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Mach mal langsam - Bund Naturschutz in Bayern eV

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Der Zug rollt <strong>in</strong> den w<strong>in</strong>zigen Bahnhof e<strong>in</strong>. Bremsen<br />

quietschen, die Türen spr<strong>in</strong>gen auf. »Riomaggiore«<br />

können wir draußen auf dem Schild lesen. Rasch die<br />

Rucksäcke geschultert und h<strong>in</strong>aus auf den Bahnsteig<br />

geklettert. Es s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong> paar Gehm<strong>in</strong>uten vorbei an<br />

rosafarbenen Häusern h<strong>in</strong>unter zum kle<strong>in</strong>en Naturhafen.<br />

Und vor uns tut sich das Grünblau des ligurischen<br />

Meeres auf.<br />

Von der französischen Grenze bis h<strong>in</strong>unter zur Toskana<br />

zieht sich der ligurische Bergbogen um den Golf<br />

von Genua. An se<strong>in</strong>er Steilküste kauern Dörfer, auf<br />

Felsvorsprüngen thronen Burgen. Dah<strong>in</strong>ter erhebt sich<br />

das e<strong>in</strong>same H<strong>in</strong>terland, dessen Höhen bewachsen<br />

s<strong>in</strong>d von e<strong>in</strong>er Macchia aus G<strong>in</strong>sterbüschen, Kork­ und<br />

Ste<strong>in</strong>eichen, Erdbeerbäumen und Esskastanien. Es war<br />

e<strong>in</strong>e der genialsten Ideen des 19. Jahrhunderts, all die<br />

kle<strong>in</strong>en Küstenorte zwischen Genua und La Spezia mit<br />

e<strong>in</strong>er Zugtrasse zu verb<strong>in</strong>den. Das erlaubt uns BUND­<br />

Reisenden nella montagna, durch die Berge, bis direkt<br />

al mare, ans Meer, zu fahren, und zwar nicht nur bis an<br />

unseren Stützpunkt Moneglia, sondern an jeden Ausgangspunkt<br />

für unsere Wanderungen.<br />

Fünf Dörfer – e<strong>in</strong>e Welt für sich<br />

Von Riomaggiore aus starten wir unsere Tagestour zu<br />

den fünf Orten, die die C<strong>in</strong>que Terre bilden. Ihre Landschaft,<br />

geschaffen von Natur und Menschenhand, ist<br />

Nationalpark und zählt seit 1997 zum Unesco Weltkulturerbe.<br />

»Nicht vom Fischfang haben die Leute gelebt,<br />

wie oft fälschlicherweise behauptet«, erklärt Reiseleiter<br />

Gerd Eisenste<strong>in</strong>, »sondern seit dem Mittelalter haben<br />

Menschen hier mit Terrassen und <strong>in</strong>sgesamt 7000 Kilo­<br />

meter Trockenmauern den kargen Hängen e<strong>in</strong><br />

paar Quadratmeter Erde abgerungen, um Oliven,<br />

We<strong>in</strong>stöcke und Zitrusfrüchte zu ziehen.«<br />

Die Via dell’ Amore führt immer die Felsküste<br />

entlang, nie wirklich schwierig, aber <strong>in</strong> stetem<br />

Auf und Ab. Mit den Höhenmetern verdienen<br />

wir uns den ersten Cappucc<strong>in</strong>o <strong>in</strong> Corniglia,<br />

und <strong>in</strong> Vernazza machen wir Picknick auf der<br />

Piazza am Meer. Ciabatta, Käse, Oliven, Sch<strong>in</strong>ken<br />

und die Spezialität acciughe di Monterosso,<br />

kle<strong>in</strong>e Sardellen, die man im Ganzen verspeist,<br />

verschw<strong>in</strong>den <strong>in</strong> unseren hungrigen Mägen.<br />

Weniger frequentiert ist der Weg, der uns zwei Tage<br />

später durch Ste<strong>in</strong>­ und Korkeichenwald von der Wallfahrtskirche<br />

Madonna di Montenero aus h<strong>in</strong>auf <strong>in</strong>s<br />

kle<strong>in</strong>e Campiglia leitet. Der Pfad durch die Felsen der<br />

Steilküste h<strong>in</strong>ab nach Portovenere beschert spektakuläre<br />

Weit­ und Tiefblicke – und manchem schwere<br />

Be<strong>in</strong>e. Umso mehr genießen wir die Rückfahrt mit dem<br />

Schiff nach Monterosso. Von Deck aus können wir den<br />

Tag Revue passieren lassen. Nach dieser Tour kommt<br />

e<strong>in</strong> Pausentag recht. Den verbr<strong>in</strong>gt – wer mag – <strong>in</strong><br />

Genua. Feudale Paläste er<strong>in</strong>nern daran, dass die Stadt<br />

e<strong>in</strong>st e<strong>in</strong>e Seemacht war. Den Abschluss unserer Woche<br />

bildet e<strong>in</strong>e Wanderung <strong>in</strong>s charmante, mondäne Portof<strong>in</strong>o,<br />

<strong>in</strong> dessen Hafen schicke Yachten ankern.<br />

Übrigens: Es lohnt sich, Handtuch und Badezeug<br />

e<strong>in</strong>zupacken, denn oft machen wir während oder am<br />

Ende e<strong>in</strong>er Tour Halt an e<strong>in</strong>em der kle<strong>in</strong>en Strände.<br />

Und die Espressopausen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bar gehören zur italienischen<br />

Lebenslust sowieso dazu.<br />

Margarete Moul<strong>in</strong><br />

Fotos: Eisenste<strong>in</strong><br />

[4-10] Natur + Umwelt BN-Magaz<strong>in</strong> 9<br />

Kle<strong>in</strong>es Wunder<br />

am Wegesrand<br />

Wer zum richtigen Zeitpunkt<br />

wandert, sieht die Passionsblume<br />

blühen.<br />

Wo die Berge <strong>in</strong>s Meer fallen<br />

Mare e Monti<br />

Die Landschaft Liguriens im Tempo des menschlichen<br />

Schritts zu entdecken, ist das Ziel dieser BN-Reise.<br />

Ke<strong>in</strong> Meter<br />

Waagerechte<br />

In Ligurien stürzt<br />

sich das Gebirge<br />

<strong>in</strong>s Meer, auf<br />

e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Felsvorsprung<br />

drängen sich die<br />

Häuser von Vernazza.<br />

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2011 bestellen –<br />

Postkarte am Heftende.<br />

Neu im Programm<br />

s<strong>in</strong>d die<br />

»Perlen Italiens«,<br />

e<strong>in</strong>e Bahnreise zu<br />

kulturell bedeutenden<br />

italienischen<br />

Städten, außerdem<br />

e<strong>in</strong>e Fahrt auf die<br />

portugisiesche Blumen<strong>in</strong>sel<br />

Madeira.<br />

Ligurien wartet auf Sie<br />

Frühjahr oder Herbst, für ganz Aktive oder etwas geruhsamer:<br />

2011 steht Ligurien gleich drei<strong>mal</strong> auf dem Programm der BUND-Reisen:<br />

� 24. April bis 2. Mai und<br />

� 3. bis 11. September; jeweils zwei Ganztages-, drei Halbtageswanderungen,<br />

e<strong>in</strong> Ruhetag; Preis 1090 Euro (1390 Euro für Nichtmitglieder)<br />

� 14. bis 25. Mai; sieben Halbtageswanderungen, e<strong>in</strong>e Stadtbesichtigung,<br />

e<strong>in</strong> Ruhetag; Preis 1190 Euro (1490 Euro für Nichtmitglieder)<br />

Infos und Anmeldung unter Tel. 0 91 23-9 99 57-10, <strong>in</strong>fo@service.bund-<br />

naturschutz.de, www.bund-reisen.de.

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