AUTOStraßenverkehr Heft 26-2015
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<strong>Heft</strong> <strong>26</strong> • 2. Dezember <strong>2015</strong><br />
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TOP-TEST<br />
FORD S-MAX 2.0 TDCi 4x4<br />
Was kann die zweite Generation?<br />
Ford Fiesta besser als<br />
FAHRBERICHT<br />
Beide<br />
neu ab<br />
2017<br />
VW Polo?<br />
Neue Optik,<br />
bessere<br />
Ausstattung<br />
RENAULT TALISMAN<br />
Erste Fahrt mit dem<br />
Laguna-Nachfolger<br />
g<br />
Abgas-Test<br />
Neun Modelle auf der<br />
Straße gemessen – welche<br />
sind wirklich sauber?<br />
VERGLEICHSTEST<br />
MERCEDES C 180 ▶ BMW 318i ▶ AUDI A4 1.4 TFSI<br />
Setzt der A4 neue Maßstäbe?<br />
VERGLEICHSTEST<br />
OPEL MOKKA ▶ HONDA HR-V ▶ FIAT 500X<br />
Sparsame Kompakt-SUV<br />
✸<br />
Der große<br />
Händlertest<br />
2000 Betriebe<br />
auf dem Prüfstand:<br />
Wo gibt’s die<br />
beste Beratung?<br />
Kaufberatung<br />
Allradler<br />
142 Modelle in<br />
allen Klassen<br />
WISSEN TANKEN<br />
AUTONOMES FAHREN<br />
So gut funktioniert<br />
Teslas Autopilot<br />
FAHRBERICHT<br />
VW GOLF GTI CLUBSPORT<br />
Mit dem schärfsten GTI<br />
auf der Rennstrecke<br />
GESCHENK TIPPS: Weihnachten für Autofans
Wir sagen was Sache ist:<br />
Die besten<br />
Auto-Deals<br />
Autokaufberatung<br />
Winterreifentest<br />
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INHALT<br />
<strong>Heft</strong> <strong>26</strong> • 2. Dezember <strong>2015</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
nicht immer sind die Folgen einer<br />
technischen Innovation für die Gesellschaft<br />
sofort absehbar. Daher ist<br />
es auch unsere Pflicht, neben der regulären<br />
Neuheiten-Berichterstattung und<br />
den Produkttests immer wieder zu reflektieren,<br />
welche Implikationen mit<br />
Trends und Neuentwicklungen für Kunden<br />
und Gesellschaft einhergehen. Beispiel<br />
automatisiertes Fahren: Kaum ein<br />
Monat vergeht, in dem nicht ein Hersteller<br />
ein Modell mit erweiterten Assistenzfunktionen<br />
vorstellt. So berichten<br />
wir in dieser Ausgabe über ein Software-Update<br />
für das Model S von Tesla,<br />
das der Luxuslimousine durchaus respektable<br />
Selbstfahr-Fähigkeiten einhaucht<br />
(Seite 40).<br />
Doch wie bei anderen Anbietern bleibt<br />
auch hier die Frage ungeklärt, auf welche<br />
Art der Schadensminimierung der<br />
Bordrechner bei einem unvermeidbaren<br />
Unfallszenario programmiert ist:<br />
stets zugunsten der Insassen, aber<br />
möglicherweise zulasten schwächerer<br />
Verkehrsteilnehmer? Natürlich trägt<br />
auch im Tesla immer noch der Fahrer<br />
die Verantwortung, dennoch gilt: So<br />
faszinierend die Möglichkeiten sind, die<br />
uns die Technologie schon heute bietet,<br />
so verantwortungsvoll müssen wir mit<br />
ihr umgehen. Eine anregende Lektüre<br />
wünscht Ihnen Ihr Stefan Cerchez<br />
NACHRICHTEN<br />
4 AUTO aktuell Fiat 124 Spider, VW Beetle Dune, Interieur-<br />
Studie von Volvo, Nachbesserung bei TDI-Motoren, Mercedes<br />
SL, BMW Concept Compact Sedan, Alfa Romeo Giulia<br />
NEUHEITEN<br />
6 Titelthema Alles über den neuen Ford Fiesta, den künftigen<br />
VW Polo und die Widersacher aus Europa und Asien<br />
14 Am Start Renault Talisman – ist der Nachfolger des Laguna<br />
nur Schmuckstück, oder bringt er Renault tatsächlich Glück?<br />
16 Am Start Suzuki Vitara S – endlich mit starkem Benziner<br />
18 Am Start VW Golf GTI Clubsport – so gut geht der Über-GTI<br />
TEST<br />
20 Vergleichstest Audi A4 1.4 TFSI, BMW 318i, Mercedes C 180<br />
– ausgereifte Premium-Limousinen zum akzeptablen Preis<br />
<strong>26</strong> Top-Test Ford S-Max 2.0 TDCi 4x4 – bleibt der Van in<br />
zweiter Generation ein launiger Kurvenfreund?<br />
30 Vergleichstest Fiat 500X 1.6 Multijet gegen Honda<br />
HR-V 1.6 i-DTEC und Opel Mokka 1.6 CDTI Ecoflex<br />
58 Abgastest mit mobilem Messsystem Wie viel NO X<br />
produzieren Euro-6-Diesel im realen Verkehr? Neun Autos<br />
im Test – inklusive eines Euro-5-Diesel und eines Benziners<br />
62 Test BMW 750i xDrive – Topmodell des neuen Siebener<br />
64 Test Renault Kadjar TCe 130 – ohne Allrad und Diesel,<br />
aber dennoch ein überzeugendes Angebot<br />
66 Test Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid – Deutschlands<br />
beliebtester Plug-in tritt nun etwas gepflegter auf<br />
67 Test Toyota GT86 Pure – keine Extras, aber Fahrspaß pur<br />
KAUFBERATUNG<br />
36 Marktübersicht Alle Allradler in Deutschland<br />
WISSEN TANKEN<br />
40 Teilautonomes Fahren Wir cruisen im Tesla Model S durch<br />
Stuttgart und testen, wie der neue Autopilot funktioniert<br />
42 Zahlen und Fakten Auto-Statistik<br />
SERVICE<br />
43 Service Unser Sonderheft zum cleveren Autokauf<br />
46 Kfz-Versicherung Lohnen sich die neuen Telematik-Tarife?<br />
48 Händlertest Im Auftrag von AUTO überprüfte die Agentur<br />
Concertare 2020 Händler der 32 verkaufsstärksten Marken.<br />
Die Gesamtergebnisse sind enttäuschend<br />
54 Service Geschenktipps zur Weihnachtszeit<br />
GEBRAUCHTWAGEN<br />
56 Steckbrief Seat Altea (2004 bis <strong>2015</strong>)<br />
REPORTAGE<br />
70 Historischer E-Transporter Im frisch restaurierten<br />
DKW-Schnellaster düsen wir über die Insel Wangerooge<br />
RUBRIKEN<br />
57 Leserforum Briefe und Anfragen<br />
57 AUTO-Rätsel Gewinn: Autobatterie-Lader von CTEK<br />
61 Ansichtssache Über Messungen und CO2-Grenzwerte<br />
68 Automarkt Kleinanzeigen<br />
74 Vorschau, Impressum<br />
20<br />
VERGLEICHSTEST Audi A4 1.4 TFSI, BMW 318i, Mercedes C 180<br />
62<br />
70<br />
TEST Streben nach<br />
Perfektion: BMW 750i xDrive<br />
REPORTAGE Unterwegs im<br />
E-DKW auf Wangerooge<br />
Alfa Romeo Giulia .............. 5<br />
Audi A4 ........................... 20<br />
Audi Q3 ........................... 58<br />
BMW Dreier ..................... 20<br />
BMW Siebener ................. 62<br />
BMW X5 .......................... 58<br />
Citroën C3 ....................... 1 0<br />
Fiat 124 Spider .................. 4<br />
Fiat 500X .................... 30, 58<br />
Ford Fiesta ........................ 6<br />
Ford Mondeo ................... 58<br />
Ford S-Max ...................... <strong>26</strong><br />
Honda HR-V ..................... 30<br />
46<br />
64<br />
ALLE AUTOS IN DIESER AUSGABE<br />
Mazda CX-3 ..................... 58<br />
Mercedes C-Klasse ...... 20, 58<br />
Mercedes SL ...................... 5<br />
Mitsubishi Outlander ....... 66<br />
Nissan Micra .................... 10<br />
Opel Mokka ................ 30, 58<br />
Renault Kadjar ................ 64<br />
Renault Talisman ............. 14<br />
Seat Altea ....................... 56<br />
Tesla Model S ................... 40<br />
Suzuki Vitara ................... 16<br />
Toyota GT86 .................... 67<br />
Volvo XC90 ...................... 58<br />
SERVICE Versicherung:<br />
Rabatte für gläserne Kunden<br />
TEST Der einzige Kadjar<br />
ohne Diesel und Allrad<br />
VW Beetle Dune ................ 4<br />
VW Golf ...................... 58, 18<br />
VW Polo ............................ 8<br />
◀ S. 66<br />
◀ S. 67<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 3
NACHRICHTEN<br />
Fiat 124 Spider, VW Beetle Dune, Volvo Concept <strong>26</strong>, Nachbesserung bei TDI-Motoren, Mercedes-SL-<br />
NEUE Scheinwerfer<br />
und eine nach vorn<br />
verlängerte Front<br />
garantieren einen<br />
anderen Auftritt<br />
WÄHREND das Heck an<br />
Maserati erinnert, stammt<br />
das Cockpit aus dem MX-5<br />
Offen in den Sommer<br />
Nach zehn Jahren Wartezeit bringt Fiat mit dem 124 Spider wieder einen ROADSTER auf den<br />
Markt. Der Zweisitzer basiert auf dem aktuellen Mazda MX-5 und rollt in Japan vom Band.<br />
Die Verwandtschaft zum japanischen<br />
Cousin ist unverkennbar,<br />
das Grundkonzept identisch.<br />
Dazu gehören Stoffdach<br />
und Heckantrieb, eine tiefe Sitzposition<br />
und knappes Raumangebot.<br />
Während das Cockpit sehr<br />
vertraut wirkt, unterscheidet sich<br />
der 124 durch Powerdomes in<br />
der Haube sowie eine deutlich<br />
veränderte Front- und Heckpartie<br />
sowie feinere Stoffe im Innenraum<br />
vom MX-5. Zudem kommt<br />
im Fiat ein anderer Schaltknauf<br />
zum Einsatz, die Klavierlackblende<br />
unter dem unveränderten<br />
Multimedia-Bildschirm ist deutlich<br />
weiter nach außen gezogen<br />
als beim Japaner, und im Zentrum<br />
des sportlich geformten<br />
Lenkrads prangt natürlich das<br />
Fiat-Emblem. Die beiden Sitze<br />
bleiben weiterhin sportlich eng<br />
geschnitten.<br />
Beim Antrieb setzt Fiat hingegen<br />
nicht auf die Mazda-Saugmotoren,<br />
sondern bevorzugt<br />
den eigenen 1,4-Liter-Turbobenziner<br />
mit 140 PS. Hier längs<br />
eingebaut, liefert er 240 Nm<br />
Drehmoment an das Getriebe.<br />
Auf den Markt kommt der neue<br />
124 im April 2016, die Preise<br />
stehen noch nicht fest. Zur Orientierung:<br />
Ein MX-5 mit 131 PS<br />
startet bei knapp 23 000 Euro.<br />
Beetle im<br />
Crossover-Trimm<br />
VOLKSWAGEN nimmt die Cross-Variante<br />
Dune („Düne“) ins reguläre Beetle-Programm<br />
auf. Mit den legendären US-Dünen-Buggys<br />
hat der Dune zwar nicht viel gemein. Schwarze<br />
Plastikplanken und zehn Zentimeter mehr<br />
Bodenfreiheit verleihen ihm aber dennoch ein<br />
gewisses Crossover-Flair. Ansonsten überzeugt<br />
der frontgetriebene Dune mit den bekannten<br />
Beetle-Qualitäten und bringt unter anderem<br />
18-Zöller, Sportsitze und Tempomat mit. Preise:<br />
ab 23 625 Euro, Cabrio ab 27 800 Euro.<br />
Skandinavische Gemütlichkeit<br />
VOLVO präsentierte in den USA kürzlich die<br />
Innenraumstudie Concept <strong>26</strong> inklusive neuer<br />
Ideen für Sitz- und Bedienelemente. Mit dem<br />
Modell will der schwedische Hersteller darstellen,<br />
wie das Interieur autonom fahrender<br />
Fahrzeuge aussehen könnte. Rund <strong>26</strong> Minuten<br />
täglich, so schätzt der Autobauer, sitzen<br />
amerikanische Pendler jeden Tag untätig im<br />
Auto. Das Herzstück des Concept <strong>26</strong> bildet<br />
daher ein neues Sitzkonzept mit verschiedenen<br />
Entspannungspositionen. In der Studie<br />
zieht sich das Lenkrad im Autopilot-<br />
Modus zurück, die Mittelkonsole mit dem<br />
typischen aufrecht stehenden Bildschirm<br />
fährt nach hinten und gibt Platz frei für einen<br />
großen Multimedia-Monitor, der aus<br />
dem Armaturenträger ausfährt. Gleichzeitig<br />
schiebt sich der Fahrersitz nach hinten und<br />
bettet den Chauffeur in eine Liegestellung.<br />
In dieser Position kann der Fahrer entspannen,<br />
via Bildschirm Multimedia-Inhalte abrufen<br />
oder Nachrichtendienste nutzen.<br />
4 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Facelift, Alfa Romeo Giulia, BMW Concept Compact Sedan<br />
Lösung für den EA 189<br />
Reinluftansaugung<br />
Strömungsgleichrichter<br />
(neu)<br />
Luftfilter<br />
Luftmassenmesser<br />
VOLKSWAGEN hat in<br />
Abstimmung mit dem<br />
Kraftfahrt-Bundesamt<br />
Maßnahmen präsentiert,<br />
um die vom Abgas-Skandal<br />
betroffenen<br />
EA-189-Motoren mit<br />
1,6 und 2,0 Litern<br />
Hubraum wieder<br />
gesetzeskonform<br />
betreiben zu<br />
können. So wird<br />
beim 1.6 TDI –<br />
zusätzlich dazu,<br />
dass ein Software-Update<br />
erfolgt<br />
– direkt vor dem<br />
Luftmassenmesser ein<br />
Gitternetz (Strömungsgleichrichter,<br />
siehe<br />
links) befestigt, das<br />
den verwirbelten Luftstrom<br />
vor dem Sensor<br />
beruhigt, dessen Messgenauigkeit<br />
dadurch<br />
verbessert und so den<br />
Verbrennungsvorgang<br />
optimiert. Der Einbau<br />
soll eine Stunde dauern.<br />
Für den 2.0 TDI<br />
genügt hingegen ein<br />
Software-Update. Leistung,<br />
Verbrauch und<br />
Fahrleistungen sollen<br />
von den Maßnahmen<br />
nicht beeinträchtigt<br />
sein. Beim 1.2 TDI planen<br />
die Wolfsburger<br />
ebenfalls ein Software-<br />
Update, die Umsetzung<br />
erfolgt ab Januar bei<br />
den Händlern.<br />
LESERBILD<br />
Dieses Foto ist von AUTO-<br />
Leser Hans-Jürgen Sbresny<br />
Sie haben auch ein lustiges<br />
AUTO-FOTO geschossen?<br />
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auto@motorpresse.de<br />
KURZ NOTIERT<br />
KIA hat für 2016 einen<br />
Kompakt-SUV mit Hybridantrieb<br />
angekündigt. Das<br />
Modell namens Niro basiert<br />
auf einer neu entwickelten<br />
Leichtbau-Plattform<br />
und soll beim CO2-<br />
Ausstoß die Marke von<br />
90 g/km unterbieten.<br />
SL wird aufgefrischt<br />
MERCEDES verpasst dem SL nach vier Jahren Bauzeit<br />
ein Facelift. Ab 2016 trägt der große Roadster schmalere<br />
Scheinwerfer in LED-Technik, einen Kühlergrill im<br />
Diamant-Design sowie modifizierte Front- und Heckschürzen.<br />
Das Modellangebot reicht vom SL 400 mit<br />
Dreiliter-V6-Biturbo und Neungangautomatik (künftig<br />
367 PS, 500 Nm) bis hin zum SL 65 AMG mit Sechsliter-V12<br />
(630 PS, 1000 Newtonmeter). Das Cockpit<br />
schmücken nun ein abgeflachtes Lenkrad, ein neu gestaltetes<br />
Kombi-Instrument und die jüngste Infotainment-Generation<br />
von Mercedes. Zu den Preisen der<br />
Facelift-Version gibt es noch keine Angaben, aktuell<br />
startet der SL als 400 bei knapp 97 800 Euro.<br />
Giulia mit Motoren<br />
von 150 bis 510 PS<br />
ALFA ROMEO wird sein neues Mittelklassemodell<br />
Giulia mit drei Diesel- und vier Benzinmotorisierungen<br />
anbieten. Wie aus einer inoffiziellen Typliste hervorgeht,<br />
handelt es sich dabei um drei Leistungsstufen eines<br />
aufgeladenen Zweiliter-Vierzylinder-Benziners (200,<br />
250 und 280 PS), drei Varianten eines 2,2-Liter-Diesel<br />
(150, 180 und 210 PS) sowie den bereits vorgestellten<br />
2,9-Liter-V6-Benziner mit 510 PS, der ab 72 000 Euro<br />
kosten wird. Welche der Ausführungen in Deutschland<br />
verfügbar sein werden, steht noch nicht fest.<br />
Einser als Stufenheck<br />
BMW Auf der chinesischen Automesse in Guangzhou<br />
stellten die Münchner mit dem Concept Compact Sedan<br />
ihre Vision einer viertürigen Stufenheck-Limousine<br />
im Kompaktsegment vor. Wie die aktuellen Einserund<br />
Mini-Modelle basiert auch die Studie auf der UKL-<br />
Plattform. Die Front wird von einer langen Haube und<br />
schmalen LED-Scheinwerfern bestimmt, das Heck von<br />
einem kurzen Kofferraumdeckel mit Spoilerbürzel. So<br />
liegt das Design der Studie, abgesehen von den Soft-<br />
Touch-Türgriffen, schon sehr nah an der Serienoptik.<br />
Kein Wunder – BMW will schon 2016 mit der kompakten<br />
Limousine auf dem chinesischen Markt starten.<br />
Der Verkauf in Europa ist bislang nicht geplant.<br />
FORD bietet für die 185<br />
PS starke Dieselvariante<br />
des sportlichen Focus ST<br />
nun auch ein Sechsgang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
inklusive Schaltwippen<br />
an. Fast die Hälfte<br />
aller verkauften ST<br />
sind aktuell mit dem 2.0<br />
TDCi ausgestattet.<br />
MAZDA bringt in den<br />
USA im Frühjahr einen<br />
komplett neuen CX-9 auf<br />
den Markt. Er folgt dem<br />
bekannten Kodo-Design,<br />
ist 5,1 Meter lang und<br />
bietet sieben Sitzplätze.<br />
Der Motor leistet 250 PS.<br />
-ONLINE<br />
Neuigkeiten rund ums<br />
Auto sowie die Themen<br />
der aktuellen Ausgabe<br />
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<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 5
TITELTHEMA<br />
Kleinwagen-Neuheiten<br />
Die lieben Kleinen<br />
werden erwachsen<br />
Klein sind sie nur noch dem Namen nach – was es heute auf einer Länge von rund vier Metern an<br />
KOMFORT UND TECHNOLOGIE gibt, hat mit Verzicht nichts mehr zu tun. Das wird bei den kommenden<br />
Modellen noch deutlicher, besonders bei den Nachfolgern von Ford Fiesta und VW Polo.<br />
ASSISTENZSYSTEME Neben einem<br />
erweiterten Kollisionswarner<br />
werden adaptiver Tempomat und<br />
Spurassistent künftig zumindest<br />
optional im Fiesta verfügbar sein<br />
INFOTAINMENT Während Mondeo und<br />
Mustang derzeit mit der zweiten<br />
Generation des Multimediasystems<br />
Sync ausgeliefert werden, bekommt<br />
der Fiesta 2017 schon Sync 3<br />
6 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Computerretuschen: Christian Schulte<br />
Kleinwagen standen<br />
früher für wenig<br />
Platz, magere Ausstattung<br />
und schwächliche<br />
Motoren, sprich: Sie waren<br />
kaum als Erstwagen<br />
geeignet. Doch diese<br />
Zeiten sind längst vorbei,<br />
auch wenn sich manche<br />
Vorurteile halten. Heute<br />
sind sie so groß wie ein<br />
Golf vor 20 Jahren, haben<br />
die wichtigsten Komfort-<br />
Extras an Bord und lassen<br />
kaum noch Wünsche offen.<br />
Was bislang meist<br />
noch fehlt, sind jene<br />
Assistenz- und Infotainment-Optionen,<br />
die in<br />
Kompakt- und Mittelklasse<br />
bereits angekommen<br />
sind. Doch auch hier steht<br />
ein Wandel bevor, der sich<br />
am Modellwechsel bei<br />
zwei Kleinwagen-Bestsellern<br />
gut ablesen lässt.<br />
Da wäre zunächst der<br />
Ford Fiesta, der 2016 seinen<br />
40. Geburtstag feiert.<br />
Mit ihm stiegen die Kölner<br />
im Mai 1976 ins Kleinwagen-Segment<br />
ein. Zum<br />
Jubiläum im nächsten<br />
Jahr gibt es zwar bestimmt<br />
eine Party am Produktionsstandort<br />
Köln –<br />
und vielleicht auch ein<br />
Sondermodell des derzeit<br />
meistverkauften Kleinwagens<br />
in Europa. Den eigentlichen<br />
Modellwechsel<br />
erwarten Analysten<br />
jedoch erst für das Frühjahr<br />
2017. Dann wird das<br />
FAMILIENMITGLIEDER Aktuell<br />
ergänzen der Van B-Max und der<br />
kleine SUV Ecosport das Kleinwagen-Angebot<br />
von Ford. Dies<br />
wird auch nach dem Fiesta-<br />
Modellwechsel vorerst so bleiben<br />
ANTRIEBSKONZEPTE<br />
Als Alternative zum<br />
Diesel arbeitet Ford<br />
an einem Dreizylinder-<br />
Benziner mit Zylinderabschaltung<br />
und<br />
könnte zudem sein<br />
Angebot an Autogas-<br />
Varianten ausweiten<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 7
TITELTHEMA<br />
Kleinwagen-Neuheiten<br />
MOTORENPROGRAMM<br />
Während die Zukunft<br />
des Diesel im nächsten<br />
Polo derzeit unklar ist,<br />
rücken die TSI-Benziner<br />
in den Fokus. Eine Alternative<br />
für Vielfahrer<br />
könnte der CNGbetriebene<br />
1.4 TGI aus<br />
dem Golf werden<br />
jetzige Modell nach insgesamt<br />
mehr als acht Jahren<br />
Bauzeit einen Nachfolger<br />
bekommen.<br />
Dabei wird sich Ford wie<br />
schon in der Vergangenheit<br />
eines bewährten Rezepts<br />
bedienen: Da<br />
Raumaufteilung und Anordnung<br />
der Technikkomponenten,<br />
das sogenannte<br />
Packaging, beim<br />
aktuellen Modell kaum<br />
Anlass zur Klage bieten,<br />
ist es durchaus wahrscheinlich,<br />
dass der Fiesta<br />
’17 ein kräftig modifizierter<br />
Fiesta ’08 wird.<br />
Radstand und Neigungswinkel<br />
der Frontscheibe<br />
sowie der Grundaufbau<br />
der Karosserie bleiben<br />
gleich, dafür entwickelt<br />
sich die Front in Richtung<br />
des aktuellen Focus- und<br />
Mondeo-Designs weiter.<br />
Ford Fiesta: Evolution<br />
statt Revolution<br />
Mit lang gezogenen,<br />
schmaleren Scheinwerfern<br />
und einem verbreiterten<br />
Aston-Martin-Grill<br />
steht das 2017er-Modell<br />
deutlich stämmiger da,<br />
wirkt weniger kleinwagenhaft.<br />
Mehr Aufwand<br />
wird unter dem Blech betrieben.<br />
Um auf Augenhöhe<br />
mit den wichtigsten<br />
Wettbewerbern zu bleiben<br />
– in Deutschland neben<br />
dem VW Polo der<br />
letztes Jahr erneuerte<br />
Opel Corsa –, halten Sicherheitstechnik<br />
und Optionen<br />
aus dem Focus im<br />
Fiesta Einzug. Außerdem<br />
wird das Cockpit der aktuellen<br />
Ford-Philosophie –<br />
weniger Tasten, mehr<br />
Touchscreen – angepasst.<br />
Dies gilt vor allem in Verbindung<br />
mit dem Infotain -<br />
ment-System Sync 3, das<br />
optional im Fiesta erhältlich<br />
sein wird und eine<br />
INFO<br />
Stabile Nachfrage<br />
4,0*<br />
3,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
Trotz einer steigenden<br />
Zahl von Alternativen<br />
prognostizieren die Analysten<br />
von Marktbeobachter<br />
IHS den klassischen<br />
Kleinwagen ein<br />
stabiles Absatzniveau<br />
in Deutschland (rund<br />
420 000 Einheiten) und<br />
Europa (ca. 2,9 Mio.).<br />
0<br />
2007 2009 2011 2013 <strong>2015</strong> 2017<br />
Absatzwerte in Millionen Fahrzeugen; Quelle: IHS, <strong>2015</strong>–2017 Prognosewerte<br />
8 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
KOMFORT UND SICHERHEIT Mit dem Wechsel<br />
auf die MQB-Architektur werden für den<br />
Polo die aktuellsten Assistenzsysteme und<br />
Extras (z. B. Head-up-Display) verfügbar<br />
ERKENNUNGSMERKMAL LED-Scheinwerfer<br />
mit verbesserter Lichtausbeute und charakteristischer<br />
optischer Signatur als Option<br />
ERGÄNZUNG Die Diskussion<br />
um den Zweitürer ist vom<br />
Tisch, er bleibt – nicht nur als<br />
GTI. Als Cross-Polo kommt<br />
künftig ein echtes<br />
SUV-Modell<br />
verbesserte Sprachbedienung<br />
sowie erweiterte<br />
Smartphone-Integration<br />
bietet. Daneben verfügt<br />
der Kölner künftig auf<br />
Wunsch auch über Radarsensoren<br />
und eine Frontkamera,<br />
die verschiedene<br />
Sicherheitsfunktionen wie<br />
Fahrspurassistent, adaptiven<br />
Tempomaten oder<br />
Verkehrszeichenerkennung<br />
ermöglichen.<br />
Antriebsseitig kann Ford<br />
im Wesentlichen auf das<br />
vorhandene Motorenprogramm<br />
zurückgreifen, bei<br />
dem vor allem der Einliter-Ecoboost-Benziner<br />
an<br />
Bedeutung gewinnt. Um<br />
den Dreizylinder noch effizienter<br />
zu machen – und<br />
um auf eine möglicherweise<br />
rückläufige Diesel-<br />
Nachfrage reagieren zu<br />
können –, arbeitet Ford<br />
gemeinsam mit Zulieferer<br />
Schaeffler an einer Variante<br />
mit Zylinderabschaltung,<br />
deren Sparpotenzial<br />
mit bis zu sechs Prozent<br />
beziffert wird.<br />
Daneben könnten die Kölner<br />
auch ihre LPG-Aktivitäten<br />
ausweiten und die<br />
Autogas-Varianten als Alternative<br />
zum Diesel positionieren.<br />
▷<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 9
TITELTHEMA<br />
Kleinwagen-Neuheiten<br />
ALTERNATIVE I: NISSAN<br />
MICRA Mit mutigem Design<br />
und hochwertigerem<br />
Interieur soll der Japaner<br />
ebenfalls ab 2017<br />
antreten<br />
ALTERNATIVE II:<br />
CITROËN C3 Ende 2016<br />
kommt der originell<br />
gestylte C3. Plattform<br />
und Leistungsspanne<br />
bleiben unverändert<br />
Bei VW, wo unter dem<br />
Eindruck der Abgas-Affäre<br />
derzeit viele Diesel-Applikationen<br />
auf dem Prüfstand<br />
stehen, gäbe es mit<br />
dem CNG-Motor aus dem<br />
Golf eine ähnliche Option<br />
für den nächsten Polo.<br />
Denn auch beim niedersächsischen<br />
Bestseller –<br />
meistverkaufter Kleinwagen<br />
in Deutschland –<br />
steht 2017 ein Generationswechsel<br />
an.<br />
VW Polo: ab 2017 wie<br />
Golf & Co. auf dem MQB<br />
Im Unterschied zum Fiesta<br />
bekommt der Polo aber<br />
eine komplett neue Technikplattform,<br />
den bereits<br />
von Golf, Passat und Tiguan<br />
bekannten Modularen<br />
Querbaukasten (MQB).<br />
Damit werden für die<br />
Baureihe alle Technik-Extras<br />
und Sicherheits-Features<br />
der aktuellen Golfund<br />
Passat-Generation<br />
verfügbar, darunter auch<br />
Highlights wie Head-up-<br />
Display oder die Helfer<br />
Front Assist, Einparkassistent<br />
und adaptiver Tempomat.<br />
Darüber hinaus ist der<br />
Neue aber auch optisch<br />
leicht zu identifizieren:<br />
Ein etwas flacheres Dach<br />
und die stärker geneigte<br />
Frontscheibe verleihen<br />
dem Polo VI einen dynamischeren<br />
Auftritt, der<br />
verlängerte Radstand ermöglicht<br />
ein besseres<br />
Platzangebot im Fond.<br />
Letzteres kommt auch<br />
dem Zweitürer zugute,<br />
der entgegen anderslautenden<br />
Informationen<br />
nun doch im Programm<br />
bleiben soll. Dass es vom<br />
Polo wie von den Schwestermodellen<br />
Seat Ibiza<br />
und Skoda Fabia einen<br />
10 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
KONKURRENTEN<br />
Das bieten die Wettbewerber<br />
MEHR ALS EIN DUTZEND Modelle streiten im Kleinwagensegment um<br />
die Gunst der Kunden. Hier die wichtigsten Typen und ihre Eckdaten.<br />
PEUGEOT 208 Facelift<br />
<strong>2015</strong>, 68–200 PS, ab<br />
12 400 Euro RENAULT CLIO<br />
Seit 2012, 74–200 PS, ab<br />
11 990 Euro, auch als Kombi<br />
OPEL CORSA Seit 2014,<br />
70–207 PS, ab 11 980 Euro<br />
SKODA FABIA Seit 2014,<br />
60–110 PS, ab 11790 Euro,<br />
auch als Kombi<br />
MINI<br />
Seit 2014, 75–231 PS,<br />
ab 15 900 Euro, auch als<br />
Cabrio, Kombi SEAT IBIZA<br />
Facelift <strong>2015</strong>, 75–110 PS,<br />
ab 11 990 Euro, auch Kombi<br />
Computerretusche: L’Automobile<br />
Kombi geben wird, ist<br />
eher unwahrscheinlich,<br />
zumal VW ein SUV-Modell<br />
als Ergänzung der Polo-<br />
Familie bereits fest eingeplant<br />
hat.<br />
Bei den Motorisierungen<br />
spielt der Dreizylinder<br />
künftig eine größere Rolle<br />
(TSI bis 110 PS), die starken<br />
Varianten bleiben<br />
aber Vierzylinder (bis<br />
rund 200 PS). Damit dürften<br />
die typischen Kleinwagen-Vorurteile<br />
endgültig<br />
und eindrucksvoll<br />
widerlegt sein. Und so<br />
mancher Kunde wird sich<br />
gut überlegen, ob er wirklich<br />
noch ein Kompaktmodell<br />
braucht.<br />
Stefan Cerchez<br />
HYUNDAI i20 Seit<br />
2014, 75–100 PS, ab<br />
11 950 Euro<br />
KIA RIO<br />
Facelift <strong>2015</strong>, 84–<br />
109 PS, ab 10 990<br />
Euro MAZDA 2 Seit<br />
<strong>2015</strong>, 75–115 PS,<br />
ab 12 790 Euro<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 11
DAS<br />
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AM START<br />
Renault Talisman • Ab Februar im Handel<br />
Dann mal alles Gute<br />
Renault schickt seinen hierzulande<br />
erfolglosen Laguna in Rente und<br />
bereichert den Markt mit dem<br />
schmuckvollen Talisman. Ob er für<br />
Renault tatsächlich ein GLÜCKS-<br />
BRINGER sein wird, klären wir im<br />
ersten Fahrbericht.<br />
Fotos: Angelika Emmerling<br />
Mit dieser Frage hatten<br />
die Offiziellen<br />
aus dem Hause Renault<br />
nach der Pressekonferenz<br />
nicht gerechnet: Ob der<br />
französische Präsident<br />
schon einen bestellt hätte?<br />
Die Antwort: „Leider<br />
nein, aber natürlich wäre<br />
es uns eine Ehre.“<br />
An Fußraum im Fond<br />
mangelt es der geräumigen<br />
Limousine mit<br />
über 600 Litern Ladevolumen<br />
jedenfalls ebenso<br />
wenig wie an einem gemütlichen<br />
Innenleben.<br />
So offeriert der Viertürer<br />
vorn viel Armauflage, die<br />
bewusst breit ausgelegten<br />
Sitze locken mit<br />
kuscheligem Nappaleder,<br />
und das harmonisch geformte<br />
Armaturenbrett<br />
erfreut das Auge mit<br />
sichtbar vernähtem<br />
Kunstleder und Holzintarsien.<br />
Ebenfalls gelungen:<br />
die leicht gummierten<br />
Auflagen rund um den<br />
Schalthebel. Sogar an einen<br />
Teppich im Fach vor<br />
dem Schalthebel haben<br />
die Entwickler gedacht.<br />
Zwei Bedienelemente<br />
Dominiert wird die Mittelkonsole<br />
von einem hochkant<br />
eingesetzten Touchscreen,<br />
der Tabletfreunde<br />
glücklich machen dürfte.<br />
Zoomen, wischen, schie-<br />
ben – alles möglich. Und<br />
die große Kartenanzeige<br />
ist eine Pracht. Allerdings<br />
gilt es, erst die Bedienstruktur<br />
und alle Untermenüs<br />
zu erkunden. Hier<br />
lassen sich bis zu zehn<br />
Parameter, darunter Ambientelicht,<br />
Massagefunktionen,<br />
Assistenzsysteme,<br />
Ansprechverhalten und<br />
Motorsound beeinflussen.<br />
Gut: Über einen Dreh-<br />
Drück-Steller in der Mittelkonsole<br />
kann man sich<br />
auch so durch die Menüs<br />
zappen.<br />
Neben dem ansehnlichen<br />
Innenraum und einer erstmals<br />
gewährten fünfjährigen<br />
Garantie besonders<br />
interessant: die Kombination<br />
aus Allradlenkung<br />
und adaptiven Dämpfern<br />
(1700 Euro inklusive<br />
19-Zöllern), deren Aktivitäten<br />
sich ebenso verstellen<br />
lassen wie die Gasannahme<br />
des Motors. Wer<br />
also beispielsweise den<br />
Modus Sport aktiviert, bekommt<br />
eine spürbar straff<br />
ausgelegte Dämpferabstimmung<br />
sowie eine bis<br />
70 km/h gegenläufig mitlenkende<br />
Hinterachse<br />
und in der Konsequenz<br />
eine verblüffend agile Limousine<br />
mit einem Wendekreis<br />
unter elf Metern.<br />
Etwas mehr Präzision und<br />
Rückmeldung könnte die<br />
Lenkung aber liefern.<br />
Im Komfort-Modus gibt<br />
der Franzose dann den<br />
federnden Softie mit einer<br />
leichten Tendenz zum<br />
Nachwippen. Da Straßenschäden<br />
aber allzu oft<br />
deutlich einschlagen,<br />
wirkt diese Abstimmung<br />
noch unausgegoren und<br />
nicht so ausgewogen wie<br />
erhofft.<br />
Stets mit Vierzylinder<br />
Vermutlich mit ein Grund:<br />
die beim Testwagen serienmäßigen<br />
19-Zöller. Wie<br />
so oft ist dabei der Kompromiss<br />
die beste Lösung.<br />
Will heißen: Wer im Neutral-Modus<br />
fährt, dürfte<br />
14 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
REICHLICH AUSWAHL<br />
Bis zu zehn Parameter<br />
lassen sich menügesteuert<br />
variieren. Im<br />
Cockpit dominiert der<br />
vertikal eingebaute<br />
Monitor<br />
FEINES AMBIENTE<br />
In der InitialeParis<br />
Variante prunkt der geräumige<br />
Talisman mit<br />
Nappaleder, Soundsystem<br />
und Holzdeko<br />
TYPISCH LIMOUSINE<br />
Die Ladeluke des<br />
4,85 Meter langen<br />
Viertürers ist relativ<br />
klein, dafür fasst der<br />
Kofferraum satte 608<br />
Liter. Rechts: Topmotor<br />
TCe 200 mit<br />
lediglich 1,6 Litern<br />
Hubraum<br />
MOTOREN UND PREISE<br />
sich auf längeren Touren<br />
am wohlsten fühlen.<br />
Starke und große Motoren<br />
bleiben trotz des<br />
Luxusanspruchs des neuen<br />
Renault draußen. 1,5<br />
und 1,6 Liter große Vierzylinder<br />
müssen reichen.<br />
Drei Diesel und zwei Benziner<br />
stehen zur Wahl,<br />
meist kombinierbar mit<br />
den Ausstattungslinien<br />
Life, Intens und Initiale<br />
Paris. Der günstigste Talisman<br />
ist der dCi 110 Life,<br />
Kostenpunkt: 27 950 Euro.<br />
Selbst Extras wie Zweizonen-Klimaautomatik,<br />
Navigation, das neue Multi-<br />
Sense-System und ein<br />
schlüsselloser Zugang<br />
sind schon an Bord.<br />
Topseller dürfte laut<br />
Renault der neu entwickelte<br />
Biturbo-Diesel dCi<br />
160 als Intens werden.<br />
Gekoppelt an ein Sechs-<br />
Renault Talisman TCe 150 TCe 200 dCi 110 dCi 130 dCi 160 EDC<br />
Hubraum cm 3 1618 1618 1461 1598 1598<br />
Leistung kW/PS 110/150 147/200 81/110 96/130 118/160<br />
bei Drehzahl 1/min 5300 6000 4000 4000 4000<br />
Drehmoment Nm 220 <strong>26</strong>0 <strong>26</strong>0 320 380<br />
bei Drehzahl 1/min 2500 2500 1750 1750 1750<br />
Länge/Breite/Höhe mm 4848/1869/1463<br />
Beschleunigung 0–100 km/h s 9,6 7,6 11,9 10,4 9,4<br />
Höchstgeschwindigkeit km/h 215 237 190 205 215<br />
Normverbrauch l/100 km 5,6 S 5,8 S 3,6 D 3,9 D 4,5 D<br />
Preis ab Euro 29 450 33 950 27 950 29 650 35 200<br />
gang-Doppelkupplungs-<br />
getriebe (EDC) generiert<br />
der kräftige Selbstzünder<br />
(380 Nm) genug Druck,<br />
um die Limousine flott<br />
anzutreiben. Dazu bleibt<br />
er leise sowie vibrationsarm.<br />
Und solange man die<br />
Automatik nicht allzu sehr<br />
-FAZIT<br />
Müssen sich VW Passat und Ford<br />
Mondeo fürchten? Nein, aber<br />
ein wenig Respekt könnte nicht<br />
schaden. Denn der Laguna-<br />
Nachfolger bietet viel Platz,<br />
sparsame Diesel und eine<br />
gute Basisausstattung. Und der<br />
luftige Kombi Grandtour<br />
kommt ja erst noch.<br />
fordert, arbeitet sie ruckfrei<br />
und gelassen.<br />
Nominell stärker tritt nur<br />
noch der 200 PS starke<br />
Benziner samt Siebengang-EDC<br />
auf, der für<br />
0–100-Werte unter acht<br />
Sekunden sorgen soll.<br />
Doch der erste Eindruck<br />
ist eher mau. Mit verhaltenem<br />
Sound schiebt der<br />
Vierzylinder gleichmäßig,<br />
aber zahnlos an, benötigt<br />
höhere Drehzahlen, um in<br />
Schwung zu kommen. An<br />
dieser Stelle hätten wir<br />
von Renaults neuem Topmodell<br />
etwas mehr erwartet.<br />
Und Monsieur le<br />
Président bestimmt auch.<br />
Michael von Maydell<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 15
AM START<br />
Suzuki Vitara S • Ab sofort im Handel<br />
Mit Turbo-Booster<br />
Suzuki reagiert auf den Wunsch der Kunden<br />
nach mehr LEISTUNG IM VITARA und<br />
setzt nun erstmals einen aufgeladenen<br />
Benziner mit Direkteinspritzung<br />
ein. Wie fährt sich der neue<br />
Vitara S mit 140 PS?<br />
VERZIEREN Rote<br />
Rahmen und Ziernähte<br />
weisen im<br />
Cockpit auf das<br />
Vitara-Topmodell<br />
hin. Das Navi-System<br />
ist serienmäßig<br />
Fotos: Lena Willgalis<br />
Boosterjet“ steht auf<br />
der großflächigen<br />
Kunststoffabdeckung<br />
über dem Vierzylinder,<br />
der für das S des neuen<br />
Vitara-Topmodells von<br />
Suzuki verantwortlich ist.<br />
Er gehört zu einer neu<br />
entwickelten Motorenfamilie,<br />
die aus aufgeladenen<br />
Drei- und Vierzylinder-Benzinern<br />
mit Direkteinspritzung<br />
besteht. Im<br />
Vitara S kommt ein Vierzylinder-Turbo<br />
mit 1,4 Litern<br />
Hubraum zum Einsatz,<br />
der mit 140 PS über<br />
dem weiter angebotenen,<br />
120 PS starken 1,6-Liter-<br />
Sauger rangiert. Noch<br />
wichtiger, weil im Alltag<br />
ständig spürbar, ist der<br />
Drehmomentzuwachs.<br />
Während der Sauger sich<br />
erst bei 4400 Touren zu<br />
gerade mal 156 Nm aufschwingt,<br />
stellt der neue<br />
Turbo-Direkteinspritzer<br />
220 Nm schon ab 1500/<br />
min parat und behält sie<br />
bis 4000/min bei.<br />
Das heißt in der Praxis:<br />
Direkt nach dem Anfahren<br />
legt sich der Vierzylinder<br />
stramm ins Zeug.<br />
Über den Drehschalter auf<br />
der Mittelkonsole lässt<br />
sich zudem die Gaspedal-<br />
Kennlinie beeinflussen<br />
– und zwar nicht nur im<br />
Display. Im Modus „Sport“<br />
reagiert der komplett aus<br />
Aluminium gefertigte<br />
Motor tatsächlich spürbar<br />
direkter auf Gasbefehle.<br />
„S“ wie „spritzig“<br />
Es stellt sich jedoch die<br />
Frage nach dem Sinn des<br />
trägen Verhaltens im<br />
Standard-Modus – also<br />
bleibt der Schalter auf<br />
„Sport“. Mehr als 3000/<br />
min sind trotzdem selten<br />
nötig, vorher schiebt der<br />
Fahrer den Schalthebel<br />
der meist präzise rastenden<br />
Sechsgangbox rasch<br />
durch die Gassen und<br />
freut sich am stämmigen<br />
UNTERSCHEIDEN<br />
Schwarze Räder,<br />
eigenständiger Grill<br />
und rote Rahmen für<br />
die LED-Scheinwerfer<br />
Durchzug des unaufdringlich<br />
klingenden Turbotriebwerks.<br />
Fahrwerk und Lenkung<br />
des serienmäßig mit Allradantrieb<br />
ausgestatteten<br />
Vitara S unterscheiden<br />
sich nicht von denen seiner<br />
schwächeren Brüder,<br />
deshalb halten sich seine<br />
sportlichen Ambitionen in<br />
Grenzen. Doch für einen<br />
SUV geht die Rückmeldung<br />
der ausreichend<br />
direkt ansprechenden<br />
Lenkung ebenso in Ordnung<br />
wie der gebotene<br />
Federungskomfort. Mit<br />
der 215/55-R-17-Bereifung<br />
(Serie) rollt der Suzuki in<br />
der Stadt nicht gerade geschmeidig<br />
ab, doch bei<br />
höherem Tempo dringen<br />
nur gröbere Unebenheiten<br />
störend zu den Insassen<br />
vor.<br />
Die sitzen bequem auf<br />
rot abgesteppten Velourslederpolstern,<br />
deren farbliche<br />
Akzente sich auch<br />
im Lederlenkrad wiederfinden.<br />
Die Lüftungsdüsen<br />
und die Uhr in der<br />
Mittelkonsole tragen<br />
ebenfalls rote Rahmen,<br />
um den Vitara S optisch<br />
ein wenig abzuheben.<br />
Außen gibt sich das Topmodell<br />
an den rot statt<br />
blau umrahmten LED-<br />
16 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
MADE IN FINLAND<br />
SPIEGELN Per Apple Carplay lassen sich Handy-<br />
Apps über den Bordmonitor bedienen<br />
WÄHLEN Vier Fahrmodi<br />
hält der Allradler bereit<br />
Winterprofis<br />
aus Finnland<br />
TREIBEN Der neue 140 PS starke Direkteinspritzer-<br />
Turbo schiebt den Vitara flott voran<br />
Scheinwerfern, einem anderen<br />
Kühlergrilldesign<br />
und schwarz gehaltenen<br />
Alurädern zu erkennen.<br />
Gute Serienausstattung<br />
Die S-Ausstattung umfasst<br />
unter anderem Navigation<br />
mit Smartphone-<br />
Anbindung, einen adaptiven<br />
Tempomaten,<br />
schlüssellosen Zugang<br />
und Sitzheizung. Sie basiert<br />
auf der Linie Comfort+,<br />
verzichtet aber auf<br />
das dort serienmäßige Panorama-Schiebedach.<br />
Da<br />
sich viele Vitara-Kunden<br />
bislang schon die höchste<br />
Ausstattungsstufe gönnen,<br />
rechnet Suzuki künftig<br />
mit einem Anteil von<br />
20 Prozent für den Vitara<br />
S. Mit <strong>26</strong> 790 Euro rangiert<br />
er ziemlich genau in der<br />
Mitte zwischen dem 1.6<br />
mit 120 PS und dem gleich<br />
starken Diesel (jeweils als<br />
4x4 Comfort+). Komfortliebhaber<br />
bekämen für<br />
die Differenz fast die optionale<br />
Sechsstufen-Wandlerautomatik<br />
(1500 Euro),<br />
die aber mit dem Neuen<br />
viel besser harmonieren<br />
dürfte. So oder so – der<br />
Boosterjet ist eine sinnvolle<br />
Bereicherung für die<br />
Vitara-Baureihe.<br />
Peter Wolkenstein<br />
SCHALTEN Alternativ gibt es<br />
eine Sechsstufenautomatik<br />
DATEN<br />
SUZUKI VITARA 1.4 BOOSTERJET<br />
Preis<br />
<strong>26</strong>790 Euro<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder, vorne quer,<br />
vier Ventile pro Zylinder, Turbo, DI,<br />
Steuerkette<br />
Hubraum 1373 cm 3<br />
Leistung 103 kW/140 PS<br />
bei Drehzahl 5500/min<br />
max. Drehmoment 220 Nm<br />
bei Drehzahl 1500/min<br />
Allradantrieb,<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4175 mm<br />
Breite<br />
1775 mm<br />
Höhe<br />
1610 mm<br />
Radstand<br />
2500 mm<br />
Tankinhalt<br />
47 Liter<br />
Kofferraum 375–1120 Liter<br />
Leergewicht<br />
1370 kg<br />
Zuladung<br />
500 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 400/1200 kg<br />
Serienbereifung 215/55 R 17 V<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
0–100 km/h 10,2 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h<br />
Normverbrauch 5,4 Liter<br />
CO 2-Ausstoß<br />
127 g/km<br />
-FAZIT<br />
Günstiger als der Diesel, aber<br />
kräftiger als der Saugbenziner:<br />
Mit dem Boosterjet ist<br />
der Vitara ebenso spritzig<br />
wie kultiviert motorisiert.<br />
77-105 cm<br />
KUNGS TELE-IS<br />
Extra lange Reichweite<br />
Effektive, dicke Borsten<br />
Drehbare Schaberklinge<br />
KUNGS MAX-IS<br />
52 cm<br />
Ultra-stark<br />
Drehbare<br />
Schaberklinge<br />
Robuste Borsten<br />
KUNGS<br />
ARCTIC-IS<br />
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Innenfutter<br />
Höchst effektiv<br />
Ergonomisch<br />
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Der Marktführer aus Skandinavien!<br />
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AM START<br />
VW Golf GTI Clubsport • Ab März im Handel<br />
Alles Gute, GTI<br />
Mit dem GTI Clubsport feiert VW nächstes Jahr den 40. Geburtstag des<br />
sportlichsten Golf. Mit <strong>26</strong>5 PS schließt die JUBILÄUMS-EDITION die Lücke<br />
zwischen GTI Performance und R. AUTO ist den Clubsport bereits gefahren.<br />
Fotos: Ingo Barenschee<br />
VEREDELT Im Clubsport trägt das gut zur Hand<br />
liegende GTI-Sportlenkrad einen Alcantara-Bezug<br />
mit roten Nähten und 12-Uhr-Markierung<br />
TYPISCH Schaltknauf im Golfball-Design,<br />
Einfassung aus Alcantara nur im GTI Clubsport<br />
Wenn das prominenteste<br />
aller Sportabzeichen<br />
auf einen runden<br />
Geburtstag zusteuert, feiert<br />
VW das traditionell mit<br />
einer Sonderedition. Diesmal<br />
heißt sie Clubsport<br />
und nimmt mit ihren <strong>26</strong>5<br />
PS für sich in Anspruch,<br />
stärkster, schnellster und<br />
dynamischster GTI aller<br />
Zeiten zu sein. Dazu gibt<br />
es ein paar Karosserie-Tattoos,<br />
eher bequeme als<br />
spartanische Sportschalensitze<br />
und eine mythische<br />
Interieur-Dekoration.<br />
Zudem arbeitet der Zweiliter-Vierzylinder<br />
erstmals<br />
mit Overboost: Bei Kickdown<br />
hebt er für zehn<br />
Sekunden den Ladedruck<br />
um 0,2 bar an und setzt<br />
so 25 PS und 30 Nm zusätzlich<br />
frei, mobilisiert<br />
maximal 290 PS. Obwohl<br />
sich der GTI Clubsport<br />
damit technisch von seinem<br />
gleich starken Konzernbruder<br />
Seat Leon<br />
Cupra kaum unterscheidet,<br />
fühlt er sich ein<br />
bisschen anders an –<br />
markiger, indiskreter,<br />
unrasierter irgendwie.<br />
Als Basis für den frontgetriebenen<br />
Clubsport dient<br />
die Performance-Fassung<br />
des GTI mit der größeren<br />
Bremse und dem elektrohydraulisch<br />
gesteuerten<br />
Sperrdifferenzial. Das alles<br />
wurde dann etwas feingeschliffen,<br />
versteift, konturiert<br />
und um zwei entscheidende<br />
Elemente<br />
ergänzt.<br />
Erstmals mit optionalen<br />
Sportreifen erhältlich<br />
Das eine ist die Aerodynamik,<br />
die nun Abtrieb<br />
erzeugen soll: leichten<br />
vorn, signifikanten am<br />
Heck. Wie viel genau bei<br />
welchem Tempo, will VW<br />
zwar nicht verraten, nur<br />
dass er über den Frontsplitter<br />
und den doppelstöckigen<br />
Heckspoiler<br />
entstehe und sich stabilisierend<br />
auf das Fahrverhalten<br />
auswirke. Nun ja,<br />
stabil liegt er fürwahr,<br />
selbst auf einer Strecke<br />
wie Portimão, die etliche<br />
ihrer schnellen Bögen<br />
auch noch über Kuppen<br />
wölbt. Inwieweit das aber<br />
nun auf aerodynamische<br />
Faktoren zurückzuführen<br />
ist, lässt sich schwer abschätzen,<br />
weil das zweite<br />
Element, mit dem VW die<br />
Querdynamik unterstützt,<br />
weitaus dominanter ist.<br />
Denn mit dieser fünften<br />
Jubiläums-Edition kommt<br />
der GTI erstmals in den<br />
Genuss waschechter<br />
(optionaler) Sportreifen<br />
– die gleichen, die Seat<br />
auch für den Leon Cupra<br />
anbietet.<br />
Eine Runde dauert es, bis<br />
sie richtig Grip aufbauen.<br />
250 km/h Topspeed, 5,2<br />
kg pro PS Leistungsgewicht,<br />
5,9 Sekunden von<br />
null auf hundert – all das<br />
mögen die Aushängeschilder<br />
für den GTI Clubsport<br />
sein, seine Spezialität<br />
jedoch offenbart sich<br />
beim Einlenken. Von diesem<br />
Moment an verbindet<br />
er Präzision mit Biss,<br />
lässt sich mit der festen<br />
Progressivlenkung exakt<br />
positionieren und derart<br />
genau an der Schwelle<br />
zur Gleitreibung entlang<br />
aus der Kurve ziehen, dass<br />
der allradgetriebene Golf<br />
R mit 300 PS ernsthaft um<br />
18 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Volle<br />
Power!<br />
seine fahrdynamische Vormachtstellung<br />
fürchten<br />
muss.<br />
Sattes Festschnallen<br />
auf der Ideallinie<br />
Es gibt quergesperrte Fronttriebler,<br />
die fuchteln dem<br />
Fahrer permanent in den<br />
Lenkwinkeln herum. Zu diesen<br />
Rabauken gehört der<br />
Clubsport aber nicht. Stattdessen<br />
schiebt er seine<br />
Sperrwirkung ganz sensibel<br />
zwischen Kraftentfaltung<br />
und Lenkeinschlag, gerade<br />
so, dass man sie spüren und<br />
über Lenkung und Gaspedal<br />
auf die zarten Untersteuertendenzen<br />
reagieren kann.<br />
Akkurat, ganz gezielt und<br />
völlig intuitiv.<br />
Und so clubsportelt der GTI<br />
dann dahin, schnallt sich<br />
satt auf die Ideallinie,<br />
schnalzt – wie es sich für einen<br />
wie ihn gehört – trocken<br />
über Verwerfungen<br />
oder relaxt im Komfortmodus<br />
die Dämpfer und bleibt<br />
Golf durch und durch. Ein<br />
Sportler, der sich nicht aufdrängt<br />
– und ein würdiges<br />
Jubiläumsmodell zum Vierzigsten.<br />
Stefan Helmreich<br />
OPTIMIERT Größere<br />
Bremsen hinter geschmiedeten<br />
Alurädern,<br />
mehr Abtrieb mit neuem<br />
Heckdiffusor und mehrteiligem<br />
Dachspoiler<br />
DATEN<br />
VW GOLF GTI CLUBSPORT<br />
Preis<br />
34500 Euro<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Zahnriemen<br />
Hubraum 1984 cm 3<br />
Leistung 195 kW/<strong>26</strong>5 PS<br />
bei Drehzahl 5300/min<br />
max. Drehmoment 350 Nm<br />
bei Drehzahl 1700/min<br />
Vorderradantrieb,<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4<strong>26</strong>8 mm<br />
Breite<br />
1799 mm<br />
Höhe<br />
1442 mm<br />
Radstand<br />
<strong>26</strong>31 mm<br />
Tankinhalt<br />
50 Liter<br />
Kofferraum 380–1270 Liter<br />
Leergewicht<br />
1375 kg<br />
Zuladung<br />
470 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. –<br />
Serienbereifung 225/40 R 18 Y<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
0–100 km/h 5,9 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h<br />
Normverbrauch 7,0 Liter SP<br />
CO 2-Ausstoß<br />
162 g/km<br />
-FAZIT<br />
Mit Sportreifen, Overboost-<br />
Funktion und einer perfekt<br />
ins Fahr-Feeling integrierten<br />
Quersperre wäre der Clubsport<br />
ein absolut einzigartiger<br />
GTI, gäbe es praktisch<br />
dasselbe im Konzern nicht<br />
schon bei Seat als Leon Cupra.<br />
Obwohl man den Eindruck<br />
gewinnen könnte, er sei des<br />
Guten zu viel, ist der GTI Clubsport<br />
vor allem eines: gut!<br />
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oder per Telefon +49 (0) 711 32 06 88 88<br />
25%<br />
Ersparnis<br />
Best.-Nr.: 1393028<br />
Auslandspreise auf Anfrage.<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG, 70162 Stuttgart. Registergericht Stuttgart HRA 9302.<br />
Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung, Betreuung und<br />
Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Nils Oberschelp (Vorsitz),<br />
Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1, 20355 Hamburg, <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> als leistender Unternehmer.<br />
AG Hamburg, HRB<br />
19<br />
95752.
VERGLEICHSTEST<br />
Audi A4 1.4 TFSI, BMW 318i, Mercedes C 180<br />
Grundlagen-<br />
Forschung<br />
Fotos: Achim Hartmann<br />
Den Einstieg in den Aufstieg zum neuen Audi A4 markieren die 150 PS des<br />
1.4 -TFSI-BASISMOTORS. Ob die Limousine damit an die Spitze der Premium-<br />
Mittelklasse fährt, klärt der Vergleich mit BMW 318i und Mercedes C 180.<br />
20 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Als Speerspitzen der<br />
jeweiligen Baureihen<br />
und Botschafter für die<br />
Kompetenz ihrer Hersteller<br />
mögen RS 4, M3 und<br />
AMG C 63 unverzichtbar<br />
sein, doch das Gros der<br />
Kunden kann auf Leistungen<br />
von über 400 PS und<br />
Preise weit jenseits von<br />
70 000 Euro durchaus<br />
verzichten. Im wahren<br />
Leben sind vor allem<br />
günstige Einstiegsmodelle<br />
mit wirtschaftlichen<br />
Motoren gefragt, zumal<br />
sie in der sogenannten<br />
Premium-Mittelklasse<br />
längst weit mehr als automobile<br />
Grundbedürfnisse<br />
befriedigen.<br />
So wie Audi A4, BMW<br />
Dreier und Mercedes<br />
C-Klasse mit ihren rund<br />
150 PS starken Benzinern,<br />
die für Basispreise<br />
von 30 200 (318i) bis<br />
33 707 Euro (C 180) bereits<br />
das volle Markenerlebnis<br />
bieten. Der neue<br />
A4 liegt als 1.4 TFSI mit<br />
30 650 Euro dazwischen,<br />
war allerdings zum Testzeitpunkt<br />
nur als Sechsgang-Schalter<br />
und nicht<br />
mit dem optionalen Doppelkupplungsgetriebe<br />
verfügbar, während die<br />
Rivalen hier mit der gern<br />
bestellten Wandlerautomatik<br />
antreten.<br />
Dazu sind sämtliche Testwagen<br />
mit einer gehobenen<br />
Ausstattungslinie,<br />
adaptivem Fahrwerk sowie<br />
weiteren Komfortund<br />
Sicherheitsextras<br />
ausgerüstet, sodass die<br />
realen Listenpreise nur<br />
bei den wenigsten Käufern<br />
unter 40 000 Euro<br />
bleiben dürften. Kein<br />
Wunder, wenn von den<br />
Händlern kräftige Nachlässe<br />
erwartet und gewährt<br />
werden.<br />
Kein flotter Dreier<br />
im Dreier<br />
Umso erstaunlicher, dass<br />
BMW seinen Kunden<br />
erstmals im Dreier einen<br />
Dreizylinder-Benziner<br />
anbietet, der auch in<br />
Leistung (136 PS) und<br />
Drehmoment (220 Nm)<br />
nicht ganz an die Werte<br />
der direkten Konkurrenten<br />
reicht. Wie anno<br />
2007 mit Efficient Dynamics<br />
preschen die<br />
Münchner also beim<br />
Downsizing erneut voran,<br />
geben jedoch nur für<br />
den Stadtzyklus einen<br />
geringfügig niedrigeren<br />
Normverbrauch an.<br />
Selbst im Alltag fährt<br />
man mit dem 318i nicht<br />
sparsamer, wie der ermittelte<br />
Durchschnittswert<br />
von 8,1 Litern pro 100 Kilometer<br />
zeigt (Audi 7,9 l,<br />
Mercedes 8,2 l). Dabei<br />
ist er nicht nur nach den<br />
Messwerten langsamer,<br />
er fühlt sich auch merklich<br />
schlapper an und<br />
vermittelt weniger<br />
Begeisterung. ▷<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 21
VERGLEICHSTEST<br />
Audi A4 1.4 TFSI, BMW 318i, Mercedes C 180<br />
AUDI<br />
Ladevolumen<br />
480 l<br />
DIGITALES COCKPIT<br />
Für 500 Euro Aufpreis<br />
zur MMI Navigation plus<br />
lassen sich die Anzeigen<br />
frei konfigurieren<br />
PLATZ DA Der A4 gefällt mit dem besten<br />
Platzangebot, seiner tadellosen Verarbeitung<br />
und den leicht zugänglichen, bequemen<br />
Rücksitzen. Zudem ist der glattflächige<br />
Kofferraum durch die große Öffnung<br />
gut nutzbar. Eine klappbare Rücksitzlehne<br />
kostet jedoch wie bei den Rivalen extra.<br />
Die problemlose Handy-Kopplung und der<br />
kultivierte, sparsame 1,4-Liter-Vierzylinder<br />
ergänzen das positive Gesamtbild<br />
BMW<br />
Ladevolumen<br />
480 l<br />
DREH-DRÜCK-STELLER<br />
Intuitive Bedienung der<br />
Fahrzeugfunktionen<br />
über den Drehknopf in<br />
der Mittelkonsole<br />
MOMENT MAL Die Bedienung des Infotainments<br />
im Dreier ist einfach und logisch, die<br />
Materialanmutung im Innenraum eher<br />
schlicht. Auf den Rücksitzen mangelt es<br />
zwar nicht an Platz, aber an Einstiegs- und<br />
Sitzkomfort. Mit dem geringsten Drehmoment<br />
in dieser Runde wirkt der 1,5-Liter-<br />
Dreizylinder im 1515 kg schweren 318i<br />
etwas schlapp und angestrengt, animiert<br />
die Automatik zu hektischen Gangwechseln<br />
22 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
DATEN IM VERGLEICH<br />
AUDI A4 1.4 TFSI<br />
SPORT<br />
BMW 318i<br />
SPORT LINE<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut Preisagentur netCar.de – das Internet-Autohaus; 2) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Jahreszins effektiv;<br />
3)<br />
Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr)<br />
MERCEDES C 180<br />
AVANTGARDE<br />
ANTRIEB<br />
Motor<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne längs,<br />
vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Zahnriemen<br />
Reihendreizylinder-Benzinmotor,<br />
vorne längs,<br />
vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Steuerkette<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne längs,<br />
vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Steuerkette<br />
Hubraum 1395 cm 3 1499 cm 3 1595 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
110 kW/150 PS<br />
5000/min<br />
100 kW/136 PS<br />
4400/min<br />
115 kW/156 PS<br />
5300/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
250 Nm<br />
1500/min<br />
220 Nm<br />
1250/min<br />
250 Nm<br />
1200/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h 210 km/h 223 km/h<br />
CO 2-Ausstoß 128 g/km 1<strong>26</strong> g/km 1<strong>26</strong> g/km<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Hinterradantrieb<br />
Achtgangautomatik<br />
Hinterradantrieb<br />
Siebengangautomatik<br />
KAROSSERIE<br />
Länge/Breite/Höhe 47<strong>26</strong>/1842/1427 mm 4633/1811/1429 mm 4686/1810/1442 mm<br />
Radstand 2820 mm 2810 mm 2840 mm<br />
Tankinhalt 54 Liter 60 Liter 41 Liter<br />
Kofferraum 480 Liter 480 Liter 480 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst<br />
690/1400 kg 695/1300 kg 710/1800 kg<br />
Serienbereifung 225/50 R 17 Y 225/50 R 17 W 205/60 R 16 V<br />
Testwagenbereifung vorn<br />
Testwagenbereifung hinten<br />
Reifentyp<br />
245/40 R 18 Y<br />
245/40 R 18 Y<br />
Hankook Ventus S1 evo<br />
225/45 R 18 Y<br />
255/40 R 18 Y<br />
Michelin Pilot Super Sport<br />
225/45 R 18 Y<br />
245/40 R 18 Y<br />
Continental SportContact 5<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 8,9 s 10,4 s 8,8 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h<br />
80–120 km/h<br />
4,9 s<br />
6,7 s<br />
6,1 s<br />
8,1 s<br />
5,0 s<br />
6,3 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen 33,7 m 36,4 m 34,9 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100 km/h<br />
bei 130 km/h<br />
63 dB(A)<br />
67 dB(A)<br />
66 dB(A)<br />
70 dB(A)<br />
66 dB(A)<br />
69 dB(A)<br />
Normverbrauch<br />
Testverbrauch<br />
5,4 Liter S<br />
7,9 Liter S<br />
5,4 Liter S<br />
8,1 Liter S<br />
5,4 Liter S<br />
8,2 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 795/6<strong>26</strong> kg 750/765 kg 818/715 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
Zuladung<br />
1421 kg<br />
469 kg<br />
1515 kg<br />
485 kg<br />
1533 kg<br />
457 kg<br />
Wendekreis links/rechts 11,6/11,8 m 11,4/11,4 m 11,2/11,3 m<br />
AUSSTATTUNG<br />
Airbags<br />
Kopf vorn und hinten<br />
Seiten vorn/hinten<br />
Serie<br />
Serie/360 Euro<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Serie<br />
Serie/405 Euro<br />
Einparkhilfe vorn/hinten 780 Euro 200 Euro/Serie 869 Euro<br />
Klimaautomatik Serie Serie Serie<br />
Metallic-Lackierung 890 Euro 890 Euro 928 Euro<br />
Xenon-/LED-Scheinwerfer Serie/1900 Euro –/1790 Euro –/17<strong>26</strong> Euro<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis 32 550 Euro 35 900 Euro 37 455 Euro<br />
Wertverlust 14700 Euro 16500 Euro 18000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 14 % 15 % 9 %<br />
Finanzierung 2) Jahreszins 2,90 % 4,99 % 3,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
monatliche Rate<br />
6510 Euro<br />
284 Euro<br />
7180 Euro<br />
339 Euro<br />
7491 Euro<br />
367 Euro<br />
Abgasnorm Euro 6 Euro 6 Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 94 Euro 92 Euro 94 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK 15/21/23 16/22/23 18/23/<strong>26</strong><br />
Haftpflicht (50 % Prämie) 531 Euro 559 Euro 632 Euro<br />
Teilkasko 484 Euro 536 Euro 576 Euro<br />
Vollkasko (50 % Prämie) 1344 Euro 1344 Euro 1791 Euro<br />
Fixkosten pro Jahr 1969 Euro 1995 Euro 2517 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust 715/308 Euro 764/306 Euro 853/350 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust 57,2/24,7 Cent 61,1/24,4 Cent 68,3/28,0 Cent<br />
Ölwechselintervall 30000 km/2 Jahre 30000 km/2 Jahre 25000 km/1 Jahr<br />
Inspektionsintervall 60000 km/4 Jahre 60000 km/4 Jahre 50000 km/2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
Durchrostung<br />
2/3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
2/3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
2/2 Jahre<br />
30 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
Daran ändert selbst die<br />
sonst so mustergültige<br />
Achtstufenautomatik<br />
wenig. Sie sieht sich zu<br />
häufigeren und nervöseren<br />
Gangwechseln<br />
genötigt, um die Antrittsschwäche<br />
des Motors im<br />
1515 Kilo schweren BMW<br />
zu kaschieren. Das sorgt<br />
für eine gewisse Hektik,<br />
die man von souveräner<br />
motorisierten Versionen<br />
so nicht kennt.<br />
Ansonsten bleibt der 318i<br />
ein typischer Dreier, mit<br />
fein abgestimmtem Fahrwerk<br />
und einer sauber<br />
rückmeldenden Lenkung.<br />
Schnelles Kurvenfahren<br />
macht mit ihm nach wie<br />
vor am meisten Spaß.<br />
Dass er nicht ganz so geschmeidig<br />
federt wie A4<br />
und C 180 und bei einer<br />
Vollbremsung aus 100<br />
km/h erst rund zwei<br />
Meter später zum Stillstand<br />
kommt, fällt nur<br />
im direkten Vergleich so<br />
richtig auf.<br />
Das Raumangebot entspricht<br />
praktisch dem der<br />
Konkurrenz. Nur wer in<br />
der zweiten Reihe Platz<br />
nehmen muss, hat nicht<br />
ganz so viel von der Freude<br />
am Fahren: Die Sitzbank<br />
ist sehr straff gepolstert,<br />
die Sitzfläche<br />
ziemlich kurz und der<br />
Einstieg wegen der<br />
flachen Dachlinie etwas<br />
beschwerlich. In puncto<br />
Bedienung überzeugt der<br />
BMW dagegen immer<br />
noch am meisten, da haben<br />
Audi und Mercedes<br />
selbst bei den jüngsten<br />
Versionen ihrer Bediensysteme<br />
nicht nachhaltig<br />
aufgeholt.<br />
Gar nicht mehr zäh,<br />
diese C-Klasse<br />
Im C 180 gelingt zwar die<br />
Bedienung mittels Dreh-<br />
Drück-Steller in der<br />
Mittelkonsole und den<br />
Lenkradtasten samt verschachtelten<br />
Menüs immer<br />
noch nicht optimal,<br />
doch das Interieur fasst<br />
und fühlt sich wirklich an<br />
wie ein echter Mercedes,<br />
wobei der Testwagen mit<br />
dem sündteuren Designo-<br />
Interieur (3511 Euro) ausgerüstet<br />
war.<br />
Dabei sind die Sitze mit<br />
ihren rautengesteppten<br />
Lederbezügen nicht nur<br />
hübsch anzuschauen, sie<br />
sind – obwohl recht straff<br />
gepolstert – auch bei längeren<br />
Autobahnfahrten<br />
sehr bequem und bieten<br />
ausreichend Seitenhalt.<br />
Umklappbare Lehnen<br />
kosten wie bei den beiden<br />
anderen Limousinen<br />
Aufpreis – so um die 300<br />
Euro sind für diese nützliche<br />
Option jeweils fällig.<br />
Dass sich die Insassen in<br />
der C-Klasse so wohl fühlen,<br />
liegt allerdings ebenso<br />
am geschmeidigen<br />
Fahrkomfort. Obwohl<br />
nicht alle Testfahrer die<br />
wiegende Sanftheit der<br />
Luftfederung (Airmatic)<br />
schätzten, gelingt es ihr,<br />
alle Arten von Unebenheiten<br />
fast so gelassen<br />
wegzustecken wie der<br />
Audi. Bei den dynamischen<br />
Fahrübungen liegt<br />
man mit so einer Fahrwerksabstimmung<br />
natürlich<br />
nicht vorn, doch mit<br />
seiner ruhigen, verlässlichen<br />
Lenkung und dem<br />
konkreten, feinfühligen<br />
Handling bleibt der C 180<br />
stets gut beherrschbar.<br />
Dazu passen der schon<br />
bei niedrigen Drehzahlen<br />
erfreulich kräftige 1,6-Liter-Motor<br />
und die gut abgestimmte<br />
Siebenstufenautomatik<br />
mit ihren<br />
verschliffenen Gangwechseln.<br />
Angesichts des hohen<br />
Antriebskomforts<br />
und des munteren Temperaments<br />
lässt sich sogar<br />
verschmerzen, dass<br />
die 1533 Kilo schwere<br />
Limousine etwas mehr<br />
als die Rivalen verbraucht<br />
und auch im Unterhalt<br />
einen höheren Aufwand<br />
erfordert.<br />
Gleichwohl kann man einen<br />
A4 spürbar günstiger<br />
erwerben und betreiben,<br />
obwohl der Basis-Vierzylinder<br />
mit nur 1,4 Litern<br />
Hubraum für diese Klasse<br />
zunächst etwas knapp bemessen<br />
erscheint. Dabei<br />
ist der Turbo-Direkteinspritzer<br />
mit 150 PS laufruhig,<br />
leise und noch etwas<br />
sparsamer als die Konkurrenz<br />
(7,9 l/100 km), bietet<br />
zudem dank des niedri-<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 23
VERGLEICHSTEST<br />
Audi A4 1.4 TFSI, BMW 318i, Mercedes C 180<br />
NUR KEIN HECKMECK Alle drei Stufenheck-Limousinen begnügen sich mit konventionellen Ladeklappen und 480 Litern Stauraum<br />
MERCEDES<br />
Ladevolumen<br />
480 l<br />
REDUZIERTE ANZEIGEN<br />
Um an viele Zusatzinfos<br />
zu kommen, muss man<br />
per Lenkradtasten durch<br />
die Menüs scrollen<br />
NUR DIE RUHE Die C-Klasse ist kein Treiber,<br />
sondern eine bequeme, solide und sichere<br />
Limousine mit teils optionalem Wohlfühl-<br />
Ambiente wie dem sündteuren Designo-<br />
Interieur und vielen Assistenzsystemen.<br />
In Verbindung mit der weich schaltenden<br />
Siebengangautomatik sorgt der 1,6-Liter-<br />
Vierzylinder für kultivierten, kräftigen<br />
Vortrieb. Die hohe Ladekante und der kleine<br />
Ausschnitt erschweren das Verstauen<br />
24 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
AUDI<br />
Innenhöhe v./h. 1040/950 mm<br />
Innenbreite v./h. 1485/1440 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 520/510 mm<br />
BMW<br />
Innenhöhe v./h. 1020/955 mm<br />
Innenbreite v./h. 1465/1460 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 555/520 mm<br />
MERCEDES<br />
Innenhöhe v./h. 995/940 mm<br />
Innenbreite v./h. 1465/1465 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 545/490 mm<br />
gen Wagengewichts<br />
(1421 kg) beachtliche<br />
Fahrleistungen und hängt<br />
gut am Gas. Einzige Kritik:<br />
die leichte Anfahrschwäche,<br />
die bei einem Exemplar<br />
mit Schaltgetriebe<br />
doch etwas auffällt.<br />
Ansonsten zeigt die<br />
Sechsgangbox, dass man<br />
in dieser Klasse auch mit<br />
der traditionellen Handschaltung<br />
gut leben kann:<br />
Sie ist passend gestuft,<br />
exakt, leichtgängig und<br />
auf kurzen Wegen schaltbar.<br />
Wer also noch etwas<br />
Freude am Spiel mit<br />
Kupp lung und Schalthebel<br />
hat, kann sich die<br />
2300 Euro extra für die<br />
S tronic durchaus sparen.<br />
Gut investiert sind dagegen<br />
die 980 Euro für das<br />
Komfortfahrwerk mit<br />
Dämpferregelung. Vor<br />
allem im Vergleich mit<br />
seinem Vorgänger, der in<br />
einigen Fahrsituationen<br />
835 mm<br />
460 mm<br />
2820 mm<br />
47<strong>26</strong> mm<br />
820 mm<br />
450 mm<br />
2810 mm<br />
4633 mm<br />
825 mm<br />
445 mm<br />
2840 mm<br />
4686 mm<br />
etwas ruppig reagierte, ist<br />
der neue A4 damit fast<br />
eine Sänfte. In dieser Runde<br />
gelingt es ihm jedenfalls<br />
am besten, Straßenunebenheiten<br />
von den<br />
Insassen fernzuhalten. Er<br />
steckt große und kleine<br />
Anregungen geschmeidig<br />
weg, wirkt noch ruhiger<br />
und ausgewogener als<br />
der fein federnde C 180<br />
und der vor allem beladen<br />
sehr straffe 318i.<br />
Harmonischer,<br />
preiswerter A4<br />
Auch Geräusch- und Sitzkomfort<br />
liegen auf hohem<br />
Niveau, wobei der Mercedes<br />
die besseren Sitze hat.<br />
Was jedoch nichts daran<br />
ändert, dass der Audi mit<br />
der neuen Generation viel<br />
erwachsener wurde, der<br />
Unterschied zum nur<br />
noch 20 Zentimeter längeren<br />
A6 ist merklich geschrumpft.<br />
Durch das Plus<br />
650 mm<br />
1427 mm<br />
655 mm<br />
1429 mm<br />
685 mm<br />
1442 mm<br />
an Länge und Radstand<br />
haben vor allem Beinfreiheit<br />
und Einstiegskomfort<br />
im Fond gewonnen, und<br />
neben den nun endlich<br />
serienmäßigen Bi-Xenon-<br />
Scheinwerfern gibt es optional<br />
das hervorragende<br />
LED-Matrix-Licht sowie<br />
zahlreiche Assistenzsysteme<br />
bis hin zu Abstandstempomat<br />
und Head-up-<br />
Display.<br />
Nun könnte man noch kritisieren,<br />
dass etwa die Bedienung<br />
mit dem neuen<br />
MMI nicht unbedingt einfacher<br />
wurde oder sich<br />
die Lenkung nach wie vor<br />
zu distanziert gibt. Trotzdem<br />
präsentiert sich der<br />
Audi in diesem Vergleich<br />
erneut als Musterschüler,<br />
der Punkt für Punkt seine<br />
Aufgaben abarbeitet und<br />
dennoch auf dem Boden<br />
bleibt. Dafür verdient der<br />
A4 die Note 1a.<br />
Bernd Stegemann<br />
-URTEIL<br />
AUDI A4 1.4 TFSI BMW 318i MERCEDES C 180<br />
PLATZ<br />
<strong>26</strong> 24 25<br />
MAX. 40 PUNKTE<br />
Als Längster in dieser Runde holt der A4 hier mit seinem<br />
kleinen Plus an Kopffreiheit und Normsitzraum die meisten<br />
Punkte. Der Dreier verträgt zwar viel Zuladung, darf aber deutlich<br />
weniger ziehen als seine Rivalen (maximal 1300 kg).<br />
KOMFORT<br />
MAX. 60 PUNKTE<br />
52 44 48<br />
Mit dem optionalen Komfortfahrwerk gelingt es dem Audi am<br />
besten, Erschütterungen von den Passagieren fernzuhalten.<br />
Dagegen zeigt der Mercedes mehr Rollbewegungen, und der<br />
BMW schwächelt bei Federung, Geräusch und Verarbeitung.<br />
HANDHABUNG<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
22 23 20<br />
Sowohl bei der Bedienung als auch bei der Ablesbarkeit der<br />
Instrumente muss sich die C-Klasse dem überzeugenden<br />
Dreier geschlagen geben. Selbst beim A4 mit dem renovierten<br />
MMI-System findet man sich nicht so schnell zurecht.<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
21 17 22<br />
Im Vergleich zu den Vierzylinder-Konkurrenten ist der BMW-<br />
Dreizylinder nicht nur nominell schwächer, er wirkt auch angestrengter<br />
und schlapper. So muss die sonst so mustergültige<br />
Achtstufenautomatik allzu häufig die Gänge wechseln.<br />
FAHRVERHALTEN<br />
MAX. 60 PUNKTE<br />
46 48 50<br />
Auf insgesamt hohem Niveau bietet der Dreier das beste<br />
Handling, aber wenig Durchzug, der A4 eine etwas distanzierte<br />
Lenkung und im Testwagen keine Automatik, die C-Klasse<br />
eine sehr harmonische, ausgewogene Gesamtabstimmung.<br />
SICHERHEIT<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
45 38 44<br />
Vor allem der längere Bremsweg kostet den BMW Punkte, aber<br />
auch bei Airbags und Assistenzsystemen sind die beiden Rivalen<br />
etwas besser aufgestellt. Als Einziger hat der Audi serienmäßig<br />
Bi-Xenon-Scheinwerfer an Bord, LED-Licht kostet extra.<br />
UMWELT<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
18 17 16<br />
Der C 180 verbraucht hier am meisten Benzin und muss bereits<br />
alle 25 000 Kilometer zum Ölwechsel, die anderen erst<br />
nach 30 000 km. Mit seinem 1,4-Liter-Vierzylinder konsumiert<br />
der A4 noch weniger Sprit als der Dreizylindermotor des 318i.<br />
TESTERGEBNIS<br />
MAX. 300 PUNKTE<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel für Allround-Fahrzeuge<br />
230 211 225<br />
KOSTENWERTUNG<br />
61 49 40<br />
MAX. 150 PUNKTE<br />
Der geringste Kaufpreis und Testverbrauch bringen dem Audi<br />
in diesem Kapitel den Sieg – klar vor dem nicht sonderlich<br />
sparsamen und mit Automatik teureren BMW. Nochmals stärker<br />
fällt der Mercedes ab, weil er in Anschaffung, Unterhalt<br />
und Verbrauch die höchsten Aufwendungen erfordert. Bei der<br />
Basisgarantie sind alle drei Hersteller gleichermaßen knauserig,<br />
gewähren den Schutz ohne Zuzahlung nur für zwei Jahre.<br />
GESAMTERGEBNIS<br />
1. PLATZ 3. PLATZ 2. PLATZ<br />
291 <strong>26</strong>0 <strong>26</strong>5<br />
-FAZIT<br />
MAX. 450 PUNKTE<br />
Obwohl der Audi nicht in jedem Kapitel siegt, bietet er ein<br />
sehr harmonisches, vergleichsweise günstiges Gesamtpaket.<br />
In der Eigenschaftswertung ist der komfortable Mercedes<br />
dicht dran, verliert aber bei den Kosten. Da bringt der Dreizylinder<br />
des agilen BMW keine erstrebenswerten Vorteile,<br />
fordert zudem Abstriche bei Geräusch und Temperament.<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 25
TOP-TEST<br />
Ford S-Max 2.0 TDCi 4x4<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
Von all den Familienautos<br />
mit der Ford-Pflaume als Emblem<br />
mochten wir den S-Max<br />
immer am liebsten. Weil er für<br />
einen Van so unverhofft agil fuhr.<br />
Bleibt das so, wenn nun DIE ZWEITE<br />
GENERATION DES S-MAX kommt?<br />
Der Raumbegleiter<br />
Wir haben das mal für<br />
alle Eltern mit drei<br />
Kindern hochgerechnet:<br />
Wenn das Kleinste nun in<br />
den Kindergarten kommt,<br />
haben Sie noch etwa 36<br />
Kindergeburtstage, 42 Elternabende,<br />
21 Laternenmärsche,<br />
30 Sommerfeste<br />
und 18 Krippenspiele vor<br />
sich. Da kann es jedenfalls<br />
nicht schaden, wenigstens<br />
den Weg zu jeder<br />
dieser Veranstaltungen<br />
kurzweilig zu gestalten.<br />
Und damit holterdiepoltern<br />
wir direkt in den ersten<br />
Test des Ford S-Max.<br />
Der hat einen Ruf zu verteidigen<br />
– den, der landstraßenlaunigste<br />
Van in<br />
jeder Neubau-Reihenhaussiedlung<br />
zu sein.<br />
Damit versöhnte der<br />
erste, ab 2006 gebaute<br />
S-Max trotz 2100 Litern<br />
Ladevolumen und sieben<br />
Sitzen all diejenigen, die<br />
den dritten Kindersitz einfach<br />
nicht mehr in ihren<br />
Focus ST/Astra OPC/Golf<br />
GTI gezimmert bekamen<br />
und einen Van brauchten.<br />
Die zweite Generation des<br />
S-Max hat Ford schon vor<br />
über einem Jahr debütieren<br />
und anschließend für<br />
ein paar Monate in der<br />
Versenkung verschwinden<br />
lassen. Nun kommt<br />
der Neue tatsächlich,<br />
schaut so neu aber nicht<br />
aus, weil wir ihn einerseits<br />
schon vor Langem sahen,<br />
andererseits weil er die<br />
bisherige Form wahrt.<br />
Bei den Abmessungen hat<br />
sich wenig, beim Radstand<br />
gar nichts geändert.<br />
Dennoch bringt der<br />
S-Max sieben Passagiere<br />
nun noch ungedrängter<br />
unter. Am nettesten haben<br />
es Fahrer und Beifahrer<br />
auf ihren haltstarken<br />
und bequemen Sportsitzen.<br />
Deren Lehnen sind<br />
extra dünn, um den Knieraum<br />
in der zweiten Reihe<br />
zu mehren – 2,5 Zentimeter<br />
hat der S-Max da gewonnen.<br />
Damit liegt er<br />
bei der Beinfreiheit nun<br />
auf dem verschwenderischen<br />
Niveau eines Skoda<br />
Superb, der auf etwa der<br />
gleichen Länge nur fünf<br />
Passagiere unterbringt.<br />
Sieben beherbergt der<br />
Ford, und dafür genügt<br />
der Platz locker, wenn die<br />
drei Passagiere in Reihe<br />
zwei ihre platten, lehnenneigungsvariablen<br />
Einzelsitze<br />
jeweils ein paar Zentimeter<br />
nach vorn schieben.<br />
Dann kommen selbst<br />
Erwachsene auf den zwei<br />
optionalen Klappsitzen<br />
(ab 950 Euro) ordentlich<br />
unter – diese sind mehr<br />
als ein Notbehelf für<br />
spontane Mitfahrer.<br />
32 – nicht ganz – neue<br />
Einrichtungsideen<br />
Wobei sich deren Spontaneität<br />
besser rechtzeitig<br />
ankündigen sollte. Andernfalls<br />
muss etwas zurückbleiben<br />
– Passagiere<br />
oder das sperrige Laderollo,<br />
das sich im Auto nirgends<br />
unterbringen lässt.<br />
So rutscht es im weitläufigen<br />
Laderaum herum,<br />
wenn alle Rücksitze umgeklappt<br />
sind. Das gelingt<br />
nun fernentriegelt (für die<br />
mittlere Reihe Serie, für<br />
die dritte 150 Euro Aufpreis).<br />
Das Ladevolumen<br />
variiert von 285 (Siebensitzer)<br />
über 700 (Fünfsitzer)<br />
bis 2020 Liter – je nach<br />
Sitzanordnung. Zu dieser,<br />
informiert Ford, gebe es<br />
32 Möglichkeiten. Statt zu<br />
zählen, stellen wir fest,<br />
dass die Variabilität für fast<br />
alle Transportaufgaben<br />
ausreicht – vom Spedieren<br />
einer Doppelhauspackung<br />
Waschmaschinen bis zur<br />
Tournee eines olympischen<br />
Rugby-Teams.<br />
Der fünf Zentimeter längere,<br />
neun Zentimeter<br />
höhere Galaxy wird noch<br />
üppigere Raumreserven<br />
bereithalten, was so<br />
dringlich nicht erscheint,<br />
denken wir uns, während<br />
wir uns im Cockpit einsortieren.<br />
Da hat der Max<br />
nun das gleiche Bedienkonzept<br />
wie der Mondeo.<br />
Und schon dort lag der<br />
größte Fortschritt darin,<br />
dass es anders war als das<br />
<strong>26</strong> <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
DRAUSSEN BLEIBEN<br />
die Abmessungen<br />
fast unverändert, die<br />
Grundformen ebenso<br />
DRINNEN UMRÄUMEN<br />
gelingt nun leichter<br />
mit fernentriegelbar<br />
klappenden Sitzen<br />
MITTE DER GESELLSCHAFT In Reihe zwei ist es<br />
bequem, mit Beinraum wie im Skoda Superb<br />
MACHEN SICH DÜNN Haltstarke<br />
Vordersitze<br />
alte Layout. Über den<br />
Touchscreen gilt es mit<br />
kleinen Tasten Navigation,<br />
Telefon, Musik und Klima<br />
zu regeln.<br />
Es gelingt immerhin leichter<br />
als das Einstellen der<br />
Assistenzsysteme über<br />
kleine, unbeschriftete Tastenfelder<br />
am Lenkrad.<br />
Aber: Die Mühe lohnt,<br />
denn Ford hat die Assistenzabteilung<br />
aufgerüstet.<br />
Die Systeme arbeiten<br />
zuverlässig und hilfreich<br />
– die Spurhalte- und Spurwechselhelfer<br />
ebenso wie<br />
die Abstands- und Tempolimitwarner<br />
sowie der<br />
intelligente Geschwindigkeitsbegrenzer.<br />
Der erkennt<br />
Tempolimits per<br />
Frontkamera und lässt ein<br />
Beschleunigen über die<br />
erlaubte Geschwindigkeit<br />
nur per Kick-down zu.<br />
VERWANDTSCHAFTLICH<br />
Innen hat der S-Max<br />
das Bedienlayout des<br />
Mondeo. E-Parkbremse<br />
statt Bügelhandbremse<br />
SÄULEN DER ERDE Nicht ganz wie bei Kathedralen, aber wuchtig und im Blick stehen die Dachsäulen<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 27
TOP-TEST<br />
GUT ZU FUSS Für 700 Euro öffnet die Heckklappe elektrisch auf Fußwedeln<br />
„Kick-down“ ist ein gutes<br />
Stichwort, wenn es um<br />
den Motor geht. Den verbandelt<br />
Ford mit einem<br />
effizienzbetonten Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe.<br />
Es schaltet<br />
weich, fugenlos und besonnen<br />
– selbst im S-Modus.<br />
Manuelle Eingriffe<br />
über die Schaltwippen<br />
schätzt es nicht so sehr<br />
und schaltet dagegen an.<br />
Auch deswegen fühlt sich<br />
der stärkste Monoturbo<br />
nie nach 180 PS und 400<br />
Nm an. Auf der Autobahn<br />
zieht er oberhalb des<br />
Ladevolumen<br />
700/2020 l<br />
2020 werden das noch immer 2020 Liter Ladevolumen<br />
sein, wenn alle Rücksitze flach liegen<br />
Innenhöhe v./h. 1050/940 mm<br />
Innenbreite v./h. 1570/1600 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 500/450 mm<br />
Ford S-Max 2.0 TDCi 4x4<br />
Richttempos matt voran.<br />
Und dafür sind dann 8,7<br />
l/100 km doch zu viel.<br />
Einst ging’s um die Kurve,<br />
nun um Vernunft<br />
Jetzt auf die Landstraße.<br />
Da war der S-Max früher<br />
etwas weniger agil als der<br />
Mondeo. Und ist es wieder.<br />
Nur ist der Mondeo<br />
nun viel zahmer geworden.<br />
Die scharfe Präzision<br />
der Lenkung, das beherzte<br />
Einlenken und das<br />
sachte Drängeln des<br />
Hecks bei Lastwechseln<br />
– all das haben sie nun<br />
875 mm<br />
635 mm<br />
2850 mm<br />
4796 mm<br />
auch dem S-Max abgeschliffen,<br />
abgewöhnt,<br />
ausgetrieben. Mit Allrad<br />
bietet er makellose Traktion,<br />
hat hervorragende<br />
Bremsen, fährt enorm<br />
sicher. Dazu ist er noch<br />
geräumiger, variabler,<br />
besser ausgestattet und<br />
in den einfacheren Ausstattungen<br />
weiterhin erschwinglich.<br />
Aber eine<br />
Fahrt mit dem alten<br />
S-Max war für uns immer<br />
wie ein Kindergeburtstag.<br />
Der neue ist da eher ein<br />
Elternabend geworden.<br />
Sebastian Renz<br />
TIPP-GEMEINSCHAFT zum<br />
Umklappen der Sitze<br />
645 mm<br />
1655 mm<br />
DATEN<br />
FORD S-MAX<br />
2.0 TDCi 4x4 TITANIUM<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Dieselmotor ,<br />
vorne quer , vier Ventile pro Zylinder<br />
, Turbo , DI , Zahnriemen/Steuerkette<br />
Hubraum 1997 cm 3<br />
Leistung 132 kW /180 PS<br />
bei Drehzahl 3500/min<br />
max. Drehmoment 400 Nm<br />
bei Drehzahl 2000/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 206 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
149 g/km<br />
Allradantrieb , Sechsgang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4796 mm<br />
Breite<br />
1916 mm<br />
Höhe<br />
1655 mm<br />
Radstand<br />
2850 mm<br />
Tankinhalt<br />
70 Liter<br />
Kofferraum 700 –2020 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750 /2000 kg<br />
Serienbereifung 235/55 R 17 W<br />
Testwagenbereifung 245/45 R 19 W<br />
Reifentyp Continental Sport Contact<br />
Für die Passagiere hat der neue<br />
S-Max mehr Platz, fürs Gepäck<br />
maximal etwas weniger.<br />
S-Max neu<br />
S-Max alt<br />
2020 l<br />
2100 l<br />
0 400 800 1200 1600 2000 l<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 10,4 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 5,9 s<br />
80–120 km/h 7,8 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
34,6 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 65/69 dB(A)<br />
Normverbrauch 5,8 Liter D<br />
Testverbrauch 8,7 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 1134 /868 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
2002 kg<br />
Zuladung<br />
613 kg<br />
Wendekreis l./r. 12,5 /12,2 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
41 000 Euro<br />
Wertverlust 19 700 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 20 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 1,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung k. A.<br />
monatliche Rate k. A.<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 298 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 19 /<strong>26</strong>/23<br />
Haftpflicht (50%)<br />
672 Euro<br />
Teilkasko<br />
849 Euro<br />
Vollkasko (50%)<br />
1344 Euro<br />
Fixkosten<br />
2314 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust 892 /346 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust 71,4 /27,7 Cent<br />
Ölwechsel 20000 km /1 Jahr<br />
Inspektion 40000 km /2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
2 /2 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins eff.;<br />
3)<br />
Kilometerleasing (15 000 km/Jahr)<br />
-URTEIL<br />
PLATZ<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
43<br />
Wer unbedingt herumkritteln<br />
will, mag die knappe<br />
Kopffreiheit im Fond nennen.<br />
Aber der S-Max ist schlicht<br />
sehr, sehr groß. Also sehr.<br />
KOMFORT MAX. 50 P.<br />
37<br />
Vorn sind die Sitze bequem,<br />
in Reihe zwei gut, in Reihe<br />
drei noch okay. Gut klimatisiert<br />
ist der S-Max, mit Ausströmern<br />
bis in Reihe drei.<br />
HANDHABUNG MAX. 40 P.<br />
32<br />
Hier punktet der Van mit hoher<br />
Variabilität, bequemem<br />
Einstieg und dem cleveren<br />
Parklenkassistenten, der<br />
auch aus Lücken heraushilft.<br />
FAHRLEISTUNGEN MAX. 20 P.<br />
12<br />
Trotz der vielen Punkte, die<br />
er bekommt, fühlt sich der<br />
S-Max nicht wirklich nach<br />
180 PS und 400 Nm an. Liegt<br />
auch am trägen Getriebe.<br />
FAHRVERHALTEN MAX. 60 P.<br />
44<br />
Makellose Traktion und hohe<br />
Fahrsicherheit bietet der<br />
S-Max, aber nicht mehr außergewöhnlich<br />
agiles Handling<br />
– abgestumpfte Lenkung.<br />
SICHERHEIT MAX. 50 P.<br />
42<br />
Hervorragende Bremsen und<br />
das umfassende Airbag-,<br />
Assistenz- und Lichtangebot<br />
sichern dem großen Ford<br />
hier ein Spitzenergebnis.<br />
UMWELT MAX. 30 P.<br />
20<br />
Für das hohe Gewicht und<br />
die Leistung geht der Verbrauch<br />
noch in Ordnung.<br />
Kurzes Ölwechselintervall,<br />
hoher Norm-CO2-Ausstoß.<br />
TESTERGEBNIS MAX. 300 P.<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel<br />
für Vans und Kombis<br />
230<br />
KOSTENWERTUNG MAX. 150 P.<br />
37<br />
Mit Allrad, starkem Diesel<br />
und Doppelkuppler wird der<br />
reich ausgestattete S-Max<br />
doch erstaunlich teuer in<br />
Anschaffung und Unterhalt.<br />
GESAMTERGEBNIS MAX. 450 P.<br />
<strong>26</strong>7<br />
-FAZIT<br />
In seiner zweiten Generation<br />
ist der S-Max ein noch besserer<br />
Van geworden: noch geräumiger,<br />
variabler, sicherer<br />
und komfortabler. Allerdings<br />
ist sein Handling nun abgestumpft.<br />
Der starke Diesel<br />
wirkt durchaus schwächlich.<br />
28 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
FRÜHER TEURER<br />
HAUSFRAUENPANZER<br />
HEUTE LÄSSIGE<br />
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Fiat 500X 1.6 Multijet, Honda HR-V 1.6 i-DTEC, Opel Mokka 1.6 CDTI<br />
Für weniger<br />
Nicht jeder SUV muss ins Gelände.<br />
Daher gibt es immer mehr Modelle<br />
NUR MIT VORDERRADANTRIEB.<br />
Für Schotterpisten reicht der auch,<br />
und der Geldbeutel freut sich.<br />
Hier trifft der neue Honda HR-V auf<br />
Fiat 500X und Opel Mokka.<br />
Die Sinnfrage stellt<br />
sich nicht mehr. Allmählich<br />
hat auch der<br />
letzte Stammtischler akzeptiert,<br />
dass SUV kaum<br />
einmal mehr als Schotterwege<br />
unter die Räder<br />
nehmen – ebenso wie<br />
konsequent gebaute<br />
Sportwagen nicht dauernd<br />
über die Nordschleife<br />
pfeifen. Viele Käufer ziehen<br />
aus den jeweiligen<br />
Konzepten ihre ganz eigenen<br />
Vorteile.<br />
Ein SUV ist für sie schlicht<br />
weniger bieder als ein<br />
Van, erfreut aber trotzdem<br />
mit ähnlich guter<br />
Rundumsicht und – von<br />
Ausnahmen abgesehen<br />
– guter Raumausnutzung.<br />
Warum also zu vier<br />
angetriebenen Rädern<br />
greifen, wenn ohnehin<br />
keine Ausflüge in die verschneite<br />
Bergwelt geplant<br />
sind – oder gar Expeditionen<br />
in die Wildnis<br />
des, sagen wir mal, südlichen<br />
Sauerlandes?<br />
Für das bisschen Freizeit-Schotter<br />
reicht auch<br />
30 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Schotter<br />
der 2WD, und die Haushaltskasse<br />
freut sich.<br />
Honda sieht das ganz<br />
ähnlich und bietet den<br />
neuen HR-V gar nicht erst<br />
als Allradler an. Wie seine<br />
Konkurrenten, der Fiat<br />
500X und der Opel Mokka,<br />
tritt der Neue mit<br />
einem 1,6-Liter-Turbodiesel<br />
an. Schauen wir doch<br />
mal, mit welchen individuellen<br />
Talenten die drei<br />
typischen Vertreter der<br />
Klasse um 25 000 Euro<br />
aufwarten.<br />
Fiat 500X: charmant<br />
und gut ausgestattet<br />
Dieses Segment belebte<br />
vor rund einem Jahr der<br />
Fiat 500X mit einer regelrechten<br />
Charme-Offensive.<br />
Von den Bi-Xenon-Kulleraugen<br />
(Serie beim<br />
Modell Lounge wie auch<br />
Zweizonen-Klimaautomatik,<br />
Navigation, Spurhalteassistent<br />
und Auffahrwarner)<br />
bis hin zum<br />
kugeligen Heck versprüht<br />
er schlicht fröhlichen<br />
Lausbubencharme.<br />
Dass hinter der Heckklappe<br />
nur Platz für maximal<br />
1000 Liter Gepäck ist, gerät<br />
da fast in Vergessenheit.<br />
Seine Fans stört es<br />
offensichtlich nicht.<br />
Es ist einfach schön, aus<br />
den großen Sitzen auf das<br />
nett gemachte Armaturenbrett<br />
mit seinen glänzenden<br />
Flächen zu schauen,<br />
zum Gangwechsel die<br />
große Kugel am Ende des<br />
Schalthebels in die Hand<br />
zu nehmen oder die Arme<br />
auf den weich gepolsterten<br />
Türlehnen abzulegen.<br />
Viele schöne Details finden<br />
sich in diesem Fiat,<br />
von den extragroßen Türöffnern<br />
über viele kleine<br />
Chromrähmchen bis hin<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 31
VERGLEICHSTEST<br />
Fiat 500X 1.6 Multijet, Honda HR-V 1.6 i-DTEC, Opel Mokka 1.6 CDTI<br />
FIAT<br />
Ladevolumen<br />
350/1000 l<br />
VIEL AUSSTATTUNG<br />
Das Navigationssystem<br />
ist ebenso serienmäßig<br />
an Bord wie Klimaautomatik<br />
und Sitzheizung<br />
Fotos: Achim Hartmann<br />
SCHÖN EINGERICHTET ist der 500X mit vielen<br />
netten Details wie den lackierten Flächen<br />
am Armaturenbrett oder den großen<br />
Türgriffen. Die Rücksitzlehnen sind spürbar<br />
eigensinnig geformt, eine Kopfstütze für<br />
den mittleren Sitz kostet 190 Euro extra.<br />
Am Kofferraumvolumen hat Fiat gespart.<br />
Der kräftige Diesel lässt sich, wie auch die<br />
Lenkung, per Dreh am Wählknopf anschärfen<br />
– er ist allerdings relativ durstig<br />
HONDA<br />
Ladevolumen<br />
470/1533 l<br />
KURZE WEGE<br />
Der Schalthebel liegt<br />
dicht am Lenkrad. Seine<br />
Wege sind kurz, er<br />
fordert aber Nachdruck<br />
DER VIELE PLATZ macht den Honda zum<br />
attraktiven SUV für Familien. Auch im Fond<br />
ist Raum für groß gewachsene Mitfahrer.<br />
Die voll versenkbaren Kopfstützen verbessern<br />
die Rundumsicht, mit 1533 Litern<br />
Volumen erreicht der sehr variable Kofferraum<br />
schon Kombi-Format. Der Diesel<br />
gefällt mehr durch Temperament und<br />
Sparsamkeit als durch kultivierten Lauf.<br />
Auf Knopfdruck geht er in den Eco-Modus<br />
32 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
DATEN IM VERGLEICH<br />
FIAT 500X 1.6 MULTIJET<br />
LOUNGE<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Motor<br />
Dieselmotor, vorne quer,<br />
vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Zahnriemen<br />
HONDA HR-V 1.6 i-DTEC<br />
ELEGANCE<br />
OPEL MOKKA 1.6 CDTI<br />
EDITION<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Dieselmotor, vorne quer,<br />
vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Steuerkette<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Dieselmotor, vorne quer,<br />
vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Steuerkette<br />
Hubraum 1598 cm 3 1597 cm 3 1598 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
88 kW/120 PS<br />
3750/min<br />
88 kW/120 PS<br />
4000/min<br />
100 kW/136 PS<br />
3500/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
320 Nm<br />
1750/min<br />
300 Nm<br />
2000/min<br />
320 Nm<br />
2000/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 186 km/h 192 km/h 190 km/h<br />
CO 2-Ausstoß 109 g/km 104 g/km 106 g/km<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge/Breite/Höhe 4248/1796/1600 mm 4294/1772/1605 mm 4278/1777/1658 mm<br />
Radstand 2570 mm <strong>26</strong>10 mm 2555 mm<br />
Tankinhalt 48 Liter 50 Liter 52 Liter<br />
Kofferraum 350–1000 Liter 470–1533 Liter 356–1372 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst<br />
600/1200 kg 500/1400 kg 500/1500 kg<br />
Serienbereifung 225/45 R 18 V 215/60 R 16 H 215/60 R 17 H<br />
Testwagenbereifung<br />
Reifentyp<br />
225/45 R 18 V<br />
Michelin<br />
Pilot Sport 3<br />
215/55 R 17 V<br />
Michelin<br />
Primacy 3<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 10,6 s 10,3 s 9,8 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h<br />
80–120 km/h<br />
6,1 s<br />
8,7 s<br />
6,0 s<br />
8,0 s<br />
215/55 R 18 H<br />
Continental<br />
PremiumContact 2<br />
5,6 s<br />
7,3 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen 38,2 m 37,3 m 37,3 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100 km/h<br />
bei 130 km/h<br />
67 dB(A)<br />
70 dB(A)<br />
65 dB(A)<br />
71 dB(A)<br />
66 dB(A)<br />
70 dB(A)<br />
Normverbrauch<br />
Testverbrauch<br />
4,1 Liter D<br />
6,5 Liter D<br />
4,0 Liter D<br />
5,7 Liter D<br />
4,1 Liter D<br />
6,4 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 886/520 kg 867/485 kg 900/524 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
Zuladung<br />
1406 kg<br />
469 kg<br />
1352 kg<br />
518 kg<br />
1424 kg<br />
459 kg<br />
Wendekreis links/rechts 11,4/11,4 m 11,4/11,3 m 11,6/11,8 m<br />
AUSSTATTUNG<br />
Airbags<br />
Kopf vorn und hinten<br />
Seiten vorn/hinten<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Einparkhilfe vorn/hinten –/Serie Serie 490 Euro<br />
Klimaanlage/-automatik –/Serie –/Serie Serie/485 Euro<br />
Navigationssystem 690 Euro 700 Euro 900 Euro<br />
Xenon-Scheinwerfer Serie – 1250 Euro<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis 25 600 Euro 24 190 Euro 24 985 Euro<br />
Wertverlust 12000 Euro 11700 Euro 11000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 20 % 8 % 18 %<br />
Finanzierung 2) Jahreszins 1,99 % 0,0 % 1,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
monatliche Rate<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
Abgasnorm Euro 6 Euro 6 Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 180 Euro 170 Euro 174 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK 20/24/19 17/22/22 15/22/18<br />
Haftpflicht (50 % Prämie) 716 Euro 591 Euro 531 Euro<br />
Teilkasko 657 Euro 536 Euro 536 Euro<br />
Vollkasko (50 % Prämie) 978 Euro 1<strong>26</strong>6 Euro 877 Euro<br />
Fixkosten pro Jahr 1874 Euro 2027 Euro 1582 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust 599/<strong>26</strong>9 Euro 594/272 Euro 550/242 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust 47,9/21,5 Cent 47,5/21,7 Cent 44,0/19,3 Cent<br />
Ölwechselintervall 20000 km/1 Jahr 15000 km/1 Jahr 15000 km/1 Jahr<br />
Inspektionsintervall 40000 km/2 Jahre 30000 km/2 Jahre 30000 km/2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
Durchrostung<br />
Mobilität<br />
2/3 Jahre<br />
8 Jahre<br />
2 Jahre<br />
3/3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
3 Jahre<br />
1)<br />
laut Preisagentur netCar.de – das Internet-Autohaus; 2) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Jahreszins effektiv;<br />
3)<br />
Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr)<br />
2/2 Jahre<br />
12 Jahre<br />
2 Jahre<br />
zu weichem, dickem Leder.<br />
Das kostet allerdings<br />
Aufpreis.<br />
Sehr solide liegt der 500X<br />
in der Hand und lässt sich<br />
unangestrengt flott, aber<br />
ohne letzte Transparenz<br />
in der Lenkung durch Kurven<br />
treiben. Die Bremsen<br />
könnten mehr Biss zeigen,<br />
und wo wir gerade beim<br />
Meckern sind: Mit den<br />
18-Zöllern der Lounge-<br />
Version bleiben deutliche<br />
Knüffe auf Querrillen<br />
nicht aus. Federn tut der<br />
500X im Grunde erst,<br />
wenn es wirklich nötig ist<br />
– dann aber ordentlich.<br />
Das Platzangebot ist vorn<br />
gut, und hinten, wo für<br />
die geteilt klappbaren<br />
Lehnen offenbar an Menschen<br />
mit extremem<br />
Hohlkreuz Maß genommen<br />
wurde, okay. Die Innenbreite<br />
passt auch hier<br />
für drei Mitfahrer, der<br />
Beinraum auch für lange<br />
Haxen. Die dritte Kopfstütze<br />
kostet allerdings<br />
190 Euro extra.<br />
Vom 120-PS-Diesel ist<br />
nicht zu viel zu hören, er<br />
hängt ordentlich am Gas<br />
und wirkt stimmig in diesem<br />
mit 1,4 Tonnen Lebendgewicht<br />
ziemlich<br />
schwer geratenen SUV.<br />
Vielleicht ist diese Last<br />
auch Grund für den mit<br />
6,5 Litern nicht eben<br />
niedrigen Testverbrauch.<br />
Ein charmanter Kerl ist<br />
der 500X dennoch, daran<br />
ändert auch die etwas<br />
verquaste Bedienbarkeit<br />
nichts.<br />
Honda HR-V: geräumig<br />
und sparsam<br />
Perfekt durchdacht ist<br />
dieser Punkt auch beim<br />
Honda nicht. Die großen<br />
Rundinstrumente sind<br />
zwar gut ablesbar, aber<br />
extrem viele Lenkradtasten<br />
und verwirrende Menüs<br />
sowie ein breites Panel<br />
mit Funktionsfeldern,<br />
die man nicht ertasten<br />
kann, sind zumindest gewöhnungsbedürftig.<br />
Das mit dem Verbrauch<br />
hat Honda auf jeden Fall<br />
besser im Griff. Ebenfalls<br />
mit 120 PS aus 1,6 Litern<br />
Hubraum gesegnet, begnügte<br />
sich der HR-V im<br />
Testdurchschnitt mit lediglich<br />
5,7 Litern, ohne<br />
deswegen am Temperament<br />
zu sparen: Er zeigte<br />
sich noch ein wenig<br />
spurtfreudiger als der Fiat<br />
und überflügelt ihn auch<br />
bei der Spitze um sechs<br />
km/h.<br />
Wie der Fiat leidet dieser<br />
ungeheuer geräumige<br />
Honda, dessen Beinfreiheit<br />
im Fond wirklich sehr<br />
beeindruckend ist, aber<br />
schon relativ früh unter<br />
Windgeräuschen. Sein<br />
Motor dürfte zudem besser<br />
gedämmt sein. Wer<br />
mit viel Gas beschleunigt,<br />
hört von vorn ein markantes<br />
Knurren, das erst<br />
dann verebbt, wenn bei<br />
konstantem Tempo der<br />
Gasfuß leichter wird.<br />
Auf kurvigen Landstraßen<br />
animiert der Honda aber<br />
zum genauen Gegenteil.<br />
Der kurze Joystick im Stil<br />
des Honda-Roadsters<br />
S2000 klackt auf kurzen<br />
Wegen den nächsten<br />
Gang rein, die Lenkung ist<br />
direkt. Ja, der HR-V wankt<br />
etwas stärker, doch das<br />
stört nicht die Fahrsicherheit.<br />
Und dafür federt er<br />
sehr viele Gemeinheiten,<br />
mit den Straßen heute<br />
aufwarten können, besser<br />
weg als der Fiat. Noch<br />
besser wäre seine Vorstellung<br />
mit komfortableren<br />
Sitzen. Doch vorn fehlt es<br />
Langbeinigen an Oberschenkelauflage,<br />
und die<br />
Polsterlandschaft im Fond<br />
ist zu nachgiebig und unkonturiert<br />
ausgefallen für<br />
schwergewichtige große<br />
Mitfahrer.<br />
Dafür beherrscht sie mit<br />
senkrecht aufstellbaren<br />
Sitzflächen Variabilitätstricks<br />
wie keiner der Konkurrenten;<br />
geteilt klappbar<br />
zu einer großen<br />
Ladefläche für imposante<br />
1533 Liter Gepäck ist sie<br />
natürlich auch. Weniger<br />
vielseitig ist der HR-V allerdings<br />
bei der Aufpreisgestaltung.<br />
Die getestete<br />
Elegance-Version ist zwar<br />
mit Klimaautomatik,<br />
Parksensoren rundum,<br />
Freisprechtelefonie, Spurhalteassistent<br />
und Verkehrsschild-Erkennung<br />
nicht schlecht bestückt.<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 33
VERGLEICHSTEST<br />
Fiat 500X 1.6 Multijet, Honda HR-V 1.6 i-DTEC, Opel Mokka 1.6 CDTI<br />
EIN BISSERL OFFROAD geht alleweil, würde der Bayer sagen. Denn auch mit Vorderradantrieb kommen die drei ganz schön weit<br />
OPEL<br />
Ladevolumen<br />
356/1372 l<br />
KOMFORT-FAKTOR<br />
So richtig wohl fühlt<br />
man sich im gut verarbeiteten<br />
Mokka auf den<br />
AGR-Sitzen (685 Euro)<br />
DURCHDACHT und praktisch präsentiert<br />
sich der Opel Mokka nicht allein wegen seiner<br />
zwei Handschuhfächer oder der 220V-<br />
Steckdose für die zweite Sitzreihe. Dort<br />
sitzt es sich auch am besten. Eine ebene<br />
Ladefläche entsteht aber nur, wenn<br />
die Sitzflächen vorgeklappt werden. Der<br />
1,6-Liter bringt es auf 136 PS und hält den<br />
Mokka gut in Schwung. Besonders leiser<br />
Lauf ist aber nicht seine Kernkompetenz<br />
34 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
FIAT<br />
Innenhöhe v./h. 1000/930 mm<br />
Innenbreite v./h. 1450/1450 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 500/490 mm<br />
HONDA<br />
Innenhöhe v./h. 1030/940 mm<br />
Innenbreite v./h. 1490/1415 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 500/500 mm<br />
OPEL<br />
Innenhöhe v./h. 1060/1000 mm<br />
Innenbreite v./h. 1410/1385 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 555/480 mm<br />
Doch statt des serienmäßigen<br />
Halogenlichts gibt<br />
es LED-Abblendlicht (ja,<br />
nur Abblendlicht) nur im<br />
3300 Euro teureren HR-V<br />
Executive.<br />
Opel Mokka: ernsthaft<br />
und durchdacht<br />
Die älteste Konstruktion<br />
dieses Trios ist der Opel<br />
Mokka. Macht aber nichts,<br />
schon nach zehn Sekunden<br />
wandern die Mundwinkel<br />
nach oben: Die<br />
vielfach verstellbaren<br />
AGR-Sitze sind hervorragend.<br />
Vielleicht eine Spur<br />
zu hoch, aber von straffen,<br />
großvolumigen Polstern<br />
umfangen, blickt der<br />
Fahrer auf ein üppig bestücktes<br />
Cockpit mit vielen<br />
Tasten – hier lebt das<br />
etwas wuschige Bedienkonzept<br />
der zurückliegenden<br />
Opel-Jahre noch.<br />
800 mm<br />
660 mm<br />
870 mm<br />
590 mm<br />
850 mm<br />
625 mm<br />
2570 mm<br />
4248 mm<br />
<strong>26</strong>10 mm<br />
4294 mm<br />
2555 mm<br />
4278 mm<br />
760 mm<br />
1600 mm<br />
640 mm<br />
1605 mm<br />
695 mm<br />
1658 mm<br />
Doch man kommt damit<br />
zurecht – wie mit dem gesamten<br />
Auto, das sorgfältig<br />
verarbeitet und praktisch<br />
eingerichtet ist. Vier<br />
Personen finden gut Platz<br />
(wobei die begrenzte Innenbreite<br />
im Fond die<br />
Mitnahme einer weiteren<br />
Person mühsam macht),<br />
der Kofferraum packt zur<br />
Not 1372 Liter Gepäck<br />
und ist ausreichend variabel.<br />
Ein wenig sparsam ist<br />
Opel mit der Ausstattung<br />
des Edition-Modells, doch<br />
gegen Aufpreis bekommt<br />
man allerlei Assistenten,<br />
Bi-Xenon-Licht, diverse<br />
Navigations - oder Multimediasysteme.<br />
Es mangelt an nichts,<br />
auch nicht an Leistung.<br />
Mit 136 PS ist der Mokka<br />
am kräftigsten motorisiert<br />
und setzt diesen Vorteil<br />
auch in die beste Beschleunigung<br />
um. Die<br />
Laufruhe des 1,6-Liters ist<br />
allerdings deutlich entfernt<br />
vom Prädikat „Flüsterdiesel“<br />
und der Verbrauch<br />
mit 6,4 Litern<br />
nicht eben niedrig.<br />
Besser bestellt ist es um<br />
den Federungskomfort,<br />
der Mokka bewegt sich<br />
mit straffer Grundnote auf<br />
dem guten Niveau des<br />
Honda. Kein sanfter Gleiter,<br />
sondern ein handfester<br />
Typ, der Kurven<br />
penibel, aber ohne viel<br />
Esprit abarbeitet. Ansteckende<br />
Fahrdynamik<br />
überlässt er gern anderen,<br />
kommt eher als leicht biederer<br />
Typ rüber, den man<br />
gern mit wichtigen Aufgaben<br />
betraut. Diese Ausgeglichenheit<br />
bringt ihm<br />
viele Punkte, allerdings<br />
nicht den Sieg.<br />
Michael Harnischfeger<br />
-URTEIL<br />
FIAT HONDA OPEL<br />
PLATZ<br />
21 28 24<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
Sein wirklich großzügiges Platzangebot und der XXL-Kofferraum<br />
bringen dem HR-V reichlich Punkte. Weder der Opel<br />
noch der Fiat können hier mithalten. Beim 500X stört vor<br />
allem das mit nur 1000 Litern sehr geringe Maximalvolumen.<br />
KOMFORT<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
33 30 37<br />
Der Opel punktet hier verdientermaßen stark. Seine nicht sonderlich<br />
teuren AGR-Sitze sind wirklich gut, Federung und Geräuschkomfort<br />
sind mehr als nur ordentlich. Dem Honda fehlen<br />
bessere Sitze und eine wirkungsvollere Schalldämmung.<br />
HANDHABUNG<br />
MAX. 40 PUNKTE<br />
27 29 27<br />
Mit seiner außergewöhnlichen Variabilität könnte der HR-V<br />
auch als Van durchgehen. Sie überdeckt Eigenheiten in der<br />
Bedienung, zumal der Fiat 500X und auch der Opel Mokka in<br />
dieser Beziehung auch nicht viel bessere Lösungen anbieten.<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
MAX. 20 PUNKTE<br />
10 10 11<br />
Der Mokka macht etwas aus seinem Leistungsvorsprung und<br />
sammelt als bester Sprinter einen Extrapunkt. Ansonsten sind<br />
die drei auf Augenhöhe unterwegs mit genug Temperament,<br />
um in jeder Situation ordentlich motorisiert zu sein.<br />
FAHRVERHALTEN<br />
MAX. 60 PUNKTE<br />
43 46 42<br />
Der HR-V liegt auch wegen seiner sensiblen Lenkung am<br />
agilsten in der Hand und wirkt quirliger als die Konkurrenten.<br />
Der Mokka swingt nicht so leicht durch die Kurven, hat aber<br />
wie der 500X eine bessere Traktion als der Honda.<br />
SICHERHEIT<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
28 30 31<br />
Für die Notbremsung aus 100 km/h braucht der Fiat knapp<br />
einen Meter mehr als die Konkurrenz, der Honda verliert<br />
Punkte im Licht-Kapitel. Hier wie auch in anderen Wertungen<br />
lässt der Opel nichts anbrennen und gewinnt dieses Kapitel.<br />
UMWELT<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
21 22 21<br />
Mit seinem niedrigen Verbrauch verdient sich der Honda den<br />
Sieg in diesem Kapitel, er kommt seinem Normwert am nächsten.<br />
Alle drei erfüllen die Abgasnorm Euro 6, die Ölwechselintervalle<br />
sind jedoch mit maximal 20 000 km (Fiat) kurz.<br />
TESTERGEBNIS<br />
MAX. 300 PUNKTE<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel für Kombis und Vans<br />
183 195 193<br />
KOSTENWERTUNG<br />
77 78 71<br />
MAX. 150 PUNKTE<br />
Der Fiat 500X Lounge macht seinen hohen Grundpreis durch<br />
besonders viel Ausstattung vergessen. Die Konkurrenz auf ein<br />
vergleichbares Niveau zu bringen, kostet vierstellige Eurobeträge<br />
– vor allem der Mokka Edition fällt hier deutlich ab. Dafür<br />
gefällt er mit den niedrigsten Monatskosten. Der Honda<br />
profitiert hier erneut von seinem niedrigen Verbrauch, auch<br />
drei Jahre Garantie bringen ihm Punkte: knapper Kapitelsieg.<br />
GESAMTERGEBNIS<br />
3. PLATZ 1. PLATZ 2. PLATZ<br />
<strong>26</strong>0 273 <strong>26</strong>4<br />
-FAZIT<br />
MAX. 450 PUNKTE<br />
Verdienter Sieg für den Honda HR-V. Mit seiner Geräumigkeit<br />
ist er eine gute Wahl auch für Familien, sein sparsamer Motor<br />
zeichnet ihn ebenfalls aus. Der Opel Mokka punktet konstant<br />
stark, hat aber keine herausragende Qualität und ist zudem<br />
teurer. Auf dem letzten Platz landet der Fiat 500X, der Lifestyle<br />
und Nutzwert auf liebenswerte Weise in Balance bringt.<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 35
MARKTÜBERSICHT<br />
Alle Allradler in Deutschland<br />
OFFROAD<br />
In Deutschland<br />
sind die wenigsten<br />
Allradler auf<br />
unbefestigtem Terrain<br />
unterwegs<br />
Vier gewinnt<br />
Sobald es draußen rutschig wird,<br />
ist man mit vier angetriebenen Rädern viel souveräner<br />
unterwegs als mit zweien. AUTO nennt alle Modelle mit ALLRADANTRIEB und ihre Preise.<br />
In Europa schätzen ihn<br />
vor allem die Schweizer,<br />
was bei der dortigen<br />
Topografie keine Überraschung<br />
ist. Aber auch in<br />
Schweden wählen mehr<br />
als ein Drittel aller Autokäufer<br />
ein Modell mit Allradantrieb.<br />
Im nur partiell<br />
bergigen und im Winter<br />
schneereichen Deutschland<br />
verfügt hingegen<br />
nur jedes sechste neu zugelassene<br />
Auto über vier<br />
angetriebene Räder.<br />
Aber egal, ob Sie in den<br />
Bergen wohnen oder nur<br />
einmal im Jahr zum Wintersport<br />
in den Schnee<br />
fahren – wenn Sie ein Auto<br />
mit Allradantrieb haben<br />
wollen, ist es gut zu<br />
wissen, wie das Angebot<br />
überhaupt aussieht. Denn<br />
Allradantrieb gehört keinesfalls<br />
zu jenen Extras,<br />
die für nahezu jedes Modell<br />
zu haben sind. Mit<br />
der steigenden Beliebtheit<br />
von SUV sind vier angetriebene<br />
Räder zwar<br />
zunehmend auch in anderen<br />
Fahrzeugklassen verfügbar,<br />
doch mit einem<br />
breiten Modell- und Motorenangebot<br />
warten nur<br />
wenige Hersteller auf.<br />
Nur knappes 4 x 4-Angebot<br />
unter 20 000 Euro<br />
Nach wie vor lautet die<br />
Regel: Je größer und<br />
teurer das Auto, desto<br />
eher ist es auch mit Allrad<br />
antrieb zu haben. Unter<br />
20 000 Euro Listenpreis<br />
fällt die Auswahl<br />
extrem bescheiden aus,<br />
sie beschränkt sich auf<br />
Dacia Duster, Fiat Panda,<br />
Lada Taiga, Ssangyong<br />
Tivoli sowie Suzuki Swift<br />
und Jimny. Kompakte<br />
SUV-Bestseller wie etwa<br />
der Opel Mokka sind zwar<br />
auch als Allradler zu haben,<br />
doch nur 18 Prozent<br />
aller Käufer sind bereit,<br />
dafür 1860 Euro zusätzlich<br />
zu bezahlen – zumal die<br />
günstigste 4 x 4-Variante<br />
bei 24 635 Euro startet,<br />
während der Mokka als<br />
Front triebler ab 18 990<br />
Euro zu haben ist.<br />
Trotz solcher Einschränkungen<br />
weiten immer<br />
mehr Hersteller ihr Angebot<br />
aus. Beispiel Ford:<br />
Den Mondeo gibt es seit<br />
<strong>2015</strong> erstmals auch als<br />
4 x 4 – und damit auch die<br />
technisch eng verwandten<br />
neuen S-Max und Galaxy.<br />
Peter Wolkenstein<br />
INFO<br />
Audi dominiert<br />
Der meistgekaufte<br />
Allradler (Januar<br />
bis Oktober) ist<br />
kein SUV, sondern<br />
der Audi A6. Mit 60<br />
Prozent liegt der<br />
4 x 4-Anteil höher<br />
als bei jeder anderen<br />
Limousine, die<br />
nicht ausschließlich<br />
mit Allrad<br />
angeboten wird.<br />
Bei den SUV rangiert<br />
der VW Tiguan<br />
ganz vorn.<br />
Das günstigste<br />
Modell unter den<br />
meistverkauften<br />
Allradlern ist übrigens<br />
der VW Golf.<br />
SUV<br />
Limousinen<br />
Neuzulassungen<br />
Allradanteil<br />
1)<br />
(%)<br />
1 VW Tiguan 21860 44<br />
2 Audi Q5 17650 96<br />
3 Ford Kuga 1<strong>26</strong>02 54<br />
4 Audi Q3 12196 59<br />
5 BMW X3 11607 94<br />
6 Mercedes GLC/GLK 10481 88<br />
7 VW Touareg 9209 100<br />
8 BMW X5 8802 97<br />
9 Mercedes GLE/ML 8312 100<br />
10 Mazda CX-5 8185 57<br />
Neuzulassungen<br />
Allradanteil<br />
1)<br />
(%)<br />
1 Audi A6 22216 60<br />
2 Audi A4 16917 36<br />
3 BMW Fünfer 11970 43<br />
4 VW Passat 10280 13<br />
5 BMW Dreier 8051 22<br />
6 Audi A3 7862 16<br />
7 Audi A5 7854 52<br />
8 VW Golf 7642 3<br />
9 Mercedes C-Klasse 5566 10<br />
10 BMW Vierer 5541 31<br />
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA); Januar bis Oktober <strong>2015</strong>; 1 innerhalb der Baureihe<br />
36 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
AUDI BIS JAGUAR<br />
Baureihen<br />
mit Allradantrieb<br />
(Serie oder Option)<br />
Preis mit<br />
Allrad ab<br />
(Euro)<br />
Aufbau 1) Allradanteil 2)<br />
Jan. bis Okt.<br />
<strong>2015</strong> (%)<br />
Aufpreis<br />
Allrad 3)<br />
ab (Euro)<br />
Allrad-/<br />
Motorvarianten<br />
Quelle: KBA und eigene Berechnungen; 1) L: Limousine; LS: Limousine mit Schrägheck; K: Kombi; C: Coupé; Ca: Cabrio;<br />
G: Geländewagen; 2) innerhalb der Baureihe; 3) gegenüber vergleichbarer Variante ohne Allrad;<br />
4)<br />
Variante ohne Allrad nicht vergleichbar; 5) Allradvariante noch nicht auf dem Markt/erst seit Kurzem verfügbar<br />
Leistungsspanne<br />
mit<br />
Allrad<br />
(PS)<br />
AUDI<br />
A1 29950 LS 5 Serie 1/8 231<br />
A3 30650 LS, L, Ca 16 1950 5/10 150–367<br />
A4 42750 L, K 36 2350 3/6 190–272<br />
A5 41200 LS, C, Ca 52 2350 6/11 190–333<br />
A6 48750 L, K 60 2750 9/11 190–605<br />
A7 56900 LS 95 2750 9/10 190–605<br />
A8 81000 L 99 Serie 5/5 <strong>26</strong>2–605<br />
Q3 33950 SUV 59 1950 5/7 150–340<br />
Q5 39250 SUV 96 2350 8/8 150–340<br />
Q7 58000 SUV 100 Serie 3/3 218–333<br />
TT 39500 C, Ca 57 2350 2/4 230–310<br />
R8 165000 C 100 Serie 2/2 540–610<br />
BENTLEY<br />
Continental/Fly. Spur 174573 L, C, Ca 100 Serie 6/6 507–635<br />
Bentayga 208 500 SUV 100 Serie 1/1 608<br />
BMW<br />
Einser 30150 LS 5 2000 3/9 150–3<strong>26</strong><br />
Zweier 33100 C, Ca, Van 10 2000 5/12 150–3<strong>26</strong><br />
Dreier 37000 L, LS, K 22 2500 7/12 150–3<strong>26</strong><br />
Vierer 39250 C, Ca, LS 31 2500 6/8 184–313<br />
Fünfer 47700 L, LS, K 43 2550 8/12 190–450<br />
Sechser 82950 L, C, Ca 53 3400 3/4 313–450<br />
Siebener 85300 L 69 3400 4/5 <strong>26</strong>5–450<br />
X1 34900 SUV 53 2000 5/6 150–231<br />
X3 40000 SUV 94 2550 6/7 184–313<br />
X4 46400 SUV 100 Serie 7/7 184–350<br />
X5 56900 SUV 98 <strong>26</strong>00 8/8 231–575<br />
X6 65900 SUV 100 Serie 6/6 258–575<br />
i8 130000 C 100 Serie 1/1 362<br />
CADILLAC<br />
ATS 44995 L, C k. A. 2000 1/2 276<br />
CTS 47000 L k. A. 2500 1/2 276<br />
SRX 53600 SUV 100 Serie 1/1 318<br />
Escalade 99500 SUV 100 Serie 1/1 4<strong>26</strong><br />
CITROËN<br />
C4 Aircross 31690 SUV k. A. 2000 1/1 114<br />
DS<br />
DS5 41940 LS 6 – 4) 1/5 200<br />
DACIA<br />
Duster 15390 SUV 27 1900 3/4 109–125<br />
FERRARI<br />
FF 258111 C 100 Serie 1/1 660<br />
FIAT<br />
Panda 16490 LS 15 2100 2/3 85–95<br />
500X 27950 SUV k. A. – 4) 2/6 140–170<br />
Freemont 35290 Van 67 – 4) 2/4 170–280<br />
FORD<br />
Focus 39000 LS – 5) – 4) 1/14 350<br />
Mondeo 34400 LS, K 1 5) 2000 1/9 150–180<br />
Kuga 30400 SUV 54 2000 3/5 150–182<br />
S-Max 37550 Van 5 5) 2000 2/6 150–180<br />
Galaxy 40460 Van 10 5) 2000 2/6 150–180<br />
HONDA<br />
CR-V 25490 SUV 59 2000 2/3 155–160<br />
HYUNDAI<br />
Tucson 29550 SUV 35 1900 3/5 136–185<br />
Santa Fe 40550 SUV 89 2000 1/3 197<br />
INFINITI<br />
Q30 35390 LS – 5) 1950 2/5 170–211<br />
Q50 55250 L 15 2500 1/3 364<br />
QX50 43819 SUV 100 Serie 2/2 238–320<br />
QX70 5<strong>26</strong>00 SUV 100 Serie 3/3 238–390<br />
JAGUAR<br />
XF 66270 L 3 3600 2/5 340–380<br />
AUDI Die Allrad-Marke Nummer eins in Deutschland<br />
bietet jede Modellreihe mit Quattro-Antrieb an –<br />
den A1 allerdings nur als 231 PS starken S1<br />
BMW Seit dem Start mit dem 325iX vor 30 Jahren hat<br />
BMW weltweit über fünf Millionen Allradler abgesetzt.<br />
xDrive-Bestseller in Deutschland: der Fünfer<br />
FIAT Der jüngste Fiat-Allradler ist der 500X, doch die<br />
pfiffigste Bergziege aus Italien bleibt der Panda 4 x 4<br />
– obwohl er teurer ist als der größere Dacia Duster<br />
FORD Mit dem Kuga haben die Kölner einen der<br />
populärsten Allradler im Programm. Jetzt kommen<br />
Mondeo, S-Max (Bild), Galaxy und Focus RS dazu<br />
HYUNDAI TUCSON Fraglich, ob der Tucson auf einen<br />
höheren 4 x 4-Anteil kommt als der Vorgänger ix35<br />
– als Allradler kostet er mindestens 29 550 Euro<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 37
MARKTÜBERSICHT<br />
Alle Allradler in Deutschland<br />
JAGUAR BIS OPEL<br />
JEEP Allradantrieb ist bei einem Jeep selbstverständlich<br />
– außer beim Renegade. Dort greift nur<br />
jeder Zweite zu einer der teuren 4 x 4-Varianten<br />
LAND ROVER Die Edel-Division Range Rover erweitert<br />
die Evoque-Baureihe um ein Faltdach-Cabrio,<br />
das es ausschließlich mit Allradantrieb gibt<br />
MAZDA Der CX-5 ist <strong>2015</strong> das meistverkaufte Importmodell<br />
mit Allradantrieb in Deutschland –<br />
trotz eines 4 x 4-Anteils von gerade mal 57 Prozent<br />
MERCEDES Nur jeder zehnte C-Klasse-Kunde wählt<br />
hierzulande eine Variante mit Allradantrieb. Bei CLS<br />
und S-Klasse sind es mehr als die Hälfte<br />
NISSAN Muss ein SUV Allradantrieb haben, um erfolgreich<br />
zu sein? Nein. Beim Qashqai als beliebtestem<br />
Import-SUV wählen 94 Prozent den Fronttriebler<br />
Baureihen<br />
mit Allradantrieb<br />
(Serie oder Option)<br />
Preis mit<br />
Allrad ab<br />
(Euro)<br />
Aufbau 1) Allradanteil 2)<br />
Jan. bis Okt.<br />
<strong>2015</strong> (%)<br />
Aufpreis<br />
Allrad 3)<br />
ab (Euro)<br />
Allrad-/<br />
Motorvarianten<br />
Leistungsspanne<br />
mit<br />
Allrad<br />
(PS)<br />
JAGUAR<br />
XJ 92700 L 11 – 4) 1/3 340<br />
F-Type 85500 C, Ca <strong>26</strong> 6000 2/3 380–550<br />
F-Pace 44990 SUV – 5) <strong>26</strong>00 3/3 180–340<br />
JEEP<br />
Renegade <strong>26</strong>700 SUV 53 – 4) 3/6 140–170<br />
Compass 31300 SUV 91 Serie 1/1 170<br />
Cherokee 40600 SUV 96 – 4) 3/4 185–272<br />
Grand Cherokee 48300 SUV 100 Serie 5/5 190–468<br />
Wrangler 34000 G 100 Serie 2/2 200–284<br />
KIA<br />
Sportage 25890 SUV 46 1500 3/5 136–184<br />
Sorento 38990 SUV 99 2000 1/1 200<br />
LADA<br />
Taiga 9990 G 100 Serie 1/1 83<br />
LAMBORGHINI<br />
Huracán 201705 C, Ca k. A. – 4) 1/3 610<br />
Aventador 321300 C, Ca 100 Serie 2/2 700–750<br />
LAND ROVER<br />
Defender <strong>26</strong>690 G 100 Serie 1/1 122<br />
Discovery Sport 35350 SUV 100 2500 3/3 150–240<br />
Discovery 47300 G 100 Serie 3/3 211–340<br />
Range Rover Evoque 36300 SUV, Ca 94 1800 3/3 150–240<br />
Range Rover Sport 61900 SUV 100 Serie 5/5 258–550<br />
Range Rover 94100 SUV 100 Serie 5/5 258–550<br />
LEXUS<br />
LS 97800 L k. A. 4000 2/2 370–445<br />
NX 39800 SUV 93 1400 2/2 197–238<br />
RX 59950 SUV 100 Serie 1/1 299<br />
MASERATI<br />
Ghibli 84060 L 19 2980 1/3 410<br />
Quattroporte 109900 L 31 4160 1/3 410<br />
MAZDA<br />
CX-3 24790 SUV 35 1800 2/3 105–150<br />
CX-5 31390 SUV 57 2000 4/4 150–192<br />
6 35390 K 11 2000 2/5 150–175<br />
MERCEDES<br />
A-Klasse 32529 LS 6 2202 6/11 136–381<br />
B-Klasse 33772 Van 6 2202 4/10 136–211<br />
CLA 38324 L, K 13 2202 5/8 136–381<br />
C-Klasse 41442 L, K 10 2380 5/16 170–367<br />
E-Klasse 49683 L, K 15 2737 7/11 170–585<br />
CLS 59619 L, K 53 2737 6/7 204–585<br />
S-Klasse 91095 L, C 58 3808 4/9 258–585<br />
GLA 36819 SUV <strong>26</strong> 2213 4/7 136–381<br />
GLC 44506 SUV 100 Serie 3/3 170–211<br />
GLE 56704 SUV, C 100 2737 8/8 204–585<br />
GLS 74792 SUV 100 Serie 4/4 258–585<br />
G 89922 G 100 Serie 4/4 245–630<br />
V-Klasse 47378 Van 13 3966 3/3 136–190<br />
MINI<br />
Countryman 24600 LS k. A. 1900 5/7 112–218<br />
Paceman 25750 LS k. A. 1850 5/5 112–218<br />
MITSUBISHI<br />
ASX 27290 SUV 17 1800 2/3 114–150<br />
Outlander 31690 SUV 87 2000 3/3 150–203<br />
Pajero 34990 G 100 Serie 1/1 190<br />
NISSAN<br />
Juke 25300 SUV 5 – 4) 2/7 190–214<br />
Qashqai 29590 SUV 6 2000 1/4 130<br />
X-Trail 32200 SUV 38 2000 1/2 130<br />
GT-R 96900 C 100 Serie 2/2 550–600<br />
OPEL<br />
Insignia 35435 L, LS, K 12 3180 3/7 170–325<br />
Mokka 24635 SUV 18 1860 2/5 136–140<br />
Quelle: KBA und eigene Berechnungen; 1) L: Limousine; LS: Limousine mit Schrägheck; K: Kombi; C: Coupé; Ca: Cabrio; G: Geländewagen;<br />
2) innerhalb der Baureihe; 3) gegenüber vergleichbarer Variante ohne Allrad; 4) Variante ohne Allrad nicht vergleichbar; 5) Allradvariante<br />
noch nicht auf dem Markt/erst seit Kurzem verfügbar<br />
38 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
PEUGEOT BIS VW<br />
Baureihen<br />
mit Allradantrieb<br />
(Serie oder Option)<br />
Preis mit<br />
Allrad ab<br />
(Euro)<br />
Aufbau 1) Allradanteil 2)<br />
Jan. bis Okt.<br />
<strong>2015</strong> (%)<br />
Aufpreis<br />
Allrad 3)<br />
ab (Euro)<br />
Allrad-/<br />
Motorvarianten<br />
Leistungsspanne<br />
mit<br />
Allrad<br />
(PS)<br />
PEUGEOT<br />
508 RXH 44400 K 4 – 4) 1/5 200<br />
PORSCHE<br />
Panamera 88513 L 44 5236 5/7 310–520<br />
911 103983 C, Ca 54 7378 4/4 370–560<br />
Macan 59120 SUV 100 Serie 4/4 258–400<br />
Cayenne 65427 SUV 100 Serie 8/8 <strong>26</strong>2–570<br />
RENAULT<br />
Kadjar 29890 SUV 28 2000 1/3 130<br />
SEAT<br />
Leon 25080 K 4 2000 4/11 110–184<br />
Alhambra 37060 Van 5 1950 1/5 150<br />
SKODA<br />
Octavia 25430 L, K 11 1800 4/8 110–184<br />
Superb 27790 L, K 16 2000 4/8 150–280<br />
Yeti 23690 SUV 31 1400 3/5 110–150<br />
SSANGYONG<br />
Tivoli 19490 SUV 4 2000 2/2 115–128<br />
Korando <strong>26</strong>390 SUV 56 2000 2/2 149–178<br />
Rexton 29190 SUV 100 2000 1/1 178<br />
Rodius 33290 Van 34 2000 1/1 178<br />
SUBARU<br />
Impreza/XV 20990 L, LS 100 Serie 4/4 114–300<br />
Levorg 28900 K 100 Serie 1/1 170<br />
Outback 34400 K 100 Serie 2/2 150–175<br />
Forester 25900 SUV 100 Serie 3/3 147–240<br />
SUZUKI<br />
Swift 15790 LS 9 1200 1/2 94<br />
SX4 S-Cross 23150 SUV 48 1700 2/2 120<br />
Vitara 22490 SUV 63 1700 3/3 120–140<br />
Jimny 15590 G 100 Serie 1/1 84<br />
TESLA<br />
Model S 81800 L 83 5400 3/3 320–469<br />
TOYOTA<br />
RAV4 27990 SUV 97 3000 2/3 152–197<br />
Land Cruiser 40240 G 100 Serie 1/1 177<br />
VOLVO<br />
V40 CC 33530 LS 1 – 4) 2/6 190–245<br />
S/V60/CC 40350 L, K 11 2350 3/10 190–306<br />
V70 46350 K 6 2550 1/5 181<br />
XC60 41400 SUV 41 2500 3/5 190–306<br />
XC70 46230 K 82 2700 3/4 181–304<br />
XC90 53400 SUV 100 – 4) 4/5 225–407<br />
VW<br />
Golf 24625 LS ,K 3 1850 5/15 110–300<br />
Passat 32475 L, K 13 1975 6/10 150–280<br />
Phaeton 89650 L 100 Serie 1/1 335<br />
Tiguan 31525 SUV 45 2000 2/5 150–184<br />
Touareg 53050 SUV 100 Serie 2/2 204–<strong>26</strong>2<br />
Sharan 37050 Van 4 2100 1/5 150<br />
Caddy 25811 Van 5 3017 2/8 122–150<br />
T6/Multivan 44869 Van 19 3278 2/5 150–204<br />
100 000<br />
80 000<br />
60 000<br />
40 000<br />
20 000<br />
46*<br />
34<br />
10 21<br />
Audi<br />
BMW<br />
VW<br />
Mercedes<br />
NEUZULASSUNGEN MIT ALLRADANTRIEB Quattro-<br />
Pionier Audi liegt bei den 4 x 4-Verkäufen weit vor BMW,<br />
gefolgt von VW und Mercedes. Auf diese vier Marken<br />
entfallen zwei Drittel aller Neuzulassungen mit Allradantrieb.<br />
Über alle H ersteller betrachtet gehen hingegen<br />
59 Prozent auf das Konto von SUV und Geländewagen.<br />
70 98 9 7 22 11 82 38 32 19 27 4 12 99 7 21<br />
Porsche<br />
Land Rover<br />
Skoda<br />
Ford<br />
Mazda<br />
Hyundai<br />
Jeep<br />
Quelle: KBA, Neuzulassungen Januar bis Oktober <strong>2015</strong>; *Allradanteil (%) innerhalb der Marke<br />
Suzuki<br />
Volvo<br />
Kia<br />
Mitsubishi<br />
Opel<br />
Toyota<br />
Subaru<br />
Nissan<br />
Honda<br />
OPEL Mokka und Insignia sind die einzigen Baureihen,<br />
die bei Opel mit Allradantrieb zu haben sind<br />
– allerdings nur mit den jeweils stärksten Motoren<br />
PORSCHE Anders als Boxster und Cayman verteilt<br />
der 911 seine Antriebskraft wahlweise auf alle vier<br />
Räder. Porsche lässt sich das aber gut bezahlen<br />
SUZUKI Wer einen preisgünstigen Allradler sucht,<br />
findet bei Suzuki ein breites Angebot. Beim Vitara<br />
(Aufpreis 1700 Euro) ist der 4 x 4Anteil am höchsten<br />
SKODA Mit 11 Prozent liegt der Allradanteil beim<br />
Octavia fast viermal so hoch wie beim VW Golf.<br />
Neueste Variante: RS TDI 4 x 4 mit DSG und 184 PS<br />
VW Für die stärksten PassatVarianten mit 240 und<br />
280 PS zählt der Allradantrieb zum Serienumfang.<br />
Ansonsten kostet er knapp 2000 Euro extra<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 39
WISSEN TANKEN<br />
Teilautonomes Fahren<br />
LINIENTREU Bei<br />
gut erkennbaren<br />
Fahrbahnmarkierungen<br />
hält der<br />
Tesla die Spur<br />
So fährt Teslas Autopilot<br />
Beim teilautonomen Fahren geht Elektroautohersteller Tesla deutlich weiter als die anderen<br />
Firmen. Wir haben den AUTOPILOTEN, der sogar Spurwechsel beherrscht, schon ausprobiert.<br />
Meine Hände liegen<br />
im Schoß, ich berühre<br />
weder Lenkrad<br />
noch Pedale. Durch zweimaliges<br />
Ziehen am Tempomathebel<br />
habe ich<br />
den Autopilot im Model S<br />
aktiviert und lehne mich<br />
zurück. Mein Beifahrer<br />
meint, ich sähe ent spannt<br />
aus, aber er weiß nicht,<br />
dass sich meine<br />
Bauchmuskeln gerade<br />
verkrampfen. Wir haben<br />
immerhin schon 80 Sachen<br />
drauf, und die Kehre<br />
da vorn wird ganz schön<br />
eng. Doch unser Tesla<br />
kriegt die Kurve. Er korrigiert<br />
zwar ein paar Mal,<br />
was etwas unbeholfen<br />
und unrund wirkt, aber<br />
wir müssen nicht eingreifen<br />
– sehr beeindruckend!<br />
Die Kamera hinter der<br />
Frontscheibe hat die Fahrbahnmarkierungen<br />
im<br />
Blick und steuert so die<br />
Lenkung. Wir erhöhen die<br />
Geschwindigkeit am Tempomathebel<br />
auf 100, die<br />
Bundesstraße 14 geht<br />
stadtauswärts in die Autobahn<br />
831 über. Ein Radarsensor<br />
behält den vorderen<br />
Bereich im Auge<br />
und reduziert das Tempo,<br />
als wir uns einem langsameren<br />
Auto nähern.<br />
Inzwischen ist die Ausfahrt<br />
Sindelfingen erreicht,<br />
ohne dass wir ein<br />
einziges Mal eingreifen<br />
mussten. Allmählich<br />
steigt das Vertrauen in die<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
AUF EIGENE<br />
GEFAHR Bei einem<br />
Unfall mit aktivem<br />
Autopilot haftet<br />
der Fahrer<br />
40 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Technik, auch dank der<br />
Anzeigen im Kombi-Instrument:<br />
Dort können wir<br />
verfolgen, was die Sensoren<br />
des Tesla gerade so<br />
wahrnehmen. Fahrbahnmarkierungen<br />
werden als<br />
blaue Striche eingezeichnet,<br />
auch die Autos vor<br />
und neben uns sind zu<br />
sehen. Selbst Leitplanken<br />
werden erfasst.<br />
Der Autopilot lässt sich<br />
bei allen seit Oktober<br />
2014 gebauten Model S<br />
über ein Software-Update<br />
freischalten, seitdem ist<br />
die nötige Sensorik an<br />
Bord. Die Freischaltung<br />
kostet in Deutschland<br />
3300 Euro, wer einen<br />
neuen Tesla bestellt, bekommt<br />
den Autopilot für<br />
2700 Euro ab Werk.<br />
Mehr Funktionen als<br />
bei den Wettbewerbern<br />
Einen Abstandstempomat<br />
mit kombinierter Spurhaltefunktion<br />
bieten auch<br />
andere Hersteller an.<br />
Doch deren Systeme nehmen<br />
dem Fahrer nur bei<br />
niedrigen Geschwindigkeiten<br />
im Stau das Lenken<br />
komplett ab, auch der<br />
Kurvenradius, der selbstständig<br />
gefahren wird, ist<br />
äußerst beschränkt. Zudem<br />
muss der Stauassistent<br />
nach mehrsekündigem<br />
Stillstand erneut<br />
aktiviert werden.<br />
Unser Tesla fährt hingegen<br />
auch nach einer langen<br />
Ampelrotphase alleine<br />
an. Und überhaupt: Per<br />
Update Funktionen freizuschalten,<br />
die Bremsen<br />
und Lenkung vernetzen,<br />
also an für die Sicherheit<br />
wichtigen Komponenten<br />
ansetzen, das traut sich<br />
von den traditionellen<br />
Herstellern bisher noch<br />
keiner. Die Update-Fähigkeit<br />
heutiger Autos beschränkt<br />
sich meist auf<br />
die Navigationskarte.<br />
Wo wir gerade am<br />
Schwärmen sind, probieren<br />
wir auf dem Rückweg<br />
doch gleich eine weitere<br />
Funktion aus, die sich derzeit<br />
ebenfalls noch kein<br />
anderer Hersteller zutraut:<br />
den automatischen<br />
Spurwechsel. Hierfür<br />
müssen wir blinken und<br />
NACH DEM BLINKEN setzt das Model S selbstständig<br />
zum Spurwechsel an<br />
KOMMENTAR<br />
beide Hände ans Lenkrad<br />
nehmen. So soll vermieden<br />
werden, dass das Auto<br />
einen ungewollten<br />
Spurwechsel hinlegt.<br />
Dank Umfeldbeobachtung<br />
weiß der Autopilot,<br />
dass wir gerade ein Auto<br />
überholen. Erst als wir<br />
vorbei sind, schert unser<br />
Model S wieder nach<br />
rechts ein. Obwohl auch<br />
das gut funktioniert, ist<br />
der automatische Spurwechsel<br />
nur bedingt für<br />
Autobahnen geeignet.<br />
Tesla nutzt für den Blick<br />
nach hinten nämlich die<br />
Ultraschallsensoren der<br />
Parkpiepser. Obwohl Sensoren<br />
mit hoher Reichweite<br />
(Tesla spricht von<br />
knapp 50 Metern) eingesetzt<br />
werden, reicht das<br />
für die hohen Tempounterschiede<br />
bei einer unlimitierten<br />
Autobahn nicht<br />
aus. Passive Spurwechselwarner<br />
anderer Hersteller<br />
setzen daher auf Radar.<br />
Auch sonst hat das System<br />
Grenzen: Auf der Nebenspur<br />
blinkt ein Auto,<br />
als wir uns von hinten nähern.<br />
Es ist klar, dass es<br />
sich gleich vor uns<br />
schiebt. Ein geübter Fahrer<br />
rechnet damit und<br />
geht schon mal vom Gas.<br />
Der Tesla reagiert jedoch<br />
erst, als das Auto zur Hälfte<br />
auf unserer Spur fährt,<br />
wodurch es unnötig eng<br />
wird. Wenn jetzt weiter<br />
vorn jemand scharf<br />
bremst, wäre es geschehen.<br />
In der Stadt ist der<br />
Autopilot ebenfalls nicht<br />
zu gebrauchen: Bei unregelmäßigen<br />
Fahrbahnstreifen<br />
oder chaotischen<br />
Kreuzungen steigt das<br />
System aus.<br />
Doch die Fahrhilfe soll mit<br />
jedem Kilometer hinzulernen:<br />
Die gesammelten<br />
Sensordaten werden per<br />
Mobilfunk auf einen Tesla-Server<br />
übertragen.<br />
Dort werden sie analysiert,<br />
um das Verkehrsgeschehen<br />
besser zu verstehen.<br />
So soll sich mit<br />
jedem Software-Update<br />
das Verhalten des Fahrzeugs<br />
verbessern. Auch<br />
hier ist Tesla den meisten<br />
etablierten Herstellern<br />
voraus. Gut möglich also,<br />
dass unsere nächste Testfahrt<br />
im Tesla kein Bauchmuskeltraining<br />
mehr beinhaltet.<br />
Dirk Gulde<br />
IST DAS ÜBERHAUPT ERLAUBT? Einen gesetzlichen<br />
Rahmen für autonomes Fahren gibt es hierzulande<br />
noch nicht. Trotzdem schaltet Tesla mehr automatische<br />
Funktionen frei als andere Hersteller. Doch die<br />
E-Auto-Pioniere bedienen sich eines Tricks: Beim Akti-<br />
vieren der Autopilotfunktion muss der Fahrer umfangreichen<br />
Nutzungsbedingungen zustimmen.<br />
Die besagen unter anderem, dass der<br />
Fahrer in jeder Situation die volle Verantwortung<br />
trägt und möglichst immer die Hände<br />
am Lenkrad zu lassen hat. Lässt er dieses zu<br />
lange los, ermahnt ihn ein Piepton. Das<br />
mag lästig erscheinen, anders geht es<br />
derzeit jedoch noch nicht.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
DIE TECHNIK: Radarsensor 1 und Kamera 2 überwachen<br />
den Frontbereich. Blaues Lenkrad, blaue<br />
Striche: Der Autopilot ist aktiv 3 . Das Display<br />
zeigt, was die Sensoren sehen 4 . Der Autopilot<br />
wird am Touchscreen eingeschaltet 5<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 41
WISSEN TANKEN<br />
Auto-Statistik<br />
Zahlen und Fakten<br />
Spannende Infos RUND UMS AUTO, die Sie so noch nicht gelesen haben.<br />
Thüringer lieben Skoda, Saarländer Ford<br />
▶ Beim Pkw-Bestand liegen je nach Bundesland verschiedene Marken vorn. So ist zum Beispiel<br />
VW in Niedersachsen stärker vertreten (29,4 Prozent) als im Bundesdurchschnitt (21,5 Prozent).<br />
12,7 (10,8)<br />
10,8 (7,5)<br />
3,1 (1,9)<br />
9,8 (2,8)<br />
5,3 (3,0)<br />
29,4 (21,5) 1)<br />
2,7 (1,8)<br />
3,4 (2,6)<br />
12,7 (9,4)<br />
Bremen<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Rheinland-<br />
Pfalz<br />
Saarland<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
Hamburg<br />
Niedersachsen<br />
Hessen<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Sachsen-<br />
Anhalt<br />
Thüringen<br />
Bayern<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Berlin<br />
Brandenburg<br />
Sachsen<br />
2,2 (1,0)<br />
2,8 (2,0)<br />
7,1 (3,7)<br />
3,1 (1,9)<br />
2,7 (1,9)<br />
2,2 (1,9)<br />
3,6 (1,9)<br />
6,0 (4,2)<br />
Quelle: KBA; Stand 1. Januar <strong>2015</strong>; 1) in diesem Bundesland hat die jeweilige Marke ihren höchsten Anteil beim Pkw-Bestand (in Prozent); in Klammern: Anteil bundesweit<br />
2,2 (1,1)<br />
2,1 (1,2)<br />
2,7 (1,8)<br />
2,8 (2,0)<br />
8,9 (6,8)<br />
9,9 (6,8)<br />
Vor 30<br />
Jahren<br />
hat Ford im Scorpio<br />
die elektrisch heizbare<br />
Frontscheibe<br />
vorgestellt. Heute<br />
ist sie optional für<br />
alle Ford-Modelle<br />
verfügbar.<br />
1975 startete der<br />
bis zu 220 km/h<br />
schnelle Skoda<br />
130 RS in seine<br />
erste Rennsaison.<br />
Triumphe: Sieg bei<br />
der Tourenwagen-<br />
EM 1981, Doppelsieg<br />
bei der Rallye<br />
Monte Carlo 1977.<br />
Quelle: Ford<br />
Quelle: Skoda<br />
Honda bei den Eigenzulassungen<br />
vorn<br />
Marken<br />
Anteil<br />
in % 1)<br />
Einheiten<br />
Jan. bis Okt.<br />
<strong>2015</strong><br />
1 Honda 55,8 9497<br />
2 Fiat 41,4 25184<br />
3 Opel 41,3 79082<br />
4 Kia 40,9 19044<br />
5 Citroën 40,6 17966<br />
6 Jeep 39,5 4921<br />
7 Nissan 38,5 22744<br />
8 Seat 38,3 30600<br />
9 Renault 38,2 33248<br />
10 Mazda 36,2 17924<br />
Der Anteil an Händler- und Hersteller-Neuzulassungen<br />
beträgt<br />
seit Jahresbeginn 30,7 Prozent.<br />
Quelle: kfz-Betrieb; Händler- und Werkszulassungen, nur<br />
Marken mit mindestens 0,5 Prozent Marktanteil, 1) Anteil an<br />
Gesamtzulassungen in Deutschland Januar bis Oktober<br />
ESP: europaweit bei neun von zehn Autos an Bord<br />
▶ Auch in Brasilien soll die Ausrüstungsquote bis 2021 auf rund 90 Prozent steigen<br />
100 %<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2013<br />
2014<br />
<strong>2015</strong> 2016 2017 2018 2019 2020 2021<br />
Quelle: Bosch, basierend auf der Fahrzeugproduktion von Pkw und leichten Nfz unter sechs Tonnen<br />
42 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 43<br />
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befasst, recherchiert häufig<br />
als Ers tes im Internet<br />
oder fragt im Freundes-<br />
und Bekanntenkreis nach.<br />
Doch früher oder später<br />
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zunächst die wichtigsten<br />
Fragen zusammengestellt,<br />
die im Zu sam men hang<br />
mit Erwerb und Betrieb<br />
eines Autos ty pischerweise<br />
auftauchen.<br />
Welches ist das richtige<br />
Modell für mich? Der richtige<br />
Motor? Welche Extras<br />
sind sinnvoll? Aber auch:<br />
Was kos tet mein Wunschmodell<br />
im Unterhalt? Wie<br />
viel Auto kann ich mir<br />
leisten? Welche Finanzierung<br />
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AUTO-Extras bemühen wir<br />
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wie Rabattniveau oder<br />
typische Stärken und<br />
Schwächen erweitert haben.<br />
Oder mit Geschichten,<br />
in denen wir uns dem<br />
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einer anderen, nicht<br />
ausschließlich rational<br />
geprägten Seite nähern –<br />
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Verbrauch*<br />
CO 2 (g/km)<br />
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(PS/kW)<br />
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(Nm)<br />
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Verbrauch*<br />
CO 2 (g/km)<br />
Effizienzkla se<br />
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(PS/kW)<br />
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(Nm)<br />
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Vmax (km/h)<br />
Verbrauch*<br />
CO 2 (g/km)<br />
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1.2 TSI 18 243 1197 84/62 160 14,7 157 5,6 S 131 C günstig<br />
2.0 TDI 21 944 1968 102/75 250 12,9 172 4,6 D 119 A effizient<br />
1.4 TGI 23 425 1395 110/81 200 12,9 174 6,3 G 112 A effizient<br />
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Hubraum (cm³)<br />
Leistung<br />
(PS/kW)<br />
Drehmoment<br />
(Nm)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Verbrauch*<br />
CO 2 (g/km)<br />
Effizienzkla se<br />
Eigenschaft<br />
1.0 11 990 999 75/55 95 14,3 172 5,2 S 118 D günstig<br />
1.2 TSI 13 990 1197 90/66 160 10,7 184 4,9 S 116 C effizient<br />
1.4 TDI 15 800 1422 75/55 210 13,0 173 3,4 D 88 A+ effizient<br />
Empfehlung<br />
Als 1.5 Ecoboost mit Frontantrieb und Aus -<br />
sta tung Sync Edition. Lohnenswert: das<br />
Technologiepaket (ab 1050 Euro Aufpreis).<br />
Empfehlung<br />
Der 110-PS-Diesel ist angeme sen kräftig<br />
und sparsam, bereits in der Grundau stattung<br />
Visia ist das Wichtigste enthalten.<br />
Empfehlung<br />
Ein 2.0 TDI mit 102 PS als Trendline<br />
(1576 Euro Aufpreis) plus Klimaanlage<br />
(1416 Euro) und Elektrikpaket I (500 Euro).<br />
Empfehlung<br />
Ein Fünftürer so lte es schon sein (ca. 700<br />
Euro Aufpreis), für die Stadt reicht der 1.0.<br />
Aussta tungstipp: Reference (1000 Euro).<br />
Die zweite Generation des Kuga ist<br />
bei gleich gebliebenem Radstand<br />
etwas länger und bietet mehr Platz<br />
im Fond und für Gepäck als der Vorgänger.<br />
Weitere Pluspunkte sind die<br />
angenehm direkte Lenkung, sein<br />
fein ansprechendes, komfortables<br />
Fahrwerk und die bequemen,<br />
langstreckentauglichen Sitze.<br />
Seit 2014 ist die zweite Generation<br />
des Nissan Qashqai am Start und<br />
bleibt hierzulande das populärste<br />
Mode l des japanischen Herstellers.<br />
Die Gründe: praxisgerechte Ausstattung,<br />
großer, variabler Gepäckraum<br />
mit doppeltem Ladeboden und eine<br />
Vielzahl an optiona lieferbaren<br />
Sicherheitssystemen.<br />
<strong>2015</strong> gab es für den Ibiza bereits<br />
die zweite Au frischung, die optisch<br />
dezent ausfiel – mit Ausnahme der<br />
Scheinwerfer. Neu sind das komfortablere<br />
Fahrwerk, sparsamere Motoren<br />
sowie das Angebot zusätzlicher<br />
Sicherheitssysteme (leider<br />
nicht für die Basis. Geheimtipp: der<br />
schicke Kombi ST (plus 800 Euro).<br />
VW nennt es die vierte Generation,<br />
aber der <strong>2015</strong>er-Mode lwechsel war<br />
eher ein Facelift. Den Hochdachkombi<br />
mit Lieferwagen-Genen gibt<br />
es mit kurzem oder langem Radstand,<br />
als Fünf- und Siebensitzer<br />
sowie mit sieben Motorisierungen<br />
aus dem Konzernregal (inklusive<br />
Erdgas) und eine A lradvariante.<br />
+ Gutes Platzangebot, ordentliches Koffe raumvolumen,<br />
komfortables Fahrwerk, agiles Handling,<br />
viele Assistenzsysteme erhältlich<br />
− Keine ebene Ladefläche, teils umständliche<br />
Bedienung, nur zwei Jahre Garantie<br />
+ Gute Verarbeitung, einfache Bedienung, straffes,<br />
aber komfortables Fahrwerk, sicheres Fahrverhalten,<br />
drei Jahre Garantie<br />
− Schlechte Übersichtlichkeit nach hinten, geringe<br />
Kopffreiheit im Fond, hohe Ladekante<br />
+ Gutes Raumangebot, solide Verarbeitung,<br />
prä zise Schaltung, sichere Fahreigenschaften, agiles<br />
Handling, präzise Lenkung, standfeste Bremsen<br />
− Magere Basisau sta tung, mäßige Übersichtlichkeit,<br />
nur zwei Jahre Garantie<br />
+ Sehr viel Platz für Insa sen und Gepäck, bequemer<br />
Zustieg, Schiebetüren, erhöhte Sitzposition,<br />
sehr breites Antriebsangebot<br />
− Eingeschränkte Variabilität, magere Grundaussta<br />
tung<br />
* Normverbrauch in l/1 0 km; D = Diesel, S = Super, G = Gas<br />
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34 SPEZIAL CLEVER KAUFEN www.autostrassenverkehr.de<br />
KOSTEN Fest- und Betriebskosten der 70 beliebtesten Mode le<br />
FIAT 500 Der kleine Italiener sieht knuffig aus,<br />
zählt bei den Kosten aber zu den Großen<br />
CITROËN C1 Dank niedrigem<br />
Neupreis punktet<br />
der C1 beim Wertverlust<br />
HYUNDAI i10 Bei 30 000<br />
Kilometern im Jahr fährt<br />
die LPG-Version günstig<br />
RENAULT TWINGO Der<br />
Franzose kostet mindestens<br />
328 Euro im Monat<br />
SKODA CITIGO Mit Gasantrieb<br />
mischt auch der<br />
Skoda ganz vorne mit<br />
SMART FORTWO Ob Viel-<br />
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(kW)<br />
Drehmoment (Nm)<br />
Vmax (km/h)<br />
0–100 km/h (s)<br />
Normverbrauch<br />
l/100 km<br />
HP<br />
VK<br />
TK<br />
Festkosten (Euro)<br />
Betriebskosten<br />
(Euro)<br />
Wertverlust p. a.<br />
Gesamtkosten in Euro/<br />
Monat mit/ohne<br />
Wertverlust bei<br />
Jahresfahrleistung von<br />
15 000 km 30 000 km<br />
Citroën C1 Puretech 82 11 100 1199 82(60) 118 170 11,0 4,3 S 15 15 14 1216 8,67 1500 333/210 457/318<br />
Citroën C1 VTi 68 8890 998 69(51) 95 160 14,3 4,1 S 15 15 14 1204 8,14 1200 301/202 415/304<br />
Fiat 500 0.9 Twinair 15 150 875 85(63) 145 173 11,0 4,0 S 14 16 18 1240 8,23 2000 370/206 494/309<br />
Fiat 500 1.2 8V 12 250 1242 69(51) 102 160 12,9 5,1 S 14 16 18 1292 9,93 1600 365/232 506/356<br />
Fiat 500 1.3 Multijet 16V 16 850 1248 95(70) 200 180 10,7 3,7 D 14 17 17 1420 7,37 2200 393/210 509/303<br />
Hyunda i10 1.0 11 200 998 67(49) 95 155 14,9 4,6 S 14 14 15 1145 9,05 1500 334/209 463/322<br />
Hyunda i10 1.2 12 370 1248 87(64) 121 175 12,3 4,9 S 14 14 15 1167 9,72 1700 357/219 496/340<br />
Hyunda i10 LPG 11 440 998 67(49) 90 153 15,2 6,5 LPG 14 14 15 1141 6,11 1500 300/172 392/248<br />
Opel Adam 1.0 DI Turbo 16 350 999 90(66) 170 180 11,9 4,2 S 14 16 17 1250 8,64 2100 389/212 520/320<br />
Opel Adam 1.2 11 950 1229 70(51) 115 165 14,9 5,3 S 14 16 17 1306 9,98 1500 363/234 504/358<br />
Opel Adam 1.4 14 700 1398 87(64) 130 176 12,5 5,3 S 14 17 17 1380 10,34 1900 403/244 554/374<br />
Renault Twingo SCe70 9590 999 71(52) 91 151 14,5 4,5 S 15 16 18 1295 9,06 1300 328/221 456/335<br />
Renault Twingo TCe90 11 990 898 90(66) 135 165 10,8 4,3 S 14 16 18 1248 8,75 1600 347/213 474/323<br />
Seat M i 1.0 9210 999 60(44) 95 160 14,4 4,5 S 13 18 15 1368 8,65 1200 319/222 440/330<br />
Seat M i 1.0 9810 999 75(55) 95 171 13,2 4,7 S 13 18 15 1374 9,08 1200 332/228 459/342<br />
Seat M i 1.0 Ecofuel 12 160 999 68(50) 90 164 15,8 2,9 CNG 13 18 15 1348 5,44 1500 309/180 393/248<br />
Skoda Citigo 1.0 8890 999 60(44) 95 160 14,4 4,5 S 14 16 16 1<strong>26</strong>2 8,87 1100 309/216 432/327<br />
Skoda Citigo 1.0 10 230 999 75(55) 95 171 13,2 4,7 S 14 16 16 1<strong>26</strong>8 9,30 1300 329/222 458/338<br />
Skoda Citigo 1.0 CNG 12 640 999 68(50) 90 164 16,3 2,9 CNG 14 16 16 1242 5,59 1600 305/173 392/243<br />
Smart Fortwo Coupé 0.9 11 880 898 90(66) 135 155 10,4 4,2 S 14 13 12 1087 8,79 1500 330/201 455/310<br />
Smart Fortwo Coupé 1.0 10 985 999 71(52) 91 151 14,4 4,1 S 13 12 12 960 8,59 1400 306/187 429/295<br />
Toyota Aygo 1.0i 9950 998 69(51) 95 160 14,2 3,8 S 15 15 14 1204 8,12 1300 311/202 427/303<br />
VW Up 1.0 9975 999 60(44) 95 160 14,4 4,5 S 14 16 18 1<strong>26</strong>2 8,90 1200 320/216 445/328<br />
VW Up 1.0 11 375 999 75(55) 95 171 13,2 4,6 S 14 16 18 1<strong>26</strong>4 9,17 1400 338/220 469/335<br />
VW Up Ecofuel 12 950 999 68(50) 90 164 16,3 2,9 CNG 14 16 18 1242 5,62 1600 309/174 396/244<br />
Festkosten beinhalten Steuer, Haftpflicht (50 % Raba t) und Vo lkasko (50 % Raba t); Betriebskosten beinhalten Kraftsto fkosten, Verschleißteile und Wartungskosten.<br />
FIAT 500 Der kleine Italiener sieht knuffig aus,<br />
Wer glaubt, mit dem Fahrzeugpreis sei der größte Kostenblock beim Autokauf<br />
geleistet, irrt. Kosten für Sprit, Versicherung und Inspektionen machen so<br />
manches Schnäppchen zur KOSTENFALLE. 70 Mode le im Überblick.<br />
Die günstigsten<br />
Neuwagen<br />
RENAULT TWINGO<br />
Franzose kostet mindestens<br />
328 Euro im Monat<br />
OPEL ADAM Egal ob 15 000 oder 30 000 Kilometer<br />
im Jahr, der Adam ist der Teuerste im Segment<br />
TOYOTA AYGO Trotz bi ligeren<br />
Unterhalts liegt<br />
der Aygo hinter dem C1<br />
VW UP Der 60-PS-Up ist<br />
beim Kauf zwar günstig,<br />
für Vielfahrer aber teuer<br />
Text: Luca Leicht<br />
Ihre Kaufentscheidung<br />
Sondermodelle<br />
EU-Importe<br />
Leasing-Rückläufer<br />
SCHNÄPPCHEN-ALARM!<br />
74 SPEZIAL CLEVER KAUFEN www.autostrassenverkehr.de<br />
SERVICE Winterreifentest der Dimension 225/50 R 17 V<br />
Grip? Aber sicher!<br />
Moderne Winterreifen müssen mit a len winterlichen Fahrbahnbedingungen zurechtkommen.<br />
Welcher kann’s am besten? ZEHN REIFEN ste lten sich dem aktue len AUTO-Winterreifentest.<br />
D ie neue Standard-<br />
Reifendimension der<br />
Mi telklasse heißt 225/50<br />
R 17: Viele populäre Mode<br />
le wie etwa der neue<br />
Audi A4, die Dreier-Reihe<br />
von BMW, der VW Passat<br />
und die Mercedes C-Klasse<br />
sind ab Werk oft mit dieser<br />
Dimension ausgesta tet.<br />
Eine Größe, die sich o fensichtlich<br />
auch im Winter<br />
durchsetzt:<br />
Obwohl in einigen Fä len<br />
Schneeke ten nur mit schmaleren<br />
Reifenbreiten<br />
kombiniert werden<br />
dürfen, entscheiden sich<br />
viele Fahrer im Winter aus<br />
fahrdynamischen und optischen<br />
Gründen für das<br />
breitere und voluminösere<br />
225er-Format.<br />
Gleich drei Neuerscheinun<br />
gen konnten wir für<br />
Sie in diesem Test erstmalig<br />
auf Herz und Nieren<br />
testen: den brandneuen<br />
Dunlop Winter Sport 5,<br />
den Goodyear UltraGrip<br />
Performance Gen. 1 sowie<br />
den neuen Nokian D4, der<br />
als erster und derzeit einziger<br />
Winte reifen das begehrte<br />
A-Label im Nassbremsen<br />
e reichen wi l.<br />
Können die Neuen den<br />
bisherigen Seriensieger<br />
Conti WinterContact TS<br />
850 schlagen?<br />
Just in time in<br />
Schnee und Eis<br />
Finnisch-Lappland, Ende<br />
Februar <strong>2015</strong>: Fünf Tage<br />
war der 40-Tonnen-Truck<br />
mit den Testreifen von<br />
Stuttgart nach Ivalo unterwegs.<br />
Winterliche Fahrbahnverhältnisse<br />
und der<br />
Übereifer eines schwedischen<br />
Truckerko legen,<br />
der beim Ausfahren aus<br />
der Fähre die o fen stehende<br />
Tür unseres Actros<br />
abgefahren hat, haben für<br />
Verspätung gesorgt. Die<br />
Zeit ist knapp: Frisch von<br />
der Ladefläche werden<br />
die bereits auf 200 Kilometern<br />
Landstraßenfahrt<br />
angerauten Räder an die<br />
Test-C-Klassen montiert:<br />
Die Versuche zu Schneebremsen,<br />
Traktion und<br />
Seitenführung müssen<br />
noch am Ankunftstag<br />
gefahren werden. Die<br />
Pressluftschrauber glühen,<br />
gre les Neonlicht in<br />
und gleißende Halogenstrahler<br />
vor der Ha le machen<br />
die Nacht zum Tag.<br />
Eine Nacht, die nördlich<br />
des Polarkreises schon<br />
am Nachmittag beginnt<br />
und Tester und Testwa -<br />
gen für die Dauer der<br />
Versuche auf dem weitläufigen<br />
Gelände für jeweils<br />
rund 30 Minuten<br />
verschluckt.<br />
Mindestens zehn Beschleunigungen<br />
und genauso<br />
viele Vo lbrem sungen<br />
pro Reifensatz sind<br />
nötig, um auf der festpräparierten<br />
Schneefläche<br />
statistisch verwertbare<br />
Ergebnisse herauszufahren.<br />
Doch die Temperaturen<br />
bleiben stabil und<br />
Schneefa l bleibt aus – so<br />
können noch am späten<br />
Abend erste Datenreihen<br />
ausgewertet werden.<br />
Als besonders sicherheitsrelevantes<br />
Kriterium macht<br />
Bremsen auf Schnee<br />
bereits 30 % der Winterwertung<br />
aus. Wichtig ist<br />
daher, dass Temperatursprünge<br />
oder Schneefa l<br />
keinen Einfluss auf die<br />
mehrere Stunden dauernde<br />
Messung nehmen.<br />
Der nordische Wettergott<br />
meint es gut, das Resultat<br />
ist eindeutig: Nokian<br />
scha ft mit 25,4 Metern<br />
den kürzesten Bremsweg,<br />
dahinter Conti und GT Radial<br />
mit 25,6 und <strong>26</strong>,3 Metern.<br />
Cooper und Falken<br />
brauchen mit 29,4 und<br />
32,3 Metern am längsten.<br />
In der Traktionsmessung<br />
ergibt sich ein ähnliches<br />
Bild. Hier ziehen a lerdings<br />
Goodyear und Dunlop<br />
knapp an Nokian vorbei;<br />
Conti, Bridgestone<br />
und Pire li folgen, auch<br />
Yokohama und GT Radial<br />
können sich mit wenigen<br />
Prozent Abstand noch sicher<br />
in den Schnee verzahnen.<br />
Nur Cooper und<br />
Falken schwächeln in der<br />
Vortriebswertung.<br />
Gute Seitenführung<br />
fährt harmonisch<br />
Entscheidend ist auch,<br />
welche Reserven die<br />
Reifen in Kurven bieten<br />
und wie dynamisch und<br />
dennoch sicher sie sich in<br />
Grenzsituationen fahren<br />
lassen. Auf dem selektiven<br />
Rundkurs durch die<br />
finnische Tundra glänzt<br />
der Pire li mit guter Seitenführung<br />
und sehr<br />
direktem, stabilem Fahrverhalten.<br />
Bestens funktionieren<br />
Goodyear und<br />
Dunlop, auch der GT Radi<br />
al mischt in der Spit zengruppe<br />
mit. Definitiv zu<br />
wenig Grip bieten in diesen<br />
Disziplinen Cooper<br />
und Falken.<br />
Das Wetter bleibt stabil,<br />
und so sind in nur drei<br />
BESTER<br />
im Test<br />
SPARTIPPS<br />
Neben den Ergebnissen<br />
aller<br />
aktuellen Produkttests<br />
liefert<br />
das Sonderheft<br />
auch wertvolle<br />
Tipps für den<br />
Auto-Alltag –<br />
vom Zubehörkauf<br />
Moderne Winterreifen müssen mit a len winterlichen Fahrbahnbedingungen zurechtkommen.<br />
ste lten sich dem aktue len AUTO-Winterreifentest.<br />
können sich mit wenigen<br />
Prozent Abstand noch sicher<br />
in den Schnee verzahnen.<br />
Nur Cooper und<br />
Falken schwächeln in der<br />
Vortriebswertung.<br />
Gute Seitenführung<br />
SPEZIAL CLEVER KAUFEN 75<br />
Grip? Aber sicher!<br />
FAHRVERSUCHE BEI NÄSSE<br />
FAHRVERSUCHE BEI TROCKENHEIT<br />
FAHRVERSUCHE BEI SCHNEE<br />
SO WURDE GETESTET<br />
Um höchste Genauigkeit und<br />
Ergebnissicherheit zu gewährleisten,<br />
werden, soweit möglich,<br />
sämtliche Versuche in diesem Test<br />
mehrfach durchgeführt. In a len<br />
Kriterien werden die Produkte<br />
nach einem zuvor festgelegten<br />
Muster bewertet. Grundsätzlich<br />
erhält der beste Reifen eines<br />
Versuchs die maximal mögliche<br />
Punktzahl von 10 Punkten. Das Bewertungsschema<br />
folgt einer progressiven<br />
mathematischen Funktion,<br />
wodurch sichergeste lt ist,<br />
dass auch hochwertige, in ihren<br />
Eigenschaften nah beieinan derliegende<br />
Produkte ausreichend<br />
trennscharf bewertet werden können.<br />
Beim Handling auf nasser<br />
oder trockener Bahn führt nur ein<br />
ausgewogenes, sicheres Fahrverhalten<br />
zu einer Optimalbenotung.<br />
Der Ro lwiderstand der Reifen<br />
wird von zwei voneinander unabhängigen<br />
Ro lenprüfständen nach<br />
den aktue l geltenden EU-Regularien<br />
ermittelt.<br />
Bremsen<br />
Bremsweg auf bewä sertem<br />
Asphalt in Metern aus 80 km/h<br />
Pire li<br />
35,0<br />
Bridgestone<br />
39,8<br />
1. Pire li 35,0<br />
2. Goodyear 35,5<br />
3. Dunlop 36,0<br />
4. Continental 36,2<br />
5. Falken 36,2<br />
6. Nokian 36,5<br />
7. GT Radial 37,2<br />
8. Cooper 37,7<br />
9. Yokohama 38,8<br />
10. Bridgestone 39,8<br />
Bremsen<br />
Bremsweg in Metern<br />
aus 100 km/h<br />
Pirelli<br />
44,2<br />
GT Radial<br />
47,2<br />
1. Pire li 44,2<br />
2. Goodyear 45,1<br />
3. Continental 45,6<br />
4. Dunlop 45,6<br />
5. Falken 45,9<br />
6. Nokian 46,1<br />
7. Cooper 46,2<br />
8. Bridgestone 46,2<br />
9. Yokohama 46,3<br />
10. GT Radial 47,2<br />
Bremsen<br />
Bremsweg auf schneebedeckter<br />
Fahrbahn aus 50 km/h (m)<br />
Nokian<br />
25,4<br />
Falken<br />
32,3<br />
1. Nokian 25,4<br />
2. Continental 25,6<br />
3. GT Radial <strong>26</strong>,3<br />
4. Pire li <strong>26</strong>,5<br />
5. Dunlop <strong>26</strong>,8<br />
6. Bridgestone <strong>26</strong>,9<br />
7. Yokohama 27,1<br />
8. Goodyear 27,2<br />
9. Cooper 29,4<br />
10. Falken 32,3<br />
Seitenführung<br />
Maximale Querbeschleunigung<br />
im 80-Meter-Asphaltkreis (m/s 2 )<br />
Continental<br />
7,<strong>26</strong><br />
GT Radial<br />
6,52<br />
1. Continental 7,<strong>26</strong><br />
2. Dunlop 7,19<br />
3. Goodyear 7,09<br />
4. Nokian 6,86<br />
5. Falken 6,84<br />
6. Pirelli 6,80<br />
7. Yokohama 6,69<br />
8. Bridgestone 6,59<br />
9. Cooper 6,52<br />
10. GT Radial 6,52<br />
Handling<br />
Durchschni tsgeschwindigkeit<br />
in km/h; Streckenlänge 1900 m<br />
Yokohama<br />
115,5<br />
Cooper<br />
111,4<br />
1. Yokohama 115,5<br />
2. Continental 114,8<br />
3. Dunlop 114,6<br />
4. Goodyear 114,5<br />
5. Nokian 114,3<br />
6. Pire li 114,1<br />
7. Falken 113,8<br />
8. Bridgestone 113,7<br />
9. GT Radial 113,6<br />
10. Cooper 111,4<br />
Seitenführung<br />
Gemittelte Querbeschleunigung<br />
bei Kreisfahrt in m/s²<br />
Goodyear<br />
4,13<br />
Falken<br />
3,49<br />
1. Goodyear 4,13<br />
2. Pire li 4,06<br />
3. Dunlop 4,03<br />
4. Continental 3,94<br />
5. Nokian 3,87<br />
6. GT Radial 3,77<br />
7. Yokohama 3,76<br />
8. Bridgestone 3,73<br />
9. Cooper 3,50<br />
10. Falken 3,49<br />
Handling<br />
Durchschni tsgeschwindigkeit<br />
in km/h, Streckenlänge 1823 m<br />
Dunlop<br />
73,7<br />
Bridgestone<br />
69,3<br />
1. Dunlop 73,7<br />
2. Goodyear 73,7<br />
3. Continental 73,6<br />
4. Pire li 72,8<br />
5. Falken 72,0<br />
6. Yokohama 71,9<br />
7. Cooper 71,8<br />
8. GT Radial 71,2<br />
9. Nokian 70,3<br />
10. Bridgestone 69,3<br />
Rollwiderstand<br />
Ro lwiderstandsbeiwert<br />
CR in kg/t<br />
Goodyear<br />
8,2<br />
Falken<br />
10,3<br />
1. Goodyear 8,2<br />
2. Pire li 8,2<br />
3. Nokian 8,4<br />
4. Continental 8,5<br />
5. Dunlop 8,5<br />
6. Yokohama 9,0<br />
7. Bridgestone 9,1<br />
8. GT Radial 9,1<br />
9. Cooper 10,0<br />
10. Falken 10,3<br />
Traktion<br />
Beschleunigung 0–50 km/h<br />
gegen träge Ma se in m/s²<br />
Dunlop<br />
1,57<br />
Falken<br />
1,33<br />
1. Dunlop 1,57<br />
2. Goodyear 1,56<br />
3. Nokian 1,54<br />
4. Continental 1,52<br />
5. Bridgestone 1,50<br />
6. Pi re li 1,48<br />
7. Yokohama 1,48<br />
8. GT Radial 1,46<br />
9. Cooper 1,35<br />
10. Falken 1,33<br />
Aquaplaning längs<br />
Aufschwimmgeschwindigkeit<br />
in km/h, Me sung bei 15 %<br />
Schlupf, Wa sertiefe 9 mm<br />
Continental<br />
75,2<br />
Yokohama<br />
69,4<br />
1. Continental 75,2<br />
2. Bridgestone 74,7<br />
3. Goodyear 74,7<br />
4. Dunlop 74,5<br />
5. Cooper 74,3<br />
6. Falken 74,0<br />
7. Nokian 72,3<br />
8. Pire li 70,8<br />
9. GT Radial 69,4<br />
10. Yokohama 69,4<br />
Abro lgeräusch<br />
Außengeräusch in dB(A)<br />
bei 80 km/h<br />
GT Radial<br />
70,8<br />
Yokohama<br />
73,6<br />
1. GT Radial 70,8<br />
2. Bridgestone 71,7<br />
3. Continental 71,8<br />
4. Falken 71,9<br />
5. Goodyear 71,9<br />
6. Cooper 72,2<br />
7. Nokian 72,6<br />
8. Dunlop 72,7<br />
9. Pire li 73,5<br />
10. Yokohama 73,6<br />
Schneehandling<br />
Durchschni tsgeschwindigkeit<br />
in km/h, Streckenlänge 2247 m<br />
Pirelli<br />
54,1<br />
Falken<br />
50,3<br />
1. Pire li 54,1<br />
2. GT Radial 53,3<br />
3. Continental 53,0<br />
4. Goodyear 52,6<br />
5. Dunlop 52,5<br />
6. Yokohama 52,3<br />
7. Nokian 52,0<br />
8. Bridgestone 51,9<br />
9. Cooper 50,4<br />
10. Falken 50,3<br />
Aquaplaning quer<br />
Maximale Seitenführung vor<br />
Aufschwimmen im 200-Meter-<br />
Kreis in m/s 2 , Wa sertiefe 6 mm<br />
Dunlop<br />
3,78<br />
Pire li<br />
2,47<br />
1. Dunlop 3,78<br />
2. Continental 3,63<br />
3. Goodyear 3,52<br />
4. Nokian 3,35<br />
5. Bridgestone 3,25<br />
6. Cooper 3,06<br />
7. Yokohama 2,72<br />
8. Falken 2,63<br />
9. GT Radial 2,59<br />
10. Pire li 2,47<br />
(langen) Tagen die Messergebnisse<br />
im Kasten,<br />
weit über 100 Testräder<br />
wieder auf den Lkw verladen.<br />
Es geht südwärts.<br />
Doch die verschneiten<br />
Steigungsstrecken zur befestigten<br />
Bundesstraße<br />
sind für den Lkw trotz<br />
Winte reifen und Schneeketten<br />
ein unüberwindbares<br />
Hindernis. Ein vorgespannter<br />
Pistenbu ly,<br />
sonst zur Präparierung<br />
der Schneefahrbahnen<br />
eingesetzt, löst das Problem<br />
unkonventione l.<br />
Das ist auch nötig, denn<br />
nur wenige Tage später<br />
wo len Reifen, Testwagen<br />
und Tester für die Nass-<br />
und Trockentests im verregneten<br />
Norden Deutschlands<br />
wieder aufeinandertre<br />
fen.<br />
Auch bei Nässe kommt<br />
es auf kurze Bremswege<br />
an: Wer hier nur eine<br />
Wagenlänge schlechter<br />
bremst als der Führende,<br />
e reicht nur noch die<br />
halbe Punktzahl und hat<br />
so kaum eine Chance auf<br />
vordere Plätze. Mit rund<br />
35 Metern bremsen Pire li<br />
und Goodyear am besten,<br />
bei 36 Me tern folgt ein<br />
starkes Mittelfeld aus<br />
Dunlop, Conti, Falken<br />
BESTER<br />
im Test<br />
BESTER<br />
im Test<br />
BESTER<br />
im Test<br />
BESTER<br />
im Test<br />
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im Test<br />
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Alles über Gebrauchtwagen auf 20 Seiten<br />
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74<br />
durchsetzt:<br />
Obwohl in einigen Fä len<br />
Schneeke ten nur mit schmaleren<br />
Reifenbreiten<br />
kombiniert werden<br />
dürfen, entscheiden sich<br />
viele Fahrer im Winter aus<br />
fahrdynamischen und optischen<br />
Gründen für das<br />
breitere und voluminösere<br />
225er-Format.<br />
Dunlop Winter Sport 5,<br />
den Goodyear UltraGrip<br />
Performance Gen. 1 sowie<br />
Schnee und Eis<br />
Finnisch-Lappland, Ende<br />
Februar <strong>2015</strong>: Fünf Tage<br />
war der 40-Tonnen-Truck<br />
mit den Testreifen von<br />
Stuttgart nach Ivalo unterwegs.<br />
Winterliche Fahrbahnverhältnisse<br />
und der<br />
Übereifer eines schwedistrahler<br />
vor der Ha le machen<br />
die Nacht zum Tag.<br />
Eine Nacht, die nördlich<br />
des Polarkreises schon<br />
am Nachmittag beginnt<br />
und Tester und Testwa -<br />
gen für die Dauer der<br />
Versuche auf dem weitläufigen<br />
Gelände für jedaher,<br />
dass Temperatursprünge<br />
oder Schneefa l<br />
keinen Einfluss auf die<br />
mehrere Stunden dauernde<br />
Messung nehmen.<br />
Der nordische Wettergott<br />
meint es gut, das Resultat<br />
Gute Seitenführung<br />
fährt harmonisch<br />
Entscheidend ist auch,<br />
welche Reserven die<br />
Reifen in Kurven bieten<br />
Gute Seitenführung<br />
fährt harmonisch<br />
Entscheidend ist auch,<br />
welche Reserven die<br />
Bremsweg auf bewä sertem<br />
Asphalt in Metern aus 80 km/h<br />
Pire li<br />
35,0<br />
Bridgestone<br />
39,8<br />
Seitenführung<br />
Maximale Querbeschleunigung<br />
im 80-Meter-Asphaltkreis (m/s<br />
Continental<br />
BESTER<br />
im Test<br />
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94 www.autostrassenverkehr.de<br />
SPEZIAL CLEVER KAUFEN<br />
SERVICE Wartungskosten<br />
Mit dem Kaufpreis ist es längst<br />
nicht getan: Ein Auto kostet immer,<br />
egal ob es steht oder fährt.<br />
Man kann aber bei der Wartung<br />
sparen, ohne auf Qualität zu<br />
verzichten. Wir vergleichen<br />
ANGEBOTE von Markenhandel<br />
und freien Werkstätten.<br />
E in Auto ist – wirtschaftlich<br />
betrachtet<br />
– ein Phänomen: Es verliert<br />
bereits am Verkaufstag<br />
an Wert und verursacht<br />
seinem Besitzer im<br />
Lauf der Zeit stetig steigende<br />
Kosten. Wir legen<br />
daher großen Wert darauf,<br />
dass Sie in unseren Tabellen<br />
und Übersichten (z. B.<br />
ab Seite 34) schne l erkennen,<br />
welches Auto auch<br />
auf längere Sicht niedrige<br />
Unterhaltskosten bietet.<br />
Eine wichtige Ro le spielt<br />
dabei die Wartung. Obwohl<br />
sie bei einem Neuwagen<br />
üblicherweise<br />
überschaubar ist, macht<br />
unsere Beispielrechnung<br />
(siehe rechts) deutlich,<br />
dass die Wartungskosten<br />
über fünf Jahre ohne Weiteres<br />
rund zehn Prozent<br />
des Kaufpreises entsprechen<br />
können. Angesichts<br />
dieser Beträge besteht<br />
hier durchaus ein gewisses<br />
Sparpotenzial.<br />
In unserem Beispiel gibt<br />
der Herste ler zwei Jahre<br />
Garantie auf das Fahrzeug.<br />
Während dieser Zeit<br />
sind große Reparaturen<br />
unwahrscheinlich, der<br />
Wartungsaufwand überschaubar.<br />
Ein Neuwagenkäufer<br />
wird daher meist<br />
seiner Markenwerkstatt<br />
treu bleiben und frühestens<br />
ab dem dritten Jahr<br />
an einen Wechsel zu einer<br />
günstigeren freien Werkstatt<br />
denken.<br />
Bei Gebrauchtwagen<br />
sieht es dagegen anders<br />
aus. Ist die Garantie bei<br />
einem fünfjährigen Auto<br />
abgelaufen, werden<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
Sparen bei der<br />
Wartung<br />
So viel kostet Sie Ihr Auto<br />
IN DER MUSTERRECHNUNG ste len die Werkstattkosten den zweitgrößten<br />
Betrag bei den direkten Kosten dar. Der absolut gesehen<br />
höchste Posten wird in der<br />
Kalkulation meist vernachlässigt:<br />
der<br />
Wertverlust.<br />
INFO<br />
Berechnung<br />
anhand folgender<br />
Parameter:<br />
Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr,<br />
Haltedauer fünf<br />
Jahre, Halter 35<br />
Jahre alt, männlich,<br />
verheiratet,<br />
zwei Kinder. Versicherung:<br />
Haftpflicht<br />
und Vollkasko<br />
(ohne SB)<br />
mit SF-Klasse 15<br />
Direkte Kosten in fünf Jahren<br />
Skoda Octavia Combi 1.6 TDI Greenline (mit Extras) 31 000 Euro<br />
Steuer 760 Euro<br />
Versicherung 2300 Euro<br />
Betriebskosten (Kraftsto f, Öl) 4500 Euro<br />
Werksta tkosten (Inspektion, Reparatur, Reifen) 3060 Euro<br />
Indirekte Kosten in fünf Jahren<br />
Wertverlust über fünf Jahre (ADAC-Schätzung) 19 <strong>26</strong>0 Euro<br />
Restwert 11 740 Euro<br />
höchste Posten wird in der<br />
Kalkulation meist vernachlässigt:<br />
der<br />
Direkte Kosten in fünf Jahren<br />
Berechnung ohne Zinsen und mögliche Finanzierungs-Sonderzahlungen. Que le: ADAC/Check24, Datenstand: 28. September <strong>2015</strong><br />
über die besten<br />
Pflegemittel bis hin<br />
zu Spartipps für die<br />
Regelwartung<br />
Tipps für den<br />
Auto-Alltag –<br />
vom Zubehörkauf<br />
SPEZIAL CLEVER KAUFEN 75<br />
nach einem zuvor festgelegten<br />
Muster bewertet. Grundsätzlich<br />
erhält der beste Reifen eines<br />
Versuchs die maximal mögliche<br />
Punktzahl von 10 Punkten. Das Bewertungsschema<br />
folgt einer progressiven<br />
mathematischen Funktion,<br />
wodurch sichergeste lt ist,<br />
dass auch hochwertige, in ihren<br />
Eigenschaften nah beieinan derliegende<br />
Produkte ausreichend<br />
trennscharf bewertet werden können.<br />
Beim Handling auf nasser<br />
oder trockener Bahn führt nur ein<br />
ausgewogenes, sicheres Fahrverhalten<br />
zu einer Optimalbenotung.<br />
Der Ro lwiderstand der Reifen<br />
wird von zwei voneinander unabhängigen<br />
Ro lenprüfständen nach<br />
den aktue l geltenden EU-Regularien<br />
ermi telt.<br />
Continental GT Radial<br />
6,52<br />
Continental 7,<strong>26</strong><br />
Dunlop 7,19<br />
Goodyear 7,09<br />
Nokian 6,86<br />
Falken 6,84<br />
6,80<br />
Yokohama 6,69<br />
Bridgestone 6,59<br />
6,52<br />
GT Radial 6,52<br />
Dunlop<br />
73,7<br />
Bridgestone<br />
69,3<br />
1. Dunlop 73,7<br />
2. Goodyear 73,7<br />
3. Continental 73,6<br />
4. Pire li 72,8<br />
5. Falken 72,0<br />
6. Yokohama 71,9<br />
7. Cooper 71,8<br />
8. GT Radial 71,2<br />
9. Nokian 70,3<br />
10. Bridgestone 69,3<br />
Continental<br />
75,2<br />
Yokohama<br />
69,4<br />
1. Continental 75,2<br />
2. Bridgestone 74,7<br />
3. Goodyear 74,7<br />
4. Dunlop 74,5<br />
5. Cooper 74,3<br />
6. Falken 74,0<br />
7. Nokian 72,3<br />
8. Pire li 70,8<br />
9. GT Radial 69,4<br />
10. Yokohama 69,4<br />
, Wa sertiefe 6 mm<br />
Dunlop<br />
3,78<br />
Pire li<br />
2,47<br />
1. Dunlop 3,78<br />
2. Continental 3,63<br />
3. Goodyear 3,52<br />
4. Nokian 3,35<br />
5. Bridgestone 3,25<br />
6. Cooper 3,06<br />
7. Yokohama 2,72<br />
8. Falken 2,63<br />
9. GT Radial 2,59<br />
10. Pire li 2,47<br />
im Test<br />
BESTER<br />
im Test<br />
SO WURDE GETESTET<br />
Um höchste Genauigkeit und<br />
Ergebnissicherheit zu gewährleisten,<br />
werden, soweit möglich,<br />
sämtliche Versuche in diesem Test<br />
mehrfach durchgeführt. In allen<br />
Kriterien werden die Produkte<br />
nach einem zuvor festgelegten<br />
Muster bewertet. Grundsätzlich<br />
erhält der beste Reifen eines<br />
Versuchs die maximal mögliche<br />
Punktzahl von 10 Punkten. Das Bewertungsschema<br />
folgt einer progressiven<br />
mathematischen Funkti-<br />
39,8<br />
1. Pirelli 35,0<br />
2. Goodyear 35,5<br />
3. Dunlop 36,0<br />
4. Continental 36,2<br />
5. Falken 36,2<br />
6. Nokian 36,5<br />
7. GT Radial 37,2<br />
8. Cooper 37,7<br />
9. Yokohama 38,8<br />
10. Bridgestone 39,8<br />
Continental<br />
7,<strong>26</strong><br />
1. Continental<br />
2. Dunlop<br />
3. Goodyear<br />
4. Nokian<br />
5. Falken<br />
6. Pire li<br />
7. Yokohama<br />
8. Bridgestone<br />
9. Cooper<br />
10. GT Radial<br />
www.autostrassenverkehr.de<br />
Mit dem Kaufpreis ist es längst<br />
nicht getan: Ein Auto kostet immer,<br />
egal ob es steht oder fährt.<br />
Man kann aber bei der Wartung<br />
sparen, ohne auf Qualität zu<br />
verzichten. Wir vergleichen<br />
ANGEBOTE von Markenhandel<br />
und freien Werkstätten.<br />
So viel kostet Sie Ihr Auto<br />
ste len die Werkstattkosten den zweitgrößten<br />
Betrag bei den direkten Kosten dar. Der absolut gesehen<br />
Berechnung<br />
anhand folgender<br />
Parameter:<br />
Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr,<br />
Haltedauer fünf<br />
Jahre, Halter 35<br />
Jahre alt, männlich,<br />
verheiratet,<br />
zwei Kinder. Versicherung:<br />
Haftpflicht<br />
und Vo l-<br />
kasko (ohne SB)<br />
mit SF-Klasse 15<br />
Skoda Octavia Combi 1.6 TDI Greenline (mit Extras) 31 000 Euro<br />
760 Euro<br />
2300 Euro<br />
4500 Euro<br />
Werksta tkosten (Inspektion, Reparatur, Reifen) 3060 Euro<br />
Wertverlust über fünf Jahre (ADAC-Schätzung) 19 <strong>26</strong>0 Euro<br />
11 740 Euro<br />
Berechnung ohne Zinsen und mögliche Finanzierungs-Sonderzahlungen. Que le: ADAC/Check24, Datenstand: 28. September <strong>2015</strong><br />
102 SPEZIAL CLEVER KAUFEN www.autostrassenverkehr.de<br />
Eine Empfehlung wert<br />
Die Redaktion hat in der Vergangenheit eine Menge ZUBEHÖR UND PFLEGEMITTEL getestet. Viele<br />
der empfehlenswerten Produkte sind immer noch erhältlich. Wir sagen Ihnen, welche das sind.<br />
N icht nur eine Vielzahl<br />
von Autos durchliefen<br />
in den letzten Jahren<br />
Tests bei <strong>AUTOStraßenverkehr</strong>.<br />
Auch Zubehör und<br />
Pflegemi tel haben wir<br />
akribisch betrachtet, ausprobiert<br />
und getestet.<br />
Fah radträger, Dachboxen,<br />
jede Menge Pflegeprodukte<br />
für das Fahrzeug,<br />
Scheinwerferlampen, Eiskratzer,<br />
Handstaubsauger<br />
oder Kindersitze – a les,<br />
was von Interesse ist, war<br />
dabei.<br />
Bei diesen Tests handelte<br />
es sich nicht nur um einfache<br />
Kontro len oder<br />
schne le Praxis-Checks, sie<br />
wurden sehr aufwendig<br />
durchgeführt. Zum Beispiel<br />
haben wir bei den<br />
Pflegeprodukten nicht allein<br />
die Anwendung ausprobiert.<br />
Die Redaktion<br />
ließ zusätzlich in Fachlaboren<br />
die Verträglichkeit<br />
der Präparate mit Autolacken<br />
und anderen Fahrzeugmaterialien<br />
überprüfen.<br />
Kindersitze, Fah radträger<br />
und auch Dachboxen haben<br />
wir nicht nur in der<br />
Praxis getestet, a le diese<br />
Produkte mussten sich<br />
auch Crashtests auf anerkannten<br />
Versuchsanlagen<br />
gefa len lassen.<br />
Wie Sie sehen, haben wir<br />
weder Aufwand noch Mühen<br />
gescheut, um für Sie<br />
die besten Produkte aus<br />
den verschiedenen Bereichen<br />
am Markt zu finden.<br />
Ein weiterer positiver<br />
Aspekt: Da die meisten<br />
Produkttests noch nicht<br />
sehr lange zurückliegen,<br />
sind viele der empfehlenswerten<br />
Prüfkandidaten<br />
immer noch im Handel<br />
erhältlich. Wir haben<br />
unsere Ergebnistabe len<br />
daraufhin überprüft und<br />
präsentieren Ihnen auf<br />
den nächsten Seiten unsere<br />
Empfehlungen.<br />
Henning Busse<br />
Was hilft, wenn<br />
es im Auto<br />
stinkt?<br />
Wenn es im Auto richtig<br />
stinkt, hilft einfaches Lüften<br />
nicht weiter. Gerade Aschegeruch<br />
setzt sich tief in den Polstern<br />
fest – genauso wie Buttersäure,<br />
deren Gestank kaum<br />
zu ertragen ist. AUTO testete<br />
deshalb verschiedene Geruchsentferner<br />
(Ausgabe 17/2014).<br />
Von den empfehlenswerten<br />
Produkten (zwischen 3 und<br />
13 Euro) gibt es am Markt<br />
noch den Reimair Geruchskiller,<br />
den Meguiar’s Odor Eliminator,<br />
den Sonax SmokeEx Geruchski<br />
ler sowie Febreze<br />
Classic und das Freshwave Geruchsentferner<br />
Gel. Große<br />
Übe raschung im Test: Auch<br />
Ka fee ist ein guter Ki ler für<br />
unangenehme Gerüche.<br />
GERUCHSKILLER<br />
Weg mit dem Dreck<br />
Insektenrückstände können dem Lack schaden. Spezie le<br />
Entferner so len helfen. DIE BESTEN REINIGER.<br />
I nsekten sind Freud und<br />
Leid zugleich. Sie bestäuben<br />
Blüten und halten<br />
unser Ökosystem in Gang.<br />
Mitunter gehen sie uns<br />
aber auch gehörig auf die<br />
Nerven. Aus Sicht der Autofahrer<br />
besonders dann,<br />
wenn ihre kläglichen<br />
Übe reste die Frontpartie<br />
des Autos überziehen.<br />
Ignorieren so lte man die<br />
Fliegenrückstände aber<br />
nicht, sondern möglichst<br />
schne l entfernen. Ansonsten<br />
wird die Mischung aus<br />
Eiweiß und dem Chitin-<br />
Panzer der Insekten innerhalb<br />
kurzer Zeit richtig<br />
fest, Motorabwärme und<br />
Sonneneinstrahlung<br />
brennen sie mitunter sogar<br />
in die obere Klarlackschicht<br />
ein. Ähnliches gilt<br />
für Vogelkot. Auch von<br />
der Windschutzscheibe<br />
so lten die kleinen Tierchen<br />
runter, bevor ihre<br />
harten Krusten die Wischergummis<br />
der Autos<br />
beschädigen.<br />
Womit beseitigt man den<br />
Dreck am besten? Im Handel<br />
gibt es entsprechende<br />
Insektenentferner. AUTO<br />
testete zehn von ihnen<br />
(Ausgabe 20/<strong>2015</strong>).<br />
Rechts sind die empfehlenswerten<br />
Produkte zu<br />
sehen. Die Preisspanne<br />
für diese Mitte liegt zwischen<br />
5 und 9 Euro.<br />
KAUFEMPFEHLUNGEN<br />
KAUFEMPFEHLUNGEN<br />
KAUFEMPFEHLUNGEN<br />
MICHELIN<br />
Insektenentferner<br />
SONAX<br />
Insekten-<br />
Star<br />
DR. WACK<br />
CW1:100 Insektenentferner<br />
(Gel)<br />
ARAL<br />
Insektenlöser<br />
SHELL<br />
Insektenentferner<br />
WÜRTH<br />
Insektenentferner<br />
NIGRIN<br />
Insektenentferner<br />
LIQUI MOLY<br />
Insektenentferner<br />
SERVICE Die Sieger der Zubehörtests<br />
INSEKTENENTFERNER
Freude schenken<br />
leicht gemacht.<br />
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HRA 9302. Geschäftsführer: Dr. Volker Breid, Norbert Lehmann. Vertrieb: Belieferung,<br />
Betreuung und Inkasso erfolgen durch DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH,<br />
Nils Oberschelp (Vorsitz), Heino Dührkop, Dr. Michael Rathje, Düsternstraße 1,<br />
20355 Hamburg, als leistender Unternehmer. AG Hamburg, HRB 95752.
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ist ein echtes Highlight. Falls der Stick nicht im Einsatz<br />
ist, kann der Speicher mit einem auf der Unterseite des Modells<br />
angebrachten Schiebemechanismus komplett im Fahrzeugheck<br />
verschwinden. Ist der Stick in Betrieb, leuchten die Scheinwerfer.<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong> | Aboservice | 70138 Stuttgart<br />
JA, ich möchte <strong>AUTOStraßenverkehr</strong> für ein Jahr verschenken:<br />
Tel.: +49 (0) 711 32 06 88 88 | Fax: +49 (0) 711 1 82 25 50 | Mail: autos@dpv.de<br />
Ich zahle bequem per Bankeinzug:<br />
Ich verschenke das Jahresabo (25 Ausgaben) für zzt. nur 40,90 € (D)* (A: 45,90 €, CH: 72,50<br />
SFr) inkl. MwSt. und Versand. Das Geschenk meiner Wahl erhalte ich nach Zahlungseingang<br />
der Abogebühr und solange der Vorrat reicht, Ersatzlieferungen sind vorbehalten.<br />
Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres endet das Geschenkabo automatisch. *Dieses<br />
Angebot gilt nur in Deutschland, Auslandsangebote auf Anfrage.<br />
Best.-Nr.: 1403045<br />
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3. MARTINI Racing Baseball-Cap<br />
4. VW Beetle USB Stick<br />
Meine persönlichen Angaben: (bitte unbedingt ausfüllen)<br />
Name | Vorname<br />
BIC<br />
Bankinstitut<br />
IBAN<br />
SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1-3, 20355 Hamburg,<br />
Gläubiger-Identifika tionsnummer DE77ZZZ00000004985, wiederkehrende Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift<br />
einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen<br />
Lastschriften einzulösen. Die Mandats referenz wird mir separat mitgeteilt. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen,<br />
beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut<br />
vereinbarten Bedingungen.<br />
Ich zahle per Rechnung.<br />
Ich verschenke <strong>AUTOStraßenverkehr</strong> an: (nur bei Geschenkabo auszufüllen)<br />
Name | Vorname<br />
Straße | Hausnummer<br />
Straße | Hausnummer<br />
PLZ<br />
Ort<br />
PLZ<br />
Ort<br />
E-Mail<br />
E-Mail<br />
Telefon<br />
Geburtsdatum<br />
Ja, ich möchte auch von weiteren Inhalten, Vorabnachrichten, Themen und Vorteilen profitieren. Deshalb bin ich damit einverstanden,<br />
dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-<br />
Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante<br />
Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />
Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem<br />
Tag, an dem Sie die erste bestellte Ausgabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anforderungen von<br />
Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />
die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu<br />
richten an: <strong>AUTOStraßenverkehr</strong>, Aboservice, Postfach, 70138 Stuttgart, Telefon: + 49 (0) 711 32 06 88 88, Telefax: +49 (0) 711 182 25 50,<br />
E-Mail: autos@dpv.de<br />
Telefon<br />
Die Belieferung soll frühestens beginnen am (optional):<br />
Datum | Unterschrift<br />
Geburtsdatum
SERVICE<br />
Telematik-Tarife in der Kfz-Versicherung<br />
Sonderangebote<br />
für gläserne Fahrer<br />
Neue SPEZIALTARIFE der Kfz-Versicherer bieten Rabatte bei defensiver Fahrweise. Dafür<br />
müssen Autofahrer jedoch die Übermittlung ihrer Fahrdaten an den Anbieter in Kauf nehmen.<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert, VHV, Sijox, TomTom<br />
Es war nur eine Frage<br />
der Zeit: Die ersten<br />
Versicherer drängen mit<br />
sogenannten Telematik -<br />
-Tarifen auf den Markt.<br />
Das Grundprinzip: Wer risikoarm<br />
fährt, erhält einen<br />
Bonus und zahlt weniger.<br />
Wer forsch unterwegs ist,<br />
löhnt nach Normaltarif.<br />
Daten über die Fahrstile<br />
lassen sich mit verschiedenen<br />
Techniken gewinnen<br />
und werden per<br />
Mobilfunk übermittelt.<br />
Beim Tarif Telematik-<br />
Garant der VHV beispielsweise<br />
erhalten Kunden<br />
eine kleine Box, die sie<br />
vor Fahrtantritt in den<br />
Zigarettenanzünder stecken.<br />
„Darin ist ein Beschleunigungssensor<br />
verbaut, der in allen drei<br />
Dimensionen des kartesischen<br />
Koordinatensystems<br />
messen kann. Vor<br />
jedem Fahrtbeginn wird<br />
er automatisch kalibriert“,<br />
erklärt VHV-Sprecher Nils<br />
Dettmann: „Anschließend<br />
misst das Gerät kontinuierlich<br />
die Beschleunigungswerte<br />
und übermittelt<br />
sie. So können wir<br />
jedes Fahrmanöver in die<br />
Bewertung einbeziehen.“<br />
Welche Fahrweise seinen<br />
Geldbeutel entlastet, erfährt<br />
der Kunde über einen<br />
persönlichen Internetzugang<br />
oder eine App,<br />
ebenso seine bis dahin<br />
eingefahrenen Werte. Entscheidend<br />
für den Bonus<br />
sind Geschwindigkeiten,<br />
Beschleunigungen,<br />
Bremsmanöver und Kurvenverhalten.<br />
Ebenso<br />
fließen die jeweiligen<br />
Tageszeiten und die befahrenen<br />
Straßenarten<br />
in die Bewertung ein –<br />
via Satellitenortung.<br />
Fahrdaten per Sensor<br />
oder OBD-Schnittstelle<br />
Etwas anders sieht die<br />
Technik bei einem Angebot<br />
namens App Drive<br />
von Sijox, einer Tochter<br />
der Signal Iduna, aus. Hier<br />
steckt der Kunde ein bei<br />
Vertragsschluss mitgeliefertes<br />
On-Board-Diagnose<br />
(OBD)-Gerät ein, in diesem<br />
Falle ein TomTom<br />
Link 100. Infrage kommen<br />
dafür aber nur Autos,<br />
die diese Schnittstelle besitzen.<br />
Laut Sijox sind die<br />
meisten Fahrzeuge ab<br />
Baujahr 2004 damit ausgerüstet.<br />
Ausgeschlossen<br />
sind Hybride und Elektroautos.<br />
Der OBD-Anschluss<br />
sitzt je nach Fahrzeug<br />
meist unterhalb des Lenkrads<br />
links unten im Fußraum<br />
oder in der Mittelkonsole.<br />
Hier holt sich der<br />
Stecker die Daten zu Beschleunigung,<br />
Brems- und<br />
Kurvenfahrverhalten vom<br />
Auto selbst und wertet<br />
sie aus. Per App erhalten<br />
Kunde und Versicherer am<br />
Ende jeder Fahrt eine Auswertung<br />
sowie den bis<br />
dato gesammelten Bewertungsstand<br />
übermittelt.<br />
Zum Jahresende<br />
entscheidet dieser darüber,<br />
wie hoch die Rückzahlung<br />
ausfällt. 30 bis 40<br />
Prozent Ersparnis gegenüber<br />
dem Normaltarif versprechen<br />
die Anbieter.<br />
Profitieren dürften vorerst<br />
allerdings nur junge Fahranfänger<br />
und Senioren<br />
– Kunden also, die im<br />
Normaltarif hohe Prämien<br />
zahlen. Für alle anderen<br />
empfiehlt sich der Vergleich<br />
mit konventionellen<br />
Angeboten.<br />
„Es lohnt sich in den meisten<br />
Fällen gar nicht, sich<br />
von der Versicherung<br />
überwachen zu lassen“,<br />
sagt Saidi Sulilatu, Versicherungsexperte<br />
beim<br />
gemeinnützigen Verbraucherportal<br />
Finanztip.de:<br />
„Wer wirklich bei der Autoversicherung<br />
sparen<br />
möchte, sollte seinen aktuellen<br />
Tarif überprüfen<br />
46 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
VERTRAUEN IST<br />
GUT, Kontrolle ist<br />
besser: Am PC oder<br />
Handy lassen sich<br />
die eigenen Werte<br />
nachvollziehen<br />
BEIM TELEMATIK-<br />
TARIF DER VHV sammelt<br />
und sendet eine<br />
kleine Box im Zigarettenanzünder<br />
die<br />
Fahrdaten über Sensoren<br />
und GPS<br />
INFO<br />
Explizite Einwilligung<br />
erforderlich<br />
DATENSCHÜTZER weisen darauf hin, dass<br />
Kunden der Datenverarbeitung durch die Versicherung<br />
ausdrücklich zustimmen müssen.<br />
Das Bundesdatenschutzgesetz<br />
(BDSG)<br />
schreibt vor, dass die Verarbeitung<br />
personenbezogener<br />
Daten nur dann<br />
erlaubt ist, wenn sie gesetzlich<br />
gerechtfertigt ist<br />
(§ 28) oder der Betroffene<br />
in die Verarbeitung eingewilligt<br />
hat (§ 4). Zulässig<br />
ist demnach eine Verarbeitung,<br />
„wenn es für<br />
die Begründung, Durchführung<br />
oder Beendigung<br />
eines rechtsgeschäftlichen<br />
oder rechtsgeschäftsähnlichen<br />
Schuldverhältnisses<br />
mit dem<br />
Betroffenen erforderlich<br />
ist“. Das ist im Falle einer<br />
Versicherung sicher unstrittig.<br />
Schwieriger wird<br />
aus juristischer Sicht die<br />
Sache mit der Einwilligung.<br />
Heute kann jeder<br />
Kunde sie verweigern,<br />
indem er einfach einen<br />
normalen Tarif wählt.<br />
Sollten aber die Telematik-Modelle<br />
künftig das<br />
bisherige Tarifsystem<br />
gänzlich ablösen, hätte<br />
der Kunde keine Wahlmöglichkeit<br />
mehr, warnen<br />
Verbraucherschützer<br />
und Juristen. Eine Freiwilligkeit<br />
sei dann nicht<br />
mehr gegeben.<br />
FAHRDATEN lassen<br />
sich beim Sijox-<br />
Tarif über eine App<br />
auslesen. Der aktuelle<br />
Bewertungsstand<br />
ebenfalls<br />
DER TARIF VON<br />
SIJOX wird anhand<br />
von Daten<br />
berechnet, die<br />
ein On-Board-<br />
Diagnosegerät<br />
von TomTom<br />
liefert<br />
und bei nächster Gelegenheit<br />
zu einem günstigeren<br />
konventionellen<br />
Angebot wechseln.“<br />
Tatsächlich fallen bei den<br />
Telematik-Tarifen Nebenkosten<br />
an, die es einzukalkulieren<br />
gilt. Beim VHV<br />
Telematik-Garant etwa<br />
zahlt der Kunde pro Monat<br />
6,99 Euro Mietkosten<br />
für die Datenbox, das sind<br />
knapp 84 Euro im Jahr.<br />
Der Sijox-Tarif dagegen<br />
beinhaltet zwar den<br />
Diagnosestecker, ist aber<br />
automatisch mit einer<br />
Mitgliedschaft beim Autound<br />
Reiseclub Deutschland<br />
(ARCD) verbunden.<br />
Im ersten Jahr ist diese<br />
Mitgliedschaft kostenlos<br />
und sichert die Option auf<br />
den vollen Rabatt. Will der<br />
Kunde diese Option erhalten,<br />
muss er ab dem zweiten<br />
Jahr auf eigene Kosten<br />
Mitglied im Club bleiben.<br />
Etwa 80 Euro kostet<br />
derzeit ein Jahresbeitrag,<br />
für Schüler, Studenten<br />
und Bundesfreiwilligendienstler<br />
knapp 30 Euro.<br />
Alle Fahrer müssen<br />
informiert werden<br />
Zum Datenaustausch: Vermutlich<br />
sind heute allein<br />
in sozialen Netzwerken<br />
mehr persönliche Daten<br />
für jedermann abgreifbar,<br />
als sie eine Telematik -<br />
Versicherung jemals sammeln<br />
könnte. Dennoch<br />
beschäftigt das Thema die<br />
Juristen – weniger aus<br />
ethischen als aus gesetzlichen<br />
Gründen: „Da die<br />
Kfz-Versicherung fahrzeug-<br />
und nicht fahrergebunden<br />
ist, kann dies zu<br />
Problemen führen, wenn<br />
der Versicherungsnehmer<br />
nicht selbst am Steuer<br />
sitzt, sondern eine andere<br />
Person“, warnt Rechtsanwalt<br />
Sebastian Herting<br />
von der Hamburger Datenschutzkanzlei<br />
Herting-Oberbeck.<br />
„In der<br />
Regel wird die Datenverarbeitung<br />
durch das Bundesdatenschutzgesetz<br />
erlaubt sein“, schätzt Herting<br />
ein. „Aber selbst<br />
wenn der Versicherungstarif<br />
die Nutzung des<br />
Fahrzeugs durch weitere<br />
Fahrer zulassen sollte<br />
und diese deckt, müsste<br />
sichergestellt werden,<br />
dass auch diese Personen<br />
über die Verarbeitung ihrer<br />
Daten hinreichend<br />
informiert werden“, so der<br />
Experte.<br />
Die VHV beispielsweise<br />
weist darauf hin, dass, solange<br />
der Vertrag gilt, die<br />
entsprechenden Daten<br />
maximal zwei Jahre lang<br />
gespeichert werden. Eine<br />
Herausgabe an die Polizei<br />
ist möglich, allerdings<br />
nur auf richter li chen Beschluss<br />
im Rahmen eines<br />
Strafprozesses. Nach einer<br />
Vertragskündigung würden<br />
die Daten innerhalb<br />
von 14 Tagen gelöscht, so<br />
die Versicherung.<br />
Bedenken hegen Verbraucherschützer<br />
trotzdem.<br />
Sie befürchten, dass solche<br />
Daten in falsche Hände<br />
gelangen könnten.<br />
Schließlich lassen sich mit<br />
ihnen exakte Bewegungsund<br />
Aufenthaltsprofile<br />
erstellen. Nicht nur nachträglich,<br />
sondern auch in<br />
Echtzeit – für Einbrecher<br />
etwa wären das wertvolle<br />
Informationen. „Wer den<br />
Telematik-Tarif nutzt, muss<br />
sich darauf verlassen können,<br />
dass der Datenschutz<br />
funktioniert“, fordert deshalb<br />
das Bayerische Staatsministerium<br />
für Umweltund<br />
Verbraucherschutz.<br />
Arbeitgeber etwa kämen<br />
sonst auf die Idee, ihre<br />
Mitarbeiter online zu verfolgen.<br />
Das Ministerium<br />
fürchtet zudem den Missbrauch<br />
im privaten Bereich:<br />
„Möglich wäre dies<br />
auch unter Eheleuten.“<br />
Alex Mannschatz<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 47
SERVICE<br />
Händlertest<br />
Nicht mehr als<br />
Mittelmaß<br />
Der<br />
Neuwagenhandel muss im Umgang mit<br />
den Kunden deutlich zulegen, wie der Händlertest<br />
der Beratungsfirma Concertare zeigt.<br />
Allerdings gibt es auch Lichtblicke: AUTO<br />
präsentiert die BESTEN AUTOHÄUSER der<br />
wichtigsten Marken in Deutschland.<br />
Fotos: Beate Jeske<br />
48 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Die Hersteller stecken<br />
viel Geld in ihren<br />
Markenauftritt, ansehnliche<br />
Fassaden oder schön<br />
gestaltete Ausstellungsräume<br />
sollen beim Kunden<br />
Eindruck schinden.<br />
Doch was bringt dieses<br />
Engagement, wenn der<br />
positive Eindruck nur<br />
schöner Schein ist? Das ist<br />
die bittere Wahrheit, die<br />
der aktuelle Händlertest<br />
der Beratungsfirma Concertare<br />
aufdeckt. Konnte<br />
man zuletzt eine Entwicklung<br />
nach oben feststellen,<br />
zeigt die Kurve nun<br />
wieder nach unten. Im<br />
Schnitt erreicht der Handel<br />
nur 61 Prozentpunkte<br />
– sieben Zähler weniger<br />
als noch vor einem Jahr.<br />
Urteil: Weniger zufriedenstellend.<br />
In kaum einem Bereich<br />
überzeugt die Branche. So<br />
trifft man beim Betreten<br />
eines Autohauses häufig<br />
auf unmotiviertes Personal,<br />
das den Kunden nicht<br />
mal richtig begrüßt. Damit<br />
könnten viele Autofahrer<br />
noch leben, wenn dafür<br />
die Beratung verbraucherfreundlich<br />
ausfiele. Fehlanzeige:<br />
An der Qualität<br />
müssen viele noch arbeiten.<br />
Zwar sind die Verkäufer<br />
meist freundlich, wenn<br />
das Gespräch startet, aber<br />
die Kundenwünsche interessieren<br />
sie nur am Rande<br />
– es wird verkauft, was auf<br />
dem Hof steht.<br />
Im Kundenumgang ist<br />
der Handel fahrlässig<br />
Dagegen ist eigentlich<br />
nichts einzuwenden, wenn<br />
die Branche dem Autofahrer<br />
die Vorzüge der Modelle<br />
plausibel macht. Aber<br />
auch das schaffen nur die<br />
wenigsten Händler, die<br />
Autos präsentieren sie<br />
eher halbherzig. Es ist<br />
erschreckend, dass die<br />
Branche bei einer ihrer<br />
Kernkompetenzen so<br />
versagt. Im Kapitel<br />
Produktdemonstration<br />
kommt sie lediglich auf<br />
60 Punkte, was nicht<br />
zufriedenstellend ist.<br />
Obendrein verlangt der<br />
Neuwagenhandel, dass<br />
man die Katze im Sack<br />
kauft. Probefahrten mit<br />
dem Wunsch modell werden<br />
nur selten angeboten.<br />
Und verlässt der Kunde<br />
INFO<br />
So wurde getestet<br />
das Autohaus ohne den<br />
Kaufvertrag, ist er aus den<br />
Augen und somit aus dem<br />
Sinn – er hört nie wieder<br />
etwas vom Verkäufer.<br />
Trotz aller Schwächen<br />
gibt es auch gute Händler<br />
So schlecht das Ergebnis<br />
auch ausfällt, es gibt<br />
immer noch Lichtblicke.<br />
Damit sind jene Betriebe<br />
gemeint, die gute bis sehr<br />
gute Arbeit im Verkauf<br />
leisten. Die besten Autohäuser<br />
der wichtigsten<br />
Marken in Deutschland<br />
stellen wir Ihnen auf den<br />
folgenden Seiten vor.<br />
Henning Busse<br />
In den Händlertest <strong>2015</strong> der Beratungsfirma<br />
Concertare sind elf Kategorien<br />
gleich gewichtet eingeflossen:<br />
Empfang, Bedarfsanalyse, Beratung,<br />
Produktdemonstration, Abschlussorientierung,<br />
Finanzdienstleistungen, Mobilitätspakete,<br />
Verkäuferverhalten, Probefahrtangebot,<br />
Gesamteindruck, Nachverfolgung.<br />
Es wurden insgesamt 2020<br />
Händler der 32 verkaufsstärksten Marken<br />
in Deutschland besucht und bewertet.<br />
Dabei handelte es sich um Vertragspartner<br />
oder Niederlassungen der Hersteller.<br />
Punktevergabe siehe Seite 53.<br />
Nähere Informationen zur Studie gibt es<br />
bei:<br />
Concertare GmbH<br />
Industriestraße 50, 51399 Burscheid<br />
Tel.: 021 74/790 80<br />
E-Mail: autostudie@concertare.de<br />
Internet: www.concertare.de<br />
100–91 % sehr zufriedenstellend<br />
90–81 % zufriedenstellend<br />
80–61 % weniger zufriedenstellend<br />
60–0 % nicht zufriedenstellend<br />
ALFA ROMEO<br />
Mit einem Gesamtergebnis von 56 Punkten ist die Marke durch<br />
den Test gefallen. Lediglich drei der geprüften Alfa-Betriebe machen<br />
einen guten Job. An vielen Stellen leisten sich die Verkäufer grobe Schnitzer<br />
– es gibt kaum Probefahrten, und Kundenwünsche zählen auch nur wenig.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
98 Nieberg und Steffens GmbH & Co. Gütersloh<br />
94 Avantos Automobile GmbH Jena<br />
91 Autohaus Brüggemann GmbH & Co. KG Rheine-Mesum<br />
70 Autohaus Lars Rosenkranz E.K. Rostock-Elmenhorst<br />
69 FCA Motor Village Germany GmbH Essen Essen<br />
68 Schusterschitz GmbH Gröbenzell<br />
67 FCA Motor Village Germany GmbH Düsseldorf Düsseldorf<br />
58 Autohaus Schönebeck GmbH Magdeburg<br />
58 Trockle GmbH Emmerich<br />
57 Fiat Automobil Vertriebs GmbH Düsseldorf<br />
BMW<br />
Im Gegensatz zum Vorjahr hat sich die Marke um sechs Punkte<br />
verschlechtert. Wenn die Händler beim Probefahrtangebot besser würden,<br />
Kundenwünsche mehr beachten und die Produkte ordentlich demonstrieren<br />
würden, gäbe es wenig zu meckern. Diese zehn Betriebe zeigen, wie es geht.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
100 Hans Brandenburg GmbH Dormagen<br />
99 B&K GmbH & Co. KG Lüneburg Lüneburg<br />
98 Autohaus Karl + Co. GmbH & Co. KG Wiesbaden<br />
96 B&K GmbH & Co. KG Bad Oeynhausen Bad Oeynhausen<br />
95 AHG Autohandelsgesellschaft mbH Lahr<br />
95 Autohaus Tekken Aurich GmbH & Co. KG Aurich/Schirum<br />
95 Schubert Motors GmbH Magdeburg<br />
92 BMW AG Niederlassung Darmstadt Darmstadt<br />
90 Autohaus Reier GmbH & Co. KG Oranienburg<br />
89 Autoh. Rhein Schweinf., Zw.-Nl. AH Heermann u. Rhein Schweinfurt<br />
AUDI<br />
Mit 70 Punkten ist die Arbeit der Audi-Händler nur mittelmäßig. Vor allem<br />
bei der Produktdemonstration, der Bedarfsanalyse und beim Probefahrtangebot<br />
schwächeln viele Verkäufer. Allerdings gibt es auch einige, die alles<br />
richtig machen: Immerhin drei Betriebe schaffen fast die volle Punktzahl.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
99 Audi Zentrum Heidelberg GmbH Heidelberg<br />
99 Bautz & Klinkhammer GmbH & Co. KG Hürth<br />
99 Zweite Autohaus am Bahnhof Teltow GmbH Teltow<br />
97 Autohaus Huttenstraße GmbH Halle<br />
95 Audi Zentrum Ulm Eberhardt Kraftf. GmbH & Co. KG Ulm<br />
95 Auto-Bach GmbH Wetzlar<br />
95 Siegfried Erkner & Sohn GmbH Oranienburg<br />
94 Audi Zentrum Kassel GmbH & Co. KG Kassel<br />
94 Audi Zentrum Schwerin Gebr. Ahnefeld GmbH & Co. KG Schwerin<br />
93 Autohaus Schnieder am Stadion GmbH & Co. KG Herford<br />
CITROËN<br />
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Citroën um zwölf Punkte verschlechtert<br />
– „nicht zufriedenstellend“ lautet nun das Ergebnis. Kundenwünsche<br />
zählen wenig, Autos werden nicht richtig vorgestellt, und Probefahrten<br />
sind Mangelware. Aber es gibt auch Lichtblicke, wie die Top Ten zeigen.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
94 Autohaus Hempel GmbH Rheinbreitbach<br />
93 Autohaus Kuntzsch GmbH Moritzburg<br />
93 Autohaus Schorn GmbH Euskirchen<br />
92 AHJ Autohaus Johannisthal GmbH Berlin<br />
90 Autohaus Günter Schleich GmbH Neuwied<br />
90 Autohaus Tavus GmbH Neubrandenburg<br />
90 Citroën Commerce GmbH Niederlassung Stuttgart Stuttgart<br />
89 Schirmer & Co. GmbH Paderborn<br />
87 Autohaus Rainer Fiedler e. K. Inh. Steffen Leupold Dresden<br />
87 Autoland FF GmbH Frankfurt (Oder)<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 49
SERVICE<br />
Händlertest<br />
DACIA<br />
Mit nur 52 Punkten im Gesamtergebnis fallen die Leistungen der<br />
Verkäufer schlecht aus. Vor allem die Kundenwünsche sind zweitrangig.<br />
Auch bei den Probefahrten und der Produktdemonstration besteht Nachholbedarf.<br />
Nur zwei der getesteten Betriebe schaffen es in den grünen Bereich.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
87 Autohaus Albrecht GmbH Brandenburg<br />
82 AutoTag GmbH Filiale Leipzig-West Leipzig<br />
76 Autohaus Sperlich GmbH Schwerin<br />
74 Autohaus Hornbacher GmbH Kelkheim<br />
72 Hermann GmbH Höxter<br />
67 Autohaus Wahl GmbH Winsen<br />
66 Autohaus Landermann GmbH & Co. KG Spenge<br />
65 AH Gotthard König GmbH Fil. Köpenick Berlin<br />
64 Karl Gerdes GmbH Delmenhorst<br />
61 AH Bernhard GmbH & Co. KG Lindau<br />
FORD<br />
Bei Ford hat man sich wenig angestrengt, das magere Ergebnis vom Vorjahr<br />
(63 Punkte) zu verbessern. Es wurde sogar schlechter. Probefahrt und<br />
Bedarfsanalyse sind immer noch die Schwachpunkte, genauso der Umgang<br />
mit den Kunden. Dennoch gibt es Lichtblicke in Deutschland.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
95 Autohaus Herrmannsdorf GmbH Zwenkau<br />
95 Automobilforum KADEA GmbH Berlin<br />
93 Autohaus Louis Dresen GmbH Euskirchen<br />
93 Autohaus Möltgen GmbH Hürth<br />
92 Autohaus Bunk GmbH & Co. KG Völklingen<br />
90 D & S Automobile GmbH & Co. KG Neubrandenburg<br />
89 Autocenter Dinnebier GmbH Neustrelitz Neustrelitz<br />
87 Erdmann & Domke GmbH & Co. KG Bielefeld<br />
87 Hans Zierk Auto-Zierk Peine<br />
85 Autohaus Dinnebier Reinickendorf Berlin<br />
HYUNDAI<br />
Auch in diesem Jahr kann die Marke nicht überzeugen. Probefahrtangebote<br />
gibt es immer noch zu selten, und auch die Kundenwünsche sowie -pflege<br />
zählen nach wie vor wenig bei den Verkäufern. Schwaches Bild: Nur acht<br />
Betriebe zeigen, dass es auch anders geht.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
86 Autohaus am Mittelweg GmbH Schwerin<br />
86 Hermann Meyer GmbH & Co. KG Bad Oeynhausen<br />
85 Autohaus Gernsheim GmbH Gernsheim<br />
84 K. Gerdes GmbH Oldenburg<br />
82 Autohaus Maluche GmbH Torgau<br />
82 Glinicke Automobile GmbH & Co. KG Erfurt<br />
81 Autohaus Dammstraße GmbH Gütersloh<br />
81 Gentemann Automobile GmbH Bad Salzufl en<br />
78 Auto Freydank GmbH & Co. KG Leipzig<br />
77 Autohaus Schlutter GmbH Zeulenroda-Triebes<br />
JEEP<br />
Ein trauriges Bild zeigt sich beim Geländewagenspezialisten. Zwar konnte sich<br />
die Marke im Vergleich zum Vorjahr um zwei auf 60 Punkte verbessern,<br />
dennoch ist der Vertrieb durchgefallen. Nur in fünf Betrieben kann das Verkaufsteam<br />
überzeugen. Der Rest kommt über das Mittelmaß nicht hinaus.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
93 Auto Holländer GmbH Rheine-Hauenhorst<br />
86 Auto Peters GmbH Heidelberg<br />
85 Autogalerie Schlickel GmbH Oldenburg<br />
84 Fiat Automobil-Vertriebs GmbH Motor Village Rhein-Main Frankfurt<br />
83 Scuderia Jansen GmbH & Co. KG Aachen<br />
73 AH am Prinzert Verkaufs GmbH & Co. KG Darmstadt<br />
67 Adrian Glöckner Automobile GmbH Dresden<br />
67 IWM-Autohaus GmbH Würzburg<br />
65 Autohaus Getra GmbH Köln<br />
64 Autohaus Bleker GmbH Borken<br />
FIAT<br />
Probefahrtangebote sind Mangelware, außerdem führen Fiat-<br />
Verkäufer nur selten eine Bedarfsanalyse beim Kunden durch, und die<br />
Produktpräsentation lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Es gibt nur vier<br />
Händler im Test, die gute bis sehr gute Arbeit leisten.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
93 Autohaus Streier GmbH Andernach<br />
90 Ing. W. Blöbaum Automobile GmbH & Co. KG Bad Oeynhausen<br />
85 Fischer Automobile GmbH Pilsach<br />
81 Autohaus Peter Jesinghausen Bad Arolsen<br />
76 Motor Elektrik Chemnitz GmbH Werdau<br />
75 Autohaus A. Bauer GmbH Schleswig<br />
74 Autohaus Mol-Limmer GmbH Bad Honnef<br />
74 Auto-Wäschle Inh. Anny Schafheutle e. K. Wolfach<br />
73 Auto Witzel GmbH Witten Witten<br />
72 Autozentrum Lenz GmbH Koblenz<br />
HONDA<br />
Deutliche Verbesserungen waren noch im Vorjahr feststellbar,<br />
jetzt haben sich die Honda-Händler wieder verschlechtert. Kundenwünsche<br />
zählen weniger, und Probefahrten gibt es auch nur selten – ganz zu schweigen<br />
vom Kundenumgang. Nur acht Betriebe liegen im grünen Bereich.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
99 Elmer – die Autowelt GmbH Münster<br />
97 Autoforum Wiegers GmbH Osnabrück<br />
88 Milster & Bahls GmbH Milmersdorf<br />
87 Autohaus Degenhardt Offenbach<br />
85 Autohaus Haupt GmbH Zwenkau<br />
85 Motor Center Heinen GmbH Essen<br />
84 Autohaus Drössiger OHG Bochum-Linden<br />
82 Autohaus Pagel Lahe GmbH & Co. KG Hannover<br />
79 Automobile Dehn GmbH Brandenburg<br />
75 Autohaus Manfred Schmoll Simmern<br />
JAGUAR<br />
Von einer Premium-Marke darf man mehr erwarten als ein mittelmäßiges<br />
Ergebnis (63 Punkte). Wie bei vielen anderen Marken auch, gehen die<br />
Jaguar-Verkäufer zu wenig auf die Bedürfnisse der Kunden ein. Nur drei<br />
Betriebe schafften es in diesem Test in den grünen Bereich.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
99 Autohaus Peter Geisser GmbH Mannheim<br />
98 Autohaus Brüggemann GmbH Osnabrück<br />
93 BritCars Riller & Schnauck GmbH Teltow<br />
79 Autohaus Stefan Geisser GmbH Karlsruhe<br />
78 Glinicke British Cars Kassel GmbH & Co. KG Kassel<br />
77 Autohaus Wolf GmbH Marl<br />
69 Moll GmbH & Co. KG Düsseldorf<br />
69 SWB Fahrzeugtechnik GmbH Ebersbach/Göppingen<br />
68 Avalon Premium Cars GmbH Kronberg<br />
68 Royal Motors Kempen GmbH Köln<br />
KIA<br />
Letztes Jahr noch leicht im Aufwind, ist davon jetzt nichts mehr zu spüren.<br />
Es ging wieder bergab – zwar nur um vier Punkte. Doch das reicht, um<br />
durch den Test zu fallen. Es gibt derzeit nur sieben Betriebe, die wirklich<br />
einen guten Job im Verkauf machen.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
90 Autohaus Wagner GmbH Leipzig<br />
88 Hugo Pfohe GmbH Schwerin<br />
85 Autocenter Strehle e. K. Dresden<br />
84 Autohaus Görschner GmbH Neubrandenburg<br />
84 Autohaus Unger GmbH Lüneburg<br />
82 Autohaus S. & T. Devant GmbH Zeitz<br />
81 Dürkop GmbH Filiale Kassel II Kassel<br />
80 Autohaus P. Schaeben GmbH Erftstadt<br />
79 Schindlbeck Cars & More GmbH & Co. KG Schwandorf<br />
75 Dürkop GmbH Filiale Berlin Landsb. Allee Berlin<br />
50 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
LAND ROVER<br />
Mit einem Gesamtresultat von 66 Punkten liefert die Marke nur ein mittelmäßiges<br />
Ergebnis ab. Wenn die Händler des Geländewagenspezialisten<br />
mehr die Kundenwünsche beachten, mehr Probefahrten anbieten und die<br />
Produkte schmackhafter präsentieren, sollten bessere Wertungen drin sein.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
93 Sietrac GmbH Bad Doberan<br />
92 Anders Automobile GmbH Meckelfeld<br />
92 Hugo Pfohe GmbH Hamburg<br />
88 Premium Cars Peters GmbH & Co. KG Dortmund<br />
85 Markötter GmbH Bielefeld<br />
82 Werner Haas Automobile GmbH Augsburg<br />
79 Autohaus Pichel GmbH Chemnitz<br />
79 La Linea Franca Kfz-Handels GmbH Saarbrücken<br />
79 Sachsengarage GmbH Dresden<br />
77 MGS Motor Gruppe Sticht GmbH & Co. KG Radebeul<br />
MERCEDES<br />
Das Ergebnis ist noch schlechter als im Vorjahr (minus acht<br />
Punkte). Vor allem wenn es um die Kundenwünsche oder -pflege geht,<br />
müssen sich die Verkäufer mehr anstrengen. Das Gleiche gilt für Probefahrtangebote.<br />
Immerhin gibt es einige Betriebe, die sehr gute Arbeit leisten.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
98 Beresa GmbH & Co. KG Gronau Gronau<br />
95 Theo Bähr GmbH Geilenkirchen<br />
94 Beresa GmbH & Co. KG Emsdetten Emsdetten<br />
94 Daimler AG Magdeburg<br />
90 BrinkmannBleimann GmbH Neubrandenburg<br />
90 Egon Senger GmbH Rheine<br />
90 Mercedes-Benz Niederlassung Dresden Ottendorf-Okrilla<br />
87 S&G Automobil AG Karlsruhe<br />
85 Daimler AG Niederlassung OstWestfalenLippe Detmold<br />
83 Fahrzeug-Werke Lueg AG Herne<br />
MITSUBISHI<br />
Den drittletzten Platz im Händlertest belegt Mitsubishi. An vielen<br />
Stellen leisten sich die Verkäufer Schwächen. Kundenwünsche und -pflege,<br />
Probefahrtangebote sowie eine ordentliche Beratung sind problematisch.<br />
Lediglich zwei Betriebe der Marke machen ihren Job gut.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
86 Autocenter Mothor GmbH Brandenburg a. d. Havel<br />
81 Zimmermann Automobile GmbH Leipzig-Paunsdorf<br />
76 Auto Greuel GmbH & Co. KG Bonn<br />
68 Autohaus Lütkemeyer GmbH Paderborn<br />
63 Auto-Flemming Zeitz/OT Theißen<br />
63 Autohaus Helmstädt GmbH Radebeul<br />
62 Autohaus Weigel GmbH & Co. KG Lübeck<br />
61 Automobilgruppe Dirkes GmbH Köln<br />
58 Autohaus Baldsiefen GmbH Bergisch Gladbach<br />
55 Autohaus Lauer Friesenheim<br />
OPEL<br />
Im Vorjahr tat man einiges gegen das Problem mit dem Probefahrtangebot,<br />
jetzt ist von dem Bemühen nichts mehr zu spüren. Auch gehen<br />
die Verkäufer weniger auf Kundenwünsche ein. Neuer Schwachpunkt zudem:<br />
die Produktdemonstration – minus 24 Punkte. Nur neun Händler überzeugen.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
95 Dürkop GmbH Magdeburg<br />
94 AS Automobile Necati Aslan e. K. Bielefeld<br />
93 Ernst Dello GmbH & Co. KG Lüneburg<br />
90 Autohaus Warnken GmbH & Co. KG Bad Zwischenahn<br />
88 Autohaus Kramm GmbH Berlin-Buchholz<br />
83 Autohaus Rank ZNL der Winter Automobilpartner Kamenz<br />
82 Autohaus Richter ZNL der Winter Automobilpartner Bischofswerda<br />
81 Autohaus Arnhölter GmbH Nauen<br />
81 Sieber Automobile GmbH & Co. KG Regensburg<br />
80 Automobilzentrum Leipzig GmbH Leipzig<br />
MAZDA<br />
Bei Mazda ist noch viel Arbeit nötig. Im Vergleich zum Vorjahr<br />
hat sich der schlechte Umgang mit den Kunden, was ihre Wünsche betrifft,<br />
nicht verbessert. Sogar deutlich schlechter wurde das Probefahrtangebot.<br />
Wie es gehen kann, zeigen leider nur vier Betriebe – ein schwaches Bild.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
88 Autohaus Rodewald GmbH Langenhagen<br />
86 Autohäuser Wilk & Kaczmarek GmbH Schwerin<br />
83 Autohaus Michael Selz Neustrelitz<br />
81 Prima Mobile Brandenburg<br />
77 Hansmann Automobile GmbH Kassel<br />
74 Auto A. Müller GmbH Losheim<br />
71 Autohaus Röser GmbH Großmaischeid<br />
70 Back & Boldt GmbH Hamburg<br />
66 Autohaus Süverkrüp GmbH & Co. KG Kiel<br />
66 Bonnermann & Hüls GmbH Schwerte<br />
MINI<br />
Die BMW-Tochter hat sich ebenfalls verschlechtert (minus fünf Prozent).<br />
Während die Händler sich vermehrt um die Kundenpflege bemühen, bieten<br />
sie deutlich weniger Probefahrten an als im Vorjahr. Auch beim Thema<br />
Bedarfsanalyse zeigt der Pfeil nach unten. Nur fünf Betriebe überzeugen.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
94 Cloppenburg GmbH Erfurt<br />
93 Autohaus Augsburg GmbH Augsburg<br />
89 Autohaus Euler GmbH Frankfurt<br />
86 BMW AG Niederlassung Leipzig Leipzig<br />
81 Autohaus Becker-Tiemann Bielefeld GmbH & Co. KG Bielefeld<br />
80 Märtin GmbH Freiburg<br />
79 HANKO Kraftfahrzeughandel GmbH Koblenz<br />
78 AHG Autohandelsgesellschaft mbH Lahr<br />
76 Autohaus Entenmann GmbH & Co. KG Esslingen<br />
75 BMW AG Niederlassung Hannover Hannover<br />
NISSAN<br />
Nissan hat sich nicht verbessern können – im Gegenteil (minus<br />
vier Punkte). Nach wie vor beachten viele Händler nicht die Kundenwünsche.<br />
Auch Produktdemonstration oder Probefahrtangebot sind verbesserungswürdig.<br />
Doch einige Händler verstehen ihr Handwerk.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
94 Auto Schubert GmbH Marburg<br />
93 Auto Backes GmbH Tholey<br />
93 Autohaus R. Stern – z. n. MKM Huber GmbH Deggendorf<br />
90 Autohaus Kohlmann GmbH & Co. KG Hagen<br />
90 Automobilgruppe Dirkes GmbH Frechen<br />
90 Küttner Automobile GmbH Berlin<br />
89 Moll Automobile GmbH & Co. KG Aachen<br />
88 Autohaus Wilhelm Schäfer GmbH Limburg<br />
85 Autohaus Nitschke GmbH Bautzen<br />
83 Autohaus Evershagen GmbH Rostock<br />
PEUGEOT<br />
Bei Peugeot regiert noch immer das Mittelmaß. Kundenwünsche<br />
zählen nach wie vor kaum, Probefahrten bleiben Mangelware, und die<br />
Kontaktpflege findet ebenfalls nicht statt. Wie man richtig mit den Kunden<br />
umgeht, zeigen die Händler in der Übersicht.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
99 Autohaus Louis Dresen GmbH Pulheim<br />
97 Niederlassung Köln/Bonn-Raderberggürtel Köln<br />
95 Autohaus Roth KG Achern<br />
95 Peugeot Niederlassung Berlin-Oranienburg Oranienburg<br />
93 Autohaus Waldow GmbH Rheinbach<br />
92 Glinicke Automobiles GmbH & Co. KG Kassel<br />
91 Autohaus Cornelia Schulze e. K. Magdeburg<br />
91 Niederlassung Berlin-Teltow Teltow<br />
91 Thomas Wandscher Auto Vertriebs GmbH Oldenburg<br />
87 Peugeot/Citroën Retail Deutschland, Standort Bonn-Zent. Bonn<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 51
SERVICE<br />
Händlertest<br />
PORSCHE<br />
Wenig kundenfreundlich präsentiert sich Porsche in diesem<br />
Test. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich zwar das Probefahrtangebot verbessert<br />
(plus drei Punkte), doch das reicht nicht für ein gutes Gesamtergebnis.<br />
Die Kundenwünsche muss die Premium-Marke ernster nehmen.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
89 Porsche Zentrum Dortmund Holzwickede<br />
86 Porsche Zentrum Oldenburg Oldenburg<br />
85 Porsche Zentrum Kassel Kassel<br />
83 Porsche Zentrum Bielefeld Bielefeld<br />
81 Porsche Zentrum 5 Seen Gilching-Argelsried<br />
81 Porsche Zentrum Mannheim Mannheim<br />
80 Porsche Zentrum Leipzig Leipzig<br />
79 Porsche Zentrum Berlin Berlin<br />
79 Porsche Zentrum Stuttgart Stuttgart-Zuffenhausen<br />
77 Porsche Zentrum Lübeck Lübeck<br />
SEAT<br />
Im letzten Jahr zeigte der Pfeil noch nach oben. Doch davon<br />
ist nichts mehr zu sehen. Die Wünsche der Kunden zählen wieder weniger,<br />
und auch bei der Produktdemonstration klemmt es (minus zwölf Punkte).<br />
Kleiner Lichtblick: Bei den Probefahrten gab es keine Verschlechterung.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
95 Auto Emotion Koch GmbH Berlin<br />
93 Hotz & Heitmann GmbH Wolfsburg<br />
92 Autohaus Fischer GmbH Jena<br />
91 Autohaus Schmitz GmbH Ebernhahn<br />
90 Autohaus Preuss GmbH Wismar<br />
89 Autohaus Eckardt GmbH Altenburg<br />
88 Lübkemann + Benthe Autohandels GmbH Bremen<br />
87 Autohaus Nord Weski & Paul GmbH Rheine<br />
87 Autohaus Ostmann KG Wolfhagen<br />
86 Autohaus Saur GmbH & Co. KG Ulm<br />
SMART<br />
Wenn es um die Kundenwünsche geht, dann geben sich die<br />
Smart-Verkäufer weniger Mühe als im Vorjahr. Die Kontaktpflege fällt<br />
deutlich schlechter aus (minus 20 Punkte). Auch bei der Vergabe von<br />
Probefahrten bekleckern sie sich nicht mit Ruhm (minus sieben Prozent).<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
90 Smart Center Leipzig Leipzig<br />
85 Werner Automobile GmbH Bremerhaven<br />
82 SMP Automobilhandel AG Saarbrücken<br />
78 Daimler AG vertreten durch Mercedes-Benz Hamburg Hamburg<br />
77 Auto-Scholz GmbH & Co. KG Bamberg<br />
74 Mercedes-Benz Vertrieb Pkw GmbH Nl. Hamburg Hamburg<br />
72 Kubina Automobilvertriebs GmbH Köln<br />
70 CCC Car Center Colonia Aachen<br />
70 Smart Vertriebs GmbH, Russ & Janot GmbH Erfurt<br />
69 Herbert Muehle GmbH Hamburg<br />
SUZUKI<br />
Suzuki gehört zu den Marken, die den Händlertest in diesem<br />
Jahr nicht bestanden haben. In keiner der relevanten Kategorien ist eine<br />
Verbesserung festzustellen. Lediglich drei der getesteten Autohäuser in<br />
Deutschland machen einen guten Job.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
94 Westerburg GmbH & Co. KG Oldenburg<br />
90 Zimmermann Automobile GmbH Schwerin<br />
86 Auto-Dino Bad Hersfeld<br />
79 Jansen Automobile Aachen<br />
78 Auto Roth GmbH Trier<br />
78 Autohaus Baehrenstark Leipzig<br />
78 Autohaus Opitz GmbH Burg<br />
77 Automobile Peter GmbH Nordhausen<br />
77 Autoservice Gremmer OHG Südharz<br />
77 Kraftfahrzeughandel Gebr. Witthöft Bad Oldesloe<br />
RENAULT<br />
Um elf Punkte ging es für die Marke abwärts. Kundenwünsche werden<br />
weniger ernst genommen, und auch Probefahrten gibt es viel weniger<br />
als im Vorjahr (minus 14 Prozent). Alles in allem ein nicht zufriedenstellendes<br />
Gesamtergebnis. Dabei zeigen einige Betriebe, wie es gehen kann.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
100 Autohaus Barthel GmbH Brühl<br />
95 Autohaus Adamczyk GmbH & Co. KG Wolfsburg<br />
93 Autohaus Manzke Borgsdorf<br />
92 Renault Retail Group Deutschland GmbH München München<br />
91 Autohaus Seidel GmbH & Co. KG Zwickau<br />
91 Autohaus Vogel Fraureuth<br />
90 Autohaus Piahowiak GmbH & Co. KG Trollenhagen/Neubrand.<br />
89 Renault Retail Group Deutschland GmbH Frankfurt Frankfurt<br />
86 Autohaus Schulze GmbH Weißenfels/Tagewerben<br />
85 Otto Bittner GmbH & Co. KG Bielefeld<br />
SKODA<br />
Freundlich sind die Händler von Skoda, gehen mehr auf die Wünsche<br />
der Kunden ein und bieten auch mehr Probefahrten an. Doch das reicht<br />
noch nicht für ein gutes Gesamtergebnis. Großes Problem ist derzeit die<br />
Produktdemonstration (minus 14 Punkte).<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
100 AH Ostmann Bad Arolsen GmbH Bad Arolsen<br />
99 Auto Point GmbH Chemnitz<br />
95 Autohaus Born GmbH Lahnstein<br />
95 Autohaus Kuska & Hladky GmbH Bad Doberan<br />
95 Autohaus Pietsch GmbH Melle<br />
92 Autohaus Harald Borowski Helmstedt<br />
90 Wolff & Meier GmbH Düren<br />
89 Autohandel Rittersbacher GmbH Saarbrücken Saarbrücken<br />
88 Autohaus Hantusch Bischofswerda<br />
86 Willy Tiedtke GmbH & Co. KG Hamburg<br />
SUBARU<br />
Bei Subaru hat man sich im letzten Jahr angestrengt, davon<br />
kann jetzt nicht mehr die Rede sein. Um 15 Punkte fällt das Gesamtergebnis<br />
nun schlechter aus. In fast allen Kategorien ging es abwärts. Nur noch zwei<br />
Händler können überzeugen – im letzten Test waren es sieben Betriebe.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
83 Autohaus Seifert GmbH & Co. KG Magdeburg<br />
81 Autohaus Berger GmbH Potsdam-Eiche<br />
76 Autohaus A. Jankowski Radebeul<br />
74 Auto Salon Flensburg e. K. Flensburg<br />
71 Autohaus Lothar Kegler Herschbach<br />
70 Günther Heigl Farchant<br />
65 City Autohaus Zeitz GmbH Zeitz<br />
60 Autohaus an der Hansastraße GmbH Berlin<br />
58 Wiesner Allrad-Center Herne GmbH & Co. KG Herne<br />
51 Franz-Josef Helmig und Michael Hallmeier GbR Hörstel-Bevergern<br />
TOYOTA<br />
Auch wenn es nun mehr Probefahrtangebote gibt und die<br />
Kundenpflege anscheinend ernster genommen wird, reicht das nicht, um<br />
aus dem Mittelmaß zu kommen. Nach wie vor gehen die Händler zu wenig<br />
auf die Kundenwünsche ein. Immerhin können einige Betriebe überzeugen.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
100 Autohaus Yvel Köln GmbH & Co. KG Frechen<br />
97 Kretschmer GmbH Erftstadt<br />
96 3H Automobile GmbH Bonn<br />
95 M.C.F. Motor Company Fahrzeugvertriebs GmbH Nauen<br />
92 West-Garage H. Buchenroth GmbH Ludwigsburg<br />
90 Autohaus Keller GmbH & Co. KG Limburg<br />
89 Autohaus Hagedorn GmbH & Co. KG Bad Neuenahr<br />
86 Autohaus Lutz Fritsche GmbH Waren<br />
85 Auto Weller GmbH & Co. KG Herford<br />
85 Autohaus Engelbart GmbH & Co. KG Schortens<br />
52 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
VOLVO<br />
Viel Boden hat Volvo verloren – das Urteil lautet derzeit: Nicht zufriedenstellend.<br />
Der Kundenumgang lässt zu wünschen übrig, die Beratung<br />
ist allenfalls Mittelmaß, und Probefahrten werden oft verweigert. Nur noch<br />
ein Händler überzeugt – schwaches Bild für eine Premium-Marke.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
85 Popp Fahrzeugbau GmbH Gera<br />
80 Autocenter König & Platen GmbH Berlin<br />
79 Autohaus Hentschel GmbH Hildesheim<br />
79 Autohaus Hessengarage GmbH Frankfurt-Nied<br />
78 Auto-Zentrum Dawartz GmbH & Co. KG Husum<br />
77 Auto Merkur I. Bernhardt GmbH Wetzlar<br />
75 Autohaus Hetzler KG Fritzlar<br />
73 Autohaus Sayler GmbH & Co. KG Ulm<br />
71 Autohaus Hopfmann GmbH Rostock-Bargeshagen<br />
70 Autohaus Rebmann GmbH Leipzig<br />
VW<br />
Zwar gewinnt VW den Händlertest, doch mit 75 Punkten bewegt<br />
sich die Marke nur im Mittelmaß. An der Beratung und dem Auftreten der<br />
Verkäufer liegt es nicht. Verbesserungen beim Probefahrtangebot, bei der<br />
Kontaktpflege und der Produktdemonstration würden bereits reichen.<br />
Punkte Händler<br />
Ort<br />
100 Autohaus Badziong GmbH & Co. KG Pulheim<br />
100 Autohaus Timmer GmbH Borken<br />
100 Gebr. Conrad GmbH Erftstadt<br />
100 Hans Westkamp GmbH & Co. KG Frechen<br />
99 Autohaus Plaschka KG Munster<br />
99 Autohaus Wolter GmbH Uelzen<br />
98 Auto Bach GmbH Limburg<br />
97 Autohaus Pretz GmbH Koblenz<br />
96 Autohaus Weller Zweigniederlassung der Scherer GmbH & Co. KG Kruft<br />
95 Max Moritz Ostfriesland GmbH Aurich<br />
DETAILAUSWERTUNG<br />
Handel muss in vielen Bereichen zulegen<br />
BEDARFSANALYSE<br />
Keine Marke kann<br />
hier überzeugen.<br />
Mehr als Mittelmaß<br />
wird in diesem Bereich<br />
nicht geboten. Wenn<br />
es um die Kundenwünsche<br />
geht, hören<br />
nur die wenigsten<br />
Neuwagenverkäufer<br />
genau hin und unterbreiten<br />
sehr oft unerwünschte<br />
Angebote.<br />
PRODUKT-<br />
DEMONS TRATION<br />
Die größte Überraschung<br />
gab es in<br />
diesem Kapitel. Hier<br />
lagen immer einige<br />
Marken im grünen<br />
Bereich – jetzt keine<br />
mehr. Viele Verkäufer<br />
führen den Kunden<br />
entweder gar nicht<br />
oder nur sehr halbherzig<br />
die Autos vor.<br />
VW 76<br />
BMW 73<br />
Audi 72<br />
Skoda 70<br />
• • •<br />
Suzuki 54<br />
Volvo 52<br />
Fiat 50<br />
Subaru 48<br />
Lada 43<br />
Mitsubishi 43<br />
Gesamt<br />
62<br />
Porsche<br />
Mini<br />
VW<br />
Land Rover<br />
Smart<br />
Kia<br />
• • •<br />
Volvo 49<br />
Subaru 48<br />
Dacia 47<br />
Lada 35<br />
Gesamt<br />
75<br />
71<br />
69<br />
68<br />
68<br />
68<br />
60<br />
BERATUNGS-<br />
QUALITÄT<br />
Mit dem Fachwissen<br />
konnten die Fahrzeugverkäufer<br />
in den letzten<br />
Jahren immer<br />
punkten. Doch nun ist<br />
die Branche auch hier<br />
im Mittelmaß angekommen.<br />
Nur noch 11<br />
von 32 Marken können<br />
in dieser Disziplin<br />
überzeugen.<br />
FINANZDIENST-<br />
LEISTUNGEN<br />
Weit mehr als die<br />
Hälfte aller Autos<br />
wird auf Pump<br />
gekauft. Anscheinend<br />
ist diese Erkenntnis<br />
noch nicht zu den<br />
Neuwagenhändlern<br />
durchgedrungen. Alle<br />
Marken beraten nur<br />
sehr oberflächlich zu<br />
diesem Thema.<br />
VW<br />
Porsche<br />
Audi<br />
BMW<br />
Mercedes<br />
Land Rover<br />
Skoda<br />
Nissan<br />
Jaguar<br />
• • •<br />
Lada<br />
Gesamt<br />
VW<br />
Audi<br />
Smart<br />
BMW<br />
Mercedes<br />
• • •<br />
Dacia 49<br />
Mazda 47<br />
Honda 40<br />
Subaru 39<br />
Lada 28<br />
Gesamt<br />
88<br />
87<br />
86<br />
84<br />
84<br />
83<br />
83<br />
83<br />
83<br />
67<br />
79<br />
80<br />
77<br />
74<br />
71<br />
70<br />
62<br />
GESAMTERGEBNIS <strong>2015</strong><br />
total*<br />
Rang Marke <strong>2015</strong><br />
Differenz<br />
Vorjahr<br />
1 VW 75 –4<br />
2 Audi 70 –6<br />
3 BMW 69 –6<br />
4 Land Rover 66 0<br />
4 Porsche 66 –4<br />
4 Skoda 66 –4<br />
7 Mini 65 –5<br />
8 Mercedes 64 –8<br />
8 Nissan 64 –4<br />
10 Jaguar 63 –5<br />
10 Seat 63 –5<br />
10 Toyota 63 –3<br />
13 Peugeot 62 –8<br />
14 Smart 61 –8<br />
15 Jeep 60 2<br />
16 Citroën 59 –12<br />
17 Ford 58 –5<br />
17 Lexus 58 –13<br />
17 Renault 58 –11<br />
20 Kia 57 –4<br />
21 Alfa Romeo 56 –2<br />
21 Hyundai 56 –7<br />
PROBEFAHRT<br />
Verfügbare Testfahrzeuge<br />
gibt es selten.<br />
Keine Marke schafft es<br />
hier in den grünen Bereich.<br />
Probefahrten<br />
werden im Neuwagenhandel<br />
selten angeboten.<br />
Es heißt oft: Keine<br />
Autos verfügbar. Der<br />
Handel verlangt wirklich,<br />
dass man die Katze<br />
im Sack kauft.<br />
Skoda 69<br />
Land Rover 65<br />
Nissan 65<br />
Toyota 65<br />
VW 64<br />
Seat 64<br />
• • •<br />
Mitsubishi 47<br />
Lada 47<br />
Dacia 43<br />
Subaru 37<br />
Gesamt<br />
58<br />
NACHVERFOLGUNG<br />
Ein Anruf nach dem<br />
Gespräch? Findet in<br />
der Regel nicht statt.<br />
Verlässt der Kunde<br />
ohne Kaufvertrag das<br />
Autohaus, ist er aus<br />
den Augen und somit<br />
aus dem Sinn. Mit 23<br />
Punkten im Schnitt ist<br />
die Leistung des Handels<br />
an dieser Stelle<br />
leider mangelhaft.<br />
BMW 54<br />
VW 52<br />
Land Rover 38<br />
• • •<br />
Volvo 11<br />
Hyundai 9<br />
Suzuki 8<br />
Dacia 7<br />
Mitsubishi 7<br />
Smart 3<br />
Mazda 3<br />
Gesamt 23<br />
21 Volvo 56 –14<br />
24 Opel 55 –7<br />
25 Suzuki 54 –6<br />
<strong>26</strong> Honda 53 –11<br />
27 Dacia 52 –15<br />
27 Fiat 52 –16<br />
27 Mazda 52 –11<br />
30 Mitsubishi 48 –9<br />
31 Subaru 46 –15<br />
32 Lada 43 –5<br />
Gesamt 61 –7<br />
* Angaben in Prozent<br />
100–91 % sehr zufriedenstellend 90–81 % zufriedenstellend 80–61 % weniger zufriedenstellend 60–0 % nicht zufriedenstellend<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 53
SERVICE Geschenktipps zur Weihnachtszeit<br />
Es weihnach<br />
Schluss mit Krawatten, Socken, Rasierwasser<br />
und Süßkram: Für WEIHNACHTS-<br />
MÄNNER MIT AUTO-TICK gibt es deutlich<br />
bessere Alternativen, die nicht einmal<br />
teuer sein müssen und trotzdem strahlende<br />
Gesichter versprechen.<br />
✸<br />
FARBENFROH leuchtend<br />
durchbrechen die Reflektorregenschirme<br />
aus der<br />
Mercedes-Benz-Classic-<br />
Kollektion die winterliche<br />
Tristesse. Die bunten<br />
Kinderschirme kosten<br />
rund 15 Euro<br />
✸<br />
FÜR DAS KIND IM MANNE<br />
wurde die Lego-Men-Reihe<br />
erdacht. Das neuste Modell<br />
ist ein Mercedes Arocs<br />
3245 aus 2793 Teilen mit<br />
pneumatisch angetriebenem<br />
Greifarm, Greifer,<br />
Kippmulde und Stützfüßen<br />
für rund 200 Euro<br />
✸WAS WÄREN 007-Abenteuer ohne<br />
die kultigen Autos? Hot Wheels<br />
hat jetzt fünf Bond-Klassiker in<br />
1 : 64 im Programm (je 2,99 Euro)<br />
✸NOBLE GABEN hält die Maybach-<br />
Kollektion „Icons of Luxury“ bereit.<br />
Für 350 Euro gibt es eine Kosmetiktasche<br />
aus Kalbsleder samt Spiegel<br />
✸AUF KUSCHELKURS ist das Kindernackenkissen<br />
Ted Turbo aus der Volkswagen-Kids-Kollektion.<br />
Den drolligen<br />
Reisebegleiter gibt es für 25 Euro<br />
54 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
tet sehr<br />
✸<br />
STERNE, TANNEN und Engel<br />
waren gestern. Dank<br />
Citroën-DS-Fan Klaus<br />
Kuhn gibt es die Göttin<br />
jetzt auch als Weihnachtsgebäck<br />
(10 Euro). E-Mail:<br />
kg.kuhn@netcologne.de<br />
✸<br />
MIT WITZ UND CHARME<br />
erzählt: die Abenteuer<br />
von Bernd Volkens und<br />
Kay Amtenbrink, die sich<br />
im VW T3 vom Kiez zum<br />
Kap aufmachten. Delius<br />
Klasing, 22,90 Euro<br />
✸<br />
ZWEI KLASSIKER in einem<br />
Brettspiel vereint: VW Käfer<br />
und „Mensch ärgere Dich<br />
nicht“ in der „Beetle-Rallye“.<br />
In Kombination kosten die<br />
beiden rund 45 Euro<br />
✸ ✸ ✸<br />
„JOHN“ heißt diese schlichte<br />
Ledertasche des Designers<br />
Sandquist aus dem Volvo-<br />
Angebot. Rund 350 Euro<br />
TROTZ MODERNEN Designs kann der Bluetooth-<br />
Lautsprecher aus der BMW-i-Kollektion auch weihnachtlich-besinnliche<br />
Töne anstimmen. 30 Meter<br />
Reichweite, inklusive Tragetasche 90 Euro<br />
DANK KUNSTVOLLEM Aufdruck<br />
macht das Speed-up-Shirt von<br />
Mini für rund 30 Euro auch unter<br />
dem Christbaum Eindruck<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 55
GEBRAUCHTWAGEN<br />
Steckbrief<br />
Seat Altea 2004<br />
Auf Basis des Leon-<br />
Vorgängers entwickelte<br />
Seat eine ganze<br />
Modellfamilie. Doch während<br />
der Leon 2012 auf<br />
den konzerneigenen Modularen<br />
Querbaukasten<br />
umgestellt wurde, lief<br />
der Altea dieses Jahr aus<br />
– und bleibt ohne direkten<br />
Nachfolger. Er ist ein<br />
geräumig-agiler, nicht<br />
sehr übersichtlicher Van.<br />
Die Technik stammt von<br />
Golf V und VI – mit allen<br />
Vor- und Nachteilen. Quelle: KBA; 1 Stand: 1. Januar <strong>2015</strong>; 2 Januar bis Dezember 2014<br />
bis <strong>2015</strong><br />
FAKTEN ZUM ALTEA:<br />
• Karosserievarianten: 3<br />
• Antrieb: Front- und Allradantrieb<br />
(4x4), Schaltgetriebe<br />
(5-/6-Gang), DSG-Getriebe<br />
(6-/7-Gang), Sechsstufen-Wandlerautomatik<br />
• Motoren: Saug-/Turbobenziner,<br />
LPG-Saugmotor, Turbodiesel<br />
(alle Vierzylinder)<br />
• Leistung: 85–211 PS<br />
• Bestand1: 79 743, davon<br />
33 216 (41,7 %) Diesel<br />
• Besitzumschreibungen2:<br />
11 398, davon 4731 (41,5 %)<br />
mit Dieselmotor<br />
Die Modellhistorie des Seat Altea<br />
Als XL besitzt der Altea mehr<br />
Gepäckraum, als FR mehr wer, und mit kurzem Stufenheck<br />
und großer Heckklappe<br />
heißt er Toledo. Der Freetrack<br />
Po-<br />
ist der XL im Offroad-Trimm<br />
mit optionalem Allradantrieb.<br />
Der Altea im Netz<br />
Rund 2200 Angebote 1)<br />
im November , davon<br />
• 50 % als längerer XL<br />
• 4 % als Freetrack<br />
• 4 % mit Allradantrieb<br />
• 45 % mit Dieselmotor<br />
• 8 % mit DSG-Getriebe<br />
• 33 % als 1.2 oder 1.4 TSI<br />
• 73 % mit maximal 125 PS<br />
• 70 % mit Metallic-Lackierung<br />
Quelle: 1 mobile.de; 2 autoscout24.de<br />
Altea:<br />
2004 bis 2009<br />
Der Altea im Dekra-Report<br />
Durchschnittspreis in Euro →<br />
Toledo:<br />
2004 bis 2009<br />
PREISE nach Kilometerstand2<br />
Exemplare mit weniger als<br />
100 000 Kilometern Laufleistung<br />
werden im Schnitt für rund<br />
9000 Euro angeboten<br />
Ab 100 000 Kilometer sind defekte Bremsscheiben und rissige Bremsschläuche ein<br />
Thema. Auch Staubmanschetten und Airbags sollten auf Defekte überprüft werden,<br />
beim ansonsten guten Fahrwerk treten gelegentlich Federbrüche auf.<br />
Altea FR:<br />
2005 bis<br />
2009<br />
Altea XL:<br />
2006 bis <strong>2015</strong><br />
PREISE nach Erstzulassung2<br />
Modelle mit Erstzulassung<br />
nach dem Facelift 2009<br />
kosten im Netz durchschnittlich<br />
9000 Euro<br />
20 000 20 000<br />
10 000 10 000<br />
0 0<br />
< 10 10–50 50–100 100–150 150–200 200–300 2004 2006 2008 2010 2012 2014<br />
Kilometerstand in 1000 km →<br />
Erstzulassung Jahr →<br />
Unterhaltskosten<br />
Altea Facelift:<br />
2009 bis <strong>2015</strong><br />
Altea Freetrack:<br />
2007 bis <strong>2015</strong><br />
Von den am häufigsten angebotenen Benzinund<br />
Dieselmotoren ist der 105 PS starke 1.2 TSI<br />
aus Kostensicht klar die Nummer eins.<br />
Durchschnittspreis in Euro →<br />
Texte: Peter Wolkenstein<br />
Vans bis 50 000 km 50 000–100 000 km 100 000–150 000 km<br />
Mängel Ø Altea1 Ø Altea1 Ø Altea1<br />
ohne 90,8 92,4 78,9 80,6 66,6 68,5<br />
geringe 2,6 2,6 7,0 6,3 10,9 10,0<br />
erhebliche 6,6 5,0 14,1 13,1 22,5 21,5<br />
Fahrwerk, Lenkung 1,1 1,1 4,7 2,5 10,9 6,0<br />
Motor, Umwelt 1,8 1,3 5,9 5,0 12,1 12,4<br />
Karosserie, Innenraum 0,4 0,4 1,1 1,0 2,6 1,9<br />
Bremsanlage 2,8 2,3 8,6 10,8 15,2 17,4<br />
Elektronik, Licht 7,3 5,8 16,1 13,6 28,1 22,9<br />
Quelle: Dekra-Mängelreport <strong>2015</strong>; grün/rot: besser/schlechter als der Durchschnitt bei den Vans<br />
pro Jahr 1.2 TSI 1 1.4 TSI1 1.6 TDI1<br />
Steuer 98,– 142,– 214,–<br />
Haftpflicht2 559,– 559,– 632,–<br />
Teilkasko <strong>26</strong>0,– 436,– 436,–<br />
Vollkasko2 724,– 794,– 794,–<br />
Wartung 185,– 201,– 229,–<br />
l/100 km3 5,7 S 6,5 S 4,8 D<br />
1 Baujahr 2011; 2 50 Prozent Schadenfreiheitsrabatt; 3 Normverbrauch<br />
-FAZIT<br />
Als Familien-Van mit großem Gepäckraum stellt der<br />
Altea XL eine günstige Alternative zum VW Touran dar.<br />
Vier Jahre alte Exemplare mit 125 PS starkem 1.4 TSI<br />
gibt es mit 60 000 Kilometern ab rund 11 000 Euro.<br />
56 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Redaktion <strong>AUTOStraßenverkehr</strong> • 70162 Stuttgart • Fax: 07 11/182-19 08 • E-Mail: redaktion_auto@motorpresse.de<br />
LESERFORUM<br />
VW T6 Mangelnder<br />
Fußgängerschutz<br />
durch alte Basis?<br />
Unser Rätsel<br />
dt.<br />
Formel-1-<br />
Reporter<br />
(Kai)<br />
Geschwindigkeitsmessgerät<br />
(ugs.)<br />
großer<br />
Könner,<br />
Künstler<br />
4<br />
Augendeckel<br />
Kellner<br />
Gewinnen Sie<br />
ein Autobatterie-<br />
Ladegerät von CTEK<br />
im Wert von 99 Euro.<br />
Schaltstufe<br />
des Kfz-<br />
Getriebes<br />
Radmittelstück<br />
Windröschen<br />
dicht<br />
bei,<br />
seitlich<br />
von<br />
Erfinder<br />
des Viertaktgasmotors<br />
afrikanisches<br />
Wildpferd<br />
nordische<br />
Münze<br />
Spielleitung<br />
(Kunst,<br />
Medien)<br />
6<br />
Vergleichstest: Mercedes V 250 d gegen<br />
VW Multivan 2.0 TDI, <strong>Heft</strong> 25, Seite 38<br />
Egoistisch<br />
gedacht<br />
Es mag ja sein, dass VW<br />
damit recht clever agiert,<br />
beim T6 auf der alten Plattform<br />
des T5 zu beharren<br />
und somit die neuen Standards<br />
zum Fußgängerschutz<br />
zu umgehen. Doch<br />
ist das nicht etwas egoistisch<br />
gedacht? Gefährdet<br />
hier VW nicht absichtlich<br />
die Sicherheit der Passanten?<br />
Die neuen Vorschriften<br />
sind ja schließlich nicht<br />
– so ist zumindest zu hoffen<br />
– aus Jux und Tollerei<br />
eingeführt worden. Mercedes<br />
denkt also auch an die<br />
Fußgänger, Volkswagen<br />
eher nicht? Das sollte zu<br />
denken geben. Bei der Bewertung<br />
der Sicherheit<br />
sollte es hier für den Multivan<br />
einen klaren Punktabzug<br />
geben, denn als Autofahrer<br />
mit Herz sollten<br />
wir auch an die Sicherheit<br />
schwächerer Verkehrsteilnehmer<br />
denken!<br />
Christian Winter,<br />
06712 Zeitz<br />
Titelthema: VW greift wieder an,<br />
<strong>Heft</strong> 25, Seite 6<br />
Hat es Volkswagen<br />
nicht nötig?<br />
Als vom Abgas-Skandal<br />
Betroffener erfährt man<br />
Neues zu dem Thema nur<br />
aus den Medien. Auf der<br />
Internetseite von Volkswagen<br />
steht beispielsweise<br />
nichts von der Übernahme<br />
möglicher höherer Kfz-<br />
Steuern. Auch das ist bezeichnend<br />
und spricht<br />
nicht für die von VW versprochene<br />
Offenheit. In<br />
den USA erhalten die Betroffenen<br />
finanzielle Vergünstigungen,<br />
in Deutschland<br />
– Fehlanzeige. Hat es<br />
VW hier nicht nötig, die<br />
Kunden zu halten?<br />
Stephan Hennig,<br />
per E-Mail<br />
Test: Mini Cooper S Clubman,<br />
<strong>Heft</strong> 24, Seite 64<br />
Unentbehrlich<br />
für Schickimicki<br />
Für mich ist dieser überteuerte,<br />
kunstvoll zu einem<br />
Maxi aufgeblasene Mini so<br />
überflüssig wie ein Kropf.<br />
Aber natürlich ist es ein<br />
unentbehrliches Schickimicki-Auto<br />
für alle, die zu<br />
viel Geld haben!<br />
Ulrich Dittmann,<br />
67806 Rockenhausen<br />
Allgemein: Fuß von der Bremse bei<br />
stehendem Auto<br />
Blenden durch<br />
Bremsen<br />
Ich möchte ein Problem<br />
ansprechen, welches mir<br />
schon lange am Herzen<br />
liegt. Offenbar wird heutzutage<br />
in den Fahrschulen<br />
nicht mehr gelehrt, dass<br />
man den Fuß vom Bremspedal<br />
nehmen sollte, sobald<br />
das Fahrzeug steht.<br />
Viele Autofahrer stehen<br />
bei jedem Halt auf der<br />
Fußbremse, an jeder Ampel<br />
und sogar minutenlang<br />
an der Bahnschranke!<br />
Wegen dieser Unsitte werden<br />
die nachfolgenden<br />
Fahrer ungemein geblendet,<br />
vor allem mit den<br />
heutigen LED-Rückleuchten.<br />
Dabei heißt es in Paragraf<br />
1 der Straßenverkehrsordnung:<br />
Jeder<br />
Teilnehmer am öffentlichen<br />
Straßenverkehr hat<br />
sich so zu verhalten, dass<br />
kein anderer ... mehr als<br />
nach den Umständen unvermeidbar<br />
behindert<br />
oder belästigt wird.<br />
E. Herrmann,<br />
per E-Mail<br />
Am Start: Suzuki Baleno,<br />
<strong>Heft</strong> 25, Seite 16<br />
Gelungenes<br />
Design<br />
Der neue Suzuki ist ein gelungener<br />
moderner Kleinwagen.<br />
Mich interessiert<br />
besonders die 90 PS starke<br />
Version mit Mild-Hybrid.<br />
Hoffentlich ist vom Baleno<br />
auch wieder ein Kombi geplant.<br />
Wolfgang Dressel,<br />
per E-Mail<br />
99 Cent kostet die E-Paper-Ausgabe von <strong>AUTOStraßenverkehr</strong>. Apple-Nutzer<br />
finden dazu bei iTunes eine kostenlose App, die den Download und die<br />
Verwaltung der elektronischen Ausgabe komfortabel ermöglicht.<br />
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Das CT5 START/STOP (ctek.com) wurde<br />
speziell für Batterien in Autos mit<br />
Start-Stopp-Automatik entwickelt.<br />
Bei regelmäßigem Einsatz verspricht<br />
CTEK eine erheblich verlängerte<br />
Stadt u.<br />
Provinz<br />
in Norditalien<br />
Lebensdauer der Autobatterie.<br />
Romanfigur<br />
bei<br />
flink,<br />
griechische<br />
gewandt Erich<br />
Kästner<br />
Göttin<br />
ital.<br />
Rennfahrer<br />
(Emanuele)<br />
Krach<br />
machen<br />
Und so geht’s:<br />
5<br />
Lösungswort<br />
Umdrehung,<br />
Umlauf<br />
dt. Kfz-<br />
Pionier<br />
(Carl)<br />
Singstimme<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Im Rätsel sind sechs Buchstaben<br />
mit Kreisen markiert,<br />
die das Lösungswort ergeben.<br />
Schreiben Sie eine Postkarte an:<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />
Stichwort: Rätselseite<br />
70162 Stuttgart<br />
und teilen Sie uns bis zum 15. Dezember<br />
<strong>2015</strong> das Lösungswort<br />
und Ihre Telefonnummer mit.<br />
Oder schicken Sie bis zu diesem<br />
Tag ein Fax an 07 11/182-19 08<br />
beziehungsweise eine E-Mail an<br />
raetsel_auto@motorpresse.de<br />
Der Preis dieser Ausgabe<br />
wird unter allen in Deutschland<br />
ansässigen Teilnehmern mit<br />
dem richtigen Lösungswort<br />
verlost. Jeder Teilnehmer hat<br />
nur eine Gewinnchance, die<br />
persönlich wahrzunehmen ist.<br />
Teilnahme und Gewinne sind<br />
unabhängig vom Kauf der<br />
Zeitschrift. Mitarbeiter der<br />
Verlagsgruppe Motor Presse<br />
Stuttgart und deren Angehörige<br />
dürfen nicht teilnehmen. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
1<br />
Missgunst<br />
Kfz-<br />
Zeichen<br />
Neuss<br />
2<br />
mit Worten<br />
ermuntern,<br />
bestärken<br />
3<br />
Auflösung aus <strong>Heft</strong> 24/<strong>2015</strong><br />
Lösungswort: Elegant<br />
Gewinner des Lederpflegesets<br />
von Sonax im Wert von 120 Euro:<br />
Lutz Haffner,<br />
29456 Hitzacker<br />
K S<br />
O E L W A N N E<br />
H U F A H L<br />
W E B B E R O<br />
E N G<br />
W I E<br />
E<br />
S I T Z<br />
S E E<br />
O C<br />
F L O H<br />
N A D E<br />
A N D A N T E<br />
O C H I N A<br />
I R A K O S T<br />
M A T I N E E<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 57
ABGASTEST<br />
Emissionsmessung im Straßenverkehr<br />
STRASSE STATT LABOR<br />
Neun Probanden<br />
wurden auf der Straße<br />
statt auf dem<br />
Prüfstand gemessen<br />
Großer Abgas-Check<br />
Wie viel STICKOXID produziert ein Diesel im realen Verkehr? Welche Abgasnachbehandlung arbeitet<br />
am effektivsten? Und wie schneidet ein Benziner im Vergleich ab? Unsere Schwesterzeitschrift<br />
auto motor und sport hat neun Autos testen lassen und ist zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen.<br />
Fotos: HansDieter Seufert<br />
Dass Abgaswerte im<br />
realen Verkehr über<br />
den gesetzlichen Grenzwerten<br />
liegen, ist schon<br />
länger bekannt. Doch wie<br />
viel Stickoxid moderne<br />
Diesel auf der Straße tatsächlich<br />
ausstoßen, hat<br />
unser Schwesterblatt auto<br />
motor und sport jetzt testen<br />
lassen. Und zwar vom<br />
unabhängigen britischen<br />
Testinstitut Emissions<br />
Analytics, das sich auf<br />
Tests mit portablen EmissionsMesssystemen<br />
(PEMS) spezialisiert hat.<br />
Die Spezialisten nahmen<br />
sich zu diesem Zweck<br />
neun Testwagen aus dem<br />
Fuhrpark vor.<br />
Im Wesentlichen handelt<br />
es sich hierbei um aktuelle<br />
Dieselmodelle von<br />
BMW, Fiat, Mazda,<br />
Mercedes, Opel, Volvo<br />
und VW. Alle erfüllen die<br />
Euro6Norm, haben damit<br />
bereits den Beweis<br />
erbracht, dass sie auf dem<br />
Prüfstand nach dem Neuen<br />
Europäischen Fahrzyklus<br />
(NEFZ) weniger als 80<br />
mg NO X<br />
/km ausstoßen.<br />
Die Kandidaten nutzen<br />
unterschiedliche Verfahren<br />
zur Abgasreinigung:<br />
NO X<br />
Speicherkat, SCR<br />
Systeme und innermotorische<br />
Maßnahmen – entweder<br />
einzeln oder in<br />
Kombination.<br />
Neben den Euro6Modellen<br />
fuhr ein Audi Q3 mit<br />
dem berühmtberüchtigten<br />
EA189Motor mit,<br />
dessen SchummelSoftware<br />
in den USA den<br />
VWSkandal ausgelöst<br />
hat. Für den EA 189 gelten<br />
höhere NO X<br />
Grenzwerte<br />
(180 statt 80 mg<br />
NO X<br />
/km), da für den 2007<br />
vorgestellten Motor noch<br />
die Euro5Norm zählt.<br />
Mit dem Ford Mondeo 1.0<br />
Ecoboost wurde auch ein<br />
Benziner getestet. Benziner<br />
galten in der Vergangenheit<br />
in puncto NO X<br />
als weniger kritisch.<br />
Speziell bei Down sizing<br />
Motoren steigt der Stickoxidausstoß<br />
jedoch durch<br />
die höheren Verbrennungstemperaturen<br />
an,<br />
weshalb die Kollegen an<br />
den Vergleichswerten des<br />
Euro6Mondeo mit seinem<br />
Dreizylinder interessiert<br />
waren. Für Ottomotoren<br />
gilt nach Euro 6<br />
ein Grenzwert von 60 mg<br />
NO X<br />
/km.<br />
Laborwert trifft Realität<br />
Ziel des Tests war, festzustellen,<br />
um welchen Faktor<br />
der Stickoxidausstoß<br />
im realen Verkehr über<br />
dem Grenzwert liegt. Dass<br />
Autos auf der Straße mehr<br />
Abgas emittieren, liegt<br />
hauptsächlich an den höheren<br />
Lastanforderungen.<br />
Die NEFZVorgaben für<br />
den Rollentest beanspruchen<br />
Motoren kaum, da<br />
im Schnitt nur 34 km/h<br />
gefahren und extrem<br />
schwach beschleunigt<br />
wird. Zu den praxisfremden<br />
Werten kommt es<br />
auch, da den Herstellern<br />
viel Raum für legales Optimieren<br />
eingeräumt wird:<br />
Fahren mit extrem hohem<br />
Reifendruck, modifizierter<br />
Aerodynamik oder mit<br />
speziellen Leichtlaufölen.<br />
Die britischen Experten<br />
haben die Testwagen jedoch<br />
im Serienzustand<br />
belassen, sind mit dem<br />
empfohlenen Luftdruck<br />
58 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
ERGEBNISSE<br />
Die Testkandidaten<br />
VW Golf 2.0<br />
TDI Variant<br />
Mercedes C<br />
250 d T-Modell<br />
Mazda CX-3<br />
1.5 D<br />
BMW X5<br />
25d<br />
Opel Mokka<br />
1.6 CDTI<br />
Volvo XC90<br />
D5<br />
Fiat 500X<br />
1.6 Multijet<br />
Audi Q3 2.0<br />
TDI Quattro<br />
Zylinder/Hubraum Anzahl/cm 3 4/1968 4/2143 4/1499 4/1995 4/1598 4/1969 4/1598 4/1968 3/998<br />
Leistung PS (kW) / 1/min<br />
Getriebeart<br />
NO X<br />
-Nachbehandlung<br />
150 (110) /<br />
3500<br />
Sechsgang-<br />
DKG<br />
Speicherkatalysator<br />
SCR-System<br />
Einstufung Euro 6 Euro 6 Euro 6 Euro 6 Euro 6 Euro 6 Euro 6 Euro 5 Euro 6<br />
NO X<br />
-Grenzwert g/km 0,08 0,08 0,08 0,08 0,08 0,08 0,08 0,18 0,06<br />
Einzelmessungen Teilabschnitte<br />
NO X<br />
Autobahn max. 130 km/h g/km 0,235 0,157 0,586 0,783 0,727 0,943 1,055 0,999 0,079<br />
Abweichung vom Grenzwert um Faktor 2,9 2,0 7,3 9,8 9,1 11,8 13,2 5,6 1,3<br />
NO X<br />
Stadtverkehr – mit Steigungen g/km 0,139 0,416 0,323 0,247 0,209 0,299 0,820 1,030 0,290<br />
Abweichung vom Grenzwert um Faktor 1,7 5,2 4,0 3,1 2,6 3,7 10,3 5,7 4,8<br />
NO X<br />
Landstraße max. 80 km/h – eben g/km 0,052 0,072 0,125 0,154 0,304 0,145 0,630 0,563 0,059<br />
Abweichung vom Grenzwert um Faktor 0,7 0,9 1,6 1,9 3,8 1,8 7,9 3,1 1,0<br />
NO X<br />
Landstraße wechselnde Geschwindigkeiten<br />
– Steigungen<br />
g/km<br />
0,138 0,252 0,319 0,481 0,381 0,753 0,928 1,070 0,153<br />
Abweichung vom Grenzwert um Faktor 1,7 3,2 4,0 6,0 4,8 9,4 11,9 5,9 2,6<br />
Gesamtergebnis<br />
NO X<br />
-Mittelwert der gesamten Strecke g/km 0,148 0,215 0,284 0,462 0,477 0,498 0,845 0,864 0,096<br />
Abweichung vom Grenzwert um Faktor 1,9 2,7 3,6 5,8 6,0 6,2 10,6 4,8 1,6<br />
Bewertung<br />
Grün: Autos, die auf der Straße maximal das<br />
2,1-Fache ihres Euro-Grenzwertes ausstoßen.<br />
Der Faktor 2,1 wurde von der EU für die ab<br />
2018 vorgesehenen Straßentests bestimmt.<br />
Orange: Autos, die auf der Straße zwischen<br />
dem 2,2- und dem Vierfachen ihres Euro-<br />
Grenzwertes ausstoßen.<br />
Rot: Autos, die auf der Straße mehr als das<br />
Vierfache ihres Euro-Grenzwertes ausstoßen.<br />
HECKAUFBAU Die Profis von<br />
Emissions Analytics bei der<br />
Montage der Anlage<br />
Abweichung<br />
vom<br />
Grenz wert<br />
Faktor 1,9<br />
Mit seinem<br />
NO X<br />
-Speicherkat<br />
erreicht<br />
der<br />
Golf durch<br />
die Bank<br />
niedrige Werte.<br />
Nur auf<br />
der Autobahn<br />
war der<br />
Mercedes<br />
besser. Der<br />
Nachfolgemotor<br />
des EA<br />
189 (EA 288)<br />
behält seine<br />
niedrigen<br />
Werte sogar<br />
auf den<br />
Stadtpassagen<br />
mit Steigungen<br />
bei.<br />
Abweichung<br />
vom<br />
Grenz wert<br />
Faktor 2,7<br />
Der SCR-Katalysator<br />
mit<br />
Harnstoffeinspritzung<br />
senkt den<br />
NO X<br />
-Ausstoß<br />
der C-Klasse<br />
auf ein insgesamt<br />
niedriges<br />
Niveau.<br />
In der Stadt<br />
traten jedoch<br />
höhere Werte<br />
auf, eventuell<br />
wurden dort<br />
nicht die Abgastemperaturen<br />
erreicht,<br />
die das<br />
aufwendige<br />
SCR-System<br />
benötigt.<br />
Abweichung<br />
vom<br />
Grenz wert<br />
Faktor 3,6<br />
Der Mazda<br />
CX-3 erreicht<br />
allein mit<br />
innermotorischen<br />
Maßnahmen<br />
(niedrige<br />
Verdichtung,<br />
Brennraumgestaltung<br />
etc.) den dritten<br />
Platz. Auf<br />
der Autobahn,<br />
wo<br />
dem Motor<br />
mehr Last<br />
abverlangt<br />
wurde, stieg<br />
der Stickoxidausstoß<br />
jedoch stärker<br />
an.<br />
Abweichung<br />
vom<br />
Grenz wert<br />
Faktor 5,8<br />
Obwohl BMW<br />
beim X5 Speicherkat<br />
und<br />
SCR-System<br />
kombiniert<br />
– und damit<br />
den höchsten<br />
Aufwand in<br />
diesem Testfeld<br />
trieb –,<br />
enttäuschte<br />
der Stickoxidausstoß<br />
des großen<br />
SUV. Immerhin<br />
im Stadtverkehr<br />
fiel<br />
der X5 mit<br />
vergleichsweise<br />
niedrigen<br />
Werten<br />
auf.<br />
Abweichung<br />
vom<br />
Grenz wert<br />
Faktor 6,0<br />
Der NO X<br />
-Speicherkat<br />
schaffte es<br />
nicht, den<br />
Stickstoffausstoß<br />
des Opel<br />
Mokka auf<br />
ein niedriges<br />
Niveau zu<br />
bringen.<br />
Selbst beim<br />
gleichmäßigen<br />
Dahinrollen<br />
mit 80<br />
km/h auf<br />
einer ebenen<br />
Landstraße<br />
lagen seine<br />
Werte fast<br />
um Faktor<br />
vier über der<br />
Euro-Norm.<br />
Abweichung<br />
vom<br />
Grenz wert<br />
Faktor 6,2<br />
Nur beim<br />
entspannten<br />
Dahingleiten<br />
in der Ebene<br />
hielt sich<br />
der Stickoxidausstoß<br />
des XC90 in<br />
Grenzen.<br />
Unter Last<br />
stiegen die<br />
Werte des<br />
Volvo, der<br />
ebenfalls<br />
einen NO X<br />
-<br />
Speicherkat<br />
einsetzt, hingegen<br />
stark<br />
an. Das ist<br />
enttäuschend<br />
für ein ganz<br />
neues Auto.<br />
Abweichung<br />
vom<br />
Grenz wert<br />
Faktor 10,6<br />
Der Fiat 500X<br />
war die größte<br />
negative<br />
Überraschung.<br />
Nicht<br />
nur in der<br />
Gesamtwertung,<br />
auch<br />
auf allen<br />
Teilstrecken<br />
lag er auf<br />
dem letzten<br />
Platz der Euro-6-Autos.<br />
Die extremen<br />
Stickoxidwerte<br />
verwundern<br />
angesichts<br />
der entspannten<br />
Fahrweise<br />
doppelt.<br />
EA 189-Diesel<br />
Abweichung<br />
vom<br />
Grenz wert<br />
Faktor 4,8<br />
Absolut gesehen<br />
produzierte<br />
der<br />
Audi mit seinem<br />
EA-189-<br />
Motor die<br />
höchsten<br />
Stickoxidwerte.<br />
Allerdings<br />
gilt für<br />
den Q3 mit<br />
seinem Speicherkat<br />
die<br />
weniger<br />
strenge Euro-5-Grenze,<br />
die er um das<br />
4,8-Fache<br />
überschritt<br />
– womit er<br />
im Mittelfeld<br />
landet.<br />
Ford Mondeo<br />
1.0 Ecoboost<br />
204 (150) /<br />
3800<br />
Siebengangautomatik<br />
105 (77) /<br />
4000<br />
Sechsganggetriebe<br />
innermotorisch<br />
231 (170) /<br />
4400<br />
Achtgangautomatik<br />
SCR & Speicherkatal.<br />
136 (100) /<br />
3500<br />
Sechsganggetriebe<br />
Speicherkatalysator<br />
225 (165) /<br />
4250<br />
Achtgangautomatik<br />
Speicherkatalysator<br />
120 (88) /<br />
3750<br />
Sechsganggetriebe<br />
Speicherkatalysator<br />
140 (103) /<br />
4200<br />
Sechsganggetriebe<br />
Speicherkatalysator<br />
125 (92) /<br />
6000<br />
Sechsganggetriebe<br />
–<br />
Benziner<br />
Abweichung<br />
vom<br />
Grenz wert<br />
Faktor 1,6<br />
Wie von<br />
einem Benziner<br />
nicht<br />
anders zu<br />
erwarten,<br />
stieß der Ford<br />
Mondeo am<br />
wenigsten<br />
Stickoxid aus.<br />
Stadtverkehr<br />
mit häufigem<br />
Anfahren<br />
trieb die Werte<br />
des Downsizing-Dreizylinders<br />
jedoch stark<br />
in die Höhe.<br />
Hier lagen<br />
sogar drei der<br />
Diesel-Autos<br />
besser.<br />
INFO<br />
SO HABEN WIR GETESTET<br />
Für jedes Auto fertigten die Profis<br />
von Emissions Analytics eine<br />
Kunststoffzuleitung an, die vom<br />
Auspuff in ein waagrechtes Metallrohr<br />
mündet. Dort zweigt ein<br />
Ventil einen kleinen Teil der Abgase<br />
ab, die zunächst getrocknet<br />
und dann über einen auf 190 Grad<br />
beheizten Schlauch zum Analysegerät<br />
auf der Rückbank geführt<br />
werden. Der Analyzer, der vor jeder<br />
Fahrt mit einem Kalibriergas<br />
geeicht wird, untersucht die Abgase<br />
mittels verschiedener Verfahren.<br />
Bei einem davon werden die<br />
Stickoxide dem Gas Ozon ausgesetzt,<br />
auf das sie reagieren; in der<br />
Folge senden sie einen Lichtimpuls<br />
aus. Je mehr Licht der Analyzer<br />
misst, desto höher sind die<br />
Stickoxid-Konzentrationen. Nach<br />
dem Messvorgang gelangen die<br />
Abgase über einen dünnen<br />
Schlauch wieder zurück ins Freie.<br />
Das Analysegerät sendet seine<br />
Rohdaten an einen Laptop, wo sie<br />
von einer Spezialsoftware unter<br />
der Berücksichtigung von Begleitparametern<br />
wie Außentemperatur,<br />
Luftdruck oder -feuchtigkeit<br />
abgeglichen und ausgewertet<br />
werden. Hierbei lassen sich auch<br />
Regenerationszyklen des Partikelfilters<br />
erkennen und herausrechnen,<br />
da sie die Vergleichbarkeit<br />
der Ergebnisse verfälschen. Die<br />
Messfahrt wird immer per GPSund<br />
Videokamera aufgezeichnet.<br />
Emissions Analytics ist ein unabhängiges<br />
privates Prüfinstitut, das<br />
sich auf die mobile Abgas- und<br />
Verbrauchsmessung von Fahrzeugen<br />
spezialisiert hat. Die Experten<br />
mit Firmensitz in der Nähe von<br />
London haben in den letzten Jahren<br />
bereits über 1000 Fahrzeuge<br />
in Europa und den USA gemessen.<br />
Sie kennen sich daher mit den unterschiedlichen<br />
Fahrprofilen und<br />
gesetzlichen Grenzwerten aus.<br />
Der Erfahrungsschatz ist auch bei<br />
der Interpretation der Messungen<br />
wichtig, da die Analysegeräte Rohdaten<br />
ausgeben, die erst im Kontext<br />
der Umwelteinflüsse zu Messergebnissen<br />
werden.<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 59
ABGASTEST<br />
Emissionsmessung im Straßenverkehr<br />
INFO<br />
Die Messtechnik im Detail<br />
NEBEN dem eigentlichen Analysegerät bedarf es vieler Sensoren, die<br />
Streckenverlauf, Fahrzeug- und Umgebungsdaten aufzeichnen.<br />
➍<br />
➊ Satelliten-Antenne<br />
Ein GPS-<br />
System registriert<br />
die gefahrene Teststrecke,<br />
die per<br />
Laptop aufgezeichnet<br />
wird.<br />
➎<br />
und einer auf 22 Grad eingestellten<br />
Klimaanlage<br />
gefahren.<br />
Die NO X<br />
-Messfahrten wurden<br />
ebenfalls eher gemütlich,<br />
wenn auch nicht ganz<br />
so weltfremd-träge absolviert,<br />
wie es der NEFZ vorschreibt.<br />
Alle Tempolimits<br />
wurden eingehalten, bei<br />
nicht vorhandener Beschränkung<br />
auf der Autobahn<br />
maximal 130 km/h<br />
gefahren. Die Fahrweise<br />
beeinflusst das Messergebnis<br />
extrem, weshalb<br />
➌<br />
➊<br />
➋ Wetterstation<br />
Eine mobile Wetterstation<br />
zeichnet<br />
Luftfeuchtigkeit,<br />
Luftdruck und Umgebungstemperatur<br />
auf.<br />
➌ Zuleitungsschlauch<br />
Die entnommene<br />
Abgasprobe<br />
gelangt über<br />
➋<br />
einen auf 190<br />
Grad erwärmten<br />
Schlauch zum<br />
Analysegerät.<br />
➍ Trockenvorrichtung<br />
Bevor die Abgasprobe<br />
analysiert<br />
werden kann, muss<br />
sie außerhalb des<br />
Wert auf einen einheitlichen<br />
Fahrstil gelegt wurde.<br />
Durch die Länge der<br />
Runde von über 100 Kilometern<br />
glichen sich zudem<br />
Zufälligkeiten wie<br />
Ampelschaltungen aus.<br />
Und was kam heraus? Obwohl<br />
davon auszugehen<br />
war, dass alle Autos über<br />
der Euro-6-Grenze liegen,<br />
war das Testergebnis dann<br />
doch überraschend. Und<br />
zwar in verschiedener<br />
Hinsicht: So stieß der Fiat<br />
500X mit 845 mg/km<br />
Autos getrocknet<br />
werden.<br />
➎ Zuleitung In das<br />
waagrecht verlaufende<br />
Entnahmerohr<br />
gelangen die<br />
Abgase über eine<br />
individuell angefertigte<br />
Zuleitung.<br />
nicht nur mehr als das<br />
Zehnfache des Grenzwertes<br />
aus, sondern auch fast<br />
das Sechsfache gegenüber<br />
dem Spitzenreiter<br />
VW Golf Variant (148 mg/<br />
km). Und das trotz vergleichbarer<br />
Abgasnachbearbeitung:<br />
Sowohl Golf<br />
als auch 500X nutzen einen<br />
NO X<br />
-Speicherkat.<br />
Im Auto mit den zweitbes -<br />
ten Werten, dem T-Modell<br />
der Mercedes C-Klasse,<br />
kommt hingegen das aufwendigere<br />
SCR-System<br />
samt Harnstoffeinspritzung<br />
zum Einsatz. Mit<br />
215 mg/km produziert<br />
die C-Klasse das 2,7-Fache<br />
des Grenzwerts. Dritter<br />
mit 284 mg/km wurde<br />
der Mazda CX-3, der weder<br />
Speicher- noch SCR-<br />
Kat besitzt. Mazda nutzt<br />
innermotorische Maßnahmen<br />
wie eine niedrige<br />
Verdichtung, bei der weniger<br />
NO X<br />
entsteht.<br />
Hilft viel wirklich viel?<br />
BMW setzt beim X5 als<br />
Einziger im Test auf die<br />
Kombination von SCRund<br />
Speicherkat. Dennoch<br />
fiel das Ergebnis mit<br />
462 mg/km enttäuschend<br />
aus – wie auch beim Opel<br />
Mokka und beim Volvo<br />
XC90 (477 bzw. 498 mg/<br />
km). Den höchsten Wert<br />
erreichte der Audi Q3 mit<br />
864 mg/km. Bezogen auf<br />
seinen Grenzwert (Euro 5)<br />
liegt der Audi mit Faktor<br />
4,8 jedoch im Mittelfeld.<br />
Die wenigsten Stickoxide<br />
produzierte der benzinbetriebene<br />
Mondeo. Bei<br />
ihm fielen aber die hohen<br />
Werte in der Stadt mit<br />
vielen Ampeln und Anfahrsituationen<br />
am Berg<br />
auf, wo er sogar mehr NO X<br />
ausstieß als drei der Diesel.<br />
Die Abgas-Profis haben<br />
nämlich nicht nur<br />
den Durchschnittswert<br />
aus der gesamten Fahrt<br />
errechnet, sondern einzelne<br />
Streckenabschnitte<br />
(Autobahn, Landstraße,<br />
Stadt) separat erfasst.<br />
Um die Messergebnisse<br />
untereinander vergleichen<br />
zu können,<br />
wurden Regenerationsphasen<br />
des Diesel-Partikelfilters<br />
herausgerechnet.<br />
Partikelfilter müssen<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
regeneriert, sprich<br />
freigebrannt werden. Die<br />
hierfür nötigen Nacheinspritzungen<br />
erhöhen jedoch<br />
die Abgastemperatur<br />
und damit den NO X<br />
-<br />
Ausstoß. Beim Test betraf<br />
dies den Mazda und den<br />
BMW.<br />
Die Hersteller wurden im<br />
Vorfeld nicht über die<br />
Messungen informiert,<br />
um die Möglichkeit von<br />
Manipulationen auszuschließen.<br />
Eingesetzt<br />
wurden vielmehr Testwagen,<br />
die sich ohnehin in<br />
der Redaktion befanden.<br />
Ob ein Hersteller geschummelt<br />
hat und eine<br />
Software einsetzt, die auf<br />
Prüfständen sauberere<br />
Abgase produziert, konnte<br />
der Test auf der Straße<br />
hingegen nicht feststellen.<br />
Selbst die extrem hohen<br />
Werte von Schlusslicht<br />
Fiat 500X stellen an<br />
sich noch nichts Verbotenes<br />
dar. Erst ab 2018 müssen<br />
Hersteller den Stickoxidausstoß<br />
ihrer Autos<br />
im realen Straßenverkehr<br />
begrenzen. Hierfür hat<br />
die EU Ende Oktober den<br />
Faktor 2,1 beschlossen,<br />
um den das Auto über<br />
seinem laschen NEFZ-<br />
Wert liegen darf. Bei 80<br />
mg NO X<br />
/km eines Euro-<br />
6-Diesel hieße dies 168<br />
mg. Demnach liegt im<br />
Test nur der VW Golf<br />
schon unter diesem<br />
Wert.<br />
Dirk Gulde<br />
-FAZIT<br />
HERZ DER ANLAGE<br />
ist der Analyzer<br />
Semtech-DS des<br />
US-Herstellers<br />
Sensors<br />
DIESEL BLEIBEN INTERESSANT – BEI RICHTIGER<br />
TECHNIK Mit dem Golf schafft ausgerechnet ein VW die besten<br />
NO X<br />
-Werte – ein Auto der Marke, die den Abgas-Skandal<br />
ausgelöst hat. Doch wir reden vom Nachfolger des berüchtigten<br />
EA 189, der Euro 6 erfüllt. Im Test ging es gezielt um die Werte<br />
auf der Straße, denn auf die kommt’s in der Praxis an. Trotzdem<br />
stellt sich die Frage, wie ein Fiat 500X seine 80 mg auf der Rolle<br />
schafft und auf der Straße, bei gemütlicher Fahrweise, das<br />
10,6-Fache ausstößt. Auch sonst hat der Test Erstaunliches gezeigt:<br />
Der SCR-Katalysator muss nicht besser sein als ein Speicherkat,<br />
hoher Aufwand garantiert keine niedrigen Werte. Und<br />
Downsizing erhöht den Ausstoß selbst beim Benziner. Mit der<br />
richtig abgestimmten Abgastechnik bleibt der Diesel ein sehr<br />
guter Kompromiss aus geringem Verbrauch und niedrigem NO X<br />
.<br />
60 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Abgaswerte<br />
ANSICHTSSACHE<br />
Was zu beweisen war<br />
Abgasmessungen IM STRASSENVERKEHR zeigen: Kaum ein Auto schafft die vorgeschriebenen<br />
Grenzwerte in der Praxis. Stefan Cerchez über die Ergebnisse und mögliche Folgen für den Markt.<br />
In einer aufwendigen<br />
Testreihe hat unsere<br />
Schwesterzeitschrift auto<br />
motor und sport stichprobenartig<br />
acht Dieselfahrzeuge<br />
und einen<br />
Benziner im realen Straßenverkehr<br />
auf ihr Abgasverhalten<br />
hin untersucht<br />
(siehe Artikel auf<br />
den vorangehenden<br />
Seiten). Das Gesamtergebnis<br />
– kein Auto hielt<br />
in der Praxis den vorgeschriebenen<br />
Stick oxid-<br />
Grenzwert ein – ist zwar<br />
wenig überraschend,<br />
dennoch lassen sich nicht<br />
alle Probanden über einen<br />
Kamm scheren.<br />
Denn obwohl die untersuchten<br />
Modelle die Euro-6-Norm<br />
erfüllen, liegen<br />
ihre Ergebnisse weit<br />
auseinander. Während<br />
der einzige Benziner<br />
(Ford Mondeo) seinem<br />
Normziel erwartungsgemäß<br />
noch am nächsten<br />
kommt (Abweichung:<br />
Faktor 1,6), lag der beste<br />
Diesel (VW Golf) schon<br />
fast beim Doppelten des<br />
gesetzlichen Grenzwerts<br />
(Faktor 1,9). Der schlechteste<br />
Selbstzünder (Fiat<br />
500X) in der Stichprobe<br />
verfehlte das Limit gar<br />
um den Faktor 10,6.<br />
Kein einheitliches Bild<br />
bei der Abgasreinigung<br />
Dabei setzen sowohl der<br />
Primus als auch der<br />
Schlechteste im Vergleich<br />
auf dieselbe Reinigungstechnik<br />
(NO X<br />
-Speicherkat).<br />
Weiteres interessantes<br />
Detail: Autos, bei<br />
denen aufwendigere<br />
Systeme mit Speicherkat<br />
und selektiver katalytischer<br />
Reduktion (SCR)<br />
zum Einsatz kommen,<br />
schneiden nicht automatisch<br />
besser ab. Und<br />
selbst ein Modell völlig<br />
ohne Stickoxid-Nachbehandlung<br />
konnte sich<br />
unter den Top Drei platzieren.<br />
Sprich: Die eingesetzte<br />
Technik lässt noch<br />
keinen Schluss auf das<br />
Abgasverhalten in der<br />
Praxis zu.<br />
Natürlich besitzt die<br />
Kombination aus Speicherkat<br />
und SCR das<br />
höchste Reinigungspotenzial.<br />
Das Beispiel<br />
Mazda zeigt jedoch, dass<br />
es durchaus möglich ist,<br />
das Abgasverhalten bereits<br />
innermotorisch so<br />
zu optimieren, dass zumindest<br />
für das aktuelle<br />
europäische Prüfstandsverfahren<br />
keine Nachbehandlung<br />
nötig ist.<br />
Das Ergebnis dieser<br />
Stichprobe bestätigt aber<br />
vor allem, dass wir dringend<br />
neue, realitätsnähere<br />
Prüfverfahren brauchen,<br />
und dass bei den<br />
Herstellern zweifellos<br />
Kurskorrekturen in Sachen<br />
Abgasreinigung<br />
erforderlich sind. Dabei<br />
scheint es konsequent,<br />
beim Diesel grundsätzlich<br />
auf die aufwendige<br />
SCR-Technologie zu setzen,<br />
so wie es VW angekündigt<br />
hat und es zum<br />
Beispiel der französische<br />
PSA-Konzern (Citroën,<br />
Peugeot) für seine Euro-<br />
6-Diesel bereits heute<br />
praktiziert. Doch diese<br />
durchaus nachvollziehbare<br />
Strategie wird weitreichende<br />
Folgen für das<br />
Modellangebot haben.<br />
Denn sie verteuert die<br />
ohnehin aufwendigeren<br />
Selbstzünder noch weiter<br />
und wird in manchen<br />
Baureihen das Aus für<br />
den Dieselmotor<br />
bedeuten.<br />
Bereits heute ist<br />
es für manche<br />
Kunden schwer,<br />
dessen Mehrpreis<br />
bei der Anschaffung<br />
durch die<br />
günstigeren Kraftstoffkosten<br />
wieder hereinzufahren.<br />
Bei Kleinwagen<br />
dürften nur noch extreme<br />
Vielfahrer auf ihre<br />
Kosten kommen – und<br />
davon gibt es zu wenige,<br />
um den Diesel in diesem<br />
Segment profitabel anbieten<br />
zu können.<br />
Fällt die Steuerermäßigung,<br />
fällt der Diesel<br />
Dazu kommt, dass mit<br />
Frankreich bereits ein EU-<br />
Land beschlossen hat,<br />
die Steuervorteile für<br />
Dieselkraftstoff stufenweise<br />
aufzuheben. Sollte<br />
dieser Bonus auch hierzulande<br />
wegfallen, würde<br />
die Nachfrage<br />
nach Dieselmodellen<br />
massiv<br />
einbrechen –<br />
ganz unabhängig<br />
vom<br />
Abgaswert.<br />
„Im ungünstigsten Fall droht dem<br />
Dieselmotor in bestimmten Baureihen<br />
das Aus – weil die nötige Abgastechnik<br />
ihn schlicht unrentabel macht“
TEST<br />
BMW 750i xDrive<br />
Guten Tag, Chef!<br />
Innerhalb der europäischen Oberklasse treibt BMW die DIGITALISIERUNG voran. Doch der neue<br />
Siebener reagiert nicht nur auf Gestensteuerung, er ist wieder ein echter Chefwagen geworden.<br />
Bisher galt in der automobilen<br />
Oberklasse<br />
die Prämisse „maximaler<br />
Komfort“. Künftig könnte<br />
es heißen: „maximale<br />
Technisierung“. Sozusagen<br />
als Reaktion auf die<br />
Teslas, Googles und Apples<br />
dieser Welt, die das<br />
Auto als Plattform ihrer<br />
Digital-Fantasien nutzen.<br />
Die Antwort der alten Autowelt<br />
heißt aktuell BMW<br />
Siebener, hier im Test als<br />
750i xDrive samt Gestensteuerung,<br />
Display-<br />
Schlüssel und Touchpad.<br />
Bei der Gestaltung des<br />
Innenraums haben die<br />
Designer die digitale Hightech-Aura<br />
mit höchst analogem<br />
Holz, Metall und<br />
Leder abgemildert.<br />
Schließlich dürfte nicht<br />
jedem Kunden der Sinn<br />
nach einem rollenden<br />
Smartphone stehen. So<br />
gelingen die Standards<br />
wie Sitzeverstellen, Motoranlassen,<br />
Gangeinlegen,<br />
Einstellen der Raumtemperatur<br />
und das Fahren<br />
selbst ähnlich wie bisher.<br />
Gestensteuerung überfordert<br />
die Intuition<br />
Doch spätestens bei der<br />
Gestensteuerung kommt<br />
jegliche Intuition des<br />
Durchschnitts-Users an<br />
ihre Grenzen: Ohne Anleitung<br />
geht nichts, mit Anleitung<br />
klappt es zumindest<br />
häufig. Nie aber so,<br />
dass man einen Vorteil<br />
gegenüber der Sprachoder<br />
Lenkradbedienung<br />
erkennt. Nun hätten wir<br />
beinahe vergessen, dass<br />
es schließlich die Freude<br />
am Fahren sein soll, die<br />
einen BMW auszeichnet.<br />
Verglichen mit seinem<br />
Vorgänger hat der Luxusliner<br />
laut Hersteller um<br />
fahrdynamisch durchaus<br />
relevante 130 Kilogramm<br />
abgespeckt – dank Kohlefasern<br />
im Chassis. Vollgetankt<br />
bringt es der Allrad-Testwagen<br />
auf 2039<br />
Kilogramm, sein 4x4-Vorgänger<br />
wog immerhin 91<br />
Kilogramm mehr.<br />
Zweite wichtige Neuerung<br />
des BMW: Optional<br />
überwacht eine Kamera<br />
die Straße und gibt den<br />
Stoßdämpfern vor Hindernissen<br />
rechtzeitig Order<br />
(Executive Drive Pro<br />
für 2950 Euro). Sie stellen<br />
Zug- und Druckstufe dann<br />
selbstständig ein. Damit<br />
ist der Federungskomfort<br />
sehr gut, liegt fast auf<br />
dem hohen Niveau der<br />
Mercedes S-Klasse.<br />
Beim Thema Handling will<br />
BMW natürlich Klassenprimus<br />
sein und schickt<br />
den Siebener mit der Integral-Aktivlenkung<br />
(1450<br />
Euro) in den Test. Die Hinterachse<br />
schwenkt einige<br />
Grad mit – manchmal gegen-,<br />
manchmal gleichsinnig<br />
zu den eingeschlagenen<br />
Vorderrädern;<br />
Letztere werden über eine<br />
Zahnstangenlenkung mit<br />
geschwindigkeitsabhängiger<br />
Übersetzung befehligt.<br />
Damit biegt das Dickschiff<br />
auf Landstraßen<br />
praktisch mit dem Enthusiasmus<br />
eines BMW Dreier<br />
ab – und überrascht mit<br />
dieser klassenuntypischen<br />
Zackigkeit.<br />
Nachteil: Den Geradeauslauf<br />
können schon kleine<br />
Lenkbewegungen stören;<br />
es fehlt die Gefasstheit,<br />
die man in dieser Klasse<br />
erwartet. Kurven mit<br />
gleichmäßigem Lenkwinkel<br />
zu passieren, erfordert<br />
Übung.<br />
Beschleunigung auf<br />
Sportwagen-Niveau<br />
Dank 650 Nm Drehmoment<br />
setzt der Biturbo-V8<br />
alle Beschleunigungswünsche<br />
im Handumdrehen<br />
um (0–100 km/h: 4,6<br />
s), die Achtgangautomatik<br />
wechselt die Gänge<br />
angenehm sanft, beim<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
62 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Dahingleiten sogar fast<br />
schon unmerklich.<br />
Die Bedienung geht dabei<br />
ähnlich fix: Schnell und<br />
intuitiv drehdrückt man<br />
sich mit dem neu strukturierten<br />
iDrive durch die<br />
Menüs und erkundet das<br />
knackscharfe Display per<br />
Wisch-Skalier-Rotations-<br />
Bewegungen. Als nachteilig<br />
erweist sich die Klimabedienleiste<br />
mit Touchscreen-Funktion<br />
der Sitzheizung<br />
– ein rückmeldender<br />
Knopf würde<br />
diese Arbeit besser<br />
leisten.<br />
Zeit, einen Blick auf die<br />
Preisliste zu werfen. Klar,<br />
der Siebener ist klassenüblich<br />
teuer, doch BMW<br />
überrascht an dieser Stelle:<br />
Fünf Jahre lang übernimmt<br />
der Hersteller die<br />
Inspektionskosten; lediglich<br />
für die Verschleißteile<br />
muss der Kunde aufkommen.<br />
Auch das ist Teil<br />
einer Antwort an die<br />
Start-up-Autobauer –<br />
sie dürfte im Zweifelsfall<br />
deutlich mehr wert sein<br />
als der digitale Fortschritt.<br />
Marcus Peters<br />
NUR EIN FINGERZEIG<br />
Die Sitzheizung lässt<br />
sich über ein berührungssensitives<br />
Feld<br />
steuern<br />
SIEHT ANALOG AUS, ist<br />
aber weitgehend digitalisiert.<br />
Die Instrumente<br />
erscheinen auf<br />
einem Bildschirm<br />
AUF EINEM DISPLAY<br />
zeigt der Schlüssel die<br />
Reichweite der Tankfüllung<br />
an<br />
DER KOFFERRAUM mit<br />
weit öffnender Klappe<br />
fasst 515 Liter<br />
UNVERKENNBAR BMW<br />
Das Design entspricht<br />
der aktuellen Linie<br />
AUCH DIE WARMLUFTVERTEILUNG funktioniert<br />
über berührungsempfindliche Flächen<br />
SELBST AUF LANGEN STRECKEN fühlt man sich<br />
auf der Rückbank gut untergebracht<br />
DAS V8-KRAFTWERK schickt 450 PS und 650<br />
Nm ans Achtgang-Automatikgetriebe<br />
DATEN<br />
BMW 750i xDRIVE<br />
ANTRIEB<br />
V-Achtzylinder-Benzinmotor , vorne<br />
längs , vier Ventile pro Zylinder ,<br />
Turbo , DI , Steuerkette<br />
Hubraum 4395 cm 3<br />
Leistung 330 kW /450 PS<br />
bei Drehzahl 5500/min<br />
max. Drehmoment 650 Nm<br />
bei Drehzahl 1800/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
189 g/km<br />
Allradantrieb,<br />
Achtgangautomatik<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
5098 mm<br />
Breite<br />
1902 mm<br />
Höhe<br />
1478 mm<br />
Radstand<br />
3070 mm<br />
Tankinhalt<br />
78 Liter<br />
Kofferraum<br />
515 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750 /2300 kg<br />
Serienbereifung 245/50 R 18 Y<br />
Testwagenbereifung 245/45 R 19 Y<br />
Reifentyp<br />
Pirelli P Zero<br />
Der Allrad-Vorgänger des neuen<br />
Siebener brachte 2010 noch<br />
91 Kilo mehr auf die Waage.<br />
750i xDrive 2010<br />
750i xDr. <strong>2015</strong> 2039 kg<br />
2130 kg<br />
kg 1700 1800 1900 2000 2100<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 4,6 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 2,1 s<br />
80–120 km/h 2,7 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
37,1 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 63/67 dB(A)<br />
Normverbrauch 8,1 Liter S<br />
Testverbrauch 12,0 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 1083 /956 kg<br />
Testwagenleergewicht 2039 kg<br />
Zuladung<br />
536 kg<br />
Wendekreis l./r. 12,0 /12,1 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
107 500 Euro<br />
Wertverlust 58 000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) k. A.<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 4,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
21500 Euro<br />
monatliche Rate 1444 Euro<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 276 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 21 /29 /29<br />
Ölwechsel 30000 km /2 Jahre<br />
Inspektion 60000 km /4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
2 /3 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv;<br />
3)<br />
Kilometerleasing (15 000 km/Jahr)<br />
-FAZIT<br />
Der neue Siebener macht mit<br />
viel Technik auf sich aufmerksam,<br />
ist aber in erster<br />
Linie ein sehr gutes Oberklasseauto<br />
geworden.<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 63
TEST<br />
Renault Kadjar TCe 130<br />
Einfach ist auch gut<br />
Mit dem Kadjar OHNE ALLRAD UND MIT BENZINMOTOR steht bei Renault ein vergleichsweise<br />
günstiger, aber großer SUV in der Preisliste, der gar nicht mal so müde ist. Was kann der TCe 130?<br />
Fotos: Achim Hartmann<br />
Vielleicht ist es Zufall<br />
oder schon ein Trend<br />
– aber im Oktober war der<br />
neue Kadjar drauf und<br />
dran, seinen 4,1 Meter<br />
kurzen Bruder Captur bei<br />
den Neuzulassungen erstmals<br />
zu überholen (1335<br />
zu 1363). Warum auch<br />
nicht, denn bereits im ersten<br />
Test hinterließ er, gerüstet<br />
mit einem 130 PS<br />
starken Diesel, einen guten<br />
Eindruck. Nun tritt der<br />
gleich starke (und einzige)<br />
allradlose Turbobenziner<br />
an. 1,2 Liter Hubraum<br />
müssen ihm reichen.<br />
Schon mal gut: In der Basisausführung<br />
Life kostet<br />
der 4,45 Meter lange Kadjar<br />
schlanke 19 990 Euro.<br />
Der günstigste Diesel (dCi<br />
110) ist hingegen erst ab<br />
25 290 Euro zu haben.<br />
Ebenfalls relevant: Der aktuelle<br />
Testwagen, vorgefahren<br />
in der teureren<br />
Bose Edition, bringt<br />
194 Kilo weniger auf die<br />
Waage als der erste Test-<br />
Kadjar, ein dCi 130 4x4,<br />
ebenfalls in der bestens<br />
ausgestatteten Bose Edition.<br />
Da bietet sich natürlich<br />
ein Blick auf die Messwerte<br />
an. Und siehe da:<br />
Trotz 70 Nm weniger<br />
Drehmoment (205 Nm)<br />
schneidet der kleine Benziner<br />
in allen Disziplinen<br />
rund 0,5 Sekunden besser<br />
ab. Dennoch bleibt dieser<br />
Kadjar ein eher sanftmütiger<br />
Geselle ohne sportliche<br />
Ambitionen.<br />
Sportlich geht anders<br />
Komfortabel abgestimmt,<br />
durcheilt er Kurven lieber<br />
gelassen, die Lenkung<br />
überrascht nicht mit bissiger<br />
Direktheit, und um<br />
auf 100 km/h zu sprinten,<br />
benötigt der Renault rund<br />
elf Sekunden. Auch die<br />
Höchstgeschwindigkeit<br />
von 192 km/h ist nur mit<br />
viel Geduld zu erreichen.<br />
Ebenso wenig berauschend:<br />
der angemessene,<br />
aber hohe Testverbrauch<br />
von 8,6 l/100 km.<br />
Na ja – dafür rackert der<br />
Vierzylinder leise, schiebt<br />
ab 2000 Touren gleichmäßig<br />
an und hebt die Stimmung<br />
mittels gelegentlichen<br />
Turbozischelns.<br />
Traktionsprobleme?<br />
Angesichts des mäßigen<br />
Boosts: keine.<br />
Eine zusätzlich antreibende<br />
Achse ist damit meist<br />
überflüssig. Sicher unnütz<br />
sind hingegen die in der<br />
Bose-Ausführung serienmäßigen<br />
19-Zöller mit flachen<br />
225/45er-Contis. Die<br />
Brummer mögen zwar<br />
gut aussehen, doch leider<br />
verleiten sie den eigentlich<br />
ausgewogen federnden<br />
Kadjar zu nervigen<br />
Stößigkeiten.<br />
Ansonsten passt vieles<br />
bestens: Die mit Kunstleder<br />
verfeinerten Sitze<br />
sind bequem, stützen<br />
Oberschenkel und Rücken<br />
64 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
SAUBER Der Renault misst<br />
beständig die Luftqualität<br />
KLARE STRUKTUREN<br />
Im harmonisch<br />
ausgeformten Cockpit<br />
sitzen fast alle Schalter<br />
am rechten Platz<br />
gut ab, und es geht auch<br />
auf allen Plätzen vergleichsweise<br />
luftig zu.<br />
Für Unterhaltung und<br />
saubere Luft zugleich<br />
sorgt das R-Link-2-Infotainment.<br />
So überprüft<br />
der Renault fleißig die<br />
Luftqualität, schließt zur<br />
Not Außenluft aus und<br />
lässt sich mit Apps zu Verkehrsdaten<br />
oder Wetterinfos<br />
bespielen. Das erste<br />
Jahr ist kostenfrei.<br />
Freude am Kadjar dürften<br />
zudem alle Baumarkt-,<br />
Garten- und Outdoor-<br />
Experten haben. Denn der<br />
EINFACH Die Bedienung des<br />
R-Link 2 fällt nicht schwer<br />
Laderaum bietet mit 472<br />
bis 1478 Litern nicht nur<br />
ordentlich Platz – er ist<br />
auch sehr praktisch.<br />
So lassen sich seine zwei<br />
(teils abwaschbaren)<br />
Bodenelemente auch<br />
vertikal aufstellen, die<br />
Kofferraumabdeckung<br />
passt ebenfalls drunter,<br />
und die Rücksitzlehnen<br />
klappen per Fernentriegelung<br />
vor. Für schwierige<br />
Transportfälle ist sogar<br />
der Beifahrersitz umklappbar.<br />
Bis zu 2,6 Meter<br />
lange Gegenstände können<br />
dann mit auf die<br />
Reise gehen. Renault<br />
kann sich hier beim Plattformspender<br />
Nissan bedanken.<br />
Ebenso finden<br />
sich im Kadjar die vom<br />
Qashqai bekannten<br />
Sicherheitssysteme Totwinkelwarner,<br />
ACC, Verkehrszeichenerkennung<br />
und Ultraschallsensoren<br />
rundum.<br />
Doch lieber 4WD? Nein<br />
Nachteile im Vergleich<br />
zum dCi 4x4 fängt sich<br />
der wie gewohnt solide<br />
gefertigte SUV lediglich in<br />
puncto Anhängelast ein.<br />
NÜTZLICH Beide Ladebodenelemente<br />
lassen sich auch vertikal<br />
aufstellen oder drehen –<br />
die Rückseiten sind abwaschbar<br />
HELL LED-Strahler leuchten beim<br />
Bose-Modell bereits serienmäßig<br />
ARTGERECHT Dank seiner<br />
Länge offeriert der Kadjar im<br />
Fond ordentlich Beinfreiheit<br />
MODISCH Neben dem großen<br />
Touchscreen setzt Renault auch<br />
auf digitale Instrumente<br />
Darf der Diesel noch 1,8<br />
Tonnen ziehen, so sind es<br />
beim Benziner 600 Kilo<br />
weniger. Ansonsten bieten<br />
beide identische Böschungswinkel<br />
und eine<br />
Bodenfreiheit von 20 Zentimetern.<br />
Trittstufen oder<br />
Kunststoffbeplankungen<br />
sind für den 2WDler ebenfalls<br />
verfügbar.<br />
Ob mit oder ohne Offroad-Schnickschnack<br />
–<br />
der Kadjar überzeugt<br />
auch als TCe. Mal sehen,<br />
wie sich die Zahlen<br />
weiter entwickeln.<br />
Michael von Maydell<br />
DATEN<br />
RENAULT KADJAR TCe 130<br />
BOSE EDITION<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor ,<br />
vorne quer , vier Ventile pro Zylinder<br />
, Turbo , DI , Steuerkette<br />
Hubraum 1197 cm 3<br />
Leistung<br />
96 kW /130 PS<br />
bei Drehzahl 5000/min<br />
max. Drehmoment 205 Nm<br />
bei Drehzahl 2000/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 192 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
130 g/km<br />
Vorderradantrieb ,<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4449 mm<br />
Breite<br />
1836 mm<br />
Höhe<br />
1612 mm<br />
Radstand<br />
<strong>26</strong>47 mm<br />
Tankinhalt<br />
55 Liter<br />
Kofferraum 472 –1478 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 690 /1200 kg<br />
Serienbereifung 225/45 R 19 W<br />
Testwagenbereifung 225/45 R 19 W<br />
Reifentyp<br />
Continental<br />
SportContact 5<br />
Puh – als TCe gleich motorisiert<br />
kostet das voll ausgestattete<br />
Topmodell 8200 Euro mehr.<br />
Bose-Edition 28 190 €<br />
Life 19 990 €<br />
0 10 000 20 000 30 000 €<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 10,9 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 6,2 s<br />
80–120 km/h 8,4 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
35,6 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 66/69 dB(A)<br />
Normverbrauch 5,8 Liter S<br />
Testverbrauch 8,6 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 839 /553 kg<br />
Testwagenleergewicht 1392 kg<br />
Zuladung<br />
461 kg<br />
Wendekreis l./r. 11,5 /11,4 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
28 190 Euro<br />
Wertverlust 13 000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) k. A.<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 2,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung k. A.<br />
monatliche Rate k. A.<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr<br />
94 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 16 /20/22<br />
Ölwechsel 30000 km /2 Jahre<br />
Inspektion 60000 km /4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
2 /2 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv;<br />
3)<br />
Kilometerleasing (15 000 km/Jahr)<br />
-FAZIT<br />
Viel preiswerter und etwas<br />
agiler als der dCi, legt dieser<br />
Kadjar einen überzeugenden<br />
Auftritt hin. Der Verbrauch<br />
lässt sich da verschmerzen.<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 65
TEST<br />
Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid 2.0 MIVEC 4WD<br />
Hybrid-Frachter<br />
Ein großer SUV mit PLUG-IN-HYBRID-ANTRIEB – das klingt nicht wie ein Erfolgsrezept.<br />
Der Mitsubishi Outlander beweist das Gegenteil. Jetzt kommt das Facelift.<br />
ECKEN UND KANTEN<br />
Durch das Facelift<br />
sieht der Outlander<br />
nun etwas kantiger<br />
und aggressiver aus<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
Einen SUV-Hybrid, der<br />
sich an der Steckdose<br />
laden lässt – kauft das<br />
jemand? Wer sich das<br />
bei der Einführung des<br />
Outlander-Hybrid fragte,<br />
kennt nun die Antwort:<br />
Ja! Seit 2013 hat Mitsubishi<br />
europaweit 40 000<br />
Outlander-Hybrid verkauft.<br />
In Deutschland<br />
wurden seit Jahresbeginn<br />
fast 1700 Fahrzeuge zugelassen,<br />
was ihn zum<br />
erfolgreichsten Plug-in-<br />
Hybrid des Landes macht.<br />
Mit dem Facelift soll er<br />
diese Erfolgsgeschichte<br />
fortschreiben, wobei die<br />
Veränderungen größtenteils<br />
kosmetischer Art<br />
sind. Wie beim konventionell<br />
angetriebenen Outlander<br />
ist die Karosserie<br />
kantiger gezeichnet, das<br />
veränderte Interieur wirkt<br />
nun hochwertiger.<br />
Ein E-Motor pro Achse<br />
Das Antriebsprinzip bleibt<br />
dagegen unverändert. An<br />
Vorder- und Hinterachse<br />
surrt jeweils ein Elektromotor<br />
mit einer Leistung<br />
von je 60 kW (82 PS). Der<br />
Zweiliter-Benziner mit<br />
PROFIL-SCHALTER<br />
Hier lassen sich die Modi<br />
„Save“ oder „Charge“<br />
zum Schonen oder Laden<br />
der Batterie wählen<br />
121 PS arbeitet erst bei<br />
starkem Beschleunigen<br />
und Geschwindigkeiten<br />
jenseits von 120 km/h.<br />
Außerdem dient er als<br />
Generator, um die 12 kWh<br />
fassende Batterie zu<br />
laden. Dies ist auch über<br />
eine 230-Volt-Steckdose<br />
möglich. Bis der Akku voll<br />
ist, vergehen etwa fünf<br />
Stunden. Je nach Fahrweise<br />
kommt man anschließend<br />
rein elektrisch<br />
bis zu 47 Kilometer weit.<br />
Und die lassen sich in<br />
aller Ruhe zurücklegen<br />
– lediglich ein dezentes<br />
MIT DRITTER REIHE<br />
Die beiden<br />
zusätzlichen Sitze<br />
verkleinern den Laderaum<br />
um 12 Liter auf<br />
451 bis 1590 Liter<br />
Surren dringt in den<br />
Innenraum. Beschleunigt<br />
man stärker und weckt<br />
so den Benziner, meldet<br />
sich dieser mit einem<br />
vernehmlichen, etwas<br />
unwilligen Brummen.<br />
Also lieber sanft mit dem<br />
Gas umgehen und das<br />
leise Gleiten genießen.<br />
Das Fahrwerk wurde zwar<br />
für bessere Agilität modifiziert,<br />
Kurven können<br />
den 1920 Kilo schweren<br />
SUV trotzdem schnell zum<br />
Schieben über die Vorderräder<br />
verleiten. Ebenfalls<br />
verbessert: das Angebot<br />
an Assistenzsystemen. Bei<br />
bis zu 10 km/h erkennt das<br />
sogenannte UMS Hindernisse,<br />
die vor oder hinter<br />
dem Auto auftauchen<br />
und vermeidet ungewolltes<br />
Beschleunigen.<br />
Außerdem ist eine 360-<br />
Grad-Kamera (ab Plus-<br />
Ausstattung) verbaut,<br />
die das Fahrzeug aus der<br />
Vogelperspektive zeigt<br />
und somit das Rangieren<br />
erleichtert.<br />
Umfangreiche Garantie<br />
Entscheidet man sich für<br />
die Variante Top (50 990<br />
66 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
STRAHLEND Ab der<br />
Plus-Ausstattung gibt<br />
es LED-Scheinwerfer<br />
HOCH, ABER SCHMAL Für<br />
drei Personen kann es im<br />
Fond etwas eng werden<br />
BENZINER MIT 121 PS<br />
Die Systemleistung beträgt<br />
insgesamt 203 PS<br />
Euro), bekommt man den<br />
Outlander-Hybrid ab<br />
Werk mit Vollausstattung.<br />
Die Preise der Basisversion<br />
beginnen aber schon bei<br />
39 990 Euro. Darin enthalten<br />
sind fünf Jahre<br />
Fahrzeug- und acht Jahre<br />
Batterie-Garantie (bis<br />
160 000 Kilometer).<br />
Bis Ende des Jahres bietet<br />
Mitsubishi zudem<br />
einen Bonus von 4000<br />
Euro für den Outlander-<br />
Hybrid. Damit kostet dessen<br />
Basis so viel wie der<br />
2,2-Liter-Diesel als Top.<br />
Daniel Hohmeyer<br />
DATEN<br />
MITSUBISHI OUTLANDER<br />
PHEV 2.0 MIVEC TOP<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor ,<br />
vorne quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Steuerkette<br />
Hubraum 1998 cm 3<br />
Leistung<br />
89 kW /121 PS<br />
bei Drehzahl 4500 /min<br />
max. Drehmoment 190 Nm<br />
bei Drehzahl 4500/min<br />
Leistung E-Motoren<br />
vorn/hinten<br />
60/60 kW<br />
Drehmoment E-Motoren<br />
vorn/hinten 137/195 Nm<br />
Systemleistung 149 kW/203 PS<br />
Höchstgeschwindigkeit 170 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
42 g/km<br />
Allradantrieb , stufenloses Getriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge/Breite 4695 /1800 mm<br />
Höhe<br />
1710 mm<br />
Radstand<br />
<strong>26</strong>70 mm<br />
Tankinhalt<br />
45 Liter<br />
Kofferraum 451 –1590 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750 /1500 kg<br />
Serienbereifung 225/55 R 18 H<br />
Testwagenbereifung 225/55 R 18 H<br />
Reifentyp<br />
Toyo R37<br />
In der Top-Ausstattung kostet<br />
der Hybrid 11 300 Euro mehr<br />
als der 2,2-Liter-Diesel.<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 10,6 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 5,5 s<br />
80–120 km/h 7,7 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
38,8 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 65/69 dB(A)<br />
Normverbrauch 1,8 Liter S + 13,4 kWh<br />
Testverbrauch 8,8 Liter S<br />
Verbrauch elektr. <strong>26</strong>,6 kWh<br />
Reichweite elektr. 47 km<br />
Achslast vorn/hinten 1027 /893 kg<br />
Testwagenleergewicht 1920 kg<br />
Zuladung<br />
390 kg<br />
Wendekreis l./r. 11,3 /11,1 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
50 990 Euro<br />
Wertverlust 24 000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 20 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins k. A.<br />
Leasing 3) Anzahlung k. A.<br />
monatliche Rate k. A.<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr<br />
40 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK 17 /23 /23<br />
Ölwechsel 15 000 km /1 Jahr<br />
Inspektion 30000 km /2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Batterie/Lack 5 /8/5 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
5 Jahre<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv;<br />
3)<br />
Kilometerleasing (15 000 km/Jahr)<br />
Fotos: Achim Hartmann<br />
Toyota GT86 Pure<br />
Darf’s etwas<br />
weniger sein?<br />
Dank VERZICHT AUF LUXUS bei<br />
gleicher Leistung günstiger: der GT86.<br />
Klimaautomatik?<br />
Für Faule. Bi-Xenon-<br />
Scheinwerfer? Für Angsthasen.<br />
Tempomat? Für<br />
Ignoranten. Toyota entrümpelt<br />
die Serienausstattung<br />
des GT86, senkt<br />
so den Einstiegspreis um<br />
1550 Euro – und nebenbei<br />
das Gewicht um 80<br />
Kilogramm. Dadurch<br />
verbessern sich die Fahrleistungen,<br />
denn statt<br />
7,6 vergehen nurmehr<br />
7,2 Sekunden für den<br />
Sprint, was in Anbetracht<br />
der ausgesprochen traktionsschwachen<br />
16-Zoll-<br />
Reifen überrascht.<br />
Andererseits zählt Traktionsschwäche<br />
zum Konzept<br />
des Hecktrieblers,<br />
der mit seinem betont<br />
übersteuernden Fahrverhalten<br />
bereits bei<br />
niedrigem Tempo die<br />
große Gaudi vermittelt.<br />
Keine Sorge, ein elektronisches<br />
Stabilitätsprogramm<br />
schützt natürlich<br />
auch den Pure vor zu<br />
frühem Fremdkontakt.<br />
Dennoch fordert der<br />
GT86 längst vor sich hin<br />
dösende Reflexe. Dafür<br />
bietet er dem Fahrer beste<br />
Arbeitsbedingungen:<br />
Tiefe Sitzposition, klare<br />
Rundinstrumente mit<br />
dominantem Drehzahlmesser<br />
sowie ein manuelles<br />
Sechsganggetriebe,<br />
dessen Schalthebel wie<br />
selbstverständlich durch<br />
die Gassen huscht.<br />
Jetzt bräuchte der GT86<br />
nur noch einen etwas<br />
engagierteren Motor.<br />
Aber sicher keine Klimaautomatik.<br />
Jens Dralle<br />
REDLICH BEMÜHT<br />
Trotz seiner Leistung<br />
von 200 PS wirkt der<br />
Saugmotor matt und<br />
wenig drehfreudig<br />
SITZT, PASST Tiefe<br />
Sitzposition, gute<br />
Ergonomie – ein<br />
echter Sportwagen<br />
DATEN<br />
TOYOTA GT86 PURE<br />
ANTRIEB<br />
Boxervierzylinder-Benzinmotor ,<br />
vorne längs , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Steuerkette<br />
Hubraum 1998 cm 3<br />
Leistung 147 kW /200 PS<br />
bei Drehzahl 7000/min<br />
max. Drehmoment 205 Nm<br />
bei Drehzahl 6400/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 2<strong>26</strong> km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
181 g/km<br />
Hinterradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4240 mm<br />
Breite<br />
1775 mm<br />
Höhe<br />
1285 mm<br />
Radstand<br />
2570 mm<br />
Tankinhalt<br />
50 Liter<br />
Kofferraum<br />
243 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. – /–<br />
Serienbereifung 205/55 R 16 W<br />
Testwagenbereifung 205/55 R 16 W<br />
Reifentyp<br />
Yokohama<br />
db Dezibel E70<br />
Der Verzicht auf etwas Komfort<br />
bringt eine Gewichtsersparnis<br />
von 80 Kilogramm.<br />
2.0 MIVEC 50 990 € GT86 Standard 1248 kg<br />
2.2 DI-D 39 690 € GT86 Pure 1168 kg<br />
Euro 10 000 30 000 50 000 0 250 500 750 1000 1250 kg<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 7,2 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 3,6 s<br />
80–120 km/h 4,8 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
38,1 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 69/74 db(A)<br />
Normverbrauch 7,8 Liter SP<br />
Testverbrauch 9,8 Liter SP<br />
Achslast vorn/hinten 630/538 kg<br />
Testwagenleergewicht 1168 kg<br />
Zuladung<br />
502 kg<br />
Wendekreis l./r. 11,6 /11,3 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
28 900 Euro<br />
Wertverlust<br />
13 000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 16 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 2,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung k. A.<br />
monatliche Rate k. A.<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 212 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 20 /23/30<br />
Ölwechsel 15 000 km /1 Jahr<br />
Inspektion 30 000 km /2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
3 /3 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
3 Jahre<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv;<br />
3)<br />
Kilometerleasing (15 000 km/Jahr)<br />
-FAZIT -FAZIT<br />
Der Plug-in gefällt mit seinem<br />
ausgefeilten Antriebsstrang,<br />
ist als Top aber sehr<br />
teuer. Da hilft auch der aktuelle<br />
Aktionsrabatt nicht viel.<br />
Ob etwas fehlt? Ja, Drehmoment<br />
oder Drehfreude, sonst<br />
nichts. Mehr Sportwagen-<br />
Gefühl bietet in dieser Preisklasse<br />
aber kein anderer.<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 67
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REPORTAGE<br />
Historischer E-Transporter<br />
Fotos: Stefan Warter<br />
An alter Wirkungsstätte<br />
Auf Wangerooge waren Elektrowagen früher die einzigen Autos. Wir waren mit einem frisch restaurierten<br />
batteriebetriebenen DKW-SCHNELLASTER auf der autofreien Nordseeinsel unterwegs.<br />
Wenn man jetzt hier<br />
Motoren lärmen<br />
hörte, wären es wahrscheinlich<br />
die beiden<br />
Sechs zylinder-Boxer der<br />
Britten-Norman Islander,<br />
mit der man in fünf Minuten<br />
von Harlesiel durch<br />
die Luft übers Wattenmeer<br />
insel hoppen kann.<br />
Autos sind hier verboten,<br />
nur ein einsamer VW T5<br />
führt ein gelangweiltes<br />
Krankenwagendasein.<br />
Warum ich auf so einer<br />
Insel bin und dennoch<br />
Auto fahre? Weil ich es<br />
darf! Ausnahmsweise,<br />
mit Sondergenehmigung<br />
der Inselverwaltung – und<br />
weil es ein Elektroauto ist.<br />
Der DKW-Elektrowagen<br />
kommt frisch aus der<br />
Res taurierungswerkstatt,<br />
riecht noch ein wenig<br />
nach gerade erst getrocknetem<br />
Lack und kein bisschen<br />
nach Benzin. Oder<br />
Zweitaktgemisch. Denn<br />
seine nor malen Verwandten<br />
sind die DKW-<br />
Schnellaster der frühen<br />
50er-Jahre, die mit 20 PS<br />
und Zweizylinder-Zweitak<br />
ter mithalfen, das<br />
Wirt schafts wunder anzuschieben.<br />
Klingt heute<br />
lus tig, doch die kleinen<br />
Transporter waren die<br />
ers ten Auto-Union-Fahrzeuge<br />
aus Ingolstadt und<br />
gehören zum Gründungsmythos<br />
der heutigen Marke<br />
Audi. Doch das erzähle<br />
ich ein anderes Mal ge-<br />
70 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
nau er. Jetzt muss ich<br />
erst mal lernen, Elektro-<br />
Schnellaster zu fahren.<br />
Wobei „schnell“ ein sehr<br />
großes Wort ist für einen<br />
Transporter, der mit Batterien<br />
und ohne mich um<br />
die 1800 kg wiegt und<br />
von einem fünf Kilowatt<br />
starken Gleichstrom motor<br />
angetrieben wird.<br />
„25 km/h Marschgeschwin<br />
digkeit, Spitze um<br />
die 40“, sagt Ralf Hornung<br />
von der Audi-Traditionsab<br />
teilung. Das Original<br />
von 1956 hatte gar kein<br />
Fahrpedal; eine stufenlo se<br />
verlust arme Leis tungsregelung<br />
war damals zu<br />
aufwendig und zu teuer.<br />
Daher diente ein kleiner<br />
Hebel an der Lenksäule<br />
als vierstufige Geschwindigkeitsregelung:<br />
Stufe<br />
eins für langsam, Stufe<br />
zwei für etwas schneller<br />
und so weiter.<br />
Ein Hebel gibt die<br />
Fahrtrichtung vor<br />
Den Hebel könne ich<br />
vergessen, sagt Ralf.<br />
Das Auto hat neben<br />
dem Bremspedal ein<br />
ganz normales Gaspedal<br />
aus einem Zweitakt-<br />
Schnellaster. Das sei alles,<br />
schließt er seine Erklärung<br />
ab. Gas geben<br />
und bremsen, und die<br />
Fahrt richtung wird mit<br />
einem Hebel links vom<br />
Lenkrad gewählt. Eine<br />
Kupplung und ein konventionelles<br />
Getriebe<br />
hat der DKW nicht, nur<br />
ein Differenzial sowie einen<br />
Antriebsstrang aus<br />
Stirnrädern und einer gekapselten<br />
Duplexkette.<br />
„Okay“, sage ich, Ralf<br />
steigt aus, und ich probiere<br />
zuerst, den Hebel,<br />
in der Bedienungsanleitung<br />
Fahrtrichtungsschalter<br />
genannt, von<br />
FREUNDLICHER AUFTRITT<br />
Kulleraugen-Scheinwerfer<br />
und breiter Kühlergrill<br />
machen den DKW<br />
zur sympathischen Erscheinung.<br />
Die Blei-<br />
Akkus sitzen im Wagenboden<br />
und ermöglichen<br />
dem Lieferwagen eine<br />
Reichweite von 100 km<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 71
REPORTAGE<br />
Historischer E-Transporter<br />
Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt<br />
um zuwuchten.<br />
Der federbelastete<br />
Schalter macht „plonk“<br />
und schnappt nach<br />
rechts. Vorsichtig gebe<br />
ich per Fahrpedal einige<br />
Ampere auf die Erregerwicklungen,<br />
ruckfrei und<br />
sanft fährt der DKW an.<br />
Kein Mensch ist jetzt auf<br />
der Promenade unterwegs,<br />
es ist früh am Morgen<br />
und die Badesaison<br />
schon lang vorbei. Der<br />
DKW und ich surren runter<br />
zum Strand, die verlassenen<br />
Strandkörbe werfen<br />
eckige Schatten auf<br />
den Sand. Eine Betonfahrspur<br />
für Versorgungsfahrzeuge<br />
führt am Strand<br />
entlang, mit 1,30 Meter<br />
Spurbreite ist der kleine<br />
Transporter wie geschaffen<br />
für diesen Weg.<br />
Wenig später rollen wir<br />
durchs Dorf, Fußgänger<br />
sind hier unterwegs,<br />
viele mit Bollerwagen,<br />
Fahrrädern, Kindern und<br />
Hunden – Wochenendurlau<br />
ber und solche, die<br />
sich nicht an Schulferienzeiten<br />
halten.<br />
Der DKW ist so auffällig<br />
wie ein Lamborghini<br />
Der DKW ist das einzige<br />
Auto hier, er fällt auf wie<br />
ein Lamborghini Aventador<br />
vor der Dorfdisco.<br />
Nach 50 Metern werde<br />
ich angesprochen: So einen<br />
habe der Bäcker Bolte<br />
früher zum Brötchenausfahren<br />
gehabt, sagt ein<br />
Einheimischer durchs<br />
Fens ter, als ich an einer<br />
Kreuzung ohne sichtbare<br />
Vorfahrts regelung<br />
die Fußgänger passieren<br />
lasse. Die Bäckerei gibt<br />
es immer noch, wir nehmen<br />
einen Latte to go<br />
und einen Apfelberliner<br />
vom Format und Kaloriengehalt<br />
einer mittleren<br />
Fa milienpizza.<br />
Drei Elektro-DKW gab<br />
es auf Wangerooge, sie<br />
fuhren jahrzehntelang.<br />
Einer wurde gerettet und<br />
diente zusammen mit einem<br />
anderen Überlebenden,<br />
der bei RWE in Essen<br />
im Einsatz war, als Basis<br />
und Teilespender für<br />
diese Restaurierung.<br />
NÜCHTERNE INNEREIEN<br />
Armaturenbrett mit Anzeigen<br />
für Stromstärke<br />
und Spannung, Schraubsicherungen<br />
(funktionslos)<br />
und Richtungswählhebel.<br />
Der Gleichstrommotor<br />
im Bug leistet fünf<br />
Kilowatt und treibt die<br />
Vorderräder an<br />
72 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
INFO<br />
Historie/Daten<br />
NUR RUND 100 DKW-E-Transporter wurden<br />
ab 1955 gebaut, drei für die Insel.<br />
Drei DKW-Elektrowagen dienten bis in die 80er-<br />
Jahre auf der autofreien Insel Wangerooge. Etwa<br />
100 Exemplare baute die Auto Union zwischen<br />
1955 und 1962 für Abnehmer wie Batteriehersteller,<br />
Stromkonzerne oder Inselhotels. Heute<br />
gibt es vermutlich noch zwei Autos: eines im<br />
Museum sowie das Exemplar auf diesen Seiten.<br />
KAROSSERIE<br />
Siebensitziger Kastenwagen, Länge x Breite<br />
x Höhe 4177 x 1670 x 2000 mm, Radstand<br />
2750 mm, Leergewicht ca. 1800 kg<br />
FAHRWERK<br />
Einzelradaufhängung, vorn mit Querlenkern,<br />
Querblattfedern, Teleskopdämpfern,<br />
hinten mit Schwingarmen, Torsionsfedern,<br />
Teleskopdämpfern, Trommelbremsen<br />
vorn und hinten, Zahnstangenlenkung,<br />
Reifen 6.00-16<br />
KRAFTÜBERTRAGUNG<br />
Vorderradantrieb, Kraftübertragung über<br />
Stirnräder, Duplexkette und Differenzial<br />
MOTOR<br />
Luftgekühlter Gleichstrom-Elektromotor,<br />
Leistung 5 kW, Betriebsspannung 80 V,<br />
Maximaldrehzahl 3200/min, Batteriekapazität<br />
210 Ah<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
Steigfähigkeit 10–15 %<br />
Höchstgeschwindigkeit ca. 40 km/h<br />
Verbrauch<br />
25 kWh/100 km<br />
Reichweite<br />
bis zu 100 km<br />
GRUNDPREIS<br />
1955 (ohne Batterie) 8000 Mark<br />
Ein Markterfolg war der<br />
E-Transporter nicht, nur<br />
etwa 100 Exemplare wurden<br />
gebaut – die Einsatzzwecke<br />
waren wohl doch<br />
zu rar und der Wagen zu<br />
teuer. Ohne Batterien kostete<br />
er 8000 Mark, so viel<br />
wie einer mit Zwei takter.<br />
4100 Mark waren zudem<br />
für die Batterien zu entrichten,<br />
weitere 1500 für<br />
das Ladegerät.<br />
Für einen Tag auf der Insel<br />
reichen die 210 Amperestunden<br />
der Batteriepacks<br />
im Wagenboden<br />
auch heu te noch aus,<br />
Steigun gen gibt es keine,<br />
und schneller als 35 km/h<br />
werden wir praktisch nie<br />
– selbst auf dem Weg zum<br />
Leuchtturm am West zip fel<br />
nicht, der längsten Straße<br />
der Insel. Bis dahin kamen<br />
früher die Elektrolaster.<br />
Am Ende des Tages sind<br />
noch ein paar Ampere für<br />
die Fahrt zur Ladestation<br />
übrig. Ich ziehe die Parkbremse<br />
und entrolle das<br />
Ladekabel. Draußen ist<br />
es still, die Strandkörbe<br />
werfen längere Schatten.<br />
Über mir dröhnen Motoren,<br />
die Britten hoppt gerade<br />
wieder übers Watt<br />
aufs Festland.<br />
Stau gibt es auf Wangerooge<br />
übrigens höchstens<br />
mal am Kinoschalter<br />
oder an den Eisständen,<br />
niemals aber auf der Straße<br />
– die Insel ist einfach<br />
eine andere Welt.<br />
Heinrich Lingner<br />
<strong>26</strong>/<strong>2015</strong> 73
VORSCHAU<br />
Fotos: Dino Eisele, Achim Hartmann . Themenänderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten.<br />
Ab 16. Dezember im nächsten <strong>Heft</strong><br />
Praktische Kleinwagen<br />
Im ersten VERGLEICHSTEST stellt sich der neue Honda Jazz dem flexiblen<br />
Kia Venga, dem geräumigen Skoda Fabia Combi und dem handlichen VW Polo<br />
KAUFBERATUNG Einen Allradler mit<br />
viel Platz? Gibt es im Mazda-Angebot<br />
als Kombi und als SUV. Wir vergleichen<br />
die Modelle 6 und CX-5<br />
TOP- TEST Beim neuen Audi A4 tritt zur<br />
Limousine nun der populäre Kombi<br />
Avant hinzu. Wir nehmen ihn im<br />
ersten Test unter die Lupe<br />
REPORTAGE Wie Auto-Schätze<br />
aufbewahrt werden – AUTO konnte<br />
einen Tag lang im Mercedes-<br />
Museum hinter die Kulissen schauen<br />
-IMPRESSUM<br />
REDAKTION<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />
70162 Stuttgart<br />
☎ 0711/182-1241/-1<strong>26</strong>7<br />
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Redaktionsleiter Stefan Cerchez<br />
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74 <strong>26</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
ART ARCHIVE<br />
MOTORSPORT<br />
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Z E I T E T W A S N E U E S<br />
Z U P R O B I E R E N<br />
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variablen Magic Seats und dem besten Raumangebot seiner Klasse.<br />
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• Sicherheit geht vor: mit modernsten Fahrerassistenzsystemen für echten Rundum-Schutz.<br />
Kraftstoffverbrauch Jazz in l/100 km: innerorts 6,2–5,3; außerorts 4,5–4,1; kombiniert 5,1–4,6. CO 2 -Emission<br />
in g/km: 120–106. (Alle Werte gemessen nach 1999/94/EG.) *Ab Ausstattungsvariante Comfort optional erhältlich.<br />
** Mit umgeklappter Rücksitzbank bis Dach. Abbildung zeigt Sonderausstattung. Mehr Infos auf honda.de