyundai i20 .......................6<br />
Kia Sportage ...................14<br />
Lancia Ypsilon ...................7<br />
52<br />
67<br />
ALLE AUTOS IN DIESER AUSGABE<br />
Mercedes A-Klasse ...........18<br />
Mini Clubman ..................12<br />
Mitsubishi L200 ...............66<br />
Opel Astra ................. 11, 16<br />
Opel Zafira Tourer ............28<br />
Renault Mégane ..............12<br />
Seat Alhambra.................67<br />
Smart Forfour ..................65<br />
Smart Fortwo ....................6<br />
Skoda Fabia .....................58<br />
Skoda Octavia ....................7<br />
Suzuki Vitara ...................60<br />
Toyota Auris ....................40<br />
Toyota Prius ....................14<br />
SERVICE Sechs Lackpolituren<br />
im Vergleich<br />
TEST Seat Alhambra<br />
Facelift mit 220-PS-TSI<br />
VW Caddy .................... 7, 64<br />
VW Golf .............................6<br />
VW Passat .......................22<br />
VW Tiguan .......................10<br />
VW Touran .......................28<br />
▲ S. 65<br />
4 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
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19.684,40 €, Vertragslaufzeit: 36 Monate, gebundener Sollzins: 0,00%, effektiver Jahreszins: 0,00%, 35 mtl. Raten à 159,00 €. Ein Angebot der Toyota Kreditbank<br />
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dem Beispiel nach §6a Abs. 3 PAngV. Unverbindliche Preisempfehlung der Toyota Deutschland GmbH, Toyota-Allee 2, 50858 Köln, per September <strong>2015</strong>, inkl.<br />
MwSt., zzgl. Überführung. Individuelle Preise und Finanzangebote bei den teilnehmenden Toyota Händlern.
NACHRICHTEN<br />
Audi E-tron Quattro Concept, VW Golf GTI Clubsport, Smart mit Bremsproblemen, Hyundai i20 Active,<br />
Q – aber elektrisch<br />
Audi zeigt mit dem E-tron Quattro<br />
Concept, wie der erste ELEK-<br />
TRISCH betriebene SUV der<br />
Marke aussehen wird. 2018<br />
startet die Produktion.<br />
Audi wird auf Basis des<br />
bereits angekündigten<br />
Q6 ein reines E-Mobil auf<br />
den Markt bringen. Ein E-Motor<br />
an der Vorder- und zwei<br />
an der Hinterachse mit insgesamt<br />
320 kW (435 PS) übernehmen<br />
den Antrieb der 4,88<br />
Meter langen, seriennahen<br />
Studie, die Energiekapazität<br />
von 95 kWh soll eine Reichweite<br />
von 500 Kilometern<br />
ermöglichen. Die Höchstgeschwindigkeit<br />
ist auf <strong>21</strong>0<br />
km/h begrenzt. Geladen werden<br />
kann der Viersitzer mit<br />
Gleich- und Wechselstrom.<br />
Eine Vollladung bei Gleichstrom<br />
soll an einer Ladesäule<br />
mit 150 kW Leistung rund 50<br />
Minuten dauern. Die Batterien<br />
selbst sind im Unterboden<br />
platziert – entsprechend<br />
groß fällt der Laderaum aus:<br />
615 bis 1725 Liter.<br />
Mit der Studie zeigt Audi<br />
auch die nächste Ausbaustufe<br />
des mit dem TT eingeführten<br />
Virtual Cockpit.<br />
Das digitale Kombi-Instrument<br />
misst in der Studie 14<br />
Zoll und ist erstmals leicht<br />
gebogen und sehr dünn.<br />
DIESES COCKPIT dürfte demnächst<br />
auch in Serien-Audi zu finden sein<br />
265 PS zum<br />
GTI-Jubiläum<br />
VOLKSWAGEN legt zum 40. Geburtstag des<br />
Golf GTI eine Clubsport-Version auf. Diese<br />
leistet 265 PS und kann per Boost-Funktion<br />
nochmals zehn Prozent Leistung dazuschalten.<br />
Das Drehmoment steigt dann von 350<br />
auf 380 Nm. Mit DSG beschleunigt der Clubsport<br />
in 5,9 Sekunden auf 100 km/h. Äußerlich<br />
hebt er sich durch eine neu modellierte<br />
Frontschürze, einen üppig dimensionierten<br />
Dachkantenspoiler sowie exklusive<br />
19-Zoll-Räder von seinen GTI-Brüdern ab.<br />
Bremsprobleme<br />
SMART hat bislang über 50 000 Einheiten von<br />
der neuen Fortwo-Generation verkauft. Bei<br />
rund 300 Exemplaren (offizielle Angabe: unter<br />
einem Prozent) haben sich ungewöhnliche<br />
Probleme bei den Bremsen gezeigt, auf die<br />
das Unternehmen jetzt reagiert: Die Fahrer<br />
bemängeln, dass bei einer starken Bremsung<br />
aus über 80 km/h ein zwar kontrollierbarer,<br />
aber als unangenehm empfundener Zug zur<br />
Seite stattgefunden habe. Bei den betroffenen<br />
Autos werden nun die Bremskraftverteilung<br />
und die Einbaulage der Federn an der<br />
Hinterachse optimiert. Außerdem sollen die<br />
Werkstätten die Freigängigkeit der Bremsanlage<br />
überprüfen.<br />
Hyundai i20 mit<br />
Offroad-Look<br />
HYUNDAI erweitert seine i20-Palette um<br />
einen um 20 Millimeter höhergelegten<br />
Crossover-Ableger. Die üblichen Zutaten des<br />
i20 Active: markant ausgestellte Radläufe<br />
sowie Front- und Heckschürzen mit angedeutetem<br />
Unterfahrschutz. Zu den bekannten<br />
Motoren werden neu entwickelte<br />
Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 100<br />
und 120 PS Leistung ins Programm genommen.<br />
Die Markteinführung des viertürigen<br />
i20 Active ist für Anfang 2016 geplant.<br />
6 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
VW Caddy Alltrack, Borgward BX 7, Dacia Duster<br />
Abenteuer-Optik für den neuen Caddy<br />
VOLKSWAGEN verkauft den Caddy<br />
ab Jahresende auch in einer robust<br />
anmutenden Alltrack-Variante. Für<br />
den besonderen Auftritt sorgen<br />
schwarze Radhausverkleidungen<br />
und Seitenschweller sowie ein<br />
angedeuteter Unterfahrschutz.<br />
Auf der Antriebsseite setzt VW<br />
auf vier 2.0 TDI (75 bis 150 PS),<br />
drei Vierzylinder-Benziner mit<br />
84 bis 125 PS sowie einen 110<br />
PS starken Erdgas-TSI. Verschiedene<br />
Varianten sind gegen Aufpreis<br />
mit Allradantrieb lieferbar.<br />
Die Preise für den Caddy Alltrack<br />
beginnen bei 24 359<br />
Euro inklusive Fünf-Zoll-Touchscreen,<br />
Klimaanlage und Tempomat.<br />
LESERBILD<br />
Dieses Foto ist von AUTO-<br />
Leser Mike Pautzke<br />
Sie haben auch ein lustiges<br />
AUTO-FOTO geschossen?<br />
Mailen Sie uns: redaktion_<br />
auto@motorpresse.de<br />
KURZ NOTIERT<br />
DIE A9 zwischen München<br />
und Nürnberg wird<br />
zum „digitalen Testfeld“<br />
ausgebaut. Auf der Strecke<br />
soll das automatisierte<br />
und vernetzte Fahren<br />
erprobt werden. Zunächst<br />
werden 25 Millionen Euro<br />
investiert. Die Maßnahmen<br />
starten noch <strong>2015</strong>.<br />
Vorsicht, Falschfahrer! SUV von Borgward<br />
BOSCH arbeitet an einem System, das bereits zehn Sekunden<br />
nach Beginn einer Geisterfahrt den Fahrer und<br />
andere Verkehrsteilnehmer warnen und schon 2016<br />
auf den Markt kommen soll. Das webbasierte System<br />
kann die Bewegung des Wagens mit der erlaubten<br />
Fahrtrichtung vergleichen und den Fahrer bei unzulässigen<br />
Abweichungen auf seinen Fehler aufmerksam<br />
machen. Gleichzeitig geht eine Warnung an entgegenkommende<br />
Autos. Basis der Funktion ist die regelmäßige,<br />
anonymisierte Meldung der eigenen Position an<br />
eine Cloud. Je mehr Fahrzeuge vernetzt sind, umso<br />
häufiger kann vor Falschfahrern gewarnt werden. Eine<br />
Integration in das Fahrzeug-Infotainment ist möglich.<br />
Duster-Modellpflege<br />
und Sondermodell<br />
DACIA überarbeitet den Duster für das Modelljahr 2016<br />
dezent. Neu sind unter anderem schwarze glanzgedrehte<br />
16-Zoll-Räder, zwei Polsterstoffe und die Lackfarbe<br />
Altai-Grün. Optional erhältlich sind das verbesserte<br />
Multimedia-Navigationssystem sowie eine Weitwinkel-Rückfahrkamera.<br />
Das limitierte Sondermodell<br />
„Urban Explorer“ bekommt silberfarbene Außenspiegelgehäuse,<br />
Schweller und Dachreling sowie einen optischen<br />
Unterfahrschutz vorne und hinten. Dazu sind<br />
Heckscheibe und hintere Seitenscheiben dunkel getönt.<br />
BORGWARD kehrt 54 Jahre nach dem Produktionsende<br />
in Bremen mit einem 4,71 Meter langen SUV auf<br />
die Weltbühne zurück. Auf der IAA präsentiert sich der<br />
BX 7 als seriennaher Prototyp mit fünf bis sieben Sitzplätzen,<br />
maximal 1377 Litern Kofferraum, Allradantrieb<br />
und Sechsgangautomatik. Der Zweiliter-Vierzylinder<br />
mit Turboaufladung und Direkteinspritzung<br />
leistet 224 PS, als Alternative gibt es einen Plug-in-<br />
Hybrid mit 401 PS Systemleistung und 55 Kilometern<br />
elektrischer Reichweite. Neben umfangreichen Sicherheits-<br />
und Assistenzsystemen ist ein modernes Infotainment<br />
mit 12,3-Zoll-Touchscreen an Bord. Produktion<br />
und Auslieferung starten im Frühjahr 2016 in China.<br />
LANCIA verpasst dem<br />
Ypsilon nach vier Jahren<br />
Laufzeit ein kleines Facelift.<br />
So erhält der Kühlergrill<br />
eine neue Struktur,<br />
und in den Innenraum<br />
ziehen andere Stoffe,<br />
besser ablesbare Instrumente<br />
sowie ein 12,7<br />
Zoll großer Multimedia-<br />
Touchscreen ein.<br />
SKODA hat nun die Preise<br />
für den 250 km/h<br />
schnellen Octavia RS 230<br />
bekannt gegeben. So<br />
kostet die 230 PS starke<br />
Limousine mindestens<br />
33 490 Euro, der Combi ist<br />
ab 34 150 Euro zu haben.<br />
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Die wichtigsten Informationen<br />
zum aktuellen <strong>Heft</strong><br />
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<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 7
TITELTHEMA<br />
Neuheiten bis 30 000 Euro im Modellcheck<br />
Lohnt sich das<br />
Zahlreiche Modellneuheiten stehen uns in den nächsten Monaten ins Haus – Facelifts, Varianten, neue<br />
das bekannte Konzept. Wir haben daher die Fakten zu ACHT WICHTIGEN PREMIEREN zusammenge-<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert, Texte: Stefan Cerchez, Michael von Maydell<br />
OPTIK-PAKET Retuschen<br />
im Stile des A4: Zacke am<br />
Scheinwerfer, größere<br />
Kühllufteinlässe<br />
8 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Warten?<br />
Konstruktionen. Und nicht immer verbirgt sich hinter einem bekannten Namen auch<br />
tragen und sagen Ihnen, wie groß der Generations-Sprung wirklich ausfällt.<br />
NEUE ANSICHT Wie TT (Bild), Q7 und A4 bekommt auch der A3 künftig gegen<br />
Aufpreis virtuelle Instrumente – als erstes Modell in der Kompaktklasse<br />
Modell <strong>2015</strong> ▶<br />
Audi A3/Sportback<br />
GUTES NOCH BESSER MACHEN lautet die Aufgabe, die Audi für das<br />
A3-Facelift hat. Dazu nutzen die Ingolstädter den Markenbaukasten.<br />
Wer bereits auf hohem<br />
Niveau unterwegs ist,<br />
muss sich besonders anstrengen,<br />
um sein Produkt<br />
zu verbessern. Ein<br />
Luxusproblem, mit dem<br />
man im Haus Audi<br />
durchaus vertraut sein<br />
dürfte und das sich auch<br />
bei der Modellpflege<br />
des aktuellen A3,<br />
der seit 2012 auf<br />
dem Markt ist,<br />
wieder stellt.<br />
Im nächsten<br />
Jahr erhält der<br />
Kompakte aus<br />
Ingolstadt daher<br />
eine moderate<br />
optische<br />
Auffrischung. Der Grill<br />
wird etwas flacher und<br />
breiter, tritt dabei stärker<br />
dreidimensional hervor.<br />
Die Scheinwerfergehäuse<br />
schmückt künftig wie<br />
beim A4 eine kleine Zacke,<br />
gleichzeitig kommt<br />
das sogenannte LED-<br />
Matrix-Licht als Option<br />
zum Einsatz. Es soll den<br />
A3 noch hochwertiger<br />
aussehen lassen. Die<br />
einzelnen Dioden können<br />
hier bedarfsgerecht<br />
gesteuert werden und<br />
sich der jeweiligen Verkehrssituation<br />
und dem<br />
Straßenverlauf anpassen.<br />
Rückleuchten in<br />
OLED-Technik sorgen für<br />
ein auffälliges Nachtdesign.<br />
Der Innenraum wird im<br />
Detail verfeinert und<br />
angepasst, um alle aktuellen<br />
Smartphone-<br />
Anbindungen zu unterstützen.<br />
Die größte Änderung<br />
stellt jedoch das<br />
Bildschirm-Cockpit (siehe<br />
oben) dar, das im<br />
nächsten Jahr als Extra<br />
auch in den A3 einzieht.<br />
Ein gründlich weiterentwickeltes<br />
Bedienkonzept<br />
mit Touchscreen und<br />
Gestensteuerung kommt<br />
jedoch erst in der nächsten<br />
Generation.<br />
ANSICHTSSACHE Leuchtgrafiken mit hohem<br />
Wiedererkennungswert sind eine Spezialität<br />
von Audi. Im A3 kommen dafür ab nächstem<br />
Jahr Rückleuchten in OLED-Technik zum Einsatz<br />
-FAZIT<br />
Nach vier Jahren Bauzeit ist das A3-Facelift im nächsten Jahr zwar fällig, aber nicht wirklich nötig.<br />
Technik-Freaks freuen sich über Digitaltacho und Matrix-Licht, ansonsten bleiben die Änderungen<br />
aber so überschaubar, dass man sich guten Gewissens noch das aktuelle Modell bestellen kann.<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 9
TITELTHEMA<br />
Neuheiten bis 30 000 Euro im Modellcheck<br />
VW Tiguan<br />
Modell <strong>2015</strong> ▶<br />
DIE NEUAUFLAGE DES BELIEBTESTEN SUV in Deutschland kommt<br />
erst im April 2016 in den Verkauf. Lohnt sich die Wartezeit?<br />
MASSIGER Der Tiguan baut jetzt auf dem MQB<br />
auf, wird breiter (60 mm) und höher (30 mm)<br />
Auch wenn sich der aktuelle<br />
Tiguan in den Vergleichstests<br />
immer noch<br />
hervorragend schlägt –<br />
ein bissel angestaubt ist<br />
er schon. Nach sieben<br />
Jahren erfolgreicher zeit folgt nun der 50 Kilo<br />
Bauleichtere<br />
Nachfolger.<br />
4,49 Meter lang und im<br />
Radstand um 77 Millimeter<br />
auf 2,68 Meter<br />
gestreckt, bietet er insbesondere<br />
seinen Fondinsassen<br />
deutlich mehr<br />
Platz. Auch der Kofferraum<br />
nimmt nun 145<br />
Liter mehr mit. Unverändert<br />
hingegen: die<br />
verschiebbare Rückbank.<br />
Das Cockpit selbst lockt<br />
mit den aus dem Passat<br />
bekannten interaktiv<br />
arbeitenden, volldigitalen<br />
Hauptinstrumenten,<br />
einem Head-up-<br />
Display sowie den aktuellen<br />
Infotainment- und<br />
Navisystemen. Serienmäßig<br />
an Bord ist der<br />
Front Assist mit City-<br />
Notbremsfunktion und<br />
Fußgängererkennung,<br />
der radarbasiert das Umfeld<br />
des Autos beobachtet,<br />
sowie das Spurhaltesystem<br />
Lane Assist. Optional<br />
gibt es proaktiven<br />
Insassenschutz, ACC mit<br />
Stop-&-Go-Funktion sowie<br />
einen Spurwechselassistenten.<br />
Ebenfalls<br />
neu sind Extras wie Dreizonen-Klimaautomatik,<br />
Lenkradheizung und<br />
eine sportlichere Progressivlenkung.<br />
Das deutlich erweiterte<br />
Motorenprogramm umfasst<br />
nun vier Benziner<br />
(125, 150, 180, 220 PS)<br />
und vier Diesel (115, 150,<br />
190, 240 PS), wobei die<br />
Basismotoren an Frontantrieb<br />
gekoppelt sind.<br />
Neu bei den Allradmodellen:<br />
ein Drehrad an<br />
der Mittelkonsole, über<br />
das sich vier Fahrmodi<br />
einstellen lassen.<br />
UNGEWOHNT Der Tiguan ist der erste VW-SUV, der<br />
gegen Aufpreis mit komplett virtuellen Instrumenten<br />
auffährt. Ansonsten die bekannte Optik<br />
-FAZIT<br />
VW packt in den neuen Tiguan auf Wunsch alle feinen Features, die das Konzernregal hergibt. Dazu<br />
das verbesserte Platzangebot und die starken Motoren – ja, der Neue macht was her. Wer aber<br />
ohnehin auf die neuen Optionen verzichten würde, kann jetzt noch zum Auslaufmodell greifen.<br />
10 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Opel Astra Sports Tourer<br />
LEICHTER UND GERÄUMIGER rollt im Oktober die neue Kombivariante<br />
des Astra mit Motoren zwischen 95 und 200 PS zum Händler.<br />
Modell <strong>2015</strong> ▶<br />
Während der Vorgänger<br />
von Anfang an mit überflüssigen<br />
Pfunden zu<br />
kämpfen hatte, bringt<br />
der unverändert 4,70<br />
Meter lange Nachfolger<br />
dank neuer Plattform mit<br />
hochfesten Stählen bis<br />
zu 200 Kilo weniger auf<br />
die Waage. Gut: Platzangebot<br />
und Ladevolumen<br />
(max. 1630 Liter) sind<br />
dennoch gewachsen. Zudem<br />
stehen nun Extras<br />
wie Matrix-LED-Licht, belüftete<br />
Sitze und zahlreiche<br />
Assistenzsysteme<br />
zur Verfügung. Das Mo-<br />
torenangebot umfasst<br />
acht Optionen – darunter<br />
erstmals einen 1,6-<br />
Liter-Turbobenziner mit<br />
Direkteinspritzung, 200<br />
PS und 300 Nm. Der<br />
Preisaufschlag zum<br />
Schrägheck dürfte rund<br />
1100 Euro betragen.<br />
-FAZIT<br />
Eigentlich eine klare Sache: Der nächste Sports Tourer bietet auf gleicher Länge mehr Platz, ist fast<br />
200 Kilo leichter und in Kombination mit den effizienteren Motoren im Alltag sparsamer als sein<br />
bodenständiger und komfortabler Vorgänger. Der ist jetzt günstig zu haben – Schnäppchentipp!<br />
HOCHWERTIGER Das Cockpit ist nun übersichtlicher<br />
strukturiert und wirkt nobler<br />
Modell <strong>2015</strong> ▶<br />
Ford Ka<br />
DIE DRITTE GENERATION ist wieder ein<br />
Ford-Eigengewächs und wird größer.<br />
In Brasilien ist der neue<br />
Ka zu Preisen ab umgerechnet<br />
rund 9300 Euro<br />
bereits auf dem Markt<br />
– wir müssen uns noch<br />
ein wenig gedulden.<br />
Der Nachfolger des aktuell<br />
in einer Kooperation<br />
mit Fiat in Polen gebauten<br />
Modells kommt<br />
erst 2016 nach Deutschland.<br />
Im Unterschied zu<br />
diesem bekommt der<br />
nächste Ka aber grundsätzlich<br />
vier Türen und<br />
wächst bei einem Radstand<br />
von 2,49 Metern<br />
auf eine Länge von<br />
knapp 3,89 Metern. So<br />
finden nun auch Erwachsene<br />
auf der Rückbank<br />
passabel Platz,<br />
und der Kofferraum<br />
schluckt 257 Liter (plus<br />
33 Liter). Den Antrieb<br />
übernehmen in Europa<br />
voraussichtlich Ecoboost-Dreizylinder,<br />
Dieselmotoren<br />
bleiben wie<br />
gehabt außen vor.<br />
-FAZIT<br />
Der neue Ka bietet mehr Auto fürs Geld als bisher und könnte<br />
eine attraktive Alternative bei den Mini-Cars werden – zumindest<br />
dann, wenn Ford es schafft, das bisherige Preisniveau ohne<br />
große Abstriche bei Ausstattung und Materialien zu halten.<br />
VERTRAUTER STIL<br />
Hohe Front mit Hexagonal-Grill,<br />
Cockpit<br />
mit kleinem Zentraldisplay<br />
ähnlich wie<br />
im Ecosport. Multimediasystem<br />
Sync<br />
optional, ausreichend<br />
Platz für<br />
vier Personen<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 11
TITELTHEMA<br />
Neuheiten bis 30 000 Euro im Modellcheck<br />
◀ Modell <strong>2015</strong><br />
Renault Mégane<br />
NACH SIEBEN JAHREN löst der expressiv<br />
gestylte Mégane IV seinen Vorgänger ab.<br />
Der Mégane der vierten<br />
Generation teilt sich die<br />
Plattform mit dem neuen<br />
Talisman. Neben<br />
einem adaptiven Fahrwerk<br />
stehen somit radar-<br />
und kamerabasierte<br />
Assistenzsysteme,<br />
der neue 1,6 Liter große<br />
Turbobenziner (bis zu<br />
200 PS) und das optionale<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
zur Verfügung.<br />
Highlight im Innenraum<br />
ist der adaptive Touchscreen<br />
des neuen On-<br />
line-Infotainment-<br />
Systems. Größe und<br />
Anordnung des Bildschirms<br />
hängen von der<br />
Ausstattungslinie ab.<br />
Das Platzangebot des<br />
kompakten Viertü rers<br />
hat sich indes nicht verbessert.<br />
Drei Zentimeter<br />
flacher, geht es im Fond<br />
weiterhin recht kuschelig<br />
zu. In den Handel<br />
kommt der Mégane Anfang<br />
2016.<br />
EIN MAXIMAL 8,7 ZOLL großer Touchscreen dominiert das Cockpit.<br />
Darunter: die klassische Bedieneinheit der Klimaanlage<br />
-FAZIT<br />
Keine Frage – gegenüber seinem Vorgänger sieht<br />
der neue Mégane nicht nur fescher aus,<br />
moderne Motoren und ein üppiges Angebot<br />
an sinnvollen Assistenzsystemen<br />
machen den Franzosen sparsamer und<br />
zugleich sicherer. Also: warten!<br />
Modell <strong>2015</strong> ▶<br />
Mini Clubman<br />
MIT MEHR LÄNGE UND LADEVOLUMEN greift<br />
der Mini jetzt auch in der Kompaktklasse an.<br />
Fast 30 Zentimeter länger<br />
als sein Vorgänger,<br />
bietet der neue Clubman<br />
100 Liter mehr<br />
Minimalvolumen im<br />
Kofferraum (plus 320<br />
Liter maximal) und vier<br />
Türen. Ja, ein Mini darf<br />
heute auch praktisch<br />
sein und bringt in Form<br />
des 4,25 Meter langen<br />
Clubman geräumige<br />
Ablagen, einen variablen,<br />
gut nutzbaren<br />
Kofferraum sowie verstellbare<br />
Rückbanklehnen<br />
mit. Basismotorisierung<br />
des Clubman-<br />
Angebots ist zunächst<br />
der Dreizylinder-Benziner<br />
im Cooper (136 PS,<br />
ab 23 900 Euro). Cooper<br />
S (192 PS, 27 500 Euro)<br />
und Cooper D (150 PS,<br />
26 900 Euro) ergänzen<br />
das Angebot. Später<br />
kommen zudem die<br />
übrigen Motoren bis<br />
zum kleinen 90-PS-Dreizylinder<br />
zum Einsatz.<br />
-FAZIT<br />
Auf diesen Mini lohnt es sich zu warten. Denn er vereint<br />
gekonnt die typischen Markenattribute mit der – neben dem<br />
Countryman – bislang besten Alltagstauglichkeit und Variabilität<br />
eines Mini-Modells. Eine echte Bereicherung im Segment.<br />
ANGEPASST Mini-Cockpit mit Zentraldisplay,<br />
Sechsgangschaltung<br />
und elektrischer Parkbremse<br />
AUSGEBAUT Ein faltbarer Ladeboden<br />
unterteilt den Clubman-<br />
Kofferraum (360–1250 Liter)<br />
12 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
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TITELTHEMA<br />
Neuheiten bis 30 000 Euro im Modellcheck<br />
Modell <strong>2015</strong> ▶<br />
Kia Sportage<br />
BEIM ERFOLGREICHSTEN KIA steht 2016 der<br />
Modellwechsel an. Was kann der Neue?<br />
Sein Schwestermodell,<br />
der Hyundai Tucson,<br />
konnte im Test schon<br />
überzeugen, jetzt folgt<br />
der im Vergleich zum<br />
Vorgänger nochmals<br />
dynamischer gezeichnete<br />
Sportage. Etwas<br />
länger (4 cm) und geräumiger,<br />
offeriert er<br />
seinen Insassen mehr<br />
Platz, bleibt aber am<br />
Heck unübersichtlich.<br />
Dafür erfüllt das neue<br />
Cockpit nun gehobenere<br />
Ansprüche, und<br />
das Navi ist endlich up<br />
to date. Ebenfalls neu:<br />
ein 1,6-Liter-Turbobenziner<br />
(177 PS) in Kombination<br />
mit Siebengang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe.<br />
Gut so, schließlich<br />
konnten die müden<br />
Sauger nicht so recht<br />
überzeugen. Leider ist<br />
der Motor vorerst an die<br />
neue dynamische GT-<br />
Linie inklusive Sportfahrwerk<br />
gekoppelt.<br />
AUSGERICHTET auf den Fahrer, liegt der Touchscreen<br />
jetzt besser im Blick. Weiterhin einfache Bedienung<br />
-FAZIT<br />
Kia legt mit seinem neuen Sportage mächtig nach. So<br />
sieht der weiterhin mit Front- oder Allradantrieb<br />
lieferbare SUV nicht nur markanter aus – er<br />
wirkt auch nobler und lässt sich als GT<br />
agiler bewegen denn je zuvor. Da kann<br />
das aktuelle Modell nicht mithalten.<br />
Toyota Prius<br />
AB MÄRZ steht der neue Prius beim Händler.<br />
Optisch und technisch ändert sich viel.<br />
Dem Prius der vierten<br />
Generation obliegt die<br />
Ehre, auf der ganz neuen<br />
TGNA-Plattform aufzubauen.<br />
Vorteile: eine<br />
steifere Karosserie, neue<br />
Fahrwerkskomponenten<br />
und weniger Gewicht.<br />
Obwohl der neue<br />
Prius sechs Zentimeter<br />
länger ausfällt, ist er<br />
rund 50 Kilo leichter.<br />
Als Antriebsquellen dienen<br />
weiterhin E-Motor<br />
(60 kW) und Benziner<br />
– aber mit reduziertem<br />
Gummibandeffekt.<br />
Auch im Interieur hat<br />
Toyota gründlich renoviert.<br />
So fallen die Cockpitlinien<br />
harmonischer<br />
aus, und in der Mittelkonsole<br />
sitzt nun der<br />
große Touchscreen des<br />
jüngsten, webbasierten<br />
Infotainment-Systems.<br />
Vom mittig platzierten<br />
Digitaltacho konnten<br />
sich die Japaner aber<br />
nicht verabschieden.<br />
◀ Modell <strong>2015</strong><br />
-FAZIT<br />
Da der Prius der vierten Generation zu kaum höheren Preisen ein<br />
besseres Fahrverhalten sowie einen verfeinerten Antriebsstrang<br />
bietet, lohnt es sich, auf ihn zu warten. Wer schlicht einen<br />
günstigen Hybrid sucht, fährt aber auch mit dem Prius III gut.<br />
HARMONISCHE Linien und das frische<br />
Infotainment-System aus dem<br />
Auris prägen das neue Cockpit<br />
ZUGESPITZTE Leuchten und Linien<br />
kennzeichnen den Prius IV. Sein<br />
Schwerpunkt liegt nun niedriger<br />
14 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
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AM START<br />
Vertrauensvorschuss<br />
Über 30 000 Europäer haben den Astra bereits bestellt, ohne ihn gesehen, geschweige<br />
denn gefahren zu haben. Ein Fehler war dieser MASSEN-BLINDKAUF nicht.<br />
Opel Astra 1.4 Ecoflex DI Turbo • Ab 10. Oktober im Handel<br />
Während auf der IAA<br />
gerade der Kombi<br />
Sports Tourer Premiere<br />
feiert (siehe Seite 11),<br />
wartet der Viertürer zur<br />
ersten Ausfahrt auf uns.<br />
Erste Ausfahrt? Na ja, wir<br />
waren ja schon mit Erlkönigen<br />
unterwegs und<br />
konnten den Neuen auch<br />
schon ungetarnt kennenlernen.<br />
Doch nun sind wir<br />
einen Schritt weiter: Ohne<br />
Täuschfolien außen und<br />
Tarntücher innen wartet<br />
auf uns ein 1.4 Turbo mit<br />
150 PS in Ecoflex-Ausführung.<br />
Vom Normalmodell<br />
unterscheidet sich der<br />
200 Euro teurere Ecoflex<br />
durch eine längere Achsübersetzung,<br />
ein Start-<br />
Stopp-System, 230 statt<br />
245 Newtonmeter<br />
Drehmoment und als Ergebnis<br />
dieser Maßnahmen<br />
0,4 bis 0,5 Liter weniger<br />
Normverbrauch.<br />
Der Vierzylinder gehört<br />
wie nahezu alle Astra-<br />
Benziner zu einer neuen<br />
Motorengeneration, die<br />
sich durch Effizienz und<br />
geringes Gewicht auszeichnen<br />
soll. Überhaupt<br />
das Gewicht: Eine komplett<br />
neue Architektur<br />
ließ die Zentner gegenüber<br />
dem Vorgänger nur<br />
so purzeln und bringt bei<br />
geschrumpften Außenabmessungen<br />
auch mehr<br />
Innenraum. Vor allem in<br />
der zweiten Reihe ist das<br />
spürbar: Auch lange Beine<br />
stoßen nur dann leicht an<br />
die Vordersitzlehne, wenn<br />
dort ein langer Lulatsch<br />
sitzt und es nicht für nötig<br />
hält, eine oder zwei Rasten<br />
vorzurücken. Andere<br />
Neuerungen unterstreichen<br />
die Ambitionen, mit<br />
denen der Astra den Golf<br />
und andere Kompakte ja-<br />
Fotos: Harald Dawo<br />
RUND UM DIE UHR Hilfe bei Pannen oder<br />
sonstigen Fragen verspricht OnStar<br />
GUTES RAUMANGEBOT trotz reduzierter<br />
Abmessungen, kleine Heckscheibe<br />
370 LITER VOLUMEN, aber eine hohe<br />
Ladekante und kein ebener Ladeboden<br />
16 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
gen soll: Matrix-LED-<br />
Scheinwerfer mit blendfreiem<br />
Dauerfernlicht (ab<br />
1150 Euro) gehören dazu,<br />
Assistenzsysteme aller Art<br />
und natürlich das OnStar-<br />
System mit Allzeit-für-Sieda-Auskunfts-<br />
und Hilfeservice<br />
inklusive<br />
WLAN-Hotspot für bis zu<br />
sieben mobile Endgeräte.<br />
Sichtbares Streben nach<br />
erlebbarer Qualität<br />
Doch nun rein in den<br />
Astra. Der Innenraum ist<br />
hochwertig eingerichtet,<br />
das Cockpit hat viele<br />
Knöpfe und Tasten verloren<br />
und wirkt klar. Chromrahmen<br />
und präzise klickende<br />
Drehregler unterstreichen<br />
das Streben<br />
nach erlebbarer Qualität<br />
ebenso wie das schnelle<br />
Navigationssystem und<br />
der hochauflösende<br />
Touchscreen. Die Bedienung<br />
der vielen Funktionen<br />
und Anzeigeoptionen<br />
gelingt nicht immer<br />
intuitiv, scheint aber lernbar.<br />
Der Leichtmetallmotor<br />
geht schon bei niedrigen<br />
Drehzahlen mit hellem<br />
Klang wach zur Sache. Im<br />
meistgenutzten Bereich<br />
zwischen 1500 und 4500<br />
Umdrehungen läuft er leise<br />
und geschmeidig. Unter<br />
Last wird der Klang<br />
aber spätestens bei 5000<br />
Umdrehungen dröhnig<br />
und Vibrationen kommen<br />
auf. Lustvoll oder gar explosiv<br />
dreht der Langhuber<br />
nicht hoch. Die lange<br />
Übersetzung der Ecoflex-<br />
Variante und die drehzahlsenkende<br />
Abstufung<br />
der Gänge, die sich manierlich,<br />
aber nicht erwähnenswert<br />
leichtgängig<br />
wechseln lassen,<br />
wirken eher sedierend als<br />
aufputschend.<br />
Wie es um den Geräuschkomfort<br />
bei Eilfahrt steht,<br />
müssen wir später beurteilen,<br />
denn jenseits der<br />
130 km/h drohten auf der<br />
Kennenlern-Fahrt Bußgelder.<br />
Bis hierhin jedenfalls<br />
ist dieser Astra ein<br />
auffallend leises Auto, bei<br />
dem dezente Windgeräusche<br />
den Motor komplett<br />
übertönen.<br />
Gelungener Komfort,<br />
leichtfüßiges Handling<br />
Dass der Astra mangels<br />
Nachfrage beim Vormodell<br />
auf optionale Adaptivdämpfer<br />
verzichtet,<br />
scheint verschmerzbar.<br />
Das Standardfahrwerk erlaubt<br />
sich keine üblen<br />
Knüffe oder Rumpler, sondern<br />
gefällt mit Geschmeidigkeit<br />
ohne Wippen<br />
und Wanken.<br />
Auch tiefere Schlaglöcher<br />
bringen es nicht aus der<br />
Contenance. Geführt durch<br />
die sehr leichtgängige, um<br />
die Mittellage fast spitz ansprechende<br />
Lenkung, lässt<br />
sich der Fronttriebler auch<br />
frech durch Kurven prügeln,<br />
bis das ESP sanft eingreift.<br />
Wie es um die Fahrsicherheit<br />
bestellt ist, kann<br />
jedoch nur ein Test zeigen.<br />
Der erste Eindruck jedenfalls<br />
ist sehr positiv. Qualitätseindruck<br />
und Komfort,<br />
Raumangebot, Sicherheits-<br />
und Multimedia-<br />
Ausstattung sowie die<br />
Preise wirken konkurrenzfähig.<br />
Der Vertrauensvorschuss<br />
war verdient.<br />
Michael Harnischfeger<br />
LANDSTRASSEN-SWING macht Spaß dank präziser Lenkung und leichtfüßigem<br />
Wesen. Scheinwerfer auf Wunsch mit LED-Matrix-Licht<br />
ANGENEHMERE MATERIALIEN und Verarbeitungs-Finesse im Cockpit. Die Knöpfchenflut<br />
ist nun passé, Handy-Apps erscheinen auch im Bordmonitor (Mitte rechts)<br />
MASSAGE und einen kühlen<br />
Rücken bieten die aufpreispflichtigen<br />
Sitze: gut<br />
für die Langstrecke<br />
DATEN<br />
OPEL ASTRA 1.4 ECOFLEX<br />
DI TURBO<br />
Grundpreis<br />
22560 Euro<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Steuerkette<br />
Hubraum 1399 cm 3<br />
Leistung 110 kW/150 PS<br />
bei Drehzahl<br />
5000/min<br />
max. Drehmoment 230 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
2000/min<br />
Vorderradantrieb,<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4370 mm<br />
Breite<br />
1809 mm<br />
Höhe<br />
1485 mm<br />
Radstand<br />
2662 mm<br />
Tankinhalt<br />
48 Liter<br />
Kofferraum 370–1<strong>21</strong>0 Liter<br />
Leergewicht<br />
1278 kg<br />
Zuladung<br />
537 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 620/1410 kg<br />
Serienbereifung 205/55 R 16 V<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
0–100 km/h 8,5 s<br />
Höchstgeschwindigkeit <strong>21</strong>5 km/h<br />
Normverbrauch 4,9 Liter S<br />
CO2-Ausstoß<br />
114 g/km<br />
-FAZIT<br />
Der neue Astra zeigt nicht<br />
nur Engagement, sondern<br />
auch Klasse. Die Jagd auf<br />
Golf & Co. wird spannend –<br />
mehr dazu demnächst.<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 17
AM START<br />
Mercedes A-Klasse • Ab 26. September im Handel<br />
A wie adaptiv<br />
Äußerlich kaum verändert, soll die geliftete Mercedes A-Klasse mit neuem Adaptivfahrwerk<br />
spürbar komfortabler werden. Wir fuhren den A 220 d rund um Dresden.<br />
MONITOR<br />
Das Display wuchs<br />
von sieben auf acht<br />
Zoll Diagonale und<br />
informiert über die<br />
Einstellungen der<br />
Fahrmodi (unten)<br />
CONNECT ME Über<br />
eine Handy-App<br />
kann die A-Klasse<br />
auf- und zugeschlossen<br />
sowie ihr Standort<br />
ermittelt werden<br />
Fotos: Arturo Rivas<br />
Ein subtiler Hinweis auf<br />
die Rückkehr zu alten<br />
Tugenden? Dieselmodelle<br />
tragen bei Mercedes kein<br />
„CDI“ oder „Bluetec“ mehr<br />
am Heck, sondern nur<br />
noch ein schlichtes „d“ –<br />
wie in den guten alten<br />
Vorkammer-Zeiten, als ein<br />
Benz gern gemütlich sein<br />
durfte und nicht mit seinen<br />
Konkurrenten um die<br />
Wette wedeln musste.<br />
Dass man es bei der Abstimmung<br />
der 2012 vorgestellten<br />
A-Klasse übertrieben<br />
hat, weiß<br />
Mercedes inzwischen<br />
selbst. Aus diesem Grund<br />
wurde das Fahrwerk bei<br />
der Modellpflege komfortabler<br />
ausgelegt, zudem<br />
stehen adaptive Dämpfer<br />
zur Wahl (1238 Euro), deren<br />
Härtegrad sich regulieren<br />
lässt.<br />
Sensible Federung<br />
Den silbernen Dynamic-<br />
Select-Schalter unseres A<br />
220 Diesel daher gleich<br />
mal auf Comfort gestellt<br />
– und los. Was sofort auffällt:<br />
Auf Querfugen und<br />
Frostaufbrüche spricht die<br />
neue Federung sehr sensibel<br />
an, ohne weich zu<br />
wirken. Selbst den starken<br />
Anregungen tiefer<br />
Schlaglöcher nimmt sie<br />
die Spitzen, wodurch üble<br />
Rüttelpisten erträglich<br />
werden. Möglich wurde<br />
der Komfortgewinn unter<br />
anderem durch elektronisch<br />
gesteuerte Ventile<br />
in den Dämpfern, die den<br />
Öldurchfluss und damit<br />
die Härte regulieren.<br />
Die Vorauswahl wird jedoch<br />
überstimmt, sobald<br />
Sensoren heftige Aufbaubewegungen<br />
oder Gierraten<br />
melden. In solchen<br />
Momenten stellt die Elektronik<br />
auf hart, um dem<br />
Fahrer die Kontrolle zu erleichtern.<br />
Derartige Situationen<br />
bleiben uns im<br />
Dresdner Umland, wo<br />
Mercedes erstmals Journalisten<br />
ans Steuer der<br />
neuen A-Klasse lässt, aber<br />
erspart. Wir genießen daher<br />
die kurvigen Landstraßen,<br />
denen wir dank<br />
gefühlvoller, nicht übertrieben<br />
spitz ausgelegter<br />
Lenkung präzise folgen,<br />
und freuen uns über den<br />
stabilen Geradeauslauf<br />
auf der Autobahn sowie<br />
den durchzugskräftigen<br />
177-PS-Diesel, der keine<br />
Mühe mit dem A hat.<br />
Das grobe Abrollen über<br />
sächsisches Kopfsteinpflaster<br />
ist hingegen den<br />
mächtigen 18-Zoll-Rädern<br />
geschuldet. Kleinere Räder<br />
dürften den Komfort<br />
daher weiter erhöhen.<br />
Prägnante Fahrmodi<br />
Was ebenso auffällt, ist,<br />
wie stark die Fahrmodi<br />
den Charakter des ganzen<br />
Autos beeinflussen: Im<br />
Sport-Modus spricht der<br />
2,1-Liter-Diesel wesentlich<br />
motivierter auf Gaspedalbewegungen<br />
an,<br />
während die Servolenkung<br />
ihre Unterstützung<br />
zurückfährt.<br />
Ansonsten halten sich die<br />
Änderungen in Grenzen:<br />
Die neuen Schürzen und<br />
Lampen-Designs (vorn<br />
mit LED- statt Xenon-<br />
18 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
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kennzeichnen die Modellpflege<br />
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Ersparnis<br />
SPORTSITZE mit<br />
integrierten Kopfstützen<br />
und zweifarbigem<br />
Leder<br />
Licht als Option) dürften<br />
nur Experten auffallen,<br />
ebenso der größere Monitor.<br />
Der neue Basisbenziner<br />
mit 102 PS im A 160<br />
reduziert den Einstandspreis<br />
auf 23 746 Euro.<br />
Platzangebot und Übersichtlichkeit<br />
bleiben jedoch<br />
auf bescheidenem<br />
Niveau, was dem Absatz<br />
der AKlasse jedoch nicht<br />
geschadet hat: Im Vergleich<br />
zum pragmatischen<br />
Vorgänger legte der Baby<br />
Benz um 60 Prozent zu.<br />
Ein komplettes Zurück zu<br />
alten Tugenden wird es<br />
also trotz „d“ am Heck<br />
nicht geben. Dirk Gulde<br />
GEPÄCKRAUM<br />
Der schmale Kofferraumausschnitt<br />
erschwert<br />
die Beladung<br />
DATEN<br />
MERCEDES A 220 d<br />
Preis<br />
34647 Euro<br />
ANTRIEB<br />
ReihenvierzylinderDieselmotor,<br />
vorn quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Steuerkette<br />
Hubraum <strong>21</strong>43 cm 3<br />
Leistung 130 kW/177 PS<br />
bei Drehzahl<br />
3600/min<br />
max. Drehmoment 350 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1400/min<br />
Vorderradantrieb, Siebengang<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4292 mm<br />
Breite<br />
1780 mm<br />
Höhe<br />
1433 mm<br />
Radstand<br />
2699 mm<br />
Tankinhalt<br />
50 Liter<br />
Kofferraum 341–1157 Liter<br />
Leergewicht<br />
1485 kg<br />
Zuladung<br />
525 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 740/1500 kg<br />
Serienbereifung 225/45 R 17 W<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
0–100 km/h 7,5 s<br />
Spitze<br />
224 km/h<br />
Normverbrauch 4,1 Liter D<br />
CO 2<br />
Ausstoß<br />
107 g/km<br />
-FAZIT<br />
Mit der komfortableren Abstimmung<br />
wurde eine der<br />
Hauptschwächen beseitigt.<br />
Die A-Klasse federt jetzt wie<br />
ein echter Mercedes.<br />
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Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302.<br />
Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und<br />
Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />
Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> als leistender Unternehmer.<br />
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FAHRVERGLEICH<br />
Audi A4 und VW Passat<br />
Bis ins<br />
Detail<br />
Audis neues Mittelklassemodell hat sich um<br />
ein paar Monate verspätet. Es gab da noch<br />
ein paar Details zu perfektionieren. Aber<br />
IST DER NEUE A4 NUN DER MASSSTAB<br />
in seiner Klasse? Dazu trifft er im ersten Vergleich<br />
direkt auf seinen alten Weggefährten<br />
und Konzernkollegen – na, eher Konzernrivalen<br />
–, den VW Passat.<br />
Fotos: Achim Hartmann<br />
22 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Wie schaut es wohl<br />
beim A4 zu Hause<br />
aus? Sehr aufgeräumt<br />
wohl, mit großem Flachbildfernseher.<br />
Statt einer<br />
CD-Sammlung perlen<br />
Streaming-Titellisten aus<br />
Lautsprechern. In der<br />
Küche gibt es einen Zentralherd<br />
mit Induktionsplatten,<br />
im Garten illuminieren<br />
LED-Solarleuchten<br />
den Weg zum Geräteschuppen,<br />
in dem sich<br />
ein autonom schnippelnder<br />
Rasenmäher ausruht.<br />
Wie wir darauf kommen:<br />
Wir hatten Zeit zu überlegen,<br />
schließlich hat es<br />
länger gedauert mit dem<br />
A4. Die Wartezeit seit<br />
letztem Herbst haben wir<br />
mit allem gefüllt, was es<br />
an Geschichten gibt: Wir<br />
zeigten Details, standen<br />
neben dem Auto, saßen<br />
drin, fuhren mit. Bevor es<br />
aber zu einer Homestory<br />
beim A4 kommt, ergibt<br />
sich die Gelegenheit, mit<br />
ihm zu fahren. So richtig<br />
selber und mit dem Passat<br />
noch dazu.<br />
Er und der A4 sind seit 42<br />
Jahren eng verwandte<br />
und besonders heftige<br />
Rivalen. Mitunter nutzten<br />
sie gar dieselbe Plattform<br />
(1973 bis 1986 und 1996<br />
bis 2001). Während der<br />
A4 den Motor schon<br />
längs trug, als er vor 43<br />
Jahren, acht Generationen<br />
und 12 Millionen<br />
Exemplaren startete,<br />
wechselte der Passat von<br />
längs auf quer auf längs<br />
und wieder auf quer. In<br />
der aktuellen Generation<br />
acht baut er auf dem<br />
Querbaukasten des Konzerns<br />
auf. Dagegen nutzt<br />
der A4 als zweiter Audi<br />
nach dem Q7 die Evo-<br />
Version des Modularen<br />
Längsbaukastens.<br />
Dass man dem A4 seine<br />
Neuigkeit nicht direkt ansieht,<br />
liegt am dezenten<br />
Design. Und daran, dass<br />
der echte Fortschritt bei<br />
ihm im Detail liegt. Und<br />
zwar in jedem. Für jedes<br />
gibt es eine ingeniöse Erklärung<br />
– von den Kühlerjalousien,<br />
die beitragen,<br />
den Luftwiderstandsbeiwert<br />
auf 0,2335<br />
zu senken, bis zur Kofferraummatte<br />
mit Leicht-<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 23
FAHRVERGLEICH<br />
Audi A4 und VW Passat<br />
AUDI A4<br />
VW PASSAT<br />
KÜNFTIG KOMFOR-<br />
TABEL Wenn der A4<br />
im November startet,<br />
hat er optional<br />
ein adaptives Komfortfahrwerk,<br />
das<br />
endlich wirklich<br />
komfortabel ist. Die<br />
Digitalinstrumente<br />
kosten 500 Euro<br />
ANGENEHM ADAP-<br />
TIEREN Beim Passat<br />
gibt es nur ein Adaptivfahrwerk<br />
statt<br />
zwei wie beim Audi.<br />
Digitalinstrumente<br />
mit einblendbarer<br />
Navi-Karte gibt es<br />
für den Highline für<br />
505 Euro<br />
VOLLENDET VEREDELT<br />
Schau dich um: Nichts im<br />
A4 sieht auch nur preiswert<br />
aus, alles hochwertig<br />
und enorm solide<br />
MINIMALES MINUS<br />
Sie wissen genau, was<br />
sie tun in WOB und IN.<br />
Der Passat ist minimal<br />
weniger hochwertig<br />
wabenstruktur, die zu den<br />
130 Kilo Gewichtsersparnis<br />
0,2 Kilo beiträgt.<br />
Dass der Passat der<br />
Werksangabe nach trotz<br />
üppigerer Abmessungen<br />
30 Kilo weniger wiegt,<br />
liegt auch an der reichhaltigeren<br />
Serienausstattung<br />
des Audi. Der bringt Nettigkeiten<br />
wie MMI-Radio,<br />
Klimaautomatik und<br />
Xenon-Scheinwerfer<br />
ebenso grundsätzlich mit<br />
wie eine besonders intensive<br />
Geräuschdämmung.<br />
Wir könnten noch aufzählen,<br />
was es an Extras gibt<br />
(fast alles) und was das<br />
Info tainment des A4 an<br />
Konnektivität auffährt<br />
(wirklich alles). Aber wir<br />
klappen die Preislistenwälzer<br />
zu, schalten die<br />
Radios aus. Wir sind zum<br />
Fahren da.<br />
A4: gewachsen, aber<br />
kompakt geblieben<br />
Obwohl er nun vor allem<br />
im Fond deutlich mehr<br />
Platz bietet, wirkt der A4<br />
innen noch immer angenehm<br />
kompakt, integriert<br />
Fahrer und Beifahrer tiefer<br />
ins Auto als der raumfülligere<br />
Passat. Startknopf.<br />
Dass daraufhin der neue<br />
Zweiliter-Turbobenziner<br />
loslegt, zeigt sich nur am<br />
Hochzucken des digitalen<br />
Drehzahlmessers, dessen<br />
Angabe 60-mal pro Sekunde<br />
berechnet wird.<br />
Der Vierzylinder im A4<br />
nutzt ein besonders effizientes<br />
Brennverfahren, bei<br />
dem per variabler Ventilsteuerung<br />
je nach Lastzustand<br />
die Kompressionsoder<br />
Expansionsphase<br />
verändert werden kann.<br />
Nach einem winzigen Anfahrzögern<br />
legt der 190<br />
PS starke Vierzylinder<br />
energisch los, wobei das<br />
Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
gern auf<br />
die wuchtige Durchzugskraft<br />
vertraut. Drehen<br />
kann der Motor dennoch,<br />
bleibt auch dann immer<br />
kultiviert.<br />
Im Gegensatz zum A4<br />
treibt den Passat weiterhin<br />
der bisherige 1,8-Liter-Turbobenziner<br />
an –<br />
180 PS stark, immer<br />
durchzugsentschlossen<br />
24 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
SIMPLY CLEVER<br />
ERFOLG<br />
AN BORD.<br />
ŠKODA freut sich über die dreifache Wahl zum Familienauto des Jahres <strong>2015</strong>.<br />
Zufriedene Gesichter auf Vorder- und Rücksitzen haben es möglich gemacht: Der ŠKODA Fabia Combi, Octavia<br />
Combi und Superb Combi gehören zu den Gewinnern.* Die Leser der <strong>AUTOStraßenverkehr</strong> haben alle drei<br />
Modelle mit einem ganz besonderen Feature ausgestattet: dem Titel „Familienauto des Jahres”. Dafür möchten<br />
wir uns bei allen bedanken, die uns aufs Siegertreppchen gewählt haben. Es freut uns sehr, dass neben viel<br />
Platz und Sicherheit nun auch diese sympathische Auszeichnung in jedem unserer familienfreundlichen Fahrzeuge<br />
mitfährt. Entdecken Sie selbst bei einer Probefahrt, welcher unserer Siegertypen am besten in Ihre<br />
Familie passt. Weitere Informationen bei Ihrem ŠKODA Partner, unter 0800/99 88 999 oder skoda-auto.de<br />
Kraftstoffverbrauch für alle verfügbaren Motoren in l/100 km, innerorts: 13,1–5,2 außerorts: 7,1–3,6; kombiniert:<br />
9,4–4,3. CO 2<br />
-Emissionen kombiniert: <strong>21</strong>7–110 g/km (gemäß VO (EG) Nr.715/2007). Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />
*Fabia Combi (Kategorie bis 15.000 Euro), Octavia Combi (Kategorie 15.000–20.000 Euro), Superb Combi (Kategorie 25.000–30.000 Euro). Siehe Berichterstattung in diesem <strong>Heft</strong>.
FAHRVERGLEICH<br />
Audi A4 und VW Passat<br />
KOMBI? KOMMT! Ebenfalls im November<br />
startet der A4 Avant. Aufpreis: 1850 Euro<br />
VW PASSAT<br />
AUDI A4<br />
und drehbegabt. Auch<br />
hier kümmert sich die Siebener-Doppelkupplungsbox<br />
um nahtlose, treffsichere<br />
Gangwechsel.<br />
Ladevolumen<br />
586/1152 l<br />
QUER BRINGT MEHR Quermotor und 4,1 Zentimeter<br />
mehr Länge schaffen viel Platz im Passat<br />
DATEN IM VERGLEICH<br />
AUDI A4 2.0 TFSI VW PASSAT 1.8 TSI<br />
Preis37 350 Euro 34225 Euro<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Benzinmotor , vorn<br />
längs , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Turbo , DI,<br />
Steuerkette<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Benzinmotor , vorn<br />
quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Turbo , DI ,<br />
Steuerkette<br />
Hubraum1984 cm 3 1798 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
140 kW /190 PS<br />
4200/min<br />
132 kW /180 PS<br />
5100/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
320 Nm<br />
1450/min<br />
250 Nm<br />
1250/min<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb,<br />
Siebengang-DKG<br />
Vorderradantrieb,<br />
Siebengang-DKG<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
Breite<br />
Höhe<br />
4726 mm<br />
1842 mm<br />
1427 mm<br />
4767 mm<br />
1832 mm<br />
1456 mm<br />
Ladevolumen<br />
480/965 l<br />
ZUR GENÜGE Der A4 trägt den Motor längs, hat<br />
nun 2,3 cm mehr Knieraum. Und genug Laderaum<br />
AUDI A4 2.0 TFSI<br />
VW PASSAT 1.8 TSI<br />
KAROSSERIE<br />
Radstand2820 mm 2791 mm<br />
Kofferraum480–965 Liter 586 –1152 Liter<br />
Tankinhalt 54 Liter 66 Liter<br />
Leergewicht 1480 kg 1480 kg<br />
Zuladung 505 kg 550 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst740 /1700 kg 740 /1800 kg<br />
Serienbereifung225/50 R 17 Y<strong>21</strong>5/60 R 16 V<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 7,3 s 7,9 s<br />
Höchstgeschwindigk. 240 km/h 232 km/h<br />
Normverbrauch5,1 Liter S 5,7 Liter S<br />
CO 2<br />
-Ausstoß116 g/km 129 g/km<br />
-FAZIT<br />
Die härtesten Gegner konstruiert sich der VW-Konzern am liebsten selbst. Der A4 ist ein geradezu durchperfektioniertes<br />
Auto mit brillantem Antrieb, feinem Komfort und hervorragender Verarbeitung. Dass er ein bisschen weniger<br />
hochwertig und komfortabel ist, macht der Passat locker mit mehr Platz und günstigeren Preisen wett.<br />
Handling plus Komfort?<br />
Doch, das geht jetzt<br />
Zu Recht gilt der Passat<br />
als Fortsetzung des Golf<br />
GTI für Kindergeldberechtigte.<br />
Er biegt präzise,<br />
schnell, neutral und sicher<br />
um Kurven, bietet sehr<br />
gute Rückmeldung in der<br />
exakten Lenkung. Nur:<br />
Der A4 kurvt ein klein<br />
bisschen präziser, neutraler,<br />
sicherer, meldet ein<br />
wenig exakter zurück –<br />
bleibt aber hinter der Präsenz<br />
und Exaktheit eines<br />
BMW Dreier zurück.<br />
Dafür haben die Audi-<br />
Techniker den A4 nun<br />
komfortabler abgestimmt.<br />
Für je 980 Euro<br />
stehen zwei adaptive<br />
Fahrwerke zur Wahl. Und<br />
während das dynamisch<br />
abgestimmte Unebenheiten<br />
ordentlich wegfiltert,<br />
steckt der A4 mit<br />
Komfort-Set-up selbst fiese<br />
Stöße sanft weg, lässt<br />
dennoch das Wanken<br />
sein. Für den Passat gibt<br />
es eine Adaptiv-Variante.<br />
Die federt auf Sport deutlich<br />
strammer, wankt im<br />
flauschigen Comfort-Modus<br />
etwas mehr.<br />
Ein bisschen, etwas, ein<br />
wenig: Es sind nur Details,<br />
die den sehr guten Passat<br />
vom teureren Audi A4<br />
trennen, der sich so einen<br />
kleinen Vorteil sichert. Es<br />
ist der Vorsprung durch<br />
Perfektion. Sebastian Renz<br />
26 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Road-Star unter den Roadstern.<br />
25 Jahre Mazda MX-5.<br />
Er ist der Purist und der Pionier unter den modernen Roadstern. Für seine<br />
Fans ist er seit jeher der Inbegrif für Fahrspaß. auto motor und sport widmet<br />
dem MX-5 und seinen Fans diese Sonderedition. Ab 11.9. im Handel oder<br />
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VERGLEICHSTEST<br />
BMW Zweier Gran Tourer, Ford Grand C-Max, Opel Zafira Tourer, VW Touran<br />
Klappkame<br />
28 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
aden<br />
klappen<br />
Sie sind die Variabilitätskönige und Laderaumchefs.<br />
Es gibt sie fünf- und siebensitzig – die<br />
KOMPAKTEN VANS. Neu unter ihnen: die<br />
zweite Generation des VW Touran. Er trifft<br />
im Vergleichstest auf den BMW Zweier Gran<br />
Tourer, den Ford Grand C-Max sowie den Opel<br />
Zafira Tourer. Mit welchem von den vieren<br />
Transportaufgaben am besten?<br />
Die Erfolgreichen sind<br />
nicht immer zu beneiden.<br />
Sie werden zwar<br />
geliebt, sind häufig aber<br />
auch Zielscheibe von<br />
Neid und Missgunst. Mit<br />
dieser Ambivalenz müssen<br />
Verkaufsstars wie der<br />
VW Touran klarkommen.<br />
In der zweiten Generation<br />
trifft er als 1.4 TSI die<br />
Konkurrenten BMW<br />
<strong>21</strong>8i Gran Tourer,<br />
Ford Grand C-Max<br />
1.5 Ecoboost und<br />
Opel Zafira Tourer<br />
1.4 Turbo. Alle vier Variabilitätskönige<br />
und Laderaumchefs<br />
gibt es optional<br />
als Siebensitzer.<br />
Was beim Bestseller aus<br />
Wolfsburg häufig bekrittelt<br />
wurde? Sein recht<br />
schlichter Look. Doch der<br />
hat praktische Gründe,<br />
weshalb ihn auch die<br />
zweite Generation pflegt.<br />
Das eckige Design sorgt<br />
für die beste Übersichtlichkeit<br />
und das größte<br />
Raumangebot – selbst in<br />
Reihe zwei. Dort lassen<br />
sich die drei Einzelsitze<br />
separat um rund 20 Zentimeter<br />
in Längsrichtung<br />
verschieben. Erstmals<br />
sind die äußeren Plätze<br />
im Fond gegen Aufpreis<br />
beheizbar, und dank Dreizonen-Klimaautomatik<br />
können die Passagiere die<br />
Temperatur der Klimaanlage<br />
hier selbst regulieren.<br />
Ab Comfortline<br />
klappt auch die Beifahrersitzlehne<br />
serienmäßig<br />
flach nach vorn. Bei siebenfacher<br />
Besetzung<br />
fasst der VW immer noch<br />
137, als Fünfsitzer 743 Liter<br />
und bei umgeklappten<br />
Rücksitzlehnen bis zu<br />
1980 Liter.<br />
Wer maximalen Laderaum<br />
benötigt, kann die Gepäckraumabdeckung<br />
ausklinken<br />
und unter dem<br />
Ladeboden verstauen.<br />
Ebenfalls praktisch ist die<br />
herausnehmbare Kofferraumbeleuchtung,<br />
die<br />
sich als Taschenlampe<br />
nutzen lässt. Daneben<br />
gibt es viele Ablagen, Fächer<br />
und Schubladen unter<br />
den Vordersitzen sowie<br />
ein Gepäcknetz im<br />
Beifahrerfußraum und<br />
Einstecktaschen an der<br />
Oberkante der Vordersitz-Rückenlehnen.<br />
Touran mit überragendem<br />
Fahrkomfort<br />
Doch erst der Fahrkomfort<br />
offenbart den größten<br />
Unterschied zu den<br />
Konkurrenten. Unebenheiten<br />
verschwinden so<br />
gekonnt in den optionalen<br />
Adaptivdämpfern,<br />
dass häufig nur das Abrollgeräusch<br />
bleibt. Als<br />
hätte man es nicht bereits<br />
geahnt, erlaubt sich der<br />
VW auch im Sicherheitskapitel<br />
keine Schwächen,<br />
wird lediglich beim<br />
Bremswert aus Tempo<br />
100 vom Opel und vom<br />
BMW übertroffen. BMW<br />
und Van? Ja, mit dem<br />
Zweier Gran Tourer wagt<br />
sich BMW auf neues Terrain:<br />
Frontantrieb, Hochdach-Silhouette.<br />
Als Einziger<br />
im Vergleichstest<br />
tritt der Zweier-Van mit<br />
einem Dreizylinder an.<br />
Damit ist er zwar kein<br />
Ausbund an Temperament,<br />
aber sparsam.<br />
Ohnehin hat er es nicht zu<br />
sehr mit der Dynamik: Im<br />
Gegensatz zum kleinen<br />
Bruder Active Tourer<br />
wankt er in Kurven spürbar.<br />
Unverständlicherweise<br />
setzen die Konstrukteure<br />
auf Härte – der<br />
Testwagen besitzt keine<br />
Verstelldämpfer und ist<br />
sehr straff; Aufbau und<br />
Passagiere kommen nie<br />
zur Ruhe. Das zieht Abzüge<br />
bei der Federung nach<br />
sich. Wenig zu meckern<br />
gibt es dagegen an der<br />
Ausgestaltung des Innenraumes.<br />
Erst im unteren<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 29
VERGLEICHSTEST<br />
BMW Zweier Gran Tourer, Ford Grand C-Max, Opel Zafira Tourer, VW Touran<br />
BMW ZWEIER GRAN TOURER<br />
DIE SET-UP-TASTE<br />
bietet einen<br />
Sport-Modus, der<br />
die Kennung von<br />
Lenkung und Gaspedal<br />
verändert,<br />
nicht jedoch die<br />
Härte der Stoßdämpfer<br />
(Standardfahrwerk)<br />
VERZIERUNGEN<br />
Gegen Aufpreis lässt sich<br />
das Armaturenbrett mit<br />
Einlagen aus Aluminium<br />
verschönern<br />
FORD GRAND C-MAX<br />
SCHIEBETÜREN<br />
bietet nur der<br />
Grand C-Max. Sie<br />
erleichtern den Zuund<br />
Ausstieg in engen<br />
Parklücken.<br />
Die Rücksitze lassen<br />
sich mit wenigen<br />
Handgriffen<br />
längs verschieben<br />
Fotos: Arturo Rivas<br />
VERARBEITUNG<br />
Die Kunststoffe sind teilweise<br />
unpräzise zusammengesetzt,<br />
was sich in<br />
größeren Fugen äußert<br />
30 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Bereich der Verkleidung<br />
findet sich einfacher<br />
Kunststoff. Das Armaturenbrett<br />
ziert ein (optionales)<br />
Metallpaneel, und<br />
der Kofferraum ist fein<br />
ausgekleidet.<br />
Der Radstand wurde im<br />
Vergleich zum kleineren<br />
Active Tourer um elf Zentimeter<br />
verlängert; so finden<br />
zwei Erwachsene im<br />
Fond genug Fußraum vor.<br />
Ein Dritter zwischen ihnen<br />
sitzt allerdings wie<br />
auf einem Büßerbänkchen:<br />
Der Mittelsitz ist<br />
schmal und für Erwachsene<br />
eine Zumutung.<br />
BMW mit praktischer<br />
Fernentriegelung<br />
Nicht nur in die einfache<br />
Bedienung haben die Ingenieure<br />
viel Mühe gesteckt,<br />
sondern auch in<br />
das Laderaumrollo: Häufig<br />
eine fummelige Angelegenheit,<br />
lässt es sich<br />
beim Gran Tourer leicht<br />
entriegeln und anschließend<br />
unter dem doppelten<br />
Ladeboden wegpacken.<br />
Dahinter befindet sich eine<br />
Wanne zum Verstauen<br />
von Kleinkram. Verzurr-<br />
Ösen und Haken zum Befestigen<br />
von Einkaufstaschen<br />
komplettieren den<br />
Kofferraum. Einzigartig im<br />
Vergleichstest sind die<br />
Fernentriegelungen an<br />
den Laderaumseiten; damit<br />
lassen sich die Rücksitzlehnen<br />
vom Kofferraum<br />
aus einzeln<br />
vorklappen. Anders als<br />
bei Opel und VW können<br />
die Sitzflächen aber lediglich<br />
im Verhältnis 60 : 40<br />
längs verschoben werden.<br />
Wie der BMW tritt auch<br />
der Ford mit konventionellen<br />
Stoßdämpfern an<br />
– doch diese sind gekonnter<br />
abgestimmt. Die Federung<br />
zeigt sich zwar<br />
grundsätzlich straff, gibt<br />
Stöße aber erst bei starker<br />
Beladung weiter und verhindert<br />
dennoch unangenehme<br />
Seitenneigung in<br />
Kurven. In Verbindung<br />
mit der angenehm direkten<br />
Lenkung saust der<br />
C-Max erfrischend quirlig<br />
über Land und bietet auf<br />
Fernstraßen dennoch je-<br />
DATEN IM VERGLEICH<br />
ANTRIEB<br />
Motor<br />
BMW <strong>21</strong>8i GRAN TOURER<br />
ADVANTAGE<br />
Reihendreizylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile<br />
pro Zylinder, Turbo, DI,<br />
Steuerkette<br />
FORD GRAND C-MAX<br />
1.5 ECOBOOST<br />
TITANIUM<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile<br />
pro Zylinder, Turbo, DI,<br />
Zahnriemen<br />
OPEL ZAFIRA TOURER<br />
1.4 TURBO ECOFLEX<br />
EDITION<br />
VW TOURAN<br />
1.4 TSI<br />
HIGHLINE<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer , vier Ventile<br />
pro Zylinder, Turbo, Steuerkette<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile<br />
pro Zylinder, Turbo, DI,<br />
Zahnriemen<br />
Hubraum 1499 cm 3 1499 cm 3 1364 cm 3 1395 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
100 kW/136 PS<br />
4400/min<br />
110 kW/150 PS<br />
6000/min<br />
103 kW/140 PS<br />
4900/min<br />
110 kW/150 PS<br />
5000/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
220 Nm<br />
1250/min<br />
240 Nm<br />
1600/min<br />
220 Nm<br />
1850/min<br />
250 Nm<br />
1500/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 205 km/h 202 km/h 202 km/h 209 km/h<br />
CO 2-Ausstoß 119 g/km 144 g/km 144 g/km 125 g/km<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Siebengang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge/Breite/Höhe 4556/1800/1641 mm 4519/1828/1642 mm 4656/1928/1685 mm 4527/1829/1659 mm<br />
Radstand 2780 mm 2788 mm 2760 mm 2791 mm<br />
Tankinhalt 51 Liter 60 Liter 58 Liter 58 Liter<br />
Kofferraum 645–1905 Liter 600–1867 Liter 710–1860 Liter 743–1980 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst 735/1500 kg 735/1300 kg 750/1500 kg 730/1800 kg<br />
Serienbereifung 205/60 R 16 V <strong>21</strong>5/55 R 16 V 225/50 R 17 V 205/60 R 16 V<br />
Testwagenbereifung<br />
Reifentyp<br />
205/55 R 17 W<br />
Michelin<br />
Primacy 3<br />
<strong>21</strong>5/50 R 17 W<br />
Continental<br />
Sport Contact 3<br />
225/50 R 17 V<br />
Bridgestone<br />
Potenza RE050<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0 – 100 km/h 9,7 s 10,6 s 11,2 s 9,8 s<br />
Zwischenspurt<br />
60 – 100 km/h<br />
80 – 120 km/h<br />
5,3 s<br />
7,4 s<br />
5,5 s<br />
6,7 s<br />
6,3 s<br />
8,5 s<br />
225/45 R 18 W<br />
Pirelli<br />
Cinturato P7<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen 36,2 m 37,5 m 36,3 m 36,7 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100 km/h<br />
bei 130 km/h<br />
66 dB(A)<br />
68 dB(A)<br />
65 dB(A)<br />
71 dB(A)<br />
67 dB(A)<br />
70 dB(A)<br />
66 dB(A)<br />
70 dB(A)<br />
Normverbrauch<br />
Testverbrauch<br />
5,1 Liter S<br />
7,1 Liter S<br />
6,3 Liter S<br />
8,6 Liter S<br />
6,1 Liter S<br />
8,3 Liter S<br />
5,4 Liter S<br />
7,6 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 835/645 kg 899/691 kg 946/681 kg 861/648 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
Zuladung<br />
1480 kg<br />
560 kg<br />
1590 kg<br />
605 kg<br />
1627 kg<br />
668 kg<br />
1509 kg<br />
591 kg<br />
Wendekreis links/rechts 11,6/11,7 m 12,4/12,4 m 11,7/11,9 m 11,4/11,4 m<br />
AUSSTATTUNG<br />
Airbags<br />
Kopf vorn und hinten<br />
Seiten vorn/hinten<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Serie<br />
Serie/370 Euro<br />
Klimaanlage/-automatik –/Serie Serie/350 Euro –/Serie –/Serie<br />
Metallic-Lackierung 690 Euro 655 Euro 550 Euro 560 Euro<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis 30 000 Euro 26 750 Euro 26 705 Euro 32 650 Euro<br />
Wertverlust 13000 Euro 12000 Euro 12000 Euro 13800 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 12 % 20 % 20 % 13 %<br />
Finanzierung 2) Jahreszins 2,99 % 0,99 % k. A. 3,90 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
monatliche Rate<br />
6000 Euro<br />
275 Euro<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
6530 Euro<br />
376 Euro<br />
Abgasnorm Euro 6 Euro 6 Euro 6 Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 78 Euro 128 Euro 126 Euro 88 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK 15/23/18 16/17/19 18/17/22 15/20/18<br />
Haftpflicht (50% Prämie) 531 Euro 559 Euro 632 Euro 531 Euro<br />
Teilkasko 576 Euro 287 Euro 287 Euro 436 Euro<br />
Vollkasko (50% Prämie) 877 Euro 978 Euro 1266 Euro 877 Euro<br />
Fixkosten pro Jahr 1486 Euro 1665 Euro 2024 Euro 1496 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust 632/269 Euro 640/306 Euro 667/334 Euro 656/275 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust 50,5/<strong>21</strong>,5 Cent 51,2/25,5 Cent 53,4/26,7 Cent 52,5/22,0 Cent<br />
Ölwechselintervall 30000 km/2 Jahre 20000 km/1 Jahr 30000 km/1 Jahr 30000 km/2 Jahre<br />
Inspektionsintervall 60000 km/4 Jahre 40000 km/2 Jahre 60000 km/2 Jahre 60000 km/4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
Durchrostung<br />
Mobilität<br />
2/3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
2/2 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
2/2 Jahre<br />
12 Jahre<br />
2 Jahre<br />
1)<br />
laut Preisagentur netCar.de – das Internet-Autohaus; 2) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Jahreszins effektiv; 3) Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr).<br />
5,3 s<br />
7,1 s<br />
2/3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 31
VERGLEICHSTEST<br />
BMW Zweier Gran Tourer, Ford Grand C-Max, Opel Zafira Tourer, VW Touran<br />
OPEL ZAFIRA<br />
DIE SPORT-TASTE<br />
strafft die adaptiven<br />
Stoßdämpfer<br />
– allerdings wird<br />
das Fahrwerk<br />
selbst dann nicht<br />
unangenehm hart.<br />
Praktisch: Der Mittelsitz<br />
lässt sich zusammenfalten<br />
LANGE WEGE<br />
Vor allem beim Wechseln<br />
der Gassen fallen die<br />
langen Schaltwege des<br />
Getriebes auf<br />
VW TOURAN<br />
FÜNF FAHRMODI<br />
stehen zur Wahl.<br />
Empfehlenswert<br />
ist Comfort, das<br />
seinem Namen alle<br />
Ehre macht. Die<br />
drei Einzelsitzplätze<br />
im Fond sind<br />
auch auf langen<br />
Strecken bequem<br />
DOPPELKUPPLER<br />
Als Einziger im Vergleichstest<br />
tritt der<br />
Touran mit Doppelkupplungsgetriebe<br />
(DSG) an<br />
32 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
BMW<br />
Innenhöhe v./h. 1070/1010 mm<br />
Innenbreite v./h. 1450/1460 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 520/465 mm<br />
840 mm<br />
650 mm<br />
1641 mm<br />
Ladevolumen<br />
645/1905 l<br />
580 mm<br />
2780 mm<br />
4556 mm<br />
FORD<br />
Innenhöhe v./h. 1060/980 mm<br />
Innenbreite v./h. 1450/1495 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 475/485 mm<br />
845 mm<br />
Ladevolumen<br />
600/1867 l<br />
585 mm<br />
1642 mm<br />
560 mm<br />
2788 mm<br />
4519 mm<br />
OPEL<br />
Innenhöhe v./h. 1050/990 mm<br />
Innenbreite v./h. 1480/1475 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 545/500 mm<br />
810 mm<br />
605 mm<br />
1685 mm<br />
Ladevolumen<br />
710/1860 l<br />
625 mm<br />
2760 mm<br />
4656 mm<br />
VW<br />
Innenhöhe v./h. 1040/980 mm<br />
Innenbreite v./h. 1510/1510 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 520/460 mm<br />
840 mm<br />
610 mm<br />
1659 mm<br />
Ladevolumen<br />
743/1980 l<br />
620 mm<br />
2791 mm<br />
4527 mm<br />
nen Federungskomfort,<br />
der lange Strecken erträglich<br />
macht. So geht Dynamikkompetenz.<br />
Schade, dass Ford in<br />
puncto Verarbeitungsqualität<br />
nicht ähnlich gekonnt<br />
agiert: Teilweise<br />
wirken die Einzelteile des<br />
Armaturenbretts wie provisorisch<br />
zusammengefügt.<br />
Kratzempfindliche<br />
Kunststoffe im Kofferraum<br />
sowie Styropor im Ladefach<br />
hinterlassen keinen<br />
stabilen Eindruck.<br />
Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
im Vergleichstest sind<br />
die hinteren Schiebetüren.<br />
Damit gelingt der Zustieg<br />
zu den Rücksitzen<br />
besonders einfach. Hier<br />
merkt man allerdings<br />
schnell, dass der Ford enger<br />
geschnitten ist als die<br />
Konkurrenten; das spüren<br />
vor allem die Passagiere<br />
der mittleren Reihe.<br />
Erst einen Karabinerhaken<br />
einklinken<br />
Leider sind die Fondstühle<br />
im Ford auf längerer<br />
Strecke nicht sehr<br />
bequem, was ähnlich wie<br />
beim BMW vor allem für<br />
den mittleren Platz gilt.<br />
Wer sich hier niederlässt,<br />
muss einen breiten Karabinerhaken<br />
einklinken,<br />
um den mittleren Gurt<br />
nutzen zu können. Das ist<br />
ähnlich umständlich wie<br />
folgende Tatsache: Nach<br />
dem Umklappen der<br />
Fondreihe muss man erst<br />
eine mitgelieferte stabile<br />
Matte verlegen, wenn<br />
man sein Transportgut<br />
auf einem ebenen Ladeboden<br />
verstauen will. Näher<br />
zusammenrücken wie<br />
im Opel lassen sich die<br />
äußeren Rücksitze auch<br />
nicht, lediglich längs verschieben.<br />
Benötigt man<br />
den mittleren Notplatz<br />
nicht, lässt er sich unterm<br />
rechten äußeren Rücksitz<br />
wegklappen, und eine Art<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 33
VERGLEICHSTEST<br />
BMW Zweier Gran Tourer, Ford Grand C-Max, Opel Zafira Tourer, VW Touran<br />
BMW FORD OPEL<br />
ETWAS KNURRIG läuft der Dreizylinder,<br />
stemmt aber früh viel Drehmoment<br />
SPRITZIG ZEIGT sich der Turbo-Vierzylinder<br />
beim Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h<br />
EHER VERHALTEN beschleunigt der aufgeladene<br />
1,4-Liter und liefert maue Werte<br />
Durchlade entsteht. Oder<br />
ein Gang, um zur dritten<br />
Reihe zu gelangen. Doch<br />
diese optionalen Zusatzstühle<br />
sind nur interessant,<br />
falls der Grand<br />
C-Max als Kindergarten-<br />
Shuttle genutzt werden<br />
soll. Andernfalls kann man<br />
sich die 760 Euro Aufpreis<br />
dafür getrost sparen –<br />
und sich mit dem Fünfsitzer<br />
begnügen.<br />
Der Zafira reist mit dem<br />
sogenannten Lounge-<br />
Sitzsystem im Fond zum<br />
Vergleich an – also mit<br />
drei bequemen Einzelsitzen,<br />
die sich zu zwei Sesseln<br />
plus Mittelarmlehne<br />
zurechtrücken lassen. Das<br />
erfordert zwar kräftiges<br />
Hinlangen, denn die Mimik<br />
geht stramm, doch es<br />
schafft noch mehr Bewegungsfreiheit.<br />
Kein anderer<br />
im Test bietet ähnliche<br />
Kniffe.<br />
Eine Multifunktionskommode<br />
samt Schubladen<br />
zwischen den Vordersitzen,<br />
Staufächer plus<br />
Getränkehalter (optional)<br />
– der Zafira ist ein echter<br />
Praktiker, dem man eben<br />
schlichtere Materialanmutung<br />
und Displays verzeihen<br />
muss. Gleiches gilt<br />
übrigens für die vielen<br />
Knöpfe auf der Mittelkonsole<br />
samt der komplexen<br />
Bedienlogik.<br />
Beim Fahren zeigt der<br />
Opel eine gewisse Bedächtigkeit.<br />
Dennoch<br />
bleibt er trotz seines hohen<br />
Aufbaus einfach beherrschbar<br />
und bietet<br />
nach dem Touran den<br />
zweitbesten Federungskomfort.<br />
Im direkten Vergleich<br />
zum strafferen Ford<br />
hinterlässt er allerdings<br />
einen weniger engagierten<br />
Eindruck.<br />
Hier kann er auch nicht<br />
mit der Lässigkeit des VW<br />
begeistern. Das liegt zum<br />
großen Teil an seinem<br />
Vierzylinder, dessen Turbo<br />
anscheinend im Leistungstief<br />
festsitzt, denn der Zafira<br />
legt beim Gasgeben<br />
ziemlich trantütig los.<br />
Zwar reichen die Fahrleistungen<br />
absolut gesehen<br />
aus, aber um mit Touran<br />
und C-Max mitzuhalten,<br />
muss man fleißig den Motor<br />
drehen und sich durch<br />
die weiten Wege des<br />
Schaltgetriebes mühen.<br />
Im Testergebnis liegt der<br />
VW mit erklecklichem<br />
Vorsprung vorn, hat sich<br />
die Pole-Position mit seinem<br />
riesigen Kofferraum,<br />
dem klassenbesten Federungskomfort,<br />
seinem<br />
laufruhigen und kräftigen<br />
Motor sowie dem einfachen<br />
und effektiven<br />
Fahrverhalten erarbeitet.<br />
Dem Touran folgt der<br />
Gran Tourer, der sein<br />
Komfortmanko mit dem<br />
niedrigsten Verbrauch zumindest<br />
teilweise bei der<br />
Bepunktung ausgleicht.<br />
Unwilliger Vierzylinder<br />
und freudloses Getriebe<br />
Ford und Opel folgen mit<br />
Respektabstand. Beide<br />
zeigen große Lücken bei<br />
den Assistenzsystemen.<br />
Zudem kassiert der Grand<br />
C-Max Abzüge bei der<br />
Qualitätsanmutung und<br />
fällt im Vergleich mit dem<br />
höchsten Verbrauch negativ<br />
auf. Den Zafira Tourer<br />
kosten sein unwilliger<br />
Vier zylinder samt freudlosem<br />
Getriebe und das<br />
etwas bedächtigere Fahrverhalten<br />
weitere Punkte.<br />
Als Einziger unter den vieren<br />
kommt der VW mit<br />
dem Doppelkupplungsgetriebe<br />
(DSG) für 1950<br />
Euro, was ihm als Punkte-<br />
Malus auf den Grundpreis<br />
geschlagen wird.<br />
Der Testwagen kommt als<br />
teurer Highline und ist<br />
noch besser ausgestattet<br />
als der Ford Grand C-Max<br />
in der Toplinie Titanium.<br />
Bei diesem wie übrigens<br />
auch beim BMW müssen<br />
beispielsweise die Dachreling,<br />
beheizbare Vordersitze<br />
sowie die Einparkhilfe<br />
extra bezahlt werden.<br />
34 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
-URTEIL<br />
BMW FORD OPEL VW<br />
VW<br />
PLATZ DA, und zwar in Hülle<br />
und Fülle. Wer viel transportieren<br />
will, sollte sich mit der<br />
Anschaffung eines dieser<br />
Vans beschäftigen<br />
LAUFRUHIG UND kräftig, so wünscht man<br />
sich einen angenehmen Alltagsbegleiter<br />
PLATZ MAX. 40 PUNKTE<br />
35 32 36 37<br />
Seinen minimalen Vorsprung holt der VW vor allem mit seiner üppigen Innenbreite; der Ford ist<br />
in Reihe zwei am knappsten bemessen. Ansonsten fallen BMW und Ford mit ihren etwas weniger<br />
großzügigen Standardkofferräumen auf. Der Grand C-Max darf die geringste Anhängelast ziehen<br />
und der Zafira Tourer am meisten zuladen.<br />
KOMFORT MAX. 60 PUNKTE<br />
37 35 36 41<br />
Keiner federt so ausgewogen und gewissenhaft wie der Touran; er bietet zudem als Einziger eine<br />
Dreizonen-Klimaautomatik. Der Gran Tourer fällt dagegen durch klassenuntypische Härte auf,<br />
bietet aber die besten Sitze sowie die hochwertigste Verarbeitung (der Ford die schlechteste).<br />
Der Innengeräuschpegel liegt bei allen vieren auf ähnlichem Niveau.<br />
HANDHABUNG MAX. 30 PUNKTE<br />
36 32 32 36<br />
Wie alle anderen BMW-Modelle kommt der Gran Tourer mit der klar verständlichen iDrive-Steuerung.<br />
Ähnlich leicht ist nur der VW zu bedienen. Als sehr praktisch erweist sich die Fernentriegelung<br />
der Rücksitzbank beim Gran Tourer. Pfiffig: die herausnehmbare Kofferraumleuchte des<br />
Touran. Beides bringt Extrapunkte bei Funktionalität und Variabilität.<br />
FAHRLEISTUNGEN MAX. 30 PUNKTE<br />
12 13 10 12<br />
Gefühlt könnte der Dreizylinder des BMW entschlossener loslegen – doch die gemessenen Fahrleistungen<br />
gehen in Ordnung. Speziell bei forciertem Autobahntempo fällt der schwere Opel etwas<br />
zurück. Ford und VW wirken kräftig und souverän, wobei der Grand C-Max seinen leichten<br />
Rückstand bis 80 km/h bei höherem Tempo wieder wettmacht.<br />
FAHRVERHALTEN MAX. 60 PUNKTE<br />
44 47 38 50<br />
Fahrspaß zeigt sich in unterschiedlicher Form: BMW und Ford lenken agil in Kurven ein, wobei<br />
der Grand C-Max auf welligen Straßen besser in der Spur bleibt. Der Touran erfreut dagegen mit<br />
seiner unaufgeregten Schnelligkeit, die der Fahrer ohne große Anstrengung auf praktisch jedem<br />
Streckenlayout erzielen kann. Etwas gesetzter wirkt der Opel, bleibt aber stets fahrsicher.<br />
SICHERHEIT MAX. 50 PUNKTE<br />
35 36 36 38<br />
Ein Mindestmaß an modernen Sicherheitshelfern wie Spurhalteassistent, aktives Verzögerungssystem<br />
und Abstandstempomat bieten alle vier Kandidaten. Auch den Bremsanlagen lässt sich<br />
nichts vorwerfen. Der Grand C-Max glänzt mit den meisten Assistenten, der Touran mit den meisten<br />
Airbags, was ihm den Kapitelsieg einbringt.<br />
UMWELT MAX. 30 PUNKTE<br />
20 15 17 19<br />
Seine sehr günstige CO 2<br />
-Einstufung, gepaart mit dem niedrigsten Testverbrauch von 7,1 l/100 km<br />
bringt den BMW hier nach vorn. Im Schnitt einen halben Liter darüber liegt der VW. Opel (8,3<br />
l/100 km) und Ford (8,6 l/100 km) verbrauchen merklich mehr. Zum Ölwechsel-Service müssen<br />
alle nach spätestens 30 000 Kilometern.<br />
TESTERGEBNIS MAX. 300 PUNKTE<br />
Dem BMW fehlen in der<br />
Linie Advantage außerdem<br />
unter anderem noch<br />
der klappbare Beifahrersitz,<br />
das CD-Laufwerk<br />
beim Radio und die beheizbaren<br />
Scheibenwischer.<br />
Immerhin ist er<br />
schon mit Klimaautomatik<br />
und Tempomat ausstaffiert.<br />
Beim Zafira Edition müsste<br />
man das Paket aus<br />
Klimaautomatik, Sitzheizung<br />
und Parkpilot sowie<br />
Regensensor und Gepäckraum-Management<br />
ordern,<br />
um auf ein ähnliches<br />
Ausstattungsniveau<br />
wie beim VW zu kommen.<br />
In der Kostenrechnung<br />
fällt der Opel übrigens<br />
mit den höchsten monatlichen<br />
Unterhaltswerten<br />
auf.<br />
Die Tatsache, dass der<br />
Touran wegen seines<br />
DSG-Malus im Kostenkapitel<br />
Punkte lässt, dampft<br />
seinen deutlichen Vorsprung<br />
nur geringfügig<br />
ein. Unter diesen Kompakten<br />
ist er der beste<br />
Van, wobei seine Adaptivdämpfer<br />
einen neuen<br />
Komfortmaßstab definieren.<br />
Ihm folgt der BMW,<br />
der beim Federungskomfort<br />
eine eklatante Schwäche<br />
offenbart. Der Grand<br />
C-Max hinterlässt als Dynamiker<br />
einen guten Eindruck,<br />
rettet seinen dritten<br />
Platz ins Ziel. Knapp<br />
dahinter folgt der Zafira<br />
Tourer; er ist nach wie vor<br />
ein äußerst praktischer,<br />
wenn auch kein überragender<br />
Van mehr.<br />
Marcus Peters<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel für Kombis/Vans<br />
<strong>21</strong>9 <strong>21</strong>0 205 233<br />
KOSTENWERTUNG MAX. 150 PUNKTE<br />
66 73 70 61<br />
Angesichts der rundweg hohen Preise, die alle vier Hersteller aufrufen, sind die gewährten Garantieversprechen<br />
mehr als dürftig. Bei den monatlichen Unterhaltskosten (mit eingerechnetem<br />
Wertverlust) fällt nur der Opel etwas aus dem Rahmen, was an seinen höheren Versicherungsprämien<br />
liegt. Der niedrige Verbrauch des BMW führt bei den Kraftstoffkosten erneut zu einem<br />
Punktevorsprung; dank seiner günstigen CO 2<br />
-Einstufung liegt seine Steuerlast niedriger als bei<br />
den Konkurrenten. Selbst ausstattungsbereinigt bleiben der Gran Tourer und der Touran deutlich<br />
teurer als der Zafira Tourer und der Grand C-Max.<br />
GESAMTERGEBNIS MAX. 450 PUNKTE<br />
2. PLATZ 3. PLATZ 4. PLATZ 1. PLATZ<br />
285 283 275 294<br />
-FAZIT<br />
Beim Testergebnis zieht der neue VW Touran seinen Konkurrenten davon, fällt mit einer bemerkenswert<br />
angenehmen Auslegung seiner optionalen adaptiven Stoßdämpfer auf – so gut federt<br />
keiner im Umfeld. Bei der Variabilität übertrifft er seinen ohnehin schon guten Vorgänger noch<br />
einmal, ebenso bei der Materialauswahl. Erst im Kostenkapitel büßt er einen Teil seines beachtlichen<br />
Vorsprungs ein. Hier rücken alle vier etwas zusammen, ohne dass sich an der Reihenfolge<br />
etwas ändern würde: Dem VW folgt der BMW, knapp dahinter der Ford und der Opel.<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 35
TOP-TEST BMW X1 xDrive 25i<br />
X<br />
geht gut<br />
voran<br />
Der KLEINSTE SUV von<br />
BMW, der X1, verkauft sich<br />
immer noch besser als der<br />
X3. Nun kommt dennoch der<br />
Nachfolger. Mit Quermotor<br />
und Frontantrieb. Im Test:<br />
das 231 PS starke Topmodell.<br />
Fotos: Arturo Rivas<br />
Tja – so kann es selbst<br />
dem hierzulande beliebtesten<br />
BMW-SUV ergehen,<br />
wenn Konzerne<br />
mittels perfekt ausgetüftelter<br />
Plattformstrategien<br />
Kosten sparen. Dann ist es<br />
vorbei mit hecklastigem<br />
Antrieb, Reihenmotor und<br />
eigenständiger Optik. Der<br />
X1 rollt mit BMWs neuem<br />
Van, dem Zweier Tourer<br />
vom Band und basiert auf<br />
dessen Plattform. So ist<br />
er nun über fünf Zentimeter<br />
höher, zugleich kürzer<br />
und kann auch optisch<br />
eine gewisse Ähnlichkeit<br />
zum Van nicht verhehlen.<br />
Manch ein X1-Fan dürfte<br />
sich da verschreckt abwenden<br />
– muss er aber<br />
nicht. Denn der Fahrer<br />
und alle Passagiere profitieren<br />
von der neuen<br />
Frontantriebsarchitektur.<br />
Der nun 4,44 Meter lange<br />
SUV lässt sich besser<br />
überblicken, und das<br />
Raumangebot ist im Vergleich<br />
zum knapp geschnittenen<br />
Vorgänger<br />
nun vorzüglich. Weder<br />
vorn noch hinten mangelt<br />
es an Bein- oder Kopffreiheit.<br />
Ja, selbst an bequeme<br />
breite Armauflagen<br />
hat BMW gedacht.<br />
Zudem sitzt es sich nun<br />
höher, und gegen Aufpreis<br />
baut BMW eine um<br />
13 Zentimeter verschiebbare<br />
sowie in der Neigung<br />
verstellbare Rückbank ein.<br />
Je nach Position ist dahinter<br />
Platz für 505 Liter Gepäck<br />
– 85 Liter mehr als<br />
bisher. Praktisch: Die Lehnen<br />
klappen im Verhältnis<br />
40 : 20 : 40 zu einer Ebene.<br />
Maximal nimmt der BMW<br />
so ordentliche 1550 Liter<br />
mit. Wem das nicht reicht,<br />
der kann noch eine vorklappbare<br />
Beifahrersitzlehne<br />
ordern. Hierzu ein<br />
Tipp für Freunde seitenhaltstarker<br />
Sitze: Die straffen,<br />
gut ausgeform ten<br />
Sportsitze (490 Euro) sind<br />
dann nicht verfüg bar.<br />
Schon ab Werk eingebaut<br />
sind hingegen die wie<br />
üblich bestens ab lesbaren<br />
Instrumente und eine<br />
(vom Active Tourer bekannte)<br />
übersichtliche<br />
Mittelkonsole inklusive<br />
Klimaanlage, Bildschirm<br />
und Dreh-Drück-Steller.<br />
Schnell, aber teuer<br />
Leider stand für diesen<br />
ersten Test nur das aktuell<br />
teuerste Modell, ein<br />
xDrive 25i mit Allradantrieb<br />
zur Verfügung. Kostenpunkt<br />
für den 231 PS<br />
starken SUV: mindestens<br />
42 500 Euro. Die hier getes<br />
tete Sport-Line-Variante<br />
ist noch mal <strong>21</strong>50 Euro<br />
teurer. Zum Vergleich: Ein<br />
136 PS starker Basis-X1<br />
kostet „nur“ 29 950 Euro.<br />
Immerhin: Die im Zuge<br />
der Neuauflage optimierte<br />
Achtgangautomatik<br />
(2250 Euro) ist im saftigen<br />
Preis schon enthalten<br />
und jeden Cent wert.<br />
Sanft im Wechsel und<br />
rücksichtsvoll bei der<br />
Gangwahl, passt sie bestens<br />
zum kultivierten und<br />
leisen Turbobenziner.<br />
Wer es etwas knackiger<br />
mag, der kann per Schaltpaddel<br />
die Gänge einfach<br />
selbst reinschnipsen. Der<br />
BMW bedankt sich dann<br />
mit einem freudvollen<br />
End rohrploppen. Leider<br />
ist dieser Plopp auch das<br />
einzige Hörerlebnis, das<br />
der sehr drehfreudige<br />
Motor liefert. Kein bassiger<br />
Grundton, kein<br />
Grummeln. Selbst ausgedreht<br />
klingt der Vierzylinder<br />
langweilig, fast<br />
überanstrengt. Für einen<br />
BMW, der ein 25i auf dem<br />
Heck trägt, kein betörender<br />
Auftritt.<br />
Ansonsten kann man dem<br />
Vierzylinder rein gar<br />
nichts anlasten. Seine 350<br />
Nm, verfügbar zwischen<br />
1250 bis 4000 Touren,<br />
reichen locker, um den<br />
1650 Kilo schweren SUV<br />
eilig auf 100 km/h<br />
(unter sieben Sekunden)<br />
und schubstark aus allen<br />
Ecken und Tälern sowie<br />
über Hügel zu scheuchen.<br />
Im Schnitt muss die Kraftstoffpumpe<br />
dann um die<br />
neun Liter pro 100 Kilo-<br />
36 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
LUFTIG Er ist höher<br />
und breiter als zuvor,<br />
es reist sich im X1 fast<br />
wie in einem Van<br />
QUER So sieht er aus,<br />
der Turbobenziner.<br />
Zwei Liter Hubraum,<br />
231 PS, schön kompakt<br />
– das schafft<br />
Platz für die Insassen<br />
GENÜGSAM Im Eco-<br />
Pro-Modus sachte<br />
bewegt, verbraucht<br />
der X1 rund 7,0 l/100<br />
km. Der Fahrerlebnisschalter<br />
ist Serie<br />
meter fördern. Etwas<br />
weniger flott bewegt,<br />
reichen aber auch sieben.<br />
Für einen so schnellen<br />
SUV mit Automatikgetriebe<br />
und variablem<br />
All radantrieb sind das<br />
annehmbare Werte.<br />
Hart, aber sportlich<br />
Nicht annehmbar, allerdings<br />
auch nicht Serie:<br />
der mäßige Fahrkomfort.<br />
Schon kleine Unebenheiten<br />
überrempelt der<br />
X1 harsch, lässt den Passagier<br />
größere Stöße bis<br />
in den Rücken stauchen.<br />
Das mag sportlich wirken<br />
und zusammen mit der<br />
bekannt direkt und präzise<br />
ansprechenden Lenkung<br />
zu zackigen Kurvenfahrten<br />
verführen. Es<br />
passt aber nicht zu dem<br />
eher komfortabel ausge-<br />
LEICHT ZU ERREICHEN<br />
Zugriff auf alle Assistenzsysteme<br />
gibt es über<br />
den Zentralschalter unter<br />
dem Warnblinker<br />
ALTBEKANNT Bis auf das Ablagefach vor dem Wählhebel ist fast alles wie im Zweier Gran Tourer<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 37
TOP-TEST<br />
UNVERKENNBAR ein X1? Na ja, eher ein Active Tourer im robusten Look<br />
Ladevolumen<br />
505/1505 l<br />
EBEN Per Tastendruck klappen die Lehnen nach<br />
vorne. Die Ladefläche ist einen Meter breit<br />
Innenhöhe v./h. 1070/1020 mm<br />
Innenbreite v./h. 1450/1455 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 500/480 mm<br />
BMW X1 xDrive 25i<br />
richteten SUV. Übel täter:<br />
die vier Feder- Dämpfer-<br />
Einheiten des optionalen<br />
M-Fahrwerks und vier<br />
18 Zoll große Pirellis. Die<br />
340 Euro für das Fahrwerk<br />
lassen sich sinnvoller investieren.<br />
Beispielsweise<br />
in die erwähnte Fondsitzbank<br />
(300 Euro) oder<br />
als Anzahlung in das<br />
überzeugende Navigationssystem<br />
inklusive<br />
Head-up-Display. Ja, mit<br />
mindestens 3000 Euro ist<br />
es sehr teuer, bietet aber<br />
eine große, scharfe Karte,<br />
ein schnell erlerntes Bedienkonzept,<br />
zu verlässige<br />
Verkehrsinformationen<br />
in Echtzeit, eine bestens<br />
funktionierende Sprachsteuerung<br />
und jede Menge<br />
Möglichkeiten, Musik<br />
zu hören – von CD bis Online-Streaming.<br />
Aber sicher doch<br />
Ebenso teuer, aber gerade<br />
für Langstreckenfahrer<br />
empfehlenswert: das<br />
Port folio an Sicherheitssystemen.<br />
Angefangen<br />
beim Notrufassistenten<br />
über LED-Scheinwerfer<br />
bis hin zum ACC-System,<br />
840 mm<br />
590 mm<br />
2670 mm<br />
4439 mm<br />
das im Stau selbstständig<br />
anfährt und auf der Autobahn<br />
mitlenkt.<br />
So können wir schließlich<br />
am Ende des Tests konstatieren:<br />
Bis auf das überflüssige<br />
M-Fahrwerk ist<br />
der X1 ein gereifter und<br />
praxistauglicher SUV. Bedanken<br />
kann er sich bei<br />
seinem Plattformspender.<br />
Aber Achtung X1: Als 225i<br />
xDrive verkauft BMW den<br />
Zweier Active Tourer über<br />
3000 Euro günstiger.<br />
Der nächste „bessere<br />
Kauf“ steht also schon<br />
bevor. Michael von Maydell<br />
NATÜRLICH fehlt auch<br />
diesem SUV nicht die<br />
elektrisch betätigte<br />
Heckklappe (450 Euro)<br />
680 mm<br />
1598 mm<br />
DATEN<br />
BMW X1 xDrive 25i SPORT LINE<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor ,<br />
vorne quer , vier Ventile pro Zylinder<br />
, Turbo , DI , Steuerkette<br />
Hubraum 1998 cm 3<br />
Leistung 170 kW /231 PS<br />
bei Drehzahl<br />
5000/min<br />
max. Drehmoment 350 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1250/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 235 km/h<br />
CO2-Ausstoß<br />
149 g/km<br />
Allradantrieb ,<br />
Achtgangautomatik<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4439 mm<br />
Breite<br />
18<strong>21</strong> mm<br />
Höhe<br />
1598 mm<br />
Radstand<br />
2670 mm<br />
Tankinhalt<br />
71 Liter<br />
Kofferraum 505 –1505 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750 /2000 kg<br />
Serienbereifung 225/50 R 18 W<br />
Testwagenbereifung 225/50 R 18 W<br />
Reifentyp<br />
Pirelli P Zero<br />
Auch im Vergleich der Basisbenziner<br />
(136 PS) ist der neue<br />
X1 um 2550 Euro günstiger.<br />
X1 sDrive 18i 29 950 €<br />
Active T. <strong>21</strong>8i 27 400 €<br />
€ 10 000 20 000 30 000<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 6,7 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 3,5 s<br />
80–120 km/h 4,4 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
34,5 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 67/69 dB(A)<br />
Normverbrauch 6,4 Liter S<br />
Testverbrauch 9,4 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 930 /720 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
1650 kg<br />
Zuladung<br />
490 kg<br />
Wendekreis l./r. 11,1 /11,0 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
44 650 Euro<br />
Wertverlust <strong>21</strong> 500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 12 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 4,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
8920 Euro<br />
monatliche Rate 498 Euro<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 148 Euro<br />
Versicherung 4)<br />
HK/TK/VK 19 /23/25<br />
Haftpflicht (50%) 4) 672 Euro<br />
Teilkasko 4)<br />
576 Euro<br />
Vollkasko (50%) 4) 1588 Euro<br />
Fixkosten 4)<br />
2408 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust 4) 972/ 396 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust 4) 77,8/31,7 Cent<br />
Ölwechsel 30000 km /2 Jahre<br />
Inspektion 60000 km /4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
2/3 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv; 3) Kilometerleasing (15 000 km/<br />
Jahr), 4) vorläufige Angaben.<br />
-URTEIL<br />
PLATZ MAX. 50 PUNKTE<br />
31<br />
Vier Passagiere plus Reisegepäck<br />
kommen im X1 nun<br />
deutlich besser unter. Nur<br />
die Zuladung von 490 Kilo<br />
könnte üppiger ausfallen.<br />
KOMFORT MAX. 50 PUNKTE<br />
36<br />
Der Komfort leidet unter dem<br />
Sportfahrwerk. Dafür ist der<br />
Motor leise, die Sportsitze<br />
sind bequem, das Inte rieur<br />
größtenteils hochwertig.<br />
HANDHABUNG MAX. 30 P.<br />
26<br />
Dank variabler Rückbank,<br />
großen Ablagen und leicht<br />
bedienbarem Cockpit ist der<br />
X1 vielseitig und für jeden<br />
Fahrer sofort einsetzbar.<br />
FAHRLEISTUNGEN MAX. 20 P.<br />
19<br />
Unter sieben Sekunden auf<br />
100 und 235 km/h schnell<br />
– die Fahrleistungen des X1<br />
sind sehr sportlich. Der Lohn:<br />
19 von 20 Punkten.<br />
FAHRVERHALTEN MAX. 70 P.<br />
60<br />
Zackiges Kurvenfahren<br />
macht ebenso Laune wie der<br />
drehfreudige Benziner. Traktionsprobleme?<br />
Keine. All radantrieb<br />
ist beim 25i Serie.<br />
SICHERHEIT MAX. 50 PUNKTE<br />
39<br />
Der X1 bremst nicht nur exzellent<br />
(34,5 Meter aus 100<br />
km/h), er lässt sich auch mit<br />
reichlich Assistenten und<br />
LED-Licht aufrüsten.<br />
UMWELT MAX. 30 PUNKTE<br />
15<br />
Angesichts der gebotenen<br />
Fahrleistungen geht der Testverbrauch<br />
(9,4 Liter/100 km)<br />
des SUV in Ordnung. Inspektion<br />
alle 30 000 Kilometer.<br />
TESTERGEBNIS MAX. 300 P.<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel<br />
für Geländewagen und SUV<br />
226<br />
KOSTENWERTUNG MAX. 150 P.<br />
24<br />
Unser Testwagen ist richtig<br />
teuer. Einmal in der Anschaffung,<br />
aber auch die Versicherungs-<br />
und Wartungskosten<br />
sind enorm hoch.<br />
GESAMTERGEBNIS MAX. 450 P.<br />
250<br />
-FAZIT<br />
Geräumig, Van-artig variabel,<br />
bei Bedarf Kurvenkünstler<br />
und in Kombination mit dem<br />
starken Motor richtig schnell.<br />
Löst man sich vom Misstrauen<br />
gegenüber der neuen Plattform,<br />
ist der X1 also ein<br />
feiner, aber teurer Wagen.<br />
38 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Potenzial des Verbrenners<br />
ANSICHTSSACHE<br />
Die Diesel-Evolution<br />
Über das ganze Hybrid- und E-Auto-Gejubel haben wir fast übersehen, welche SPARFORTSCHRITTE<br />
Dieselmotoren gemacht haben. Etwa bei Peugeot und Renault, wie Sebastian Renz uns vorrechnet.<br />
Hier geht es um DV6<br />
und K9K, was viel<br />
weniger mondän klingt<br />
als e-tron oder i3. Doch<br />
die erheblichste CO₂-Einsparung<br />
gelang seit 2005<br />
keineswegs durch Hybridmodelle<br />
oder die<br />
paar Elektroautos, die bei<br />
uns herumstromern.<br />
Nein, dafür haben ganz<br />
gewöhnliche Motoren<br />
gesorgt, wie der 1,6-Liter-Turbodiesel<br />
der Baureihe<br />
DV6, den Peugeot<br />
und Ford ab 1998 gemeinsam<br />
entwickelt haben.<br />
Oder Renaults K9K,<br />
der 1,5-Liter-dCi, der seit<br />
2001 in fast allen Baureihen<br />
angeboten wird.<br />
Fangen wir mit dem PSA/<br />
Ford-Motor an. Den gab<br />
es in knapp 30 Modellen,<br />
vom Mini Cooper D bis<br />
hin zum Volvo V70, bei<br />
Suzuki, Mazda, Ford und<br />
natürlich in fast allen<br />
Baureihen von Citroën<br />
und Peugeot. Seit er<br />
2003 im Peugeot 206 HDi<br />
110 startete, wurde der<br />
Motor über 20 Millionen<br />
Mal gebaut. Wenngleich<br />
seine Grundkonstruktion<br />
gleich blieb – Bohrung<br />
mal Hub 75 x 88,3 Millimeter,<br />
ein Turbolader,<br />
Ladeluftkühlung, zwei<br />
obenliegende Nockenwellen<br />
–, haben die<br />
In genieure die Effizienz<br />
enorm gesteigert, obwohl<br />
sich die Abgasvorschriften<br />
von Euro 3 auf<br />
Euro 6 verschärft haben.<br />
So startete der Motor<br />
noch ohne Partikelfilter,<br />
hält nun aber mit Euro 6<br />
selbst die strengen Vorgaben<br />
für den NOx-Ausstoß<br />
ein. Vor zehn Jahren<br />
verbrauchte<br />
der Peugeot 307 HDi<br />
FAP 110 laut Norm damit<br />
5,0 l/100 km und zählte<br />
schon damals zu den<br />
besonders sparsamen<br />
Kompaktwagen.<br />
Verbrauchsminderung<br />
um bis zu 40 Prozent<br />
Heute leistet der Motor<br />
im Peugeot 308 BlueHDi<br />
120 10 PS mehr, verbraucht<br />
aber mit 3,1 l/<br />
100 km 38 Prozent weniger<br />
Diesel. Ein 208 Blue-<br />
HDi 100 verbraucht heute<br />
mit 3,0 l/100 km gar<br />
40 Prozent weniger als<br />
der 206 HDi 110 von<br />
2003.<br />
Ähnlich das Bild bei<br />
Renault: Dort ist der<br />
1,5-Liter-Turbodiesel in<br />
den letzten zehn Jahren<br />
um durchschnittlich rund<br />
25 Prozent sparsamer<br />
geworden – wie der PSA-<br />
Motor nicht durch teure<br />
Neuentwicklungen, sondern<br />
durch ein cleveres<br />
Start-Stopp-System und<br />
viel Feintuning.<br />
Seine Basis dagegen hat<br />
sich ebenfalls kaum verändert:<br />
76 mm Bohrung<br />
und 80,5 mm Hub ergeben<br />
1461 cm³ Hubraum,<br />
dazu Common-Rail-Direkteinspritzung<br />
und ein<br />
Turbo von BorgWarner.<br />
So verbrauchte der 101<br />
PS starke Scénic 1.5 dCi<br />
im Jahr 2005 noch 5,3 l/<br />
100 km. Der schwerere<br />
aktuelle Scénic<br />
1.5 dCi<br />
Energy liegt bei lediglich<br />
4,1 l/100 km. Der 2005er-<br />
Mégane 1.5 dCi brauchte<br />
4,7 l/100 km, das <strong>2015</strong>er-<br />
Energy-Modell nur 3,5 l/<br />
100 km. Am deutlichsten<br />
lässt sich der Fortschritt<br />
aber beim Kangoo aufzeigen,<br />
bei dem es seit<br />
2008 keinen Modellwechsel<br />
gab. Damals betrug<br />
der Normwert des<br />
1.5 dCi FAP (103 PS) 5,7 l/<br />
100 km. Heute sind es<br />
4,3 l/100 km beim dCi 90<br />
Energy.<br />
Wie gut der K9K nach 14<br />
Jahren noch ist, zeigt sich<br />
womöglich am besten<br />
daran, dass auch Mercedes<br />
ihn nutzt. Das Motto<br />
der Schwaben lautet ja<br />
„Das Beste oder nichts“.<br />
Und bei dem Potenzial<br />
des Motors darf man fast<br />
vermuten, dass er das<br />
Beste sogar noch<br />
vor sich hat.<br />
„Die Effizienzverbesserung<br />
beweist: Der<br />
Verbrenner<br />
hat noch eine<br />
lange Zukunft<br />
vor sich“<br />
Foto: Markus Heimbach<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 39
VERGLEICHSTEST<br />
Ford Focus 1.0 Ecoboost, Toyota Auris 1.2T<br />
Chancengleichheit?<br />
Richtig punkten konnte Toyota mit seinem Auris bislang nicht. GRÜNDLICH OPTIMIERT und mit<br />
einem nagelneuen Turbobenziner unter der Haube wirft er sich nun erneut ins Gerangel der<br />
Kompaktklasse. Ein Vergleich mit dem arrivierten Ford Focus zeigt, was er draufhat.<br />
TOYOTA AURIS<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
CHANCE GENUTZT<br />
Touchscreen, Klavierlack<br />
und die Klimaautomatik<br />
werten das Cockpit des<br />
Auris deutlich auf<br />
SPÜRBARER Fortschritt:<br />
Der renovierte<br />
Innenraum<br />
wirkt nun gefälliger,<br />
der Vierzylinder<br />
überzeugt mit<br />
ordentlichem<br />
Schub sowie<br />
Sparsamkeit<br />
40 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Fangen wir doch<br />
gleich mal mit dem<br />
Motor an – denn der<br />
neue 1.2T ist tatsächlich<br />
eine vielversprechende<br />
Entwicklung. Gerüstet<br />
mit Direkteinspritzung,<br />
variabler Ventilsteuerung<br />
und im Zylinderkopf integriertem<br />
Abgaskrümmer<br />
tritt der 116 PS starke<br />
Vierzylinder spontan an,<br />
zieht ordentlich durch<br />
und dreht willig hoch.<br />
Zudem liefert der laufruhige<br />
Turbobenziner zwischen<br />
1500 bis 4000 Touren<br />
ein Drehmoment von<br />
185 Nm ab, das Sechsganggetriebe<br />
lässt sich<br />
schnell und präzise schalten.<br />
Irgendwelche Nachteile?<br />
Nicht wirklich. Vielleicht<br />
fehlt dem kleinen<br />
Benziner ein Charakter,<br />
der ihn von der Masse<br />
abhebt – aber das ist<br />
Geschmackssache.<br />
Im Focus hinterher<br />
Der bekannte Einlitermotor<br />
des Ford geht jedenfalls<br />
launiger zur Sache.<br />
Seine Merkmale: drei<br />
Zylinder, 125 PS und 170<br />
Nm, das Ganze präsentiert<br />
mit einem leicht<br />
schnattrigen Unterton<br />
und minimalen Vibrationen<br />
beim Ausdrehen.<br />
Drehen? Gerne. Denn<br />
Drehzahlen liebt der<br />
Kleine ebenso wie spontanen<br />
Schub. Doch so<br />
schön, wie sich das alles<br />
liest, den Auris kann er<br />
trotz seiner Mehrleistung<br />
nicht toppen. Sowohl im<br />
Spurt von null auf 100 als<br />
auch im Durchzug<br />
schiebt der 24 Kilo leichtere<br />
Auris kräftiger an.<br />
Im Alltag mindestens<br />
genauso wichtig und ein<br />
dicker Pluspunkt des<br />
Toyota: Sein Vierzylinder<br />
ist deutlich sparsamer. So<br />
nähert sich der Auris mit<br />
einem Minimalverbrauch<br />
von 4,9 l/100 km stark<br />
FORD FOCUS<br />
LEICHT IM VORTEIL<br />
Tasten und Regler sind<br />
beim Focus liebevoller<br />
geformt, fein eingepasst<br />
und sinnvoller platziert<br />
GUT gelöst: Die Kartendarstellung<br />
des<br />
Navis fällt besser<br />
aus, genau wie der<br />
Seitenhalt der serienmäßigen<br />
Sportsitze.<br />
Der Ecoboost-Benziner<br />
ist<br />
aber zu durstig<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 41
VERGLEICHSTEST<br />
Ford Focus 1.0 Ecoboost, Toyota Auris 1.2T<br />
SELTEN ZU SEHEN Während vom Focus bis<br />
Mitte des Jahres über 30 000 Stück verkauft<br />
wurden, waren es beim Auris nur rund 8200<br />
TOYOTA AURIS<br />
Innenhöhe v./h. 1010/915 mm<br />
Innenbreite v./h. 1470/1420 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 500/470 mm<br />
FORD FOCUS<br />
Innenhöhe v./h. 1020/925 mm<br />
Innenbreite v./h. 1455/1445 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 500/490 mm<br />
800 mm 795 mm<br />
705 mm<br />
1475 mm<br />
710 mm<br />
1469 mm<br />
Ladevolumen<br />
360/1199 l<br />
500 mm 490 mm<br />
2600 mm 2648 mm<br />
4330 mm 4360 mm<br />
Ladevolumen<br />
363/1262 l<br />
KLASSENGERECHT Ab der Comfort-Ausführung macht ein<br />
Ladeboden den 360 Liter großen Kofferraum variabler<br />
ALTMODISCH Zwecks ebener Ladefläche muss hier die Bank<br />
immer noch vorgeklappt werden. Kein Unterbodenfach<br />
GEMISCHT Insassen mit langen Beinen reisen im Auris<br />
bequemer. Allerdings fällt die Rückbank sehr platt aus<br />
GELUNGEN Die Fondsitze sind sportlich ausgeformt und bieten<br />
ordentlichen Seitenhalt. Auch das Platzangebot ist besser<br />
42 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
DATEN IM VERGLEICH<br />
ANTRIEB<br />
Motor<br />
FORD FOCUS<br />
1.0 ECOBOOST<br />
TITANIUM<br />
Reihendreizylinder-<br />
Benzinmotor , vorn<br />
quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Turbo , DI ,<br />
Zahnriemen<br />
TOYOTA AURIS 1.2T<br />
COMFORT (mit<br />
BUSINESS-PAKET)<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Benzinmotor , vorn<br />
quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Turbo , DI<br />
Hubraum 998 cm 3 1197 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
92 kW /125 PS<br />
6000/min<br />
85 kW /116 PS<br />
5200/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
170 Nm<br />
1400/min<br />
185 Nm<br />
1500/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 193 km/h 200 km/h<br />
CO2-Ausstoß 108 g/km 112 g/km<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge/Breite/Höhe4360 /1823/1469 mm 4330 /1760/1475 mm<br />
Radstand 2648 mm 2600 mm<br />
Tankinhalt 55 Liter 50 Liter<br />
Kofferraum363 –1262 Liter 360 –1199 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst 635 /1200 kg 450 /1300 kg<br />
Serienbereifung <strong>21</strong>5/55 R 16 V 205/55 R 16 V<br />
Testwagenbereifung<br />
<strong>21</strong>5/50 R 17 W 205/55 R 16 V<br />
Reifentyp<br />
Continental<br />
Michelin<br />
SportContact 5 Energy Saver<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h10,8 s 10,1 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h<br />
80–120 km/h<br />
6,1 s<br />
7,9 s<br />
5,8 s<br />
7,5 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen35,2 m37,3 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100 km/h<br />
bei 130 km/h<br />
66 dB(A)<br />
71 dB(A)<br />
64 dB(A)<br />
68 dB(A)<br />
Normverbrauch<br />
Testverbrauch<br />
4,7 Liter S<br />
7,6 Liter S<br />
4,8 Liter S<br />
6,8 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten794 /534 kg 805 /499 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
Zuladung<br />
1328 kg<br />
572 kg<br />
1304 kg<br />
516 kg<br />
Wendekreis links/rechts10,8 /10,9 m 11,5 /11,1 m<br />
AUSSTATTUNG<br />
Airbags<br />
Kopf vorn und hinten<br />
Seiten vorn/hinten<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Navigationssystem 300 Euro Serie<br />
Xenon-/LED-Scheinwerfer 1040 Euro/– –/950 Euro<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis23 310 Euro 22 490 Euro<br />
Wertverlust9800 Euro9200 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) k. A. 16 %<br />
Finanzierung 2) Jahreszins0,99 % 0,00 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
monatliche Rate<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
AbgasnormEuro 6 Euro 6<br />
Steuer pro Jahr46 Euro 58 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK17 /19 /19 19 /17/22<br />
Haftpflicht (50 % Prämie)591 Euro 672 Euro<br />
Teilkasko356 Euro 287 Euro<br />
Vollkasko (50 % Prämie)978 Euro 1266 Euro<br />
Fixkosten pro Jahr1615 Euro 1996 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust 534/265 Euro 549/295 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust 42,7/<strong>21</strong>,2 Cent 43,9/23,6 Cent<br />
Ölwechselintervall20 000 km /1 Jahr 15000 km /1 Jahr<br />
Inspektionsintervall40 000 km /2 Jahre 30000 km /2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
Durchrostung<br />
Mobilität<br />
2 /2 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
3 /3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut Preisagentur netCar.de – das Internet-Autohaus; 2) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Jahreszins effektiv; 3) Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr).<br />
-URTEIL<br />
FORD<br />
TOYOTA<br />
PLATZ MAX. 40 PUNKTE<br />
24 23<br />
Bei nahezu gleicher Länge (4,4 Meter)<br />
offeriert der Focus mehr Kopffreiheit<br />
und nimmt bei umgeklappter<br />
Rückbank mehr Gepäck mit.<br />
KOMFORT MAX. 60 PUNKTE<br />
39 42<br />
Nicht so straff abgestimmt und leiser,<br />
gibt sich der Auris komfortabler. Dafür<br />
ist der Focus besser verarbeitet und<br />
lockt mit guten Sportsitzen.<br />
HANDHABUNG MAX. 30 PUNKTE<br />
22 22<br />
Das Bedienkonzept im Ford ist etwas<br />
schlüssiger, allerdings besitzt er<br />
keinen doppelten Ladeboden und<br />
fordert mehr Umklapperei.<br />
FAHRLEISTUNGEN MAX. 30 PUNKTE<br />
16 17<br />
Der schwächere Auris ist auf der Teststrecke<br />
minimal flotter und rennt maximal<br />
200 km/h. Beide Motoren sind<br />
für den Alltagsbetrieb stark genug.<br />
FAHRVERHALTEN MAX. 60 PUNKTE<br />
49 45<br />
Nicht zu toppen: die Handling-Qualitäten<br />
des Ford inklusive seiner exakten<br />
Lenkung. Im Sachen Durchzug<br />
und Drehfreude herrscht Gleichstand.<br />
SICHERHEIT MAX. 50 PUNKTE<br />
37 27<br />
Von ACC bis zum Notrufassistenten –<br />
der Focus lässt sich kräftig aufrüsten.<br />
Der schwach bremsende Auris verliert<br />
hier viele Punkte.<br />
UMWELT MAX. 30 PUNKTE<br />
18 20<br />
Dafür erweist sich sein kultivierter<br />
Vierzylinder als deutlich sparsamer<br />
(0,8 l/100 km). Zum Ölwechsel muss<br />
er aber 5000 Kilometer früher.<br />
TESTERGEBNIS MAX. 300 PUNKTE<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel<br />
für Allround-Fahrzeuge<br />
205 196<br />
KOSTENWERTUNG MAX. 150 PUNKTE<br />
80 91<br />
Sein niedriger Testverbrauch beschert<br />
dem Auris hier ebenso Punkte wie die<br />
dreijährige Garantie. Zudem ist er –<br />
auf ein Ausstattungslevel gebracht –<br />
rund 1600 Euro günstiger als der<br />
weniger opulent ausstaffierte Focus.<br />
Navi, Rückfahrkamera und Sitzheizung<br />
sind beispielsweise nicht Serie.<br />
GESAMTERGEBNIS MAX. 450 PUNKTE<br />
2. PLATZ 1. PLATZ<br />
285 287<br />
-FAZIT<br />
Durch die Vorteile im Kostenkapitel<br />
ergattert der Auris den ersten Platz.<br />
Sparsamer, günstiger und insgesamt<br />
ausgewogener als der agile Ford, hat<br />
er den Sieg aber durchaus verdient.<br />
Mehr Fahrspaß in Kombination mit<br />
Fahrsicherheit bietet der Focus.<br />
seinem NEFZ-Wert von<br />
4,8 l an. Der Focus ist<br />
hier hingegen einen<br />
Liter durstiger und liegt<br />
auch im Testverbrauch<br />
0,8 Liter über dem Toyota.<br />
Erst bei sehr flotter<br />
Fahrt auf der Autobahn<br />
gleichen sich die beiden<br />
an und erleichtern ihre<br />
Tanks um nahezu zehn<br />
Liter auf 100 Kilometern.<br />
Hier zeigt sich wieder<br />
einmal, dass die<br />
Downsizer nicht immer<br />
so sparsam sind wie versprochen.<br />
Der Focus vorneweg<br />
Mehr Spaß machen die<br />
beiden sowieso über<br />
Land, besonders der<br />
Ford. Er fixiert seine<br />
Insassen auf straffen<br />
Sportsitzen, während er<br />
sicher durch Wechselkurven<br />
aller Art wedelt,<br />
was meist noch einen<br />
Tick schneller geht als<br />
erwartet. Dass das straff<br />
abgestimmte Fahrwerk<br />
insbesondere bei langsamer<br />
Fahrt Stöße weitergibt,<br />
lässt sich so verschmerzen.<br />
Der auch fahrwerksseitig<br />
modifizierte Auris<br />
gibt sich insgesamt<br />
komfortabler. Er fängt<br />
Querfugen sensibler ab<br />
und bleibt auf der Autobahn<br />
ruhiger. Dank einer<br />
neu abgestimmten,<br />
feinfühligeren Lenkung<br />
beweist der Japaner<br />
dennoch Handling-Qualitäten.<br />
Die Insassen dürfen sich<br />
in beiden Kompaktwagen<br />
wohlfühlen. Klassengemäße<br />
Kopf- und<br />
Beinfreiheit sind ebenso<br />
geboten wie Armlehnen<br />
oder genügend Ablagen.<br />
Nur die Rückbank<br />
des Auris ist etwas zu<br />
wenig ausgeformt. Dafür<br />
punktet er mit einem<br />
doppelten und solide<br />
ausgeführten Ladeboden<br />
im 360 Liter großen<br />
Kofferraum, während<br />
der Ford nur einen<br />
schlecht fixierten Teppich<br />
bietet.<br />
Ansonsten wirkt jedoch<br />
der Focus hochwertiger.<br />
Gute Beispiele sind Details<br />
wie die griffigen<br />
Fensterhebertasten, die<br />
sauber eingepassten<br />
Schalter für Sitz- oder<br />
Lenkradheizung und<br />
der reißfest montierte<br />
Deckel der 12-Volt-<br />
Steckdose.<br />
Beim überarbeiteten<br />
Auris, der nun über eine<br />
viel ansehnlichere Cockpit-Landschaft<br />
als bisher<br />
verfügt, müssen teils<br />
kantige Deckel oder<br />
simple Plastikschalter<br />
reichen.<br />
Geht es um Unterhaltung<br />
und Navigation,<br />
finden sich kaum Unterschiede.<br />
Verständlich<br />
programmierte Infotainment-Systeme<br />
besitzen<br />
beide. Verkehrsdaten in<br />
Echtzeit, Google-Suche<br />
und WLAN offeriert hingegen<br />
nur der 22 490<br />
Euro teure Auris. Dank<br />
Comfort-Paket übrigens<br />
serienmäßig, ebenso<br />
wie Sitzheizung oder<br />
Rückfahrkamera. Ganz<br />
neu für 550 Euro: das<br />
neue Safety-Sense-<br />
Paket inklusive aktiv<br />
eingreifendem Notbremssystem,<br />
Verkehrsschildererkennung<br />
sowie<br />
Spurhalte- und<br />
Fernlichtassistent.<br />
Auris klar günstiger<br />
Da ist Ford weniger<br />
spendabel: 23 310 Euro<br />
verlangen die Kölner für<br />
einen Focus Titanium.<br />
Wohlgemerkt ohne die<br />
genannten Extras, dafür<br />
aber mit mehr Sicherheitsfeatures.<br />
Er schützt<br />
für weitere 300 Euro zusätzlich<br />
mit Müdigkeitsund<br />
Totwinkelwarner,<br />
hilft beim Spurhalten<br />
aktiv mit und setzt falls<br />
nötig einen Notruf ab.<br />
Obendrauf gibt’s für 870<br />
Euro auch noch einen<br />
aktiven Tempomaten.<br />
Serienmäßig sind die<br />
guten Bremsen: Aus 100<br />
km/h steht der Ford<br />
nach 35,2 Metern. Der<br />
Auris braucht dafür mäßige<br />
37,3 Meter – und<br />
gewinnt trotzdem.<br />
Wenn Toyota hier noch<br />
nachbessert, dann stehen<br />
die Erfolgschancen<br />
des Auris richtig gut.<br />
Michael von Maydell<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 43
Auf diesen Nachwuchs<br />
kann man stolz sein.<br />
Der Golf Sportsvan, der neue Sharan, der neue Multivan und der neue Touran.<br />
Gewinner der Leserwahl „Familienauto des Jahres <strong>2015</strong>“*.<br />
Wir bedanken uns bei allen Lesern der AUTOStrassenverkehr für den vierfachen 1. Platz<br />
zum Familienauto des Jahres <strong>2015</strong>.<br />
Der Golf Sportsvan: Gewinner der Kategorie B 15.000–20.000 Euro, der neue Sharan: Gewinner der Kategorie E 30.000–35.000 Euro, d<br />
*AUTOStrassenverkehr, Ausgabe 10/<strong>2015</strong>. Abb. zeigt optionale Sonderausstattung.
er neue Multivan: Gewinner der Kategorie D 25.000–30.000 Euro, der neue Touran: Gewinner der Kategorie C 20.000–25.000 Euro.
DER BESSERE KAUF<br />
Audi A3 Sportback oder Q3?<br />
Gar nicht abwegig<br />
Um 16,5 ZENTIMETER überragt der Audi Q3 den A3 Sportback – in der Höhe. Ob dem kompakten,<br />
gar nicht mal so rustikalen SUV das auch in anderen Belangen gelingt, zeigt der Vergleich.<br />
Fotos: Arturo Rivas<br />
Wenn Sie diesen<br />
Artikel in der gerechtfertigten<br />
Erwartung<br />
lesen, einen fundierten<br />
Rat bei dieser Kaufentscheidung<br />
zu bekommen,<br />
so wollen wir Sie nicht<br />
enttäuschen. Und deshalb<br />
empfehlen wir: Machen<br />
Sie doch, was Sie wollen.<br />
Denn ohne größere Umstände<br />
lassen sich Argumente<br />
finden – oder so<br />
hindrehen –, dass jedes<br />
dieser beiden Autos als<br />
das bessere erscheint.<br />
Beginnen wir mal mit<br />
einem Argument, das<br />
beim Autokauf eher selten<br />
angewendet wird: der<br />
reinen Logik. Sie spricht<br />
für den A3 Sportback,<br />
schon weil er günstiger<br />
ist. Wobei von den 4100<br />
Euro zwischen dem viertürigen<br />
A3 mit dem 150<br />
PS starken Turbobenziner<br />
samt Zylinderabschaltung<br />
und dem gleich motorisierten<br />
und ebenso vorderradgetriebenen<br />
Q3<br />
ausstattungsbereinigt nur<br />
gut 2200 Euro bleiben.<br />
Denn seit dem Facelift im<br />
Januar leuchtet der Q3<br />
serienmäßig mit Xenon-<br />
Licht, was gleichzeitig<br />
und mit Abstand die erheblichste<br />
Neuerung der<br />
Modellpflege darstellt.<br />
Größer und mehr dran<br />
Ansonsten bringt der Q3<br />
noch eine Dachreling, ein<br />
Lederlenkrad und 16-Zoll-<br />
Aluräder mit – all das kostet<br />
für den A3 extra. Der<br />
wiederum navigiert und<br />
musiziert schon mit dem<br />
neuen und deutlich besser<br />
bedienbaren Infotainment,<br />
fährt dazu mehr<br />
Extras auf, wie etwa den<br />
Abstandstempomaten<br />
oder LED-Scheinwerfer.<br />
Dazu schafft der A3 trotz<br />
knapperer Abmessungen<br />
ein besseres Raumangebot.<br />
Vorn gibt es vier Zentimeter<br />
mehr Breite, im<br />
Fond fast sieben, dazu<br />
24 Liter mehr Standardladevolumen.<br />
Bei umgeklappten<br />
Rücksitzen packt<br />
dagegen der Q3 mehr ein,<br />
bietet vorn den bequeme<br />
ren Einstieg, wegen<br />
steiler stehender A-Säulen<br />
ein ungedrängteres<br />
Raumgefühl und wegen<br />
der 16,5 Zentimeter mehr<br />
Höhe die bessere Aussicht<br />
– für viele Kunden ist das<br />
gar das wichtigste Argument<br />
für den Q3.<br />
AUDI Q3<br />
DREHEN & DRÜCKEN Ins schmalere<br />
Q3-Cockpit baut Audi das alte Klapp-MMI<br />
KLAPPE & KLAPPEN Hinter der Heckklappe erstreckt<br />
sich ein kleiner Kofferraum. Neu: Laderollo<br />
STEIGEN & SITZEN Kurze Türen,<br />
höheres Sitzen, engerer Fond<br />
46 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
RICHTIG RELATIVIEREN Obwohl der Q3 viel<br />
massiger wirkt, bietet der A3 Sportback mehr Platz<br />
DATEN IM VERGLEICH<br />
Mit seiner üppigeren<br />
Bodenfreiheit erlaubt er<br />
zumindest kleine Offroad-<br />
Ausflüge, eilt mit seinem<br />
kultivierten und beherzt<br />
zupackenden 1,4-Liter-<br />
Turbobenziner aber lieber<br />
über Landstraßen. Da fegt<br />
er agil und mit guter Präzision<br />
in der Lenkung um<br />
Kurven. Natürlich schubbert<br />
er schließlich untersteuernd<br />
zum Kurvenaußenrand.<br />
Dennoch:<br />
alles sehr unterhaltsam<br />
und agil – aber eben nur<br />
für einen SUV.<br />
A wie Agilität<br />
Denn sobald du im A3<br />
sitzt, merkst du, dass der<br />
Q3 doch deutlich mehr<br />
wankt als der ebenso<br />
komfortable, aber noch<br />
agilere, direktere, ja einfach<br />
schnellere A3. Der<br />
grippt sich in Kurven entschlossener<br />
fest, untersteuert<br />
erst bei so hohem<br />
Tempo, dass es dann auch<br />
egal ist, hat mehr Gefühl<br />
in der präzisen Lenkung.<br />
Beide Audi knipsen bei<br />
sachter Last übrigens<br />
zwei Zylinder aus, sparen<br />
so Kraftstoff. Beim Normverbrauch<br />
trennen sie<br />
0,8 l/100 km, was ebenso<br />
unerheblich sein dürfte<br />
wie die etwas höheren<br />
Unterhaltskosten für den<br />
Q3. Weil beide teuer sind,<br />
kommt es diesmal nur<br />
drauf an, welcher einem<br />
lieber ist. Sebastian Renz<br />
AUDI<br />
A3 SPORTBACK<br />
1.4 TFSI COD<br />
Q3<br />
1.4 TFSI COD<br />
Preis 25500 Euro 29600 Euro<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Benzinmotor, vorne<br />
quer, vier Ventile pro<br />
Zylinder, Turbo, DI,<br />
Zahnriemen<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Benzinmotor, vorne<br />
quer, vier Ventile pro<br />
Zylinder, Turbo, DI,<br />
Zahnriemen<br />
Hubraum 1395 cm 3 1395 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
110 kW/150 PS<br />
5000/min<br />
110 kW/150 PS<br />
5000/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
250 Nm<br />
1500/min<br />
250 Nm<br />
1500/min<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
Breite<br />
Höhe<br />
4310 mm<br />
1785 mm<br />
1425 mm<br />
4388 mm<br />
1831 mm<br />
1590 mm<br />
Radstand 2636 mm 2603 mm<br />
Kofferraum 380–1220 Liter 460–1365 Liter<br />
Tankinhalt 50 Liter 64 Liter<br />
Leergewicht 1300 kg 1460 kg<br />
Zuladung 485 kg 525 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst 650/1600 kg 730/1800 kg<br />
Serienbereifung 205/55 R 16 W <strong>21</strong>5/65 R 16 V<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 8,2 s 9,2 s<br />
Spitze 220 km/h 204 km/h<br />
Normverbrauch 4,6 Liter S 5,5 Liter S<br />
CO2-Ausstoß 107 g/km 127 g/km<br />
-FAZIT<br />
Wem ein bequemer Einstieg, gute Aussicht und mehr maximaler<br />
Laderaum wichtig sind, der wird den Q3 schätzen. Der A3<br />
spricht alle an, die es dynamisch mögen, Wert auf modernstes<br />
Infotainment legen – und lieber 2200 Euro weniger ausgeben.<br />
AUDI A3 SPORTBACK<br />
REDUZIERT REGELN A3 mit weniger Tasten<br />
und neuem Infotainment samt dem Touchpad<br />
EBEN EINLADEN Mit variablem Ladeboden<br />
klappen die Lehnen zur leicht ansteigenden Fläche<br />
BREITE BASIS Im Fond gibt<br />
es 6,5 cm mehr Innenbreite<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 47
LESERWAHL<br />
Die besten Familienautos<br />
FAMILIENTREFFEN<br />
AUTO-Trophäen<br />
vor der Motor<br />
Presse-Markenwand<br />
auf der IAA<br />
In bester<br />
Gesellschaft<br />
Wie sieht das ideale Familienauto aus? Geräumig, variabel und sicher<br />
muss es sein, so viel steht fest. Aber welche Modelle kommen<br />
bei unseren Leserinnen und Lesern besonders gut an? Antworten<br />
darauf gibt unsere Leserwahl FAMILIENAUTOS DES JAHRES.<br />
Die Auszeichnungen wurden diesmal im Rahmen einer Feierstunde<br />
auf der IAA in Frankfurt an die Hersteller übergeben.<br />
48 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
GESAMTWERTUNG<br />
Das sind die besten Familienautos <strong>2015</strong><br />
1<br />
KATEGORIE<br />
AMODELLE BIS<br />
15 000 EURO<br />
SKODA FABIA COMBI 26,2 %<br />
BKATEGORIE<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
15 000 UND 20 000 EURO<br />
1 VW GOLF SPORTSVAN 12,8 %<br />
KATEGORIE<br />
C<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
20 000 UND 25 000 EURO<br />
1 VW TOURAN 47,3 %<br />
DKATEGORIE<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
25 000 UND 30 000 EURO<br />
1 VW MULTIVAN 25,1%<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
SKODA ROOMSTER 18,2 %<br />
SEAT IBIZA ST 11,1 %<br />
RENAULT CLIO GRANDTOUR 8,8 %<br />
DACIA LODGY 6,6 %<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
SKODA OCTAVIA COMBI 11,2 %<br />
VW CADDY (MAXI) 10,6 %<br />
VW GOLF VARIANT 9,0 %<br />
FORD (GRAND) C-MAX 6,2 %<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
OPEL ZAFIRA TOURER 11,2 %<br />
FORD KUGA 5,5 %<br />
MAZDA CX-5 3,8 %<br />
CITROËN C4 (GR.) PICASSO 3,0 %<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
VW PASSAT VARIANT 11,2 %<br />
SKODA SUPERB COMBI 6,0 %<br />
BMW ZWEIER ACTIVE T. 5,6 %<br />
AUDI Q3 5,3 %<br />
KATEGORIE<br />
E<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
30 000 UND 35 000 EURO<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
VW SHARAN 26,6 %<br />
FORD S-MAX 11,7 %<br />
AUDI A4 AVANT 11,3 %<br />
MERCEDES C-KLASSE T 9,3 %<br />
BMW DREIER TOURING 7,9 %<br />
KATEGORIE<br />
F<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
35 000 UND 40 000 EURO<br />
1 AUDI Q5 23,7 %<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
BMW X3 16,2 %<br />
VOLVO V70 12,3 %<br />
FORD TOURNEO CUSTOM 11,3 %<br />
MERCEDES GLK 11,1 %<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
GKATEGORIE<br />
MODELLE ÜBER<br />
40 000 EURO<br />
MERCEDES V-KLASSE <strong>21</strong>,2 %<br />
AUDI A6 AVANT 11,1 %<br />
VW TOUAREG 10,2 %<br />
AUDI Q7 5,4 %<br />
MERCEDES E-KLASSE T 5,1 %<br />
SO WURDE<br />
GEWÄHLT<br />
Die Wahl „Familienauto des<br />
Jahres“ fand in sieben Preisklassen<br />
statt, in diesem Jahr<br />
erstmals auch getrennt für Importmodelle<br />
(siehe Seite 51).<br />
Zur Wahl standen Vans, Kombis<br />
und SUV, die über min destens<br />
400 Liter Kofferraum volumen<br />
(Herstellerangaben) sowie zumindest<br />
optional über ESP verfügen.<br />
Als Basis für die Einordnung<br />
in eine Kategorie diente<br />
der Einstiegspreis, Stichtag für<br />
Einordnung und Datenstand<br />
war der 17. April <strong>2015</strong>. Die Redaktion<br />
bedankt sich bei allen<br />
Lesern und Online-Nutzern, die<br />
in diesem Jahr an der Wahl teilgenommen<br />
haben.<br />
Wenn es um die Verbindung<br />
der Themen Familie und<br />
Auto geht, dann gibt es dafür eine<br />
besonders kompetente Expertengruppe:<br />
Sie, liebe Leserinnen<br />
und Leser. Denn niemand kennt<br />
Ihre Wünsche und Bedürfnisse in<br />
Bezug auf Autos aus dem Alltag<br />
besser als Sie selbst. Darum fragt<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong> regelmäßig<br />
Ihre Favoriten unter den praktischen<br />
Vielzweckmodellen ab.<br />
In diesem Jahr fand die Wahl der<br />
„Fa mi lienautos des Jahres“ zum<br />
fünften Mal statt, und zum dritten<br />
Mal in Folge luden auch unsere<br />
Kollegen der Zeitschrift ELTERN<br />
ihre Leserschaft zum Mitmachen<br />
ein. Eine Premiere stellt die Importwertung<br />
dar: Zum ersten Mal<br />
konnten Sie mit einer zweiten<br />
Stimme Ihre Favoriten unter den<br />
Importmodellen getrennt von der<br />
Gesamtwertung bestimmen.<br />
Ergebnisse liefern ein<br />
spannendes Stimmungsbild<br />
Eine zusätzliche Möglichkeit für<br />
Sie, Ihre Zustimmung auszudrücken,<br />
eine weitere Chance für uns,<br />
die Relevanz und Popularität bestimmter<br />
Marken und Modelle<br />
abzulesen. Knapp 20 000 Teilnehmer<br />
zeichnen hier ein durchaus<br />
aussagekräftiges Bild. Und<br />
so haben Sie in diesem Jahr<br />
entschieden:<br />
In der Gesamtwertung<br />
heimst Marktführer VW<br />
die meisten Trophäen<br />
ein, nämlich vier: Mit<br />
Golf Sportsvan,<br />
Touran, Sharan und<br />
Multivan setzen sich<br />
die Vans der Marke auf<br />
breiter Front durch – der<br />
neue Touran mit einem<br />
Rekordergebnis von 47,3<br />
Prozent Zustimmung – und senden<br />
gleichzeitig im Kontext des<br />
aktuellen SUV-Booms eine klare<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 49
LESERWAHL<br />
Die besten Familienautos<br />
Fotos: Stefan Baldauf/SB-Medien<br />
GRUPPENBILD MIT SIEGERN Von links: Nicolai Berger (Mercedes Vans), Robin Struwe (VW Nutzfahrzeuge), Lutz Kothe (VW),<br />
Alexander Buk (Audi), Dino Damiano (Mazda), Thomas Bauch (Volvo), Imelda Labbé (Skoda), Reinhard Zirpel (Renault) mit<br />
den Redaktionsvertretern Stefan Cerchez (<strong>AUTOStraßenverkehr</strong>) und Oliver Steinbach (ELTERN), jeweils ganz außen<br />
Diese Leser haben gewonnen<br />
PREISE IM WERT VON RUND 110 000 EURO haben wir in diesem Jahr verlost.<br />
Drei Teilnehmer sind schon bald in neuen Autos unterwegs.<br />
CHRISTIAN PUCHERT AUS 46569 HÜNXE<br />
freut sich über den Mercedes V 220 d<br />
Edition im Wert von rund 50 000 Euro.<br />
Der Siebensitzer fährt in der Langversion<br />
sowie mit 163-PS-Diesel,<br />
Siebengangautomatik, Fahrassistenz-Paket<br />
und Rückfahrkamera vor<br />
DIRK SCHULTZ AUS 27327 MARTFELD<br />
fährt künftig einen VW Touran 2.0 TDI<br />
in Highline-Ausstattung. Der Kompakt-Van<br />
im Wert von 35 000 Euro<br />
mit 150-PS-Diesel verfügt unter<br />
anderem über LED-Scheinwerfer,<br />
Dreizonen-Klimaautomatik und Front<br />
Assist mit City-Notbremsfunktion<br />
MANUELA HECKMANN AUS 66793<br />
SAARWELLINGEN gewinnt einen<br />
Suzuki SX4 S-Cross 1.6 DDiS 4x4 mit<br />
Comfort-Plus-Ausstattung. Der 120 PS<br />
starke Allradler im Wert von rund<br />
30 000 Euro bringt ab Werk unter anderem<br />
Klimaautomatik, werfer und beheizte Ledersitze<br />
Bi-Xenon-Scheinmit<br />
50 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
IMPORTWERTUNG<br />
Das sind die Sieger der Importmarken<br />
BKATEGORIE<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
15 000 UND 20 000 EURO<br />
1<br />
SKODA OCTAVIA COMBI 24,1 %<br />
1<br />
KATEGORIE<br />
C<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
20 000 UND 25 000 EURO<br />
MAZDA CX-5 11,6 %<br />
1<br />
DKATEGORIE<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
25 000 UND 30 000 EURO<br />
SKODA SUPERB COMBI 22,7 %<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
NISSAN QASHQAI 8,1 %<br />
SKODA YETI 7,2 %<br />
RENAULT (GRAND) SCÉNIC 5,7 %<br />
SEAT LEON ST 4,8 %<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
CITROËN C4 (GR.) PICASSO 10,7 %<br />
TOYOTA AVENSIS COMBI 10,3 %<br />
MAZDA 5 9,4 %<br />
KIA SPORTAGE 7,5 %<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
SEAT ALHAMBRA 13,6 %<br />
VOLVO V60 10,1 %<br />
MAZDA 6 KOMBI 7,6 %<br />
RENAULT TRAFIC 3,9 %<br />
Botschaft an die Hersteller.<br />
Nur eines der beliebten<br />
Crossover-Modelle, nämlich<br />
der Audi Q5, kann in die sem<br />
Jahr eine Kategorie der Gesamtwertung<br />
für sich entscheiden.<br />
Bei den Einsteigermodellen<br />
bis 15 000 Euro erhalten die<br />
drei verbliebenen Kleinwagen-Kombis<br />
hohe Zustimmungswerte,<br />
es gewinnt<br />
das Importmodell Skoda<br />
Fabia Combi. Am anderen<br />
Ende des Spektrums siegt<br />
die bereits im Vorjahr erfolgreiche<br />
V-Klasse von<br />
Mercedes.<br />
Zusätzliche Preisträger<br />
bei der Import-Wahl<br />
Mit Skoda Octavia und Superb<br />
gewinnen zwei weitere<br />
Kombimodelle Importwertungen,<br />
neu im Kreise der<br />
Preisträger sind die Marken<br />
Mazda, Renault und Volvo.<br />
Während die Japaner mit<br />
ihrem SUV CX-5 vorne liegen,<br />
können unsere französischen<br />
Nachbarn mit dem<br />
neuen Espace bei den Teilnehmern<br />
punkten. Volvo<br />
schließlich siegt mit dem<br />
Kombi V70 (knapp vor dem<br />
SUV-Modell XC60) sowie<br />
dem neuen XC90 und er zielt<br />
in allen drei Fällen be acht liche<br />
Zustimmungsraten von<br />
mehr als 30 Prozent.<br />
Stefan Cerchez<br />
KATEGORIE<br />
E<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
30 000 UND 35 000 EURO<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
RENAULT ESPACE 13,8 %<br />
RANGE ROVER EVOQUE 11,5 %<br />
TOYOTA PRIUS PLUS 10,9 %<br />
LAND ROVER DISCOVERY SP. 8,1 %<br />
KIA SORENTO 7,8 %<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
KATEGORIE<br />
F<br />
MODELLE ZWISCHEN<br />
35 000 UND 40 000 EURO<br />
VOLVO V70 31,1 %<br />
VOLVO XC60 30,8 %<br />
LEXUS NX 8,5 %<br />
LANCIA VOYAGER 6,2 %<br />
MITSUBISHI PAJERO 5,6 %<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
GKATEGORIE<br />
MODELLE ÜBER<br />
40 000 EURO<br />
VOLVO XC90 30,8 %<br />
RANGE ROVER SPORT 10,9 %<br />
JAGUAR XF SPORTBRAKE 5,1 %<br />
NISSAN PATHFINDER 4,9 %<br />
RANGE ROVER 4,9 %<br />
INFORMELLER AUSTAUSCH Die Preisverleihung bot reichlich Gesprächsstoff – und eine Gelegenheit<br />
für Hersteller und Redaktion zum ungezwungenen Plausch über Marken, Modelle und Trends<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 51
PRODUKTTEST<br />
Sechs Lackpolituren mit Versiegelungseffekt<br />
Wer sein Auto liebt – poliert. Doch<br />
womit? WACHSPOLITUREN versprechen<br />
Glanz, Schutz und Werterhalt in einem Arbeitsgang.<br />
Wir testen: Welches Mittel kann’s am besten?<br />
Schneller Glanz auf Zeit<br />
Das Angebot an reinigenden,<br />
polierenden<br />
oder versiegelnden Produkten<br />
ist riesig, was wenig<br />
verwundert: Bei Autofahrern<br />
sind diese Mittel<br />
sehr beliebt. Die Polituren<br />
reinigen die Lackoberfläche,<br />
was über mikrofeine<br />
Schleifpartikel geschieht,<br />
die in einer Trägerflüssigkeit<br />
gebunden sind. Die<br />
raue Oberfläche des Lacks<br />
wird so geglättet, leichte<br />
Vertiefungen werden aufgefüllt,<br />
es entsteht Glanz.<br />
Nicht zwingend muss eine<br />
Politur auch versiegelnd<br />
wirken. Bei der professionellen<br />
Fahrzeugaufbereitung<br />
wird oft zweistufig<br />
vorgegangen: Zuerst<br />
wird hier mit reinen<br />
Polituren meist auch maschinell<br />
geglättet, danach<br />
erst die Versiegelung aufgebracht.<br />
Sie schützt den<br />
Lack vor Umwelteinflüssen.<br />
Häufig besteht diese<br />
zusätzliche Schicht aus<br />
wachsartigen Substanzen,<br />
die den Glanz weiter verstärken<br />
und die Anhaftung<br />
von Schmutz erschweren.<br />
Auch Wasser<br />
perlt leichter ab, was<br />
ebenso der Wiederverschmutzung<br />
entgegenwirkt.<br />
Es gibt aber auch<br />
Produkte mit ähnlichen<br />
Fähigkeiten, die auf Nanotechnologie,<br />
Acryl- oder<br />
andere synthetische Bestandteile<br />
setzen.<br />
Im Handel gibt es beides,<br />
Polituren und Versiegelungen;<br />
sogar die Kombination<br />
aus beidem ist erhältlich.<br />
Polieren und<br />
Versiegeln in einem Arbeitsgang<br />
reduziert den<br />
Aufwand und macht die<br />
Mittel besonders interessant.<br />
Unser Test soll klären,<br />
wie gut diese Alleskönner<br />
sind.<br />
Vergleich: Markenartikel<br />
und Internet-Produkte<br />
Als klassische wachsbasierte<br />
Polituren stellen<br />
sich die Polish-and-Wax-<br />
Produkte von Dr. Wack,<br />
Liqui Moly und Sonax<br />
gegen die oft sehr teure,<br />
teilweise aus den Shows<br />
der TV-Shopping-Kanäle<br />
bekannte Konkurrenz.<br />
Während die Markenprodukte<br />
aus dem Fachhandel<br />
zwischen 7,50 und<br />
20 Euro pro 500 Milliliter<br />
kosten, sind die synthetischen<br />
Polituren von<br />
Rocket, MacBrite und<br />
Nanoplast – zumindest<br />
laut empfohlenem Verkaufspreis<br />
auf der Flasche<br />
– knapp dreimal so teuer.<br />
Allerdings nur theoretisch:<br />
Im Internet sind<br />
diese Polituren deutlich<br />
günstiger zu haben. Dort<br />
werden sie schon um 10<br />
Euro pro 500-ml-Flasche<br />
angeboten – ein eher realistischer<br />
Preis.<br />
Was können diese Produkte?<br />
Weil das Glätten<br />
des alten Lacks primär eine<br />
Frage von Schleifkorngröße,<br />
dem beim Polieren<br />
ausgeübten Druck sowie<br />
der Dauer der Anwendung<br />
ist, testen wir an einer<br />
zwei Jahre unbehandelten<br />
Motorhaube.<br />
Zudem wird der Versuch<br />
an Autotüren sowie an<br />
eigens lackierten und bewitterten<br />
Blechen, die nie<br />
Kontakt zu Waschstraßen<br />
hatten, durchgeführt. Verfälschende<br />
Ergebnisse<br />
durch mögliche Silikonreste<br />
von Waschzusätzen<br />
können so ausgeschlossen<br />
werden. Zuerst wird<br />
poliert: Hier zählt, wie<br />
leicht sich die Produkte<br />
verarbeiten lassen – klebt<br />
die Politur, hinterlässt sie<br />
beim Polieren Rückstände,<br />
oder entstehen möglicherweise<br />
Wölkchen?<br />
Für exakt 30 Sekunden<br />
wird die Fläche bearbeitet,<br />
dann auspoliert. Das<br />
Resultat: Selbst im direkten<br />
Vergleich ist das<br />
menschliche Auge überfordert.<br />
Ein Glanzgrad-<br />
Messgerät findet und bestätigt<br />
die Unterschiede:<br />
Sonax, Nanoplast und<br />
52 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
WAS STECKT DRIN?<br />
Beim Erhitzen verflüchtigen<br />
sich die<br />
Lösemittel, die wirksame<br />
Substanz bleibt<br />
zurück. Je mehr, desto<br />
besser<br />
WISCHFEST Beim „Anschmutzungstest“<br />
wird geprüft, welches Lackpflegemittel<br />
wirklich schmutzabweisend<br />
wirkt<br />
RISSTEST Dieser<br />
Versuch macht deutlich, ob<br />
und wie stark der Kunststoff<br />
Polycarbonat von den Polituren<br />
angegriffen wird<br />
INFO<br />
WASCHTEST Über wie viele Fahrzeugwäschen<br />
bleibt die Schutzwirkung<br />
der Pflegemittel bestehen? Dazu wurden<br />
abgeteilte Segmente auf den Fahrzeugseiten<br />
und am Dach nach Vorschrift<br />
mit den jeweiligen Mitteln behandelt<br />
SO WURDE GETESTET<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />
führte den Test in enger<br />
Zusammenarbeit mit<br />
dem nach DIN/ISO<br />
9001/14 000 zertifizierten<br />
Labor des Reinigungsgeräte-Herstellers<br />
Kärcher in Winnenden<br />
durch. Die Polier- und<br />
Haltbarkeitsversuche<br />
wurden an zwei Fahrzeugen<br />
sowie an lackierten<br />
Blechen durchgeführt.<br />
Zum Test der<br />
Abriebfestigkeit wurden<br />
mit einem Boardmarker<br />
(Edding 360) Markierungen<br />
angebracht, versiegelt<br />
und mehreren<br />
aufeinanderfolgenden<br />
Wäschen in einer Kär-<br />
cher-CB-Portalwaschan-<br />
lage unterzogen. Ein<br />
Abwaschen der Farbmarkierung<br />
zeigt den<br />
Verlust der Schutzwirkung.<br />
Bewertet wird<br />
die Zahl der Waschdurchgänge.<br />
Der Schutz<br />
vor Wiederverschmutzung<br />
wurde in einem<br />
automatisierten Wischtest<br />
nachgewiesen. Bei<br />
den Tests zur Materialverträglichkeit<br />
beschränkten<br />
wir uns auf<br />
die Wechselwirkungen<br />
mit Polycarbonat, aus<br />
dem etwa transparente<br />
Verglasungen von<br />
Schein werfern oder<br />
Blinkern hergestellt<br />
werden.<br />
ABRIEB Schon nach wenigen<br />
Wäschen ist bei einzelnen<br />
Polituren der Schutz dahin<br />
GLANZ GENAU Ein<br />
Glanzgrad-Messgerät<br />
erkennt auch kleinste<br />
Unterschiede<br />
NEULACK Wie Türen und<br />
Motorhaube wurde auch<br />
ein eigens lackiertes Blech<br />
mit Boardmarker präpariert<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 53
PRODUKTTEST<br />
Sechs Lackpolituren mit Versiegelungseffekt<br />
MacBrite liefern wirklich<br />
glänzende Ergebnisse.<br />
Doch wie lange hält der<br />
Glanz? Das hängt von der<br />
Haltbarkeit der aufpolierten<br />
Schutzschicht ab.<br />
Zum Test werden verschiedene<br />
Flächen am<br />
Auto mit einem Farbstift<br />
präpariert und mit den<br />
Polituren versiegelt. Dann<br />
geht es wiederholt in die<br />
Waschanlage. Wie lange<br />
können die Versiegelungen<br />
den zarten Filzstiftstrich<br />
vor den rasenden<br />
Waschbürsten<br />
schützen? Auf der Nanoplast-Flasche<br />
steht<br />
„waschstraßenfest“, doch<br />
damit kann offensichtlich<br />
nur die solide Kunststoffflasche<br />
gemeint sein, denn<br />
nach nur einer Wäsche ist<br />
von den Nanoplast-versiegelten<br />
Markierungen<br />
nichts mehr zu sehen.<br />
Drei Wäschen kann Mac-<br />
Brite Widerstand leisten,<br />
sieben bis acht Wäschen<br />
halten Sonax, Liqui Moly<br />
und Dr. Wack – das ist gut.<br />
Auch die Verträglichkeit<br />
mit Kunststoffen wurde<br />
getestet. Das Ergebnis ist<br />
jedoch ernüchternd: Alle<br />
Produkte griffen die Teststreifen<br />
aus Polycarbonat<br />
an – ein Material, das zum<br />
Beispiel bei Scheinwerferoder<br />
Blinkerabdeckungen<br />
zum Einsatz kommt. Bei<br />
den meisten Produkten<br />
waren die Auffälligkeiten<br />
zwar noch im grünen Bereich,<br />
trotzdem gab es<br />
Abzüge. Denn wer die<br />
Mittel häufig anwendet<br />
und beim Auftragen<br />
unachtsam ist, erhöht die<br />
Gefahr von Spannungsrissen<br />
im Polycarbonat, weshalb<br />
Kunststoffteile besser<br />
nie mit Politur in<br />
Berührung kommen<br />
sollten.<br />
Qualität muss nicht<br />
immer teuer sein<br />
Dieser Schönheitsfehler<br />
hat natürlich Auswirkungen<br />
auf die Testergebnisse<br />
und ist einer der<br />
Gründe, warum der Testsieger<br />
nur 85 von 100<br />
möglichen Punkten bekommt.<br />
Außerdem gibt es<br />
noch im Kapitel „Schutzwirkung“<br />
Luft nach oben.<br />
Entweder bieten die Mittel<br />
nach wenigen Waschstraßenfahrten<br />
keinen<br />
Schutz mehr oder fördern<br />
eher die Verschmutzung<br />
des Autos, als diese zu<br />
verhindern. Bei aller Kritik<br />
gab es aber auch Produkte,<br />
die überzeugten.<br />
Eine Überraschung schaffte<br />
Liqui Moly: Das günstigste<br />
Mittel landete hinter<br />
der Sonax-Politur auf<br />
dem zweiten Rang. Knapp<br />
darauf folgen Dr. Wack<br />
und das Mittel von<br />
MacBrite, das sich mit<br />
Schwächen bei Haltbarkeit<br />
und Ergiebigkeit den<br />
Weg nach vorn verbaut.<br />
Der Rest des Feldes muss<br />
zum Teil deutlich nachlegen.<br />
Thiemo Fleck<br />
-FAZIT<br />
SCHUTZ AUF ZEIT?<br />
Tollen Glanz und monatelangen<br />
Schutz in<br />
einem Arbeitsgang –<br />
das versprechen viele<br />
Lackpolituren. Doch die<br />
Wahrheit sieht anders<br />
aus: Oft ist die Schutzwirkung<br />
der Kombi-Produkte<br />
schon nach wenigen<br />
Wäschen dahin und<br />
der Lack Umwelteinflüssen<br />
schutzlos<br />
ausgeliefert. Wer den<br />
Schutz erhalten will,<br />
muss mehrmals im<br />
Jahr ran. Dann genügt<br />
jedoch – nach gründlicher<br />
Wäsche – eine<br />
reine Versiegelung.<br />
ERGEBNIS<br />
Sonax glänzt sich ganz nach vorn<br />
SIEGER<br />
Bester im<br />
Hersteller<br />
Test<br />
Sonax Liqui Moly Dr. Wack MacBrite Nanoplast Rocket<br />
Produkt<br />
Typ<br />
Xtreme Polish & Wax 2<br />
Hybrid NPT<br />
Politur und<br />
Wachsversiegelung<br />
Polieren & Wachs<br />
Politur und<br />
Wachsversiegelung<br />
Polish & Wax<br />
Politur mit<br />
Carnauba-Wachs<br />
Hochglanz<br />
Titanium<br />
Politur mit<br />
Versiegelung<br />
Autopolitur<br />
Politur mit<br />
Nanoversiegelung<br />
1)<br />
teils Aktionsware; 2) nach Gewichtsbestimmung der Trockenmasse; 3) Bewertung: 85 bis 100 Punkte = sehr empfehlenswert; 70 bis 84 Punkte = empfehlenswert; 55 bis 69 Punkte = bedingt empfehlenswert;<br />
0 bis 54 Punkte = nicht empfehlenswert<br />
Autopolitur<br />
Politur mit<br />
Versiegelung<br />
Herstellerkontakt sonax.com liqui-moly.de wackchem.com macbrite.de stolzgmbh.net stolzgmbh.net<br />
mitgeliefertes Zubehör 1) Mikrofasertuch – Auftragsschwamm – – –<br />
Inhalt 500 ml 500 ml 500 ml 500 ml 500 ml 500 ml<br />
Einkaufspreis 14,44 € 7,56 € 16,68 € 9,99 € 12,30 € 10,00 €<br />
Preis pro 500 ml 14,44 € 7,56 € 16,68 € 9,99 € 12,30 € 10,00 €<br />
Produkteigenschaften<br />
Polierbarkeit (10) 8 10 10 7 10 10<br />
Ergiebigkeit 2) (10) 8 7 8 6 8 8<br />
Anwendungsbeschreibung (10) 10 6 10 6 4 4<br />
Kapitelwertung (30) 26 23 28 19 22 22<br />
Materialverträglichkeit<br />
Polycarbonat flächiger Auftrag (5) 3 4 3 3 2 2<br />
Polycarbonat punktueller Auftrag (5) 3 3 5 4 4 4<br />
Kapitelwertung (10) 6 7 8 7 6 6<br />
Schutzwirkung<br />
Schmutzresistenz (15) 11 15 9 15 12 12<br />
Waschanlagenresistenz (15) 12 11 11 3 0 2<br />
Kapitelwertung (30) 23 26 20 18 12 14<br />
Glanzwirkung<br />
Neulack (15) 15 9 9 14 15 12<br />
bewitterte Motorhaube (15) 15 12 11 12 14 11<br />
Kapitelwertung (30) 30 <strong>21</strong> 20 26 29 23<br />
Gesamtwertung (100) 85 77 76 70 69 65<br />
-URTEIL<br />
sehr<br />
empfehlenswert 3) empfehlenswert empfehlenswert empfehlenswert<br />
bedingt<br />
empfehlenswert<br />
bedingt<br />
empfehlenswert<br />
54 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
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Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an<br />
dem Sie die erste bestellte Ausgabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anforderungen von Art. 246a § 1<br />
Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu<br />
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Identifikationsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />
Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen Lastschriften<br />
einzulösen. Die Mandatsreferenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend<br />
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Gebrauchtwagenhändler-Test<br />
Schlecht beraten<br />
Was taugt die GEBRAUCHTWAGENBERATUNG beim Vertragshändler? Nicht viel, wie der aktuelle<br />
Test der Beratungsfirma Concertare zeigt. AUTO sagt, wo die Schwachstellen liegen.<br />
Fotos: Colourbox, Fotolia, iStock<br />
Ob im Radio, Fernsehen<br />
oder auf großen<br />
Plakaten: Die Autohersteller<br />
preisen ihr Gebrauchtwagenangebot<br />
kräftig an<br />
und locken die Kunden<br />
mit Fünf-Jahres-Garantien,<br />
günstigen Finanzierungen<br />
sowie Wechselprämien.<br />
Doch spätestens<br />
beim Händlerbesuch<br />
macht sich Ernüchterung<br />
breit, wie der Gebrauchtwagenhändler-Test<br />
von<br />
Concertare zeigt.<br />
Denn die Betriebe aller <strong>21</strong><br />
untersuchten Hersteller<br />
brachten es im Durchschnitt<br />
gerade einmal auf<br />
63 Zähler. Zwar ist das eine<br />
Verbesserung um zwei<br />
Punkte gegenüber dem<br />
Vorjahr, doch die Leistung<br />
ist immer noch nicht gut.<br />
Mehr als Mittelmaß wird<br />
auch weiterhin nicht geboten.<br />
Die letzten vier –<br />
Alfa Romeo, Hyundai,<br />
Citroën und Fiat – erhielten<br />
gar die Bewertung<br />
„nicht zufriedenstellend“<br />
und fielen damit durch.<br />
Selbst der Beste<br />
enttäuscht<br />
Zwar konnte Audi mit 68<br />
Prozent in diesem Test<br />
den Sieg einfahren, Freude<br />
ist jedoch nicht angebracht,<br />
denn zu einem<br />
wirklich guten Ergebnis<br />
fehlen der Marke ganze<br />
13 Prozent – da ist noch<br />
viel Luft nach oben.<br />
Betrachtet man die Auswertung<br />
genauer, fällt<br />
GESAMTERGEBNIS<br />
<strong>2015</strong> 2014<br />
Platzierung<br />
Vorjahr<br />
1 Audi 68 64 3<br />
2 VW 67 61 9<br />
3 Lexus 66 58 14<br />
3 Porsche 66 66 1<br />
3 Renault 66 58 14<br />
6 Opel 65 58 14<br />
6 Skoda 65 62 8<br />
8 Ford 64 64 3<br />
8 Kia 64 60 12<br />
8 Seat 64 58 14<br />
8 Volvo 64 66 1<br />
12 Peugeot 63 61 9<br />
12 Toyota 63 61 9<br />
14 BMW 62 64 3<br />
14 Mini 1) 62 – –<br />
14 Nissan 62 56 20<br />
17 Mercedes 61 64 3<br />
18 Alfa Romeo 60 57 19<br />
19 Hyundai 58 63 7<br />
20 Citroën 57 58 14<br />
<strong>21</strong> Fiat 54 59 13<br />
SO HABEN WIR GETESTET<br />
Concertare hat 750 Markenhändler von <strong>21</strong> Herstellern<br />
getestet, die Gebraucht wagen-<br />
Programme oder spezielle Aktionen für ihre<br />
Vertriebspartner anbieten. Geprüft wurde in 14<br />
verschiedenen Kategorien. Für das Endresultat<br />
entscheidend sind aber nur die kaufrelevanten<br />
Kapitel Gesprächsatmosphäre, Bedarfsanalyse,<br />
Be ratungsqualität, Produktdemonstration, Verkaufsargumentation,<br />
Preisverhandlung, Finanzierung,<br />
Abschlussorientierung, Probefahrt und<br />
Nachverfolgung. Das Erscheinungsbild der Autohäuser<br />
wurde zwar bewertet, fließt aber<br />
nicht in die Gesamtwertung des Händlertests<br />
mit ein.<br />
Mehr zur Studie bei: Concertare GmbH,<br />
Industriestraße 50, 51399 Burscheid,<br />
Tel: 0<strong>21</strong> 74/790 80<br />
E-Mail: autostudie@concertare.de<br />
Web: www.concertare.de<br />
Durchschnitt 63 61 Bewertung in Prozent, Angaben gerundet; 1) keine Wertung im Vorjahr<br />
56 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
ERGEBNIS<br />
Hier herrscht reichlich Nachholbedarf<br />
BEDARFSANALYSE:<br />
Kleinwagen oder Mittelklasse?<br />
Welche Ausstattung<br />
soll es sein? Wo und<br />
wie viel wird das Auto bewegt,<br />
und was sucht der<br />
Kunde wirklich? Diese Fragen<br />
sind beim Ge brauchtwagenkauf<br />
besonders<br />
wichtig, denn das richtige<br />
Angebot muss erst einmal<br />
gefunden werden. Das<br />
Ergeb nis: bescheiden. Mit<br />
68 Prozent im Schnitt lieferten<br />
die Händler kein<br />
zufriedenstellendes Ergebnis<br />
ab.<br />
Lexus 77 1)<br />
Seat 74<br />
VW 74<br />
Audi 73<br />
Nissan 73<br />
Skoda 71<br />
...<br />
Kia 64<br />
Mini 64<br />
Hyundai 57<br />
Fiat 53<br />
68 % 2) 72 % 2) 56 % 2) 60 % 2) Citroën 59<br />
Hyundai 44<br />
Fiat 54<br />
Porsche 50 63 % 2)<br />
BERATUNG: Wie funktioniert<br />
zum Beispiel das Infotainment-System<br />
oder<br />
die Finanzierung? Mit<br />
Werten von 80 Prozent<br />
rutschen Ford und Volvo<br />
knapp am Prädikat „zufriedenstellend“<br />
vorbei. Eine<br />
echte Empfehlung sind sie<br />
damit allerdings noch<br />
nicht. Das gilt übrigens für<br />
die ganze Bran che, die<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr<br />
immerhin von durchschnittlich<br />
68 auf 72 Prozent<br />
steigern konnte.<br />
Doch da ist mehr drin.<br />
FINANZDIENSTLEIS<br />
TUNGEN: Kaufen, leasen<br />
oder doch finanzieren? In<br />
ihrer Werbun g bieten die<br />
Hersteller all das an – in<br />
der Realität sieht die Sache<br />
dann aber meist anders<br />
aus, sodass der Händlertest<br />
hier kein zufrie denstellendes<br />
Ergebnis bringt:<br />
16 der <strong>21</strong> untersuchten<br />
Hersteller fielen glatt<br />
durch, die anderen fünf<br />
lagen mit maximal 64 Prozent<br />
nur knapp darüber.<br />
Hier sollte durch die Bank<br />
noch einiges passieren.<br />
ABSCHLUSSORIENTIE<br />
RUNG: Dass Besucher<br />
eines Autohauses an einem<br />
Autokauf interessiert sein<br />
können, scheint für viele<br />
Verkäufer nicht offensichtlich.<br />
Oftmals erstellen sie<br />
kein Verkaufsangebot und<br />
bieten nicht einmal Prospekte<br />
an, die die Kaufentscheidung<br />
zu Hause erleichtern<br />
könnten. Mit 65<br />
Zählern setzt VW hier eine<br />
traurige Bestmarke, der<br />
Durchschnitt liegt bei nicht<br />
zufriedenstellenden 60<br />
Prozent.<br />
PROBEFAHRT: Wer kauft<br />
schon gern die Katze im<br />
Sack? Eine Probefahrt gehört<br />
daher in jedem Fall<br />
dazu – zumindest sollte<br />
sie das. Mit einer durchschnittlichen<br />
Erfüllungsquote<br />
von 63 Prozent liegt<br />
das Ergebnis auf Vorjahresniveau<br />
und Peugeot<br />
mit 77 Prozent erneut an<br />
der Spitze des Rankings.<br />
Wer einen teureren<br />
Mercedes, Mini oder Porsche<br />
vor dem Kauf Probe<br />
fahren will, geht meist leer<br />
aus.<br />
Ford 80 Audi 64 VW 65 Peugeot 77<br />
Volvo 80 Mercedes 62<br />
Kia 64<br />
Ford 71<br />
Skoda 77 Toyota 62<br />
Skoda 64<br />
Opel 70<br />
Lexus 76 Seat 61<br />
Audi 63<br />
Kia 67<br />
Renault 76 VW 61<br />
Mini 63<br />
Skoda 67<br />
VW 76 Kia 60<br />
Porsche 63<br />
Volvo 67<br />
...<br />
Citroën 58<br />
Lexus 62<br />
VW 66<br />
Alfa Romeo 68 ...<br />
...<br />
Opel 62<br />
Hyundai 66 Fiat 50 ...<br />
Mercedes 56<br />
Fiat 60<br />
Ford 50<br />
Volvo 55<br />
Mini 50<br />
sehr zufriedenstellend (91–100 %) zufriedenstellend (81–90 %) weniger zufriedenstellend (61–80 %) nicht zufriedenstellend (0–60 %)<br />
1) Bewertung in Prozent, Angaben gerundet; 2) durchschnittliches Ergebnis in Prozent<br />
auf, dass der erste Eindruck<br />
der Testkunden<br />
durchweg positiv war. So<br />
bekamen die Außenbereiche<br />
allesamt die Bewertung<br />
„sehr zufriedenstellend“<br />
– mit Ausnahme<br />
der Marke Mini, die erstmals<br />
bewertet wurde und<br />
mit 89 Prozent knapp unter<br />
der Bestnote liegt.<br />
Noch besser war der Eindruck<br />
der Geschäftsräume.<br />
Hier lagen alle Marken<br />
im grünen Bereich<br />
und wurden durch die<br />
Bank als „sehr zufriedenstellend“<br />
ausgezeichnet.<br />
Doch was bringt eine<br />
schöne Architektur, wenn<br />
die Arbeit der Verkäufer<br />
wenig taugt? Nicht viel.<br />
Was für den Gebrauchtwagenkauf<br />
wirklich zählt,<br />
ist schließlich die Beratungsqualität<br />
– also die<br />
Leistung der Mitarbeiter<br />
und Verkäufer. Die ist in<br />
den meisten der 750 untersuchten<br />
Betriebe alles<br />
andere als gut.<br />
Interessenten müssen<br />
häufig warten<br />
Beim Empfang geht es<br />
los. Wartezeiten von zehn<br />
Minuten, bis der Verkäufer<br />
die Kunden anspricht<br />
und seine Beratung anbietet,<br />
sind keine Seltenheit.<br />
Nur drei Marken<br />
(Porsche, Seat und VW)<br />
fielen an dieser Stelle<br />
nicht durch. Ausruhen<br />
sollten sie sich auf diesem<br />
Erfolg nicht, denn auch<br />
ihr Ergebnis kommt über<br />
Mittelmaß nicht hinaus.<br />
Wirklich punkten konnten<br />
die Händler nur in den Kategorien<br />
Produktpräsentation<br />
und Verkäuferverhalten.<br />
Im Durchschnitt<br />
kam der Handel hier auf<br />
84 beziehungsweise 85<br />
Prozent. Geschenkt, dass<br />
sich die Branche auch in<br />
diesen Disziplinen geringfügig<br />
zum Vorjahr verschlechterte.<br />
Das Ergebnis<br />
ist immer noch positiv.<br />
Doch das war es dann<br />
auch schon mit dem erfreulichen<br />
Eindruck. In allen<br />
anderen Bereichen<br />
zeigt der Handel bestenfalls<br />
ein weniger zufriedenstellendes<br />
Ergebnis.<br />
Vor allem bei der Bedarfs-<br />
analyse offenbart sich:<br />
Die Wünsche der Kunden<br />
wurden oftmals nicht<br />
ernst genommen. Somit<br />
verwundert auch nicht<br />
die magere Ausbeute von<br />
nur 68 Prozent im Schnitt.<br />
Probefahrten werden<br />
nur selten angeboten<br />
Wenn es um Probefahrten<br />
geht, bekleckert sich die<br />
Branche ebenfalls nicht<br />
mit Ruhm. Angebote gab<br />
es selten. Gerade einen<br />
Gebrauchtwagen sollte<br />
man ausprobieren dürfen<br />
– eine Erkenntnis, die<br />
dem Handel wohl fremd<br />
ist. Die Kunden sind den<br />
Händlern oftmals regelrecht<br />
egal. Gerade einmal<br />
60 Prozent erreichte die<br />
Branche in Sachen Abschlussorientierung.<br />
Wie<br />
es scheint, sind sie nur<br />
dann motiviert, wenn sich<br />
das Geschäft wirklich<br />
lohnt. So zeigte sich ein<br />
Mercedes-Händler sichtlich<br />
enttäuscht, weil der<br />
Kunde nur ein kleines Modell<br />
wünschte. Und verlässt<br />
der Autofahrer den<br />
Hof ohne Kaufvertrag,<br />
verliert der Verkäufer<br />
schnell das Interesse –<br />
nur selten meldet er sich<br />
noch einmal. Die Branche<br />
erreicht beim Thema<br />
Nachverfolgung im<br />
Schnitt schwache 14 Prozent.<br />
Selbst das Resultat<br />
von Spitzenreiter Porsche<br />
(30 Prozent) enttäuscht.<br />
Luca Leicht<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 57
GEBRAUCHTWAGEN<br />
Steckbrief<br />
Skoda Fabia 2007<br />
er kleine Tscheche,<br />
D besonders putzig<br />
mit weißem Dach, ist ein<br />
geräumiger und komfortabler<br />
Kleinwagen mit<br />
vier Türen. Plattform und<br />
Motoren stammen von<br />
VW. Entsprechend ist der<br />
Fabia solide und zuverlässig<br />
– aber auch begehrt.<br />
Oft zu finden: der<br />
1.2-Sauger mit 69 PS. Für<br />
lange Strecken besser:<br />
der 1.2 TSI mit 105 PS.<br />
Selten: die sportlichen<br />
RS-Modelle mit 180 PS. Quelle: KBA; 1 Stand: 1. Januar 2014; 2 alle Modellgenerationen; 3 Januar bis Dezember 2014<br />
bis 2014<br />
FAKTEN ZUM FABIA II (5J):<br />
• Karosserievarianten: 2<br />
• Antrieb: Frontantrieb,<br />
Fünfgang-Schaltgetriebe<br />
und Siebengang-DSG<br />
• Motoren: Saug- und Turbobenziner<br />
(3/4 Zylinder),<br />
Turbodiesel (3/4 Zylinder)<br />
• Leistung: 60–180 PS<br />
• Bestand1, 2: 659 225,<br />
davon 94 920 (14 %) Diesel<br />
• Besitzumschreibungen2, 3:<br />
70 066, davon 9347 (13 %)<br />
mit Dieselmotor<br />
Die Modellhistorie des Skoda Fabia<br />
Nach dem Octavia ist der<br />
kleine Fabia seit 1999 der<br />
erfolgreichste Skoda. Bis<br />
2007 in drei Karosserievarianten<br />
erhältlich, wird er in der<br />
Folge nur noch als Limousine<br />
und Combi angeboten.<br />
1. Generation Combi und Stufenheck: 2000 bis 2007<br />
1. Generation (6Y):<br />
1999 bis 2007<br />
2. Generation (5J):<br />
2007 bis 2014<br />
2. Generation Combi:<br />
2008 bis <strong>2015</strong><br />
3. Generation<br />
(NJ): seit 2014<br />
3. Generation<br />
Combi:<br />
seit <strong>2015</strong><br />
Der Fabia im Netz<br />
Rund 11 000 Angebote1 im<br />
September, davon<br />
• 90 % als Angebot vom Händler<br />
• 85 % mit Benzinmotoren<br />
• 60 % mit maximal 50 000 km<br />
• 58 % bis zu 88 PS stark<br />
• 47 % aus Generation II<br />
• 37 % als Combi<br />
• 19 % in Schwarz<br />
• 1,5 % als RS mit 180 PS<br />
Quelle: 1 mobile.de; 2 autoscout24.de<br />
Der Fabia im Dekra-Report<br />
Durchschnittspreis in Euro →<br />
PREISE nach Kilometerstand2<br />
Fabia mit Benzinmotoren und<br />
einer Laufleistung unter 50 000<br />
Kilometern sind gefragt. Der 1.2<br />
(69 PS) kostet rund 8200 Euro.<br />
10 000 10 000<br />
5000 5000<br />
Ähnlich dem technisch eng verwandten VW Polo ist der Fabia der zweiten Generation<br />
ein vorbildlich robustes und zuverlässiges Auto – selbst bei hohen Laufleistungen.<br />
Nur auf zu viel Spiel an den Querlenkerlagern sollte man etwas achten.<br />
PREISE nach Erstzulassung2<br />
Ein 69 PS starker Fabia,<br />
gebaut 2010, kostet rund<br />
6400 Euro. Der Combi<br />
ist minimal teurer.<br />
0 0<br />
< 10 10–50 50–100 100–150 150–200 200–300 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 <strong>2015</strong><br />
Kilometerstand in 1000 km →<br />
Erstzulassung Jahr →<br />
Unterhaltskosten<br />
Während sich die Festkosten bei den Benzinern<br />
in Grenzen halten, lohnt sich der 105 PS starke<br />
Diesel nur für Langstreckenfahrer.<br />
Durchschnittspreis in Euro →<br />
Texte: Peter Wolkenstein<br />
Kleinwagen bis 50 000 km 50 000–100 000 km 100 000–150 000 km<br />
Mängel Ø Fabia1 Ø Fabia1 Ø Fabia1<br />
ohne 88,1 89,3 72,4 77,9 58,2 68,9<br />
geringe 3,6 4,0 9,4 8,2 13,8 11,5<br />
erhebliche 8,3 6,7 18,2 13,9 28,0 19,6<br />
Fahrwerk, Lenkung 1,9 1,0 6,3 3,4 11,8 6,5<br />
Motor, Umwelt 3,0 2,6 8,0 3,9 15,8 5,8<br />
Karosserie, Innenraum 0,7 0,4 1,8 1,0 3,4 1,6<br />
Bremsanlage 3,9 3,1 12,6 10,9 24,7 17,0<br />
Elektronik, Licht 8,3 7,6 23 17,4 41,0 29,4<br />
Quelle: Dekra-Mängelreport <strong>2015</strong>; 1 ab 2007; grün/rot: besser/schlechter als der Durchschnitt bei den Kleinwagen.<br />
pro Jahr/€ 1.<strong>21</strong> 1.2 TSI1 1.6 TDI1<br />
Steuer 90,– 52,– 180,–<br />
Haftpflicht2 559,– 559,– 591,–<br />
Teilkasko 232,– 232,– 232,–<br />
Vollkasko2 653,– 794,– 724,–<br />
Wartung 142,– 157,– 169 ,–<br />
l/100 km3 5,5 S 5,3 S 4,2 D<br />
1 Baujahr 2011; 2 50 Prozent Schadenfreiheitsrabatt; 3 Normverbrauch.<br />
-FAZIT<br />
Wer einen zuverlässigen Kleinwagen mit ordentlich<br />
Platz und sicherem Fahrverhalten sucht, liegt bei dem<br />
Fabia II goldrichtig und spart Geld. Denn ein gebrauchter<br />
VW Polo ist im Schnitt mehr als 2000 Euro teurer.<br />
58 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Neuzulassungen in Deutschland im August <strong>2015</strong><br />
WISSEN TANKEN<br />
Weiter im Aufwind<br />
Wegen der Sommerferien ist der August traditionell eher ein schlechter Verkaufsmonat. Gegenüber<br />
dem Vorjahr steht aber ein Plus von 6,2 PROZENT, obwohl VW als Stammmarke schwächelt.<br />
Den dritten Monat in<br />
Folge ist die Zahl der<br />
Neuzulassungen gegenüber<br />
dem Vorjahr gestiegen<br />
– im August um insgesamt<br />
6,2 Prozent. Unter<br />
den 20 führenden Marken<br />
muss Spitzenreiter VW als<br />
einziger deutscher Hersteller<br />
ein Minus hinnehmen.<br />
Schuld daran sind<br />
Golf, Tiguan und Caddy,<br />
deren Verkäufe im zweistelligen<br />
Prozentbereich<br />
einbrachen. Mit gewaltigen<br />
130 Prozent Zuwachs<br />
kann dagegen Kleinwagenhersteller<br />
Smart glänzen.<br />
Ebenfalls bemerkenswert:<br />
Der ehemalige<br />
Importeur Nummer eins,<br />
Renault, befindet sich im<br />
Aufwärtstrend – kann mit<br />
Twingo und Captur über<br />
ein Viertel mehr Fahrzeuge<br />
absetzen als noch<br />
vor einem Jahr. Auf den<br />
ersten beiden Plätzen der<br />
Top-40-Modelle gibt es<br />
Zulassungen<br />
insgesamt<br />
226 314<br />
(+6,2 %)<br />
Dieselanteil: 46,5 %<br />
Importanteil: 37,9 %<br />
keine Veränderung, nach<br />
wie vor rangieren hier VW<br />
Golf und Passat. Auf Platz<br />
drei schiebt sich überraschend<br />
der BMW Zweier,<br />
wobei nicht so sehr<br />
Coupé und Cabrio den<br />
Absatz beflügeln, sondern<br />
eher die neuen Vans<br />
Active und Gran Tourer<br />
mit Frontantrieb. Dahinter<br />
folgen Mercedes<br />
C-Klasse und Opel Astra.<br />
Die Krone unter den Importen<br />
kann sich der Skoda<br />
Octavia aufsetzen, mit<br />
4363 verkauften Einheiten<br />
landet er im Gesamtranking<br />
auf Platz sieben.<br />
Clemens Hirschfeld<br />
TOP 20 MARKEN<br />
Marke Aug.<br />
Markt- Januar Vorjahr Markt-<br />
<strong>2015</strong> Vorjahr<br />
+/– (%) anteil 1) bis Aug. +/– (%) anteil 1)<br />
1 VW 42022 –8,8 18,6 458282 –8,8 <strong>21</strong>,5<br />
2 Mercedes <strong>21</strong>895 +14,5 9,7 191334 +14,5 9,0<br />
3 BMW 18353 +7,4 8,1 162023 +7,4 7,6<br />
4 Audi 17763 +1,0 7,8 185061 +1,0 8,7<br />
5 Opel 16977 +13,2 7,5 151659 +13,2 7,1<br />
6 Ford 16154 +11,3 7,1 146396 +11,3 6,9<br />
7 Skoda 14001 +15,6 6,2 1<strong>21</strong>004 +15,6 5,7<br />
8 Hyundai 8747 +10,6 3,9 68208 +10,6 3,2<br />
9 Renault 8605 +26,5 3,8 70813 +26,5 3,3<br />
10 Seat 7001 +0,8 3,1 63797 +0,8 3,0<br />
11 Fiat 4905 +6,8 2,2 50024 +6,8 2,3<br />
12 Nissan 4804 +<strong>21</strong>,6 2,1 46325 +<strong>21</strong>,6 2,2<br />
13 Toyota 4672 –12,3 2,1 42617 –12,3 2,0<br />
14 Kia 4538 +14,4 2,0 36648 +14,4 1,7<br />
15 Mazda 4472 +3,7 2,0 37861 +3,7 1,8<br />
16 Dacia 3813 –2,2 1,7 31893 –2,2 1,5<br />
17 Citroën 3610 +4,0 1,6 35660 +4,0 1,7<br />
18 Peugeot 3175 –9,5 1,4 36385 –9,5 1,7<br />
19 Smart 2597 +131,5 1,1 25402 +131,5 1,2<br />
20 Mini 2511 +5,1 1,1 26140 +5,1 1,2<br />
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA); 1) in Prozent<br />
TOP 40 ALLE MODELLE<br />
Modell<br />
August<br />
<strong>2015</strong><br />
Vorjahr<br />
+/– (%)<br />
Jan.<br />
–Aug.<br />
Vorjahr<br />
+/– (%)<br />
1 (1) VW Golf 17638 –10,0 179267 +14,9<br />
2 (2) VW Passat 6553 +22,1 65449 +35,6<br />
3 (84) BMW Zweier 6222 +783 28545 +806<br />
4 (8) Mercedes C-Klasse 5560 +47,9 46464 +28,9<br />
5 (17) Opel Astra 4663 +68,9 36918 +15,7<br />
6 (9) Audi A4 4395 +23,4 36832 +12,2<br />
7 (10) Skoda Octavia 4363 +23,5 38250 +7,7<br />
8 (3) VW Polo 4303 –18,7 46091 +8,0<br />
9 (16) Skoda Fabia 3366 +18,1 28870 +16,5<br />
10 (15) Seat Leon 3202 +11,6 27665 +6,2<br />
11 (4) Opel Corsa 3181 –34,2 34047 –5,9<br />
12 (5) Audi A3 3158 –28,9 39950 –8,0<br />
13 (6) Ford Focus 3046 –26,7 34441 –4,7<br />
14 (13) Mercedes A-Klasse 2933 –4,0 <strong>21</strong>183 –13,2<br />
15 (11) VW Tiguan 2825 –16,8 37589 –14,8<br />
16 (12) BMW Einser 2637 –17,6 28497 –12,1<br />
17 (43) Opel Mokka 2637 +67,9 <strong>21</strong>089 +<strong>21</strong>,7<br />
18 (18) Audi A6 2633 –1,9 29735 +11,6<br />
19 (19) Mercedes B-Klasse 2632 +0,3 24920 –4,2<br />
20 (27) Fiat 500 2525 +17,7 <strong>21</strong>867 +14,0<br />
<strong>21</strong> (22) Mini 2511 +5,1 26140 +22,7<br />
22 (<strong>21</strong>) BMW Fünfer 2466 +0,7 <strong>21</strong>701 –19,6<br />
23 (14) Mercedes E-Klasse 2462 –17,0 24844 –18,8<br />
24 (44) Skoda Yeti 2416 +57,7 16691 +11,3<br />
25 (33) VW Up 2364 +29,2 26123 –8,5<br />
26 (49) Hyundai ix35 2335 +60,9 16710 +41,5<br />
27 (7) BMW Dreier 2324 –43,9 27531 –30,4<br />
28 (41) Hyundai i30 2318 +46,4 14764 –8,6<br />
29 (72) Mercedes CLA 2244 +136 13094 +84,4<br />
30 (115) Ford Transit <strong>21</strong>07 +75,1 8443 +9,2<br />
31 (25) Ford Fiesta 2064 –4,6 30350 +1,9<br />
32 (37) Nissan Qashqai 1976 +15,4 18073 +10,4<br />
33 (40) Renault Twingo 1961 +22,9 13419 +7,2<br />
34 (24) VW Caddy 1914 –13,5 18079 –6,3<br />
35 (34) Ford C-Max 1817 +0,9 14124 –2,0<br />
36 (62) VW Beetle 1755 +55,2 10084 –5,9<br />
37 (89) Ford Mondeo 1729 +150,9 13761 +53,5<br />
38 (28) Ford Kuga 1718 –19,9 18722 +11<br />
39 (39) Mercedes GLA 1672 +3,7 11588 +15,5<br />
40 (38) Renault Clio 1641 +1,6 15231 –8,0<br />
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), in Klammern: Platzierung im<br />
Vorjahresmonat; Veränderung zum Vorjahr in Prozent<br />
BMW ZWEIER Für den<br />
dritten Rang sind vor<br />
allem Active und Gran<br />
Tourer verantwortlich<br />
OPEL MOKKA Der kleine<br />
SUV lag im August auf<br />
Augenhöhe mit dem<br />
größeren VW Tiguan<br />
MERCEDES CLA Eines<br />
von vier Kompaktmodellen<br />
der Schwaben unter<br />
den ersten 40<br />
TOP 40 IMPORTMODELLE<br />
Modell<br />
August<br />
<strong>2015</strong><br />
Vorjahr<br />
+/– (%)<br />
Jan.<br />
–Aug.<br />
Vorjahr<br />
+/– (%)<br />
1 (1) Skoda Octavia 4363 +23,5 38250 +7,7<br />
2 (3) Skoda Fabia 3366 +18,1 28870 +16,5<br />
3 (2) Seat Leon 3202 +11,6 27665 +6,2<br />
4 (6) Fiat 500 2525 +17,7 <strong>21</strong>867 +14,0<br />
5 (4) Mini 2511 +5,1 26140 +22,7<br />
6 (13) Skoda Yeti 2416 +57,7 16691 +11,3<br />
7 (17) Hyundai ix35 2335 +60,9 16710 +41,5<br />
8 (12) Hyundai i30 2318 +46,4 14764 –8,6<br />
9 (9) Nissan Qashqai 1976 +15,4 18073 +10,4<br />
10 (11) Renault Twingo 1961 +22,9 13419 +7,2<br />
11 (10) Renault Clio 1641 +1,6 15231 –8,0<br />
12 (7) Seat Ibiza 1585 –22,5 18050 +4,6<br />
13 (27) Renault Captur 1503 +49,1 11203 +22,6<br />
14 (15) Hyundai i20 1441 –2,8 10417 –8,7<br />
15 (22) Renault Mégane 1425 +17,4 10976 –7,8<br />
16 (5) Hyundai i10 1348 –37,5 14157 +16,8<br />
17 (16) Skoda Rapid 1338 –9,5 12310 –4,3<br />
18 (<strong>21</strong>) Dacia Sandero 1336 +8,2 11458 –12,6<br />
19 (19) Toyota Yaris 1247 –7,5 10695 –18,1<br />
20 (8) Toyota Auris 1220 –31,6 9439 –24,0<br />
<strong>21</strong> (14) Dacia Duster 1170 –<strong>21</strong>,3 9609 –10,6<br />
22 (32) Skoda Citigo 1113 +32,2 8544 –2,1<br />
23 (18) Mazda CX-5 1060 –26,1 11443 –12,6<br />
24 (26) Kia Cee’d 1024 –1,8 8566 –8,8<br />
25 (24) Skoda Superb 1000 –9,2 9380 –3,1<br />
26 (52) Mazda 2 969 +78,1 5983 +44,7<br />
27 (29) Seat Alhambra 950 +7,6 7547 +15,0<br />
28 (31) Kia Sportage 925 +5,7 8704 +10,3<br />
29 (56) Suzuki Swift 918 +88,1 7669 +43,2<br />
30 (51) Mitsubishi ASX 910 +65,2 7824 +38,8<br />
31 (35) Seat Mii 869 +17,3 6329 –2,2<br />
32 (44) Citroën Berlingo 868 +38,2 6197 –5,1<br />
33 (36) Renault Scénic 830 +17,1 10656 –0,9<br />
34 (40) Honda Civic 826 +19,2 4223 +14,5<br />
35 (20) Mazda 3 823 –34,9 9994 –1,1<br />
36 (41) Peugeot 308 813 +<strong>21</strong>,5 9823 +33,7<br />
37 (23) Mitsubishi Space Star 771 –33,0 9775 +102,3<br />
38 (28) Peugeot 208 768 –20,6 8373 –11,1<br />
39 (75) Citroën C1 726 +179,2 5442 +91,1<br />
40 (–) Mazda CX-3 725 – 2051 –<br />
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), in Klammern: Platzierung im<br />
Vorjahresmonat; Veränderung zum Vorjahr in Prozent<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 59
LESERAKTION<br />
Suzuki Drive 2 the elements<br />
Bezwinger der Elemente<br />
Geschick, Ausdauer und Präzision waren bei der Leseraktion mit Suzuki im Kampf gegen die<br />
Elemente FEUER, WASSER, ERDE UND LUFT gefragt. Unter dem Motto „Drive 2 the elements“<br />
gab es für die Teilnehmer die Chance auf einen neuen Suzuki Vitara.<br />
Fotos: Ulrich Schaarschmidt<br />
Nicht weniger als das<br />
ultimative Abenteuerwochenende<br />
galt es<br />
für die Teilnehmer zu bestehen<br />
– mit einem Suzuki<br />
Vitara im Wert von rund<br />
28 000 Euro als Hauptgewinn.<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong>,<br />
auto motor und<br />
sport und Suzuki waren<br />
auf der Suche nach dem<br />
Bezwinger der Elemente.<br />
Erstens: die Luft. Der<br />
Wettkampf nahm seinen<br />
Anfang nordwestlich von<br />
Bremen unter einem<br />
Windrad samt Aussichtsplattform.<br />
Die harten Fakten:<br />
65 Meter Höhe, 295<br />
Stufen. Die Aufgabe: einmal<br />
ganz rauf, dort einen<br />
Beutel mit Reiseverpflegung<br />
abgreifen und dann<br />
wieder zurück auf sicheren<br />
Boden. Das Ganze<br />
natürlich so schnell wie<br />
möglich. Dabei forderte<br />
die enge Wendeltreppe<br />
nicht nur die Beinmuskulatur,<br />
sondern auch die<br />
Konzentration heraus.<br />
Im Vitara durch<br />
Deutschland<br />
Für jedes Team hatte Suzuki<br />
einen Vitara bereitgestellt,<br />
denn die Herausforderungen<br />
galt es an verschiedenen<br />
Orten in<br />
Deutschland zu meistern.<br />
So ging es schon kurz<br />
nach dem schweißtreibenden<br />
Gipfelsturm ab<br />
hinters Steuer, um sich<br />
am Abend in der Eifel<br />
wieder zu versammeln.<br />
Der zweite Tag forderte<br />
weniger die Ausdauer als<br />
vielmehr Fahrtalent und<br />
Köpfchen. Sinnbildlich für<br />
das Element Erde ging es<br />
auf den Nürburgring-Offroad-Parcours.<br />
Nach einer<br />
Einweisung von Suzuki-<br />
Fahrtrainer Jan Enderle<br />
musste eine Route auf<br />
dem unwegsamen Gelände<br />
abgefahren werden<br />
– ohne Pylonenkontakt<br />
und möglichst ohne die<br />
beiden Tennisbälle zu<br />
verlieren, die in offenen<br />
Magnetschalen auf der<br />
Motorhaube lagen.<br />
Gedächtnisleistung<br />
in vollem Drift<br />
Weniger unwegsam, dafür<br />
deutlich flotter ging es<br />
anschließend auf dem<br />
Flugplatz Mendig zu. Dort<br />
waren für das Element<br />
Feuer ein wacher Verstand<br />
und ein robuster<br />
Magen gefragt, denn die<br />
Kontrahenten durften neben<br />
Rallye-Fahrer Niki<br />
Schelle im Swift Sport<br />
Hayabusa Platz nehmen.<br />
Richtig gelesen: In diesem<br />
Auto steckt das Aggregat<br />
des gleichnamigen Motorrads<br />
– dank Turbo auf<br />
330 PS erstarkt. Damit<br />
ging es in spektakulären<br />
Drifts über den Asphalt.<br />
Währenddessen mussten<br />
die Teilnehmer Buchstaben<br />
und Ziffern auf den<br />
Pylonen ablesen, sich<br />
merken und anschließend<br />
in der korrekten Reihenfolge<br />
wiedergeben.<br />
Die letzte Station führte<br />
die gesamte Entourage<br />
60 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
GRUPPENBILD<br />
MIT SUV Mit dem<br />
Vitara in den<br />
Kampf gegen die<br />
Elemente<br />
„Die Challenges waren<br />
sehr anspruchsvoll und<br />
nicht immer leicht einzuschätzen<br />
– aber auch<br />
mega-spaßig!“<br />
Mareike Petri<br />
23 Jahre, Schülerin<br />
„Ich glaube, bis ich das<br />
alles so komplett realisiert<br />
habe, brauche ich<br />
tatsächlich noch ein<br />
bisschen Zeit“<br />
Dominic Bremenkamp<br />
27 Jahre, Student<br />
„Der Vitara sieht gut<br />
aus und fährt sich sehr<br />
angenehm. Und ausreichend<br />
Platz hat man<br />
auch“<br />
Lisa Maria Hölzer<br />
18 Jahre, Auszubildende<br />
EIN GEFÄHRT FÜRS WASSER Das mussten sich die Teilnehmer schon selbst<br />
bauen, um schnellstmöglich und unfallfrei eine Boje zu umschiffen<br />
schließlich nach Hessen.<br />
Beim gemütlichen<br />
Abendessen unter freiem<br />
Himmel wurde wild über<br />
die finale Aufgabe spekuliert:<br />
Ob dazu wohl ein<br />
Neopren-Anzug nötig<br />
sein würde? Oder wird<br />
mit irgendeinem Gefährt<br />
über das Element Wasser<br />
gekurvt?<br />
Die zweite Vermutung<br />
war schon ziemlich nah<br />
an der Wahrheit: Jedes<br />
Team musste ein Floß<br />
bauen, damit eine Boje<br />
umschiffen und wieder an<br />
Land zurückkehren. Beim<br />
Start machten sich zwar<br />
diverse Konstruktionsmängel<br />
an den Booten<br />
bemerkbar, doch letztendlich<br />
erreichten alle<br />
mehr oder weniger trocken<br />
das sichere Ufer.<br />
Am Ende konnte es jedoch<br />
nur einen Bezwinger<br />
der Elemente geben:<br />
Das Team von Student<br />
Dominic Bremenkamp sicherte<br />
sich den knappen,<br />
aber entscheidenden Vorsprung.<br />
Auf der IAA darf<br />
der anfangs noch etwas<br />
perplexe Gewinner sein<br />
neues Gefährt dann in<br />
Empfang nehmen.<br />
Patrick Lang<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 61
GELD SERVICE<br />
Verkehrsregeln für Fahrrad- und Autofahrer<br />
Fotos: Fotolia<br />
Wer hat Recht?<br />
Das Verhältnis zwischen Auto- und Fahrradfahrern im Straßenverkehr ist geprägt<br />
von vielerlei Missverständnissen. Viel weniger Ärger könnte es geben, wenn beide<br />
Parteien die<br />
REGELN IM VERKEHR besser kennen würden.<br />
Im Straßenverkehr geht<br />
es bisweilen aggressiv<br />
zu. Das ist schlimm, weil<br />
damit auch die Rücksicht<br />
zunehmend in Vergessenheit<br />
gerät. Mehr noch:<br />
Viele können sich nicht<br />
mehr an die tiefere Bedeutung<br />
des Begriffs erinnern<br />
und ersetzen ihn<br />
durch ein neues Wort:<br />
Feindbild. Dabei beruhen<br />
die Probleme oft nur auf<br />
Missverständnissen, was<br />
daran liegt, dass kaum jemand<br />
die Verkehrsregeln<br />
kennt – gerade Auto- und<br />
Fahrradfahrer sollten hier<br />
noch einmal die Schulbank<br />
drücken.<br />
So denken Autofahrer<br />
häufig, dass Fahrradfahrer<br />
einen vorhandenen Radweg<br />
benutzen müssten.<br />
Das ist nur dann der Fall,<br />
wenn der Weg mit dem<br />
blauen Radwegschild gekennzeichnet<br />
ist – nicht<br />
zu verwechseln mit Gehwegen,<br />
denn diese sind<br />
für Radfahrer über zehn<br />
Jahre tabu. Auf der anderen<br />
Seite glauben die<br />
Radler, dass sie in einer<br />
Gruppe immer nebeneinanderfahren<br />
dürften –<br />
falsch. Nur wenn der Verkehr<br />
nicht behindert wird,<br />
ist das gestattet – was in<br />
Städten selten der Fall ist.<br />
Einzig wenn es sich um<br />
einen geschlossenen Verband<br />
von mindestens 16<br />
Rädern handelt, ist das<br />
Nebeneinanderfahren im<br />
Pulk erlaubt.<br />
Meist sorgt Unwissenheit<br />
für Streit<br />
Allein dieses Beispiel<br />
zeigt, dass sehr oft Unwissenheit<br />
die Streitereien<br />
auslöst. Ein anderer Beleg<br />
dafür ist die Einbahnstraße.<br />
Wann dürfen Radfahrer<br />
hier in Gegenrichtung<br />
fahren? Auch dies ist klar<br />
geregelt: Nur wenn diese<br />
Straßen mit einem Schild<br />
dafür freigegeben sind –<br />
und das sind nicht alle.<br />
Autofahrer sollten auf<br />
noch eine Besonderheit in<br />
unserer Verkehrsordnung<br />
achten. Obwohl für Radfahrer<br />
das Rechtsfahrgebot<br />
gilt, verlieren Falschfahrer<br />
auf den Radwegen<br />
nicht ihre Vorfahrt an<br />
Kreuzungen oder Einmündungen.<br />
Apropos<br />
Vorfahrt: Auf dem Zebrastreifen<br />
haben Radfahrer<br />
nur dann Vorrang,<br />
wenn sie absteigen und<br />
das Rad schieben.<br />
Wer auf dem Drahtesel<br />
unterwegs ist, genießt<br />
einige Vorzüge im Verkehr.<br />
Beispiel Geschwindigkeit:<br />
Radfahrer müssen<br />
zwar immer mit angepasstem<br />
Tempo fahren,<br />
aber das Limit in der Stadt<br />
von 50 km/h gilt für sie<br />
nicht – alle anderen Begrenzungen<br />
mit Schild<br />
dagegen schon. Und<br />
stockt mal der Verkehr<br />
wegen roter Ampeln oder<br />
Staus, dürfen Radfahrer<br />
vorsichtig an den Autos<br />
rechts vorbei bis zur Haltelinie<br />
aufschließen.<br />
Die Vorzüge enden bei<br />
schlimmen Vergehen wie<br />
Trunkenheit am Lenker:<br />
Schon bei geringen Mengen<br />
gibt es Ärger, und ab<br />
1,6 Promille droht sogar<br />
die MPU („Idiotentest“),<br />
was negative Auswirkungen<br />
auf den Autoführerschein<br />
haben kann.<br />
Henning Busse<br />
EIN SCHILD regelt, wann<br />
man mit dem Fahrrad<br />
Einbahnstraßen in Gegenrichtung<br />
befahren<br />
darf. Zebrastreifen: Nur<br />
wer schiebt, hat Vorfahrt<br />
RASEN MIT DEM<br />
RAD ist nicht erlaubt.<br />
Man muss<br />
immer angepasst<br />
unterwegs sein<br />
KOMMENTAR<br />
Wenn Rücksicht eine<br />
Tugend ist, dann stirbt<br />
sie leider im Verkehr<br />
aus. Gerade wenn ich<br />
Fahrrad- und Autofahrer<br />
in den Städten beobachte,<br />
fällt mir das immer<br />
wieder auf. Regelrecht<br />
feindselig gehen<br />
beide Parteien miteinander<br />
um. Dabei kann<br />
ich keinen in Schutz<br />
nehmen: Ob im Auto<br />
oder auf dem Drahtesel<br />
– viele übertreiben es<br />
einfach. Doch gerade<br />
Autofahrer sollten mehr<br />
Weitsicht beweisen und<br />
sich gegenüber schwächeren<br />
Verkehrsteilnehmern<br />
zurücknehmen.<br />
Denn vom Auto geht<br />
eine viel größere Betriebsgefahr<br />
aus. Und<br />
wer es gelassen angeht,<br />
kommt sicherer an.<br />
62 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Redaktion <strong>AUTOStraßenverkehr</strong> • 70162 Stuttgart • Fax: 07 11/182-19 08 • E-Mail: redaktion_auto@motorpresse.de<br />
LESERFORUM<br />
SPAR-GÖLFE 30 Prozent<br />
geringerer Verbrauch<br />
möglich?<br />
Der bessere Kauf: VW Golf 1.0 TSI<br />
Bluemotion, 1.2 TSI oder 1.6 TDI,<br />
<strong>Heft</strong> 18, Seite 40<br />
Fragen zur Verbrauchsmessung<br />
Im Vergleich der „Spar-<br />
Gölfe“ fiel mir der mit 6,0<br />
l/100 km hohe Testverbrauch<br />
des VW Golf 1.6 TDI<br />
auf. Da ich kein regelmäßiger<br />
Leser Ihrer Zeitschrift<br />
bin, bin ich mir im Einzelnen<br />
nicht klar über das<br />
Testprozedere. Gerne würde<br />
ich erfahren, wie solch<br />
ein hoher Testverbrauch<br />
zustande kommen kann.<br />
Nach meinen Erfahrungen<br />
sind selbst bei relativ zügiger<br />
Fahrweise 30 Prozent<br />
geringere Verbräuche<br />
möglich.<br />
Florian Müller,<br />
99817 Eisenach<br />
Antwort der Redaktion: Alle<br />
Testfahrzeuge absolvieren<br />
definierte Verbrauchsfahrten<br />
in vorgegebenen<br />
Lastprofilen, um die Vergleichbarkeit<br />
der Messergebnisse<br />
zu gewährleisten.<br />
Ein direkter Vergleich mit unter<br />
anderen Bedingungen<br />
ermittelten Werten ist daher<br />
nicht möglich.<br />
Golf 1.0 TSI<br />
lohnt sich nicht<br />
Den VW Golf 1.0 TSI kann<br />
man eigentlich nicht empfehlen.<br />
Er klingt langweilig,<br />
federt unkomfortabel und<br />
ist dabei nicht einmal sonderlich<br />
sparsam. Um den<br />
Mehrpreis von 750 Euro in<br />
der Anschaffung im Verhältnis<br />
zum Sparpotenzial<br />
von 0,5 l/100 km zu kompensieren,<br />
braucht man<br />
doch mehr als 100 000 km,<br />
bis sich der Motor lohnt.<br />
Das nenne ich Energieeffizienzklasse<br />
C–.<br />
Roland Reppin,<br />
13053 Berlin<br />
Allgemein: Leserlob<br />
Auf den Punkt<br />
gebracht<br />
Vor einiger Zeit gab es bei<br />
AUTO den Hang zu besonders<br />
jugendlichem Schreibstil.<br />
Das hat sich jedoch zu<br />
meiner Freude überwiegend<br />
gelegt. Ihre Zeitschrift<br />
hat längst wieder<br />
ihr ehemals gutes Niveau<br />
erreicht. Besonders gut<br />
gefällt mir die Schreibe von<br />
Michael Harnischfeger, der<br />
klar auf den Punkt kommt<br />
und stets fair bleibt.<br />
Horst Rolle,<br />
08056 Zwickau<br />
Allgemein: Technische Daten<br />
Unvollständige<br />
Angaben?<br />
Ich lese bereits seit vielen<br />
Jahren Ihre großartige<br />
Autozeitschrift. Als störend<br />
empfinde ich allerdings,<br />
dass bei den Vergleichsdaten<br />
der von Ihnen vorgestellten<br />
Fahrzeuge selten<br />
die erreichbare Endgeschwindigkeit<br />
angegeben<br />
wird. Für mich bedeutet<br />
dies jedes Mal einen zusätzlichen<br />
Blick in die Datenbank<br />
des ADAC. Können<br />
Sie nicht künftig diese<br />
Angaben übernehmen?<br />
Horst Huege,<br />
per E-Mail<br />
Antwort der Redaktion: Wie<br />
auch der ADAC nennen wir<br />
in unseren Datenkästen<br />
stets die Werksangabe zur<br />
Höchstgeschwindigkeit. Eine<br />
eigene Messung halten wir<br />
hier für entbehrlich.<br />
Leserforum, <strong>Heft</strong> 20, Seite 53<br />
Wunschmodell<br />
vermisst<br />
Im Leserforum bedauert<br />
Herr Siegfried Riemer aus<br />
Wernrode, dass seit Jahren<br />
kein der alten, hohen<br />
A-Klasse vergleichbares<br />
Modell auf dem Markt ist.<br />
Dem stimme ich zu! Ich<br />
fahre seit fast 12 Jahren<br />
alte A-Klasse in der Langversion.<br />
Mich als großen<br />
Menschen begeistern das<br />
bequeme Ein- und Aussteigen<br />
und die hohe Sitzposition.<br />
Außerdem kann ich<br />
leicht ein Fahrrad im Fond<br />
verstauen. Aktuell kaufe<br />
ich mir kein neues Auto,<br />
weil es kein Modell gibt,<br />
das vergleichbaren Komfort<br />
und Platz bietet, ohne<br />
dabei wie ein Lieferwagen<br />
zu wirken.<br />
Mona-Larissa Staud,<br />
61348 Bad Homburg<br />
89 Cent kostet die E-Paper-Ausgabe von <strong>AUTOStraßenverkehr</strong>. Apple-Nutzer<br />
finden dazu bei iTunes eine kostenlose App, die den Download und die<br />
Verwaltung der elektronischen Ausgabe komfortabel ermöglicht.<br />
Besuchen Sie uns online unter: www.autostrassenverkehr.de<br />
Unser Rätsel<br />
Gebiet<br />
jenseits<br />
der<br />
Grenzen<br />
dt.<br />
Maler,<br />
Grafiker<br />
(Paul)<br />
Farbe<br />
(„freie<br />
Fahrt“)<br />
dreiteilig.<br />
Schalengestell<br />
für Obst<br />
Wahrnehmungsstärke<br />
d.<br />
Auges<br />
munter,<br />
lebhaft<br />
3<br />
kleines<br />
Lasttier<br />
Gewinnen Sie<br />
eine Trolley-Tasche aus der Kollektion<br />
Red Line von Yokohama<br />
(www.yokohama.de) mit den<br />
Maßen 74 x 35 x 40 Zentimeter<br />
im Wert von rund 89 Euro.<br />
Der vom Reifenhersteller Yokohama<br />
zur Verfügung gestellte rot-schwarze<br />
Reisetrolley besitzt Rollen und einen<br />
ausziehbaren Handgriff.<br />
laute,<br />
kurze<br />
Mitteilung<br />
Bundesstaat<br />
der USA<br />
Lösungswort<br />
Und so geht’s:<br />
Feingewicht<br />
für Edelmetalle<br />
frühere<br />
Autorennstrecke<br />
in Berlin<br />
flackern,<br />
sich hin<br />
und her<br />
bewegen<br />
in der<br />
Nähe<br />
von<br />
Kobold,<br />
Zwerg<br />
Scheinwerfervariante<br />
englische<br />
Prinzessin<br />
ein<br />
Europäer<br />
8<br />
4<br />
Roll- und<br />
Eiskunstlauffigur<br />
die<br />
erste<br />
Frau<br />
(A. T.)<br />
5 1<br />
Gerichtssache<br />
englisch:<br />
neu<br />
im<br />
Augenblick<br />
afrikanische<br />
Großkatze<br />
Weltmeer<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Im Rätsel sind acht Buchstaben<br />
mit Kreisen markiert,<br />
die das Lösungswort ergeben.<br />
Schreiben Sie eine Postkarte an:<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />
Stichwort: Rätselseite<br />
70162 Stuttgart<br />
und teilen Sie uns bis zum<br />
6. Oktober <strong>2015</strong> das Lösungswort<br />
und Ihre Telefonnummer mit.<br />
Oder schicken Sie bis zu diesem<br />
Tag ein Fax an 07 11/182-19 08<br />
beziehungsweise eine E-Mail an<br />
raetsel_auto@motorpresse.de<br />
Der Preis dieser Ausgabe<br />
wird unter allen in Deutschland<br />
ansässigen Teilnehmern mit<br />
dem richtigen Lösungswort<br />
verlost. Jeder Teilnehmer hat<br />
nur eine Gewinnchance, die<br />
persönlich wahrzunehmen ist.<br />
Teilnahme und Gewinne sind<br />
unabhängig vom Kauf der<br />
Zeitschrift. Mitarbeiter der<br />
Verlagsgruppe Motor Presse<br />
Stuttgart und deren Angehörige<br />
dürfen nicht teilnehmen. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
2<br />
6<br />
7<br />
Berg im<br />
Himalaja<br />
(Mount<br />
...)<br />
Auflösung aus <strong>Heft</strong> 19/<strong>2015</strong><br />
Lösungswort: Achtung<br />
Gewinnerin des Designpakets<br />
von foliatec.com inklusive Sprühfolie<br />
und Bremssattellack im Wert<br />
von rund 100 Euro:<br />
Doris Uhrig,<br />
67227 Frankenthal<br />
C R<br />
M A S C H I N E<br />
L U E T U I<br />
O B D A C H S<br />
K A T E<br />
K A<br />
T A K T<br />
E A<br />
A L U<br />
R U N E<br />
B R<br />
E I N<br />
P K W A R D<br />
N U L L E N<br />
I R G R A U<br />
G E F U E L L T<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 63
TEST<br />
VW Caddy 2.0 TDI<br />
Mehr auf dem Kasten<br />
Während der Touran gerade<br />
komplett erneuert wurde,<br />
bekam der VW CADDY nur<br />
ein Facelift, renovierte Motoren<br />
und mehr Assistenzsysteme.<br />
Reicht das?<br />
GROSSE SCHEIBEN<br />
und kurze Überhänge<br />
machen den Caddy<br />
übersichtlich und<br />
handlich, die zweite<br />
Schiebetür links gibt<br />
es ab Trendline<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
So viel schon mal vorab:<br />
Den Caddy-Startpreis<br />
von 15 458 Euro<br />
kann man getrost vergessen,<br />
wenn man nicht<br />
gerade im Gas-Wasser-Heizungs-Gewerbe<br />
unterwegs ist. Denn dafür<br />
gibt es einen zweisitzigen<br />
Kastenwagen pur ohne<br />
hintere Fenster, und selbst<br />
ein rundum verglas ter<br />
Fünfsitzer für mindestens<br />
16 648 Euro ist eine ziemlich<br />
nackte Hütte. Für Privatkunden<br />
kommen wohl<br />
eher die wohnlicheren<br />
Pkw-Modelle in Betracht,<br />
doch auch beim günstigsten<br />
1.2 TSI Conceptline für<br />
18 243 Euro sind weder<br />
Klimaanlage noch Fensterheber,<br />
Radio oder zweite<br />
Schiebetür an Bord.<br />
Am Ende zeigt der Konfigurator<br />
dann eben so etwas<br />
wie den getesteten<br />
2.0 TDI Comfortline mit<br />
102 PS und Sechsgang-<br />
DSG für 28 578 Euro – plus<br />
weitere Extras, versteht<br />
sich.<br />
Daran hat sich mit dem<br />
aktuellen Facelift so wenig<br />
geändert wie an der<br />
üppigen Varianten- und<br />
NEUES COCKPIT<br />
Klare Gestaltung und<br />
einfache Bedienung sind<br />
Serie, Climatronic, Navi<br />
und DSG kosten extra<br />
Ausstattungsvielfalt, dem<br />
hallenartigen Innenraum<br />
sowie der starren Hinterachse<br />
mit Blattfedern, die<br />
auf ondulierten Pisten<br />
ihr sprunghaftes Wesen<br />
kaum verheimlicht und<br />
sich erst mit reichlich Zuladung<br />
zum Federn erweichen<br />
lässt.<br />
HOHER AUFBAU und<br />
Schwerpunkt sind<br />
kein Hindernis für<br />
sichere Fahreigenschaften<br />
oder maßvolle<br />
Verbräuche<br />
Erfolgreicher Feinschliff<br />
Dabei ist das Feintuning<br />
an Fahrwerk und Karosserie<br />
durchaus spürbar,<br />
denn gegenüber den<br />
Konkurrenten wirkt der<br />
seit 2004 gebaute VW erfreulich<br />
solide gemacht<br />
und ausgereift.<br />
Im Vergleich zum neuen,<br />
teureren Touran bietet der<br />
Caddy allerdings deutlich<br />
weniger Komfort und Variabilität,<br />
seine schweren<br />
Rücksitze lassen sich weiterhin<br />
nur in zwei Teilen<br />
umklappen und ausbauen,<br />
nicht aber verschieben<br />
oder im Boden versenken.<br />
Und erst ab der<br />
Trendline-Version mit<br />
gepolsterter Schalttafel,<br />
Handschuhfach-Deckel<br />
und voll verkleidetem<br />
Innenraum weicht das<br />
triste Transporter-Flair.<br />
Ansonsten liegen Sitzkomfort,<br />
Bedienung und<br />
Geräusche auf Pkw-Niveau,<br />
ebenso die Fahrsicherheit<br />
und das Angebot<br />
an Assistenzsystemen.<br />
Neben der City-Notbremsfunktion,<br />
der automatischen<br />
Abstandsregelung<br />
und dem Parklenkassistenten<br />
gibt es jetzt<br />
auch das jüngste VW-Infotainment<br />
mit Handykopplung<br />
und Online-Navigation,<br />
zudem als inzwischen<br />
einzigen Diesel einen<br />
neuen, angenehm laufru-<br />
64 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
WENIG DURST gehört zu<br />
den Tugenden des Zweiliter-TDI<br />
mit 102 PS<br />
VIEL KOPFFREIHEIT und<br />
riesiger Laderaum, aber<br />
sperriges Mobiliar<br />
higen 2.0 TDI mit SCR-Kat<br />
in vier Leistungsstufen<br />
von 75 bis 150 PS.<br />
Mit 102 PS und 250 Nm<br />
Drehmoment hat er zwar<br />
anfangs seine liebe Last<br />
mit dem 1,6-Tonner und<br />
dem etwas trägen Doppelkupplungsgetriebe,<br />
hält aber bei Bedarf<br />
selbst auf der Autobahn<br />
gut mit und läuft<br />
dort 170 km/h. Vor allem<br />
schafft der Caddy das gute<br />
Gefühl, einfach alles<br />
einladen und losfahren<br />
zu können.<br />
Bernd<br />
Stegemann<br />
DATEN<br />
VW CADDY 2.0 TDI COMFORTLINE<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Dieselmotor ,<br />
vorn quer , vier Ventile pro Zylinder ,<br />
Turbo , DI , Zahnriemen<br />
Hubraum 1968 cm 3<br />
Leistung<br />
75 kW /102 PS<br />
bei Drehzahl<br />
2900/min<br />
max. Drehmoment 250 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1300/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
131 g/km<br />
Vorderradantrieb , Siebengang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4408 mm<br />
Breite<br />
1793 mm<br />
Höhe<br />
1858 mm<br />
Radstand<br />
2682 mm<br />
Tankinhalt<br />
55 Liter<br />
Kofferraum 750 –3030 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 740 /1500 kg<br />
Serienbereifung 205/55 R 16 V<br />
Testwagenbereifung 205/55 R 16 V<br />
Reifentyp Michelin Energy Saver<br />
Trotz 12 cm weniger Länge hat<br />
der Caddy viel mehr Stauraum<br />
als der Touran zu bieten.<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 14,4 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 8,7 s<br />
80–120 km/h 12,1 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
36,0 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 64/68 dB(A)<br />
Normverbrauch 5,0 Liter D<br />
Testverbrauch 7,3 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 987 /644 kg<br />
Testwagenleergewicht 1631 kg<br />
Zuladung<br />
649 kg<br />
Wendekreis l./r. 11,3 /11,1 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
28 578 Euro<br />
Wertverlust 12 600 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 11 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 1,90 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
5716 Euro<br />
monatliche Rate 333 Euro<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 262 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 18 /23/18<br />
Ölwechsel 15000 km /1 Jahr<br />
Inspektion 30000 km /2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/ Lack<br />
2 /3 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv;<br />
3)<br />
Kilometerleasing (15 000 km/Jahr).<br />
Fotos: Achim Hartmann<br />
Smart Forfour 0.9 Twinamic<br />
Automatisch die<br />
smartere Wahl<br />
Smart bietet den Forfour auch mit<br />
DOPPELKUPPLUNGSGETRIEBE an.<br />
Ein Stadtauto mit Automatikgetriebe<br />
ist<br />
eine wunderbare Sache.<br />
Der Schalthebel fliegt<br />
raus, und der Fahrer<br />
muss im Verkehr nicht<br />
länger wie ein Amateurschlagzeuger<br />
auf das<br />
Kupplungspedal treten.<br />
Damit die Schaltvorgänge<br />
schnell und ruckfrei<br />
vonstattengehen, setzt<br />
Smart im Gegensatz zum<br />
alten Fortwo nun auf ein<br />
Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
(je nach<br />
Ausstattung 1150 bis<br />
1425 Euro Aufpreis) statt<br />
des serienmäßigen Fünfgang-Schalters.<br />
Die Gänge des Twinamic<br />
genannten Getriebes<br />
wechseln zügig, aber<br />
nicht wirklich sanft. Das<br />
leichte Rucken stört jedoch<br />
nicht sonderlich.<br />
Problematisch ist eher<br />
das langsame Aufwachen<br />
des Motors aus<br />
dem Start-Stopp-Modus.<br />
Nimmt man an einer<br />
Steigung den Fuß schnell<br />
von der Bremse, rollt der<br />
Smart zurück, bevor der<br />
Dreizylinder loslegt. Zumal<br />
seine 90 PS hier etwas<br />
schläfrig wirken:<br />
Nach jedem Gangwechsel<br />
braucht der Turbo einen<br />
Moment, um wieder<br />
in Fahrt zu kommen –<br />
danach geht es jedoch<br />
flink voran. Ohne elektronische<br />
Abregelung<br />
wäre sogar die Höchstgeschwindigkeit<br />
von 165<br />
km/h zu knacken. Damit<br />
ist der Smart schon mehr<br />
als nur ein Stadtauto.<br />
Daniel Hohmeyer<br />
AUSREICHEND Viel<br />
Platz gibt es zwar<br />
nicht, kurze Strecken<br />
sind dennoch bequem<br />
zu bewältigen<br />
BLENDEND Die weißen<br />
Lüftungseinfassungen<br />
reflektieren<br />
in der Frontscheibe<br />
DATEN<br />
SMART FORFOUR 0.9 PASSION<br />
ANTRIEB<br />
Reihendreizylinder-Benzinmotor ,<br />
hinten quer , vier Ventile pro Zylinder<br />
, Turbo , Steuerkette<br />
Hubraum 898 cm 3<br />
Leistung<br />
66 kW /90 PS<br />
bei Drehzahl<br />
5500/min<br />
max. Drehmoment 135 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
2500/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 165 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
98 g/km<br />
Hinterradantrieb , Sechsgang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
3495 mm<br />
Breite<br />
1665 mm<br />
Höhe<br />
1554 mm<br />
Radstand<br />
2492 mm<br />
Tankinhalt<br />
28 Liter<br />
Kofferraum 185 –975 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. –<br />
Serien-/Testbereifung<br />
vorn<br />
hinten<br />
Reifentyp<br />
165/65 R 15 T<br />
185/60 R 15 T<br />
Michelin Energy Saver<br />
Mit gleichem 90-PS-Motor<br />
kostet der Smart Twinamic 490<br />
Euro mehr als Renaults Twingo.<br />
Caddy 3030 l Smart Forfour 15 080 €<br />
Touran 1980 l Renault Twingo 14 590 €<br />
Liter 1000 1500 2000 2500 3000 Euro 13 000 14 000 15 000<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 12,5 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 7,0 s<br />
80–120 km/h 9,7 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
35,6 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 69/72 dB(A)<br />
Normverbrauch 4,2 Liter S<br />
Testverbrauch 6,5 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 462 /578 kg<br />
Testwagenleergewicht 1040 kg<br />
Zuladung<br />
410 kg<br />
Wendekreis l./r. 8,9 /8,8 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
15 080 Euro<br />
Wertverlust<br />
6500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 9 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 1,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
3016 Euro<br />
monatliche Rate 162 Euro<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr<br />
24 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 14 /15/13<br />
Ölwechsel 20000 km /1 Jahr<br />
Inspektion 40000 km /2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/ Lack<br />
2 /2 Jahre<br />
Durchrostung<br />
30 Jahre<br />
Mobilität<br />
30 Jahre<br />
1)<br />
laut netCar.de - Das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv; 3) Kilometerleasing (15 000 km/<br />
Jahr).<br />
-FAZIT -FAZIT<br />
Wer mit der Form und dem<br />
Fahrgefühl eines Kleinbusses<br />
leben kann, erhält mit dem<br />
Caddy einen praktischen,<br />
soliden Familientransporter.<br />
Die Gangwechsel sind nicht<br />
komplett ruckfrei, dafür aber<br />
zügig. Trotzdem erhöht das<br />
DSG den Komfort deutlich<br />
– auch außerhalb der Stadt.<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 65
TEST<br />
Mitsubishi L200<br />
Thai-Life<br />
Die FÜNFTE GENE-<br />
RATION des L200<br />
kommt wieder aus<br />
Thailand und soll<br />
komfortabler fahren.<br />
EINRICHTEN Mit<br />
zartem Chrom- und<br />
Klavierlack-Schmuck<br />
bemüht sich der Mitsubishi<br />
vergeblich<br />
um Flair – er bleibt<br />
ein Nutztier<br />
Fotos: Achim Hartmann<br />
Eine Alternative zum<br />
Pkw für Privatkunden,<br />
die das Besondere suchen,<br />
ist der neue L200<br />
laut Mitsubishi. Damit die<br />
Umgewöhnung nicht allzu<br />
schwerfällt, tritt der<br />
Pickup mit einem neu<br />
entwickelten Vierzylinder-Dieselmotor,<br />
einem<br />
überarbeiteten Fahrwerk<br />
sowie einem frisch möblierten<br />
Innenraum an. Tatsächlich<br />
könnte das Interieur<br />
genau so gut in<br />
einem der schwer angesagten<br />
SUV stecken. Die<br />
Kunststoffe wirken zwar<br />
FÜR HÄRTEFÄLLE<br />
Per Drehregler lassen<br />
sich das Mittendifferenzial<br />
sperren und die Untersetzung<br />
aktivieren<br />
nicht besonders hochwertig,<br />
sind allerdings penibel<br />
zusammengefügt.<br />
Knistern oder Knarzen?<br />
Keinesfalls. Die Ergonomie<br />
passt ebenfalls, die<br />
Instrumente informieren<br />
nüchtern, die Schalter<br />
weisen klar auf ihre Funktion<br />
hin. Hinsichtlich des<br />
Sitzkomforts knabbert allerdings<br />
der bei der Ausstattungsvariante<br />
„Top“<br />
serienmäßige Lederbezug<br />
den letzten Rest Seitenhalt<br />
auf. Dafür fällt die<br />
Polsterung bequem aus<br />
– Gleiches gilt für den<br />
Fond. Selbst wenn der<br />
L200-Fahrer nun die maximal<br />
vier Mitreisenden einlädt,<br />
dürfte er sich kaum<br />
über Leistungsmangel beklagen.<br />
Der 2,4-Liter-Dieselmotor<br />
quetscht<br />
schließlich auch 181 PS<br />
aus seinen Brennräumen,<br />
entwickelt ein maximales<br />
Drehmoment von 430<br />
Newtonmetern, das jedoch<br />
erst bei 2500 Umdrehungen<br />
bereitsteht.<br />
Bis dahin muss die Fünfstufen-Wandlerautomatik<br />
(Serie: manuelles Sechsganggetriebe)<br />
die Lücke<br />
ABBIEGEN Okay, mit<br />
Kurven hat es das<br />
stark überarbeitete<br />
Fahrwerk noch immer<br />
nicht so, doch der<br />
L200 liegt sicher<br />
füllen, was ihr ordentlich<br />
gelingt. Fürs Protokoll:<br />
Das Triebwerk beschleunigt<br />
den rund zwei Tonnen<br />
schweren L200 immerhin<br />
in 10,2 Sekunden<br />
von 0 auf 100 km/h.<br />
Bremsen erweisen sich<br />
als Schwachpunkt<br />
Viel relevanter dagegen:<br />
Wie lange benötigt der<br />
Mitsubishi, um aus diesem<br />
Tempo wieder zum<br />
Stehen zu kommen? Mit<br />
40,7 Metern Bremsweg<br />
adelt sich der Japaner<br />
nicht gerade zum Helden<br />
aller Geländegänger, aber<br />
wenigstens lässt die Wirkung<br />
seiner Bremsanlage<br />
nicht nach.<br />
Ebenfalls wichtig für die<br />
Sicherheit: ein sauber abgestimmtes<br />
Fahrwerk. Die<br />
Grundkonstruktion mit<br />
Doppelquerlenkern und<br />
Schraubenfedern vorn sowie<br />
der klassischen blattgefederten<br />
Starrachse<br />
hinten stammt aus dem<br />
Vorgänger. Die Federraten<br />
sowie ein dickerer Stabi<br />
vorne sind dagegen neu.<br />
Klar, damit stürzt sich der<br />
L200 nicht wie ein Sport-<br />
66 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
ANSCHIEBEN Der Dieselmotor<br />
beschleunigt den<br />
Pickup wirklich tapfer<br />
EINLADEN Zwei Personen<br />
können hinten bequem,<br />
drei jedoch nur sitzen<br />
DRAUFPACKEN Rund eine<br />
Tonne schultert die 1,52<br />
Meter lange Ladefläche<br />
wagen in Kurven, sondern<br />
untersteuert früh<br />
und bleibt somit lieber<br />
auf der sicheren Seite.<br />
Und der Komfort? Ja nun,<br />
gerade unbeladen meldet<br />
sich die Hinterachse<br />
bei Bodenwellen rumpelnd,<br />
bockt allerdings<br />
nicht mehr so heftig wie<br />
früher. Und außerdem<br />
soll der L200 als leistungsfähiges<br />
Arbeitsgerät<br />
in Gewerbe, Handwerk<br />
und Forstwirtschaft<br />
dienen, wie der Hersteller<br />
zugibt. Na, dann passt es<br />
ja.<br />
Jens Dralle<br />
DATEN<br />
MITSUBISHI L200<br />
2.4 DI-D DOPPELKABINE TOP<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Dieselmotor,<br />
vorne längs, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Zahnriemen<br />
Hubraum 2442 cm 3<br />
Leistung 133 kW/181 PS<br />
bei Drehzahl<br />
3500/min<br />
max. Drehmoment 430 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
2500/min<br />
Spitze<br />
177 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
189 g/km<br />
Hinterradantrieb,<br />
Fünfgangautomatik<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
5285 mm<br />
Breite<br />
1815 mm<br />
Höhe<br />
1780 mm<br />
Radstand<br />
3000 mm<br />
Tankinhalt<br />
75 Liter<br />
Kofferraum –<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750/3100 kg<br />
Serienbereifung 205/80 R 16 S<br />
Testwagenbereifung 245/65 R 17 S<br />
Reifentyp Bridgestone Dueler H/T<br />
Der ähnlich schwere Hyundai<br />
Santa Fe steht eine Kleinwagenlänge<br />
früher.<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 10,2 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 6,0 s<br />
80–120 km/h 7,7 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
40,7 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 67/70 dB(A)<br />
Normverbrauch 7,2 Liter D<br />
Testverbrauch 10,3 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 1067/895 kg<br />
Testwagenleergewicht 1962 kg<br />
Zuladung<br />
948 kg<br />
Wendekreis l./r. 12,9/12,5 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
40 290 Euro<br />
Wertverlust 19500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) k. A.<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins k. A.<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung k. A.<br />
monatliche Rate k. A.<br />
Abgasnorm Euro 5<br />
Steuer pro Jahr 426 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 22/17/20<br />
Ölwechsel 15000 km/1 Jahr<br />
Inspektion 30000 km/1 Jahr<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
3/3 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
3 Jahre<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv; 3) Kilometerleasing (15 000 km/<br />
Jahr).<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
Seat Alhambra 2.0 TSI<br />
Ein guter Spanier<br />
für alle Tage<br />
Der Seat ALHAMBRA ist ein Van alter<br />
Schule – nun aber nochmals reifer.<br />
Palmela ist ein netter,<br />
denkmalgeschützter<br />
Ort nahe Lissabon. Wenig<br />
touristifiziert, ist er<br />
hierzulande kaum bekannt,<br />
und doch nutzen<br />
viele Deutsche dort hergestellte<br />
Produkte. Denn<br />
in Palmela bauen rund<br />
3600 Arbeiter VW Sharan<br />
und Seat Alhambra zusammen.<br />
In bunter Folge<br />
hintereinander weg –<br />
mal mit VW-, dann mit<br />
Seat-Emblem.<br />
Die Unterschiede sind<br />
minimal, denn gönnte<br />
VW dem Sharan bislang<br />
mehr Extras, so sind sich<br />
die seit Juli renovierten<br />
Vans nun noch ähnlicher.<br />
Auch Alhambra-Kunden<br />
können jetzt modernes<br />
Infotainment, adaptive<br />
Dämpfer und wichtige<br />
Assistenzsysteme dazuordern.<br />
Wer den meist<br />
günstigeren Seat wählt,<br />
macht also nichts falsch.<br />
Unverändert zudem die<br />
bekannten Qualitäten:<br />
also viel Platz, breite<br />
Schiebetüren, bequeme<br />
Sitze und ein feiner, 220<br />
PS starker TSI, der angenehm<br />
leise für sehr gute<br />
Fahrleistungen sorgt.<br />
Trotz der Dynamik und<br />
modifiziertem Fahrwerk<br />
– ein echter Sportler will<br />
der Seat dennoch nicht<br />
sein. Im Gegenteil. Er<br />
wiegt seine bis zu sieben<br />
Insassen in softer Gelassenheit,<br />
wechselt dank<br />
serienmäßigem DSG<br />
sanft die Gänge und ist<br />
so ein idealer Reisewagen.<br />
Vielleicht nach Palmela?<br />
Michael von Maydell<br />
SIEBEN Passagiere<br />
oder rund 2300 Liter<br />
Gepäck – der fast<br />
fünf Meter lange<br />
Seat nimmt viel mit<br />
845 Euro kostet das<br />
Navi samt Bluetooth,<br />
Mirrorlink und Rückfahrkamera<br />
DATEN<br />
SEAT ALHAMBRA 2.0 TSI<br />
STYLE PLUS<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Zahnriemen<br />
Hubraum 1984 cm 3<br />
Leistung 162 kW/220 PS<br />
bei Drehzahl<br />
4500/min<br />
max. Drehmoment 350 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1500/min<br />
Spitze<br />
226 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
167 g/km<br />
Vorderradantrieb, Sechsgang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4854 mm<br />
Breite<br />
1904 mm<br />
Höhe<br />
1740 mm<br />
Radstand<br />
2920 mm<br />
Tankinhalt<br />
70 Liter<br />
Kofferraum 658–2297 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750/2200 kg<br />
Serienbereifung 225/50 R 17 V<br />
Testwagenbereifung 225/50 R 17 V<br />
Reifentyp<br />
Continental<br />
Premium Contact 2<br />
Vergleichbar ausgestattet<br />
liegen Sharan und Alhambra<br />
preislich nun eng beieinander<br />
Mitsubishi L200 40,7 m 2.0 TSI (VW) 40 175 €<br />
Hyundai Santa Fe 36,7 m 2.0 TSI (Seat) 39 805 €<br />
Meter 10 20 30 40 Euro 30 000 40 000<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 8,8 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 4,6 s<br />
80–120 km/h 6,0 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
37,1 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 65/68 dB(A)<br />
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<strong>21</strong>/<strong>2015</strong><br />
69
REPORTAGE<br />
Eifel Rallye Festival<br />
The Italian<br />
Job<br />
Zwei<br />
der größten Rallyefahrer aller Zeiten waren die Stars<br />
unter den 200 Startern beim EIFEL RALLYE FESTIVAL:<br />
Sandro Munari kletterte in den Lancia Stratos, mit dem er<br />
1977 die Rallye Monte Carlo gewann, Walter Röhrl feierte<br />
Wiedersehen mit dem Fiat 131, mit dem er 1980 Weltmeister<br />
wurde. Claus Mühlberger ist für uns mitgefahren.<br />
Fotos: Sabine Hofmann<br />
70 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Die schwarzbunten<br />
Kühe auf der Weide<br />
kurz vor der 259 Seelen<br />
zählenden Ortschaft Bongard<br />
in der malerischen<br />
Vulkaneifel haben die Ruhe<br />
weg. Sie kauen und<br />
kauen und kauen, immer<br />
und immer wieder, und<br />
sie lassen sich dabei auch<br />
nicht stören, als ein bunt<br />
bemalter Fiat 131 in halsbrecherischer<br />
Fahrt das<br />
schmale Asphaltsträßchen<br />
entlangjagt.<br />
Unterwegs als Beifahrer<br />
einer Rallye-Legende<br />
Walter Röhrl hat schon<br />
längst den fünften (und<br />
höchsten) Gang eingespannt.<br />
Der Vierzylinder-<br />
Saugmotor schmettert<br />
sein zorniges Lied. Es<br />
geht leicht bergab, und<br />
die Nadel des Drehzahlmessers<br />
zuckt in der Gegend<br />
von 7500 Umdrehungen.<br />
Grob geschätzt<br />
sind das 160 km/h. Nicht<br />
übel für ein 35 Jahre altes,<br />
wenn gleich sorgfältig und<br />
liebevoll restauriertes Rallyeauto,<br />
selbst wenn ein<br />
zweimaliger Weltmeister<br />
hinter dem tief geschüsselten<br />
Lenkrad hockt. Und<br />
zwar in einer merkwürdig<br />
frosch artigen Haltung.<br />
„Ja, damals hatte ich eine<br />
verlängerte Lenksäule“,<br />
sagt Röhrl. Deswegen<br />
habe er mit dem Sitz weiter<br />
nach hinten rutschen<br />
kön nen. „Aber’s passt<br />
scho‘.“ Bloß die enormen<br />
Lenkkräfte des 131 machen<br />
Röhrl etwas zu<br />
schaffen. Servolenkung<br />
gab es in den frühen<br />
80er-Jahren vielleicht in<br />
Luxuslimousinen, nicht<br />
aber in einem zünftigen<br />
Rallyeauto. „Wir hatten<br />
damals oft offene Hände“,<br />
erinnert sich der Weltmeis<br />
ter von 1980 und<br />
1982.<br />
Etwas störrisch gebär det<br />
sich zunächst auch das<br />
Getriebe des 131 mit<br />
dem seltsamen, damals<br />
aber bei Sportlimousinen<br />
nicht unüblichen Schema<br />
„Ers ter hinten links“. Der<br />
Rück wärtsgang weigert<br />
sich hineinzuflutschen.<br />
Erst als der Röhrl auch mit<br />
der Linken zupackt, rastet<br />
der Retourgang geräuschlos<br />
ein. Der Ex-Champion<br />
lächelt zufrieden. Keine<br />
kratzenden Zahnräder –<br />
sehr gut. Walter Röhrl hat<br />
nämlich durchaus Respekt<br />
vor dem Material.<br />
Röhrl reißt die Gänge<br />
durch, der Vierzylinder<br />
VIELFALT 150 Autos aus 50 Jahren<br />
Rallye-Geschichte am Start in Daun<br />
<strong>21</strong>/<strong>2015</strong> 71
REPORTAGE<br />
Eifel Rallye Festival<br />
SPORT QUATTRO aus<br />
dem Bestand von<br />
Audi Tradition<br />
FIAT 131 Frisch restaurierter<br />
1978er<br />
Rallye-Abarth<br />
brüllt wie am Spieß. Das<br />
„Stemmbrett“ im Beifahrer<br />
fußraum massiert mit<br />
hochfrequenten Vibra tionen<br />
die Füße des Co piloten.<br />
„240 PS“, stellt Röhrl<br />
fest, „so wie damals.“<br />
„Mantaloch“ heißt der<br />
knapp sechs Kilometer<br />
lan ge Abschnitt, auf dem<br />
die Abstimmungsfahrten<br />
durchgeführt werden. Ihren<br />
Namen verdankt die<br />
Strecke dem Umstand,<br />
dass sie in früheren Jahren<br />
einigen allzu vorwitzigen<br />
Fahrern des Opel-<br />
Coupés zum Verhängnis<br />
wurde. Auch heute wirkt<br />
das „Mantaloch“ so, als<br />
würde es zur Abwechslung<br />
gerne mal einen Fiat<br />
fressen: extrem schmal<br />
und mit vielen Bäumen,<br />
die ganz nah an der Piste<br />
stehen.<br />
Röhrl lässt das kalt. Er<br />
fährt auf Sicht – und nach<br />
der Erinnerung. „Ich war<br />
letztes Jahr schon mal<br />
da.“ Der Gast im Cockpit<br />
hat keinen Aufschrieb<br />
auf dem Schoß. Hätte er<br />
einen, würde das auch<br />
nicht viel bringen, denn<br />
das korrekte Vorlesen aus<br />
dem „Gebetbuch“ ist eine<br />
hohe Kunst, die intensiv<br />
trainiert werden muss.<br />
Vergnügt ringt Röhrl mit<br />
dem Lederlenkrad. Das<br />
Heck des 131 macht fröhliche<br />
Ausfallschritte, der<br />
Ex-Champion aus der<br />
Oberpfalz pariert sie mühelos.<br />
Er ist 101-prozentig<br />
bei der Sache – und er<br />
gibt Gas, als ginge es um<br />
seinen dritten WM-Titel.<br />
Die Autos werden<br />
nicht geschont<br />
Der 67-Jährige will sich<br />
schließlich keinesfalls<br />
nachsagen lassen, dass er<br />
es neuerdings etwas gemütlicher<br />
angehen ließe.<br />
Vielleicht gast Röhrl das<br />
auch deswegen so ambitioniert<br />
an, weil er ein<br />
aus gesprochen netter,<br />
höf li cher Mensch ist.<br />
Einer, der endlos Autogramme<br />
schreibt, für<br />
Selfies posiert und der<br />
vor allem wie kein Zweiter<br />
in der Lage ist, fesselnde<br />
Storys aus dem<br />
Grenzbereich zu erzählen.<br />
Röhrl hat wohl für<br />
sich be schlos sen, dass<br />
die Fans an der Strecke<br />
ein Recht darauf haben,<br />
einen voll motivierten<br />
Meisterfahrer zu sehen,<br />
der sein Auto genauso<br />
gnadenlos auspresst wie<br />
damals vor 35 Jahren, als<br />
er mit dem 131 die Monte<br />
gewann – mit 10 Minuten<br />
und 38 Sekunden<br />
Vorsprung auf den Zweitplatzierten<br />
Bernard Darniche<br />
im Lancia Stratos.<br />
Die Zuschauer an der<br />
Strecke bejubeln Röhrl:<br />
Sie reißen die Arme hoch,<br />
lächeln selig und recken<br />
die Daumen nach oben.<br />
Obwohl der Shakedown<br />
zu einer der bedeutendsten<br />
und charmantesten<br />
Veranstaltungen für historische<br />
Rallyeautos an<br />
einem Donnerstag über<br />
die Bühne geht, stehen<br />
Tausende an der Piste.<br />
Nach 5,4 Kilometern<br />
schießt der 131 durchs<br />
Ziel des „Mantalochs“.<br />
Röhrl schaut auf die<br />
Stopp uhr in seinem Chronographen.<br />
„Man muss<br />
doch wissen, wie schnell<br />
man ist, gell?“, sagt er<br />
treu herzig. Beim Eifel Rallye<br />
Festival gibt es keine<br />
offizielle Zeitmessung.<br />
In Bezug auf die Anzahl<br />
der teilnehmenden Welt-<br />
72 <strong>21</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
MG METRO 6R4 Originalgetreu<br />
nach 86er-<br />
Vorbild aufgebaut<br />
BORDUNTERHALTUNG Der Autor beim<br />
entspannten Plausch mit Walter Röhrl<br />
meister stellt das alljährlich<br />
im Juli organisierte<br />
Event die aktuelle Weltmeisterschaft<br />
locker in<br />
den Schatten.<br />
Starterfeld gespickt<br />
mit Weltmeistern<br />
Während in der WM nur<br />
der alte, aktuelle und<br />
wohl auch künftige<br />
Cham pion Sébastien<br />
Ogier seine Kreise zieht,<br />
konn te Organisator<br />
Christian Geistdörfer,<br />
Röhrls langjähriger Copilot,<br />
nicht weniger als<br />
fünf ehemalige Titelträger<br />
in Daun begrüßen.<br />
Neben Röhrl (Weltmeister<br />
1980 und 1982) kamen<br />
Hannu Mikkola (1983),<br />
Stig Blomqvist (1984)<br />
und Timo Salonen (1985).<br />
Sandro Munari, der Titelträger<br />
von 1977, ist ge nau<br />
genommen kein Weltmeis<br />
ter, sondern bloß ein<br />
Weltcupsieger – aber nur<br />
deswegen, weil der Titel<br />
damals noch nicht vergeben<br />
wurde.<br />
75 Jahre ist der Italiener<br />
inzwischen und wirkt<br />
ähn lich asketisch wie<br />
Röhrl. Aber anders als<br />
der wortgewandte und<br />
schlag fertige Bayer ist<br />
Munari eher ein Ruhiger.<br />
Zumindest, solange er<br />
nicht im Lancia Stratos<br />
sitzt, jenem unerhörten,<br />
von Bertone gestylten<br />
Donnerkeil, mit dem er<br />
in den 70ern seine großen<br />
Triumphe feierte.<br />
Herbert Völker, der Altmeis<br />
ter der Rallye-Bericht<br />
erstattung, beschrieb<br />
den Italiener<br />
im Jahr 1979 als „sensiblen<br />
Künstler, der schon<br />
bald durch Brillanz und<br />
Unbestän dig keit auffiel“.<br />
In der Vul kan eifel zeigte<br />
sich, dass Völker schier<br />
prophetische Gaben besaß:<br />
Zunächst näm lich<br />
gab Munari dem Stratos<br />
sehr engagiert die Sporen.<br />
Der 260 PS star ke<br />
Ferrari-V6 bellte dabei<br />
so laut, dass manche<br />
Zuschauer danach wohl<br />
ihren HNO-Arzt konsultieren<br />
mussten. In den<br />
Pausen staunte Munari<br />
darüber, wie ungemein<br />
populär er unter den<br />
Ral lye-Gourmets immer<br />
noch ist – mehr als drei<br />
Jahrzehnte nach seiner<br />
Glanzzeit.<br />
Autogrammstunde<br />
statt Essenspause<br />
„Ich hätte unheimlich gerne<br />
eine Bratwurst am Imbissstand<br />
in Daun gegessen“,<br />
erzählte er seinem<br />
alten Kumpel Geistdörfer.<br />
„Aber es kamen so viele<br />
Leute mit Autogrammwünschen.<br />
Da blieb keine<br />
Zeit zum Essen.“<br />
Munaris Gastspiel in der<br />
Eifel endete schließlich<br />
mit einem kleinen Missklang,<br />
einem Ausrutscher<br />
in den Straßengraben,<br />
bei dem aber glücklicherweise<br />
nur geringer<br />
Schaden entstand. Guido<br />
Avan dero, der Besitzer<br />
des pracht vollen Stratos,<br />
rühmte indes die Gastgeber.<br />
„Toll, was ihr hier<br />
macht“, begeisterte sich<br />
der Unternehmer aus Italien.<br />
In seiner Heimat sei<br />
es mit der viel besungenen<br />
Leichtigkeit nämlich<br />
nicht weit her: „Lauter<br />
Vorschriften, überall Polizisten<br />
und Carabinieri.<br />
Bei uns in Italien wäre es<br />
schlicht nicht möglich,<br />
eine Veranstaltung wie<br />
diese auf die Beine zu<br />
stellen.“ Claus Mühlberger<br />
IMAGEPFLEGE Sandro<br />
Munari beeindruckte am<br />
Steuer des Lancia Stratos<br />
(u.) und nahm sich Zeit für<br />
die Autogrammjäger<br />
19/<strong>2015</strong> 73
VORSCHAU<br />
Fotos: Achim Hartmann, Dirk Gulde, Dino Eisele. Themenänderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten.<br />
Ab 7. Oktober im nächsten <strong>Heft</strong><br />
Ab zur Reifeprüfung<br />
Die Briten wollen mit dem komplett neuen JAGUAR XE 20d die Mittelklasse<br />
erobern. Wie die Chancen stehen, klärt der Vergleichstest mit dem BMW 320d<br />
SERVICE Opel verspricht, Autofahren<br />
mit dem Connectivity-Dienst OnStar<br />
sicherer und komfortabler zu machen.<br />
Wir klären, ob das funktioniert<br />
TOP-TEST Er ist der Traum vieler<br />
Familienväter, aber leider teuer. Ob<br />
sich die Investition lohnt? Lesen<br />
Sie den Test des VW Multivan<br />
WINTERREIFEN IM TEST Zehn<br />
Sätze der Dimension 225/50 R 17 von<br />
Bridgestone bis Yokohama stellen<br />
sich dem Testprogramm.<br />
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