Ausgabe 4 2007 72-Stunden-Aktion 2007 - Niedersächsische ...
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Erik Grunwald | Bildungsreferent<br />
Samstagnacht<br />
auf dem Land<br />
Unter diesem Titel erschien Anfang Juli ein Artikel von Andrea Jeska<br />
in der Wochenzeitung „Die Zeit“. Auf mehreren Seiten wurde das<br />
Leben von Jugendlichen im ländllichen Raum beschrieben – so, wie es<br />
die Autorin während ihrer Recherche auf einer Party und einem Schützenfest<br />
erlebt hat. Er beginnt mit der Einleitung: „Wenn sich die Dorfjugend<br />
beim Scheunenfest mit Go-go-Girls und Schaumpartys ins<br />
Koma feiert, sichert ein Großaufgebot an Polizei und Sanitätern die<br />
Spaßfront ab.“<br />
Nachzulesen ist der Artikel auf der<br />
Homepage www.zeit.de/<strong>2007</strong>/28/<br />
Dorfjugend, klickt doch mal rein und<br />
bildet euch selbst eine Meinung.<br />
Über ein Dutzend Leser haben<br />
bereits auf diesen Artikel reagiert<br />
und einen Kommentar hinterlassen.<br />
Ein besonders ausführlicher stammt<br />
von der Nutzerin „feelina“, nachfolgend<br />
findet ihr ihren Kommentar<br />
vom 02.08. dieses Jahres.<br />
„Sehr geehrte Frau Jeska,<br />
ich habe selten einen Artikel gelesen,<br />
der so einseitig und mit Halbwahrheiten<br />
gefüttert ist. Doch dies<br />
schockt mich weniger, als die Tatsache,<br />
dass ein so angesehenes und<br />
renommiertes Blatt wie die „ZEIT“,<br />
einen so fadenscheinigen Artikel<br />
auch abdruckt.<br />
Ich persönlich bin im Vorstand einer<br />
Landjugend tätig. Meine Motive der<br />
Landjugend beizutreten und dieses<br />
Amt zu übernehmen lagen sicherlich<br />
nicht in dem von Ihnen geschilderten<br />
Sachverhalt ungezügelt Alkohol<br />
zu konsumieren. Diese Darstellung<br />
ist schlichtweg falsch. Natürlich tritt<br />
man in eine Landjugendgruppe ein<br />
um Spaß zu haben. Doch ist das<br />
falsch? Dieser Spaß resultiert aus<br />
dem Aspekt, dass man neue Menschen<br />
und sogar Kulturen kennen<br />
lernen kann, dass man sich durch<br />
die Arbeit im Team auch für die<br />
berufliche Zukunft wappnen kann<br />
und dass man lernt eigenständig zu<br />
werden und Verantwortung zu übernehmen.<br />
Jeder, der in eine Landjugendgruppe<br />
eintritt, übernimmt ein<br />
Stück Verantwortung für die gesamte<br />
Gruppe. Durch die Wahl in einen<br />
Vorstand baut man diesen Aspekt<br />
noch aus. Landjugend heißt Kontakte<br />
zu knüpfen, Menschen aus allen<br />
Regionen kennen lernen zu können<br />
und Hilfsbereitschaft als auch Verantwortung<br />
zu lernen. Sicherlich<br />
gibt es einmal im Jahr eine traditionelle<br />
Scheunenfete. Diese sichert ja<br />
auch zumeist die Existenz einer<br />
Landjugend, denn um es allen<br />
Jugendlichen den Mitgliedseintritt<br />
in eine Landjugend ermöglichen zu<br />
könne, müssen die Mitgliedsbeiträge<br />
entsprechend jugendfreundlich<br />
sein. Des Weiteren werden ganzjährig<br />
Seminare oder Podiumsdiskussionen<br />
zu politischen Themen durch<br />
die Einnahmen des Scheunenfestes<br />
organisiert.<br />
Auch zu dem Aspekt die Landjugend<br />
agiere nicht mehr in ihren<br />
ursprünglichen politischen Feldern,<br />
muss ich nur sagen, das ist schlichtweg<br />
eine falsche Aussage! Natürlich<br />
in <strong>Aktion</strong><br />
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