Herzblatt - Seniorenzentrum Katharina von Hohenstadt
Herzblatt - Seniorenzentrum Katharina von Hohenstadt
Herzblatt - Seniorenzentrum Katharina von Hohenstadt
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
...diesmal erhalten Sie ein etwas anderes<br />
Vorwort, als Sie es <strong>von</strong> mir gewohnt sind.<br />
Die nachfolgenden Gedanken <strong>von</strong> Jens<br />
Dobbers möchte ich heute im Vorwort für<br />
die erste Ausgabe 2011 unserer Hauszeitung<br />
<strong>Herzblatt</strong> „Neues <strong>von</strong> Drinne un Drausse“<br />
gerne mit Ihnen teilen.<br />
Zuerst wollte ich Dir Blumen schenken�<br />
aber das war irgendwie zu simpel. Vielleicht<br />
lieber ein Buch. Aber welches? Manche<br />
waren sehr unterhaltsam, hatten aber wenig<br />
Substanz. Andere waren gehaltvoller.<br />
Schließlich fand ich ein sehr praktisches<br />
Buch, konnte mich aber nicht da<strong>von</strong> trennen.<br />
Ein originelles Geschenk musste her.<br />
Aber das war irgendwie zu unpraktisch.<br />
Dann vielleicht doch etwas Handlicheres?<br />
Aber das verliert man doch so leicht. Lieber<br />
etwas Größeres. Das macht auch mehr her.<br />
Das war allerdings nicht ganz so leicht, wie<br />
ich dachte. Also suchte ich etwas leichteres.<br />
Das war komisch, sogar sehr komisch. Aber<br />
auch nicht lange. Ich fand etwas ungefährlicheres,<br />
heiteres, harmloses und nahm es<br />
mit. Aber das war sehr empfindlich. Also<br />
blieb wenig da<strong>von</strong> übrig. Wie traurig. Nein<br />
es sollte ein lustiges Geschenk sein! Aber<br />
nicht zu abgehoben. Plötzlich überkam mich<br />
ein Verdacht. Konnte es sein, dass ich dein<br />
Geschenk am falschen Ort suchte?<br />
Ich kam einfach nicht <strong>von</strong> der Stelle�<br />
Doch das änderte sich bald. Ich hatte mich<br />
so bemüht, überall zu suchen. Ich war bald<br />
Editorial<br />
Vorwort der Hausleitung<br />
hier, bald dort gewesen, fand aber nichts. Ich<br />
beschloss, nicht länger an alten Vorstellungen<br />
festzuhalten. Man muss loslassen können,<br />
um sich auf Neues einzulassen. Dann<br />
findet man manchmal ganz tolle Sachen.<br />
Aber die wollen nicht immer und irgendwann<br />
wollte ich dann auch nicht mehr. Schließlich<br />
hatte ich es satt. Ich war überall gewesen,<br />
durch dick und dünn gegangen und was hatte<br />
ich schließlich gefunden?<br />
�ach mein Herz!<br />
Ich hatte alles versucht, war überall gewesen,<br />
in den höchsten Höhen, in den tiefen<br />
See, hatte großen Gefahren getrotzt, die<br />
Elemente überwunden, wilde Tiere gejagt,<br />
unmögliches möglich gemacht, aber gerade<br />
an das Naheliegendste hatte ich nicht<br />
gedacht. Jetzt, in der Stunde der tiefsten<br />
Verzweiflung, kam ich endlich darauf.<br />
Ich schenke Dir mein Herz�<br />
Warum schreibe ich Ihnen das? Vielleicht<br />
einfach nur, um darüber nachzudenken.<br />
Mein Herz ist die letzten Tage unter anderem<br />
in Japan, bei Menschen, denen es zur Zeit<br />
nicht so gut geht wie uns. Mein Herz ist aber<br />
auch bei unseren Heimbewohnern und ihren<br />
Angehörigen, deren Tage manchmal mehr<br />
grau als bunt sind. Mein Herz ist bei meinen<br />
Mitarbeitern, deren Familien und Freunden,<br />
<strong>von</strong> denen einige im Moment schwere<br />
Schicksaalschläge zu meistern haben.<br />
�und mein Herz ist gerade bei Ihnen,<br />
die diese Zeilen soeben gelesen<br />
haben.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein<br />
großes und gesundes Herz, die Kraft der<br />
Frühlingssonne und uns allen Zusammen<br />
eine gute und gesunde Zeit. Lassen Sie sich<br />
vom Frühlingsgefühl anstecken und passen<br />
Sie gut auf sich auf.<br />
Ihr<br />
Michael Winnewisser<br />
<strong>Herzblatt</strong> 2011 3