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chefs!<br />
Kerstin Maida,<br />
Cookadoo – einfach<br />
gut essen<br />
„Mittlerweile verkaufe<br />
ich an den vier Standplätzen,<br />
die ich wöchentlich<br />
ansteuere, jeweils<br />
100 bis 120 Essen in den<br />
Mittagsstunden. Die Nachfrage<br />
ist oft höher, aber<br />
lieber ausverkauft, als Lebensmittel<br />
wegwerfen.“<br />
www.cookadoo.<br />
wordpress.com<br />
Fotos: © Laura Möllemann / Laurence Voumard / www.laurencevoumard.net / Thorsten Kern<br />
12<br />
Trendthema Food Trucks<br />
Meals on Wheels<br />
Food Trucker eint die Leidenschaft fürs gute Essen<br />
n ie st eie eieit n entee<br />
Das vergleichsweise neue Gewerbe lockt mit sattem<br />
stztenzil n e ssit eieit n<br />
entee t e t it ilen<br />
Speisen, aber wie lange noch?<br />
Sie heißen Burrito Bandito, Guerilla<br />
Groestl, Wurstdurst oder Pasta Laster.<br />
So kreativ wie die Namen sind auch die<br />
Macher, die dahinter stehen. Die Köche<br />
und Kochverrückten, die mit ihren mobilen<br />
Küchen die Gastro-Szene aufmischen,<br />
sind vom Imbiss-Muff früherer<br />
Jahre so weit entfernt wie Deutschland<br />
von Amerika. Im Land der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten kam die Food Truck-<br />
Bewegung erstmals ins Rollen. Allein<br />
in New York City soll es 3.000 Food<br />
Trucks geben. Nun erobern die fahrenden<br />
Schwergewichte auch hierzulande<br />
die Großstädte.<br />
Bye, bye Currywurst<br />
Die Szene ist bunt: junge Existenzgründer<br />
mit hippen Vollbärten und farben-<br />
prächtigen Tattoos, Quereinsteiger aus<br />
Kreativberufen, gelernte Köche, die die<br />
Food Truck-Bewegung als Sprungbrett<br />
in die Selbstständigkeit nutzen. Die allermeisten<br />
eint neben der Begabung,<br />
sich auch mit ihren Web- und Social-Media-Auftritten<br />
gut zu verkaufen, die Leidenschaft<br />
für gutes Essen – für frisch<br />
zubereitete Speisen, vorwiegend aus<br />
regionalen, saisonalen oder ökologischen<br />
Produkten, mit einem hohen Maß<br />
an Handwerklichkeit. Ob Edel-Burger,<br />
vegane Eintöpfe, Kartoffelpuffer oder<br />
Snacks für Allergiker – gemeinsame<br />
Merkmale der Food-Truck-Bewegung<br />
sind Authentizität, Transparenz und hohe<br />
Produktqualität. Denn das kommt<br />
an bei einer Kundschaft, die schnell, lecker<br />
und nachhaltig essen und genau<br />
wissen will, was in ihrer Nahrung steckt.<br />
Gut kalkulieren<br />
Nürnberg hat sich mittlerweile zu einer<br />
Hochburg der Food-Truck-Szene entwickelt,<br />
was daran liegen mag, dass<br />
die fränkische Stadt die Wiege der<br />
Bratwurst ist. Regelmäßig präsentieren<br />
über 20 Food Trucker ihre vielfältigen<br />
Streetfood-Angebote. Doch auch<br />
in anderen Regionen boomt das Geschäft.<br />
Für Köchinnen und Köche, die<br />
schon immer den Traum von Selbstständigkeit<br />
hegten, ergeben sich damit<br />
neue Möglichkeiten, ihre kulinarischen<br />
Schöpfungen ans Publikum zu<br />
bringen – bei überschaubarem Risiko<br />
und vergleichsweise niedrigen Investitionskosten.<br />
Die größte Herausforderung<br />
ist die Stellplatzsuche. Einfach an<br />
irgendeiner Ecke anhalten, um Speisen<br />
zu verkaufen, ist im Gegensatz zu den<br />
USA in Deutschland nicht erlaubt. Stellplätze<br />
auf Märkten und Festivals kosten<br />
oft hohe Standgebühren. Auch im<br />
mobilen Geschäft dürfen die laufenden<br />
Kosten nicht unterschätzt werden. Je<br />
nach Konzept ist zum Beispiel eine stationäre<br />
Zentralküche zur Vorbereitung<br />
und Lagerhaltung nötig. Die Akquise<br />
von Flächen wird mit steigendem Wettbewerb<br />
immer schwieriger.<br />
Gut vernetzen<br />
Auch vor diesem Hintergrund haben<br />
sich viele Food Trucker aus Hamburg<br />
vor einem Jahr der Initiative Lunch Karawane<br />
angeschlossen. Worum es geht?