Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Rolf<br />
Multimediale Installation, 1999<br />
Konzeption:<br />
Dreißig Personen wurden anhand eines Fragebogens<br />
zu ihrer subjektiven Lebenswirklichkeit<br />
befragt. Die Fragen beginnen im innersten<br />
Außen, das das Subjekt als Beobachter umgibt,<br />
und verfolgt den Weg in die Peripherie des<br />
möglichen Aktionsradius, den der Einzelne sich<br />
innerhalb medialer und städtischer Strukturen<br />
erschließt. Die befragten Personen sollten den<br />
Fragebogen ein paar Tage mit sich führen,<br />
um sich bei ihren alltäglichen Handlungen und<br />
Wahrnehmungen zu beobachten. Diese sollten<br />
in kurzen, ganzen Sätzen notiert und später<br />
dann in einem Tonstudio von jedem Teilnehmenden<br />
selbst gesprochen werden. Die<br />
daraus sich ergebenden zweitausend Antworten<br />
wurden dann anhand eines Zufallsgenerators<br />
durchmischt und auf acht Tonspuren verteilt, so<br />
dass jede Tonspur alle Antworten enthält, diese<br />
aber in jeweils unterschiedlichen Kombinationen<br />
widergibt, so dass ständig neue Kontexte, andere,<br />
man könnte sagen, Erzählungen entstehen.<br />
Zusätzlich wurden alle Antworten in Textform<br />
festgehalten, folgen in ihrer Reihenfolge hier<br />
allerdings der Reihenfolge der Fragestellungen.<br />
Installation:<br />
Acht Lautsprecher, die in den Eckpunkten und<br />
in mittlerer Entfernung an den Wänden auf<br />
Stativen in Kopfhöhe aufgestellt werden, spielen<br />
gleichzeitig alle acht Tonspuren von vier Zuspielgeräten<br />
her ab, so dass der erste Eindruck,<br />
wenn man den Raum betritt, der eines schwer<br />
differenzierbaren Stimmengewirrs ist. Der Raum<br />
ist funktional möbliert. Schlichte Stühle, ein<br />
Tisch, auf dem der Text ausliegt und in dem nach<br />
Belieben gelesen werden kann. Geht man an<br />
den einzelnen Lautsprecher heran, differenziert<br />
sich der Ton. Die Installation lässt sich so auf<br />
unterschiedliche Art und Weise erschließen.<br />
Multimedia Installation, 1999<br />
Conception:<br />
By means of a questionnaire, thirty people were<br />
asked questions concerning their subjective<br />
reality. The questions begin in the innermost<br />
exterior, which encloses the subject as an observer,<br />
and then move towards the periphery of the<br />
possible range of action which the individual<br />
develops within medial and urban structures.<br />
The persons who were questioned had to carry<br />
the questionnaire on them for a few days, in<br />
order to observe their own everyday acts and<br />
perceptions. These had to be jotted down in<br />
short, whole sentences and later spoken in a<br />
sound studio by the participants themselves.<br />
The resulting two thousand answers were then<br />
randomly mixed and divided onto eight sound<br />
tracks. Thus, each sound track contains all the<br />
answers, but renders them in different combinations,<br />
thereby permanently creating a new<br />
context, or, one might say, new narratives. In<br />
addition to this, all the answers were set down<br />
in writing. Here, however, they appear in the<br />
succession of the questions.<br />
Installation:<br />
Eight loudspeakers are placed at corner points,<br />
at a medium distance from the walls. Set upon<br />
tripods on a level with the head, they simultaneously<br />
play all eight sound tracks from four<br />
sets. The impression you get when entering the<br />
room is one of a babble of voices. It is difficult<br />
to distinguish the individual voices. The room<br />
is furnished functionally. Simple chairs, a table<br />
on which a text is laid out that may be read at<br />
pleasure. The tone becomes differentiated when<br />
you approach a loudspeaker. The installation is<br />
thus accessible in various ways.<br />
Rolf ist Friseur 92