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<strong>Heft</strong> <strong>23</strong> • 21. Oktober <strong>2015</strong><br />
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Kompakt-SUV mit Allradantrieb<br />
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CLA<br />
Mercedes<br />
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Audi Q1<br />
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Audi A4<br />
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BMW X2<br />
BMW Zweier<br />
Gran Coupé<br />
Audi TT<br />
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OPEL ASTRA 1.0 DI TURBO ▶ VW GOLF 1.0 TSI<br />
Liegt der Astra diesmal vorn?<br />
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FORD MONDEO 2.0 TDCi ▶ SKODA SUPERB 2.0 TDI<br />
Raumriesen mit großer Klappe<br />
KAUFBERATUNG<br />
MAZDA 2 ODER 3<br />
Kleinwagen gegen<br />
Kompaktmodell<br />
TOP-TEST<br />
MERCEDES A 180<br />
Kann die A-Klasse<br />
jetzt auch Komfort?<br />
VW-Krise<br />
Was bringt der<br />
Diesel-Rückruf?<br />
Was sollten<br />
Betroffene tun?<br />
Standheizung<br />
Alles über<br />
Technik,<br />
Kosten<br />
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Nachrüstung<br />
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Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 1,7–1,6, Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 12,8–12,2, CO₂-Emissionen in g/km:<br />
Die praxisnahe Reichweite beträgt rein elektrisch ca. 50 km, die Gesamtreichweite liegt bei etwa 1.114–1.070 km. Abb. zeigt optionale
Bis zu 50 km, ohne zu laden.<br />
Über 1.000 km, ohne zu tanken.<br />
Verbinden Sie im Hybrid-Modus das Beste aus zwei Welten – und fahren<br />
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INHALT<br />
<strong>Heft</strong> <strong>23</strong> • 21. Oktober <strong>2015</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die Affäre rund um manipulierte<br />
Dieselmodelle von VW beschäftigt<br />
uns auch in dieser Ausgabe. Kurz vor<br />
Redaktionsschluss erreichte uns die<br />
Mitteilung aus Flensburg, dass das<br />
Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den VW-<br />
Konzern in Deutschland zu einem offiziellen<br />
Rückruf von 2,4 Millionen Fahrzeugen<br />
zwingt. Die gute Nachricht für<br />
betroffene Kunden: Verkehrsminister<br />
Alexander Dobrindt hat zugesichert,<br />
dass die Autos weiter in Betrieb bleiben<br />
dürfen. An dem bereits von VW verkündeten<br />
Fahrplan, der einen Start der Aktion<br />
im Januar vorsieht, ändert sich<br />
jedoch nichts, die Niedersachsen bekommen<br />
lediglich länger Zeit – bis<br />
Ende November –, um dem KBA die<br />
geplanten technischen Änderungen zu<br />
präsentieren.<br />
Dies ist vor allem insofern wichtig, als<br />
die Nachrüstmaßnahmen nicht nur für<br />
das Erreichen der Abgasgrenzwerte<br />
entscheidend sind, sondern sich auch<br />
auf den Normverbrauch und die Leistungsabgabe<br />
auswirken können.<br />
Wo Sie sich aktuell über den Rückruf informieren<br />
können, wie es zur Manipulation<br />
kam und was Sie aus rechtlicher<br />
Sicht als Kunde und Betroffener beachten<br />
müssen, lesen Sie ab Seite 52. Viel<br />
Vergnügen bei der Lektüre wünscht<br />
Ihnen<br />
Ihr Stefan Cerchez<br />
NACHRICHTEN<br />
6 AUTO aktuell BMW M2, Suzuki Ignis, neue Ergebnisse im<br />
Euro-NCAP-Crashtest, Opel Astra Sports Tourer, Porsche 911,<br />
Infiniti Q30, Mercedes Actros fährt autonom<br />
NEUHEITEN<br />
8 Titelthema Diese Premium-Modelle bis 30000 Euro<br />
bringen uns BMW, Audi und Mercedes bis 2019<br />
14 Am Start Audi A4 Avant – ob der neue Premium-Kombi<br />
wirklich so perfekt ist, lesen Sie im Fahrbericht<br />
15 Am Start Peugeot 308 GTi THP 270 – unsere erste Fahrt im<br />
unauffälligen, aber launigen Kompakten aus Frankreich<br />
16 Am Start Subaru Levorg – der Nachfolger des Legacy hört<br />
auf Levorg, bleibt aber dennoch ein klassischer Kombi<br />
TEST<br />
18 Vergleichstest Opel Astra 1.0 DI Turbo, VW Golf 1.0 TSI<br />
22 Top-Test Mercedes A 180 – ein Update, das sich lohnt<br />
26 Vergleichstest Audi Q3 2.0 TFSI Quattro, BMW X1 xDrive 25i<br />
60 Vergleichstest Ford Mondeo 2.0 TDCi, Skoda Superb 2.0 TDI<br />
64 Test Mazda CX-5 Skyactiv-G 192 – SUV mit neuem Motor<br />
65 Test Kia Picanto 1.2 – richtig frech dank Sports-Paket<br />
66 Test Opel Insignia 1.6 CDTI – ebenso schnell wie sparsam<br />
67 Test BMW 116d – Macht der Einser trotz Basisdiesel Spaß?<br />
KAUFBERATUNG<br />
34 Der bessere Kauf<br />
Mazda 2 oder Mazda 3 – lohnt sich der Größere?<br />
36 Marktübersicht<br />
Alle Kompakt-SUV mit Automatikgetriebe im Überblick<br />
WISSEN TANKEN<br />
30 Fahrerassistenzsysteme Alles über die Sensoren und<br />
Aufpasser, die im Hintergrund für unsere Sicherheit sorgen<br />
41 Marktbericht Die Neuzulassungen im September<br />
GEBRAUCHTWAGEN<br />
42 Steckbrief Renault Laguna (2007 bis <strong>2015</strong>)<br />
SERVICE<br />
46 Standheizungen Wie arbeiten die Systeme, was kostet die<br />
Nachrüstung und was sollte man beim Einbau beachten?<br />
50 Smart Repair Für welche Schäden am Auto sind die<br />
günstigen Reparatur-Verfahren die geeignete Methode?<br />
52 Service VW-Abgas-Skandal: die wichtigsten Informationen<br />
54 Recht VW-Abgas-Skandal: welche Ansprüche Kunden haben<br />
56 Geld Tipps und Angebote rund ums Auto<br />
REPORTAGE<br />
44 Unterwegs im Suzuki LJ 80 Flott über Stock und Stein<br />
70 Verkehrsmuseum Dresden Mit frischen Ideen zum Erfolg<br />
RUBRIKEN<br />
40 Ansichtssache Automatikgetriebe in kompakten SUV<br />
48 Leseraktion Mit dem Renault Kadjar durchs Gelände<br />
57 Leserforum Briefe und Anfragen<br />
57 AUTO-Rätsel Gewinn: Batterieladegerät von CTEK<br />
68 Automarkt Kleinanzeigen<br />
74 Vorschau, Impressum<br />
18<br />
VERGLEICHSTEST Opel Astra 1.0 DI Turbo gegen VW Golf 1.0 TSI<br />
16<br />
50<br />
AM START Was kann der<br />
neue Subaru Levorg?<br />
SERVICE Zu Besuch beim<br />
Smart-Repair-Experten<br />
Audi A3 ...........................12<br />
Audi A4 ...........................14<br />
Audi Q1 ...........................12<br />
Audi Q3 ...........................26<br />
BMW Einser .....................67<br />
BMW Zweier .................. 6, 9<br />
BMW X1 .................... 26, 37<br />
BMW X2 ............................8<br />
Ford Ecosport ..................37<br />
Ford Mondeo ...................60<br />
Honda CR-V .....................37<br />
Hyundai Tucson ...............37<br />
Infiniti Q30 ........................7<br />
Jeep Renegade ................36<br />
30<br />
64<br />
ALLE AUTOS IN DIESER AUSGABE<br />
Kia Picanto ......................65<br />
Mazda 2 ..........................34<br />
Mazda 3 ..........................34<br />
Mazda CX-5 .....................64<br />
Mercedes A-Klasse ...........22<br />
Mercedes GLB ..................10<br />
Mini Countryman .............38<br />
Nissan Qashqai ................38<br />
Opel Astra .................... 7,18<br />
Opel Insignia ...................66<br />
Opel Mokka .....................39<br />
Peugeot 308 ....................15<br />
Porsche 911 .......................7<br />
Renault Kadjar ................48<br />
WISSEN TANKEN Fahrerassistenzsysteme<br />
im Detail<br />
TEST Der geliftete Mazda<br />
CX-5 mit 192-PS-Benziner<br />
Renault Laguna ...............42<br />
Ssangyong Tivoli ..............39<br />
Skoda Superb ..................60<br />
Subaru Levorg .................16<br />
Suzuki Ignis .......................6<br />
Suzuki LJ 80 ....................44<br />
VW Golf ...........................18<br />
VW Tiguan<br />
.......................39<br />
◀ S. 65<br />
4 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
NACHRICHTEN<br />
BMW-Coupé M2, Suzuki Ignis, Euro-NCAP-Crash, Opel Astra Sports Tourer, Porsche 911 Ca rrera 4 ,<br />
Zweier unter Druck<br />
Er ist der legitime Nachfolger des M135i – der neue BMW M2. Als Antrieb dient ein<br />
aufgeladener Sechszylinder mit 370 PS, das Fahrwerk stammt teils aus dem M3.<br />
Schön, wenn man einen großen<br />
Bruder hat. Denn im neuen M2<br />
verbaut BMW nicht nur das Fahrwerk<br />
des M3. Auch zahlreiche Motorbauteile,<br />
das op tionale Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
(DKG), das aktive Hinterachs-Sperrdifferenzial<br />
und die Lenkung<br />
über nimmt der 1570 Kilo schwere Zweier<br />
direkt vom M3. Entsprechend wölben<br />
sich auch die hinteren Kotflügel mächtig<br />
über die 19 Zoll großen Hinterräder.<br />
Der drei Liter große Sechszylinder des<br />
M2 leistet 370 PS bei 6500 Touren, das<br />
maximale Drehmoment von 465 Newtonmetern<br />
steht schon ab 1400/min<br />
zur Verfügung. Per Overboost sind sogar<br />
500 Nm drin. Als Normverbrauch<br />
gibt BMW für den Handschalter 8,5<br />
und für die DKG-Variante 7,9 Liter pro<br />
100 Kilometer an. Mit dem Doppelkupplungsgetriebe<br />
spurtet der BMW<br />
in nur 4,3 Sekunden von 0 auf 100<br />
km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt<br />
bei abgeregelten 270 km/h. Ab April<br />
2016 ist der M2 zu haben, die Preise<br />
beginnen bei 56 700 Euro.<br />
DER SCHÄRFSTE M ist künftig der für die<br />
Rennstrecke optimierte neue M4 GTS mit 500<br />
PS und reichlich CFK. Preis: 142 600 Euro<br />
Die besten Tipps<br />
für den Autokauf<br />
„ CLEVER KAUFEN, clever sparen“ heißt das<br />
Sonderheft von <strong>AUTOStraßenverkehr</strong>, das ab<br />
dem 31. Oktober zum Preis von 3,90 Euro am<br />
Kiosk liegt. Darin präsentieren wir Ihnen auf<br />
132 Seiten die wichtigsten<br />
Themen rund<br />
um den Autokauf und<br />
die besten Tipps zum<br />
günstigen Unterhalt<br />
eines Fahrzeugs. Egal<br />
ob Sie auf der Suche<br />
nach einem Neu- oder<br />
einem Gebrauchtwagen<br />
sind, mit unseren<br />
Markt-, Modell- und<br />
Kostenübersichten<br />
geben wir Ihnen wertvolle<br />
Hilfen für Ihre<br />
Kaufentscheidung an die Hand. Ein umfangreicher<br />
Versicherungsvergleich sowie Reifenund<br />
Zubehörtests runden das Sonderheft ab.<br />
Der nächste Jimny<br />
SUZUKI gibt auf der Tokyo Motor Show im<br />
November mit dem Ignis einen interessanten<br />
Ausblick auf einen neuen Mini-Crossover,<br />
der vermutlich 2016 den Jimny ablösen wird.<br />
Der kleine Allradler erhielt 2012 sein letztes<br />
klei nes Facelift und wartet seitdem auf einen<br />
Nachfolger. Die Sitzposition des Ignis ist ähnlich<br />
hoch, die Bodenfreiheit groß.<br />
Das Exterieur greift die Design-Tradition von<br />
Suzuki auf, indem es Elemente des Fronte<br />
Cou pés, eines Kleinstwagens aus den 70er-<br />
Jahren, zitiert. Basierend auf dem Ignis zeigt<br />
Suzuki auch das Ignis Trail Concept, das unter<br />
anderem breitere Reifen und mehr Kunststoff-<br />
Elemente an den Radkästen hat.<br />
Tucson bekommt<br />
fünf Sterne<br />
HYUNDAI kann beim Euro-NCAP-Crash für<br />
den neuen Tucson eine Fünf-Sterne-Wertung<br />
verbuchen – bemängelt wurde nur der<br />
harte Scheibenrahmen vorne. Vier Sterne<br />
erreichte der Mazda MX-5, dessen Fahrer-<br />
Airbag beim Offset-Crash nicht genügend<br />
Druck aufbaute. Bei den Kleinstwagen trat<br />
der Opel Karl an und bekam ebenfalls nur<br />
vier Sterne: Beim Frontaufprall rutschte der<br />
Fahrer-Dummy unter dem Gurt durch, die<br />
Knie kollidierten mit der Armaturentafel.<br />
6 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Infiniti Q30, autonomes Fahren im Lkw<br />
LESERBILD<br />
Dieses<br />
Foto ist<br />
von AUTO-<br />
Leser<br />
Michael<br />
Sommer<br />
Astra Kombi ab 18 260 Euro<br />
OPEL nimmt bereits Bestellungen<br />
für den ab Januar verfügbaren Astra<br />
Sports Tourer an. Die günstigste Variante<br />
mit 1,4 Liter großem Benziner<br />
und 100 PS kostet 18 260 Euro – 1000<br />
Euro mehr als die 33 Zentimeter kürzere<br />
Limousine. Für den beliebten Diesel<br />
mit 136 PS verlangt Opel 25 910 Euro.<br />
911 ab Januar auch<br />
mit Allradantrieb<br />
PORSCHE schiebt nach dem Facelift des normalen<br />
911 Carrera aufgefrischte Allradversionen von Coupé,<br />
Targa und Cabrio hinterher. Wie üblich warten die 370<br />
und 420 PS (4S) starken Modelle mit einem 44 Millimeter<br />
breiteren Heck auf. Der Allradantrieb ist nun erstmals<br />
elektrohydraulisch gesteuert, die Höchstgeschwindigkeit<br />
liegt je nach Modell und Ausstattung<br />
zwischen 287 km/h und 305 km/h. Die neuen<br />
Allrad-Porsche kommen im Januar 2016 auf den<br />
Markt und kosten mindestens 103 983 Euro. Bei<br />
Cabrio und Targa be tragen die Grundpreise je 117 073<br />
Euro. Das Adaptivfahrwerk (PASM) ist Serie.<br />
Actros fährt autonom<br />
MERCEDES bewies Anfang Oktober mit einer ersten<br />
Testfahrt auf der Autobahn A8 zwischen Denkendorf<br />
und Stuttgart, dass Lkw bereits über längere Strecken<br />
selbstständig fahren können. Die verwendete, grundsätzlich<br />
seriennahe Fernverkehrs-Zugmaschine der<br />
Actros-Baureihe verfügt dazu über die Assistenzfunktion<br />
Highway Pilot, die bereits vorhandene Systeme<br />
wie Abstandsregeltempomat und Notbremsassistent<br />
verbindet und per Stereokamera und Lenkeingriff auf<br />
der Autobahn selbst den Fahrbetrieb übernehmen<br />
kann. Der Lkw ist mit einer Ausnahmegenehmigung<br />
als Versuchsfahrzeug für den öffentlichen Straßenverkehr<br />
zugelassen.<br />
Der Kofferraum des Kombi fasst 540<br />
bis 1630 Liter. Gegen Zuzahlung von<br />
125 Euro ist das bekannte Flex-Organizer-Paket<br />
mit Schienen und Netzen<br />
ver füg bar. Mit dem Sports Tourer debütiert<br />
ein Biturbo-Diesel mit 160 PS<br />
(27 910 Euro), der zugleich den bislang<br />
teuersten Astra Kombi ergibt.<br />
DER SPORTS TOURER<br />
wartet mit einer dreifach<br />
geteilten Rückbank<br />
(250 Euro) und<br />
einer sensorgesteuerten<br />
Heckklappe auf<br />
Q30 auf GLA-Basis<br />
INFINITI erweitert zum Jahresende seine Modellpa lette<br />
mit dem 4,42 Meter langen Q30 in das Kompaktsegment.<br />
Plattform und Antrieb des dynamisch ge styl ten<br />
Viertürers stammen von Partner Mercedes. Die Preise<br />
starten bei 24 200 Euro für das bereits gut ausgestattete<br />
Basismodell mit dem 122 PS starken 1,6-Liter-Turbobenziner,<br />
womit der Q30 knapp 3500 Euro unter<br />
dem vergleichbar motorisierten Mercedes GLA 180<br />
liegt. Der günstigste Diesel (1.5d mit 109 PS) im Infiniti<br />
kostet 26 250 Euro, an der Spitze rangieren 2.2d<br />
(170 PS) und 2.0t (211 PS), die grundsätzlich mit Allrad<br />
an trieb und Doppelkupplungsgetriebe ausgerüstet<br />
sind. Drei Jahre Garantie gehören zum Serienumfang.<br />
Sie haben auch ein lustiges<br />
AUTO-FOTO geschossen?<br />
Mailen Sie uns: redaktion_<br />
auto@motorpresse.de<br />
KURZ NOTIERT<br />
VOLKSWAGEN stattet<br />
nun auch den Caddy<br />
mit dem Dreizylinder-<br />
TSI aus. Der Einlitermotor<br />
leistet hier 102 PS, die<br />
Preise beginnen bei<br />
20 010 Euro (Maxi: plus<br />
1684 Euro). Normverbrauch:<br />
5,3 l/100 km.<br />
SKODA verkauft den<br />
Fabia Combi ab Januar<br />
zusätzlich mit Kunststoffbeplankung<br />
und<br />
Unterfahrschutz-Elementen<br />
als Scout Line.<br />
Das Motorenangebot<br />
umfasst drei Benziner<br />
(75, 90, 110 PS) und<br />
zwei TDI (90, 105 PS).<br />
FIAT nennt sein neues<br />
Kompaktmodell Tipo –<br />
außer in der Türkei, wo<br />
er vom Band läuft und<br />
als Aegea verkauft wird.<br />
Der Viertürer ist 4,5 Meter<br />
lang und bietet 510<br />
Liter Kofferraumvolumen.<br />
-ONLINE<br />
Aktuelle Neuigkeiten rund<br />
ums Auto, die Themen der<br />
aktuellen Ausgabe sowie<br />
unsere Kontaktdaten<br />
finden Sie unter www.<br />
autostrassenverkehr.de.<br />
Unsere Mailadresse<br />
lautet: redaktion_auto@<br />
motorpresse.de, per Fax<br />
erreichen Sie uns unter<br />
07 11/182-19 58. Wir freuen<br />
uns auf Ihre Nachricht!<br />
www.autostrassenverkehr.de<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 7
TITELTHEMA Kompaktklasse-Neuheiten von Audi, BMW und Mercedes<br />
Breites Angebot<br />
Computerretuschen: Christian Schulte<br />
Die deutschen PREMIUM-MARKEN verstärken ihre Präsenz im Kompaktsegment. AUTO zeigt<br />
Ihnen, welche Neuheiten in der Kategorie bis rund 30 000 Euro in den nächsten Jahren kommen.<br />
Die Vielfalt in der Kompaktklasse<br />
war noch<br />
nie so groß wie heute: Neben<br />
den typischen einheimischen<br />
Volumenmarken<br />
wie VW, Opel und Ford<br />
drängen sich zusätzlich zu<br />
den europäischen und<br />
asiatischen Importmarken<br />
auch noch Hersteller, die<br />
ihr Geld noch bis vor wenigen<br />
Jahren überwiegend<br />
in der Mittel- und<br />
Oberklasse verdienten.<br />
Doch die Stückzahlen, die<br />
im Kompaktsegment vor<br />
allem in Europa abgesetzt<br />
werden, sind schlicht zu<br />
hoch, als dass Audi, BMW<br />
und Mercedes sie auf ihrem<br />
Expansionskurs einfach<br />
ignorieren könnten.<br />
Daher haben die Genannten<br />
in den letzten beiden<br />
Jahrzehnten erfolgreich<br />
neue Baureihen unterhalb<br />
ihres ursprünglichen<br />
Kernangebotes etabliert<br />
– Baureihen, die die Unternehmen<br />
schon in der<br />
nahen Zukunft auf Basis<br />
der Gleichteile-Strategie<br />
innerhalb des Konzernoder<br />
Allianzverbundes<br />
mit neuen Derivaten ergänzen<br />
wollen.<br />
Beispiel BMW: Die Münchner<br />
haben ihr Angebot ja<br />
gerade erst mit Zweier<br />
Active Tourer und Gran<br />
Tourer um zwei Vans erweitert.<br />
Was noch fehlt,<br />
ist ein SUV unterhalb des<br />
4,50 Meter langen X1. Ein<br />
Entwurf steht derzeit zur<br />
Diskussion: der Urban<br />
Cross, ein nur gut vier<br />
Meter langer City-<br />
SUV für den modernen<br />
Städter ohne Kinder – mit<br />
einer ausgesprochen expressiven<br />
Optik und wenig<br />
Nutzwert.<br />
Alternativ könnte BMW<br />
einen coupéhaften X2 auf<br />
die Räder stellen, der –<br />
ähnlich wie der X4 zum<br />
X3 – das sportliche Pendant<br />
zum X1 darstellt.<br />
Beide Modelle basieren<br />
auf der mit dem neuen<br />
Mini und den Zweier-Vans<br />
eingeführten Frontantriebs-Architektur.<br />
Ein Beschluss des<br />
Vorstands dazu<br />
steht jedoch<br />
noch aus. Klar scheint<br />
aber: BMW-Chef Harald<br />
Krüger wird sich wohl<br />
höchstens für eines der<br />
beiden Autos entscheiden.<br />
Sicher kommen wird<br />
dagegen eine Stufenheck-Limousine<br />
mit Frontantrieb<br />
unterhalb des<br />
Dreier, die vor allem für<br />
den chinesischen Markt<br />
gedacht ist. Ein weiteres<br />
neues und sehr heißes<br />
Eisen im Feuer der BMW-<br />
Produktplaner ist das<br />
Zweier Gran Coupé –<br />
eine sportliche Kompakt-<br />
Limousine im Stil des<br />
Vierer. Anders als der<br />
nächste Einser (2017)<br />
würde der viertürige<br />
Zweier weiterhin mit<br />
Heckantrieb großen Fahrspaß<br />
garantieren – zu-<br />
8<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong><br />
www.autostrassenverkehr.de
ZWEIER GRAN COUPÉ Viertürige Limousine<br />
auf Zweier-Basis im Stile des gelungenen<br />
Vierer Gran Coupé. Die Stoßrichtung<br />
ist klar: Es geht gegen den erfolgreichen<br />
CLA von Mercedes<br />
City-<br />
SUV<br />
Coupé<br />
URBAN CROSS Ein Auto, das<br />
klar unterhalb des neuen X1<br />
positioniert ist, aber auch<br />
weniger Nutzwert bietet. Kein<br />
Problem für die Zielgruppe:<br />
junge Paare aus der Stadt<br />
X2 Eine coupéhafte Version des X1 mit<br />
Design-Anleihen bei den ähnlich<br />
gestrickten X4 und X6 könnte die SUV-<br />
SUV-<br />
Coupé<br />
Palette von BMW ergänzen. Als Basis<br />
dient die Frontantriebsplattform,<br />
die Umsetzung ist noch offen<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong><br />
9
TITELTHEMA<br />
Kompaktklasse-Neuheiten von Audi, BMW und Mercedes<br />
A-KLASSE GT Auf der<br />
nächsten Generation<br />
der Kompakt-Plattform<br />
wäre auch ein<br />
kleines Sportcoupé mit<br />
Allradantrieb denkbar.<br />
Aufgrund geringer<br />
Stückzahlen aber<br />
eher unwahrscheinlich<br />
B-KLASSE Die nächste B-Klasse<br />
wird ab 2017 als erstes Modell auf<br />
dem neuen Kompakt-Baukas-<br />
ten von Mercedes basieren.<br />
Ihre Abmessungen<br />
ändern sich nur<br />
geringfügig<br />
Mini-<br />
GT<br />
Steilheck<br />
A-KLASSE Die insgesamt vierte Generation<br />
kommt 2018 mit weniger Sicken und Kanten,<br />
längerem Radstand und neuen Motoren. Das<br />
formale Grundkonzept des aktuellen<br />
Modells bleibt aber erhalten<br />
Van<br />
Coupé<br />
CLA Die zweite Generation<br />
profitiert davon, dass der<br />
Radstand künftig skalierbar<br />
ist, bekommt so ab 2019<br />
stimmigere Proportionen –<br />
und wird leichter<br />
10<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong><br />
www.autostrassenverkehr.de
mindest wenn es nach<br />
den Ingenieuren geht. Inspiriert<br />
hat BMW der<br />
Mercedes CLA, der mit<br />
günstigeren Preisen, weniger<br />
Nutzwert und<br />
einem jugendlicheren<br />
Blechkleid als die C-Klasse<br />
neue Kunden für die Marke<br />
mit dem Stern erobert<br />
hat. Doch der Benz hat<br />
den günstigeren Frontantrieb,<br />
was dem Erfolg<br />
keinen Abbruch getan<br />
hat. Deshalb könnte auch<br />
das Zweier Gran Coupé<br />
ein Fronttriebler werden.<br />
Mercedes plant zusätzliches<br />
SUV-Modell<br />
Bei der schwäbischen<br />
Konkurrenz freut man<br />
sich derweil über den Erfolg<br />
der Kompakt-Familie<br />
rund um die A-Klasse.<br />
Mercedes ist es gelungen,<br />
mit dem expressiv gestalteten<br />
Audi-A3- und BMW-<br />
Einser-Konkurrenten wesentlich<br />
jüngere Kunden<br />
anzusprechen, in den USA<br />
erobert die coupéartige<br />
Kompakt-Limousine CLA<br />
zu 80 Prozent neue Kunden<br />
für die Marke. Kein<br />
Wunder, dass Händler<br />
und Kunden nach mehr<br />
schreien. Und das werden<br />
sie auch bekommen.<br />
Während die nächste<br />
A-Klasse auf Basis der<br />
zweiten Generation der<br />
Frontantriebs-Architektur<br />
lediglich um wenige Zentimeter<br />
wächst, wird dem<br />
erfolgreichen Crossover-<br />
Modell GLA ein großer<br />
Bruder mit einer Länge<br />
von knapp 4,60 Metern<br />
zur Seite gestellt. Der GLB<br />
soll eine geräumige (mindestens<br />
500 Liter Kofferraumvolumen)<br />
und günstige<br />
Alter native zum GLC<br />
darstellen und mit bis zu<br />
sieben Sitzen ausrüstbar<br />
sein. Der Einstiegspreis<br />
könnte bei für Mercedes-<br />
Verhältnisse günstigen<br />
rund 30 000 Euro liegen,<br />
heißt es intern.<br />
Die lange B-Klasse als<br />
Gegner für den BMW<br />
Zweier Gran Tourer hat<br />
dagegen wenig Chancen,<br />
realisiert zu werden.<br />
Mercedes setzt darauf,<br />
dass auch Familien in Zukunft<br />
lieber einen großen<br />
SUV als einen Van haben<br />
wollen. Der GLB kommt<br />
2018.<br />
Bereits ein Jahr zuvor debütiert<br />
die neue B-Klasse<br />
mit nahezu unveränderten<br />
Dimensionen. Sie wird<br />
das erste Modell, das auf<br />
die neue Plattform wechselt.<br />
In diesem Zuge<br />
sollen die kompakten<br />
Mercedes-Modelle alle<br />
mindestens 50 Kilogramm<br />
abspecken, Ziel bei der<br />
A-Klasse ist ein Basisgewicht<br />
von weniger als<br />
1300 Kilogramm. Angetrieben<br />
werden sie von<br />
aufgeladenen Vierzylindermotoren<br />
(Diesel und<br />
Benziner) aus der Kooperation<br />
mit Renault-Nissan,<br />
die über Hubräume von<br />
1,4 bis 1,8 Liter verfügen.<br />
Grund für die vertiefte<br />
Partnerschaft: Die Nissan-<br />
Luxusmarke Infiniti soll<br />
gleich mehrere Modelle<br />
auf der A-Klasse-Architektur<br />
planen.<br />
Erstmals ein Benzin-<br />
Hybrid im Angebot<br />
Neu im Programm: ein<br />
Benzin-Hybrid, den es<br />
auch mit Plug-in-Technologie<br />
geben wird. Als<br />
reines Elektroauto plant<br />
Mercedes allerdings in<br />
diesem Segment nur die<br />
B-Klasse. „Wir brauchen<br />
Platz für ausreichend Batteriekapazität,<br />
und den<br />
bietet uns nur die B-Klasse“,<br />
sagt ein Insider. Anders<br />
als beim aktuellen<br />
rein elektrischen Modell<br />
setzt Mercedes nicht<br />
mehr auf Komponenten<br />
von Tesla, sondern stellt<br />
eine komplette Eigenentwicklung<br />
auf die Räder.<br />
Ziel ist eine Reichweite<br />
von mindestens 500 Kilometern.<br />
Das obere Ende<br />
der Antriebspalette markieren<br />
wie bisher der A<br />
und CLA 45 AMG – dann<br />
aber mit mehr als 400 PS.<br />
Der Modellfahrplan sieht<br />
vor, dass neben dem GLB<br />
2018 auch die neue<br />
A-Klasse de bütiert. CLA<br />
und GLA folgen 2019. Dazu<br />
kommt eine funktional<br />
gestaltete A-Klasse mit<br />
Stufenheck vorwiegend<br />
für den chinesischen<br />
Markt. Die Neuauflage<br />
des CLA Shooting Brake<br />
ist ebenfalls sehr wahrscheinlich,<br />
denn das Auto<br />
verkauft sich gut – anders<br />
als der große Bruder CLS<br />
Shooting Brake, der wohl<br />
keinen Nachfolger be-<br />
GLB Wichtigste Kompakt-<br />
Erweiterung bei Mercedes.<br />
Kommt 2018 mit Frontantrieb,<br />
knapp 4,60 Metern<br />
Länge und kantiger Form.<br />
Viel Platz fürs Gepäck<br />
oder bis zu sieben<br />
Insassen<br />
SUV<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong><br />
11
TITELTHEMA<br />
Kompaktklasse-Neuheiten von Audi, BMW und Mercedes<br />
A3 FACELIFT Im nächsten Jahr<br />
erhält das Kernmodell ein Update<br />
mit breiterem und flacherem<br />
Grill sowie optionalem LED-Licht<br />
Viertürer<br />
Zweitürer<br />
SUV<br />
Q1 Soll ab 2017 dem Mini Countryman<br />
Konkurrenz machen. Erster Premium-<br />
Crossover im Kleinwagenformat<br />
kommt. Zusätzlich denkt<br />
man bei Mercedes über<br />
eine Offroad-Version mit<br />
Schlechtwege-Fahrwerk<br />
im Stil des Audi A4 Allroad<br />
nach. Die Entscheidung<br />
für eine offene<br />
A-Klasse ist noch nicht<br />
gefallen. Zwei Varianten<br />
sind denkbar: ein Zweitürer<br />
mit vier Sitzen und<br />
ein Roadster im Stil des<br />
Sportwagens AMG GT.<br />
Coupé und Cabrio mit<br />
ungewisser Perspektive<br />
Nachgedacht wird über<br />
eine offene Version mit<br />
Stoffverdeck sowie ein<br />
kleines Sportcoupé. Diese<br />
Variante hat aktuell die<br />
schlechteren Karten, obwohl<br />
dieses Modell auch<br />
den zuletzt wenig erfolgreichen,<br />
weil teuren SLK<br />
beerben könnte.<br />
Beim Design der neuen<br />
kompakten Mercedes ist<br />
die Richtung dagegen<br />
klar: Chefdesigner Gorden<br />
Wagener bleibt bei der<br />
A3 SPORTBACK Die viertürige A3-Variante<br />
bekommt zur Modellpflege 2016 eine<br />
modifizierte Heckschürze sowie die bereits<br />
vom A6 bekannte Grafik der Rückleuchten<br />
12 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong><br />
www.autostrassenverkehr.de
INFO<br />
Kompakte im Aufwärtstrend<br />
Die Marktbeobachter von<br />
IHS Automotive prophezeien<br />
den deutschen Premium-Marken<br />
steigende<br />
Verkäufe im Kompaktsegment.<br />
Mercedes profitiert<br />
dabei am stärksten vom<br />
erweiterten Portfolio.<br />
Ein stiegsbaureihe seiner<br />
Linie treu, reduziert aber<br />
die Kanten und Sicken. Er<br />
will noch mehr die Proportionen<br />
sprechen lassen,<br />
was durch die Variabilität<br />
des Radstands<br />
künftig deutlich erleichtert<br />
wird. Ausnahme GLB:<br />
Der SUV nimmt Anleihen<br />
am legendären G-Modell<br />
– modern interpretiert,<br />
versteht sich.<br />
Einen Riesensprung soll<br />
das Interieur der Kompakten<br />
machen. Das Design<br />
orientiert sich zwar<br />
an dem der aktuellen<br />
1 000 000<br />
800 000<br />
A bsatz weltweit<br />
600 000<br />
Mercedes<br />
400 000 BMW<br />
200 000<br />
Audi<br />
Quelle: IHS Automotive; ab <strong>2015</strong> Prognose<br />
0 2010 2012 2014 2016 2018 2020<br />
C-Klasse, wird aber durch<br />
einen großen Touchscreen<br />
ergänzt. Philosophiewechsel?<br />
Ja, doch<br />
wer wie bisher eine zusätzliche<br />
Bedieneinheit in<br />
der Mittelkonsole haben<br />
möchte, kann diese als<br />
Option hinzuordern. Vorteil:<br />
Mercedes liefert der<br />
Generation Smartphone<br />
die gewohnte Bedienung,<br />
verprellt aber traditionelle<br />
Kunden nicht.<br />
Nachdem mit A-Klasse<br />
und CLA Mercedes eine<br />
deutliche Verjüngung seiner<br />
Kunden gelungen ist,<br />
stehen die Chancen gut,<br />
dass die Schwaben mit<br />
GLB und den weiteren<br />
Derivaten die Zielgruppe<br />
für ihre Frontantriebsmodelle<br />
nochmals ausweiten<br />
können.<br />
Trendsetter Mercedes?<br />
Nicht unbedingt, denn<br />
vieles von dem, was die<br />
Stuttgarter jetzt erst langsam<br />
ins Programm aufnehmen,<br />
gibt es bei Audi<br />
längst zu kaufen – so etwa<br />
eine kompakte Stufenheck-Limousine,<br />
ein Cabrio<br />
und den Plug-in-Hybrid.<br />
Lücken finden sich<br />
dagegen noch bei den<br />
SUV. Diese füllt ab 2017<br />
zunächst der Q1, der mit<br />
einer Länge von nur 4,15<br />
Metern der erste Premium-Crossover<br />
im Kleinwagenformat<br />
wird. Sein<br />
ungewöhnliches Design<br />
mit vielen Sicken an der<br />
Seite und am Heck soll<br />
vor allem junge Kunden<br />
ansprechen.<br />
Der Q1 basiert auf dem<br />
Modularen Querbaukasten<br />
(MQB) des VW-Konzerns<br />
und bietet mit 350<br />
Litern ausreichend Kofferraumvolumen.<br />
Ergänzt<br />
wird das SUV-Programm<br />
ab Ende 2017 dann noch<br />
durch den TT-SUV, der mit<br />
4,40 Metern fast die Länge<br />
des Q3 (neu ab 2018)<br />
erreicht, aber wesentlich<br />
sportlicher daherkommen<br />
soll. Das Design orientiert<br />
sich an dem des Offroad<br />
Concept, einer 2014 auf<br />
der Auto China in Peking<br />
vorgestellten Studie.<br />
Alle kompakten Audi bekommen<br />
zudem künftig<br />
das neue digitale Kombi-Instrument<br />
aus dem TT,<br />
so auch der modellgepflegte<br />
A3, der in der ersten<br />
Jahreshälfte 2016 in<br />
den Handel kommt. Für<br />
das Facelift-Modell wird<br />
es dann auch erstmals<br />
Scheinwerfer mit Matrix-Technologie<br />
geben.<br />
Der Fernlichtassistent ist<br />
damit in der Lage, entgegenkommende<br />
Fahrzeuge<br />
noch präziser auszuschneiden.<br />
Dreikampf auch bei<br />
den Topmodellen<br />
Spannend wird auch der<br />
Dreikampf der sportlichen<br />
Kompakten, denn nicht<br />
nur Mercedes schraubt<br />
die Leistung seiner kompakten<br />
AMG-Modelle<br />
nach oben. Auch der<br />
nächste Audi RS 3 soll<br />
über 400 PS leisten – und<br />
die neuen BMW-M-Varianten<br />
warten schon.<br />
Jens Katemann<br />
Cross-<br />
Coupé<br />
TT CROSS Das für Ende<br />
2017 geplante Q3-Coupé<br />
könnte mit Stilelementen<br />
des Sportlers<br />
TT aufwarten und<br />
so die beiden Modellfamilien<br />
formal miteinander<br />
verbinden<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong><br />
13
AM START<br />
Audi A4 Avant • Ab Ende Oktober im Handel<br />
Das kann der Neue<br />
Über 70 Prozent aller Audi A4 werden hierzulande als Avant gekauft. Da trifft es sich gut,<br />
dass der neue Kombi ZEITGLEICH mit der Limousine auf die Straßen kommt.<br />
EINE DESIGN-REVO-<br />
LUTION gab es beim<br />
A4 erwartungsgemäß<br />
nicht, der neue<br />
ist unter anderem<br />
am Grill im Q7-Look<br />
zu erkennen<br />
1510 LITER fasst der<br />
Laderaum des Avant<br />
maximal (80 mehr als<br />
beim Vorgänger), 505<br />
Liter passen bei aufgestellter<br />
Lehne rein<br />
Vielleicht wollen Sie<br />
das jetzt gar nicht<br />
hier lesen, daher sei es<br />
nur beiläufig erwähnt: Vor<br />
genau 50 Jahren debütierte<br />
mit dem Auto Union<br />
F103 der erste Nachkriegs-Audi<br />
und das erste<br />
Auto aus Ingolstadt mit<br />
einem Viertaktmotor.<br />
Vom F103, der je nach<br />
Leistung Audi 60, 75 oder<br />
90 hieß, gab es auch eine<br />
Kombiversion namens Variant<br />
– wenn man so will,<br />
der wahre Urahn des Audi<br />
A4 Avant. Der kommt<br />
jetzt in der fünften Modellgeneration<br />
auf den<br />
Markt, praktisch gleichzeitig<br />
mit der Limousine. Der<br />
Avant ist in Deutschland<br />
das wichtigere Auto, nach<br />
seinen Konzernkollegen<br />
VW Passat und Golf war er<br />
stets einer der meistverkauften<br />
Kombis.<br />
Größerer Kofferraum<br />
und weniger Gewicht<br />
Voraussichtlich wird sich<br />
daran nicht viel ändern,<br />
bereits bei der ersten<br />
Ausfahrt kann der Avant<br />
überzeugen. Das liegt,<br />
wie schon bei seinen Vorgängern,<br />
auch am Design.<br />
Mit seiner eleganten Silhouette<br />
zeigt er, dass das<br />
Bemühen um möglichst<br />
viel Laderaum nicht das<br />
wichtigste Gestaltungskriterium<br />
war. Dennoch, mit<br />
505 bis maximal 1510 Litern<br />
ist der Kofferraum<br />
des Avant gar nicht mal<br />
so knapp geschnitten.<br />
Doch der Avant wurde<br />
nicht nur größer, er soll<br />
zudem auch deutlich<br />
leichter sein: Bis zu 120<br />
Kilogramm, je nach Version<br />
und Ausstattung, beträgt<br />
der Gewichtsvorteil<br />
laut Audi. Beim Fahren<br />
drängt sich der Eindruck<br />
auf, dass diese Angabe<br />
eher noch untertrieben<br />
ist. Der A4 fährt sich deutlich<br />
agiler, die neu abgestimmte<br />
elektromechanische<br />
Lenkung (Dynamiklenkung,<br />
1000 Euro)<br />
zeigt sich mitteilsamer.<br />
Zur ersten Ausfahrt stehen<br />
die beiden Diesel-Varianten<br />
2.0 TDI mit 190 PS<br />
sowie der Dreiliter-TDI mit<br />
272 PS zur Verfügung.<br />
Neben diesen beiden<br />
Triebwerken gibt es zum<br />
Marktstart noch den<br />
150-PS-Diesel (auch als<br />
Ultra) sowie drei Turbo-<br />
Benziner mit 150, 190<br />
und 252 PS.<br />
Der Wechsel von der<br />
Multitronic zum modernen<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
ist ein echter Fortschritt.<br />
Das Getriebe<br />
schaltet schnell und kooperiert<br />
bestens mit dem<br />
Vierzylinder-Diesel, der<br />
ebenso weich wie leise<br />
läuft.<br />
Infotainment-Angebot<br />
und Fahrkomfort top<br />
In Verbindung mit dem<br />
Komfortfahrwerk mit<br />
Dämpferregelung (980<br />
Euro) ergibt sich ein äußerst<br />
kultivierter, reifer<br />
Fahreindruck: Der A4<br />
wirkt schlicht eine Klasse<br />
erwachsener.<br />
Assistenzsysteme und<br />
Infotainment des A4 sind<br />
ebenfalls auf dem neues-<br />
14 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
VOLLES PROGRAMM im Interieur mit Virtual Cockpit<br />
(500 Euro) und MMI-Plus-Navi (2680 Euro)<br />
HINTEN IST JETZT etwas mehr Platz, die Sitzbank<br />
sehr bequem. Leder gibt’s ab 1400 Euro extra<br />
Peugeot 308 GTi THP 270 • Ab November im Handel<br />
So geht GTI auf Französisch<br />
Der Peugeot 308 GTi rauscht mit 272 PS in das umkämpfte<br />
Feld der sportlichen Kompakten. Was bringt er sonst mit?<br />
Peugeot schickt einen<br />
neuen Teilnehmer ins<br />
Feld der flotten Kompaktwagen.<br />
Der optisch<br />
dezente 308 GTi soll gegen<br />
die etablierte Konkurrenz<br />
wie den ausgewogenen<br />
VW Golf GTI,<br />
das Rennstrecken-Ass<br />
Renault Mégane R.S. oder<br />
den demonstrativ beflügelten<br />
Honda Civic Type<br />
R antreten.<br />
Der Peugeot ordnet sich<br />
mit seinen 272 PS auf<br />
dem Niveau des Mégane<br />
ein, ist damit klar stärker<br />
als der Golf beispielsweise.<br />
Das Gros der Technik,<br />
die in ihm steckt, stammt<br />
aus dem Sportcoupé RCZ<br />
R. Dazu gehören der 1,6-<br />
Liter-Turbomotor und<br />
Teile der Vorderachskonstruktion<br />
mit Torsen-Differenzialsperre<br />
sowie<br />
mehr Negativsturz für<br />
mehr Grip und Spaß in<br />
den Kurven. Und wie<br />
fährt sich das alles?<br />
Die Kraft kommt<br />
mit den Drehzahlen<br />
Ab knapp 2000 Touren<br />
dreht der kleine Vierzylinder<br />
motiviert hoch,<br />
darunter geht’s nur zäh<br />
zur Sache. Bei 3000/min<br />
legt der Vierzylinder<br />
spürbar an Kraft zu, dreht<br />
wild über die 6000er-<br />
Marke. Zwischenspurts<br />
bei mittleren Drehzahlen<br />
sind in Kombination mit<br />
der flutschigen Sechsgang-Handschaltung<br />
ein<br />
Riesenspaß. Nur der<br />
Klang könnte etwas mehr<br />
Hot-Hatch-Atmosphäre<br />
vertragen.<br />
Das Fahrwerk dagegen<br />
passt: Der 308 GTi lenkt<br />
gierig ein wie einst der<br />
205 GTi, spurt präzise<br />
durch Kurven und beschleunigt<br />
dank der gut<br />
abgestimmten Sperre<br />
auch aus engen Kehren<br />
sauber und ohne Antriebseinflüsse<br />
heraus.<br />
Bei deaktiviertem ESP ist<br />
allerdings Gefühl im Gasfuß<br />
gefragt, sonst verpufft<br />
die Kraft in Form<br />
von Reifenqualm.<br />
Gut für den Alltag: die<br />
straffe, aber nicht beinharte<br />
Dämpfung, ähnlich<br />
jener im Mégane R.S. Gut<br />
für den Kunden: Im Preis<br />
von rund 35 000 Euro ist<br />
quasi alles mit dabei –<br />
inklusive angenehm zurückhaltenden<br />
Auftritts.<br />
Roman Domes<br />
ten Stand, er hat praktisch<br />
alles, was es auch im Q7<br />
gibt, einschließlich des<br />
teilautonomen Staufahrens,<br />
des prädiktiven Effizienzassistenten,<br />
des Kollisionswarners<br />
und des<br />
Notbremshelfers.<br />
Das gibt es alles auch in<br />
der preiswertesten Variante,<br />
dem 150-PS-TFSI (ab<br />
30 650 Euro). Was freilich<br />
nichts daran ändert, dass<br />
der A4 Avant ein sehr<br />
guter, gleichwohl jedoch<br />
nicht gerade billiger Kombi<br />
ist. Doch das war bereits<br />
beim Audi 60 Variant<br />
von 1966 nicht anders.<br />
Heinrich Lingner<br />
DATEN<br />
AUDI A4 AVANT 2.0 TDI<br />
Preis<br />
42250 Euro<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Dieselmotor,<br />
vorne längs, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Zahnriemen<br />
Hubraum 1968 cm 3<br />
Leistung 140 kW/190 PS<br />
bei Drehzahl<br />
3800/min<br />
max. Drehmoment 400 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1750/min<br />
Vorderradantrieb, Siebengang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4725 mm<br />
Breite<br />
1842 mm<br />
Höhe<br />
1434 mm<br />
Radstand<br />
2820 mm<br />
Tankinhalt<br />
40 Liter<br />
Kofferraum 505–1510 Liter<br />
Leergewicht<br />
1605 kg<br />
Zuladung<br />
540 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750/1700 kg<br />
Serienbereifung 225/50 R 17 Y<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
0–100 km/h 7,9 s<br />
Höchstgeschwindigkeit <strong>23</strong>1 km/h<br />
Normverbrauch 4,2 Liter D<br />
CO 2-Ausstoß<br />
109 g/km<br />
-FAZIT<br />
Mit dem A4 Avant ist Audi<br />
auf dem richtigen Weg: Er<br />
wirkt und ist größer, komfortabler<br />
und wertiger als sein<br />
schon gelungener Vorgänger.<br />
Fotos: Arturo Rivas<br />
DEZENT Große<br />
Felgen, rote Sportbremsen<br />
und zwei<br />
Endrohre als GTi-<br />
Erkennungszeichen<br />
MINIMALISTISCH<br />
Kleine Instrumente,<br />
kleines Lenkrad,<br />
großer Fahrspaß<br />
DATEN<br />
PEUGEOT 308 GTi THP 270<br />
Preis<br />
34950 Euro<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder<br />
, Turbo, DI, Zahnriemen<br />
Hubraum 1598 cm 3<br />
Leistung 200 kW/272 PS<br />
bei Drehzahl<br />
6000/min<br />
max. Drehmoment 330 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1900/min<br />
Vorderradantrieb,<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4253 mm<br />
Breite<br />
1804 mm<br />
Höhe<br />
1457 mm<br />
Radstand<br />
2620 mm<br />
Tankinhalt<br />
53 Liter<br />
Kofferraum 420–1228 Liter<br />
Leergewicht<br />
1395 kg<br />
Zuladung<br />
395 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 635/1400 kg<br />
Serienbereifung <strong>23</strong>5/35 R 19 W<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
0–100 km/h 6,0 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 250 km/h<br />
Normverbrauch 6,0 Liter S<br />
CO 2-Ausstoß<br />
139 g/km<br />
-FAZIT<br />
Der Peugeot 308 GTi ist<br />
eine gleichermaßen<br />
ausgewogene wie schnelle<br />
Alternative zum weitverbreiteten<br />
VW Golf GTI.<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 15
AM START<br />
Subaru Levorg 1.6 GT • Seit Oktober im Handel<br />
Mit allen vieren<br />
Er soll den Legacy beerben, doch der neue SUBARU LEVORG ist deutlich<br />
kleiner geraten. Was kann der kompakte Allrad-Kombi?<br />
NUR 2650 MILLIMETER<br />
Radstand: Der Levorg<br />
ist kleiner als der Legacy,<br />
insgesamt misst<br />
er knapp 4,7 Meter<br />
DER LADERAUM bietet<br />
522 bis 1446 Liter<br />
Volumen und eine<br />
ebene Ladefläche<br />
DATEN<br />
SUBARU LEVORG 1.6 GT SPORT<br />
Preis<br />
34900 Euro<br />
ANTRIEB<br />
Boxer-Vierzylinder-Benzinmotor ,<br />
vorne quer , vier Ventile pro Zylinder<br />
, Turbo , DI , Steuerkette<br />
Hubraum 1600 cm 3<br />
Leistung 125 kW /170 PS<br />
bei Drehzahl<br />
4800/min<br />
max. Drehmoment 250 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1800/min<br />
Allradantrieb,<br />
stufenloses Getriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4690 mm<br />
Breite<br />
1780 mm<br />
Höhe<br />
1485 mm<br />
Radstand<br />
2650 mm<br />
Tankinhalt<br />
60 Liter<br />
Kofferraum 522 –1446 Liter<br />
Leergewicht<br />
1576 kg<br />
Zuladung<br />
444 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750 /1500 kg<br />
Serienbereifung 225/45 R 18 W<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
0–100 km/h 9,1 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h<br />
Normverbrauch 7,1 Liter S<br />
CO 2-Ausstoß<br />
164 g/km<br />
-FAZIT<br />
Merkwürdiger Name hin<br />
oder her, der Subaru Levorg<br />
ist ein tauglicher Kombi mit<br />
sehr ausgeprägtem Charakter<br />
– das kann man mögen.<br />
BEI DER BEDIENUNG<br />
stört eigentlich nur<br />
das überfrachtete<br />
Lenkrad. Der Boxermotor<br />
ist schlapp,<br />
die Traktion dagegen<br />
sehr, sehr gut<br />
Keine Witze mit Namen,<br />
das lernt man<br />
bereits im Lokaljournalisten-Grundkurs<br />
vor dem<br />
ersten Abendtermin beim<br />
Kleingartenverein. Aber<br />
Assoziationen müssen erlaubt<br />
sein: Levorg, das<br />
klingt nach Figuren aus<br />
dem „Star Wars“-Universum.<br />
Subaru erklärt: Das<br />
Kunstwort ist ein Akronym<br />
aus den Wörtern<br />
Legacy, Touring und Revolution.<br />
Da wären Sie<br />
nicht drauf gekommen?<br />
Ich auch nicht.<br />
Dabei hat der Levorg das<br />
eine oder andere zu bieten,<br />
was man ihm so nicht<br />
zutraute. Etwa ein erstaunlich<br />
gutes Raumangebot,<br />
trotz des knappen<br />
Radstands von 2,65 Metern.<br />
Zudem ist der Kofferraum<br />
nicht gerade<br />
klein, die Rücklehnen lassen<br />
sich zu einer fast ebenen<br />
Fläche vorklappen<br />
und die Türen sehr weit<br />
öffnen. Ebenso überraschend<br />
gut wie die<br />
Platzverhältnisse im<br />
Interieur sind die Verarbeitungs-<br />
und Materialqualität.<br />
Schwarzes Plastik<br />
ist nun mal schwarzes<br />
Plastik, doch es ist sauber<br />
eingepasst, zurückhaltend<br />
gestaltet und fasst sich<br />
auch noch angenehm an.<br />
Ordentlich ist auch die<br />
Bedienung mit einem etwas<br />
trägen Touchscreen<br />
und ein paar drum herum<br />
drapierten Tasten. Nur das<br />
Lenkrad stört da ernsthaft,<br />
es ist mit fitzeligen<br />
Tasten überladen.<br />
Der Boxer braucht<br />
Gas und Drehzahl<br />
Womit wir beim Fahren<br />
wären. 170 PS soll er haben,<br />
der 1,6-Liter-Turbo-<br />
Boxer, doch er zeigt sich<br />
etwas schlapp, braucht<br />
Anlauf, Gas und Drehzahl,<br />
um lebendiger zu werden.<br />
Das nervt und kostet Benzin,<br />
doch als besonders<br />
sparsam waren die Subaru-Turbos<br />
auch bisher<br />
nicht bekannt. Komfort<br />
und Agilität zählen ebenfalls<br />
nicht zu den Vorzügen<br />
des Levorg, der etwas<br />
holzig federt und betulich<br />
einlenkt.<br />
Erfreulicher gestaltet sich<br />
dagegen die Begegnung<br />
mit der stufenlosen Lineartronic.<br />
Die hält sechs virtuelle<br />
Gänge bereit, die<br />
sich manuell mittels Wippen<br />
anwählen lassen. So<br />
fährt es sich bedeutend<br />
angenehmer, als wenn<br />
man nur das Getriebe das<br />
Übersetzungsverhältnis<br />
bestimmen lässt.<br />
In Japan ist der Levorg<br />
auch mit einem 300 PS<br />
starken Zweiliter-Turbo zu<br />
haben, was aber nicht bedeutet,<br />
dass die 170-PS-<br />
Ausführung besonders<br />
günstig wäre. Es gibt drei<br />
Ausstattungslinien, die ab<br />
28 900 Euro kosten. Der<br />
getestete 1.6 GT Sport<br />
kommt auf 34 900 Euro,<br />
dann allerdings komplett<br />
mit Leder und Navigation.<br />
Heinrich Lingner<br />
16 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Typisch Ford:<br />
ganz schön sportlich<br />
Erleben Sie unsere<br />
neuen Modelle<br />
live bei Ihrem Ford Partner!<br />
DER NEUE FORD S-MAX TREND<br />
Der neue Ford S-MAX bietet als Sportvan nicht nur ausreichend<br />
Stau raum und Platz für bis zu sieben Personen (optional), sondern<br />
be sticht auch durch markantes Design und enorme Fahrdynamik. Eben<br />
das ideale Fahrzeug für alle, die keine Kompromisse machen wollen.<br />
€<br />
für 25.990,- *<br />
Abbildung zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis.<br />
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der<br />
jeweils geltenden Fassung): 8,0 (innerorts), 5,6 (außerorts), 6,5 (kombiniert). CO 2<br />
-Emissionen:<br />
149 g/km (kombiniert).<br />
*UPE der Ford-Werke GmbH zzgl. Überführungskosten, gilt für einen Ford S-MAX Trend, 5-Türer, 1,5-l-EcoBoost-Benzinmotor,<br />
118 kW (160 PS) für Privatkunden (außer Werkangehörige) und gewerbliche Kunden außer Autovermieter, Behörden, Kommunen<br />
sowie gewerbliche Abnehmer mit gültigem Ford-Werke Rahmenabkommen. Details bei allen teilnehmenden Ford Partnern.
VERGLEICHSTEST<br />
Opel Astra 1.0 DI Turbo, VW Golf 1.0 TSI<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
Der Astra<br />
auf dem<br />
Prüfstand<br />
So, jetzt wird es ernst für den neuen Astra. Im Vergleich mit dem Topseller Golf muss er zeigen,<br />
WIE GUT ER WIRKLICH IST. Als Antriebsquelle dienen sparsame Einliter-Turbobenziner.<br />
Wir bei AUTO grummeln<br />
immer, wenn<br />
die Hersteller zum ersten<br />
Test lediglich ihre starken<br />
Varianten rausrücken, die<br />
im Alltag sowieso kaum<br />
jemand kauft. Insofern<br />
verdient sich Opel schon<br />
vorab ein Lob dafür, uns<br />
frühzeitig einen Astra mit<br />
Einliter-Dreizylinder und<br />
105 PS (ab 17 960 Euro)<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Vermutlich taten sie es<br />
mit voller Absicht, denn<br />
der hochmoderne Turbobenziner<br />
passt gut zum<br />
aktuell nur noch 1,2 Tonnen<br />
schweren Astra.<br />
Untermalt von kernigen<br />
Untertönen leistet sich<br />
der kleine Dreizylinder im<br />
Drehzahlkeller keine<br />
Schwäche, packt kräftig<br />
zu und bringt den Opel in<br />
immerhin 11,5 Sekunden<br />
auf 100 km/h. Da sein<br />
Fünfganggetriebe nicht<br />
zu lang gestuft ist, mangelt<br />
es auch bei schneller<br />
Fahrt nicht an Schub. Ein<br />
dezentes Röhren kann<br />
sich der Benziner aber<br />
nicht verkneifen. Zusammen<br />
mit deutlichen Abrollgeräuschen<br />
geht es im<br />
Astra bei schneller Autobahnfahrt<br />
also relativ geräuschvoll<br />
zu. Vom ebenso<br />
kleinen, aber 200 Nm<br />
starken TSI des Golf ist<br />
hingegen kaum ein Ton<br />
zu hören. Doch so unauffällig<br />
der Dreizylinder<br />
über alle Drehzahlen hinweg<br />
auch arbeitet, so<br />
energisch legt er los und<br />
schickt den Golf in weniger<br />
als zehn Sekunden auf<br />
100 km/h – durchaus beachtlich<br />
für den hubraumschwachen<br />
Motor.<br />
Zudem profitiert er auf<br />
längeren schnellen Etappen<br />
von seinem sechsten<br />
Gang. Da gleichzeitig von<br />
Wind und Rädern wenig<br />
zu hören ist, ist der leise<br />
Golf auf längeren Fahrten<br />
der bessere Partner.<br />
Keine Unterschiede ergeben<br />
sich hingegen an der<br />
Tankstelle. Beide Benziner<br />
benötigen im Testmittel<br />
rund 6,5 l/100 km.<br />
Wer Fahrspaß liebt,<br />
nimmt den Astra<br />
Freunde des agilen Handlings<br />
und flotter Kurvenfahrten<br />
kommen dagegen<br />
nur im Opel richtig zum<br />
Zuge. Denn je schneller<br />
und druckvoller man einlenkt,<br />
umso fester beißt<br />
der Astra in den Asphalt<br />
und schwingt sich locker<br />
von einer Kurve in die<br />
nächste. Dabei bleibt er<br />
immer neutral und gut<br />
beherrschbar. Letzteres<br />
gilt natürlich auch für den<br />
Golf. So spaßig wie der<br />
Opel kurvt der Wolfsburger<br />
aber nicht über Land.<br />
Bestens unterstützt von<br />
einer präzisen, aber weniger<br />
direkten Lenkung<br />
bleibt der Golf in jeder<br />
Situation eher gelassen,<br />
folgt aber ebenso präzise<br />
der gewünschten Richtung.<br />
Einfallslos? Mag<br />
sein – im Gegenzug erfordert<br />
er aber auch nicht<br />
18 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
OPEL ASTRA<br />
VERBESSERT Sowohl<br />
der kleine Benziner<br />
als auch die Ergo-<br />
Sitze (685 Euro)<br />
überzeugen. Im<br />
Fond geht es nun<br />
geräumiger zu. Nur<br />
die Aussicht nach<br />
hinten ist mäßig<br />
UNGEWOHNT<br />
Der erhöht positionierte<br />
und lange Schalthebel<br />
kann sportliche Fahrer<br />
durchaus stören<br />
VW GOLF<br />
GELUNGEN Der TSI<br />
arbeitet laufruhig<br />
und sparsam, legt<br />
dabei kräftiger los.<br />
Die Komfortsitze<br />
halten ihr Versprechen,<br />
sind bequem<br />
und bieten hinten<br />
mehr Beinauflage<br />
GEWOHNT GUT<br />
Der Schalthebel des Golf<br />
ist deutlich griffiger,<br />
davor versteckt sich ein<br />
großes Fach<br />
Typisch Ford:<br />
ganz schön geräumig<br />
DER NEUE FORD GALAXY<br />
Komfort, Geräumigkeit und Vielseitigkeit sowie hohe<br />
Sicherheitsstandards machen den neuen Ford Galaxy<br />
zu einem Auto, das Ihr Fahrerlebnis neu definieren wird.<br />
Und auch in Sachen Effizienz beweist er seine Klasse.
VERGLEICHSTEST<br />
Opel Astra 1.0 DI Turbo, VW Golf 1.0 TSI<br />
DATEN IM VERGLEICH<br />
OPEL ASTRA<br />
1.0 DI TURBO ECOTEC<br />
INNOVATION<br />
VW GOLF<br />
1.0 TSI BLUEMOTION<br />
COMFORTLINE<br />
ANTRIEB<br />
Motor<br />
Reihendreizylinder-<br />
Benzinmotor, vorne<br />
quer, vier Ventile pro<br />
Zylinder, Turbo, DI,<br />
Steuerkette<br />
Reihendreizylinder-<br />
Benzinmotor, vorne<br />
quer, vier Ventile pro<br />
Zylinder, Turbo, DI,<br />
Zahnriemen<br />
Hubraum 998 cm 3 999 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
77 kW/105 PS<br />
5500/min<br />
85 kW/115 PS<br />
5000/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
170 Nm<br />
1800/min<br />
200 Nm<br />
2000/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h 204 km/h<br />
CO 2-Ausstoß 102 g/km 99 g/km<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge/Breite/Höhe 4370/1809/1485 mm 4255/1799/1452 mm<br />
Radstand 2662 mm 2637 mm<br />
Tankinhalt 48 Liter 50 Liter<br />
Kofferraum 370–1210 Liter 380–1270 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst<br />
610/1220 kg 610/1000 kg<br />
Serienbereifung 225/45 R 17 V 205/55 R 16 V<br />
Testwagenbereifung<br />
Reifentyp<br />
225/45 R 17 V<br />
Michelin Primacy 3<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 11,5 s 9,9 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h<br />
80–120 km/h<br />
6,3 s<br />
8,1 s<br />
205/55 R 16 V<br />
Michelin Energy Saver<br />
5,6 s<br />
7,2 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen 35,60 m 36,00 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100 km/h<br />
bei 130 km/h<br />
66 dB(A)<br />
71 dB(A)<br />
64 dB(A)<br />
70 dB(A)<br />
Normverbrauch<br />
Testverbrauch<br />
4,4 Liter S<br />
6,5 Liter S<br />
4,3 Liter S<br />
6,4 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 733/506 kg 728/492 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
Zuladung<br />
1<strong>23</strong>9 kg<br />
541 kg<br />
1220 kg<br />
490 kg<br />
Wendekreis links/rechts 11,2/11,3 m 11,1/11,0 m<br />
AUSSTATTUNG<br />
Airbags<br />
Kopf vorn und hinten<br />
Seiten vorn/hinten<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Serie<br />
Serie/525 Euro<br />
Klimaautomatik Zwei-Zonen Serie 380 Euro<br />
Metallic-Lackierung 540 Euro 560 Euro<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis 21 860 Euro <strong>23</strong> 050 Euro<br />
Wertverlust 9600 Euro 9500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 21 % 14 %<br />
Finanzierung 2) Jahreszins 1,99 % 1,90 %<br />
Leasing 3) Anzahlung<br />
monatliche Rate<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
4610 Euro<br />
198 Euro<br />
Abgasnorm Euro 6 Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 34 Euro 28 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK 17/20/20 16/16/18<br />
Haftpflicht (50 % Prämie) 591 Euro 559 Euro<br />
Teilkasko 436 Euro 260 Euro<br />
Vollkasko (50 % Prämie) 1059 Euro 877 Euro<br />
Fixkosten pro Jahr 1684 Euro 1464 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
532/268 Euro 486/<strong>23</strong>8 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
42,6/21,4 Cent 38,9/19,0 Cent<br />
Ölwechselintervall 30000 km/1 Jahr 30000 km/1 Jahr<br />
Inspektionsintervall 60000 km/2 Jahre 60000 km/2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
Durchrostung<br />
Mobilität<br />
2/2 Jahre<br />
12 Jahre<br />
2 Jahre<br />
2/3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut Preisagentur netCar.de – das Internet-Autohaus; 2) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Jahreszins effektiv; 3) Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr)<br />
-URTEIL<br />
OPEL<br />
VW<br />
PLATZ<br />
MAX. 40 PUNKTE<br />
25 26<br />
Der zwölf Zentimeter längere Astra<br />
gibt sich besonders im Fond geräumiger<br />
als der Golf. Dennoch sind die<br />
Ladevolumina weitgehend identisch.<br />
KOMFORT<br />
MAX. 60 PUNKTE<br />
43 46<br />
Da der Bluemotion-Golf mit einem<br />
Sportfahrwerk anrollt, ist der Wolfsburger<br />
ähnlich straff wie der teils<br />
ruppigere und zugleich lautere Astra.<br />
HANDHABUNG<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
22 25<br />
Der Golf punktet hier nicht nur mit<br />
seinem variableren Laderaum und<br />
mehr Ablagen – er profitiert auch von<br />
seinen klareren Instrumenten.<br />
FAHRLEISTUNGEN MAX. 30 PUNKTE<br />
15 18<br />
10 PS stärker, beschleunigt der VW<br />
deutlich flotter und zieht auch in<br />
höheren Gängen kräftiger durch.<br />
Beide sind über 200 km/h schnell.<br />
FAHRVERHALTEN MAX. 60 PUNKTE<br />
46 47<br />
Der Astra stürzt sich so beschwingt in<br />
Kurven, dass der Golf-Fahrer nur<br />
staunt. Dafür ist die Golf-Lenkung weniger<br />
spitz und der Motor kräftiger.<br />
SICHERHEIT<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
37 39<br />
Starke Scheinwerfer und die üblichen<br />
Assistenzsysteme finden sich in beiden<br />
Preislisten. Seitenairbags im Fond<br />
baut aber nur Volkswagen ein.<br />
UMWELT<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
22 22<br />
Die Einliter-Motoren sind sich einig<br />
und belassen es bei Verbräuchen um<br />
die 6,5 Liter. Nach 30 000 Kilometern<br />
stehen die ersten Ölwechsel an.<br />
TESTERGEBNIS MAX. 300 PUNKTE<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel<br />
für Allround-Fahrzeuge<br />
210 2<strong>23</strong><br />
KOSTENWERTUNG MAX. 150 PUNKTE<br />
92 76<br />
Schaut man sich die Preise an, wird<br />
klar, warum der Opel nicht ganz so<br />
solide auftritt: Er ist einfach massiv<br />
günstiger. So kostet ein ähnlich gut<br />
ausgestatteter Golf Comfortline fast<br />
4000 Euro mehr als der Astra Innovation.<br />
Allerdings fallen dessen Versicherungskosten<br />
deutlich höher aus.<br />
GESAMTERGEBNIS MAX. 450 PUNKTE<br />
1. PLATZ 2. PLATZ<br />
302 299<br />
-FAZIT<br />
Der günstige Preis gleicht die kleinen<br />
Schwächen des erfreulich agilen Astra<br />
wieder aus. So kann er den ausgereiften<br />
und flotteren Golf zwar schlagen,<br />
hinterlässt aber insgesamt dennoch<br />
ein eher durchschnittliches Bild.<br />
ganz so viel Aufmerksamkeit<br />
wie der spitzer<br />
abgestimmte Astra. Und<br />
falls es doch einmal<br />
schnell gehen soll: Der<br />
VW hat auch allerhand<br />
drauf.<br />
Sachte federn wollen<br />
indes beide nicht so<br />
recht. So kann der auffallend<br />
straff ausgelegte<br />
Astra ab Tempo 130 auf<br />
der Autobahn schon<br />
mal ins Stuckern geraten,<br />
und im innerstädtischen<br />
Verkehr oder auf<br />
geflickten Straßen geben<br />
sich beide eher<br />
herb und rumpelig. Der<br />
traditionell sehr ausgewogene<br />
Golf leidet hier<br />
unter der speziellen<br />
Bluemotion-Ausstattung,<br />
die neben einer<br />
variablen Kühlerjalousie<br />
und Heckspoiler auch<br />
ein Sportfahrwerk mit<br />
15 Millimetern Tieferlegung<br />
vorschreibt. Der<br />
Opel rollt auf 17 Zoll<br />
großen Rädern. Ob er<br />
sich mit 16-Zöllern komfortabler<br />
gibt, klären wir<br />
in den nächsten Tests.<br />
Die für den Vorgänger<br />
noch angebotenen<br />
Adaptivdämpfer wurden<br />
leider gestrichen.<br />
Mehr Platz, aber auch<br />
deutliche Mängel<br />
Dafür offeriert der 4,37<br />
Meter lange Astra nun<br />
ein standesgemäßes<br />
Raumangebot auf allen<br />
Plätzen und einen 370<br />
Liter großen Kofferraum.<br />
Im Fond kann<br />
man die Beine sogar<br />
weiter ausstrecken als<br />
im 4,26 Meter langen<br />
Golf. Zudem freuen sich<br />
zumindest die jung gebliebenen<br />
Astra-Insassen<br />
über eine tiefe Sitzposition<br />
und stark<br />
ausgeformte Ergonomie-Sitze<br />
(685 Euro Aufpreis),<br />
die sich vielfach<br />
verstellen lassen.<br />
Schön auch, dass die<br />
Bedienung von Navi<br />
und Infotainment nun<br />
deutlich einfacher läuft.<br />
Enttäuschung kommt<br />
dagegen beim Blick in<br />
den zerklüfteten Kofferraum<br />
auf: keine Fächer,<br />
keine Netze, dafür aber<br />
eine hohe Stufe bei umgeklappter<br />
Sitzbank.<br />
Erst wenn man sich ein<br />
Notrad für 70 Euro bestellt,<br />
ebnet ein Ladeboden<br />
die Fläche. Allerdings<br />
gehen damit auch 60<br />
Liter Volumen verloren.<br />
Statt über Schnickschnack<br />
wie dem Duftzerstäuber<br />
zu brüten,<br />
hätten die Entwickler<br />
besser die Praktikabilität<br />
des Astra optimieren<br />
sollen. Wie gut das geht,<br />
zeigt der besser verarbeitete<br />
Golf. Ein variabler<br />
Zwischenboden,<br />
der sich auch hochgeklappt<br />
arretieren lässt,<br />
ist ebenso Serie wie<br />
eine Durchlade.<br />
Der Opel gewinnt<br />
durch seinen Preis<br />
Anfangs hatten wir es<br />
schon erwähnt: Der<br />
neue Astra bleibt mit<br />
einem Grundpreis von<br />
rund 18 000 Euro durchaus<br />
bezahlbar, selbst der<br />
von uns gefahrene 3900<br />
Euro teurere Innovation<br />
ist nicht allzu teuer.<br />
Denn aktiver Spurhalteassistent,<br />
Verkehrszeichenerkennung,<br />
OnStar<br />
mit WLAN-Hotspot sowie<br />
eine Zwei-Zonen-<br />
Klimaautomatik sind<br />
hier schon Serie.<br />
Um einen Golf 1.0 TSI<br />
Comfortline (ab 22 150<br />
Euro) so aufzurüsten,<br />
wären nochmal mindestens<br />
3300 Euro notwendig<br />
– übrigens ohne die<br />
900 Euro teuren Fondtüren.<br />
Dazu kommt noch<br />
ein weiterer Nachteil<br />
des Bluemotion-Modells:<br />
Insgesamt 32 Extras,<br />
darunter adaptiver<br />
Tempomat und die City-<br />
Notbremse (beide punkterelevant)<br />
sind in Kombination<br />
mit dem Dreizylinder<br />
nicht zu<br />
haben. Wer darauf Wert<br />
legt, muss zum 750 Euro<br />
günstigeren 1.2 TSI mit<br />
110 PS greifen. Da der<br />
aber zugleich mit einem<br />
sanftmütigeren Fahrwerk<br />
anrollt, könnte sich<br />
das Blatt im nächs ten<br />
Test schnell wieder wenden.<br />
Michael von Maydell<br />
20 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
ZUGEZOGEN Nur der<br />
Golf Bluemotion ist<br />
aerodynamisch<br />
optimiert<br />
OPEL<br />
Innenhöhe v./h. 1020/955 mm<br />
Innenbreite v./h. 1455/1435 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 500/460 mm<br />
VW<br />
840 mm<br />
Innenhöhe v./h. 1020/975 mm<br />
Innenbreite v./h. 1485/1445 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 530/510 mm<br />
820 mm<br />
730 mm<br />
1485 mm<br />
645 mm<br />
1452 mm<br />
470 mm 455 mm<br />
2662 mm 2637 mm<br />
4370 mm 4255 mm<br />
Ladevolumen<br />
370/ 1210 l<br />
Ladevolumen<br />
380/1270 l<br />
UNWÜRDIG Hohe Ladekante plus hohe Stufe – das geht besser<br />
BESTENS Ebener Ladeboden und Durchlade – so muss es sein<br />
Typisch Ford:<br />
ganz schön wild<br />
DER NEUE FORD MUSTANG<br />
Der neue Ford Mustang zieht endlich auch Europa in<br />
seinen Bann. Freuen Sie sich auf atemberaubendes<br />
Design, eine starke Motorenpalette und eine Ausstattung,<br />
die alleine schon Gänsehaut hervorruft.<br />
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden<br />
Fassung): 13,6–12,0 (kombiniert). CO 2<br />
-Emissionen: 306–281 g/km (kombiniert).
TOP-TEST<br />
Mercedes A 180<br />
Frisch gedämpft<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
Mit Adaptivdämpfern kommt die MERCEDES A-KLASSE frisch von der Modellpflege. Ist der<br />
A 180 jetzt komfortabler? Und wird der kompakte Mercedes damit zu einer noch überzeugenderen<br />
Alternative in der Golf-Klasse? Fragen über Fragen, doch lesen Sie selbst.<br />
Die ganz harte Währung<br />
der Marketingstrategen<br />
sind ja die Eroberungskäufe,<br />
und was<br />
das angeht, konnte<br />
Mercedes mit der A-Klasse<br />
bisher sehr zufrieden<br />
sein: Rund zwei Drittel aller<br />
A-Kunden kommen<br />
von anderen Marken. Was<br />
den Strategen fast noch<br />
wichtiger ist: Die Käufer<br />
der aktuellen A-Klasse,<br />
Baureihe W176, sind im<br />
Schnitt 13 Jahre jünger<br />
als jene der Vorgänger-<br />
Baureihe W169.<br />
Alles richtig gemacht also,<br />
Mercedes. Dennoch wird<br />
die A-Klasse bereits nach<br />
drei Jahren modellgepflegt<br />
– allerdings so zurückhaltend,<br />
dass es äußerlich<br />
kaum auffällt. Die<br />
optionalen LED-Scheinwerfer<br />
(LED High Performance,<br />
1041 Euro) sind<br />
neu, der Diamantgrill<br />
ebenso. Die wichtigste<br />
Änderung ist von außen<br />
nicht zu sehen, und sie<br />
betrifft eine der bislang<br />
am heftigsten kritisierten<br />
Eigenschaften des W176:<br />
den eingeschränkten Federungskomfort.<br />
Endlich gibt es nun im<br />
Kompakt-Mercedes adaptive<br />
Dämpfer. Die sind allerdings<br />
nur gegen Aufpreis<br />
zu haben (1<strong>23</strong>8<br />
Euro) und bieten in Kombination<br />
mit dem Dynamic-Select-Schalter<br />
(95 Euro) die Wahl zwischen<br />
sportlich-straffer<br />
und komfortabel-geschmeidiger<br />
Abstimmung.<br />
Dabei arbeiten die<br />
vier Dämpfer vollvariabel,<br />
Ventile regeln den<br />
Öldurchfluss im Dämpfer<br />
und damit dessen Dämpfungseigenschaften<br />
stufenlos<br />
je nach Programm,<br />
Geschwindigkeit, Aufbaubewegung<br />
und weiteren<br />
Parametern.<br />
Aufpreis für Adaptivfahrwerk<br />
lohnt sich<br />
Das funktioniert beim von<br />
uns getesteten A 180 bestens.<br />
Nur den Sportmodus<br />
benötigt man kaum,<br />
viel kommoder und praxisgerechter<br />
fährt sich der<br />
Mercedes im Komfortprogramm.<br />
Dann bügelt er<br />
recht geschmeidig über<br />
die Autobahn und bleibt<br />
auch von der maximalen<br />
Zuladung (beim Testwagen<br />
immerhin 542 kg) unbeeindruckt.<br />
Die rund 1300 Euro für<br />
Adaptivfahrwerk und<br />
Dynamic Select sind schon<br />
mal gut angelegt. Das<br />
gilt ebenso für die LED-<br />
Scheinwerfer, was nicht<br />
nur am hellen Licht der<br />
Dioden, sondern auch an<br />
den vergleichsweise trüben<br />
Halogenlampen der<br />
Serienausstattung liegt.<br />
Wenn Sie nun noch wissen<br />
wollen, welche weiteren<br />
Sonderausstattungen<br />
sinnvoll sind: Der Testwagen<br />
kam in der Style-<br />
Linie, die für 1160 Euro<br />
Aufpreis schon etwas gediegener<br />
daherkommt als<br />
das Basismodell und unter<br />
anderem 16-Zoll-Alus<br />
sowie Sportsitze auffahren<br />
kann.<br />
Die Smartphone-Anbindung<br />
per CarPlay und MirrorLink<br />
war für das Testfahrzeug<br />
noch nicht<br />
verfügbar, sie kommt erst<br />
Anfang 2016 für 357 Euro,<br />
ist jedoch sicherlich eine<br />
sinnvolle Ergänzung des<br />
Infotainment-Angebots.<br />
Da muss man übrigens<br />
nicht das umfangreiche<br />
Comand-System für 3630<br />
Euro ordern, ausreichende<br />
Möglichkeiten bietet auch<br />
die Garmin-Navigation,<br />
die zusammen mit dem<br />
Audio-20-Paket bereits<br />
für 1012 Euro in der Preisliste<br />
steht.<br />
Ein billiges Vergnügen ist<br />
der A 180 selbst ohne diese<br />
Zutaten nicht. Ab<br />
24 936 Euro steht der Wagen<br />
in der Preisliste, rund<br />
30 000 Euro werden es<br />
mit einigen dieser sinnvollen<br />
Ausstattungsdetails.<br />
Da wird es die Besitzer<br />
immerhin freuen, dass<br />
sie bei der Antriebseinheit<br />
die richtige Wahl getroffen<br />
haben. Der Vier-<br />
22 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
DAS COCKPIT<br />
wurde etwas aufgepeppt,<br />
die Bedienbarkeit,<br />
etwa mit den Lenkradtasten,<br />
ist mäßig<br />
DER MONITOR<br />
ist neu, mit 20,3 Zentimetern<br />
(acht Zoll) in der<br />
Diagonale kostet<br />
er 359 Euro Aufpreis<br />
VON VORN kennzeichnen<br />
die A-Klasse nun LED-Licht<br />
(Option) und Diamantgrill<br />
BESONDERS ÜPPIG ist das Raumangebot im Fond<br />
nicht, die Kopffreiheit ist nach wie vor gering und der<br />
Zustieg unters flache Dach eher beschwerlich<br />
DIE VORDEREN SITZE sind<br />
gut, die Sitzfläche ist allerdings<br />
etwas kurz geraten<br />
Typisch Ford:<br />
ganz schön stilvoll<br />
DER NEUE FORD MONDEO VIGNALE<br />
Der neue Ford Mondeo Vignale macht automobilen<br />
Luxus jetzt greifbar. Vignale, das ist die neue<br />
Premium-Ausstattungslinie von Ford. Hier trifft höchste<br />
Verar beitungsqualität auf Design der Extraklasse.
TOP-TEST<br />
ZIEMLICH KLEIN ist die Heckscheibe, entsprechend schlecht die Sicht<br />
zylinder aus der Motorenfamilie<br />
M270 ist leise und<br />
kultiviert, zudem recht<br />
sparsam. Mit dem Testmittel<br />
von 7,3 Litern Super<br />
je 100 km ist man<br />
schon sehr zügig unterwegs,<br />
um die sechs Liter<br />
werden es, wenn das<br />
Fahrpedal etwas zurückhaltender<br />
betätigt wird.<br />
Das Getriebe hingegen ist<br />
sehr lang übersetzt, was<br />
das Temperament des<br />
Vierzylinders dämpft,<br />
und außerdem ist es<br />
hakelig zu schalten.<br />
Wer lieber schalten lässt,<br />
Ladevolumen<br />
341/1157 l<br />
FÜR HOBBY-SPEDITEURE ist die knapp<br />
geschnittene A-Klasse nicht die richtige Wahl<br />
1433 mm<br />
675 mm<br />
Mercedes A 180<br />
ordert das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
für 2178 Euro.<br />
Was bleibt also von der<br />
Modellpflege? Die Fahrkultur<br />
hat gewonnen, allzu<br />
zackiges Abbiegen ist<br />
dagegen nicht die Stärke<br />
des A, dazu lenkt er zu<br />
träge ein und untersteuert<br />
zu stark. Die ausgeprägte<br />
Fahrsicherheit und<br />
das sehr vorsichtige ESP<br />
sind vielleicht die hervorstechendsten<br />
Merkmale<br />
des A-Fahrwerks.<br />
Ansonsten ist alles wie<br />
gehabt, hinten ist wenig<br />
805 mm<br />
435 mm<br />
2699 mm<br />
4292 mm<br />
Platz, Kofferraum und maximales<br />
Ladevolumen<br />
sind o. k., mehr nicht. Und<br />
die Sicht nach hinten ist<br />
immer noch so mäßig,<br />
wie sie es vorher war.<br />
Nicht sehr viel hat sich zudem<br />
an der Bedienung<br />
geändert, sie ist mit ihren<br />
verschachtelten Menüs<br />
nach wie vor suboptimal.<br />
Das wird die Freunde der<br />
A-Klasse wenig stören,<br />
denn, keine Frage, dies ist<br />
die beste A-Klasse, die es<br />
bisher gab. Auf zu weiteren<br />
Eroberungen!<br />
Heinrich Lingner<br />
DER VIERZYLINDER ist<br />
wenig temperamentvoll,<br />
dafür sparsam und leise<br />
Innenhöhe v./h. 1025/950 mm<br />
Innenbreite v./h. 1425/1355 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 505/480 mm<br />
DATEN<br />
MERCEDES A 180 STYLE<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor ,<br />
vorne quer , vier Ventile pro Zylinder<br />
, Turbo , DI , Steuerkette<br />
Hubraum 1595 cm 3<br />
Leistung<br />
90 kW /122 PS<br />
bei Drehzahl<br />
5000/min<br />
max. Drehmoment 200 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1250/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 202 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
131 g/km<br />
Vorderradantrieb,<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4292 mm<br />
Breite<br />
1780 mm<br />
Höhe<br />
1433 mm<br />
Radstand<br />
2699 mm<br />
Tankinhalt<br />
50 Liter<br />
Kofferraum 341 –1157 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 685 /1200 kg<br />
Serienbereifung 205/55 R 16 H<br />
Testwagenbereifung 205/55 R 16 H<br />
Reifentyp Michelin Energy Saver<br />
Der Mercedes A 180 ist fast 70<br />
kg schwerer als ein vergleichbarer<br />
Audi A3 Sportback.<br />
A 180<br />
A3 1.4 TFSI SB 1326 kg<br />
1393 kg<br />
kg 1150 1200 1250 1300 1350<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 8,6 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 4,9 s<br />
80–120 km/h 6,2 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
36,1 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 65/68 dB(A)<br />
Normverbrauch 5,6 Liter S<br />
Testverbrauch 7,3 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 857 /536 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
1393 kg<br />
Zuladung<br />
542 kg<br />
Wendekreis l./r. 11,1 /11,0 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
26 097 Euro<br />
Wertverlust 10 500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) –<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 2,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
5219 Euro<br />
monatliche Rate <strong>23</strong>2 Euro<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 104 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 16 /16/<strong>23</strong><br />
Haftpflicht (50 %) 559 Euro<br />
Teilkasko<br />
260 Euro<br />
Vollkasko (50 %) 1344 Euro<br />
Fixkosten<br />
2007 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust 599 /310 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust 47,9 /24,8 Cent<br />
Ölwechsel 25000 km /1 Jahr<br />
Inspektion 50000 km /2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
2 /2 Jahre<br />
Durchrostung<br />
30 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins eff.;<br />
3)<br />
Kilometerleasing (15 000 km/Jahr)<br />
-URTEIL<br />
PLATZ<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
20<br />
Für Raumfülle war die A-<br />
Klasse nie berühmt, das<br />
bleibt auch nach dem Facelift<br />
so. Vor allem hinten ist<br />
der Platz sehr knapp.<br />
KOMFORT MAX. 50 P.<br />
46<br />
Mit den optionalen Adaptivdämpfern<br />
fährt der A 180<br />
nun deutlich komfortabler.<br />
Zudem hat er straffe, doch<br />
gute und bequeme Sitze.<br />
HANDHABUNG MAX. 30 P.<br />
20<br />
Die Bedienung ist unübersichtlich,<br />
die Sicht nach hinten<br />
schlecht und die Ladeluke<br />
zum Kofferraum klein – es<br />
gibt praktischere Autos.<br />
FAHRLEISTUNGEN MAX. 30 P.<br />
19<br />
Der Motor wirkt etwas müde,<br />
die Fahrleistungen sind dennoch<br />
voll befriedigend. Der A<br />
beschleunigt in unter neun<br />
Sekunden auf 100 km/h.<br />
FAHRVERHALTEN MAX. 60 P.<br />
47<br />
Gute Lenkung, sicheres Fahrverhalten,<br />
der A fährt sich<br />
sehr angenehm. Allerdings<br />
könnte die Schaltung exakter<br />
sein und der Motor spritziger.<br />
SICHERHEIT MAX. 50 P.<br />
42<br />
Die umfangreiche Sicherheitsausstattung<br />
und die guten<br />
Bremsen bescheren der<br />
A-Klasse viele Punkte – sie ist<br />
schließlich ein Mercedes.<br />
UMWELT MAX. 30 P.<br />
18<br />
Der Motor ist recht sparsam,<br />
der CO2-Ausstoß niedrig,<br />
doch der Mercedes muss<br />
jährlich in die Werkstatt zum<br />
Ölwechsel.<br />
TESTERGEBNIS MAX. 300 P.<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel<br />
für Allrounder<br />
212<br />
KOSTENWERTUNG MAX. 150 P.<br />
48<br />
Zwar ist der A 180 günstig im<br />
Verbrauch, doch der Einstiegspreis<br />
ist hoch, zudem<br />
ist der monatliche Unterhalt<br />
nicht ganz billig.<br />
GESAMTERGEBNIS MAX. 450 P.<br />
260<br />
-FAZIT<br />
Das Fahrwerk zeigt sich mit<br />
den neuen Adaptivdämpfern<br />
verbessert, allerdings sind sie<br />
beim A 180 aufpreispflichtig.<br />
Ansonsten hat sich nicht viel<br />
verändert – wer die A-Klasse<br />
vor der Modellpflege mochte,<br />
wird sie immer noch mögen.<br />
24 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
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VERGLEICHSTEST<br />
Audi Q3 2.0 TFSI Quattro, BMW X1 xDrive 25¡<br />
Bayern frei<br />
Im Freistaat-internen Kompakt-SUV-Duell<br />
fordert der<br />
neue BMW X1 den etablierten<br />
Audi Q3 heraus – und will<br />
ihn mit MEHR NUTZWERT<br />
als bislang, aber unverändert<br />
hoher Dynamik in die Tasche<br />
stecken. Ob das gelingt?<br />
Ein bisschen Flexibilität<br />
soll es ja selbst in<br />
der durchorganisierten,<br />
verkopften Welt der Großkonzerne<br />
geben. Der<br />
erste BMW X1 darf wohl<br />
als Beispiel dafür gelten.<br />
Er wurde fix auf Basis des<br />
Dreier Touring auf die Räder<br />
gestellt, als man in<br />
München den Trend zu<br />
hochwertigen Kompakt-<br />
SUV witterte – und geriet<br />
zum Erfolg. Damit das<br />
auch Nummer zwei gelingt,<br />
war schon deutlich<br />
mehr Detailplanung nötig.<br />
Ein neues Antriebs-<br />
Layout zählt dazu, Frontantrieb<br />
und Quermotor<br />
schaffen mehr Platz und<br />
senken die Kosten (Mini<br />
sowie Zweier Active Tourer<br />
und der nächste Einser<br />
bekommen die gleiche<br />
Basis). Der X1 xDrive 25i<br />
allerdings treibt serien-<br />
BMW<br />
DIE ACHT, DIE<br />
LACHT Das Automatikgetriebe<br />
schaltet sanft und<br />
fix, hält den <strong>23</strong>1 PS<br />
starken Motor gut<br />
bei Laune. Wählbare<br />
Antriebscharakteristik<br />
Fotos: Arturo Rivas<br />
FERNSEHZIMMER<br />
Größe und Auflösung<br />
des Bordmonitors sind<br />
ebenso spitze wie die<br />
logische Menüführung<br />
26 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
mäßig alle vier Räder an,<br />
sein Kontrahent aus Ingolstadt<br />
ebenfalls. Audi<br />
schickt den Q3 als 220 PS<br />
starken 2.0 TFSI zum Vergleichstest<br />
– und der<br />
fängt sich beim Platzangebot<br />
gleich eine<br />
Watschen ein.<br />
Während Fahrer und Beifahrer<br />
in beiden SUV viel<br />
Bewegungsfreiheit genießen,<br />
maulen Mitreisende<br />
im Fond des Q3<br />
deutlich früher. Im X1<br />
schaffen mehr Innenbreite<br />
und -höhe Platz,<br />
die verschiebbare Rückbank<br />
zusätzlich in der<br />
Länge – wenn der Testwagen<br />
sie an Bord hätte.<br />
Ein sinnvolles und mit<br />
300 Euro recht günstiges<br />
Detail. Dafür klappt die<br />
Lehne im praktischen<br />
Verhältnis 40 : 20 : 40,<br />
und die Heckklappe gibt<br />
einen breiten und tiefen<br />
Ausschnitt zum Füllen<br />
des 505 bis 1505 Liter<br />
großen Laderaums frei. In<br />
den Audi passen 460 bis<br />
1365 Liter. Damit käme<br />
man wohl auch klar, zumal<br />
der Q3 mehr Zuladung<br />
verträgt. Die hohe<br />
Ladekante und der dicke<br />
Heckstoßfänger verlangen<br />
aber nach langen Armen<br />
und starker Rückenmuskulatur.<br />
Zurück in der ersten Reihe<br />
hebt sich die Laune<br />
beim Q3-Fahrer nur wenig,<br />
denn die Bedienung<br />
der Klimaautomatik (ja,<br />
auch die muss mal verstellt<br />
werden) sitzt zu tief,<br />
die Infotainment-Bedienung<br />
dagegen zu hoch in<br />
der Mittelkonsole.<br />
Dem Q3 sieht man<br />
seinen Preis an<br />
Ein Entschädigungsversuch:<br />
Mit seiner Detailverliebtheit<br />
– ein Chromrähmchen<br />
hier, eine<br />
Alu-Spange dort – bis hin<br />
zu den hinteren Türverkleidungen<br />
und den Verschlüssen<br />
für die 12-Volt-<br />
Steckdosen zeigt der Audi<br />
Q3, wofür sein Besitzer<br />
dem Händler eine nicht<br />
unerhebliche Summe<br />
überwiesen hat. Auf den<br />
ersten Blick wirkt zwar<br />
auch der BMW wertvoll,<br />
auf den zweiten schon<br />
nicht mehr so sehr. Einzig<br />
der bei jeglichen Lichtverhältnissen<br />
kontraststarke<br />
Monitor sticht<br />
positiv hervor.<br />
Steht es denn wenigstens<br />
um die viel gepriesene<br />
Freude am Fahren besser?<br />
Ein Knopfdruck<br />
schubst den Zwei liter-<br />
AUDI<br />
DIE VERFLIXTE SIE-<br />
BEN Bei niedrigem<br />
Tempo arbeitet das<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
ruppig, das<br />
TFSI-Triebwerk läuft<br />
überraschend rau.<br />
Drei verschiedene<br />
Fahrmodi<br />
MILLIONÄRS-CLUB<br />
Ein dünner Chromrahmen<br />
hier, minimale<br />
Spaltmaße dort– die<br />
Haptik des Audi ist top<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 27
VERGLEICHSTEST<br />
Audi Q3 2.0 TFSI Quattro, BMW X1 xDrive 25¡<br />
KOMPAKT? VIEL-<br />
LEICHT – aber<br />
dennoch wiegen<br />
beide SUV<br />
schwer: Der Q3<br />
kommt auf 1639<br />
kg, der X1 sogar<br />
auf 1650 kg<br />
BMW<br />
Innenhöhe v./h. 1070/1020 mm<br />
Innenbreite v./h. 1450/1455 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 500/480 mm<br />
840 mm<br />
AUDI<br />
Innenhöhe v./h. 1030/975 mm<br />
Innenbreite v./h. 1490/1420 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 550/480 mm<br />
800 mm<br />
680 mm<br />
1598 mm<br />
780 mm<br />
1590 mm<br />
590 mm<br />
620 mm<br />
2670 mm<br />
4439 mm<br />
2603 mm<br />
4388 mm<br />
Ladevolumen<br />
505/1505 l<br />
Ladevolumen<br />
460/1365 l<br />
BITTE LADEN So praktisch kann BMW sein: große Öffnung,<br />
niedrige Ladekante und dreifach geteilte Lehne der Rückbank<br />
BITTE TRAINIEREN Der Laderaum fällt weniger variabel aus und<br />
ist durch den vorstehenden Stoßfänger schwerer zu beladen<br />
RICHTIG KONFIGURIEREN Noch mehr Platz würde die verschiebbare<br />
Rückbank für 300 Euro schaffen – sie fehlt beim Testwagen<br />
RICHTIG POSITIONIEREN Die geringere Innenhöhe begrenzt die<br />
Bewegungsfreiheit. Die Rückbank ist bequem gepolstert<br />
28 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
DATEN IM VERGLEICH<br />
AUDI Q3<br />
2.0 TFSI QUATTRO<br />
SPORT<br />
BMW X1<br />
xDRIVE 25i<br />
SPORT LINE<br />
ANTRIEB<br />
Motor<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Benzinmotor , vorn<br />
quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Turbo , DI ,<br />
Steuerkette<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Benzinmotor , vorn<br />
quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Turbo , DI ,<br />
Steuerkette<br />
Hubraum 1984 cm 3 1998 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
162 kW /220 PS<br />
4500/min<br />
170 kW /<strong>23</strong>1 PS<br />
5000/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
350 Nm<br />
1500/min<br />
350 Nm<br />
1250/min<br />
Höchstgeschwindigkeit <strong>23</strong>3 km/h <strong>23</strong>5 km/h<br />
CO 2-Ausstoß 152 g/km 149 g/km<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Allradantrieb<br />
Siebengang-DSG<br />
Allradantrieb<br />
Achtgangautomatik<br />
KAROSSERIE<br />
Länge/Breite/Höhe4388 /1831/1590 mm 4439 /1821/1598 mm<br />
Radstand 2603 mm 2670 mm<br />
Tankinhalt 64 Liter 71 Liter<br />
Kofferraum460 –1365 Liter 505 –1505 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst<br />
750 /2000 kg 750 /2000 kg<br />
Serienbereifung <strong>23</strong>5/50 R 18 V 225/50 R 18 W<br />
Testwagenbereifung<br />
<strong>23</strong>5/50 R 18 V 225/50 R 18 W<br />
Reifentyp<br />
Goodyear<br />
Pirelli<br />
Eagle F1<br />
P Zero<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h6,5 s 6,7 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h<br />
80–120 km/h<br />
3,5 s<br />
4,5 s<br />
3,5 s<br />
4,4 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen36,0 m34,5 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100 km/h<br />
bei 130 km/h<br />
66 dB(A)<br />
68 dB(A)<br />
67 dB(A)<br />
69 dB(A)<br />
Normverbrauch<br />
Testverbrauch<br />
6,6 Liter S<br />
9,1 Liter S<br />
6,4 Liter S<br />
9,4 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten956 /683 kg 930 /720 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
Zuladung<br />
1639 kg<br />
526 kg<br />
1650 kg<br />
490 kg<br />
Wendekreis links/rechts12,0 /11,9 m 11,1 /11,0 m<br />
AUSSTATTUNG<br />
Airbags<br />
Kopf vorn und hinten<br />
Seiten vorn/hinten<br />
Serie<br />
Serie/350 Euro<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Navigationssystem <strong>23</strong>90 Euro 2690 Euro<br />
LED-Scheinwerfer 1090 Euro 990 Euro<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis41 100 Euro 44 650 Euro<br />
Wertverlust18 600 Euro 20700 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 13 %12 %<br />
Finanzierung 2) Jahreszins2,90 %4,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
monatliche Rate<br />
8220 Euro<br />
402 Euro<br />
8900 Euro<br />
486 Euro<br />
AbgasnormEuro 6 Euro 6<br />
Steuer pro Jahr154 Euro 148 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK16 /24/19 17 /21/<strong>23</strong><br />
Haftpflicht (50 % Prämie)559 Euro 591 Euro<br />
Teilkasko657 Euro 484 Euro<br />
Vollkasko (50 % Prämie)978 Euro 1344 Euro<br />
Fixkosten pro Jahr1691 Euro 2083 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
854/333 Euro946 /369 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
68,3/26,6 Cent 75,6/29,5Cent<br />
Ölwechselintervall30 000 km /2 Jahre 30000 km/2 Jahre<br />
Inspektionsintervall60 000 km/4 Jahre 60000 km/ 4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
Durchrostung<br />
Mobilität<br />
2 /3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
2 /3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut Preisagentur netCar.de – das Internet-Autohaus; 2) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Jahreszins effektiv; 3) Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr)<br />
-URTEIL<br />
AUDI<br />
BMW<br />
PLATZ<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
30 32<br />
Speziell im Fond bietet der X1 mehr<br />
Platz als der Q3. Der etwas größere<br />
Laderaum bringt ihm allerdings keine<br />
zusätzlichen Punkte ein.<br />
KOMFORT<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
39 38<br />
Der mit adaptiven Dämpfern ausgerüstete<br />
Audi federt deutlich besser als<br />
der BMW. Der brummige Motor und<br />
die Sitze dampfen den Vorsprung ein.<br />
HANDHABUNG<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
21 25<br />
Leichtere Bedienung, zahlreiche<br />
große Ablagen, höhere Variabilität<br />
und die übersichtlichere Karosserie<br />
verhelfen dem X1 zum Kapitelsieg.<br />
FAHRLEISTUNGEN MAX. 20 PUNKTE<br />
18 18<br />
Die beiden aufgeladenen Vierzylinder-Benziner<br />
verhelfen den ähnlich<br />
schweren SUV zu beinahe identisch<br />
flotten Fahrleistungen.<br />
FAHRVERHALTEN MAX. 70 PUNKTE<br />
52 59<br />
Geländegängigkeit? Nicht der Rede<br />
wert. Dafür fährt der agile, neutraler<br />
abgestimmte BMW dem Audi auf der<br />
Straße locker um die Ohren.<br />
SICHERHEIT<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
37 40<br />
Da der Q3 mehr Bremsweg benötigt<br />
und nicht ganz so umfangreich mit<br />
Assistenzsystemen bestückt ist, zieht<br />
er gegenüber dem X1 den Kürzeren.<br />
UMWELT<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
14 15<br />
Aufgrund des geringeren CO2-Ausstoßes<br />
gewinnt der BMW. Gemessen<br />
an Leistung und Gewicht gehen die<br />
Verbräuche beider in Ordnung.<br />
TESTERGEBNIS MAX. 300 PUNKTE<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel<br />
für Geländewagen/SUV<br />
211 227<br />
KOSTENWERTUNG MAX. 150 PUNKTE<br />
32 26<br />
Audi-Modelle gelten nicht gerade als<br />
Geheimtipps für Sparfüchse. Doch der<br />
günstigere Kaufpreis, die niedrigeren<br />
Unterhaltskosten sowie der minimal<br />
geringere Testverbrauch bringen dem<br />
Q3 gegenüber dem X1 in diesem Kapitel<br />
einen Vorteil von sechs Punkten.<br />
GESAMTERGEBNIS<br />
2. PLATZ 1. PLATZ<br />
243 253<br />
-FAZIT<br />
MAX. 450 PUNKTE<br />
Da der X1 seine Versprechen bezüglich<br />
Nutzwert und Agilität hält, schlägt er<br />
den Q3 – auch wenn das optionale<br />
knallhart abgestimmte Sportfahrwerk<br />
einige Punkte Vorsprung kostet. Der<br />
günstigere und edlere Audi federt<br />
deutlich geschmeidiger.<br />
Vierzylinder-Benziner<br />
mit <strong>23</strong>1 PS unter der<br />
Haube an – und der<br />
schubst fröhlich zurück.<br />
In Verbindung mit der<br />
serienmäßigen Achtstufenautomatik<br />
(sie schaltet<br />
überragend sanft<br />
und fix) packt er sofort<br />
zu, schaufelt bereits bei<br />
1250 Touren sein maximales<br />
Drehmoment von<br />
350 Nm auf die Kurbelwelle<br />
und will sofort höher<br />
drehen. Selbst über<br />
5000/min lässt er nicht<br />
locker, dreht lässig weiter.<br />
Sogar ein bisschen<br />
verwegen-kernigen<br />
vier zylindrigen Sportmotor-Sound<br />
gönnt er<br />
den Insassen.<br />
Audi mit geschmeidigerer<br />
Federung<br />
Der Audi-Direkteinspritzer<br />
klingt dagegen so<br />
nach überhaupt nichts.<br />
Gut gedämmt und unspektakulär<br />
arbeitet der<br />
ebenfalls quer eingebaute<br />
und mit 350 Nm<br />
(jedoch bei 1500/min)<br />
gleich kräftige TFSI im<br />
Q3, vergisst darüber<br />
aber die guten Manieren.<br />
Spürbare Vibrationen<br />
kriechen bis in die<br />
Pedale und ins Lenkrad,<br />
weshalb sich das Triebwerk<br />
zusammen mit<br />
dem speziell im Stadtverkehr<br />
ruckelig schaltenden<br />
Siebengang-<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
erfolgreich um<br />
bessere Fahr lei s tungen<br />
bemüht. Liegt’s am Gewicht?<br />
Kaum, der Q3<br />
wiegt nur elf Kilogramm<br />
weniger als der X1. Und<br />
mit über 1,6 Tonnen fallen<br />
beide doch arg moppelig<br />
aus.<br />
Kommt die Masse wenigstens<br />
dem Federungskomfort<br />
zugute?<br />
Im Fall des Audi dürften<br />
es wohl die sorgfältig<br />
abgestimmten optionalen<br />
Adaptivdämpfer<br />
sein, die ihm hier einige<br />
Punkte bringen. Sie<br />
sprechen auf fast alle<br />
Unebenheiten sensibel<br />
an, einzig kurz aufeinanderfolgende<br />
Wellen<br />
sorgen für etwas Aufregung<br />
in der Kabine.<br />
Ganz anders der BMW:<br />
Als sei früher nicht vorgestern<br />
sondern heute,<br />
bolzt er pubertär über<br />
jegliche Bodenwellen<br />
hinweg. Dabei kann der<br />
X1 auch anders, wie die<br />
erste Ausfahrt vor einigen<br />
Wochen bewies.<br />
Doch der aktuelle Testwagen<br />
tritt mit dem<br />
M-Sportfahrwerk und<br />
nicht mit den elektronisch<br />
einstellbaren<br />
Dämpfern an. So rollt er<br />
hölzern ab, rumpelt<br />
wüst über jegliche Bodenwellen,<br />
die teils herben<br />
Schläge werden zudem<br />
von den sehr straff<br />
gepolsterten Sitzen bis<br />
zu den Insassen weitergereicht.<br />
Entspricht dann wenigstens<br />
die Fahrdynamik<br />
dem Image der Marke?<br />
Ja, definitiv. Tiefe Sitzposition,<br />
toller Seitenhalt,<br />
die direkte, fast<br />
schon gierige Lenkung<br />
– wunderbar. Jede Kurve<br />
arbeitet der X1 nahezu<br />
neutral ab, erlaubt<br />
nur geringe Karosseriebewegungen.<br />
Der Audi<br />
fühlt sich dagegen viel<br />
träger an. Das liegt vor<br />
allem an der höheren<br />
Sitzposition und der früheren<br />
Flucht ins Untersteuern.<br />
Im Q3 werden<br />
vor allem jene Fahrer<br />
glücklich, die weniger<br />
einen SUV, sondern eher<br />
einen kleinen Geländewagen<br />
suchen. Ganz nebenbei<br />
fährt der Audi<br />
ein bisschen sparsamer<br />
(9,1 zu 9,4 l/100km), ist<br />
ausstattungsbereinigt<br />
minimal günstiger. Einzig:<br />
Es reicht am Ende<br />
nicht.<br />
X1 ist agil und voll<br />
familientauglich<br />
Vom einstigen Schnellschuss<br />
entwickelt BMW<br />
den X1 in der zweiten<br />
Generation zum voll familientauglichen<br />
und<br />
zugleich agilen SUV weiter<br />
– und schafft sich so<br />
die Möglichkeit, bald<br />
wieder unkonventionell<br />
eine Nische zu besetzen.<br />
Mal sehen, was dann<br />
dabei herauskommt.<br />
Jens Dralle<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 29
WISSEN TANKEN<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
Safety first<br />
ASSISTENZSYSTEME sind aus modernen<br />
Autos nicht mehr wegzudenken. Sie steigern<br />
den Komfort, vor allem aber die Sicherheit. Das ESP hat nach dem Gurt am meisten Menschenleben<br />
gerettet, heute lindern auch Notbremssysteme Unfallfolgen. Eine Bestandsaufnahme.<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert, Dino Eisele<br />
30 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Am Anfang war der<br />
Elchtest – ziemlich<br />
genau 18 Jahre ist das<br />
her. Im Oktober 1997 testete<br />
der schwedische Automobiljournalist<br />
Robert<br />
Collin die neue A-Klasse<br />
von Mercedes-Benz – mit<br />
umwerfenden Konsequenzen.<br />
Bei einem Fahrmanöver,<br />
das heute auch<br />
unter dem sachlichen Namen<br />
ISO-Spurwechseltest<br />
bekannt ist, verlor der<br />
erste Mercedes mit Frontantrieb<br />
am Ende der zweiten<br />
Spurgasse die Bodenhaftung<br />
und machte eine<br />
Rolle vorwärts-seitwärts.<br />
Wie genau es dazu kommen<br />
konnte? Geschenkt.<br />
Entscheidend war vielmehr<br />
die Reaktion von<br />
Daimler.<br />
Zum einen verpasste man<br />
der A-Klasse eine breitere<br />
Spur, was ihre Fahreigenschaften<br />
fraglos verbesserte.<br />
Zum anderen bekamen<br />
A-Klasse-Käufer<br />
sofort einen elektronischen<br />
Beifahrer namens<br />
Elektronisches Stabilitätsprogramm,<br />
kurz ESP,<br />
spendiert. Das ursprünglich<br />
nicht als Kipp-, sondern<br />
als Schleuderschutz<br />
konzipierte System hatte<br />
zwei Jahre zuvor in der<br />
S-Klasse (W140) Premiere<br />
gefeiert und sollte nach<br />
dem Top-down-Prinzip<br />
später auch in den kleineren<br />
Fahrzeugklassen Einzug<br />
halten. Diese Entscheidung<br />
wurde dann<br />
buchstäblich gekippt.<br />
Denn wenn schon der<br />
Einstiegs-Mercedes ESP<br />
serienmäßig hatte, mussten<br />
es alle anderen Fahrzeuge<br />
des Hauses schnell<br />
auch bekommen.<br />
ESP machte den Anfang<br />
Damit wurde eine Welle<br />
losgetreten. Daimler<br />
machte Druck auf den<br />
Markt, der auch prompt<br />
reagierte. Und nicht nur<br />
das: Durch die umfangreiche<br />
Berichterstattung<br />
über den Elchtest und seine<br />
Folgen landeten die<br />
Assistenzsysteme im Bewusstsein<br />
der Autofahrer,<br />
die neue Modelle fortan<br />
nicht nur nach PS und<br />
Null-auf-hundert-Angaben<br />
bewerteten, sondern<br />
auch nach dem Vorhandensein<br />
elektronischer<br />
Helferlein. Das unterstreicht<br />
eine Befragung<br />
des Automobilzulieferers<br />
Bosch bei Autofahrern in<br />
Deutschland, Frankreich<br />
und Italien, die 2012 oder<br />
in den drei Jahren davor<br />
ein Fahrzeug der Mittelklasse<br />
oder darunter gekauft<br />
hatten. Der wichtigste<br />
elektronische Helfer<br />
ist nach Ansicht der Befragten<br />
der Totwinkelassis<br />
tent, dicht gefolgt von<br />
den autonomen Notbremssystemen,<br />
die Unfälle<br />
mit Fußgängern und<br />
Auffahrunfälle verhindern<br />
helfen sollen.<br />
Mittlerweile haben Notbremsassistent<br />
und Kollege<br />
Spurhalteassistent<br />
auch Einzug in die Bewertungskriterien<br />
der Sicherheitsorganisation<br />
European<br />
New Car Assessment<br />
Programme (Euro NCAP)<br />
gehalten. Mindestens<br />
eines dieser beiden Systeme<br />
muss vorhanden sein,<br />
damit ein Auto die begehrten<br />
fünf Sterne erhält.<br />
Die sind längst nicht<br />
mehr dem Premium-Segment<br />
vorbehalten. Auch<br />
ein Kleinwagen erhält<br />
heute die Maximalpunktzahl<br />
von fünf Sternen, den<br />
Assistenten sei Dank. Und<br />
auch hier wird wohl der<br />
Druck des Marktes wirken<br />
und die Assistenten konsequent<br />
ins Einsteigersegment<br />
befördern. Die Geschäftsführerin<br />
des<br />
Deutschen Verkehrssicherheitsrates<br />
(DVR) Ute<br />
Hammer jedenfalls sieht<br />
eine positive Entwicklung:<br />
„Es ist zu begrüßen, dass<br />
Fahrerassistenzsysteme,<br />
die Unfälle verhindern<br />
oder in ihrer Schwere abmildern,<br />
in die Bewertung<br />
der Sicherheit von Fahrzeugen<br />
einfließen.“ Der<br />
Gesamtverband der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft<br />
(GDV) rechnet damit,<br />
dass fast die Hälfte<br />
aller Unfälle künftig durch<br />
Notbremsassistenten zumindest<br />
teilweise verhindert<br />
werden kann.<br />
ACC immer beliebter<br />
Nicht direkt, aber doch<br />
zumindest mittelbar<br />
beeinflussen auch die<br />
Komfortassistenten die<br />
Verkehrssicherheit. Dazu<br />
gehören zweifellos adaptive<br />
Abstands-Geschwindigkeitsregelsysteme,<br />
gerne auch englisch als<br />
Adaptive Cruise Control<br />
BEDINGUNG Um beim<br />
Euro-NCAP-Crash mit<br />
der Bestmarke von<br />
fünf Sternen bewertet<br />
zu werden, müssen für<br />
ein Auto neben dem<br />
serienmäßigen ESP<br />
und Gurtwarner mindestens<br />
zwei weitere<br />
Assistenzsysteme verfügbar<br />
sein<br />
BREMSMANÖVER<br />
des ESP verhelfen<br />
nicht nur zu besserer<br />
Fahrstabilität,<br />
sie können auch die<br />
Agilität steigern<br />
VERBREITUNG Das<br />
Elchtest-Debakel der<br />
ersten Mercedes-A-<br />
Klasse führte dazu,<br />
dass Stabiltätsprogramme<br />
schneller als<br />
ursprünglich geplant<br />
flächendeckend in Serie<br />
eingeführt wurden.<br />
Heute sind sie gesetzlich<br />
vorgeschrieben<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 31
WISSEN TANKEN<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
INFO<br />
Über Wächter und Sensoren<br />
RADARSENSOREN:<br />
ermitteln auf mittlere und<br />
längere Distanz den Abstand<br />
zu Hindernissen und<br />
versorgen beispielsweise<br />
das ACC und den Notbremsassistenten.<br />
ULTRASCHALLSEN-<br />
SOREN VORN/HINTEN:<br />
wirken auf kurze<br />
Distanz bei niedrigen<br />
Geschwindigkeiten und<br />
sorgen dafür, dass es beim<br />
Einparken nicht kracht.<br />
BESCHLEUNIGUNGS-<br />
SENSOREN: registrieren<br />
Längs- und Querbeschleunigung<br />
des Fahrzeugs und<br />
sind damit wichtige Informationsquellen<br />
des<br />
Schleuderschutzes ESP.<br />
DIE HELFER IM DETAIL Ein kurze Beschreibung der wichtigsten<br />
Systeme, die im Hintergrund über uns wachen.<br />
VIDEOKAMERAS: gibt es<br />
in Mono- oder Stereoausführung.<br />
Helfen bei der<br />
Verkehrszeichenerkennung,<br />
registrieren aber<br />
auch Straßenmarkierungen<br />
und helfen dem<br />
Fahrzeug, die Spur zu halten.<br />
Zudem unterstützen<br />
sie den Fernlichtassistenten<br />
und liefern dem<br />
adaptiven Tempomaten<br />
(ACC) weitere Daten zur<br />
Abstandsberechnung.<br />
Im Zusammenspiel mit<br />
Frontkamera und ausgewertetem<br />
Kartenmaterial weisen einige Fahrzeuge<br />
(ohne aktive Navigation) auf<br />
gefährliche Straßensituationen hin<br />
TEURE SPURHALTESYSTEME stellen ihre<br />
Erkenntnisse im Bordcomputer dar<br />
EIN ARSENAL an Kameras und<br />
Sensoren sitzt in der Scheibe<br />
Ultraschallsensoren<br />
vorn vermessen beim Einparken<br />
die Parklücken und unterstützen<br />
den adaptiven Tempomaten bei<br />
niedrigen Geschwindigkeiten<br />
Frontkamera Die Kamera in<br />
der Frontscheibe liefert die Bilder<br />
für ACC, Spurhalteassistent und<br />
Verkehrszeichenerkennung<br />
Frontradar im Stoßfänger<br />
scannt zusammen mit der Frontkamera<br />
– meist ab Tempo 30 – die<br />
Abstände zu vorausfahrenden<br />
Fahrzeugen<br />
VIA BILD UND TON warnen die Notbremsassistenten<br />
frühzeitig vor einem Crash<br />
Infrarotkamera Einige<br />
Hersteller bieten auch Nachtsichtassistenten<br />
an, die mittels<br />
Wärmebild Lebewesen erkennen<br />
Sensoren an den<br />
Fahrzeugseiten liefern die<br />
Vermessungsdaten für<br />
den Einparkassistenten<br />
(ACC) bezeichnet, die im<br />
dichten Verkehr – mittlerweile<br />
bis hin zum Stopand-go<br />
– nicht nur den<br />
Fahrer entlasten, sondern<br />
auch Auffahrunfälle vermeiden<br />
helfen.<br />
Aber selbst Systeme, die<br />
den Autofahrer nicht direkt<br />
bei seiner Fahraufgabe<br />
unterstützen, erhöhen<br />
die Sicherheit. Man denke<br />
nur an den Fernlichtassistenten,<br />
der dafür sorgt,<br />
dass die Fahrbahn immer<br />
optimal ausgeleuchtet<br />
wird, ohne dabei den Gegenverkehr<br />
zu blenden,<br />
an den Regensensor, der<br />
die Scheiben immer im<br />
richtigen Intervall frei<br />
macht, oder noch einfacher<br />
an die Verkehrszeichenerkennung,<br />
die auch<br />
den auf dem Laufenden<br />
hält, der mal kurz unaufmerksam<br />
war. Selbst die<br />
leuchtende Kaffeetasse<br />
im Cockpit-Display, die den<br />
Fahrer mahnt, doch mal<br />
eine Pause zu machen,<br />
fördert die Sicherheit.<br />
Das bringt die Zukunft<br />
Unsichere Autofahrer<br />
werden sicher immer häufiger<br />
auf selbstständige<br />
Einparkhilfen in den unterschiedlichsten<br />
Ausprägungen<br />
zurückgreifen,<br />
teils mit Fernbedienung.<br />
Zudem kombinieren Hersteller<br />
wie BMW und<br />
Mercedes in ihren Luxuslimousinen<br />
bereits die<br />
Verkehrszeichenerkennung<br />
mit der adaptiven<br />
Geschwindigkeitsregelanlage:<br />
Ein Knopfdruck<br />
und der Tempomat übernimmt<br />
das aktuell geltende<br />
Tempolimit.<br />
Die künftige E-Klasse erkennt<br />
sogar von hinten<br />
heranrauschende Fahrzeuge<br />
und macht deren<br />
Fahrer gegebenenfalls mit<br />
Warnblinklicht darauf aufmerksam,<br />
in die Eisen zu<br />
steigen. In etwas fernerer<br />
Zukunft erwartet uns<br />
schließlich die Car-to-X-<br />
Technologie, in der Autos<br />
dank Datenverbindung<br />
mehr sehen als der Fahrer<br />
– und dann buchstäblich<br />
vorausschauend handeln<br />
können. Und das alles wegen<br />
eines Elchs.<br />
Martin Häußermann<br />
32 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
ESP: zentrales Sicherheitssystem,<br />
das nach Bedarf<br />
an jedes Rad genau<br />
den Bremsdruck schickt,<br />
der notwendig ist, um das<br />
Auto auf der korrekten<br />
Spur zu halten. Zudem<br />
wirkt es oft unterstützend<br />
bei der Momentenverteilung<br />
in Kurven.<br />
ELEKTROMECHANISCHE<br />
LENKUNG: unterstützt<br />
Spurhalte-, Stau- und Einparkassistenten<br />
durch<br />
aktive Lenkmanöver. Die<br />
klassische hydromechanische<br />
Lenkung ist hierzu<br />
nicht fähig und verliert<br />
daher immer mehr an<br />
Bedeutung.<br />
Bis 30.11.<br />
wechseln!<br />
Auto: Lieb und teuer.<br />
Wir: Stark und günstig.<br />
Weitwinkelkameras<br />
in der Heckklappe und in den<br />
Stoßfängern (vorn und hinten)<br />
verhelfen dem Fahrer bei langsamer<br />
Fahrt zu Rundumansichten<br />
und erleichtern das Rangieren<br />
Ultraschallsensoren<br />
und Kameras am Heck füttern<br />
Parkpiepser sowie Einparkassistenten<br />
mit Daten und liefern die<br />
zugehörigen Aufnahmen<br />
MONITORE stellen die Abstandsmessungen<br />
der Parkpiepser bildlich nach<br />
Heckradar Misst bis zu 70<br />
Meter weit, informiert den Totwinkelwarner<br />
vor herannahenden<br />
Fahrzeugen<br />
chateaulouis.de<br />
KOMMENTAR<br />
Steuergeräte und versteckte<br />
Sensoren im Fahrzeug<br />
werten Daten aus und straffen<br />
beispielsweise bei gefährlichen<br />
Fahrzuständen die Gurte<br />
Während ESP längst Pflicht ist, sind die jüngeren Assistenten<br />
in aller Regel noch Kür, vor allem bei den<br />
Volumenmodellen. Trotzdem war die Verfügbarkeit<br />
für mich ein wichtiges Kriterium beim Autokauf. Ich<br />
habe in der Aufpreisliste fleißig Kreuzchen gemacht<br />
und möchte die elektronischen Helferlein nicht mehr<br />
missen. Besonders ans Herz gewachsen sind mir das<br />
ACC, das mir schon manch teures Ticket erspart hat,<br />
und der Spurhalteassistent, der die beste Ehefrau von<br />
allen dazu nötigt, konsequent bei jedem Spurwechsel<br />
den Blinker zu setzen.<br />
Die Kfz-Versicherung<br />
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<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 33
DER BESSERE KAUF<br />
Mazda 2 oder 3?<br />
Mehrwert-Frage<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
Für einen Kleinwagen wartet der Mazda 2 mit vielen HIGHTECH-OPTIONEN auf, die selbst eine<br />
Klasse höher noch nicht selbstverständlich sind. Ist er damit eine Alternative zum größeren Mazda 3?<br />
Sie suchen einen kompakten<br />
Viertürer mit<br />
großer Heckklappe und<br />
guter Ausstattung? Und<br />
Sie wollen dabei nicht<br />
auf moderne Komfortund<br />
Sicherheitsoptionen<br />
verzichten? Im Modellangebot<br />
von Mazda drängt<br />
sich da der Dreier auf, der<br />
jedoch mit einer Länge<br />
von 4,47 Metern für einen<br />
Vertreter der Kompaktklasse<br />
ziemlich groß<br />
ausfällt und – abgesehen<br />
vom 100-PS-Prime-Line-<br />
Basismodell (ab 17 690<br />
Euro) – auch schon ordentlich<br />
ausgestattet ist.<br />
Denn die nächs tgüns tige<br />
Dreier-Variante ist bereits<br />
ein120-PS-Benziner als<br />
Center-Line. Preis: ab<br />
20 690 Euro.<br />
Spielt die Gepäckraumgröße<br />
(364 Liter) nicht<br />
die entscheidende Rolle,<br />
lohnt sich ein Blick auf<br />
den im Frühjahr erneuerten,<br />
4 0,5 Zentimeter kürzeren<br />
Zweier. Klar, große<br />
Mitfahrer haben im Fond<br />
weniger Raum für Knie<br />
und Kopf als beim Dreier,<br />
auch der Laderaum fällt<br />
mit 280 Litern knapper<br />
aus. Dafür ist der Mazda 2<br />
selbst in der umfangreicher<br />
ausgestatteten<br />
Topversion Sports-Line<br />
mit 115 PS (18 890 Euro)<br />
spürbar günstiger.<br />
Zweier: Ausstattung<br />
eine Nummer feiner<br />
Dabei müssen Zweier-<br />
Kunden weder auf einen<br />
City-Notbrems- und Spurhalteassistenten<br />
noch auf<br />
Parksensoren, Tempomat,<br />
Sitzheizung oder Klimaautomatik<br />
verzichten –<br />
alles bereits im Preis enthalten.<br />
Mehr noch: Wer<br />
die 1800 gesparten Euro<br />
in die beiden Optionspakete<br />
investiert, bekommt<br />
zudem Voll-LED-Scheinwerfer<br />
mit Fernlichtassistent,<br />
Spurwechselhelfer,<br />
MAZDA 3<br />
FREIRAUM Trotz coupéartiger Linie sitzen<br />
auch große Fondpassagiere nicht beengt<br />
KOMMANDOZENTRALE Lenkrad und Schalthebel<br />
liegen gut zur Hand. Praktische Ablagen<br />
STUFENLOS Hürdenfreier<br />
Boden bei flacher Lehne<br />
34 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
DATEN IM VERGLEICH<br />
Head-up-Display und<br />
schlüssellosen Zugang.<br />
Viel mehr außergewöhnliche<br />
Extras – Adaptivtempomat,<br />
Lederpolster,<br />
elektrisch verstellbare<br />
Sitze – hat auch der Dreier<br />
nicht zu bieten. Aufpreis?<br />
Zusammen über<br />
3000 Euro. Für einen mit<br />
einem voll ausgerüsteten<br />
Zweier vergleichbar ausgestatteten<br />
Dreier muss<br />
man hier ebenfalls zum<br />
Sports-Line (ab <strong>23</strong> 690<br />
Euro) greifen.<br />
Dreier: komfortabler<br />
trotz großer Räder<br />
Dann rollt der große Bruder<br />
aber auch auf 18-Zöllern<br />
mit flacher 215/45-<br />
Bereifung. Der Zweier<br />
begnügt sich mit 185/60<br />
R 16, federt aber keineswegs<br />
besser. Obwohl keine<br />
Sänfte, hat der Dreier<br />
weniger Mühe, Unebenheiten<br />
von den Insassen<br />
fernzuhalten – immerhin<br />
ist er auch 225 Kilogramm<br />
schwerer.<br />
Laut Werksangabe macht<br />
ihm dies aber weder bei<br />
den Fahrleistungen noch<br />
beim Verbrauch zu schaffen<br />
– der Dreier hat keine<br />
Probleme, dem flinken<br />
Kleinen zu folgen.<br />
Hier kommt ihm das höhere<br />
Drehmoment seines<br />
Zweiliter-Saugers (210<br />
zu 148 Nm) zugute – der<br />
Vierzylinder im Zweier<br />
begnügt sich mit 1,5<br />
Litern Hubraum.<br />
Handling sowie Schaltund<br />
Lenkgefühl unterscheiden<br />
sich ebenfalls<br />
kaum – genau wie die<br />
Cockpits. Ein Navi mit<br />
Online-Anbindung kostet<br />
bei beiden 690 Euro.<br />
Zweier: günstiger bei<br />
den Betriebskosten<br />
Zum Schluss noch ein<br />
Blick auf den Unterhalt:<br />
Mit den neuen Typklasseneinstufungen<br />
seit<br />
Oktober kommt der Dreier<br />
in Vollkasko (25 zu 19)<br />
und Haftpflicht (17 zu<br />
14) deutlich teurer. Er<br />
mag erwachsener als der<br />
Zweier wirken – rational<br />
spricht aber vieles für<br />
die eine Nummer kleiner.<br />
Peter Wolkenstein<br />
MAZDA<br />
-FAZIT<br />
2 SKYACTIV-G 115<br />
SPORTS-LINE<br />
3 SKYACTIV-G 120<br />
CENTER-LINE<br />
Preis18 890 Euro 20690 Euro<br />
ANTRIEB<br />
Motor<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Benzinmotor , vorne<br />
quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , DI ,<br />
Steuerkette<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Benzinmotor , vorne<br />
quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , DI ,<br />
Steuerkette<br />
Hubraum1496 cm 3 1998 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
85 kW /115 PS<br />
6000/min<br />
88 kW /120 PS<br />
6000/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
148 Nm<br />
4000/min<br />
210 Nm<br />
4000/min<br />
Kraftübertragung<br />
Getriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
Vorderradantrieb<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
Breite<br />
Höhe<br />
4060 mm<br />
1695 mm<br />
1495 mm<br />
4465 mm<br />
1795 mm<br />
1450 mm<br />
Radstand2570 mm 2700 mm<br />
Kofferraum280–950 Liter 364 –1263 Liter<br />
Tankinhalt 44 Liter 51 Liter<br />
Leergewicht 1055 kg 1280 kg<br />
Zuladung 460 kg 535 kg<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst515 /900 kg 600 /1300 kg<br />
Serienbereifung 185/60 R 16 H 205/60 R 16 V<br />
FAHRLEISTUNGEN<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 8,7 s 8,9 s<br />
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h 195 km/h<br />
Normverbrauch4,9 Liter S 5,1 Liter S<br />
CO 2-Ausstoß115 g/km 119 g/km<br />
Außer der Größe erinnert beim Mazda 2 im hausinternen Vergleich<br />
kaum etwas an einen Kleinwagen. Selbst bei Komfortund<br />
Sicherheitsextras erreicht er das hohe Niveau des Dreier<br />
und fährt dabei ähnlich agil. Nur beim Federungskomfort tritt<br />
der beim Kauf wie im Unterhalt teurere Dreier souveräner auf.<br />
MAZDA 2<br />
TUCHFÜHLUNG Kopf und Beinen bleibt<br />
auf der Rückbank weniger Spielraum<br />
ÄHNLICHKEIT Instrumente und Navi samt Bedienung<br />
sind fast identisch. Weniger Staufächer<br />
HÜRDE Beim Vorklappen der<br />
Sitzlehne bleibt eine Stufe<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 35
MARKTÜBERSICHT<br />
Alle Kompakt-SUV mit Automatikgetriebe in Deutschland<br />
Was gibt’s automatisch?<br />
Die Nachfrage nach kompakten SUV steigt<br />
ebenso wie die nach AUTOMATIKGETRIEBEN.<br />
Doch wer beides miteinander kombinieren<br />
möchte, findet keineswegs immer das<br />
passende Angebot, wie die komplette<br />
Marktübersicht von AUTO zeigt.<br />
JEEP RENEGADE Sechsgang-<br />
Doppelkupplungs getriebe für den<br />
Fronttriebler, Neunstufen-<br />
Wandlerautomatik für die Allradler.<br />
Damit kostet der kleinste Jeep<br />
aber bereits mehr als 30 000 Euro<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert, Achim Hartmann, Dino Eisele, Arturo Rivas<br />
Ob im Stau, im Stadtverkehr<br />
oder mit Anhänger<br />
im Schlepptau –<br />
es gibt viele Situationen,<br />
in denen ein Automatikgetriebe<br />
das Autofahren<br />
einfacher und komfortabler<br />
macht. Bei modernen<br />
Doppelkupplungsund<br />
Wandlergetrieben<br />
mit bis zu neun Fahrstufen<br />
gehören ruppige<br />
Schaltvorgänge sowie<br />
Einbußen beim Temperament<br />
und erhöhter Verbrauch<br />
weitgehend der<br />
Vergangenheit an. Wer<br />
die Vorteile dieser Getriebetechnik<br />
einmal genossen<br />
hat, will sie kaum<br />
mehr missen.<br />
Allerdings stehen Automatikgetriebe<br />
häufig<br />
nicht für alle Antriebsvarianten<br />
eines Modells<br />
zur Wahl. Auch nicht bei<br />
kompakten SUV, obwohl<br />
gerade diese von Käufergruppen<br />
in Betracht gezogen<br />
werden, die den<br />
Komfort einer Automatik<br />
bevorzugen.<br />
Nicht nur ältere Fahrer<br />
schätzen die erhöhte Sitzposition<br />
und den damit<br />
verbundenen bequemen<br />
Ein- und Ausstieg. Als Familienautos<br />
kommen SUV<br />
oft im Stadtverkehr zum<br />
Einsatz. Da sie überdurchschnittlich<br />
häufig als Allradler<br />
zu haben sind, bieten<br />
sie sich auch als Zugfahrzeug<br />
an.<br />
Gute Gründe also für einen<br />
SUV mit Automatikgetriebe.<br />
Doch je nach<br />
Modell erfordert diese<br />
Kombination mehr oder<br />
weniger Kompromisse.<br />
Nicht selten ist das Automatikgetriebe<br />
nicht mit<br />
dem gewünschten Motor<br />
zu haben, dazu mal ausschließlich,<br />
mal gar nicht<br />
mit Allradantrieb oder nur<br />
in teuren Ausstattungsvarianten,<br />
die den Kaufpreis<br />
deutlich erhöhen.<br />
Automatik häufig nur<br />
mit Einschränkungen<br />
Dacia macht die Entscheidung<br />
einfach: Den ebenso<br />
preisgünstigen wie beliebten<br />
Duster gibt’s überhaupt<br />
nicht mit Automatik.<br />
Doch das ist mittlerweile<br />
die Ausnahme in<br />
dieser Klasse. Ssangyong,<br />
ebenfalls Anbieter preisgünstiger<br />
SUV, liefert hingegen<br />
seine beiden kompakten<br />
Vertreter Korando<br />
und Tivoli in allen verfügbaren<br />
Varianten auf<br />
Wunsch mit Sechsstufen-<br />
Automatikgetriebe. Solche<br />
Wahlmöglichkeiten<br />
bieten sonst nur Hersteller<br />
wie Audi, BMW, Land<br />
Rover und Mercedes. Laut<br />
den Marktbeobachtern<br />
von IHS Automotive erreichen<br />
deren Kompakt-SUV<br />
europaweit mit über 40<br />
Prozent die höchsten<br />
Automatik-Ausstattungsquoten.<br />
Beim GLA und<br />
beim Evoque beträgt<br />
diese über 60 Prozent, obwohl<br />
hier der Aufpreis mit<br />
über 2000 Euro besonders<br />
hoch ausfällt.<br />
Teuer wird es auch, wenn<br />
es wie etwa beim Hyundai<br />
Tucson die Automatik<br />
nur in Verbindung mit Allradantrieb<br />
und gehobener<br />
Ausstattung gibt. Und<br />
Gespannfahrer bedauern,<br />
dass Bestseller wie der<br />
Nissan Qashqai – im Gegensatz<br />
zum Vorgänger<br />
– nur als Fronttriebler mit<br />
Automatikgetriebe angeboten<br />
werden. Beim Kauf<br />
des 1600 Euro teuren<br />
CVT-Getriebes müssen sie<br />
aber nicht nur auf den<br />
traktionsfördernden Allradantrieb<br />
verzichten,<br />
auch die zulässige Anhängelast<br />
sinkt in diesem Fall<br />
um 400 Kilogramm. Kein<br />
Einzelfall, wie andere Beispiele<br />
(Hyundai Tucson,<br />
Kia Sportage oder Toyota<br />
RAV4) zeigen.<br />
Peter Wolkenstein<br />
36 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
AUDI BIS LAND ROVER<br />
Modell<br />
Preis mit Leistung Aufpreis für Stufenzahl Antriebs- NEFZ-Verbrauch<br />
Automatik 1) (kW/PS) Automatik und Bauart 2) art (l/100km) 3)<br />
Audi Q3 – mit Automatik: 4 von 4 Benzinern (2WD und 4WD), 3 von 3 Dieseln (2WD und 4WD)<br />
1.4 TFSI 31550 110/150 1950 6 DKG Front 5,8 S (+0,3)<br />
2.0 TFSI Quattro 36100 132/180 Serie 7 DKG Allrad 6,5 S (–)<br />
2.0 TFSI Quattro 41100 162/220 Serie 7 DKG Allrad 6,7 S (–)<br />
RS 2.5 TFSI Quattro 56600 250/340 Serie 7 DKG Allrad 8,4 S (–)<br />
2.0 TDI 31900 88/120 1950 7 DKG Front 4,7 D (+0,2)<br />
2.0 TDI 33950 110/150 1950 7 DKG Front 4,7 D (+0,3)<br />
2.0 TDI Quattro 35900 110/150 1950 7 DKG Allrad 5,0 D (+0,1)<br />
2.0 TDI Quattro 39850 135/184 1950 7 DKG Allrad 5,2 D (–0,1)<br />
BMW X1 – mit Automatik: 3 von 3 Benzinern (2WD und 4WD), 3 von 3 Dieseln (2WD und 4WD)<br />
sDrive 18i 31900 100/136 1950 6 WA Front 5,3 S (+0,2)<br />
xDrive 20i 37600 141/192 Serie 8 WA Allrad 6,3 S (–)<br />
xDrive 25i 42500 170/<strong>23</strong>1 Serie 8 WA Allrad 6,4 S (–)<br />
sDrive 18d 35000 110/150 2100 8 WA Front 4,3 D (+0,2)<br />
xDrive 18d 37000 110/150 2100 8 WA Allrad 4,7 D (0)<br />
xDrive 20d 40200 140/190 2100 8 WA Allrad 4,9 D (+0,1)<br />
xDrive 25d 42500 170/<strong>23</strong>1 Serie 8 WA Allrad 5,0 D (–)<br />
Citroën C4 Cactus – mit Automatik: 1 von 3 Benzinern (nur 2WD), 0 von 1 Diesel (nur 2WD)<br />
Puretech 82 17390 60/82 900 5 ASG Front 4,3 S (–0,3)<br />
Citroën C4 Aircross – kein Automatikgetriebe erhältlich<br />
Dacia Duster – kein Automatikgetriebe erhältlich<br />
Fiat 500X – mit Automatik: 2 von 3 Benzinern (2WD und 4WD), 1 von 3 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
1.4 Multiair 4×2 <strong>23</strong>150 103/140 1700 6 DKG Front 5,7 S (–0,3)<br />
1.4 Multiair 4×4 27950 125/170 Serie 9 WA Allrad 6,7 S (–)<br />
2.0 Multijet 4×4 28650 103/140 1900 9 WA Allrad 5,5 D (+0,6)<br />
Ford Ecosport – mit Automatik: 1 von 2 Benzinern (nur 2WD), 0 von 1 Diesel (nur 2WD)<br />
1.5 Ti-VCT 19290 82/112 1300 6 DKG Front 6,3 S (0)<br />
Ford Kuga – mit Automatik: 1 von 2 Benzinern (2WD und 4WD), 2 von 4 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
1.5 Ecoboost 4×4 30750 134/182 Serie 6 WA Allrad 7,4 S (–)<br />
2.0 TDCi 4×4 32150 110/150 1750 6 DKG Allrad 5,4 D (+0,2)<br />
2.0 TDCi 4×4 33500 132/180 1750 6 DKG Allrad 5,4 D (+0,2)<br />
Honda HR-V – mit Automatik: 1 von 1 Benziner (nur 2WD), 0 von 1 Diesel (nur 2WD)<br />
1.5i V-TEC <strong>23</strong>190 96/130 1300 CVT Front 5,2 S (–0,4)<br />
Honda CR-V – mit Automatik: 1 v. 1 Benzinern (2WD und 4WD), 1 v. 2 Dieseln (2WD und 4WD)<br />
2.0 i-VTEC 4WD 27390 114/155 1900 5 WA Allrad 7,5 S (+0,1)<br />
1.6 i-DTEC 4WD 34690 118/160 2100 9 WA Allrad 5,1 D (+0,2)<br />
Hyundai Tucson – mit Automatik: 1 v. 2 Benzinern (2WD u. 4WD), 2 v. 3 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
1.6 Turbo 4WD 31350 130/177 1800 7 DKG Allrad 7,5 S (–0,1)<br />
2.0 CRDi 4WD 33000 100/136 1800 6 WA Allrad 6,1 D (+0,9)<br />
2.0 CRDi 4WD 37500 136/185 1800 6 WA Allrad 6,5 D (+0,6)<br />
Jeep Renegade – mit Automatik: 2 v. 3 Benzinern (2WD und 4WD), 2 v. 3 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
1.4 Multiair 4×2 24600 103/140 1700 6 DKG Front 5,9 S (–0,1)<br />
1.4 Multiair 4×4 30700 125/170 Serie 9 WA Allrad 6,9 S (–)<br />
2.0 Multijet 4×4 31100 103/140 1900 9 WA Allrad 5,6 D (+0,5)<br />
2.0 Multijet 4×4 33500 125/170 Serie 9 WA Allrad 5,9 D (–)<br />
Jeep Compass – mit Automatik: 1 von 1 Benziner (nur 4WD)<br />
2.4 AWD 31300 125/170 Serie 6 WA Allrad 9,0 S (–)<br />
Kia Soul – mit Automatik: 0 v. 1 Benziner (nur 2WD), 1 v. 1 Diesel (nur 2WD), zus. Elektroantrieb<br />
1.6 CRDi 26740 100/136 1750 7 DKG Front 5,2 D (+0,4)<br />
Kia Sportage – mit Automatik: 1 v. 2 Benzinern (2WD und 4WD), 2 v. 3 Dieseln (2WD und 4WD)<br />
2.0 GDI 2WD 25890 122/166 1500 6 WA Front 7,9 S (+0,1)<br />
2.0 GDI AWD 27390 122/166 1500 6 WA Allrad 8,3 S (+0,3)<br />
2.0 CRDi AWD 30040 100/136 1500 6 WA Allrad 6,9 D (+1,2)<br />
2.0 CRDi 184 AWD 34330 135/184 1500 6 WA Allrad 7,2 D (+1,1)<br />
Lada Niva – kein Automatikgetriebe erhältlich<br />
Land Rover Discovery Sport – mit Autom.: 1 v. 1 Benziner (nur 4WD), 2 v. 2 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
2.0 Si4 4×4 44300 177/240 Serie 9 WA Allrad 8,0 S (–)<br />
2.0 TD4 4×4 37700 110/150 <strong>23</strong>50 9 WA Allrad 5,3 D (+0,2)<br />
2.0 TD4 4×4 44300 132/180 <strong>23</strong>50 9 WA Allrad 5,3 D (+0,2)<br />
1) günstigste Ausstattungsvariante mit Automatik inklusive Aufpreis für Automatik in Euro; 2) DKG: Doppelkupplungsgetriebe; WA: Wandlerautomatik;<br />
ASG: automatisiertes Schaltgetriebe; CVT: stufenlose Automatik; 3) in Klammern Mehr-/Minderverbrauch mit Automatik<br />
BMW X1 Auch im neuen Modell gibt es außer dem<br />
sDrive 18i alle Varianten mit der feinen Achtstufen-<br />
Wandlerautomatik. Anteil der Automatik<br />
beim Vorgänger in Deutschland: zuletzt 60 Prozent<br />
FORD ECOSPORT Statt mit dem drehmomentstarken<br />
Dreizylinder-Ecoboost-Benziner kombiniert Ford<br />
das Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe im<br />
Ecosport nur mit dem schwächeren 112-PS-Sauger<br />
HONDA CR-V Während sich beim Benziner die<br />
Wandlerautomatik mit fünf Stufen begnügen muss,<br />
kommt im CR-V mit Dieselmotor ein moderneres<br />
Getriebe mit neun Stufen zum Einsatz<br />
HYUNDAI TUCSON Mit Automatik reduziert sich die<br />
Anhängelast (gebremst bei 12 Prozent Steigung)<br />
um bis zu 500 kg. Wegen der Zwangskopplung an<br />
Allradantrieb liegt der Basispreis bei 31 350 Euro<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 37
MARKTÜBERSICHT<br />
Alle Kompakt-SUV mit Automatikgetriebe in Deutschland<br />
MAZDA CX-3 Beim Diesel gibt es die Automatik nur<br />
im teuren Sports-Line mit Allradantrieb (ab 28 390<br />
Euro). Startpreis mit Schaltgetriebe und Frontantrieb:<br />
21 990 Euro, beim Sports-Line 24 990 Euro<br />
MERCEDES GLA In Verbindung mit Allradantrieb<br />
und beim 220 d gehört das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
zum Serienumfang. Ansonsten<br />
verlangt Mercedes dafür 2178 Euro extra<br />
MINI COUNTRYMAN Bis auf den schwächsten Diesel<br />
steht die Sechsstufenautomatik (1540 Euro) für<br />
alle Motoren mit Front- und Allradantrieb zur<br />
Wahl. Aber: hoher Mehrverbrauch im Normzyklus<br />
NISSAN QASHQAI Anders als beim Vorgänger gibt<br />
es die Automatik nicht mehr mit Allradantrieb –<br />
auch nicht beim stärkeren Diesel. Dafür erweitert<br />
der 1.2 DIG-T mit Xtronic das Angebot nach unten<br />
LAND ROVER BIS NISSAN<br />
Preis mit Leistung Aufpreis für Stufenzahl Antriebs- NEFZ-Verbrauch<br />
Modell<br />
Automatik 1) (kW/PS) Automatik und Bauart 2) art (l/100km) 3)<br />
Range Rover Evoque – mit Automatik: 1 v. 1 Benziner (nur 4WD), 2 v. 2 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
2.0 Si4 4×4 42 500 177/240 Serie 9 WA Allrad 7,8 S (–)<br />
2.0 TD4 4×4 38 650 110/150 <strong>23</strong>50 9 WA Allrad 5,1 D (+0,3)<br />
2.0 TD4 4×4 41 550 132/180 <strong>23</strong>50 9 WA Allrad 5,1 D (+0,3)<br />
Mazda CX-3 – mit Automatik: 2 v. 2 Benzinern (2WD und 4WD), 1 v. 1 Diesel (2WD und 4WD)<br />
Skyactiv-G 120 <strong>23</strong> 490 88/120 1500 6 WA Front 5,8 S (–0,1)<br />
Skyactiv-G 150 i-Eloop 4WD 26 290 110/150 1500 6 WA Allrad 6,3 S (–0,1)<br />
Skyactiv-D 105 4WD 28 390 77/105 1500 6 WA Allrad 5,2 D (+0,5)<br />
Mazda CX-5 – mit Automatik: 2 v. 2 Benzinern (2WD und 4WD), 2 v. 2 Dieseln (2WD und 4WD)<br />
Skyactiv-G 160 4WD 33 190 118/160 1800 6 WA Allrad 6,6 S (–0,1)<br />
Skyactiv-G 192 i-Eloop 4WD 36 990 141/192 Serie 6 WA Allrad 7,2 S (–)<br />
Skyactiv-D 150 33 290 110/150 1800 6 WA Front 5,3 D (+0,7)<br />
Skyactiv-D 150 4WD 35 290 110/150 1800 6 WA Allrad 5,5 D (+0,3)<br />
Skyactiv-D 175 4WD 38 890 129/175 1800 6 WA Allrad 5,5 D (+0,3)<br />
Mercedes GLA – mit Automatik: 4 v. 4 Benzinern (2WD und 4WD), 3 v. 3 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
180 29 845 90/122 2178 7 DKG Front 5,7 S (0)<br />
200 31 779 115/156 2178 7 DKG Front 5,8 S (0)<br />
250 35 593 155/211 2178 7 DKG Front 6,1 S (0)<br />
250 4Matic 37 806 155/211 Serie 7 DKG Allrad 6,4 S (–)<br />
45 AMG 4Matic 56 168 280/381 Serie 7 DKG Allrad 7,4 S (–)<br />
180 d 32 909 80/109 2178 7 DKG Front 4,0 D (0)<br />
200 d 34 605 100/136 2178 7 DKG Front 4,2 D (0)<br />
200 d 4Matic 36 819 100/136 Serie 7 DKG Allrad 4,8 D (–)<br />
220 d 37 348 130/177 Serie 7 DKG Front 4,2 D (–)<br />
220 d 4Matic 39 562 130/177 Serie 7 DKG Allrad 4,8 D (–)<br />
Mini Countryman – mit Autom.: 4 v. 4 Benzinern (2WD und 4WD), 2 v. 3 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
One 21 940 72/98 1540 6 WA Front 6,9 S (+1,2)<br />
Cooper 24 240 90/122 1540 6 WA Front 6,9 S (+1,0)<br />
Cooper All4 26 140 90/122 1540 6 WA Allrad 7,0 S (+0,3)<br />
Cooper S 28 240 140/190 1540 6 WA Front 6,8 S (+0,8)<br />
Cooper S All4 30 140 140/190 1540 6 WA Allrad 7,1 S (+0,7)<br />
JCW All4 36 540 160/218 1540 6 WA Allrad 7,5 S (+0,4)<br />
Cooper D 25 990 82/112 1540 6 WA Front 5,6 D (+1,4)<br />
Cooper D All4 27 890 82/112 1540 6 WA Allrad 5,9 D (+1,2)<br />
Cooper SD 29 040 105/143 1540 6 WA Front 5,7 D (+1,2)<br />
Cooper SD All4 30 940 105/143 1540 6 WA Allrad 5,9 D (+1,1)<br />
Mini Paceman – mit Automatik: 3 v. 3 Benzinern (2WD und 4WD), 2 v. 2 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
Cooper 25 440 90/122 1540 6 WA Front 6,9 S (+1,0)<br />
Cooper All4 27 290 90/122 1540 6 WA Allrad 7,0 S (+0,3)<br />
Cooper S 29 240 140/190 1540 6 WA Front 6,8 S (+0,8)<br />
Cooper S All4 31 090 140/190 1540 6 WA Allrad 7,1 S (+0,7)<br />
JWC 37 740 160/218 1540 6 WA Allrad 7,5 S (+0,4)<br />
Cooper D 27 140 82/112 1540 6 WA Front 5,6 D (+1,4)<br />
Cooper D All4 28 990 82/112 1540 6 WA Allrad 5,9 D (+1,2)<br />
Cooper SD 30 140 105/143 1540 6 WA Front 5,7 D (+1,2)<br />
Cooper SD All4 31 990 105/143 1540 6 WA Allrad 5,9 D (+1,1)<br />
Mitsubishi ASX – mit Automatik: 0 von 1 Benzinern (nur 2WD), 1 von 2 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
2.2 DI-D 4x4 29 990 110/150 Serie 6 WA Allrad 5,8 D (–)<br />
Mit. Outlander – m. Auto.: 1/1 Benz. (2WD u. 4WD), 1/1 Diesel (2WD u. 4WD), 1 Plug-in (4WD)<br />
2.0 4WD 31 690 110/150 Serie CVT Allrad 6,7 S (–)<br />
2.2 DI-D 4WD 35 290 110/150 1800 6 WA Allrad 5,8 D (+0,4)<br />
Plug-in-Hybrid 39 990 89/121 4) Serie Hybrid Allrad 1,9+13,4 5) (–)<br />
Nissan Juke – mit Automatik: 3 von 5 Benzinern (2WD und 4WD), 0 von 1 Diesel (nur 2WD )<br />
1.6 20 800 86/117 Serie CVT Front 6,0 S (–)<br />
1.6 DIG-T 4×4 25 300 140/190 Serie CVT Allrad 6,5 S (–)<br />
1.6 DIG-T 4×4 31 300 157/214 Serie CVT Allrad 7,4 S (–)<br />
4) plus zwei 60 kW starke Elektromotoren; 5) kWh<br />
38 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
NISSAN BIS VW<br />
Preis mit Leistung Aufpreis für Stufenzahl Antriebs- NEFZ-Verbrauch<br />
Modell<br />
Automatik 1) (kW/PS) Automatik und Bauart 2) art (l/100km) 3)<br />
Nissan Qashqai – mit Automatik: 1 von 2 Benzinern (nur 2WD), 1 von 2 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
1.2 DIG-T 25 190 85/115 1600 CVT Front 5,6 S (0)<br />
1.6 dCi 29 190 96/130 1600 CVT Front 4,9 D (+0,3)<br />
Nissan X-Trail – mit Automatik: 0 von 1 Benziner (nur 2WD), 1 von 1 Diesel (2WD und 4WD)<br />
1.6 dCi 32 100 96/130 1900 CVT Front 5,1 D (+0,2)<br />
Opel Mokka – mit Automatik: 1 von 2 Benzinern (2WD u. 4WD), 1 von 2 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
1.4 Turbo <strong>23</strong> 975 103/140 1300 6 WA Front 6,6 S (+0,6)<br />
1.6 CDTI 26 185 100/136 1300 6 WA Front 4,9 D (+0,8)<br />
Peugeot 2008 – mit Automatik: 1 von 3 Benzinern (nur 2WD), 0 von 2 Dieseln (nur 2WD)<br />
Puretech 110 EAT6 19 700 81/110 1250 6 WA Front 4,8 S (+0,1)<br />
Peugeot 3008 – mit Automatik: 1 von 2 Benzinern (nur 2WD), 1 von 2 Dieseln (nur 2WD)<br />
THP 165 EAT6 30 200 121/165 Serie 6 WA Front 6,0 S (–)<br />
BlueHDi 120 EAT6 30 650 88/120 1800 6 WA Front 4,3 D (+0,2)<br />
Renault Captur – mit Automatik: 1 von 2 Benzinern (nur 2WD), 1 von 2 Dieseln (nur 2WD)<br />
TCe 120 EDC 19 890 88/120 Serie 6 DKG Front 5,5 S (–)<br />
dCi 90 EDC 21 190 66/90 1500 6 DKG Front 3,8 D (+0,1)<br />
Renault Kadjar – mit Automatik: 0 von 1 Benziner (nur 2WD), 1 von 2 Dieseln (2WD und 4WD)<br />
dCi 110 EDC 26 990 81/110 1700 6 DKG Front 3,8 D (0)<br />
Skoda Yeti – mit Automatik: 3 von 3 Benzinern (2WD und 4WD), 1 von 2 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
1.2 TSI 21 490 81/110 1800 7 DKG Front 5,3 S (–0,1)<br />
1.4 TSI 22 490 92/125 1800 7 DKG Front 5,8 S (0)<br />
1.4 TSI 4×4 25 490 110/150 1800 6 DKG Allrad 6,4 S (+0,1)<br />
2.0 TDI 4×4 30 790 110/150 1800 6 DKG Allrad 5,5 D (+0,4)<br />
Ssangyong Tivoli – mit Autom.: 1 von 1 Benziner (2WD und 4WD), 1 v. 1 Diesel (2WD und 4WD)<br />
e-XGi 160 17 490 94/128 2000 6 WA Front 7,2 S (+0,6)<br />
e-XGi 160 4WD 19 490 94/128 2000 6 WA Allrad 7,6 S (+0,6)<br />
e-XDi 160 19 990 85/115 2000 6 WA Front 5,5 D (+1,2)<br />
e-XDi 160 4WD 21 990 85/115 2000 6 WA Allrad 5,9 D (+1,2)<br />
Ssangyong Korando – mit Autom.: 1 v. 1 Benziner (2WD u. 4WD), 2 v. 2 Dieseln (2WD u. 4WD)<br />
e-XGi 200 <strong>23</strong> 940 110/149 1500 6 WA Front 8,0 S (+0,6)<br />
e-XGi 200 4WD 25 940 110/149 1500 6 WA Allrad 8,5 S (+0,3)<br />
eco Diesel 26 990 110/149 2000 6 WA Front 7,2 D (+1,4)<br />
eco Diesel 4WD 28 990 110/149 2000 6 WA Allrad 7,3 D (+1,1)<br />
e-XDi 200 26 990 129/175 Serie 6 WA Front 7,3 D (–)<br />
e-XDi 200 4WD 28 990 129/175 Serie 6 WA Allrad 7,5 D (–)<br />
Subaru Forester – mit Automatik: 2 von 2 Benzinern (nur 4WD), 1 von 1 Diesel (nur 4WD)<br />
2.0X 4WD 30 000 110/150 2000 CVT Allrad 6,5 S (+0,4)<br />
2.0XT 4WD 39 900 177/240 Serie CVT Allrad 8,5 S (–)<br />
2.0D 4WD 32 200 108/147 1700 CVT Allrad 6,1 D (+0,4)<br />
Suzuki Jimny – mit Automatik: 1 von 1 Benziner (nur 4WD)<br />
1.3 4×4 17 590 62/84 1300 4 WA Allrad 7,3 S (+0,2)<br />
Suzuki Vitara – mit Automatik: 1 von 1 Benziner (2WD und 4WD), 1 v. 1 Diesel (2WD und 4WD)<br />
1.6 21 990 88/120 1500 6 WA Front 5,5 S (+0,2)<br />
1.6 4×4 <strong>23</strong> 990 88/120 1500 6 WA Allrad 5,7 S (+0,1)<br />
1.6 DDiS 4×x4 29 590 88/120 1700 6 DKG Allrad 4,5 D (+0,3)<br />
Suzuki SX-4 Cross – mit Automatik: 1 v. 1 Benziner (2WD und 4WD), 1 v. 1 Diesel (nur 4WD)<br />
1.6 4×4 28 390 88/120 1300 CVT Allrad 5,7 S (0)<br />
1.6 DDiS 4×4 27 390 88/120 1700 6 DKG Allrad 4,5 D (+0,2)<br />
Toyota RAV4 – mit Automatik: 1 von 1 Benziner (nur 4WD), 1 von 2 Dieseln (2WD und 4WD)<br />
2.0 4×4 31 990 111/151 2100 CVT Allrad 7,2 S (0)<br />
2.2 D-CAT 4×4 33 690 110/150 1700 6 WA Allrad 6,6 D (+1,0)<br />
VW Tiguan – mit Automatik: 1 von 2 Benzinern (nur 2WD), 2 von 3 Dieseln (2WD und 4WD)<br />
1.4 TSI 28 825 110/150 1875 6 DKG Front 6,7 S (+0,3)<br />
2.0 TDI 4Motion 33 400 110/150 1875 7 DKG Allrad 5,7 D (+0,4)<br />
2.0 TDI 4Motion 36 825 135/184 Serie 7 DKG Allrad 5,7 D (–)<br />
OPEL MOKKA Obwohl Opel das Sechsstufen-<br />
Automatikgetriebe nur mit Frontantrieb und den<br />
beiden starken Motoren anbietet, lässt hierzulande<br />
einer von vier Mokka-Kunden schalten<br />
SKODA YETI Meist ist es umgekehrt: Mit Automatik<br />
kostet der Yeti 1.4 TSI Active 22 490 Euro – 1000<br />
Euro weniger als mit Schaltgetriebe, da er so<br />
an die teurere Ambition-Ausstattung gekoppelt ist<br />
SSANGYONG TIVOLI Als 2WD-Benziner kostet der<br />
Tivoli 17 490 Euro und ist damit trotz 2000 Euro<br />
Aufpreis der günstigste SUV mit einer vollwertigen<br />
Automatik auf dem deutschen Markt<br />
VW TIGUAN Der Nachfolger startet erst im April<br />
2016, beim noch aktuellen Modell wurde das<br />
Antriebsangebot reduziert. Automatikanteil im<br />
letzten Jahr in Deutschland: knapp über 40 Prozent<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 39
ANSICHTSSACHE<br />
Kompakt-SUV mit Automatik<br />
Bitte mehr Auswahl<br />
Kompakte SUV bieten sich besonders für die KOMBINATION MIT AUTOMATIKGETRIEBEN an.<br />
Doch die damit verbundenen Zwangskopplungen sind nicht akzeptabel, meint Peter Wolkenstein.<br />
Auch wenn es mir immer<br />
noch Spaß macht, selbst<br />
mit Schaltung und Kupplung<br />
zu jonglieren, finde ich es schon<br />
sehr bemerkenswert, wie unauffällig,<br />
schnell und treffsicher<br />
moderne Automatikgetriebe<br />
zwischen den Gängen hin- und<br />
herwechseln. Deshalb kann ich<br />
gut nachvollziehen, wenn man<br />
auf diesen Komfort nicht verzichten<br />
möchte – vor allem<br />
dann, wenn es sich um einen<br />
SUV handelt.<br />
Warum? Gründe für den Kauf<br />
solcher Autos gibt es viele, subjektive<br />
wie objektive, doch aus<br />
rationaler Sicht sind die erhöhte<br />
Sitzposition und das damit verbundene<br />
bequemere Einsteigen<br />
für mich der wichtigste. Speziell<br />
ältere Autofahrer, die nicht mehr<br />
so beweglich sind, wissen das zu<br />
schätzen. Komfort besitzt für sie<br />
mindestens den gleichen Stellenwert<br />
wie Dynamik, woraus<br />
ich schließe, dass sie im Zweifelsfall<br />
lieber auf Motorleistung<br />
verzichten als auf ein Automatikgetriebe<br />
– wenn sie denn<br />
überhaupt die Möglichkeit<br />
haben. Denn Zwangskopplungen<br />
solcher Getriebe an<br />
bestimmte Antriebs- und Ausstattungsvarianten<br />
sind bei<br />
kompakten SUV eher die Regel<br />
als die Ausnahme.<br />
Angebot nicht immer im<br />
Sinne der Kunden<br />
Nehmen wir einen Wenigfahrer<br />
als Beispiel: Wenn er nicht gerade<br />
in den Bergen wohnt oder<br />
einen Hänger ziehen will, reicht<br />
meist ein Benziner mit maßvoller<br />
Leistung ohne Allradantrieb.<br />
Mit Handschaltgetriebe<br />
kann ich jede Basisvariante eines<br />
Kompakt-SUV kaufen, nicht<br />
aber mit Automatikgetriebe –<br />
zumindest nicht bei so beliebten<br />
Modellen wie VW Tiguan, Ford<br />
Kuga, Opel Mokka, Hyundai Tucson,<br />
Kia Sportage oder Jeep Renegade,<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Beim Mokka gibt es die<br />
Verbindung aus Benziner und<br />
Automatikgetriebe erst mit mindestens<br />
140 PS, im Tiguan ab<br />
150 PS, im Kuga müssen es sogar<br />
182 PS sein. Ford nötigt Automatik-Interessenten<br />
zudem<br />
noch den Allradantrieb auf, wodurch<br />
diese mindestens 30 750<br />
Euro auf den Tisch blättern müssen.<br />
Mit Handschaltung steht<br />
der Kuga dagegen schon ab<br />
24 300 Euro in der Preisliste. Andere<br />
wiederum kaschieren ähnlich<br />
Aufschläge, indem sie das<br />
Automatikgetriebe an gehobene<br />
Ausstattungslinien koppeln.<br />
Damit wir uns nicht falsch verstehen:<br />
Der Kunde bekommt<br />
dann natürlich auch einen entsprechenden<br />
Gegenwert – häufig<br />
hat er aber gar keine andere<br />
Wahl. So entsteht der Eindruck,<br />
dass gerade für ältere Autofahrer<br />
attraktive Modellvarianten<br />
gerne mit mehr PS und mehr Extras<br />
zwangsgekoppelt werden,<br />
die den Herstellern zusätzlich<br />
Geld in die Kassen spülen. Denn<br />
diese Klientel gilt als besonders<br />
zahlungskräftig.<br />
Darunter leiden müssen jene,<br />
die weniger investieren können<br />
oder wollen. Es geht aber auch<br />
anders. Beispiel Skoda: Als 1.4<br />
TSI wird der Yeti nur mit DSG in<br />
der Basisausstattung und folglich<br />
günstiger als mit Schaltgetriebe<br />
angeboten. Mehr Extras<br />
gibt es natürlich trotzdem – aber<br />
auf Wunsch, nicht zwangsweise.<br />
Foto: Dino Eisele<br />
„Von der Zwangskopplung mit starken<br />
Motoren und teuren Extras profitiert vor<br />
allem der Hersteller, nicht der Kunde“
Neuzulassungen in Deutschland im September <strong>2015</strong><br />
WISSEN TANKEN<br />
Absatz steigt weiter<br />
Im September liegen die Erstzulassungen erneut ÜBER DEM VORJAHR, das Plus beträgt 4,8<br />
Prozent. Seit Jahresbeginn steigt damit der Absatz um 5,5 Prozent auf über 2,4 Millionen Autos.<br />
Noch fehlen drei Monate<br />
bis zum Jahresende,<br />
doch Jeep, Mitsubishi<br />
und Smart haben<br />
<strong>2015</strong> bis einschließlich<br />
September bereits mehr<br />
Autos neu zugelassen als<br />
2014 im gesamten Jahr.<br />
Alle drei profitieren von<br />
zusätzlichen Baureihen,<br />
die ihnen neue Käufergruppen<br />
erschlossen haben:<br />
Jeep mit dem kompakten<br />
Renegade, Mitsubishi<br />
mit dem günstigen<br />
Space Star, Smart mit dem<br />
geräumigeren Forfour.<br />
Obwohl die meisten Marken<br />
mehr Autos als im<br />
Vorjahreszeitraum absetzen<br />
konnten, gibt es mit<br />
Toyota und Dacia auch<br />
zwei prominente Vertreter,<br />
die sowohl im September<br />
als auch übers<br />
ganze Jahr einen deutlichen<br />
Rückgang verkraften<br />
müssen. Unter den<br />
besten Importautos im<br />
Zulassungen<br />
insgesamt<br />
272 479<br />
(+ 4,8 %)<br />
Dieselanteil: 46,8 %<br />
Importanteil: 38,8 %<br />
September rangierte das<br />
beliebteste Modell von<br />
Toyota (Yaris) nur auf<br />
Rang 13, das von Dacia<br />
(Duster) erst auf 33.<br />
Die absolute Nummer<br />
eins ist nach wie vor unangefochten<br />
der VW Golf,<br />
trotz 3,2 Prozent Rückgang<br />
im September. Bei<br />
Opel gibt der Astra kurz<br />
vor dem Modellwechsel<br />
kräftig Gas. Bleibt zu hoffen,<br />
dass der im Oktober<br />
startende Nachfolger den<br />
Schwung mitnehmen<br />
kann – der 2014 erneuerte<br />
Corsa bleibt <strong>2015</strong><br />
hinter seinem Vorgänger<br />
zurück. Peter Wolkenstein<br />
TOP 20 MARKEN<br />
Marke Sept.<br />
Markt- Jan. Vorjahr Markt-<br />
<strong>2015</strong> Vorjahr<br />
+/– (%) anteil 1) –Sept. +/– (%) anteil 1)<br />
1 VW 57042 + 3,8 20,9 515324 + 6,1 21,4<br />
2 Mercedes 22772 + 0,7 8,4 214106 + 5,2 8,9<br />
3 BMW 21968 + 2,4 8,1 183991 + 3,0 7,6<br />
4 Audi 21904 + 2,2 8,0 206965 + 4,9 8,6<br />
5 Opel 20337 + 2,9 7,5 171996 + 2,8 7,1<br />
6 Ford 18192 + 9,6 6,7 164588 + 3,6 6,8<br />
7 Skoda 16750 + 3,3 6,1 137754 + 4,8 5,7<br />
8 Hyundai 12744 + 24,6 4,7 80952 + 8,3 3,4<br />
9 Seat 8<strong>23</strong>5 + 7,5 3,0 72032 + 5,0 3,0<br />
10 Nissan 6996 + 17,1 2,6 53321 + 14,1 2,2<br />
11 Mazda 6840 + 27,1 2,5 44701 + 5,8 1,9<br />
12 Renault 6521 –18,3 2,4 77334 + 0,7 3,2<br />
13 Toyota 5852 –13,4 2,1 48469 – 8,1 2,0<br />
14 Peugeot 5167 + 11,3 1,9 41552 + 0,3 1,7<br />
15 Fiat 5066 – 1,1 1,9 55090 + 4,0 2,3<br />
16 Kia 4899 + 7,5 1,8 41547 + 1,1 1,7<br />
17 Citroën 4362 – 3,2 1,6 40022 – 0,5 1,7<br />
18 Mini 3493 + 10,6 1,3 29633 + 21,1 1,2<br />
19 Volvo 3465 + 22,6 1,3 26184 + 12,6 1,1<br />
20 Dacia 2554 – 22,8 0,9 34447 – 8,1 1,4<br />
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA); 1) in Prozent<br />
TOP 40 ALLE MODELLE<br />
Modell<br />
Sept.<br />
<strong>2015</strong><br />
Vorjahr<br />
+/– (%)<br />
Jan.<br />
–Sept.<br />
Vorjahr<br />
+/– (%)<br />
1 (1) VW Golf 26684 – 3,2 205951 + 12,1<br />
2 (3) VW Passat 6961 + 15,1 72410 + 33,3<br />
3 (16) VW Tiguan 6254 + 91,0 43843 – 7,5<br />
4 (6) Mercedes C-Klasse 6197 + 9,5 52661 + 26,3<br />
5 (4) Opel Corsa 5433 – 8,1 39480 – 6,2<br />
6 (8) Skoda Octavia 5426 + 11,8 43676 + 8,2<br />
7 (12) Audi A4 5261 + 34,3 42093 + 14,6<br />
8 (10) Opel Astra 5117 + 26,5 42035 + 16,9<br />
9 (5) VW Polo 4747 – 18,4 50838 + 4,9<br />
10 (7) BMW Einser 4546 – 12,3 33043 – 12,1<br />
11 (2) Audi A3 4406 – 31,0 44356 – 10,9<br />
12 (11) Skoda Fabia 4344 + 9,3 33214 + 15,5<br />
13 (9) BMW Dreier 4341 – 1,6 31872 – 27,5<br />
14 (59) BMW Zweier 4293 + <strong>23</strong>0,2 32838 + 637,6<br />
15 (35) Hyundai ix35 4268 + 110,1 20978 + 51,6<br />
16 (15) Ford Focus 4156 + 21,7 38597 – 2,4<br />
17 (14) Seat Leon 3881 + 5,6 31546 + 6,2<br />
18 (13) Ford Fiesta 3684 – 3,7 34034 + 1,3<br />
19 (28) Hyundai i30 3676 + 57,4 18440 – 0,3<br />
20 (17) Mini 3493 + 10,6 29633 + 21,1<br />
21 (32) BMW Fünfer 3121 + 37,1 24822 – 15,2<br />
22 (22) Audi A6 3017 + 3,5 32752 + 10,8<br />
<strong>23</strong> (18) Mercedes B-Klasse 2985 – 2,2 27905 – 4,0<br />
24 (<strong>23</strong>) Fiat 500 2946 + 10,1 24814 + 13,6<br />
25 (19) VW Up 2818 – 7,1 28941 – 8,4<br />
26 (20) Mercedes E-Klasse 2626 – 11,3 27470 – 18,1<br />
27 (39) Nissan Qashqai 26<strong>23</strong> + 36,5 20697 + 13,2<br />
28 (29) Opel Mokka 2601 + 11,5 <strong>23</strong>690 + 20,5<br />
29 (30) VW Caddy <strong>23</strong>81 + 3,5 20460 – 5,3<br />
30 (24) Audi A1 2292 – 12,7 18229 – 11,3<br />
31 (34) Opel Adam 2106 – 2,3 18454 + 8,9<br />
32 (88) Mercedes CLA 2100 +135,4 15194 + 90,1<br />
33 (21) Mercedes A-Klasse 2041 – 30,8 <strong>23</strong>224 – 15,1<br />
34 (36) Skoda Yeti 1998 + 1,4 18689 + 10,2<br />
35 (31) Hyundai i10 1994 – 13,2 16151 + 12,0<br />
36 (56) Ford Grand/C-Max 1867 + 35,7 15991 + 1,3<br />
37 (38) Skoda Rapid 1853 – 4,0 14163 – 4,3<br />
37 (42) VW Transporter 1853 + 2,4 25608 + 8,4<br />
39 (33) Seat Ibiza 1818 – 17,1 19868 + 2,1<br />
40 (46) Audi Q5 1790 + 8,7 16419 + 4,6<br />
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), in Klammern: Platzierung im<br />
Vorjahresmonat; Veränderung zum Vorjahr in Prozent<br />
VW TIGUAN Der Nachfol<br />
ger steht erst 2016<br />
beim Händler, der aktuelle<br />
stürmt auf Rang drei<br />
OPEL ASTRA Kurz vor<br />
dem Start der Neuauflage<br />
schafft der alte noch<br />
26,5 Prozent Zuwachs<br />
HYUNDAI ix35 Platz drei<br />
unter den Importmodellen,<br />
macht nun Platz für<br />
den Nachfolger Tucson<br />
TOP 40 IMPORTMODELLE<br />
Modell<br />
Sept.<br />
<strong>2015</strong><br />
Vorjahr<br />
+/– (%)<br />
Jan.<br />
–Sept.<br />
Vorjahr<br />
+/– (%)<br />
1 (1) Skoda Octavia 5426 + 11,8 43676 + 8,2<br />
2 (2) Skoda Fabia 4344 + 9,3 33214 + 15,5<br />
3 (10) Hyundai ix35 4268 + 110,1 20978 + 51,6<br />
4 (3) Seat Leon 3881 + 5,6 31546 + 6,2<br />
5 (7) Hyundai i30 3676 + 57,4 18440 – 0,3<br />
6 (4) Mini 3493 + 10,6 29633 + 21,1<br />
7 (5) Fiat 500 2946 + 10,1 24814 + 13,6<br />
8 (14) Nissan Qashqai 26<strong>23</strong> + 36,5 20697 + 13,2<br />
9 (11) Skoda Yeti 1998 + 1,4 18689 + 10,2<br />
10 (8) Hyundai i10 1994 – 13,2 16151 + 12,0<br />
11 (13) Skoda Rapid 1853 – 4,0 14163 – 4,3<br />
12 (9) Seat Ibiza 1818 – 17,1 19868 + 2,1<br />
13 (18) Toyota Yaris 1746 + 10,7 12441 – 15,0<br />
14 (12) Mazda CX-5 1677 – 14,2 13120 – 12,8<br />
15 (6) Renault Twingo 1622 – 38,2 15041 – 0,6<br />
16 (27) Skoda Superb 1497 + 33,4 10877 + 0,7<br />
17 (33) Peugeot 308 1476 + 43,2 11299 + 34,9<br />
18 (50) Mazda 2 1458 + 125,7 7441 + 55,6<br />
19 (21) Skoda Citigo 1390 + 5,1 9934 – 1,2<br />
20 (42) Volvo XC60 1359 + 49,8 10381 + 37,3<br />
21 (34) Seat Mii 1267 + 28,0 7596 + 1,8<br />
22 (15) Toyota Auris 1257 – 31,7 10696 – 25,0<br />
<strong>23</strong> (24) Peugeot 208 1254 + 2,7 9627 – 9,5<br />
24 (19) Mazda 3 1249 – 18,7 11243 – 3,4<br />
25 (26) Nissan Micra 1191 + 5,8 8015 – 9,9<br />
26 (32) Kia Cee’d 1152 + 11,6 9718 – 6,8<br />
27 (<strong>23</strong>) Toyota Aygo 1142 – 9,9 8850 + 18,4<br />
28 (17) Hyundai i20 1134 – 37,1 11551 – 12,6<br />
29 (43) Peugeot 2008 11<strong>23</strong> + 25,2 8080 – 0,3<br />
30 (–) Mazda CX-3 1096 – 3147 –<br />
31 (25) Renault Scénic 1045 – 10,4 11701 – 1,8<br />
32 (44) Suzuki Swift 1020 + 18,7 8689 + 39,9<br />
33 (45) Dacia Duster 982 + 15,9 10591 – 8,6<br />
34 (37) Nissan Juke 966 + 2,7 6404 – 0,2<br />
35 (28) Kia Sportage 964 – 12,5 9668 + 7,5<br />
36 (48) Renault Captur 963 + 33,8 12166 + <strong>23</strong>,4<br />
37 (57) Seat Alhambra 958 + 87,5 8505 + 20,3<br />
38 (30) Citroën C4 943 – 10,7 8197 – 20,4<br />
39 (16) Renault Clio 928 – 49,6 16159 – 12,1<br />
40 (46) Mitsubishi ASX 920 + 11,8 8744 + 35,4<br />
Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), in Klammern: Platzierung im<br />
Vorjahresmonat; Veränderung zum Vorjahr in Prozent<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 41
GEBRAUCHTWAGEN<br />
Steckbrief<br />
Renault Laguna 2007<br />
Nach drei Modellzyklen<br />
geht der Laguna in<br />
Rente, sein Nachfolger in<br />
der Mittelklasse geht<br />
künftig mit dem Namen<br />
Talisman an den Start. Der<br />
Laguna war in Deutschland<br />
vor allem als Kombi<br />
Grandtour gefragt, den<br />
es bis Ende 2010 wie das<br />
Coupé sogar mit V6-Diesel<br />
gab. Doch dieses Triebwerk<br />
ist ebenso eine eher<br />
exotische Randnotiz wie<br />
die Allradlenkung in der<br />
GT-Version. Quelle: KBA; 1 Stand: 1. Januar <strong>2015</strong>; 2 alle Modellgenerationen; 3 Januar bis Dezember 2014<br />
bis <strong>2015</strong><br />
FAKTEN ZUM LAGUNA III:<br />
• Karosserievarianten: 3<br />
• Antrieb: Frontantrieb,<br />
Sechsgang-Schalt- sowie<br />
Sechsstufen-Automatikgetriebe<br />
• Motoren: Turbo- und Saugbenziner<br />
(4/6 Zylinder),<br />
Turbodiesel (4/6 Zylinder)<br />
• Leistung: 110–240 PS<br />
• Bestand1 2: 115 567, da<br />
von 37 489 (32 %) als Diesel<br />
• Besitzumschreibungen2 3:<br />
25 337, davon 8629 (34 %)<br />
mit Dieselmotor<br />
Die Modellhistorie<br />
Als Nachfolger des Renault 21 gab<br />
es den Laguna wie alle Mittelklassemodelle<br />
der Marke seit dem R16<br />
zwei Generationen lang als Schrägheck-Limousine<br />
mit großer Heckklappe<br />
und als Kombi Grandtour. In<br />
der dritten Generation kam das eher<br />
elegante als sportliche Coupé hinzu.<br />
2. Generation<br />
(Grandtour):<br />
2001 bis 2007<br />
1. Generation (Fließheck): 1993 bis 2001<br />
3. Generation (Fließheck): 2007 bis <strong>2015</strong><br />
3. Generation (Coupé):<br />
2008 bis <strong>2015</strong><br />
Für Über-Grenzen-Geher.<br />
Für Beruflich-in-die-Zukunft-Seher.<br />
Erhältlich als Levorg 1.6GT Trend, Comfort und Sport: Kraftstoffverbrauch (l/100 km) innerorts: 8,5–8,3, außerorts: 6,3–6,1, kom<br />
* Die 42 gesetzlichen <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> Rechte des Käufers bleiben daneben uneingeschränkt bestehen.<br />
www.autostrassenverkehr.de
Texte: Peter Wolkenstein<br />
Der Laguna im Netz<br />
Rund 3045 Angebote1) im Oktober,<br />
davon<br />
• 64 % Kombis<br />
• 6 % Coupés<br />
• 54 % mit Dieselmotor<br />
• 17 % mit Automatikgetriebe<br />
• 70 % mit Metalliclack<br />
• 35 % in Silbergrau<br />
• 16 % mit maximal 50 000 km<br />
• 61 % mit über 100 000 km<br />
Quelle: 1) mobile.de; 2) autoscout24.de<br />
Der Laguna im Dekra-Report<br />
Die dritte Generation hält erfolgreich Kontakt zu den Platzhirschen in der Mittelklasse.<br />
Bei Fahrzeugen bis 50 000 km ist der Verschleiß an Bremsbelägen auffällig. Bei<br />
höheren Laufleistungen sollten die Fahrwerksfedern auf Brüche untersucht werden.<br />
Mittelklasse bis 50 000 km 50 000–100 000 km 100 000–150 000 km<br />
Mängel Ø Laguna Ø Laguna Ø Laguna<br />
ohne 93,8 93,9 84,3 86,2 72,7 75,5<br />
geringe 1,5 1,9 4,4 4,8 7,9 8,5<br />
erhebliche 4,7 4,2 11,3 9,0 19,4 16,0<br />
Fahrwerk, Lenkung 0,7 0,7 3,6 2,4 9,5 4,7<br />
Motor, Umwelt 1,0 1,4 3,7 2,4 8,8 4,8<br />
Karosserie, Innenraum 0,4 0,2 1,0 0,8 2,0 2,4<br />
Bremsanlage 1,8 1,8 6,3 6,1 12,6 11,7<br />
Elektronik, Licht 5,0 4,3 11,3 9,8 20,5 22,7<br />
Quelle: Dekra-Mängelreport <strong>2015</strong>; grün/rot: besser/schlechter als der Durchschnitt in der Mittelklasse<br />
Durchschnittspreis in Euro →<br />
PREISE nach Kilometerstand2)<br />
Bei Kilometerständen bis<br />
150 000 Kilometern ist<br />
der Kombi Grandtour<br />
im Durchschnitt<br />
deutlich teurer<br />
PREISE nach Erstzulassung2)<br />
Erst die dritte Generation<br />
(ab 2007) ist als Limousine<br />
gebraucht günstiger zu<br />
haben<br />
20 000 20 000<br />
10 000 10 000<br />
Kombi<br />
Kombi<br />
Limousine<br />
Limousine<br />
0 0<br />
< 10 10–50 50–100 100–150 150–200 200–300 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />
Kilometerstand in 1000 km →<br />
Erstzulassung Jahr →<br />
Unterhaltskosten<br />
Die Kombination aus Grandtour und Diesel wird<br />
am häufigsten angeboten. Dabei ist die 150-PS-<br />
Version im Unterhalt kaum teurer als der dCi 110.<br />
pro Jahr/Euro 2.0 140 1) dCi 110 1) dCi 150 1)<br />
Steuer 196,– 170,– 222,–<br />
Haftpflicht2) 498,– 591,– 591,–<br />
Teilkasko 484,– 576,– 576,–<br />
Vollkasko2) 978,– 1148,– 1266,–<br />
Wartung 179,– 180,– 201,–<br />
l/100 km3) 7,5 S 4,2 D 4,8 D<br />
1) Grandtour; 2) 50 Prozent Schadenfreiheitsrabatt; 3) Normverbrauch<br />
-FAZIT<br />
Der Laguna Grandtour aus der letzten Modellgeneration<br />
ist ein solider und vor allem günstiger Mittelklasse-Kombi.<br />
Bei 50 000 Kilometern, Baujahr 2012 und<br />
150-PS-Diesel ist man ab 10 000 Euro dabei.<br />
Durchschnittspreis in Euro →<br />
Der neue Subaru Levorg –<br />
für jede Seite von Dir.<br />
Für Mit-der-Familie-hinaus-Fahrer.<br />
Sag uns welcher Typ Du bist, denn mit dem neuen,<br />
agilen 170 PS SUBARU BOXER-Turbomotor,<br />
symmetrischem Allradantrieb und viel Platz ist der<br />
Sports Tourer Levorg so vielseitig wie Du selbst:<br />
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Weltgrößter<br />
Allrad-PKW-Hersteller<br />
biniert: 7,1–6,9. CO 2 -Emission (g/km) kombiniert: 164–159. Abbildung enthält Sonderausstattung.<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 43
REPORTAGE<br />
Ausfahrt im Suzuki LJ 80<br />
Kein Spielzeugauto<br />
1980 startete Suzuki mit dem LJ 80 auf dem deutschen Markt. Er wurde schnell zum Verkaufserfolg<br />
und begründete das Segment bezahlbarer 4×4-FREIZEITAUTOS. Fahrbericht nach 35 Jahren.<br />
Erinnern Sie sich noch<br />
an Carry, Samurai,<br />
Cappuccino oder Eljot?<br />
Die Namen sagen Ihnen<br />
nichts? Dann haben Sie<br />
in den letzten 35 Jahren<br />
aber was verpasst! Zum<br />
Jubiläum von Suzuki<br />
Deutschland hatten wir<br />
die Gelegenheit, einige<br />
top erhaltene Bonsai-<br />
Klassiker noch einmal zu<br />
bewegen. Unser Favorit:<br />
das Premierenmodell LJ<br />
80, genannt Eljot.<br />
Mit dem kleinen Offroader<br />
fing 1980 alles an, zumindest<br />
in Deutschland.<br />
In Japan war der erste LJ<br />
bereits seit 1970 auf dem<br />
Markt. LJ steht für „Light<br />
Jeep“, und das bringt die<br />
Sache auf den Punkt: 800<br />
Kilogramm leicht, mit zuschaltbarem<br />
Allradantrieb,<br />
Differenzialsperre<br />
und <strong>23</strong> Zentimetern Bodenfreiheit.<br />
Gute Voraussetzungen<br />
für grandiose<br />
Gelände-Eigenschaften.<br />
1981 1987<br />
Die Technik ist dabei<br />
ebenso simpel wie robust:<br />
Leiterrahmen, Stahlblechkarosserie,<br />
Starrachsen<br />
und Blattfedern, fertig ist<br />
der ursprünglich für die<br />
australische Armee entwickelte<br />
Ur-Suzuki. Selbst<br />
mit aufgesetztem Reserverad<br />
misst der Mini-Offroader<br />
nur 3,20 Meter. In<br />
seiner Heimat genießt er<br />
als Kei-Car deshalb steuerliche<br />
Vorteile, verfügt<br />
jedoch nur über einen 34<br />
PS schwachen Dreizylinder.<br />
Für den deutschen<br />
Markt erhielt der Geländewürfel<br />
ein knapp 800<br />
Kubik großes Vierzylinder-<br />
Fotos: Wim Woeber, Clemens Hirschfeld<br />
CARRY ist ein typischer Vertreter<br />
der japanischen Kei-<br />
Car-Klasse – jener leichten<br />
Automobile, die nicht länger<br />
als 3,39 und breiter als 1,475<br />
Meter sein sowie maximal<br />
660 Kubik und 64 PS haben<br />
dürfen. So ist der Micro-Van<br />
25 Zentimeter höher als breit,<br />
bietet trotzdem sechs Sitzplätze<br />
plus Gepäckraum und<br />
zwei Schiebetüren<br />
SWIFT GTi Da seine 101 PS weniger als<br />
eine Tonne bewegen müssen, ist der GTi<br />
wie sein Vorbild aus Wolfsburg<br />
auch heute noch ein Fahrspaßgarant<br />
44 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
FUNKTIONAL Viel nacktes Blech, wenige Schalter im Cockpit. Nettes Detail:<br />
Im Haltegriff über dem Handschuhfach sitzt die Motorhaubenentriegelung<br />
SERIENMÄSSIG sind oben angeschlagene<br />
Wischer und der 797-Kubik-Vierzylinder.<br />
Schutzbügel aus dem Original-Zubehör<br />
motörchen, das nun darauf<br />
wartet, zu zeigen,<br />
was es kann.<br />
Also rein ins Cockpit, das<br />
mich mit spartanischer<br />
Funktionalität empfängt:<br />
Tacho, Radio, Haltebügel<br />
für den Beifahrer – mehr<br />
gibt es nicht. Und mehr<br />
braucht es auch nicht.<br />
Obwohl die Sonne<br />
scheint, verzichte ich darauf,<br />
den LJ abzuplanen<br />
– die unzähligen Druckknöpfe<br />
zur Befestigung<br />
des weißen Verdecks<br />
rechtfertigen den Aufwand<br />
heute einfach nicht.<br />
Offene Fenster sorgen für<br />
ausreichend Frischluft,<br />
eine Dämmung ist ohnehin<br />
kaum vorhanden.<br />
Akustisch jederzeit präsent<br />
ist deshalb auch der<br />
Vierzylinder. Der will ordentlich<br />
gedreht werden,<br />
da es dem Vergasermotor<br />
mit schmalen 60 Newtonmetern<br />
etwas an Durchzugsvermögen<br />
mangelt.<br />
Auf der Landstraße hat<br />
der LJ deshalb selbst mit<br />
kleinen Steigungen zu<br />
kämpfen – viel mehr als<br />
100 Sachen sind mit dem<br />
kurz übersetzten und hakeligen<br />
Vierganggetriebe<br />
ohnehin nicht drin.<br />
Da kommt mir ein kleiner<br />
Feldweg gerade recht –<br />
hier kann der LJ seine Robustheit<br />
besser ausspielen,<br />
fordert dem Fahrer<br />
aber auch einiges ab. Auf<br />
der holprigen Piste werde<br />
ich ordentlich durchgeschüttelt,<br />
die nur spärlich<br />
gepolsterten Kunstledersitze<br />
bieten kaum Halt.<br />
Abseits befestigter Straßen<br />
fühlt sich der Suzuki<br />
jedoch am wohlsten – es<br />
scheint gerade so, als<br />
würde der Eljot vor Freude<br />
über Stock und Stein<br />
springen.<br />
In schwereres Gelände<br />
wage ich mich mit dem<br />
liebevoll restaurierten<br />
Winzling nicht. Dass er<br />
dieses Terrain meisterhaft<br />
beherrscht, hat er schließlich<br />
in den letzten 35 Jahren<br />
schon hinlänglich bewiesen.<br />
Clemens Hirschfeld<br />
1989 1994 1996<br />
SJ SAMURAI Er steht dem LJ 80 in puncto<br />
Gelände-Eigenschaften in nichts nach,<br />
bietet aber mehr Fahrkomfort. Gut 80<br />
Prozent der Käufer wählten das Cabrio<br />
CAPPUCCINO Faszinierendes Gokart-<br />
Feeling und quirliger Dreizylinder-Turbo.<br />
Dank vierteiligem Aludach wird er wahlweise<br />
zum Coupé, Targa oder Roadster<br />
VITARA X-90 Mutiger früher Versuch<br />
eines SUV-Cabrios. Highlight des X-90 ist<br />
das T-Top-Dachkonzept mit zwei<br />
herausnehmbaren Glaselementen<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 45
SERVICE<br />
Standheizungen<br />
Wärme zum Nachrüsten<br />
Eine Standheizung nimmt frostigen Winternächten für<br />
Laternenparker den Schrecken. WAS SIE KOSTET, wie<br />
sie funktioniert und wie Sie beim nachträglichen<br />
Einbau Geld sparen können, erfahren Sie hier.<br />
Steuergerät<br />
Wasserpumpe<br />
Wer einmal die Vorteile<br />
einer Standheizung<br />
kennengelernt hat,<br />
möchte nicht mehr darauf<br />
verzichten – und rüstet<br />
das nächste Auto wieder<br />
damit aus. 95 Prozent<br />
aller Interessenten für<br />
Standheizungen sind Wiederholungskäufer.<br />
Gründe<br />
dafür gibt es viele – der<br />
wichtigste: bei Minusgraden<br />
in ein warmes<br />
Auto steigen zu können<br />
und die Scheiben nicht<br />
mühsam freikratzen zu<br />
müssen.<br />
Außerdem kann eine<br />
Standheizung die Kraftstoffeffizienz<br />
erhöhen.<br />
Zwar verbraucht sie bei<br />
einer Heizdauer von beispielsweise<br />
30 Minuten<br />
etwa 0,2 Liter Sprit. Moderne<br />
Systeme heizen dabei<br />
aber auch den Motorblock<br />
sowie das Öl mit<br />
vor. Das verkürzt die Kaltlaufphase<br />
des Motors und<br />
spart mehr Sprit ein, als<br />
die Standheizung benötigt.<br />
Um die Batterie nicht<br />
zu überlasten, sollte die<br />
Heizung jedoch nicht länger<br />
laufen, als die anschließende<br />
Fahrt dauert.<br />
Im Sommer leistet zudem<br />
die Lüftungsfunktion<br />
nützliche Dienste, die bei<br />
Bedarf das Gebläse einschaltet<br />
und mit Umgebungsluft<br />
die Innentemperatur<br />
etwas absenkt,<br />
bevor man ins Auto steigt.<br />
Umsonst ist der Komfort<br />
einer Standheizung nicht,<br />
aber die Anschaffung<br />
lohnt sich. Die anfallenden<br />
Kosten hängen unter<br />
anderem von Fahrzeug<br />
und Motorisierung, dem<br />
gewünschten Bedienelement<br />
sowie der Einbauzeit<br />
ab, die im Schnitt<br />
einen Arbeitstag dauert.<br />
Glühstift<br />
Hierbei spielen auch<br />
die Arbeitskosten<br />
eine Rolle, die je<br />
nach Region mit<br />
Stundensätzen von<br />
60 bis 120 Euro sehr<br />
verschieden ausfallen.<br />
Mit günstigen Aktionsangeboten<br />
Geld sparen<br />
Das heißt, dass die Kunden<br />
unterm Strich immer<br />
mit Kosten von über 1000<br />
Euro rechnen müssen.<br />
Wer beispielsweise einen<br />
aktuellen VW Golf mit<br />
einer Standheizung und<br />
dem günstigen, fest eingebauten<br />
Bedienelement<br />
nachrüsten möchte, muss<br />
mit rund 1400 Euro kalkulieren.<br />
In der Regel kostet<br />
ein nachträglicher Einbau<br />
jedoch etwa 1800 Euro,<br />
bei einem Hyundai i40<br />
Kombi ist dann auch<br />
schon eine Funkfernbedienung<br />
mit drin. In einigen<br />
Fällen kann es aber<br />
Warmwasseraustritt<br />
zum Wärmetauscher<br />
auch deutlich teurer werden.<br />
Für einen BMW Fünfer<br />
Touring mit GSM-Modul<br />
und Fernbedienung<br />
per Smartphone muss<br />
man rund 2400 Euro einkalkulieren.<br />
Wer jedoch sein Einbauvorhaben<br />
rechtzeitig plant<br />
und bereits im Spätsommer<br />
oder Herbst einen<br />
Kraftstoffdosierpumpe<br />
Verbrennungsluftgebläse<br />
Verbrennungslufteintritt<br />
Abgasaustritt<br />
Termin mit der Werkstatt<br />
vereinbart, kann mit<br />
etwas Glück ein günstiges<br />
Aktionsangebot ergattern.<br />
Ansonsten lässt sich<br />
nur bedingt Geld einsparen.<br />
Den komplexen Einbau<br />
samt Elektronikanbindung<br />
an den<br />
fahrzeugeigenen CAN-<br />
Bus, über den die Informationen<br />
der<br />
Steuergeräte ausgetauscht<br />
werden,<br />
sollte nur eine Fachwerkstatt<br />
übernehmen.<br />
Das passende Heizgerät<br />
sowie die nötigen Zusatzkomponenten<br />
legt der<br />
Hersteller der Standheizung<br />
fest. Ist etwa der<br />
CAN-Bus des Autos nicht<br />
46 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Die Bediengeräte<br />
Schaltelement<br />
Kaltwassereintritt<br />
Warmwasseraustritt<br />
zum Motor<br />
Kraftstoffstutzen<br />
Regelüberhitzungsfühler<br />
Wärmetauscher<br />
Brennkammer<br />
Oberflächenfühler<br />
Abgasschalldämpfer<br />
GSM-MODUL UND<br />
HANDY-APP:<br />
KNAPP 400 EURO<br />
Teure Lösung,<br />
aber mit Verbindung<br />
zum Mobilfunknetz<br />
ohne<br />
Reichweitenbegrenzung.<br />
Die<br />
laufenden Kosten<br />
für die SIM-Karte<br />
sollen unter zehn<br />
Euro/Jahr liegen.<br />
INFO<br />
So funktioniert der Einbau<br />
NACHRÜSTUNG aller Komponenten einer Standheizung im Detail.<br />
FUNKFERNBE-<br />
DIENUNG MIT<br />
DISPLAY: GUT<br />
300 EURO<br />
Über das Display<br />
können bei Funkverbindung<br />
unter<br />
anderem Temperatur,<br />
Start- und<br />
Abfahrtszeit programmiert<br />
sowie<br />
der Lüftmodus<br />
aktiviert werden.<br />
EINFACHE FUNK-<br />
FERNBEDIENUNG:<br />
RUND 240 EURO<br />
Mit der günstigeren<br />
Funkfernbedienung<br />
kann<br />
außer dem Einund<br />
Ausschalten<br />
die Heizdauer per<br />
Tastenkombination<br />
geändert und<br />
das Auto gelüftet<br />
werden.<br />
FEST EINGEBAUT<br />
IM FAHRZEUG:<br />
GUT 80 EURO<br />
Bei der preiswertesten<br />
Bedienvariante<br />
können<br />
Heizung und Lüftung<br />
nur vom<br />
Auto aus gesteuert<br />
werden, eine<br />
Vorprogrammierung<br />
ist aber<br />
möglich.<br />
HEIZGERÄT<br />
Der Brenner kommt zuerst<br />
ins Auto. Die beste<br />
Position dafür kennen die<br />
Werkstattexperten, je<br />
nach Platzverhältnissen<br />
wird das Heizgerät nicht<br />
zwangsläufig im Motorraum<br />
untergebracht. Bei<br />
Pkw kommen meist Wasserheizungen<br />
zum<br />
Einsatz.<br />
AUSPUFF UND<br />
SCHALLDÄMPFER<br />
Abgase dürfen nicht ins<br />
Cockpit ziehen, außerdem<br />
darf der heiße Auspuff<br />
keine umliegenden<br />
Kunststoffteile beschädigen.<br />
Dank des Schalldämpfers<br />
ist die Heizung<br />
kaum hörbar.<br />
WASSERPUMPE<br />
UND -SCHLÄUCHE<br />
Um das Wasser des bestehenden<br />
Heizkreislaufs zu<br />
erwärmen, schaffen zusätzliche<br />
Schläuche und<br />
Ventile die Verbindung.<br />
Je nach Ausführung wird<br />
zuerst der Innenraum<br />
oder der Motor vorgewärmt.<br />
Eine Druckprüfung<br />
entdeckt Lecks.<br />
KRAFTSTOFFLEITUNG<br />
Die Energie zum Heizen<br />
zapft das System aus<br />
dem vorhandenen Kraftstofftank.<br />
Wo es passt,<br />
läuft die neue Kraftstoffleitung<br />
parallel zur bestehenden.<br />
Bei einigen Modellen<br />
ist ein eigenes<br />
Steigrohr im Tank nötig.<br />
ELEKTRONIK UND<br />
STEUERGERÄT<br />
Zum Kabelbaum für die<br />
elektronische Steuerung<br />
gehört oft auch eine<br />
Diagnoseschnittstelle.<br />
Außerdem sind je nach<br />
Fahrzeug und Bedienteil<br />
verschiedene Steuergeräte,<br />
ein Lüftungssteuermodul,<br />
Temperaturfühler<br />
oder Tastschalter nötig.<br />
ANTENNE FÜR DIE<br />
FERNBEDIENUNG<br />
Ist eine Fernbedienung<br />
geordert, muss die entsprechende<br />
Antenne im<br />
Auto befestigt werden. Je<br />
nach Hersteller wird sie<br />
innen an die Windschutzscheibe<br />
geklebt oder<br />
zum Beispiel in der<br />
A-Säule versteckt.<br />
zugänglich,<br />
muss ein zusätzliches<br />
Steuermodul die<br />
Signale für die Lüftung<br />
übersetzen, damit sie die<br />
warme Luft möglichst<br />
effizient in den Innenraum<br />
und gegen die<br />
Windschutzscheibe<br />
pustet.<br />
Einzig mit der Wahl der<br />
Bedienung kann der Kunde<br />
den Preis drücken. Die<br />
Funkeinheiten überzeugen<br />
mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Wenn<br />
das Auto die meiste Zeit<br />
in der Nähe des Hauses<br />
oder der Wohnung parkt,<br />
genügt die Reichweite<br />
vollkommen.<br />
Volle Flexibilität<br />
mit GSM-Modul<br />
Wer die Standheizung<br />
flexibler nutzen möchte,<br />
sollte ein GSM-Modul<br />
wählen und eine App aufs<br />
Smartphone installieren.<br />
Dabei fallen zwar zusätzliche<br />
Kosten für eine<br />
SIM-Karte und die Datenübertragung<br />
an, die halten<br />
sich jedoch in Grenzen.<br />
Solange das Auto<br />
eine Verbindung zum Mobilfunknetz<br />
aufbaut, ist<br />
die Heizung von überall<br />
aus zu steuern – bei<br />
Dienstreisen auch vom<br />
Flughafen aus. Vorsicht:<br />
Der Betrieb einer Standheizung<br />
in geschlossenen<br />
Garagen ist verboten.<br />
Unterschiede zwischen<br />
den Herstellern gibt es<br />
kaum. Am verbreitetsten<br />
sind die Systeme von<br />
Eberspächer und Webasto,<br />
die für viele Autos<br />
Lösungen bieten. Nur bei<br />
einigen Modellen mit beengten<br />
Platzverhältnissen<br />
kann die Auswahl begrenzt<br />
sein. Anette Napp<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 47
LESERAKTION<br />
Renault Kadjar<br />
Fotos: Arturo Rivas<br />
Volle Packung Adrenalin<br />
Entspannung? Nicht doch – heute gibt es Action! 16 Leserinnen und Leser erlebten<br />
ein abwechslungsreiches AKTIV-WOCHENENDE mit dem neuen Renault Kadjar.<br />
Kurz nach dem ersten<br />
Kaffee des noch jungen<br />
Morgens hebt der<br />
Renault Kadjar mutig sein<br />
Hinterrad in die Luft – zur<br />
Freude aller Beteiligten.<br />
Wir sind im Offroadpark<br />
des Nürburgrings, wo 16<br />
ausgewählte Leser acht<br />
brandneue Kadjar über<br />
Stock und Stein scheuchen<br />
– der Auftakt zum<br />
Aktionswochenende mit<br />
dem Renault-SUV, das wir<br />
in Ausgabe 17/<strong>2015</strong> verlost<br />
haben. Ausgelost aus<br />
vielen Hundert Bewerbungen,<br />
schauen die Gewinner<br />
nun auf die Verschränkungsbahn<br />
des<br />
Offroadparks.<br />
„Ihr werdet überrascht<br />
sein, was der Wagen hier<br />
alles kann“, ruft Instruktor<br />
Rainer in sein Walkie-Talkie<br />
und führt die Gruppe<br />
steile Hänge auf und ab,<br />
dann durch Treibsand und<br />
schließlich über die<br />
riesigen Buckel der Verschränkungsbahn.<br />
Limousinen<br />
und Kombis würden<br />
sich gnadenlos die Ölwannen<br />
zerdrücken – der<br />
Kadjar balanciert gemütlich<br />
darüber hinweg, als<br />
wären es nur ein paar<br />
harmlose Maulwurfshügel.<br />
Respekt!<br />
Erstaunlich fit<br />
im Gelände<br />
So ungewöhnlich die<br />
meis ten Teilnehmer seinen<br />
Namen finden, so erstaunt<br />
sind sie über die<br />
4×4-Talente des neuen<br />
Renault. Wir sitzen bei<br />
Wolfgang im Auto, der<br />
vom Bodensee angereist<br />
ist und eigentlich kleine<br />
Roadster liebt. Er weiß,<br />
dass der Kadjar auf dem<br />
Nissan Qashqai basiert<br />
und vermutet daher die<br />
soliden Geländeeigenschaften.<br />
Zudem gefällt<br />
ihm der Seitenhalt des<br />
Fahrersitzes und das<br />
große Panoramadach. Die<br />
leichte Anfahrschwäche<br />
des 1.6er-Diesels findet er<br />
dagegen gewöhnungsbedürftig<br />
– vor allem im Gelände,<br />
wenn nach dem<br />
Einkuppeln erst mal recht<br />
wenig passiert. „Immer<br />
schön auf Drehzahl halten,<br />
dann ist das kein Problem“,<br />
ruft Instruktor Rainer<br />
ins Funkgerät. „Wenn<br />
man den Wagen doch mal<br />
abwürgt“, freut sich Leser<br />
Joshua und schmunzelt<br />
seine Freundin Nadja an,<br />
„springt er von allein wieder<br />
an. Dank Start-Stopp-<br />
Automatik.“<br />
Nach einem kurzen Snack<br />
rollt die Gruppe auch<br />
48 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
KONTROLLE IST ALLES Bei Ausflügen ins Gelände hilft der<br />
All-Mode-Allrad mit fixierbarer Kraftverteilung<br />
GENUG BODENFREIHEIT Der Kadjar gibt sich auf der<br />
Verschränkungsbahn keine Blöße<br />
„Der Kadjar springt sogar<br />
automatisch wieder an,<br />
wenn man ihn aus Versehen<br />
abwürgt. Vorbildlich!“<br />
„Bequeme Sitze, moderne<br />
Technik, ansprechendes<br />
Design. Tolles Auto, gefällt<br />
mir zu 100 Prozent“<br />
„Sobald der 1.6er-Diesel<br />
seine Anfahrschwäche<br />
überwunden hat, macht er<br />
richtig Spaß“<br />
Joshua Preiß und Nadja Schmidt Hartmuth Kochert Johannes Amman und Wolfgang Heinz<br />
schon über Land, geschwungene<br />
Straßen führen<br />
zum nahe gelegenen<br />
Kletterwald. Vom ruhigen<br />
Lauf des Diesels sind alle<br />
angenehm überrascht.<br />
Leser Roy meint: „Eine Automatik<br />
würde die Harmonie<br />
abrunden.“<br />
Die gibt es beim Klettern<br />
leider auch nicht. Aber<br />
nach einer kurzen Einweisung<br />
hangeln sich die Leser<br />
in luftiger Höhe sicher<br />
von Baum zu Baum. Ganz<br />
Mutige laufen eine Bretterwand<br />
senkrecht nach<br />
unten oder probieren den<br />
freien Fall aus. Einen guten<br />
Schuss Adrenalin<br />
gibt’s auch am Abend vor<br />
dem Grillzelt: Drei angesagte<br />
Freestyle-Biker<br />
springen gekonnt über<br />
Rampen und vollführen<br />
Salti. Applaus! Danach<br />
noch Leckeres vom Grill<br />
und ab ins Bett. Denn der<br />
Sonntag wird kein Schontag:<br />
Eine Mountainbike-<br />
Tour steht auf dem Programm.<br />
Nach einer weiteren<br />
Runde im Kadjar sitzen<br />
die Leser im Sattel,<br />
bekommen Tipps von den<br />
Zweiradpofis und radeln<br />
anschließend auf anspruchsvollen<br />
Strecken<br />
durchs Gelände.<br />
Am Ende des Tages wissen<br />
alle Teilnehmer, wie<br />
viel Talent es braucht, um<br />
On- und Offroad gut zu<br />
bewältigen – so wie der<br />
Kadjar.<br />
Dani Heyne<br />
ERINNERUNGSBILD für unsere Leser nach dem Adrenalin-Wochenende mit dem Renault Kadjar<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 49
SERVICE<br />
Alternative Reparaturmöglichkeiten<br />
Sparmethode<br />
Ob vor dem Verkauf oder nach dem Erwerb eines Autos: Mit SMART REPAIR<br />
lässt sich beim Aufhübschen viel Geld sparen, Tests bescheinigen den meisten<br />
Anbietern gute Arbeit. Wir sagen Ihnen, wann sich die Methode lohnt.<br />
Wir erinnern uns mit<br />
Grausen: In den<br />
80er-Jahren schnitten<br />
mobile Sonnendacheinbauer<br />
vor dem Supermarkt<br />
ganze Autos auf,<br />
während deren Besitzer<br />
an der Wursttheke anstanden.<br />
Nicht ganz dicht,<br />
im wahren Wortsinn, mindestens<br />
aber höchst unseriös.<br />
Mit dem gleichen<br />
Vorurteil musste die Gilde<br />
der Smart-Repair-Anbieter<br />
leben, als die ersten<br />
Dellendoktoren samt Köfferchen<br />
vor den Garagen<br />
gepflegter Reihenhaussiedlungen<br />
auftauchten.<br />
Doch aus dem fahrenden<br />
Gewerbe von einst ist<br />
eine sesshafte und hoch<br />
spezialisierte Branche geworden.<br />
Mittlerweile<br />
kann es sich keine Werkstatt<br />
mehr erlauben, auf<br />
das Angebot von Smart<br />
Repair zu verzichten, auch<br />
nicht die Vertragshändler<br />
und Niederlassungen der<br />
Hersteller. Der Begriff<br />
Smart Repair steht dabei<br />
für lackschonende Ausbeultechniken<br />
oder punktuelle<br />
Lackierungen (auch<br />
Spot Repair genannt). Es<br />
ist eine alternative und<br />
preiswerte Reparaturmethode<br />
für optische Schäden<br />
oder Verschleißerscheinungen,<br />
die den<br />
teuren Austausch eines<br />
Bauteils vermeiden soll.<br />
Empfehlenswert ist Smart<br />
Repair daher besonders<br />
vor dem Verkauf eines<br />
Pkw oder vor einer Leasingrückgabe.<br />
Lohnende Investition<br />
Die Aufwendungen lohnen<br />
sich meistens. Entweder<br />
ist der Verkaufserlös<br />
höher oder der Abzug geringer.<br />
Aber wie gut ist<br />
Smart Repair wirklich? Ein<br />
ADAC-Test im vergangenen<br />
Jahr brachte Interessantes<br />
zutage. Der Club<br />
hatte identische Schäden<br />
(zwei Dellen mit jeweils<br />
rund 25 Millimetern<br />
Durchmesser sowie einen<br />
etwa zehn Millimeter langen<br />
Kratzer) bei 20 Anbietern<br />
beheben lassen. Das<br />
Ergebnis konnte sich sehen<br />
lassen: 17 Betriebe<br />
erhielten die Gesamtnote<br />
„gut“ oder „befriedigend“.<br />
Ein Anbieter glänzte mit<br />
„sehr gut“, nur zwei Werkstätten<br />
wurden mit „ausreichend“<br />
bewertet. Die<br />
Preisspanne reichte von<br />
60 Euro bis 2<strong>23</strong> Euro, die<br />
im Test beste Werkstatt<br />
beseitigte das Schadenspaket<br />
für 80 Euro. Eine<br />
herkömmliche umfangreiche<br />
Reparatur samt<br />
Spachteln und Lackieren<br />
hätte hier leicht das Zehnfache<br />
gekostet, so der<br />
Club.<br />
„Smart Repair ist mittlerweile<br />
eine etablierte Form<br />
der Schadensbehebung“,<br />
bestätigt Dekra-Gebrauchtwagenexperte<br />
Wolfgang Fritz. Auch die<br />
Sachverständigenorganisation<br />
selbst zieht bei der<br />
Bewertung von Fahrzeugen,<br />
die leichte optische<br />
Mängel aufweisen, einen<br />
entsprechenden Smart-<br />
Repair-Aufwand als Kal-<br />
„Smart Repair ist<br />
mittlerweile eine<br />
etablierte und marktgerechte<br />
Form der<br />
Schadensbehebung“<br />
Wolfgang Fritz, Dekra<br />
kulationsgrundlage heran<br />
und nicht die konventionelle<br />
Methode. „Das ist<br />
einfach marktgerechter“,<br />
so die Einschätzung von<br />
Fritz. Nicht alles ist jedoch<br />
für Smart Repair geeignet.<br />
Ein absolutes No-Go<br />
sind Steinschlagschäden<br />
an der Windschutzscheibe<br />
im direkten Sichtfeld des<br />
Fahrers: „Liegt der Schaden<br />
in einem etwa DIN A4<br />
großen Bereich vor den<br />
Augen, muss die Scheibe<br />
raus“, so Fritz.<br />
Gut für Randbereiche<br />
Ebenso ungeeignet sind<br />
Beschädigungen mitten<br />
auf einer größeren Fläche,<br />
etwa der Motorhaube.<br />
Smart Repair ist stattdessen<br />
eher etwas für Randbereiche,<br />
zum Beispiel<br />
Kotflügel, Heckabschlüsse<br />
oder Frontschürzen. Kurz:<br />
für alle Stellen, die sich<br />
problemlos „beilackieren“<br />
lassen. Darunter verstehen<br />
Experten das weich<br />
auslaufende Einlackieren<br />
eines Farbtons in den<br />
nicht beschädigten Lackbereich.<br />
Allerdings, so<br />
Fritz, habe das Ganze<br />
dann auch ökonomische<br />
Grenzen: „Bei mehr als<br />
zwei Schadstellen auf<br />
einem Bauteil rechnet<br />
sich unter Umständen<br />
eine konventionelle Reparatur.“<br />
Die Einschätzung<br />
50 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
aber, was Sinn macht und<br />
was nicht, wird immer<br />
schwieriger. Neue Materialien<br />
erfordern das entsprechende<br />
Know-how in<br />
den Werkstätten bei der<br />
Beurteilung und der Reparatur<br />
von Schäden.<br />
„Am wichtigsten sind die<br />
Bestimmungen der Hersteller<br />
selbst“, sagt Sascha<br />
Pollak vom Kraftfahrzeugtechnischen<br />
Institut (KTI)<br />
in Lohfelden. Das Institut<br />
sammelt unter anderem<br />
die Daten der Automobilhersteller<br />
und wertet sie<br />
zur Reparatur- und Schadensforschung<br />
aus.<br />
Bei BMW beispielsweise<br />
entscheidet ein Schadenkatalog<br />
darüber, bis zu<br />
welchen Tiefen und Winkeln<br />
Kratzer überhaupt<br />
reparabel sind, berichtet<br />
Pollak. „So dürfen die Carbonteile<br />
des i3 und des i8<br />
bei kleinen Kratzern von<br />
bereits 0,2 mm Tiefe bei<br />
einem ungünstigen Winkel<br />
nicht mehr repariert<br />
werden, sondern müssen<br />
ausgetauscht werden“,<br />
erklärt der Experte.<br />
„Das aber nimmt Reparaturbetriebe<br />
in die Pflicht,<br />
solche Herstellervorgaben<br />
zu kennen und auch anzuwenden.“<br />
Die Lackbeschaffenheit<br />
nimmt ebenfalls immer<br />
komplexere Formen an.<br />
Peugeot etwa hat sich<br />
zwei sogenannte Strukturlackierungen<br />
beim<br />
neuen 208 patentieren<br />
lassen („Ice Grey“ und „Ice<br />
Silver“).<br />
Nicht für alle Lacke<br />
Während eine solche Lackierung<br />
in den unteren<br />
Schichten denselben Aufbau<br />
wie eine herkömmliche<br />
Metallic-Lackierung<br />
hat, enthält ihr Klarlack<br />
Silizium dioxidpartikel und<br />
mikroskopisch kleine Polyamidkügelchen.<br />
Diese<br />
Oberschicht sorgt nicht<br />
nur für eine besonders<br />
edle Mattoptik, sie macht<br />
die Lackierung dazu noch<br />
widerstandsfähiger gegen<br />
Kleinstkratzer. Selbst<br />
häufiges Waschen mit<br />
dem Hochdruckreiniger<br />
soll ihr nichts anhaben<br />
können. Nachteil der<br />
schicken Trendbemalung:<br />
Smart Repair ist nicht<br />
drin. Bei Schrammen hilft<br />
dann nur ein Ersatz durch<br />
lackierte Neuteile. Entsprechende<br />
Herstellerhinweise<br />
sollte man daher<br />
tunlichst beachten. Denn<br />
Smart Repair wird oft zum<br />
Zankapfel, wenn es um<br />
die Unfallschadensabwicklung<br />
und den<br />
Werterhalt geht.<br />
Hannes Krämer, Jurist<br />
beim Auto Club Europa<br />
(ACE), stellt klar, dass Geschädigte<br />
auch bei alternativen<br />
Reparaturmethoden<br />
auf keinen Fall<br />
schlechtergestellt werden<br />
dürfen als bei einer konventionellen<br />
Reparatur:<br />
„Oft versuchen Versicherungen,<br />
die Leistungen<br />
auf das niedrigere Preisniveau<br />
von Smart oder<br />
Spot Repair zu kürzen.<br />
Wichtig ist, dass alternative<br />
Reparaturmethoden<br />
die Garantie- oder Gewährleistungsansprüche<br />
nicht beeinträchtigen<br />
dürfen.“ Eine Klärung solcher<br />
Sachverhalte vor<br />
einem Werkstattauftrag<br />
ist daher oberste Pflicht.<br />
Nur dann ist smart auch<br />
wirklich clever.<br />
Alex Mannschatz<br />
LACK Hier bieten sich vor allem Ausbesserungen<br />
im Randbereich für Smart Repair an<br />
STOSSFÄNGER Eingedrückte Kunststoffteile können<br />
per Wärmegebläse in Form gebracht werden<br />
BLECH Mit speziellen Zug- und Druckwerkzeugen<br />
verschwinden Dellen aus der Karosserie<br />
INFO<br />
Smart Repair im Test<br />
Der ADAC führte 2014 einen Test in spezialisierten<br />
Werkstätten durch. Das Ergebnis: Qualität und Preise<br />
können stark variieren, nicht alle der 20 Betriebe arbeiteten<br />
zufriedenstellend. Grundsätzlich war das Arbeitsergebnis<br />
bei den präparierten Dellen besser als<br />
bei den Lackarbeiten. Einen Zusammenhang zwischen<br />
Preis und Qualität ergab die Stichprobe nicht.<br />
RECHT<br />
Beweispflicht beim Versicherer<br />
Das Landgericht Saarbrücken (Az. 13 S<br />
216/09) hat zu Smart Repair ein viel beachtetes<br />
Urteil gefällt. Es ging um einen<br />
Klassiker: leichte Delle, verursacht durch<br />
die Tür des Parknachbarn. Das Auftragsgutachten<br />
des Geschädigten kam zu der<br />
Empfehlung einer Instandsetzung mit<br />
Neulackierung und Lacktonangleichung.<br />
Kosten: 964,88 Euro plus 100 Euro<br />
Wertminderung. Der Verursacher holte<br />
seinerseits ein Gutachten ein, das die<br />
Smart-Repair-Methode mit<br />
Ausdrücken der Delle ohne<br />
Lackierung empfahl<br />
– für 293,10 Euro. Die<br />
Richter entschieden,<br />
dass Smart Repair in diesem Fall die geeignete<br />
Reparaturmethode sei. Sie entspreche<br />
dem Qualitätsstandard einer<br />
markengebundenen Fachwerkstatt und<br />
sei fachlich gleichwertig. Aufgrund der<br />
Schadensminderungspflicht (bei gleich<br />
guten oder geeigneten Reparaturmethoden<br />
ist die günstigere zu wählen)<br />
müsse der Geschädigte daher die Methode<br />
akzeptieren. „Dieses Urteil bedeutet<br />
aber nicht, dass Versicherungen<br />
die Geschädigten generell auf Smart<br />
Repair verweisen können – vor allem<br />
nicht bei umfangreicheren Schäden“,<br />
sagt Rechtsanwalt Jens Dötsch von der<br />
Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht<br />
des Deutschen Anwaltvereins (DAV).<br />
Es komme auf den Fall an. „Geschädigte<br />
haben immer Anspruch auf<br />
eine sach- und fachgerechte Reparatur.<br />
Ob ein Smart-Repair-<br />
Verfahren ausreicht, kann im<br />
Einzelfall strittig sein. Die Versicherung<br />
muss dann beweisen,<br />
dass es zur konventionellen<br />
Reparatur gleichwertig ist.“<br />
Quelle: ADAC<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 51
SERVICE<br />
Manipulations-Skandal bei VW<br />
Wann verzieht<br />
sich der Rauch?<br />
VW-Dieselmotoren der BAUREIHE EA 189 fahren mit<br />
manipulierter Motorsteuerung. Allein in Europa sind rund<br />
acht Millionen Autos betroffen. AUTO zeichnet<br />
die Geschichte des Schummel-Diesel nach und informiert<br />
über die geplanten Maßnahmen des Konzerns.<br />
Der Zweiliter-Turbodiesel<br />
mit Common-<br />
Rail-Einspritzung musste<br />
sich schon viel anhören:<br />
Als „Vertreter-Diesel“ wurde<br />
er aufgrund seiner Verbreitung<br />
scherzhaft bezeichnet,<br />
jetzt ist es nur<br />
noch der „Schummel-Diesel“.<br />
Die intern EA 189 genannte<br />
Motorenfamilie ist<br />
Protagonist einer der<br />
größten Betrügereien der<br />
Automobilgeschichte.<br />
Von VW selbst entwickelt,<br />
im Januar 2007 vorgestellt.<br />
Pikant: Die zugehörige<br />
Pressemitteilung<br />
rühmte ihn damals als<br />
„saubersten Diesel der<br />
Welt“. Aber als er im Frühjahr<br />
2008 eingeführt wurde,<br />
war er schon der<br />
Schummel-Diesel. Denn<br />
VW hat die Entscheidung<br />
für die Software-Manipulation<br />
inzwischen auf die<br />
Jahre 2005/2006 datiert.<br />
Als Erstes kam der Zweiliter-TDI<br />
im Jetta auf den<br />
nordamerikanischen<br />
Markt. Der „Clean Diesel“<br />
war geboren – als ein<br />
weiterer Versuch, den<br />
Selbstzünder in Amerika<br />
zu etablieren. Sogar die<br />
strengen kalifornischen<br />
Emissionsgrenzwerte<br />
konnte der 2.0 TDI erfüllen<br />
– aber wohl schon damals<br />
nur, indem er die<br />
Prüfstände überlistete.<br />
Wie sein Vorgänger wurde<br />
auch der EA 189 zur<br />
Allzweckwaffe von VW:<br />
Von Beetle über Passat bis<br />
hin zu Multivan und Crafter<br />
– überall pappt das<br />
TDI-Schild hinten drauf.<br />
Die Konzerntöchter Audi,<br />
Skoda und Seat bedienten<br />
sich ebenfalls gerne<br />
des – auch von AUTO –<br />
hochgelobten, als effizient<br />
geltenden Motors.<br />
In der Folge haben alle<br />
Konzernmodelle mit 1.6<br />
oder 2.0 TDI und Schadstoffeinstufung<br />
Euro 5,<br />
die zwischen 2008 und<br />
2013 gebaut wurden,<br />
aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach den EA-<br />
189-Motor unter der Haube.<br />
Auch 1.2-TDI-Modelle<br />
gehören dazu. Insgesamt<br />
sollen rund elf Millionen<br />
Autos weltweit mit dem<br />
Schummel-Diesel unterwegs<br />
sein. Allein in Europa<br />
sind nach jüngsten<br />
Angaben von VW acht<br />
Millionen Fahrzeuge mit<br />
der Manipulationssoftware<br />
ausgestattet.<br />
Wichtig: Abgesehen von<br />
der Betrüger-Software,<br />
die nur bei Prüfstandsläufen<br />
aktiviert<br />
wird, sind die<br />
Motoren einwandfrei.<br />
Die Aggregate<br />
emittieren zwar im<br />
Realbetrieb deutlich<br />
mehr Schadstoffe als<br />
auf dem Prüfstand. Weil<br />
diese Manipulation im<br />
Gegensatz zur Überschreitung<br />
der Emissionswerte<br />
im Fahrbetrieb illegal<br />
ist, bedeutet das aber,<br />
dass die Motoren die gesetzlichen<br />
Vorgaben nicht<br />
erfüllen.<br />
Theoretisch müssten sie<br />
mit der Standard-Software<br />
neu getestet und je<br />
nach Ergebnis dann in andere<br />
Schadstoffklassen<br />
eingestuft werden.<br />
Daher drohen VW auch<br />
Rückforderungen im Zusammenhang<br />
mit der<br />
2009 und 2010 vom Staat<br />
gewährten Umweltprämie<br />
für Kauf und Zulassung<br />
schadstoffarmer<br />
Neuwagen.<br />
52 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Nachdem VW die betroffenen<br />
Modelle ursprünglich<br />
im Rahmen einer eigenen<br />
Service-Aktion<br />
nachbessern wollte, hatte<br />
das Kraftfahrt-Bundesamt<br />
(KBA) am 15. Oktober angeordnet,<br />
dass der Konzern<br />
2,4 Millionen Autos<br />
offiziell zurückrufen muss.<br />
Die vorgeschlagenen freiwilligen<br />
Lösungen lehnte<br />
die Zulassungsbehörde<br />
ab. Im ursprünglichen<br />
Schreiben an das KBA war<br />
man bei VW noch davon<br />
ausgegangen, dass die<br />
Zweiliter-TDI und die<br />
1.2-TDI-Motoren mit einer<br />
Software-Lösung aktualisiert<br />
werden können. Bei<br />
den 1,6-Liter-TDI wird zudem<br />
eine motortechnische<br />
Anpassung notwendig<br />
sein. Wie diese<br />
genau aussieht, ist zum<br />
Redaktionsschluss noch<br />
nicht bekannt. Die Software-Lösung<br />
für den 2.0<br />
TDI soll ab Anfang 2016<br />
zur Verfügung stehen, das<br />
Nachrüst-Kit für die 3,6<br />
Millionen 1.6-TDI-Modelle<br />
in Europa erst ab September<br />
2016.<br />
Welche Auswirkungen<br />
hat die Nachrüstung?<br />
„Verläuft alles nach Plan,<br />
können wir im Januar den<br />
Rückruf starten“, sagt VW-<br />
Chef Matthias Müller. Allerdings<br />
können die Autos<br />
erst dann in die Werkstätten<br />
geholt werden, wenn<br />
das KBA die VW-Lösungen<br />
billigt. Für die Kunden<br />
könnte der Rückruf der<br />
Dieselmodelle mit dem<br />
EA-189-Motor einen geringfügig<br />
erhöhten Verbrauch<br />
oder eine leicht<br />
verminderte Motorleistung<br />
bedeuten – oder<br />
auch beides.<br />
Für betroffene Fahrzeuge,<br />
die ab November 2008<br />
erstzugelassen wurden,<br />
würde ein höherer (Norm-)<br />
Verbrauch auch höhere<br />
Kfz-Steuern bedeuten, da<br />
in Deutschland seither<br />
nach CO2-Ausstoß (sowie<br />
Hubraum und Treibstoffsorte)<br />
besteuert wird und<br />
nicht mehr nach Schadstoffklassen.<br />
Jedes zusätzliche<br />
Gramm CO2 (laut<br />
Normverbrauch) jenseits<br />
von 120 Gramm pro Kilometer<br />
kostet derzeit jährlich<br />
zwei Euro. So würde<br />
ein Mehrverbrauch von<br />
0,3 Litern auf 100 Kilometer,<br />
der einem acht<br />
„Wenn alles läuft wie<br />
geplant, können wir im<br />
Januar den Rückruf<br />
starten. Bis Ende 2016<br />
sollen alle Autos in<br />
Ordnung sein “<br />
VW-Konzernchef<br />
Matthias Müller<br />
NACHARBEIT Betroffene Modelle sollen so modifiziert<br />
werden, dass sie tatsächlich Euro 5 erfüllen<br />
Gramm höheren CO2-Ausstoß<br />
entspricht, zu einer<br />
um 16 Euro höheren<br />
Kfz-Steuer führen.<br />
Fragen nach einem möglichen<br />
Wertverlust oder<br />
weiteren Ansprüchen<br />
(siehe auch Seite 54)<br />
lassen sich derzeit noch<br />
nicht beantworten, da dazu<br />
erst Art, Umfang und<br />
Erfolg der Nachbesserung<br />
abzuwarten sind. Die<br />
Deutsche Automobil Treuhand<br />
(DAT) sieht aktuell<br />
noch keine Veränderung<br />
bei den Preisnotierungen<br />
für gebrauchte Dieselmodelle<br />
von VW. Die Marktforscher<br />
warnen in diesem<br />
Zusammenhang vor<br />
populistischer Panikmache.<br />
Auch Marktbeobachter<br />
Schwacke bläst ins<br />
gleiche Horn: „Es besteht<br />
kein Grund zur Panik.<br />
Bis heute sehen wir keine<br />
negativen Einflüsse auf<br />
den Restwertverlauf gebrauchter<br />
Diesel-Pkw<br />
außerhalb normaler<br />
Marktschwankungen“, so<br />
Marketing direktor Christoph<br />
Ruhland. Für eine<br />
abschließende Beurteilung,<br />
ob und wie weit sich<br />
die aktuellen Vorgänge<br />
auf die Restwertentwicklung<br />
von VW-Modellen<br />
sowie Diesel-Pkw generell<br />
auswirken, sei es noch zu<br />
früh. Eine Konsequenz<br />
des Skandals steht aber<br />
fest: Künftige VW-Dieselmodelle<br />
werden grundsätzlich<br />
mit der aufwendigen<br />
SCR-Abgasreinigung<br />
ausgestattet.<br />
Roman Domes,<br />
Thomas Gerhardt<br />
Foto: Picture-Alliance<br />
INFO<br />
Aufklärung per Internet<br />
INFORMATION Außer durch Anfrage beim Händler können Kunden<br />
auch selbst herausfinden, ob sie mit einem Rückruf rechnen müssen.<br />
Derzeit nennt der Volkswagen-Konzern<br />
folgende Verteilung nach Marken:<br />
VW Rund fünf Millionen betroffene<br />
Fahrzeuge, Informationen im<br />
Internet unter http://info.volkswagen.<br />
de/de/de/home.html<br />
SKODA Rund 1,2 Mio. Autos,<br />
http://skoda-recallactions.<br />
azurewebsites.net/de-de/<br />
SEAT Rund 700 000 Fahrzeuge,<br />
http://www.seat.de/ueber-seat/<br />
dieselmotoren/fin-nummer.html<br />
AUDI 2,1 Mio. Autos,<br />
http://www.audi.de/<br />
de/brand/de/neuwagen/layer/<br />
serviceaktion.html<br />
VW NUTZFAHRZEUGE<br />
Rund 1,8 Mio. Fahrzeuge,<br />
http://info.volkswagen.de/de/<br />
de/home.html<br />
Ob ihr Auto betroffen ist, können Kunden<br />
anhand der Fahrgestellnummer<br />
(FIN) auf den angegebenen Internetseiten<br />
prüfen. Detaillierte Angaben zu den<br />
Nachrüstmaßnahmen gibt es noch nicht.<br />
Je nach Modell, Motor- und Getriebevariante<br />
kann ein Software-Update ausreichen,<br />
teilweise sind auch Nachrüstungen<br />
an Einspritz- und Abgasanlage nötig.<br />
ONLINE-AUSKUNFT Alle Konzernmarken bieten<br />
ihren Kunden einen Schnell-Check im Internet<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 53
RECHT<br />
Ansprüche im VW-Skandal<br />
Das müssen Sie wissen<br />
Der Abgas-Skandal wirft bei Betroffenen viele Fragen bezüglich Zulassung, Steuer und Haftung auf.<br />
ADAC-Juristen haben Antworten auf die wichtigsten RECHTSFRAGEN zusammengestellt.<br />
Fotos: Fotolia<br />
Bestehen grundsätzlich<br />
Sachmängelrechte?<br />
Die Tatsache, dass eine<br />
Manipulationssoftware<br />
installiert wurde, reicht allein<br />
für einen Sachmangel<br />
oder eine Rückabwicklung<br />
des Kaufvertrags<br />
noch nicht aus. Anderes<br />
gilt, wenn die Manipulation<br />
vom Hersteller ausdrücklich<br />
eingeräumt beziehungsweise<br />
wenn sie<br />
ihm nachgewiesen wird.<br />
Sollte sich für den europäischen<br />
Markt herausstellen,<br />
dass die im Prüfzyklus<br />
ermittelten Werte<br />
fehlerhaft sind, liegt ein<br />
Sachmangel vor. Nur<br />
dann kommen auch die<br />
gesetzlichen Sachmängelhaftungsrechte,<br />
insbesondere<br />
ein Anspruch auf<br />
Nacherfüllung, Minderung<br />
oder gar der Rücktritt<br />
vom Kaufvertrag, in<br />
Betracht.<br />
Bestehen Schadensersatzansprüche<br />
?<br />
Um Ansprüche gegen den<br />
Autohändler geltend zu<br />
machen, müsste man ihm<br />
eine arglistige Täuschung<br />
nachweisen. Dem Händler<br />
ist das Fehlverhalten des<br />
Herstellers und von dessen<br />
Mitarbeitern allerdings<br />
nicht zuzurechnen.<br />
Somit entfallen Schadensersatzansprüche<br />
wegen<br />
arglistiger Täuschung gegen<br />
den Händler. Sollte<br />
sich der Manipulationsverdacht<br />
bestätigen, stehen<br />
jedoch Schadensersatzansprüche<br />
gegen den<br />
Hersteller im Raum. Dies<br />
dürfte vor allem für Besitzer<br />
älterer Fahrzeuge interessant<br />
sein, die aufgrund<br />
Zeitablaufs keine Sachmängelrechte<br />
mehr geltend<br />
machen können.<br />
Als Schadenspositionen<br />
könnten unter anderem<br />
die Kosten für die Fehlerbeseitigung<br />
geltend gemacht<br />
werden sowie<br />
nachgewiesene Mehrkosten<br />
durch einen höheren<br />
Kraftstoffverbrauch.<br />
Besteht die Möglichkeit<br />
zum Vertragsrücktritt?<br />
Der Käufer kann vom<br />
Händler im Rahmen der<br />
Sachmängelhaftung zunächst<br />
die kostenfreie<br />
Nachbesserung des Fahrzeugs<br />
verlangen, eine Ersatzlieferung<br />
dürfte aber<br />
wegen Unverhältnismäßigkeit<br />
abgelehnt werden<br />
können.<br />
Für den Fall, dass eine<br />
Nachbesserung nicht<br />
möglich ist oder aus anderen<br />
Gründen (etwa lange<br />
Wartezeiten auf die<br />
Nachrüstung) nicht zumutbar,<br />
hat die Kunde die<br />
Möglichkeit, vom Kaufvertrag<br />
zurückzutreten<br />
oder eine Preisminderung<br />
zu verlangen. Der Rücktritt<br />
vom Kaufvertrag ist<br />
jedoch nur zulässig bei<br />
erheblichen Mängeln.<br />
Dies ist erkennbar, wenn<br />
die Kosten der Nachbesserung<br />
mehr als fünf Prozent<br />
des Kaufpreises betragen<br />
(BGH, Az. VIII ZR<br />
94/13). Bei unerheblichen<br />
Mängeln bleibt dem Kunden<br />
nur die Kaufpreisminderung.<br />
Bisher wurde gerichtlich<br />
aber noch nicht<br />
entschieden, ab wann eine<br />
Überschreitung der<br />
Abgaswerte einen erheblichen<br />
Mangel darstellt.<br />
Für den Kraftstoffmehr-<br />
verbrauch liegt die Grenze<br />
zur Erheblichkeit bisher<br />
bei zehn Prozent (BGH,<br />
Az. VIII ZR 19/05). Es ist<br />
vorstellbar, dass die<br />
Rechtsprechung sich auch<br />
bei der Überschreitung<br />
des Schadstoffausstoßes<br />
an diesem Wert orientiert.<br />
KOMMENTAR<br />
Der wichtigste Tipp, den<br />
man betroffenen Autofahrern<br />
derzeit geben<br />
kann, lautet: Abwarten.<br />
Volkswagen hat bereits<br />
Nachbesserungen angekündigt,<br />
die zurzeit<br />
vom Kraftfahrt-Bundesamt<br />
geprüft werden. Bis<br />
hier Klarheit herrscht,<br />
sollten Sie von teuren<br />
Einzelgutachten Abstand<br />
nehmen. Danach<br />
gilt: Wenn es zum Rückruf<br />
kommt, sollten Sie<br />
ihn unbedingt wahrnehmen,<br />
da sonst Ihr<br />
Fahrzeug stillgelegt<br />
werden kann.<br />
In welcher Höhe bestehen<br />
Minderungsansprüche?<br />
Wenn eine Nachbesserung<br />
nicht möglich oder<br />
unzumutbar ist, kann der<br />
Kaufpreis gemindert werden.<br />
Wie hoch eine solche<br />
Minderung ist, lässt sich<br />
aber noch nicht abschätzen.<br />
Der Wertverlust des<br />
Fahrzeugs und die Kosten<br />
der Fehlerbeseitigung<br />
müssen auf jeden Fall berücksichtigt<br />
werden.<br />
Wie sollen sich betroffene<br />
Kunden verhalten?<br />
Der ADAC rät von übereilten<br />
und vor allem teuren<br />
gutachterlichen Prüfungen<br />
einzelner Fahrzeuge<br />
ab. Erst einmal<br />
heißt es abwarten, ob das<br />
eigene Fahrzeug unter die<br />
angekündigte Rückrufaktion<br />
fällt. Handlungsbedarf<br />
besteht derzeit nur<br />
für Betroffene, die vor der<br />
Abnahme ihres neu erworbenen<br />
Dieselfahrzeugs<br />
stehen, und in den<br />
Fällen, in denen die Sachmängelhaftungsfrist<br />
demnächst abläuft. Für<br />
Erstere empfiehlt sich die<br />
54 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Erklärung eines Vorbehalts,<br />
in letzterem Fall<br />
sollte man eine Bestätigung<br />
des Verkäufers einholen,<br />
dass die Sachmängelhaftungsfrist<br />
bezüglich<br />
fehlerhafter Abgaswerte<br />
bis zur Klärung der Sachlage<br />
verlängert wird.<br />
Ergeben sich für mich<br />
Auswirkungen auf die<br />
Kfz-Steuer?<br />
Nach derzeitigem Stand<br />
ändert sich die Höhe der<br />
Kfz-Steuer nicht. Denn die<br />
Stickoxide werden zur<br />
Einstufung von Diesel-<br />
Autos nicht herangezogen.<br />
Nur wenn sich herausstellt,<br />
dass auch die<br />
CO2-Werte im geltenden<br />
NEFZ-Prüfzyklus betroffen<br />
sind, könnte dies Auswirkungen<br />
auf die Besteuerung<br />
haben.<br />
Kann die Betriebserlaubnis<br />
erlöschen?<br />
Die Betriebserlaubnis<br />
eines Kraftfahrzeugs erlischt<br />
nur bei Änderungen<br />
von Fahrzeugteilen, wenn<br />
dadurch die Fahrzeugart<br />
geändert wurde, eine Gefährdung<br />
zu erwarten ist<br />
oder sich das Abgas- und<br />
Geräuschverhalten verschlechtert.<br />
Eine Änderung<br />
in diesem Zusammenhang<br />
erfordert ein<br />
aktives Tätigwerden am<br />
Fahrzeug nach der Zulassung.<br />
Dies scheint hier<br />
aber nicht der Fall zu sein.<br />
Kann die Zulassung<br />
erlöschen?<br />
Nein, die Betriebserlaubnis<br />
ist nicht Bestandteil<br />
der Zulassung. Daher<br />
kann selbst bei Erlöschen<br />
der Betriebserlaubnis<br />
nicht gegen Zulassungsvorschriften<br />
verstoßen<br />
werden. Nur durch eine<br />
ausdrückliche behördliche<br />
Betriebsuntersagung<br />
im Einzelfall nach<br />
§ 17 StVZO ist eine Einschränkung<br />
oder Entziehung<br />
denkbar.<br />
Kann die Betriebserlaubnis<br />
entzogen werden?<br />
Eine Rücknahme der gewährten<br />
Betriebserlaubnis<br />
ist grundsätzlich denkbar,<br />
wenn erwiesen ist,<br />
dass zur Erlangung der<br />
Betriebserlaubnis durch<br />
den Hersteller manipuliert<br />
wurde. Soweit ersichtlich,<br />
hat es ein solch<br />
weitreichendes Verfahren<br />
in den letzten Jahrzehnten<br />
aber nicht gegeben.<br />
Luca Leicht<br />
Volle<br />
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A.T.U etwa wirbt damit, dass<br />
die Checkliste 30 Prüfpunkte<br />
umfasst. Dazu zählen die<br />
elektrische Anlage und<br />
Beleuchtung, Bremsen, Keilriemen,<br />
Windschutzscheibe,<br />
Flüssigkeitsstände, die Abgasanlage,<br />
Radaufhängung und<br />
Reifen. Ähnliche Programme<br />
bieten auch andere freie oder<br />
Markenwerkstätten. Allerdings<br />
werden dabei nur Sichtkontrollen<br />
vorgenommen, keine<br />
Reparaturen – die kosten<br />
extra. Ein Tipp: Der Werkstatt<br />
keine pauschale Reparaturfreigabe<br />
erteilen, alle zusätzlichen<br />
Arbeiten sollten abgesprochen<br />
werden – sonst kann es teuer werden.<br />
Sondermodell<br />
PEUGEOT bietet den Kleinwagen 208 jetzt auch als<br />
Sondermodell Urban Move an. Der Preisvorteil beträgt<br />
bis zu 860 Euro. Zusätzlich zur Serienausstattung<br />
Active verfügt das Modell unter anderem über Lederlenkrad,<br />
Klimaanlage, Radio mit USB-Anschluss, Bluetooth-Freisprecheinrichtung,<br />
Einparkhilfe hinten sowie<br />
Nebelscheinwerfer und Zentralverriegelung mit Fernbedienung.<br />
Als Motorisierung steht ein Dreizylinder-<br />
Benziner mit 68 PS oder 82 PS zur Wahl. Die Preise für<br />
den 208 Urban Move beginnen bei 13 990 Euro.<br />
ADAC-Kreditkarte<br />
Spritpreise weiterhin im Sinkflug<br />
LAUT ADAC-ANALYSE setzt sich<br />
der Abwärtstrend bei den Treibstoffpreisen<br />
in Deutschland fort.<br />
Seit Anfang Oktober ist der durchschnittliche<br />
Preis für einen Liter<br />
Super E10 um 2,6 Cent auf 1,313<br />
Euro gefallen – der niedrigste Wert<br />
seit Monaten. Somit ist das Benzin<br />
seit Juli um rund zehn Prozent<br />
günstiger geworden. Die Preisentwicklung<br />
beim Diesel konnte<br />
da nicht ganz mithalten: Derzeit<br />
notiert der Literpreis bei rund<br />
1,13 Euro, was rund fünf Prozent<br />
unter den Juli-Werten liegt.<br />
DER ADAC gibt<br />
gemeinsam mit der<br />
Landesbank Berlin<br />
eine neue Visa-Kreditkarte<br />
heraus. Der<br />
Jahrespreis für die<br />
goldene Ausführung<br />
beträgt für Mitglieder<br />
des Automobilclubs 99 Euro im Jahr, die Variante mit<br />
Visa und Mastercard schlägt mit 109 Euro zu Buche.<br />
Vorteil: Wer beim Tanken mit der Kreditkarte bezahlt,<br />
bekommt weltweit auf jede Tankstellenrechnung fünf<br />
Prozent Rabatt – die Gutschrift gilt bis zu einem Jahresumsatz<br />
von 1500 Euro. Darüber hinaus enthält die<br />
Karte eine Reiserücktritts- beziehungsweise Reiseabbruchversicherung.<br />
Und bucht man mit der Karte<br />
beim ADAC einen Mietwagen im Ausland, bekommt<br />
man ebenfalls fünf Prozent Nachlass gutgeschrieben.<br />
Quelle: ADAC<br />
KURZ NOTIERT<br />
SKODA bietet ab sofort<br />
Dekorstreifen für den<br />
Kleinstwagen Citigo an.<br />
Die Folien beklebungen<br />
sind als Option für die<br />
Ausstattungsversionen<br />
Active, Ambition und<br />
Style sowie das Sondermodell<br />
Cool Edition erhältlich<br />
und kosten 490<br />
Euro. Die Dekore heißen<br />
Move und Square.<br />
Square Graphit nimmt<br />
mit rechtwinkligen<br />
Linien die kubische Karosserieform<br />
des Citigo<br />
auf, die Folienbeklebungen<br />
Move Schwarz<br />
und Move Weiß wirken<br />
dynamisch wie vom<br />
Fahrtwind bewegt.<br />
IN DER SCHWEIZ kostet<br />
die Jahresvignette nur<br />
noch 38,50 statt bislang<br />
40 Euro. In Tschechien<br />
und Österreich werden<br />
dagegen die Jahresstraßengebühren<br />
um<br />
50 weise 40<br />
beziehungsangehoben.<br />
Cent leicht<br />
Besonders günstig<br />
wird derzeit der<br />
Seat Leon bei den<br />
Vertragshändlern<br />
angeboten. Laut den<br />
Online-Vermittlern<br />
von meinauto.de<br />
bis zu<br />
30 %<br />
gespart<br />
-TIPP<br />
sind für den<br />
Kompaktwagen<br />
als Kurzzeitzulassung<br />
in der Ausstattung<br />
Reference<br />
als Diesel oder<br />
Benziner bis zu<br />
30 Prozent Nachlass<br />
möglich. Das heißt,<br />
Kunden können beim<br />
Kauf eines Leon<br />
unter dem Strich bis<br />
zu 6500 Euro sparen.<br />
Henning Busse<br />
56 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Redaktion <strong>AUTOStraßenverkehr</strong> • 70162 Stuttgart • Fax: 07 11/182-19 08 • E-Mail: redaktion_auto@motorpresse.de<br />
LESERFORUM<br />
ABGAS-SKANDAL<br />
Viele Leser zeigen<br />
sich von VW<br />
enttäuscht<br />
Unser Rätsel<br />
eine<br />
Zahl<br />
unverfälscht<br />
Gespenstertreiben<br />
Staat<br />
in Südeuropa<br />
nicht<br />
ganz,<br />
partiell<br />
am<br />
jetzigen<br />
Tage<br />
Gewinnen Sie<br />
ein Autobatterie-<br />
Ladegerät von CTEK<br />
im Wert von 99 Euro<br />
Fahrersitz<br />
in<br />
Rennwagen<br />
beständig,<br />
gleichbleibend<br />
befestigtes<br />
Hafenufer<br />
5<br />
Gewürz-,<br />
Heilpflanze<br />
Rest<br />
im Glas<br />
4<br />
Sache,<br />
Gegenstand<br />
hochgewachsen;<br />
ausgedehnt<br />
Service: VW-Abgas-Skandal, <strong>Heft</strong> 22,<br />
Seite 12<br />
Verkaufen<br />
wird schwierig<br />
Der Abgas-Skandal an sich<br />
ist schon eine Sauerei, und<br />
eigentlich hat VW das gar<br />
nicht nötig. Schlimmer ist<br />
aber, wie VW an die Umsetzung<br />
einer Lösung herangeht.<br />
Nach mehreren Tagen<br />
konnte man erst auf<br />
der Internetseite herausfinden,<br />
ob das eigene Auto<br />
betroffen ist. Nunmehr soll<br />
erst im Januar 2016 mit<br />
einer Rückrufaktion begonnen<br />
werden, und wenn<br />
man Pech hat, kommt man<br />
erst Ende 2016 an die Reihe.<br />
Wer in der Zwischenzeit<br />
sein Auto verkaufen<br />
will oder muss, ist schlecht<br />
dran, weil kein Händler ein<br />
Auto aufkaufen wird, das<br />
mit einem Mangel behaftet<br />
ist.<br />
Stephan Henning,<br />
per E-Mail<br />
Wenn es irgendwann zum<br />
Rückruf durch VW kommt,<br />
was wird dann mit unseren<br />
Autos gemacht? Es wird ja<br />
wohl in einen Gebrauchtwagen<br />
kein Speicherkatalysator<br />
oder SCR eingebaut<br />
werden (können). Mein VW<br />
(Touran 2.0 TDI, 140 PS,<br />
Erstzulassung Juli 2014,<br />
Blue Motion Technology,<br />
also schon der Modelljahrgang<br />
<strong>2015</strong>!) ist betroffen,<br />
obwohl dieser Typ nie genannt<br />
wurde und es in der<br />
Presse hieß: Baujahr 2008<br />
bis 2013. Ich bin nach Weggang<br />
von VW in den 90er-<br />
Jahren wegen zu viel Ärger<br />
2014 zurückgekehrt, weil<br />
der Touran einfach gut gelungen<br />
ist – und nun dieser<br />
Hammer! Selbst die<br />
BMT-Ausführung ist ein Betrugsauto!<br />
Es gilt ja wohl<br />
als sicher, dass nach der<br />
Umrüstung der Verbrauch<br />
steigt und die Motorleistung<br />
sinkt. Ein paar Zehntelliter<br />
mehr kann ich akzeptieren,<br />
nicht aber eine<br />
deutliche Leistungseinbuße.<br />
Wenn das passiert, was<br />
macht man dann? Bisher<br />
bleibt bloß banges Warten.<br />
Michael Fischer,<br />
49661 Cloppenburg<br />
Was passiert eigentlich<br />
beim Rückruf der Fahrzeuge?<br />
Ein Entfernen der<br />
Manipulationssoftware<br />
macht doch die Motoren<br />
nicht automatisch sauber!<br />
Oder werden zusätzliche<br />
Harnstofftanks angebracht?<br />
Das geht ja wohl<br />
auch nicht.<br />
Ulrich Pestel,<br />
per E-Mail<br />
Leserbriefe: Kein Angebot für Rentner,<br />
<strong>Heft</strong> 20 und 22, Seite 53<br />
Modus ideal<br />
für Rentner<br />
Mit Interesse habe ich die<br />
Diskussion zum Thema<br />
Autos für ältere Bürger<br />
verfolgt. Ich bin Jahrgang<br />
1944 und fahre seit 2005<br />
einen Renault Modus. Dieses<br />
Auto erfüllt bei moderatem<br />
Anschaffungspreis<br />
und Unterhaltungskosten<br />
die im Alter oft benötigten<br />
Anforderungen wie bequemen<br />
Einstieg, erhöhte Sitzposition<br />
und gute Sicht<br />
nach vorn und hinten.<br />
Leider baut Renault dieses<br />
Modell nicht mehr. Herrn<br />
Wenige kann ich zustimmen,<br />
dass der Mokka auch<br />
für ältere Menschen sehr<br />
zu empfehlen ist. Aber<br />
viele Rentner werden mit<br />
dem Preis von etwa 20 000<br />
Euro überfordert sein.<br />
Dr. Peter Richter,<br />
per E-Mail<br />
Titelthema: Der neue Skoda Octavia<br />
ab 2017, <strong>Heft</strong> 22, Seite 8<br />
Keine LED-<br />
Scheinwerfer<br />
Im Moment fahre ich einen<br />
Audi Q5 und habe Interesse<br />
an einem neuen Skoda<br />
Superb Combi. Aber warum<br />
gibt es für dieses Modell<br />
keine LED-Scheinwerfer,<br />
nicht für Geld und gute<br />
Worte? Das ist für mich<br />
unmöglich – einen VW Golf<br />
bekommen Sie gegen Aufpreis<br />
mit LED-Licht, für<br />
einen flammneuen Skoda<br />
Superb, der in der Oberklasse<br />
wildern soll, stehen<br />
keine zur Verfügung.<br />
Theo Neuroth,<br />
50259 Pulheim<br />
89 Cent kostet die E-Paper-Ausgabe von <strong>AUTOStraßenverkehr</strong>. Apple-Nutzer<br />
finden dazu bei iTunes eine kostenlose App, die den Download und die<br />
Verwaltung der elektronischen Ausgabe komfortabel ermöglicht.<br />
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Das CT5 START/STOP (ctek.com) wurde<br />
speziell für Batterien in Autos mit<br />
Start-Stopp-Automatik entwickelt.<br />
Bei regelmäßigem Einsatz verspricht<br />
CTEK eine erheblich verlängerte<br />
Lebensdauer der Batterie.<br />
Anrede<br />
für Kardinäle<br />
Disziplin<br />
beim<br />
Gewichtheben<br />
unüberlegt<br />
nordische<br />
Münze<br />
Und so geht’s:<br />
1<br />
Lösungswort<br />
Fechthieb<br />
Schreitvogel,<br />
Sichler<br />
Null<br />
beim<br />
Roulette<br />
Name<br />
zweier<br />
Flüsse<br />
z. Rhein<br />
Bodenhaftung<br />
von Autoreifen<br />
Traubenernte<br />
Abkürzung<br />
für<br />
senior<br />
1 2 3 4 5 6<br />
Im Rätsel sind sechs Buchstaben<br />
mit Kreisen markiert,<br />
die das Lösungswort ergeben.<br />
Schreiben Sie eine Postkarte an:<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />
Stichwort: Rätselseite<br />
70162 Stuttgart<br />
und teilen Sie uns bis zum<br />
3. November <strong>2015</strong> das Lösungswort<br />
und Ihre Telefonnummer<br />
mit. Oder schicken Sie bis zu diesem<br />
Tag ein Fax an 07 11/182-<br />
19 08 beziehungsweise eine<br />
E-Mail an<br />
raetsel_auto@motorpresse.de<br />
Der Preis dieser Ausgabe<br />
wird unter allen in Deutschland<br />
ansässigen Teilnehmern mit<br />
dem richtigen Lösungswort<br />
verlost. Jeder Teilnehmer hat<br />
nur eine Gewinnchance, die<br />
persönlich wahrzunehmen ist.<br />
Teilnahme und Gewinne sind<br />
unabhängig vom Kauf der<br />
Zeitschrift. Mitarbeiter der<br />
Verlagsgruppe Motor Presse<br />
Stuttgart und deren Angehörige<br />
dürfen nicht teilnehmen. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
2<br />
unartig;<br />
schlecht<br />
3<br />
Auflösung aus <strong>Heft</strong> 21/<strong>2015</strong><br />
Lösungswort: Anfahren<br />
Gewinner der Trolley-Tasche<br />
von Yokohama im Wert von<br />
rund 89 Euro:<br />
Norbert Bartosch,<br />
74376 Gemmrigheim<br />
linker<br />
Nebenfluss<br />
des<br />
Neckars<br />
6<br />
F E W<br />
A U S L A N D<br />
K L E E B E I<br />
L L O E W E<br />
R S<br />
G N O M<br />
Z A<br />
A X E L<br />
E A<br />
A N N E<br />
O V<br />
U N Z E<br />
G R U E N U R<br />
E T A G E R E<br />
G A A V U S<br />
S E H K R A F T<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 57
Freude schenken<br />
leicht gemacht.<br />
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einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH auf mein Konto gezogenen<br />
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dass mich Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG und ihr zur Verlagsgruppe gehörendes Unternehmen, Rodale-<br />
Motor-Presse GmbH & Co. KG Verlagsgesellschaft mit ihren Titeln künftig auch per Telefon und E-Mail über weitere interessante<br />
Medienangebote informieren. Dieses Einverständnis kann ich jederzeit per E-Mail an widerruf@dpv.de widerrufen.<br />
Verlagsgarantie: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem<br />
Tag, an dem Sie die erste bestellte Ausgabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anforderungen von<br />
Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses,<br />
die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu<br />
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Die Belieferung soll frühestens beginnen am (optional):<br />
Datum | Unterschrift<br />
Geburtsdatum
VERGLEICHSTEST<br />
Ford Mondeo 2.0 TDCi, Skoda Superb 2.0 TDI<br />
Wenn zwei das<br />
Gleiche tun ...<br />
... kommt noch lange nicht dasselbe heraus. Denn trotz verblüffend ähnlicher Eckdaten gehen Ford<br />
Mondeo und Skoda Superb das Thema GROSSE, GÜNSTIGE LIMOUSINE in Details recht<br />
unterschiedlich an. Wir testen das mal mit starken Dieselmotoren und Doppelkupplungsgetriebe.<br />
Günstig ist natürlich<br />
ein relativer Begriff,<br />
denn mit Grundpreisen<br />
um 37 000 Euro liegen<br />
die beiden Limousinen<br />
schon rund 10 000 Euro<br />
über dem durchschnittlichen<br />
Betrag, den Käufer<br />
in Deutschland 2014 für<br />
einen Neuwagen ausgaben.<br />
Aber wir reden hier<br />
schließlich von 4,90 Meter<br />
langen Limousinen<br />
im Format eines Audi A6<br />
oder BMW Fünfer, die<br />
mal gleich weitere 10 000<br />
Euro extra kosten, ohne<br />
deshalb mehr Raum,<br />
Serienausstattung oder<br />
Leistung zu bieten.<br />
Mit ihrer platzsparenden<br />
Konzeption aus Frontantrieb,<br />
Quermotor und<br />
großer Heckklappe samt<br />
variablem Interieur schaffen<br />
Ford und Skoda jedenfalls<br />
eine Raumfülle,<br />
die wohl nur in den<br />
seltensten Fällen den<br />
Wunsch nach einem<br />
Kombi aufkommen lässt.<br />
Trotzdem gibt es Unterschiede,<br />
wobei speziell<br />
die schier unerschöpflichen<br />
Staureserven im<br />
Superb und die opulente<br />
Beinfreiheit hinten beeindrucken.<br />
Für kleine 60 Euro Aufschlag<br />
kann man den<br />
Beifahrersitz sogar vom<br />
Fond aus elektrisch vorfahren,<br />
und per Taste im<br />
Heck legt sich die asymmetrisch<br />
geteilte Fondlehne<br />
automatisch flach.<br />
Ebenso durchdacht: die<br />
solide Hutablage, die sich<br />
vertikal hinter den Rücksitzen<br />
verstauen lässt, die<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert<br />
60 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
großen, mit Teppich ausgekleideten<br />
Türablagen,<br />
die Regenschirme in den<br />
Vordertüren und ein Eiskratzer<br />
im Tankdeckel –<br />
sehr nett und praktisch,<br />
diese Details.<br />
FORD<br />
Fitzelige Tasten,<br />
verschachtelte Menüs<br />
Da kommt der Mondeo<br />
nicht ganz mit, zumal die<br />
wuchtige A-Säule und das<br />
flachere, stärker eingezogene<br />
Dach etwas Einstiegs-<br />
und Sitzkomfort<br />
kosten. Des Weiteren erschweren<br />
die überzeichneten<br />
Instrumente ein<br />
schnelles Ablesen der<br />
Tempoanzeige, während<br />
man sich mit fitzeligen<br />
Lenkradtasten durch verschachtelte<br />
Menüs<br />
drücken muss. Selbst bei<br />
der Rundumsicht oder der<br />
Qualität von Material und<br />
INSTRUMENTE<br />
Viele Striche und Zusatzanzeigen<br />
erschweren<br />
das schnelle Ablesen der<br />
Geschwindigkeit<br />
BLENDEND Bei Sonnenbestrahlung lässt sich das Navi-Display schlecht ablesen. Die serienmäßigen<br />
Sportsitze geben viel Seitenhalt. Kultivierter, aber nicht sonderlich sparsamer Zweiliter-Diesel<br />
SKODA<br />
ABSTANDSTEMPOMAT<br />
Mit einem separaten<br />
Hebel links vom Lenkrad<br />
lässt sich die gewünschte<br />
Distanz leicht regeln<br />
EINGÄNGIG Instrumente und Berührungsbildschirm sind klarer gezeichnet, das Adaptivfahrwerk hat<br />
fünf verschiedene Modi. Bequeme, breite Vordersitze und etwas rauer, aber spritziger TDI-Motor<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 61
VERGLEICHSTEST<br />
Ford Mondeo 2.0 TDCi, Skoda Superb 2.0 TDI<br />
EINLADEND Beim<br />
Ford reicht die Heckklappe<br />
mit Wischer<br />
(Serie) weiter na ch<br />
unten<br />
FORD<br />
Innenhöhe v./h. 1020/900 mm<br />
Innenbreite v./h. 1530/1530 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 500/500 mm<br />
830 mm<br />
630 mm<br />
SKODA<br />
Innenhöhe v./h. 1040/940 mm<br />
Innenbreite v./h. 1510/1510 mm<br />
Länge der Sitzfläche<br />
v./h. 515/500 mm<br />
860 mm<br />
700 mm<br />
1484 mm<br />
1468 mm<br />
490 mm<br />
480 mm<br />
2850 mm<br />
4871 mm<br />
2841 mm<br />
4861 mm<br />
Ladevolumen<br />
541/1437 l<br />
Ladevolumen<br />
625/1760 l<br />
ZERKLÜFTET Kaum Zusatzfächer und gerade Kanten im Kofferraum.<br />
Die Durchlade in der Rücksitzlehne ist sehr klein geraten<br />
GLATTFLÄCHIG Das Heckabteil ist größer, glatt geschnitten und<br />
besser ausgekleidet. Auf Knopfdruck klappt die Fondlehne um<br />
FÜRSTLICH Reichlich Platz auf den Fondsitzen, aber wegen der<br />
niedrigen Dachlinie weniger Kopfraum und Einstiegskomfort<br />
KÖNIGLICH So viel Bewegungsfreiheit und Raum für drei<br />
Erwachsene gehört selbst in der Oberklasse nicht zum Standard<br />
62 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
DATEN IM VERGLEICH<br />
ANTRIEB<br />
Motor<br />
FORD MONDEO<br />
2.0 TDCi TITANIUM<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Dieselmotor , vorne<br />
quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Turbo , DI ,<br />
Zahnriemen/Steuerkette<br />
SKODA SUPERB<br />
2.0 TDI STYLE<br />
Reihenvierzylinder-<br />
Dieselmotor , vorne<br />
quer , vier Ventile pro<br />
Zylinder , Turbo , DI ,<br />
Zahnriemen<br />
Hubraum 1997 cm 3 1968 cm 3<br />
Leistung<br />
bei Drehzahl<br />
132 kW /180 PS<br />
3500/min<br />
140 kW /190 PS<br />
3500/min<br />
max. Drehmoment<br />
bei Drehzahl<br />
400 Nm<br />
2000/min<br />
400 Nm<br />
1750/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 2<strong>23</strong> km/h <strong>23</strong>4 km/h<br />
CO 2-Ausstoß 125 g/km 118 g/km<br />
Kraftübertragung<br />
Vorderradantrieb Vorderradantrieb<br />
Getriebe<br />
Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebkupplungsgetriebe<br />
Sechsgang-Doppel-<br />
KAROSSERIE<br />
Länge/Breite/Höhe4871 /1852/1484 mm 4861 /1864/1468 mm<br />
Radstand 2850 mm 2841 mm<br />
Tankinhalt 63 Liter 66 Liter<br />
Kofferraum541 –1437 Liter 625 –1760 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebremst<br />
750 /2200 kg 750 /2000 kg<br />
Serienbereifung <strong>23</strong>5/50 R 17 W 215/55 R 17 W<br />
Testwagenbereifung<br />
Reifentyp<br />
<strong>23</strong>5/45 R 18 Y<br />
Continental<br />
SportContact 5<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h9,1 s 8,4 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h<br />
80–120 km/h<br />
5,1 s<br />
6,5 s<br />
<strong>23</strong>5/45 R 18 W<br />
Pirelli<br />
Cinturato P7<br />
4,5 s<br />
5,8 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen35,5 m38,2 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100 km/h<br />
bei 130 km/h<br />
67 dB(A)<br />
69 dB(A)<br />
68 dB(A)<br />
69 dB(A)<br />
Normverbrauch<br />
Testverbrauch<br />
4,8 Liter D<br />
7,2 Liter D<br />
4,5 Liter D<br />
6,9 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten1037 /686 kg 930 /663 kg<br />
Testwagenleergewicht<br />
Zuladung<br />
17<strong>23</strong> kg<br />
607 kg<br />
1593 kg<br />
507 kg<br />
Wendekreis links/rechts11,7 /11,8 m 11,8 /11,9 m<br />
AUSSTATTUNG<br />
Airbags<br />
Kopf vorn und hinten<br />
Seiten vorn/hinten<br />
Serie<br />
Serie/–<br />
Serie<br />
Serie/440 Euro<br />
Einparkhilfe vorn/hinten 550 Euro 310 Euro<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis36 700 Euro 37 050 Euro<br />
Wertverlust17 400 Euro16 800 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 20 %16 %<br />
Finanzierung 2) Jahreszins2,90 % 2,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
monatliche Rate<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
AbgasnormEuro 6 Euro 6<br />
Steuer pro Jahr250 Euro <strong>23</strong>6 Euro<br />
Versicherung HK/TK/VK17 /26/24 16 /24/<strong>23</strong><br />
Haftpflicht (50 % Prämie)591 Euro 559 Euro<br />
Teilkasko849 Euro 657 Euro<br />
Vollkasko (50 % Prämie)1459 Euro 1344 Euro<br />
Fixkosten pro Jahr<strong>23</strong>00 Euro 2139 Euro<br />
Monatskosten<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
820/331 Euro770/307 Euro<br />
Kilometerkosten<br />
mit/ohne Wertverlust<br />
65,6/26,5 Cent 61,6/24,6 Cent<br />
Ölwechselintervall30 000 km /2 Jahre 30000 km/1 Jahr<br />
Inspektionsintervall60 000 km /4 Jahre 60000 km/2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
Durchrostung<br />
Mobilität<br />
2 /2 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
2 /3 Jahre<br />
12 Jahre<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut Preisagentur netCar.de – das Internet-Autohaus; 2) über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Jahreszins effektiv; 3) Kilometerleasing, Laufzeit 3 Jahre (15 000 km/Jahr)<br />
-URTEIL<br />
FORD MONDEO SKODA SUPERB<br />
PLATZ<br />
MAX. 40 PUNKTE<br />
32 33<br />
Sehr geräumig sind beide, doch der<br />
Skoda bietet noch mehr Fond- und<br />
Kofferraum. Für den Ford sprechen die<br />
höhere Zuladung und Anhängelast.<br />
KOMFORT<br />
MAX. 60 PUNKTE<br />
46 46<br />
Während der Mondeo geschmeidiger<br />
federt, hat der Superb die bequemeren<br />
Sitze und die feinere Verarbeitung.<br />
Das bedeutet am Ende Gleichstand.<br />
HANDHABUNG<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
<strong>23</strong> 26<br />
Leichtere Bedienung, besser ablesbare<br />
Instrumente und clevere Details<br />
wie die Fernentriegelung der Fondlehne<br />
bringen den Skoda nach vorn.<br />
FAHRLEISTUNGEN MAX . 30 PUNKTE<br />
21 <strong>23</strong><br />
Sowohl in der Beschleunigung wie bei<br />
Durchzug und Höchstgeschwindigkeit<br />
bleibt der schwerere, schwächere<br />
Mondeo hinter dem Rivalen zurück.<br />
FAHRVERHALTEN MAX. 60 PUNKTE<br />
49 51<br />
Mit seinem leichtfüßigen Handling<br />
und der feinfühligeren Lenkung holt<br />
der Superb hier ein paar Zusatzpunkte<br />
gegenüber dem Konkurrenten.<br />
SICHERHEIT<br />
MAX. 50 PUNKTE<br />
39 34<br />
Der hervorragend verzögernde Ford<br />
macht den Kapitelsieg mit zusätzlichen<br />
Airbags und Assistenzsystemen<br />
perfekt, ist aber nicht so übersichtlich.<br />
UMWELT<br />
MAX. 30 PUNKTE<br />
19 21<br />
Im direkten Vergleich punktet der<br />
Skoda mit dem geringeren Verbrauch<br />
und CO2-Ausstoß, zum Ölwechsel<br />
müssen beide nach 30 000 km.<br />
TESTERGEBNIS MAX. 300 PUNKTE<br />
Bewertet nach dem Punkteschlüssel<br />
für Allround-Fahrzeuge<br />
229 <strong>23</strong>4<br />
KOSTENWERTUNG MAX. 150 PUNKTE<br />
52 53<br />
Den höheren Verbrauch, die schlechtere<br />
Serienausstattung und die höheren<br />
Unterhaltskosten mit Wertverlust<br />
kann der Ford mit seinem etwas<br />
niedrigeren Anschaffungspreis nicht<br />
ganz wettmachen. Beide Hersteller<br />
gewähren nur zwei Jahre Garantie.<br />
GESAMTERGEBNIS<br />
2. PLATZ 1. PL ATZ<br />
281 287<br />
-FAZIT<br />
MAX. 450 PUNKTE<br />
Der Mondeo bietet guten Komfort,<br />
viel Sicherheit und zupackende Bremsen,<br />
aber sonst wenig Herausragendes.<br />
Gegen den noch geräumigeren, spritzigeren<br />
und sparsameren Superb mit<br />
seinen vielen cleveren Details reicht es<br />
deshalb nur zu Platz zwei.<br />
Verarbeitung bleibt<br />
noch Raum für Verbesserungen.<br />
Punkte sammelt der<br />
große Ford dagegen mit<br />
seinen bissig zupackenden<br />
Bremsen und der<br />
umfangreichen Sicherheitsausstattung,<br />
denn<br />
neben heizbarer Frontscheibe,<br />
Spurhalteassistent<br />
und Verkehrszeichenerkennung<br />
(Serie<br />
beim getesteten Titanium)<br />
werden auf Wunsch<br />
sogar Gurtairbags hinten<br />
geliefert (300 Euro).<br />
Zudem federt das Serienfahrwerk<br />
selbst mit<br />
hoher Beladung (maximal<br />
60 7 kg) beflissen<br />
und geschmeidig die<br />
meisten Unebenheiten<br />
weg.<br />
Eine Instanz in Sachen<br />
Handling und Fahrdynamik<br />
– das ist der<br />
Mondeo allerdings nicht<br />
mehr. Die deutlich größere,<br />
schwerere Neuauflage<br />
kurvt zwar noch<br />
immer sicher, aber träger<br />
als die Vorgänger<br />
ums Eck und beginnt<br />
früher zu untersteuern.<br />
Auch die Lenkung erreicht<br />
nicht die einstige<br />
Präzision und Transparenz,<br />
lässt nun weniger<br />
Rückmeldung und mehr<br />
Stöße durch.<br />
Leichte Bedienung,<br />
mäßiger Komfort<br />
Im Vergleich wirkt der<br />
Superb jedenfalls direkter<br />
und agiler, verzichtet<br />
dabei auf pseudosportliches<br />
Gehabe.<br />
Passend dazu gelingt<br />
die Bedienung im optisch<br />
zurückhaltenden,<br />
klar gegliederten Cockpit<br />
intuitiv, die Grundfunktionen<br />
erschließen<br />
sich ebenso schnell wie<br />
das Infotainment via<br />
Touchscreen oder der<br />
Abstandstempomat mit<br />
separatem Hebel am<br />
Lenkrad.<br />
Zum perfekten Reisewagen<br />
mangelt es dem<br />
Skoda höchstens an<br />
Komfort, denn trotz optionaler<br />
Adaptivdämpfer<br />
(910 Euro) hält das<br />
straffere Fahrwerk auf<br />
üblen Pisten Erschütterungen<br />
und Poltergeräusche<br />
nur unvollkommen<br />
von den Insassen<br />
fern. Auch die Bremsen<br />
könnten durchaus<br />
kräftiger zupacken, der<br />
immerhin 190 PS starke<br />
Dieselmotor leiser arbeiten<br />
und das passend abgestimmte<br />
Doppelkupplungsgetriebe<br />
unter<br />
Last weicher schalten.<br />
Trotzdem ist es immer<br />
wieder begeisternd,<br />
wie temperamentvoll<br />
und zugleich sparsam<br />
solche großen Limousinen<br />
heute sein können.<br />
Mehr Temperament,<br />
weniger Verbrauch<br />
In ähnlicher Form gilt<br />
das natürlich auch für<br />
den Ford, dessen ebenfalls<br />
zwei Liter großer<br />
Vierzylinder mit zehn<br />
PS weniger Leistung<br />
aufwartet. Zusammen<br />
mit 130 Kilogramm<br />
mehr auf den Rippen<br />
geht ihm zwar etwas<br />
von der Vehemenz und<br />
Effizienz seines Rivalen<br />
ab, jedoch nicht die unbedingte<br />
Tauglichkeit<br />
für alle Aufgaben des<br />
Alltags.<br />
Selbst bei den Kosten<br />
kann der Mondeo gut<br />
mithalten, denn der<br />
etwas höhere Testverbrauch<br />
(7,2 statt 6,9<br />
l/100 km) und der Mehraufwand<br />
im Unterhalt<br />
(820 statt 770 Euro pro<br />
Monat mit Wertverlust)<br />
halten sich im klassenüblichen<br />
Rahmen. Aber<br />
das Bessere ist nun mal<br />
der Feind des Guten,<br />
und so muss sich der<br />
nirgends herausragende<br />
Ford am Ende nach<br />
Punkten dem Skoda<br />
geschlagen geben.<br />
Der nutzt konsequent<br />
die riesigen Möglichkeiten<br />
des VW-Konzernbaukastens<br />
und bietet<br />
neben seinen wenigen<br />
Schwächen viele clevere<br />
Details sowie das stimmigere<br />
Gesamtpaket.<br />
Mondeo und Superb<br />
mögen zwar dieselbe<br />
Grundidee haben, doch<br />
der Skoda setzt sie eine<br />
Idee besser um.<br />
Bernd Stegemann<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 63
TEST<br />
Mazda CX-5 Skyactiv-G 192<br />
Volumen-Modell<br />
Mit dem FACELIFT spendiert Mazda seinem erfolgreichen CX-5 einen großvolumigen Vierzylinder.<br />
Der Benziner mit 2,5 Litern Hubraum leistet 192 PS und ist an eine Sechsstufenautomatik gekoppelt.<br />
STRAHLEND Neben<br />
Voll-LED-Scheinwerfern<br />
mit Kurvenlicht<br />
gehört bei Sports-<br />
Line auch eine Fernlichtautomatik<br />
zum Serienumfang<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
Die Zulassungszahlen<br />
sprechen eine eindeutige<br />
Sprache: Der CX-5<br />
ist bei Mazda seit seiner<br />
Markteinführung 2012 in<br />
Deutschland klar die<br />
Nummer eins. Sie zeigen<br />
aber auch, dass hierzulande<br />
nur knapp mehr als die<br />
Hälfte der Kunden vier<br />
angetriebene Räder bevorzugt,<br />
zwei Drittel aber<br />
zum Diesel tendieren. Vor<br />
diesem Hintergrund dürfte<br />
die jüngste Motorenvariante,<br />
die mit 192 PS als<br />
stärkster Benziner die<br />
Palette nach oben abrundet,<br />
die Stückzahlen nicht<br />
wesentlich nach oben<br />
treiben.<br />
AUTOMATIK<br />
Taste für Sportmodus,<br />
aber keine<br />
Schaltwippen<br />
am Lenkrad<br />
Einmal mit allem<br />
Doch selbst wenn es nur<br />
einige wenige sein sollten,<br />
denen der bisherige<br />
Benziner mit 160 PS als<br />
Allradler zu schwach motorisiert<br />
ist, will man diese<br />
zahlungswillige Kundschaft<br />
ungern zur Konkurrenz<br />
ziehen lassen. Gut<br />
bei Kasse muss sie schon<br />
sein, denn den CX-5 Skyactiv-G<br />
192 Skya ctiv-Drive<br />
i-Eloop, so die vollständige<br />
wie umständliche<br />
Modellbezeichnung, gibt<br />
es nur mit allem – mit Allradantrieb,<br />
mit Automatikgetriebe<br />
und in der<br />
höchsten Ausstattungslinie<br />
Sports-Line. Preis:<br />
36 990 Euro. Als weitere<br />
Optionen gibt es nur noch<br />
Metallic-Lackierung,<br />
Schiebedach, Adaptiv-<br />
Tempomat und Lederpolster.<br />
Selbst das Navigationssystem<br />
zählt hier<br />
zum Serienumfang.<br />
Zu teuer? Ausstattungsbereinigt<br />
kostet der mit<br />
dem aus dem Mazda 6<br />
BULLIG Die breiten<br />
225/55-R-19-Räder sehen<br />
schick aus, lassen<br />
den straff abgestimmten<br />
CX-5 aber unkomfortabel<br />
abrollen<br />
bekannten 2,5-Liter-Vierzylinder<br />
ausgerüstete<br />
CX-5 exakt 1000 Euro<br />
mehr als mit dem 32 PS<br />
schwächeren Zweiliter.<br />
Dazu entwickelt der Neue<br />
mehr Drehmoment (256<br />
statt 208 Nm), aber ebenfalls<br />
erst bei 4000/min,<br />
denn Aufladung bleibt<br />
bei Mazdas Benzinern<br />
weiterhin ein Fremdwort.<br />
Dafür soll das kondensatorbasierte<br />
Bremsenergie-<br />
Rückgewinnungssystem<br />
i-Eloop die Effizienz des<br />
Langhubers verbessern.<br />
Sparsam ist der Sauger<br />
trotzdem nicht. Im Testmittel<br />
verfeuerten die<br />
Zylinder 9,3 l/100 km.<br />
Zum Cruisen zu straff<br />
Dabei fühlt sich der stärks -<br />
te CX-5 gut, aber nicht<br />
üppig motorisiert an. Im<br />
Normalmodus schaltet<br />
die Automatik frühzeitig<br />
und unauffällig hoch. Der<br />
Sportmodus bevorzugt<br />
höhere Drehzahlen, gegen<br />
die sich der mit Ausgleichswellen<br />
bestückte,<br />
aber nicht sonderlich<br />
drehwillige Vierzylinder<br />
mit kernigem Geräusch-<br />
64 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
ÜPPIG Viel Hubraum für<br />
einen Vierzylinder, aber<br />
keine Turboaufladung<br />
GERÄUMIG Fondsitze mit<br />
viel Platz, helle Lederpolster<br />
kosten 2000 Euro<br />
GROSSZÜGIG Gut nutzbares<br />
Ladevolumen,<br />
zweifach geteilte Lehne<br />
pegel wehrt. Auf Schaltwippen<br />
verzichtet der<br />
CX-5 leider, nicht aber<br />
auf ein agiles Einlenkverhalten.<br />
Bei Sports-Line<br />
sind flache 19-Zöller serienmäßig,<br />
wobei der Mazda<br />
damit weder komfortabel<br />
abrollt noch besonders<br />
gut bremst.<br />
Also doch einen Diesel<br />
nehmen? Vielleicht nicht<br />
den stärksten mit 175 PS,<br />
denn den gibt es auch<br />
nur als straffen Sports-<br />
Line. Preis mit Allrad und<br />
Automatik: 38 990 Euro.<br />
Peter Wolkenstein<br />
DATEN<br />
MAZDA CX-5 SKYACTIV-G 192 AWD<br />
SPORTS-LINE<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, Steuerkette<br />
Hubraum 2488 cm 3<br />
Leistung 141 kW/192 PS<br />
bei Drehzahl<br />
5700/min<br />
max. Drehmoment 256 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
4000/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 194 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
165 g/km<br />
Allradantrieb,<br />
Sechsgangautomatik<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4555 mm<br />
Breite<br />
1840 mm<br />
Höhe<br />
1710 mm<br />
Radstand<br />
2700 mm<br />
Tankinhalt<br />
58 Liter<br />
Kofferraum 503–1620 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750 /1800 kg<br />
Serienbereifung 225/55 R 19 V<br />
Testwagenbereifung 225/55 R 19 V<br />
Reifentyp Toyo Proxes R36<br />
Der Turbodiesel mit 175 PS ist<br />
1900 Euro teurer, aber sparsamer<br />
und drehmomentstärker.<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 8,3 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 4,6 s<br />
80–120 km/h 5,7 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
38,6 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 67/69 dB(A)<br />
Normverbrauch 7,2 Liter S<br />
Testverbrauch 9,3 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 921/667 kg<br />
Testwagenleergewicht 1588 kg<br />
Zuladung<br />
477 kg<br />
Wendekreis l./r. 12,0/11,9 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
36 990 Euro<br />
Wertverlust 16500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 17 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 1,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung k. A.<br />
monatliche Rate k. A.<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 190 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 19/24/24<br />
Ölwechsel 20000 km/1 Jahr<br />
Inspektion 40000 km/2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
3/3 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre, Fahrleistung<br />
15 000 km/Jahr, Jahreszins eff.;<br />
3)<br />
Kilometerleasing (15 000 km/Jahr)<br />
Fotos: Dino Eisele<br />
Kia Picanto 1.2<br />
390 Euro und<br />
gleich mehr Pep<br />
Mit dem SPORTS-PAKET wird der<br />
Picanto (fast) zum Draufgänger.<br />
a schau her: Der so<br />
D brave Picanto kann<br />
auch anders. Mutig ausgestellte<br />
Stoßfänger,<br />
Diffusor, dicker Doppelrohrauspuff<br />
und zweifarbige<br />
Felgen verschaffen<br />
dem leicht optimierten<br />
Kia-Zwerg einen ganz anderen<br />
Auftritt. Mittel zum<br />
Zweck: das Sports-Paket<br />
für 390 Euro, leider nur<br />
für das Topmodell 1.2<br />
CVVT (ab 13 090 Euro).<br />
Zum Racer wird der Koreaner<br />
dadurch nicht. Unter<br />
seiner Haube werkelt<br />
ein drehfreudiger Vierzylinder<br />
mit 85 PS, der für<br />
ordentlichen, aber nicht<br />
grandiosen Schub sorgt.<br />
Dennoch: Ermutigt durch<br />
den frechen Auftritt und<br />
eine direktere Lenkung,<br />
fährt sich der Kleine<br />
irgendwie launiger als<br />
bisher.<br />
Schade nur, dass sich das<br />
Cockpit weiter eintönig,<br />
aber sehr solide und<br />
übersichtlich präsentiert.<br />
Und die Bluetooth-Anbindung<br />
der neuen Anlage<br />
klappt flotter als bei<br />
manch einem 3000-<br />
Euro-System. Ebenfalls<br />
beim Topmodell schon<br />
eingebaut, aber eher ein<br />
Gag: die Parksensoren<br />
hinten. Denn der Kia ist<br />
schneller eingeparkt, als<br />
die Piepser piepen. In<br />
Verbindung mit der siebenjährigen<br />
Garantie<br />
macht dieser Koreaner<br />
also nicht nur optisch viel<br />
her, er bleibt auch ein<br />
praktischer Begleiter zu<br />
überschaubaren Kosten.<br />
Michael von Maydell<br />
ALLES GUT im 200<br />
Liter großen Kofferraum.<br />
Weiter<br />
unten: der prächtige<br />
Diffusor<br />
ALLES KLAR im<br />
Cockpit – nur etwas<br />
Farbe könnte<br />
nicht schaden<br />
DATEN<br />
KIA PICANTO 1.2 SPIRIT SPORT<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Benzinmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Steuerkette<br />
Hubraum 1248 cm 3<br />
Leistung<br />
63 kW/85 PS<br />
bei Drehzahl<br />
6000/min<br />
max. Drehmoment 120 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
4000/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 175 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
109 g/km<br />
Vorderradantrieb,<br />
Fünfganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
3595 mm<br />
Breite<br />
1595 mm<br />
Höhe<br />
1480 mm<br />
Radstand<br />
<strong>23</strong>85 mm<br />
Tankinhalt<br />
35 Liter<br />
Kofferraum 200–870 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. –<br />
Serienbereifung 175/50 R 15 H<br />
Testwagenbereifung 175/50 R 15 H<br />
Reifentyp Hankook Kinergy Eco<br />
Der 85-PS-Benziner und die<br />
Optik sind nur in der teuren<br />
Spirit-Ausführung verfügbar.<br />
Benziner 256 Nm 1.2 CVVT Spirit 13 090 €<br />
Diesel 420 Nm Basis 8990 €<br />
Nm 100 200 300 400 500 Euro 9000 13 000<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 11,9 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 7,1 s<br />
80–120 km/h 9,8 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
36,4 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 69/73 dB(A)<br />
Normverbrauch 4,7 Liter S<br />
Testverbrauch 6,5 Liter S<br />
Achslast vorn/hinten 597/378 kg<br />
Testwagenleergewicht 975 kg<br />
Zuladung<br />
455 kg<br />
Wendekreis l./r. 9,9/10,0 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
13 840 Euro<br />
Wertverlust<br />
5500 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 18 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 0,77 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung k. A.<br />
monatliche Rate k. A.<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr<br />
54 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 15/18/17<br />
Ölwechsel 15000 km/1 Jahr<br />
Inspektion 30000 km/2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
7/5 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
7 Jahre<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv; 3) Kilometerleasing (15 000 km/<br />
Jahr)<br />
-FAZIT -FAZIT<br />
Der stärkste Benziner im<br />
straff abgestimmten CX-5<br />
harmoniert besser mit dem<br />
Automatikgetriebe als mit<br />
der 19-Zoll-Serienbereifung.<br />
Überraschung gelungen: Das<br />
günstige Sportpaket verhilft<br />
dem Picanto zu einer drolligen<br />
Macho-Optik. Fehlt nur<br />
noch ein passender Motor.<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 65
TEST<br />
Opel Insignia 1.6 CDTI<br />
Fahren und Sparen<br />
Mit dem neuen 1,6-LITER-DIESEL soll der Opel Insignia zugleich flotter und sparsamer sein. In der<br />
Praxis verbraucht der 136 PS starke Selbstzünder aber nur geringfügig weniger als der Vorgänger.<br />
Opel steht schon von<br />
jeher für faire Angebote,<br />
gern auch für reiselustige<br />
Familien. Kein<br />
überflüssiger Tand, dafür<br />
reichlich Platz für Passagiere<br />
und Gepäck, komfortable<br />
Federung, solide<br />
Verarbeitung. So gesehen<br />
ist der Insignia so etwas<br />
wie ein Klassiker aus Rüsselsheim.<br />
Vier Erwachsene<br />
der Ü-30-Kategorie finden<br />
auf den beiden Sitzreihen<br />
genug Platz, um auch Reisen<br />
vom Kaliber Stuttgart–Lübeck<br />
faltenfrei zu<br />
überstehen – sogar eine<br />
fünfte Person käme auf<br />
der Rückbank ohne große<br />
Einschränkung unter.<br />
Dabei federt das Fahrwerk<br />
auch bei voller Zuladung<br />
angenehm geschmeidig,<br />
und der Geradeauslauf<br />
auf der Autobahn gibt<br />
keinen Anlass zur Klage.<br />
Die große Heckklappe der<br />
Fließheck-Limousine öffnet<br />
weit und hoch, wobei<br />
jedoch nach dem Umklappen<br />
der Rücksitzlehne<br />
eine Stufe in der Ladefläche<br />
bleibt. Und um die<br />
Sicht auf die Karosserie-<br />
Enden ist es speziell nach<br />
hinten nicht wirklich gut<br />
bestellt.<br />
So weit, so bekannt. Das<br />
wirklich Neue am großen<br />
Opel ist der 1,6-Liter-Diesel<br />
mit 120 oder 136 PS,<br />
der die schwächeren Varianten<br />
des Zweiliter-CDTI<br />
ablöst und die Euro-6-Abgasnorm<br />
erfüllt. Von den<br />
technischen Eckdaten her<br />
sind die Unterschiede allerdings<br />
marginal, weder<br />
bei Leistung und Drehmoment<br />
noch beim Normverbrauch<br />
gibt es nennenswerte<br />
Unterschiede.<br />
Anders bei den Fahrleistungen,<br />
wo der Neue 0,8<br />
Sekunden mehr für den<br />
Spurt von 0 auf 100 km/h<br />
braucht, jedoch aufgrund<br />
der geänderten Getriebeübersetzung<br />
im großen<br />
Gang besser durchzieht.<br />
Dabei lässt sich das<br />
Sechsgang getriebe erfreulich<br />
präzise und leicht<br />
schalten.<br />
Wo ist der Fortschritt?<br />
Bei flotter Fahrweise werden<br />
schon mal knapp sieben<br />
Liter Diesel pro 100<br />
ALS VORBILD für<br />
gute Übersichtlichkeit<br />
und Raumausnutzung<br />
kann der Insignia<br />
kaum dienen<br />
Fotos: Arturo Rivas<br />
REDUZIERTES COCKPIT<br />
Weniger Tasten und<br />
ein großer Touchscreen<br />
erleichtern seit dem<br />
Facelift die Bedienung<br />
ALS FLIESSHECK<br />
verfügt der Opel<br />
über eine gewaltige<br />
Heckklappe, die das<br />
Beladen deutlich<br />
einfacher macht<br />
66 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Kilometer verfeuert, doch<br />
wer den Gasfuß ein wenig<br />
leichter auf das Pedal<br />
setzt, kommt auch mit<br />
5,5 Litern hin. Im Testmittel<br />
sind es nur 0,1 Liter<br />
weniger als beim Vorgänger,<br />
was zumindest die<br />
Frage nach dem Sinn des<br />
Aufwands aufwirft. Immerhin<br />
gibt es den neuen<br />
Motor zum alten Preis.<br />
Der geneigte Leser möge<br />
verzeihen, dass er hier<br />
wenig über die 4,2- und<br />
Acht-Zoll-Bildschirme<br />
oder die Connectivity des<br />
Insignia liest. Es gibt sie,<br />
die Displays sind gut ablesbar,<br />
und damit soll es<br />
genug sein. Das angenehme<br />
Reise-Erlebnis im<br />
Insignia zählt mehr.<br />
Malte Jürgens<br />
DATEN<br />
OPEL INSIGNIA 1.6 CDTI<br />
BUSINESS EDITION<br />
ANTRIEB<br />
Reihenvierzylinder-Dieselmotor,<br />
vorne quer, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, Steuerkette<br />
Hubraum 1598 cm 3<br />
Leistung 100 kW/136 PS<br />
bei Drehzahl<br />
3500/min<br />
max. Drehmoment 320 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
2000/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 210 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
104 g/km<br />
Vorderradantrieb,<br />
Sechsganggetriebe<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4842 mm<br />
Breite<br />
1856 mm<br />
Höhe<br />
1498 mm<br />
Radstand<br />
2737 mm<br />
Tankinhalt<br />
70 Liter<br />
Kofferraum 530–1470 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 750/1800 kg<br />
Serienbereifung 215/60 R 16 V<br />
Testwagenbereifung 245/45 R 18 W<br />
Reifentyp<br />
Bridgestone<br />
Potenza RE050A<br />
Im Testmittel ist der neue<br />
1,6-Liter-Diesel nur minimal<br />
sparsamer als der 2.0 CDTI.<br />
BMW 116d<br />
ANTRIEB Dreizylinder-<br />
Diesel und Automatik<br />
bilden ein harmonisches<br />
Duo. Die<br />
hinteren Türen kosten<br />
750 Euro extra<br />
LADEGUT 360 Liter<br />
passen ins Einser-<br />
Heck, das sich ohne<br />
Stufe erweitern lässt.<br />
Schmales Platzangebot<br />
im Fond<br />
DATEN<br />
BMW 116d<br />
SPORT LINE<br />
ANTRIEB<br />
Reihendreizylinder-Dieselmotor,<br />
vorne längs, vier Ventile pro Zylinder,<br />
Turbo, DI, Steuerkette<br />
Hubraum 1496 cm 3<br />
Leistung<br />
85 kW/116 PS<br />
bei Drehzahl<br />
4000/min<br />
max. Drehmoment 270 Nm<br />
bei Drehzahl<br />
1750/min<br />
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h<br />
CO 2-Ausstoß<br />
96 g/km<br />
Hinterradantrieb,<br />
Achtgangautomatik<br />
KAROSSERIE<br />
Länge<br />
4329 mm<br />
Breite<br />
1765 mm<br />
Höhe<br />
1421 mm<br />
Radstand<br />
2690 mm<br />
Tankinhalt<br />
52 Liter<br />
Kofferraum 360–1200 Liter<br />
Anhängelast<br />
ungebremst/gebr. 690/1500 kg<br />
Serienbereifung 205/55 R 16 W<br />
Testwagenber. 205/55 R 16 W<br />
Reifentyp<br />
Bridgestone<br />
Potenza ER300<br />
Der vergleichbare Audi A3 Sportback<br />
1.6 TDI ist 700 Euro günstiger,<br />
aber sechs PS schwächer.<br />
Insignia 2.0 CDTI 6,4 l BMW 116d 26 950 €<br />
DER ECOTEC-MOTOR ist<br />
ausreichend kräftig und<br />
erfreulich sparsam<br />
PLATZ und Kopffreiheit<br />
bietet der Insignia auch<br />
im Fond genug<br />
Insignia 1.6 CDTI 6,3 l Audi A3 1.6 TDI 26 250 €<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 11,0 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 6,3 s<br />
80–120 km/h 8,2 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
36,8 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 69/71 dB(A)<br />
Normverbrauch 3,9 Liter D<br />
Testverbrauch 6,3 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 969/649 kg<br />
Testwagenleergewicht 1618 kg<br />
Zuladung<br />
492 kg<br />
Wendekreis l./r. 11,8/12,0 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
28 335 Euro<br />
Wertverlust 13 000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 21 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 1,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung k. A.<br />
monatliche Rate k. A.<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 170 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 19/22/21<br />
Ölwechsel 30000 km/1 Jahr<br />
Inspektion 60000 km/2 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
2/2 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
2 Jahre<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv; 3) Kilometerleasing (15 000 km/<br />
Jahr)<br />
Fotos: Jan Bürgermeister<br />
Liter/100 km 5,0 5,5 6,0 6,5 24 000 26 000 €<br />
Die Quintessenz<br />
der Fahrfreude<br />
Mit dem 116d beweist BMW, dass<br />
FAHRSPASS keine Frage der PS ist.<br />
Preisfrage zum BMW<br />
Einser: Was haben<br />
der Basisdiesel 116d und<br />
der Top-Benziner M135i<br />
gemeinsam? Immerhin<br />
trennen sie drei Zylinder,<br />
210 PS und fast 20 000<br />
Euro. Antwort: Es ist das<br />
Gefühl, das sich einstellt,<br />
sobald man in einem Einser<br />
Platz nimmt. Ja, er<br />
zählt weder vorn noch<br />
hinten zu den luftigsten<br />
Vertretern der Kompaktklasse.<br />
Aber er sitzt, läuft<br />
und spurt wie ein gut<br />
eingelaufener Turnschuh.<br />
Das griffige Lederlenkrad<br />
(etwas dünner als im M)<br />
und die ausgeformten<br />
Sportsitze (genauso haltstark<br />
wie im M) leisten<br />
da ebenso ihren Beitrag<br />
wie das klar strukturierte<br />
Cockpit und das iDrive-<br />
Bedienkonzept. Dazu<br />
passt das straffe, aber<br />
nicht harte Serienfahrwerk.<br />
Und wie stellt sich<br />
der Dreizylinder-Diesel<br />
an? Klar, mit 116 PS sind<br />
die Leistungsreserven<br />
überschaubar. Aber seine<br />
270 Nm Drehmoment<br />
genügen, um den Einser<br />
angemessen in Schwung<br />
zu bringen – zumal<br />
dann, wenn die souveräne<br />
Achtgangautomatik<br />
(2100 Euro) die Schaltarbeit<br />
übernimmt. Einziger<br />
Malus des Dreierpacks:<br />
die stärkeren Schwingungen<br />
beim Abstellen<br />
und Starten. Unser Tipp:<br />
Die teure Sport Line<br />
(3200 Euro) muss nicht<br />
sein – Sportlenkrad und<br />
-sitze gibt es schon für<br />
600 Euro. Stefan Cerchez<br />
MESSWERTE<br />
Beschleunigung<br />
0–100 km/h 10,6 s<br />
Zwischenspurt<br />
60–100 km/h 6,4 s<br />
80–120 km/h 9,0 s<br />
Bremsweg aus 100 km/h<br />
unbeladen<br />
36,7 m<br />
Innengeräusch<br />
bei 100/130 km/h 67/72 dB(A)<br />
Normverbrauch 3,6 Liter D<br />
Testverbrauch 6,3 Liter D<br />
Achslast vorn/hinten 728/707 kg<br />
Testwagenleergewicht 1435 kg<br />
Zuladung<br />
480 kg<br />
Wendekreis l./r. 11,2/11,1 m<br />
PREIS/KOSTEN<br />
Preis<br />
32 250 Euro<br />
Wertverlust 14000 Euro<br />
möglicher Rabatt 1) 16 %<br />
Finanzierung 2)<br />
Jahreszins 4,99 %<br />
Leasing 3)<br />
Anzahlung<br />
6450 Euro<br />
monatliche Rate 349 Euro<br />
Abgasnorm Euro 6<br />
Steuer pro Jahr 145 Euro<br />
Versicherung<br />
HK/TK/VK 18/24/21<br />
Ölwechsel 30000 km/2 Jahre<br />
Inspektion 60000 km/4 Jahre<br />
Garantie<br />
Technik/Lack<br />
2/3 Jahre<br />
Durchrostung<br />
12 Jahre<br />
Mobilität<br />
unbegrenzt<br />
1)<br />
laut netCar.de – das Internet-Autohaus;<br />
2)<br />
über Autobank, Laufzeit 3 Jahre,<br />
Fahrleistung 15 000 km/Jahr, Jahreszins<br />
effektiv; 3) Kilometerleasing (15 000 km/<br />
Jahr)<br />
-FAZIT -FAZIT<br />
Mit dem neuen 1.6 CDTI ist<br />
der Insignia gut, aber nicht<br />
wirklich besser oder deutlich<br />
sparsamer als sein Vorgänger<br />
2.0 CDTI motorisiert.<br />
Auch mit dem Basisdiesel<br />
ist der Einser ein erfreulich<br />
fahraktives Auto, obwohl<br />
ihm der Biss der stärkeren<br />
Varianten fehlt.<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 67
AutomArkt<br />
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<strong>23</strong>/<strong>2015</strong><br />
69
REPORTAGE<br />
Verkehrsmuseum Dresden<br />
Ein Schwabe in Sachsen<br />
Seit fünf Jahren wird das Museum im Dresdner Johanneum von einem „West-Import“ geleitet:<br />
JOACHIM BREUNINGER verleiht dem einstigen Verkehrsmuseum der DDR neuen Schwung.<br />
Wenn das kein gelungenes<br />
Beispiel der<br />
Wiedervereinigung ist:<br />
Seit fünf Jahren leitet der<br />
aus Schwäbisch Hall<br />
stammende Joachim<br />
Breuninger das Verkehrsmuseum<br />
Dresden. Aus der<br />
einstigen DDR-Institution<br />
machte er eine vielseitige<br />
Mobilitätsausstellung für<br />
die ganze Familie.<br />
Der 46 Jahre alte Schwabe,<br />
der zuvor im Konzernmuseum<br />
der Deutschen<br />
Bahn und im Deutschen<br />
Nationalmuseum Nürnberg<br />
tätig war, entwickelt<br />
das Konzept beharrlich<br />
und mit vielen Ideen weiter,<br />
hat einen modernen<br />
Ort für alle vier Bereiche<br />
der Mobilität geschaffen.<br />
Spielerisch schafft er den<br />
Sprung vom Elektroauto<br />
aus dem Baujahr 1910,<br />
eine Leihgabe aus Kanada,<br />
ins „Zukunftslabor“<br />
ein Stockwerk darüber.<br />
Geschichte, Gegenwart<br />
und Zukunft im Haus<br />
Als Zukunftslabor bezeichnet<br />
der Museumschef<br />
eine große Multivisionswand,<br />
die gemeinsam<br />
mit Studenten entwickelt<br />
wurde. Die Wand zeigt<br />
eine große Stadt mit verschiedenen<br />
Fahrzeugen<br />
vom Pkw bis zum Bus. Mit<br />
dem Zeigefinger zeichnet<br />
Breuninger sein Auto der<br />
Zukunft: „Man sieht, warum<br />
ich kein Designer geworden<br />
bin“, bemerkt er<br />
schmunzelnd zu seinem<br />
recht einfach gezeichneten<br />
Kleinwagen, der sich<br />
per Befehl am Touchscreen<br />
in den virtuell fließenden<br />
Verkehr einreiht.<br />
Breuningers Zukunftsmobil<br />
kann jetzt wie die Entwürfe<br />
von vielen Besuchern<br />
auch bewertet<br />
werden. Darüber hinaus<br />
lassen sich Interview-<br />
Filme von Experten zu<br />
den wichtigsten Themen<br />
der Mobilität abrufen.<br />
Breuninger und sein Team<br />
wollen im Johanneum<br />
mehr bieten als einen<br />
nüchternen Ausstellungsort<br />
für technische Geräte<br />
der Vergangenheit.<br />
Anekdoten rund um die<br />
Ausstellungsstücke<br />
„Wir versuchen immer,<br />
mit den Objekten Geschichten<br />
von Menschen<br />
zu erzählen“, betont Breuninger<br />
und zeigt auf den<br />
beigefarbenen Röhr mit<br />
einer Cabriolet-Karosserie<br />
von Gläser. Der Aufbau<br />
mit dem Klappverdeck<br />
stammt von der Dresdner<br />
Firma, die einst zu den<br />
bedeutendsten Karossiers<br />
Deutschlands zählte. Bereits<br />
1864 wurde das Unternehmen<br />
von Carl Heinrich<br />
Gläser gegründet und<br />
baute zunächst Kutschen<br />
und Schlitten.<br />
Zu seinen Kunden zählte<br />
auch der Königliche Marstall<br />
– ein Beleg für die<br />
hohe Qualität. Eine in der<br />
Rampischen Straße gebaute<br />
Kutsche gehört<br />
ebenfalls zur Ausstellung<br />
des Verkehrsmuseums.<br />
Auch der Geldadel war<br />
unter den Kunden: 1933<br />
orderte der Dresdner<br />
Kaufhauskönig Martin<br />
Renner dort die Karosserie<br />
für seinen Röhr. Der<br />
offene Zweitürer ist damit<br />
in zweifacher Hinsicht ein<br />
Stück Stadtgeschichte.<br />
ZWEITES GESCHOSS<br />
Eine Stahlkonstruktion<br />
schafft Platz für<br />
zusätzliche Exponate<br />
70 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Fotos: Arturo Rivas<br />
ALLE BEREICHE DER MOBILITÄT Neben Autos von 1886 bis heute<br />
wird in Dresden auch die Geschichte der Luftfahrt gezeigt<br />
DDR-GESCHICHTEN Röhr 8 mit Gläser-Karosserie aus Dresden<br />
(oben), Wartburg-Prototyp 355 aus dem Jahr 1968<br />
ENGAGIERT Museumschef<br />
Joachim Breuninger am<br />
Baker Runabout von 1910<br />
mit Elektroantrieb<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 71
REPORTAGE<br />
Verkehrsmuseum Dresden<br />
HÖHENLUFT Blick in die Flugzeughalle mit der tschechischen Super Aero 45 von der Deutschen Lufthansa der DDR (1954, vorn)<br />
BLICK ZURÜCK NACH VORN Breuninger im „Zukunftslabor“ (o.)<br />
und nachgestellte Trabi-Garage mit großer Ersatzteilsammlung<br />
AUTOMOBILGESCHICHTE Hanomag Kommissbrot (oben l.) als<br />
ADAC-Straßendienst-Wagen und Honeckers Citroën CX<br />
72 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
Allerdings will Breuninger<br />
mit dem Verkehrsmuseum<br />
weit mehr als eine auf<br />
Sachsen mit der Landeshauptstadt<br />
Dresden beschränkte<br />
Attraktion sein.<br />
Denn nur so können die<br />
Besucherzahlen von über<br />
einer Viertelmillion pro<br />
Jahr gehalten oder sogar<br />
gesteigert werden.<br />
„Mehr als die Hälfte unserer<br />
Besucher kommt<br />
mittlerweile von außerhalb<br />
Sachsens“, freut sich<br />
Breuninger über diese<br />
wichtige Veränderung. Im<br />
Gegensatz zu früheren<br />
Jahren finden auch immer<br />
mehr internationale Gäste<br />
den Weg zur zentral gelegenen<br />
Einrichtung am<br />
Neumarkt.<br />
Die freundlichere Gestaltung<br />
der Fassade mit den<br />
hohen offenen Fenstern<br />
und Schriftbannern zeigt<br />
Wirkung. Joachim Breuninger<br />
nutzt seine Erfahrungen<br />
in der Museumsarbeit<br />
und folgt einem<br />
klaren Konzept. Die Basis<br />
dazu hatte er bereits in<br />
der Tasche, als er sich auf<br />
den Posten des Museumschefs<br />
bewarb.<br />
Aktuelle Sonderschau<br />
über Luftfahrtpioniere<br />
Seiner klaren Linie bleibt<br />
der Schwabe treu und arbeitet<br />
beharrlich an der<br />
Entwicklung des Museums,<br />
dem Ausbau der<br />
Sammlung sowie an der<br />
Gestaltung von Sonderausstellungen.<br />
Noch bis zum 3. April<br />
2016 ist die Schau „Als der<br />
Tod das Fliegen lernte“ zu<br />
sehen, die sich mit der Pionierzeit<br />
der Luftfahrt bis<br />
zum Ersten Weltkrieg befasst.<br />
Im Zentrum stehen<br />
Schwarz-Weiß-Fotos aus<br />
einer rund 1500 Bilddokumente<br />
umfassenden<br />
Sammlung aus Österreich,<br />
die zum ersten Mal überhaupt<br />
gezeigt werden.<br />
Doch die aktuelle Ausstellung<br />
ist noch gar nicht eröffnet,<br />
da skizziert Breuninger<br />
im Kopf bereits die<br />
nächste Sonderausstellung.<br />
Sie soll ein brandaktuelles<br />
Thema der Mobilität<br />
aufgreifen. „Ich kann<br />
aber noch nichts verraten“,<br />
zeigt sich der Schwabe<br />
sparsam mit seinen<br />
Worten.<br />
Dafür berichtet er ganz<br />
stolz von einem neuen<br />
alten Auto, das den Bestand<br />
erweitert: „ Es ist ein<br />
EMW, eines der letzten<br />
Autos aus Eisenach mit<br />
einem BMW-Emblem auf<br />
dem Kühlergrill.“ Das Auto<br />
wird gerade restauriert<br />
und soll bald im neuerdings<br />
für alle offenen<br />
Durchgang des Lichthofs<br />
vom Neumarkt auf den<br />
Stallhof gezeigt werden.<br />
Leihgaben bereichern<br />
die Ausstellung<br />
Über die zur eigenen<br />
Sammlung gehörenden<br />
Exponate hinaus versteht<br />
es Breuninger auch geschickt,<br />
die Ausstellung<br />
mit Leihgaben zu wichtigen<br />
Themen anzureichern.<br />
Den Baker Runabout<br />
mit Elektromotor<br />
von 1910 stellte beispielsweise<br />
das kanadische Wissenschafts-<br />
und Technologiemuseum<br />
in Ottawa zur<br />
Verfügung. „Das ging sogar<br />
ganz unkompliziert“,<br />
erinnert sich Joachim<br />
Breuninger.<br />
Nur zwei Tage nach dem<br />
Schließen des Leihvertrags<br />
kam der blau-graue<br />
Baker in Dresden an. Zunächst<br />
war er Teil einer<br />
Sonderausstellung zur<br />
Elektromobilität, jetzt<br />
steht er gleich neben dem<br />
Dampfwagen Nummer 1.<br />
Den baute der Dresdner<br />
Gustav Adolf Schöche<br />
1895, das Fahrzeug ist<br />
heute das älteste erhaltene<br />
Automobil Sachsens.<br />
Wohl keine Auto-Paarung<br />
kann die Ideen und die<br />
Arbeit des aus Schwaben<br />
stammenden Museums-<br />
Chefs in Dresden besser<br />
symbolisieren: Die deutsche<br />
Wiedervereinigung<br />
hat die Tore des Verkehrsmuseums<br />
weit geöffnet.<br />
Dirk Johae<br />
INFO<br />
Ein Rundgang durch das Johanneum<br />
DAS VERKEHRSMUSEUM DRESDEN zeigt seit Juli die Dauerausstellung „Vorfahrt – Die Ausstellung zur Geschichte<br />
des Straßenverkehrs“. Wir haben uns die Exponate im ehemaligen königlichen Stallgebäude angesehen.<br />
Das Verkehrsmuseum Dresden, seit 1956<br />
am Dresdner Neumarkt in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft der Frauenkirche beheimatet,<br />
war bislang vor allem ein Fahrzeugmuseum.<br />
Nun sind die Straßenfahrzeuge aber neu aufgestellt<br />
und durch weitere Mittel der individuellen<br />
Mobilität ergänzt worden.<br />
Dazu kommen ausführliche Informationstafeln,<br />
die nicht mehr nur technische Daten liefern,<br />
sondern vielfach Geschichten erzählen,<br />
die eine Einordnung der Fahrzeuge in die<br />
entsprechende Epoche erlauben, indem sie<br />
etwa den Preis eines Autos ins Verhältnis zum<br />
Einkommen eines arbeitenden Menschen<br />
setzen und damit zeigen, wer sich was leisten<br />
konnte – oder auch nicht.<br />
Den Menschen ins Spiel bringt zudem eine<br />
zeitreisende Familie, die an fünf „Zeitinseln“,<br />
an Audiostationen, einen Dialog führt, der<br />
Einblick in das Leben mit einem Fahrzeug der<br />
jeweiligen Zeit gestattet. Und weil keine Ausstellung<br />
heute ohne ein aktives Element auf<br />
elektronischer Basis auskommt, ermöglicht<br />
das „Zeitlabor“ im Design des alten Familienbrettspiels<br />
„Emil und die Detektive“ die kreative<br />
Gestaltung von Stadtlandschaften und<br />
Fahrzeugen.<br />
Die Ausstellung erinnert gleich an ihrem<br />
Startpunkt daran, dass der Mensch sich lange<br />
Zeit nur zu Fuß fortbewegt hat. Deshalb waren<br />
seine Schuhe sein „Verkehrsmittel“. Mit<br />
dem Pferd begann die individuelle Mobilität<br />
des Menschen über die eigenen Füße hinaus,<br />
später nahmen die verschiedenen Formen<br />
des Fahrrads eine wichtige Rolle ein. Motorfahrzeuge<br />
waren dagegen lange Zeit den<br />
Wohlhabenden vorbehalten.<br />
Beim Rundgang fällt auf, dass bislang eine<br />
adäquate Darstellung der spannenden Zeit<br />
der Wiedervereinigung fehlt. Die gezeigte<br />
Belebung des ostdeutschen Automarkts ist<br />
zwar eine Folge davon, bleibt aber in ihrer<br />
Aussagekraft hinter anderen Darstellungsmöglichkeiten<br />
zurück. Außerdem ist ein Teil<br />
der oberen Etage aus Sicherheitsgründen<br />
nicht begehbar. Bittere Ironie, dass auf der<br />
gesperrten Fläche ausgerechnet ein gepanzerter<br />
Citroën CX 25 Prestige steht, in dem<br />
einst Erich Honecker chauffiert wurde.<br />
Klaus Zwingenberger<br />
Besucherinfo: Verkehrsmuseum Dresden, Augustusstraße<br />
1, 01067 Dresden. Tel. 03 51/86 44-0.<br />
Internet: www.verkehrsmuseum-dresden.de<br />
Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr,<br />
Eintritt 9 Euro (4 Euro ermäßigt).<br />
Tipp: Offene Führungen (sonntags, 11 Uhr)<br />
sind im Eintrittspreis enthalten.<br />
<strong>23</strong>/<strong>2015</strong> 73
VORSCHAU<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert, Ingolf Pompe, 7aktuell – Frank Herrlinger. Themenänderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten.<br />
Ab 4. November im nächsten <strong>Heft</strong><br />
So groß ist er geworden<br />
Mit dem viel größeren CLUBMAN steigt Mini erstmals in die Golf-Klasse ein.<br />
Wie viel Mini und wie viel Alltagstauglichkeit in ihm stecken, zeigt der Top-Test<br />
REPORTAGE Fünf Leserinnen besuchten<br />
bei AUTO-Mitarbeiterin und<br />
Kfz-Mechanikerin Anna Matuschek<br />
e inen Schrauberkurs nur für Frauen<br />
VERGLEICHSTEST Französischer<br />
Charme trifft auf deutsche Gründlichkeit:<br />
Citroën C4 mit 130-PS-<br />
Benziner gegen VW Golf<br />
SERVICE Wer seine Kfz-Versicherung<br />
wechseln möchte, hat dafür noch<br />
Zeit bis Ende November. Wir haben<br />
für Sie die neuen Tarife verglichen<br />
-IMPRESSUM<br />
REDAKTION<br />
<strong>AUTOStraßenverkehr</strong><br />
70162 Stuttgart<br />
☎ 0711/182-1241/-1267<br />
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74 <strong>23</strong>/<strong>2015</strong> www.autostrassenverkehr.de
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