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Nadine Kabuth - Freiherr-vom-Stein-Schule

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<strong>Nadine</strong> <strong>Kabuth</strong><br />

Die gesellschaftliche Funktion der Ehe im<br />

bürgerlichen Roman des ausgehenden 19. und<br />

beginnenden 20. Jahrhunderts am Beispiel<br />

von Thomas Manns „ Buddenbrooks“ im Vergleich zu Theodor<br />

Fontanes „Mathilde Möhring“.<br />

<strong>Freiherr</strong> – <strong>vom</strong> – <strong>Stein</strong> <strong>Schule</strong><br />

Deutsch – Leistungskurs<br />

Frau Breitner<br />

Velmeden, den 16.04.2007


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorwort 1<br />

2. Vorstellung beider Werke 3<br />

2.1 Inhaltsangabe „Buddenbrooks“ von Thomas Mann __________________________ 3<br />

2.2 Inhaltsangabe „Mathilde Möhring“ von Theodor Fontane_____________________ 5<br />

3. Geschichtliche Hintergründe 7<br />

3.1 Zeitgeschichtlicher Wandel <strong>vom</strong> Ende des 19. bis zum Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts _______________________________________________________ 7<br />

3.2 Die damalige Bedeutung und gesellschaftliche Funktion von Ehe und Familie_____ 9<br />

4. Werkbezogene Darstellung, Analyse und Interpretation 12<br />

4.1 Tony und ihre Ehen ____________________________________________________ 12<br />

4.2 Mathilde und ihre Ehe__________________________________________________ 15<br />

4.3 Vergleich beider Frauen und ihrer Ehen___________________________________ 19<br />

4.3.1 Mögliche Gründe und Ursachen für Gemeinsamkeiten und Unterschiede_________19<br />

5. Nachwort 21<br />

Literaturverzeichnis<br />

Erklärung<br />

1


1. Vorwort<br />

Meine Jahresarbeit im Fach Deutsch behandelt das Thema „Die gesellschaftliche<br />

Funktion der Ehe im bürgerlichen Roman des ausgehenden 19. und beginnenden 20.<br />

Jahrhunderts am Beispiel von Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“ im Vergleich zu<br />

Theodor Fontanes „Mathilde Möhring“.<br />

Mir war von vornherein klar, dass ich meine Jahresarbeit im Fach Deutsch schreiben<br />

möchte und tatsächlich wurde mein Erstwunsch bei der Einwahl erfüllt. Nachdem ich<br />

fast 900 Seiten Primärliteratur gelesen und bearbeitet habe, werde ich nun versuchen,<br />

besonders auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten sowie auch die äußeren sozialen<br />

und materiellen Umstände der beiden Hauptfiguren Tony und Mathilde näher<br />

einzugehen. Hierzu möchte ich noch kurz anmerken, dass ich es bewusst vermieden<br />

habe, Werkschlüssel oder komplette Interpretationen der beiden Werke zu lesen, um<br />

völlig unvoreingenommen an die Arbeit herangehen zu können.<br />

Auch ist es mir wichtig, die Beweggründe der beiden von allen Seiten zu beleuchten<br />

und diese dann unvoreingenommen zu analysieren und zu beurteilen. Das mir hierfür<br />

nur ein begrenzter Rahmen zur Verfügung steht, ist mir durchaus bewusst, weshalb es<br />

mir auch nicht möglich sein wird, alle gesellschaftlichen Aspekte und Einflüsse<br />

genauestens zu untersuchen und darzustellen. Lieber möchte ich meinen Fokus auf die<br />

beiden Frauenfiguren und ihre Ehen legen. Denn diese Thematik beinhaltet viel mehr<br />

als „nur“ die Szenen einer Ehe…<br />

2


2. Vorstellung beider Werke<br />

2.1 Inhaltsangabe „Buddenbrooks“ von Thomas Mann<br />

Die Buddenbrooks sind eine wohlhabende und angesehene Kaufmannsdynastie in der<br />

Hansestadt Lübeck. Schon in dritter Generation wird die Firma nun von Konsul Johann<br />

Buddenbrook jr. geführt. Die Patrizierfamilie bewohnt ein großes Anwesen in der<br />

Mengstraße. Hier wohnen Buddenbrooks sen. zusammen mit Buddenbrooks jr. und<br />

deren vier Kindern Thomas, Christian, Clara und Antonie, genannt Tony.<br />

Buddenbrooks führen ein Leben voller Annehmlichkeiten und Privilegien mit<br />

zahlreichen Angestellten. In dieser Umgebung wächst auch Tony Buddenbrook auf. Sie<br />

ist die Lieblingstochter ihres Vaters und weiß schon sehr früh um die Wirkung ihres<br />

Namens und die damit verbundenen Rechte und Pflichten. Familienstolz und –tradition<br />

sind in der Familie Buddenbrook von großer Bedeutung. So geprägt, ist Tony ein<br />

hübsches, im Umgang mit anderen Menschen sehr firmes, allerdings auch recht naives<br />

und pflichtbewusstes Ding. Sie weiß, was sie ihrem guten Namen schuldig ist. Deshalb<br />

heiratet sie dann auch zweimal, jedoch handelt es sich beide Male nicht um eine<br />

Hochzeit aus Liebe. Ihre erste Ehe mit dem Hamburger Unternehmer Bendix Grünlich,<br />

die auf Drängen ihres Vaters geschlossen wurde, wird geschieden, als sich herausstellt,<br />

dass ihr Ehemann kurz vor dem Bankrott steht und Tony nur geheiratet hat, um ihre<br />

Mitgift zu kassieren. Aus dieser Ehe geht Tonys einzige Tochter Erika hervor. Einige<br />

Jahre später gibt sie – um den Fehler der ersten Scheidung wieder zu korrigieren – dem<br />

Münchner Hopfenhändler Alois Permaneder das Jawort. Doch auch diese Ehe wird<br />

geschieden, als Tony ihren Mann in flagranti mit der Köchin erwischt.<br />

Leider gerät die ehemals so angesehene und überlegene Familie Buddenbrook in ihrer<br />

Heimatstadt über die Jahre hin immer mehr in Vergessenheit. Nach dem Tod des Vaters<br />

übernimmt Thomas die Geschäfte. Er heiratet spät und sein sehr zartbesaiteter Sohn<br />

Hanno ist nicht wirklich ein würdiger Nachfolger für die Leitung der Firma. Mit<br />

zunehmendem Alter empfindet er die Firma als immer schwerere Last auf seinen<br />

Schultern. Er würde sich gern einmal gehen lassen – so wie sein Bruder Christian, der<br />

ein arbeitsscheuer bon-vivant ist – und nur seinem Vergnügen statt den anstrengenden<br />

Pflichten nachgehen. Seine Schwester Clara heiratet einen Pastor aus Riga und stirbt<br />

früh. Auch seine Mutter stirbt bald darauf. Immer stärker manifestiert sich nun der<br />

Verfall der Familie: Christian, ein leidenschaftlicher Hypochonder, wird schließlich von<br />

seiner nicht standesgemäßen Frau, mit der er eine Tochter hat, in eine geschlossene<br />

Anstalt eingewiesen, Thomas stirbt überraschend an einem entzündeten Zahn auf<br />

3


offener Straße und auch Hanno stirbt noch als Jugendlicher an Typhus. Übrig bleiben<br />

nur die Buddenbrookschen Frauen, die sich selbst in solch schwierigen Zeiten niemals<br />

haben unterkriegen lassen.<br />

4


2.2 Inhaltsangabe „Mathilde Möhring“ von Theodor Fontane<br />

Mathilde Möhring ist 23 Jahre alt und wohnt zusammen mit ihrer Mutter in einer<br />

kleinen Mietswohnung in Berlin. Ihr Vater, Buchhalter in einem Exportgeschäft, starb<br />

am Tag vor ihrer Konfirmation, als Mathilde 17 Jahre alt war. Seine letzten Worte an<br />

sie lauteten: „Mathilde, halte dich propper.“ 1 Von da an hat sie stets versucht, sich diese<br />

Worte zu Herzen zu nehmen.<br />

Vor dem Tod ihres Vaters wollte Mathilde immer schon Lehrerin werden. Nun aber ist<br />

das Geld knapp und um etwas dazuzuverdienen, vermieten Mathilde und ihre Mutter ein<br />

„chambre garnie“, ein möbliertes Zimmer ihrer Wohnung an Studenten. Eines Tages<br />

zieht ein neuer Untermieter ein, ein Jura-Student namens Hugo Großmann. Hugo<br />

Großmann ist 26 Jahre alt, ein sehr schöner Mann und kommt aus gutem Hause.<br />

Mathilde findet auf Anhieb Gefallen an ihm und weiß, zum Erstaunen ihrer alten, etwas<br />

ängstlichen und pessimistischen Mutter, seine Launen und Reaktionen immer richtig<br />

einzuschätzen. Eines Tages erkrankt Hugo schwer an Masern. Mathilde erklärt sich<br />

sofort bereit, ihn zu pflegen. Sie kümmert sich wochenlang um den Kranken. Als dieser<br />

schließlich wieder fast ganz gesund ist, macht er ihr in einer sentimentalen Szene aus<br />

Dankbarkeit und Freude über dieses bequeme Leben mit ihr einen Heiratsantrag, den<br />

Mathilde annimmt. Bevor sie Hugo jedoch ihr Jawort gibt, verlangt sie von ihm mehr<br />

Disziplin in Bezug auf sein Studium und mindestens den Abschluss seines ersten<br />

Staatsexamens. Von Mathilde gefördert und gefordert, besteht Hugo tatsächlich das<br />

erste Staatsexamen. Kurz danach hat Mathilde schon den nächsten Teil ihres Plans<br />

ausgeführt und eine Stelle für ihren Verlobten ausfindig gemacht: Er soll Bürgermeister<br />

in Woldenstein, einer kleinen Stadt in Westpreußen, werden. Auch dieses Vorhaben<br />

gelingt Mathilde und unmittelbar vor ihrem Umzug nach Woldenstein heiraten sie und<br />

Hugo endlich. In Woldenstein angekommen, ist Mathilde jetzt Frau Bürgermeister<br />

Großmann. Ob im gesellschaftlichen oder im geschäftlichen Bereich ihres Mannes, auch<br />

hier ist es wieder Mathilde, die – wenn auch nur im Hintergrund – die Fäden zieht und<br />

die Zügel in der Hand hält. Nach zwei Jahren in Woldenstein wird Hugo jedoch –<br />

aufgrund von Mathildes übertriebenem gesellschaftlichem Ehrgeiz – plötzlich schwer<br />

krank. Obwohl es zunächst so aussieht, als hätte Hugo die Lungenentzündung<br />

unbeschadet überstanden, erleidet er schließlich einen tödlichen Rückfall. Nach Hugos<br />

Tod beschließt Mathilde, zu ihrer Mutter nach Berlin in ihr altes Leben zurückzukehren.<br />

Sie möchte sich nicht wieder neu verheiraten, „nur“ um ihren gestiegenen<br />

1 Theodor Fontane „Mathilde Möhring“: S.3, Z.33<br />

5


Lebensstandard beibehalten zu können. Stattdessen findet sie sich mit ihrer neuen-alten<br />

Situation ab und beginnt wieder zu lernen. Nach einiger Zeit besteht sie ihr<br />

Staatsexamen und findet auch sofort eine Stelle als Lehrerin. Dies ermöglicht ihr, ihrer<br />

Mutter und sich selbst ein etwas besseres Leben zu bieten.<br />

Nach dem Tod ihres Mannes hat Mathilde viel über ihn, sich selbst und ihre Ehe<br />

nachgedacht. Sie kommt dabei zu dem Schluss, dass es für Hugo und seine weiche und<br />

schwache Art wahrscheinlich besser gewesen wäre, er hätte niemals geheiratet. Sie<br />

muss sich jedoch auch eingestehen, dass sie ihrem Mann niemals wirklich überlegen<br />

war und dass er sie im Endeffekt sogar mehr beeinflusst und geprägt hat als sie ihn.<br />

6


3. Geschichtliche Hintergründe<br />

3.1 Zeitgeschichtlicher Wandel <strong>vom</strong> Ende<br />

des 19. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

In der Zeit des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts in Deutschland sollte<br />

nicht nur ein neues Jahrhundert beginnen, diese Jahrhundertwende markierte auch den<br />

Wandel der ganzen Gesellschaft und ihrer Vorstellungen von der Welt und sich selbst.<br />

Gerade die bürgerliche Klasse machte in diesem Zeitraum eine schleichende, aber<br />

dennoch beachtliche und vor allen Dingen folgenschwere Entwicklung bzw. Wandlung<br />

durch.<br />

Von dem „Glanz“ und der „Solidität der Gründerzeit“ 2 , in der die Wirtschaft boomte<br />

wie nie zuvor, noch ganz berauscht, wurde vielen der Wandel der Zeit leider erst zu spät<br />

bewusst. Der Untergang dieser Zeit und ihrer Gesellschaft ging mit der<br />

Industrialisierung einher. Besonders die Bourgeoisie, das Besitz- und<br />

Bildungsbürgertum, hatte schwer mit dem immer weiteren Auseinanderdriften von<br />

Lebens- und Geschäftspraxis 3 zu kämpfen. Hinzu kam noch erschwerend die<br />

Abwendung von althergebrachter Tradition hin zum künstlerisch-schwärmerischen<br />

Weltbild. Gerade in der Wirtschaft und Produktion war der technische Fortschritt im<br />

Zuge der Industrialisierung kaum aufzuhalten. Schon bald waren große Fabriken mit<br />

Hunderten von Mitarbeitern und vielen neuen, effizienter arbeitenden Maschinen<br />

schneller und auch billiger als traditionsbewusste Familienbetriebe. Dieser Wandel hatte<br />

auch den Zerfall der Großfamilie zur Folge. 4<br />

Doch nicht nur in der Wirtschaft kam es zu Neuerungen und Veränderungen. Der<br />

Fortschritt hatte in allen Lebensbereichen längst Einzug gehalten. Auch die Gesellschaft<br />

war hiervon maßgeblich betroffen, insbesondere die Rolle der Frau wurde hinterfragt<br />

und es gab einige Versuche, sie neu zu definieren. In dieser Epoche des Zerfalls von<br />

Tradition und Familie im alten Sinne, erhob sich die Frauenbewegung in Deutschland.<br />

Sie forderte – ausgehend von der Emanzipation der Frau – einen besseren Zugang zu<br />

höherer Bildung, bessere Arbeitsbedingungen und angemessene Löhne. Ebenfalls<br />

gefordert wurden ein politisches Mitspracherecht in Form des Wahlrechts und natürlich<br />

die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Auch die Forderung nach dem Erhalt und<br />

2 Barbara Beuys „Familienleben in Deutschland“: S. 423 i.F.z. Beuys „Familienleben“<br />

3 Vgl. Romanführer, Band 20.Jh., S.93<br />

4 Vgl. Franz Fischer „Einführung in die Familiensoziologie“: S. 72 i.F.z. Fischer „Familiensoziologie“<br />

7


der Ausweitung der Humanität wurde immer lauter. 5 Die Frau wollte nicht länger nur<br />

von ihrem Mann abhängig sein, man wollte ihr ermöglichen, sich insofern<br />

weiterzubilden, dass sie auch allein für sich und ihre Kinder sorgen kann.<br />

Denn vorher war das typische Ehe- und Familienbild von einer klaren Rollenverteilung<br />

geprägt: Der Mann war der Ernährer der Familie und die Frau war für die Erziehung der<br />

Kinder und die Führung des Haushalts zuständig – oder anders gesagt: Die Frau diente<br />

als „Gebärmaschine“ ihrem Mann, der als autoritäres Oberhaupt über die Familie<br />

herrschte. Ein Standardsatz vieler Mütter gegenüber ihren Kindern war: „Du musst Papa<br />

gehorchen.“ 6 Dies hatte eine klare finanzielle Abhängigkeit der Frau <strong>vom</strong> Mann zur<br />

Folge. Aber auch das gesellschaftliche Ansehen hing von dem Bestehen oder Nicht-<br />

Bestehen einer Ehe ab. So waren Frauen, die ein oder gar mehrere außereheliche Kinder<br />

hatten, als „Flittchen“ verschrien. Aber auch wenn eine rechtmäßige Ehe kinderlos<br />

blieb, gab man automatisch der Frau die Schuld daran. Daher war Kinderlosigkeit auch<br />

ein Scheidungsgrund.<br />

5 Fischer „Familiensoziologie“: S. 75<br />

6 Beuys „Familienleben“ : S. 434<br />

8


3.2 Die damalige Bedeutung und gesellschaftliche Funktion von Ehe und<br />

Familie<br />

Das Bürgertum – Leistung und Geld statt vererbte Privilegien und Adelstitel<br />

Das Bürgertum bzw. das Besitz- und Bildungsbürgertum, die Bourgeoisie der<br />

damaligen Zeit, hatte sich Wohlstand und Annehmlichkeiten selbst und aus eigener<br />

Kraft durch harte Arbeit verdient – ganz im Gegensatz zum Adel, dessen traditionelle<br />

Privilegien und Titel durch Geburt und Vererbung erlangt und weitergegeben wurden.<br />

Das Ansehen des Bürgertums stand auf einem Fundament aus Leistung und Geld.<br />

Angehörige des Bürgertums verwalteten als Beamte den Staat und brachten als<br />

Unternehmer die Wirtschaft der Gründerzeit in Schwung. Dennoch bildete das<br />

Bürgertum nicht eine geschlossene Gesellschaft oder eine „homogene Klasse“, sondern<br />

gruppierte sich nochmals in viele kleine, isolierte Kreise, die jedoch alle ein<br />

grundsätzliches Ideal anstrebten: „Etwas schaffen und dabei sparsam und anständig<br />

bleiben.“ Dieser elitäre Charakter machte sie zum Vorbild der Arbeiter und Bauern. 7<br />

Andererseits gab es auch viele kaufmännische Patrizierfamilien, die den Adel für seinen<br />

luxuriösen und dekadenten Lebensstil bewunderten und diesen nach Kräften<br />

nachzuahmen versuchten – allerdings stets mit dem Hinweis auf eine klare moralische<br />

Abgrenzung von der Unsittlichkeit des Adels (z.B. das Konkubinat) und seinem Mangel<br />

an christlicher Tugend und Moral 8 . Hieran wird auch die mehr oder weniger stark<br />

ausgeprägte Verankerung des Bürgertums im Glauben deutlich.<br />

Die Ehe – Versorgungsinstrument statt Liebesbeweis?<br />

Ehe und Familie besaßen damals einen „instrumentellen Charakter“ für die Ehepartner<br />

und deren Familien. Eine Liebesheirat bildete die große Ausnahme, stattdessen wurde<br />

„die Ehe im Hinblick auf Kinder - also einem potenziellen Erben - eingegangen, um –<br />

je nach Schicht – Namen, Vermögen, Status, die Firma etc. weiterzugeben und die<br />

Versorgung von den übrigen Familienmitgliedern im Falle von Krankheit und im Alter<br />

zu garantieren.“ 9<br />

Aus diesen versorgungstechnischen Gründen lebten unverheiratete Männer und Frauen<br />

auch stets in den Familienverbänden und Haushalten der Eltern, Geschwister oder<br />

anderer Anverwandter.<br />

7<br />

Vgl. Beuys „Familienleben“: S. 422<br />

8<br />

Vgl. Rosemarie Nave-Herz „Ehe- und Familiensoziologie“: S. 49 i.F.z. Nave-Herz „Ehe- und<br />

Familiensoziologie“<br />

9<br />

Nave-Herz „Ehe- und Familiensoziologie“: S. 40<br />

9


Die Familie – wirtschaftliche Institution statt biblischem Gebot?<br />

Die Familie fungierte demnach als „Versorgungsinstitut“ 10 für alle Familienmitglieder,<br />

was die ambivalente Einstellung zur Liebesheirat erklärt. Aus der Funktion als Trägerin<br />

von Vermögen und/oder einem wirtschaftlichen Unternehmen resultierte nun auch die<br />

Pflicht eines jeden Familienmitglieds, Rücksicht auf den Erhalt und aktiv Einfluss auf<br />

die Mehrung des Kapitals zu nehmen – eben auch durch eine vorteilhafte<br />

Eheschließung.<br />

Berechnung und Wirtschaftlichkeit statt Zuneigung und Liebe<br />

Eine Eheschließung beruhte also in den seltensten Fällen auf dem „biblischen Gebot<br />

von der Liebe“ zwischen den Ehepartnern. Liebe zwischen diesen spielte nur eine<br />

untergeordnete Rolle, das eheliche Bündnis fußte nicht auf Leidenschaft, sondern auf<br />

Zuverlässigkeit, Nüchternheit und Achtung des Partners.<br />

Das bedeutendste Kriterium für die Partnerwahl in vermögenden Familien war die<br />

Mitgift der Braut – schließlich ging diese nach der Eheschließung in den Besitz der<br />

Familie des Ehemannes über. Ferner waren auch die Arbeitskraft und vor allem die<br />

Gesundheit ausschlaggebende Faktoren für eine Hochzeit, gleichermaßen in<br />

vermögenden wie in nicht-vermögenden Familien. 11 Die Wahl des Ehepartners wurde<br />

zudem – insbesondere bei Frauen – im Wesentlichen auch durch die eigene Familie<br />

bzw. den eigenen Vater in seiner Funktion als Familienoberhaupt beeinflusst und<br />

(mit-)bestimmt, da die Wahl des Ehepartners – wie oben beschrieben – nicht nur<br />

Veränderungen für die beiden Ehepartner selbst mit sich brachte, sondern ebenfalls für<br />

deren Familien Auswirkungen hatte (siehe z.B. Mitgift). 12<br />

Die Funktionen einer Ehe<br />

Die wichtigste Funktion war, ist und bleibt die Reproduktionsfunktion, die sich in zwei<br />

weitere Teilbereiche gliedern lässt: die biologische und die soziale<br />

Reproduktionsfunktion. Da eine Ehe häufig nur eine Durchgangstür zur Familie ist, ist<br />

die biologische Reproduktionsfunktion ein fester Bestandteil der Ehe. Sie erfüllt das<br />

Streben nach einem Erben, der einmal den Namen, das Vermögen, den Besitz und die<br />

Firma übernimmt und weiterführt.<br />

Aus der sozialen Reproduktionsfunktion, auch physisch-psychische<br />

Reproduktionsfunktion genannt, leiten sich auch die Freizeit- und<br />

10 „Buddenbrooks-Handbuch“: S. 216<br />

11 Vgl. Nave-Herz „Ehe- und Familiensoziologie“: S. 41<br />

12 Vgl. hierzu auch: Nave-Herz „Ehe- und Familiensoziologie“: S. 44<br />

10


Spannungsausgleichsfunktion der Ehe ab. Man könnte auch von der Ehe als<br />

„Schonraum“ sprechen. Der hart arbeitende Mann findet Entspannung und Erholung<br />

von seiner täglichen Arbeit als Ernährer der Familie im Kreise seiner Lieben, umsorgt<br />

von seiner Frau, die für familiäre Eintracht und häusliche Harmonie sorgt. Alle<br />

Familienmitglieder sollen sich im Schoß der Familie behütet und geborgen fühlen 13 .<br />

Diese Funktion steht in einem krassen Widerspruch zu dem ökonomischen Standpunkt,<br />

von dem aus die Ehe sonst betrachtet wird 14 .<br />

Die Platzierungsfunktion geht aus der letzten Funktion einer Ehe, der<br />

Sozialisationsfunktion, hervor. Die Sozialisationsfunktion bewirkt, dass das Leben in<br />

einer Gemeinschaft ertragen und bewältigt werden kann. Sie sorgt dafür, dass das<br />

Gebilde Ehe/Familie nicht schon nach kurzer Zeit aufgrund des Egoismus des anderen<br />

wieder zusammenbricht. Die Anpassung an andere Mitmenschen und das gesamte<br />

soziale Umfeld sowie das Finden von Kompromissen zur Konfliktlösung sind wichtige<br />

Faktoren für den dauerhaften Erhalt einer Ehe. Die Platzierungsfunktion sorgt nun<br />

dafür, dass auch in der außerehelichen Gesellschaft ein geeigneter Platz gefunden und<br />

bewahrt wird. Jemand, der in eine reiche und angesehene Familie hineingeboren wird,<br />

erhält quasi automatisch einen Platz in der höheren Gesellschaft, während jemand aus<br />

ärmlichen Verhältnissen diesen sozialen Aufstieg nur durch sehr harte Arbeit oder –<br />

wenn überhaupt – durch eine vorteilhafte Hochzeit schaffen kann. 15<br />

13<br />

Vgl. „Buddenbrooks-Handbuch“: S. 216<br />

14<br />

Vgl. „Buddenbrooks-Handbuch“: S. 223<br />

15<br />

Vgl. hierzu auch: Nave-Herz „Ehe- und Familiensoziologie“ , Kapitel 4.1 „Die Funktionen von Ehe<br />

und Familie“<br />

11


4. Werkbezogene Darstellung, Analyse und Interpretation<br />

4.1 Tony und ihre Ehen<br />

Ein Leben für das Wohl der Familie – Repräsentieren als oberste Pflicht?<br />

Von klein auf hat das Repräsentieren ihrer Familie oberste Priorität für Tony und sie ist<br />

sehr stolz darauf, ihrer Familie in dieser Art und Weise dienen zu dürfen.<br />

Alles für die Familie – Die Bürde des Ansehens<br />

Genau deshalb heiratet sie dann auch – aufgrund ihres Gehorsams der Familie<br />

gegenüber – auf Drängen ihres Vaters den Unternehmer Bendix Grünlich aus Hamburg,<br />

der zuvor längere Zeit um sie geworben hatte. Einer nicht standesgemäßen Liebe zu<br />

dem Sohn eines Fischers hatte ihr Vater auf der Stelle eine klare Absage erteilt. Obwohl<br />

er einige Jahre älter als Tony ist, ist Grünlich doch eine „gute Partie“ 16 . Die Liebe<br />

zwischen den beiden würde sowieso erst „mit der Zeit“ 17 entstehen. Tony zieht mit ihm<br />

nach Hamburg und bekommt eine Tochter. Als sie erfährt, dass Grünlich mit ihrer<br />

Mitgift lediglich dem nun nicht mehr aufzuhaltenden Bankrott entgehen wollte, lässt sie<br />

sich von ihm scheiden und kehrt nach Hause zurück.<br />

Der gleiche Fehler ein zweites Mal begangen - als Allheilmittel für den ersten?<br />

Von nun an ist ihr einziger Gedanke, sich so schnell wie möglich neu zu verheiraten,<br />

um die Schmach der ersten Ehe und die damit verbundene Schande für die Familie<br />

wieder wett zu machen, ihre Verfehlung und ihr Versagen zu korrigieren. So heiratet sie<br />

einige Jahre später den Münchner Hopfenhändler Alois Permaneder und zieht mit ihrer<br />

Tochter Erika aus erster Ehe nach Bayern. Kurz nach der Eheschließung setzt sich<br />

Permaneder mit Tonys Mitgift zur Ruhe und frönt fortan dem Wirtshaus und dem<br />

Alkohol. Tony fühlt sich in München – so weit weg von ihrer geliebten Heimatstadt, wo<br />

jeder weiß, wer sie ist – wie eine Fremde, eine Außenseiterin. Sie fremdelt mit der<br />

Mentalität der Bayern und auch der bayerische Dialekt ist ihr äußerst zuwider. Zudem<br />

stirbt ihr Baby kurz nach der Geburt, eine weitere Niederlage und Demütigung für<br />

Tony. Doch auch dieses „Glück“ hält nicht lange an – Tony erwischt den betrunkenen<br />

Permaneder nachts in flagranti mit der Köchin Babette. Aus diesem Grund wird nun<br />

auch Tonys zweite Ehe geschieden, da sie sich diese weitere Demütigung keineswegs<br />

16 Thomas Mann „Buddenbrooks“: 3/2, S. 104 i.F.z. Th. Mann „BB“<br />

17 Th. Mann „BB“: 3/2, S. 103<br />

12


gefallen lassen will. Nun hält sie absolut nichts mehr in München und sie kehrt wieder<br />

mit Erika nach Hause zurück.<br />

Indirekter Dienst an der Familienehre – Die Projektion der eigenen Wünsche auf<br />

andere Familienmitglieder<br />

Fortan konzentriert Tony sich nun nicht mehr darauf, durch eigene Taten die<br />

Familienehre zu bewahren und zu verteidigen, sondern unterstützt vor allem ihren<br />

Bruder Thomas nach Kräften, der schließlich sogar zum Senator gewählt wird.<br />

Auch könnte man behaupten, sie hätte noch eine „dritte Ehe“ 18 geführt, nämlich die<br />

ihrer Tochter Erika mit dem Unternehmer Hugo Weinschenk. Obwohl sie dieses Mal<br />

„nur“ die Brautmutter ist, geht Tony – die „eigentliche Braut“ 19 - wieder voll und ganz<br />

in dieser Hochzeit und Ehe auf, alles geschieht nach ihrem Willen und auch die<br />

häusliche Einrichtung der Frischvermählten ist ganz nach ihrem Geschmack. Allerdings<br />

soll auch diese Ehe nicht von Erfolg gekrönt sein, da Weinschenk schließlich wegen<br />

Veruntreuung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt wird.<br />

Die Aufgabe der einzig wahren Liebe – Ein Bann, der nicht zu brechen ist?<br />

Somit kann Tony auch mit dieser Ehe ihrer Familie keinen Vorteil verschaffen und<br />

muss nun damit leben, dass es ihr nicht vergönnt war, ihrer Bestimmung und Pflicht zu<br />

folgen und ihrer Familie durch eine vorteilhafte und vornehme Vernunftehe noch Glanz<br />

und Würde zu verleihen. Den einzigen Mann, den sie jemals wirklich geliebt hat, durfte<br />

sie aufgrund des Standesunterschiedes nicht heiraten: den Medizinstudenten Morten<br />

Schwarzkopf aus Travemünde. Dennoch hat sie ihn nie vergessen und spricht bis zu<br />

ihrem Lebensende immer mal wieder von ihm – meistens, indem sie eine Aussage von<br />

ihm zitiert.<br />

Eine Buddenbrook ist eine Buddenbrook – egal was passiert…<br />

Tony ist schon immer auf Äußerlichkeiten sehr fixiert und für diese empfänglich<br />

gewesen – schöne, große Anwesen, eine edle und stilvolle Einrichtung, geschmackvolle<br />

Kleider mit großen und zahlreichen Atlasschleifen, große Diners und Gesellschaften.<br />

Auch glaubt sie, dass das Repräsentieren ihres Familiennamens oberste Priorität<br />

verdient hat. So verlebt sie den Rest ihres Lebens – unglücklich und dennoch recht<br />

18 Th. Mann „BB“: 8/1, S. 447<br />

19 Th. Mann „BB“: 8/1, S. 445<br />

13


zufrieden mit dem Verlauf ihres eigenen Lebens und dafür umso interessierter und<br />

mitfühlender an dem Leben ihrer Verwandten.<br />

Kindliche Naivität – Das Geheimnis der Tony Buddenbrook?<br />

Festzuhalten bleibt, dass Tony sich in all den Jahren nicht groß verändert hat. Nach<br />

ihren beiden Scheidungen behauptet sie zwar gern, sie sei jetzt „keine Gans“ 20 mehr,<br />

sondern eine <strong>vom</strong> Leben und <strong>vom</strong> Schicksal hart geprüfte Frau, die schon so allerhand<br />

miterlebt und gesehen hätte. Doch so erwachsen wie sie sich hier selbst sieht, ist sie<br />

niemals geworden. Auch ihren Hang zu dramatischen Szenen, die sie stets mit ihrem<br />

lauten und hemmungslosen Kinderweinen untermalt, konnte sie in all den Jahren nicht<br />

ganz ablegen. Interessant ist auch die Tatsache, dass Tony sich nach relativ kurzer Zeit<br />

auch in der Rolle einer geschiedenen Frau, der <strong>vom</strong> Schicksal übel mitgespielt und die<br />

von den Männern nur benutzt und betrogen wurde, recht gut gefällt und sie versucht,<br />

auch dieser Rolle und ihren Anforderungen gerecht zu werden. Auch diese Aufgabe<br />

füllt sie voll und ganz aus und befriedigt sie.<br />

20 Th. Mann „BB“: 5/9, S. 301<br />

14


4.2 Mathilde und ihre Ehe<br />

Willkommen im kleinbürgerlichen Mief – einer Mischung aus Armut, Ängstlichkeit,<br />

Resignation und Pessimismus<br />

Das Leben der Mathilde Möhring vor, während und nach ihrer Ehe mit Hugo Großmann<br />

zeichnet das Lebensbild einer Aufsteigerin aus eigener Kraft.<br />

Aufgewachsen im muffigen Kleinbürgermilieu, ist die Angst um die eigene Existenz<br />

aufgrund der auch durch den frühen Tod des Vaters verursachten Armut allgegenwärtig.<br />

Dadurch bedingt muss sie auch ihren Traum, Lehrerin zu werden, aufgeben. Besonders<br />

die Mutter ist davon in ihrer Ängstlichkeit und ihrem Pessimismus nachhaltig geprägt.<br />

Dennoch besitzt Mathilde stets den festen Willen, dieser Misere eines Tages zu<br />

entfliehen.<br />

Wenn der Ehemann in spe zum Fluchthelfer wird – Heirat als Mittel zur Flucht?<br />

Eines Tages jedoch sieht die weder wirklich schöne noch anmutige oder aufreizende<br />

Mathilde mit ihrem Gemmengesicht endlich ihre Chance zur Flucht aus dem<br />

kleinbürgerlichen Mief gekommen. Hugo Großmann, ein Jura-Student aus gutem und<br />

wohlhabendem Hause, mietet sich in das möblierte Zimmer der Möhrings ein.<br />

Eines Tages erkrankt Hugo schwer an Masern. Sofort ist Mathilde zur Stelle und pflegt<br />

den Kranken wochenlang aufopferungsvoll und mit einer Engelsgeduld. Kaum hat<br />

Hugo die schwere Krankheit überstanden, macht er Mathilde in einem Anflug von<br />

Sentimentalität einen Heiratsantrag – jedoch mehr aus Dankbarkeit als aus Liebe und<br />

Zuneigung. Nachdem sie Hugo ins Gebet genommen und ihm ihre Vorstellungen von<br />

einer Ehe unmissverständlich klar gemacht hat, nimmt sie seinen Antrag schließlich an.<br />

Mathilde macht gleichzeitig das bestandene Examen Hugos zur Bedingung für die<br />

Hochzeit. 21<br />

Ein stilles Abkommen in beiderseitigem Einverständnis – Tauschhandel sozialer<br />

Aufstieg gegen bequemes, angenehmes Leben?<br />

Dass Hugo diese Bedingungen stillschweigend akzeptiert und ohne ein Wort des<br />

Einwands oder der Widerrede hinnimmt, lässt sich auf zweierlei Art und Weise deuten.<br />

Zum einen könnte man annehmen, dass es an Mathildes großer Willensstärke, ihrer<br />

Zielstrebigkeit und ihrer Entschlossenheit und Selbstsicherheit liegt, dass Hugo – der all<br />

21 Vgl. Theodor Fontane „Mathilde Möhring“: 8.Kapitel, S. 41, Z. 25-31 i.F.z. Th. Fontane „MM“<br />

15


das in diesem Moment vielleicht eher einschüchternd und herrisch empfindet – sich das<br />

als Mann gefallen lässt. Zum anderen, wenn man nun Hugos Charaktereigenschaften<br />

mit in Betracht zieht, könnte man auch zu folgender These gelangen: Hugo ist aus<br />

gutem und wohlhabendem Hause, er ist in einer höhergestellten Familie mit vielen<br />

Privilegien und Annehmlichkeiten aufgewachsen. Hierin liegt möglicherweise die<br />

Erklärung für seine äußerst stark ausgeprägte Faulheit und Bequemlichkeit. Genau<br />

dieses sorgenfreie und bequeme Leben hat er bis jetzt bei Mathilde kennen gelernt.<br />

Vielleicht steckte also viel mehr Kalkül, Berechnung und die Aussicht auf den eigenen<br />

Vorteil in dem Heiratsantrag Hugo Großmanns, als es in diesem Moment selbst<br />

Mathilde hätte vermuten können?<br />

Die offizielle Verlobungsfeier findet im kleinen Kreis statt, allerdings ist die<br />

Verbindung Mathildes mit einem Mann aus gutem Hause längst das Gesprächsthema<br />

Nummer eins in der Nachbarschaft.<br />

Zuckerbrot und Peitsche – ein einfaches Prinzip mit großer Wirkung<br />

Bevor Mathilde nun ihren Plan „Sozialer Aufstieg“ weiterverfolgt, gönnt sie ihrem<br />

Verlobten noch „eine Woche Weihnachtsferien“ 22 . Nach Ablauf dieser Ferienwoche<br />

jedoch ist der Spaß für Hugo erst einmal vorbei: Mathilde nimmt ihn ein weiteres Mal<br />

ins Gebet. Bis zu seiner Examensprüfung besucht er nun jeden Tag das Repetitorium an<br />

seiner Universität. Abends fragt seine Verlobte ihn dann in der Wohnstube im Beisein<br />

der Mutter ab. Damit ihm diese Prozedur jedoch nicht zu anstrengend wird, baut<br />

Mathilde immer wieder kleine Lernpausen ein, in denen sich Hugo einen Moment lang<br />

ausruhen und erfrischen darf. Geschickt wie sie nun mal ist, weiß Mathilde ganz genau,<br />

wie sie Hugo bei Laune hält und ihn trotzdem nach ihren Vorstellungen leiten und<br />

formen kann: Mit Zuckerbrot und Peitsche.<br />

Tatsächlich besteht Hugo sein Examen und ist nun Referendar. Doch auch für die Zeit<br />

nach dem Examen hat Mathilde bereits vorgesorgt: Die westpreußische Stadt<br />

Woldenstein hat eine Stelle als Bürgermeister ausgeschrieben, eine Stelle ganz nach<br />

Mathildes Geschmack und Vorstellungen. Hugo bewirbt sich um den Posten und erhält<br />

kurze Zeit später die Zusage.<br />

Der Preis des Ruhms – Was kostet der soziale Aufstieg?<br />

Nach einer bescheidenen Hochzeit macht sich das frisch vermählte Paar auf nach<br />

Woldenstein. Dort angekommen, leben sich die beiden recht schnell und gut ein. Bald<br />

22 Th. Fontane „MM“: 9.Kapitel, S.52, Z. 11<br />

16


verkehrt das junge Ehepaar in den höchsten Kreisen der Woldensteiner Gesellschaft.<br />

Diese Tatsache, ihr neuer Titel als „Frau Burgemeister“ und das damit verbundene<br />

soziale Prestige führen dazu, dass Mathilde sich am Ziel ihrer Träume und Bemühungen<br />

sieht und endlich glücklich und zufrieden mit Hugo zusammenlebt.<br />

Dieses harmonische Glück findet jedoch ein jähes Ende, als Hugo plötzlich an einer<br />

schweren Lungenentzündung erkrankt und schließlich stirbt, obwohl Mathilde ihn<br />

abermals aufopferungs- und liebevoll gepflegt hat.<br />

Von 0 auf 100 und zurück – Unabhängigkeit und Emanzipation als endgültige Lösung<br />

des Problems?<br />

Plötzlich steht Mathilde also wieder allein da. Sie steht von einer Sekunde auf die<br />

andere wieder vor dem Nichts – dem sozialen und dem materiellen Aus.<br />

Mathilde lehnt die zweifelhafte Stelle als bezahlte Hausdame bei einem reichen Grafen<br />

ab und kehrt nach Hause zu ihrer Mutter zurück. Wieder dort, wird sie als<br />

„frischgebackene“ Witwe ebenso abschätzig von den Nachbarn beäugt wie damals als<br />

frischgebackene Braut. Aus diesem Grund drängt ihre Mutter zunächst auch auf eine<br />

baldige Wiederverheiratung ihrer Tochter. Dies lehnt Mathilde jedoch ebenso<br />

kategorisch ab wie die Wiederannahme ihres Mädchennamens mit der Begründung,<br />

dass dies „Ableugnung des Tatsächlichen“ 23 wäre.<br />

Aber Mathilde wäre nicht Mathilde, wenn sie sich nicht schon längst etwas Neues<br />

überlegt hätte. Resultierend aus der Erkenntnis, dass selbst ein gesellschaftlich höher<br />

gestellter Mann ihr nicht langfristig den von ihr so heiß ersehnten sozialen Aufstieg und<br />

die so beruhigende materielle Sicherheit bieten kann, wird Mathilde nun endlich klar,<br />

dass sie sich nur aus eigener Kraft einen neuen Lebensinhalt und den für sie<br />

angemessenen Platz im Leben schaffen kann. Mehr noch, sie gibt sogar zu, dass Hugo<br />

in ihren Augen wahrscheinlich „viel zu weich und schwach“ war und „besser nie<br />

geheiratet hätte“ 24 . Auch muss sie sich eingestehen, dass Hugo sie während ihrer Ehe<br />

viel stärker beeinflusst hat, als sie es bei ihm jemals vermocht hätte. Mathilde ist in ihrer<br />

Ehe mit Hugo gereift. Genau dieser Einfluss gibt ihr nun die Kraft und den Mut, sich<br />

mithilfe ihrer Zielstrebigkeit, ihrer Disziplin und ihrer Willensstärke endlich selbst zu<br />

verwirklichen und sich ihren lang gehegten, großen Traum zu erfüllen: Lehrerin zu<br />

werden. Mathilde lernt fleißig und besteht ihr Examen schließlich „viel glänzender als<br />

23 Th. Fontane „MM“: 17. Kapitel, S. 109, Z. 33f<br />

24 Th. Fontane „MM“: 17.Kapitel, S. 110<br />

17


Hugo damals das seine“ 25 . Direkt nach dem Examen bekommt sie eine Stelle als<br />

Lehrerin. Nun kann sie völlig selbstständig und unabhängig für sich und ihre Mutter<br />

sorgen und ihr Leben so leben, wie sie es will.<br />

Die zweifache Emanzipation – Warum jedem Ende auch ein Anfang innewohnt<br />

So gesehen hat sich Mathilde im Verlauf ihres Lebens sogar zweimal emanzipiert.<br />

Die erste Emanzipation war die Flucht aus den ärmlichen, kleinbürgerlichen<br />

Verhältnissen, in denen sie aufgewachsen ist. Diese „soziale Emanzipation“ vollzog sie<br />

durch die Hochzeit mit einem wohlhabenden, höher gestellten Mann, dessen Aufstieg<br />

zum Bürgermeister und dem damit verbundenem Titelgewinn („Frau Burgemeister“)<br />

sowie dem sozialen Aufstieg in die höheren Kreise der Gesellschaft bis hin zu den<br />

Honoratioren.<br />

Die zweite Emanzipation erfolgt erst nach dem Tod Hugo Großmanns. Die junge Witwe<br />

Mathilde erkennt, dass ihr persönliches Glück nicht von einem Mann, sondern nur von<br />

ihr selbst abhängt. Ganz zu schweigen davon, dass sie es war, die in dieser Ehe die<br />

Zügel in der Hand hielt und die gemeinsamen Geschicke zielstrebig lenkte. Ihr Streben<br />

nach höherer Bildung und der damit verbundenen Selbstständigkeit und Unabhängigkeit<br />

und das kontinuierliche Verweigern einer Resignation oder „schnellen Problemlösung“<br />

(„Wiederverheiratung“) 26 sind deutliche Anzeichen für ihre zweite Emanzipation. Ob<br />

diese jedoch ohne die vorangegangene Ehe bzw. den Tod ihres Ehemannes überhaupt<br />

möglich gewesen wäre, bleibt zu bezweifeln. Somit könnte Mathilde sehr wohl mit ihrer<br />

Behauptung richtig liegen, dass Hugo sie während ihrer Ehe viel stärker und<br />

nachhaltiger beeinflusst hat, als es ihr bewusst war und als sie ihren Mann jemals hätte<br />

beeinflussen können. Man könnte auch sagen, dass Mathilde ihr Leben als junge Witwe<br />

nur so selbstbewusst und selbstsicher weiterführen und gestalten konnte, weil sie durch<br />

den ihr von ihrem Ehemann gegebenen Freiraum - fernab von jeglicher klassischer<br />

Rollenverteilung – erst ihre eigene innere Stärke entdeckt und kennen gelernt hat. Durch<br />

seine fehlende Vormachtstellung in der Ehe und die fehlende Unterdrückung seiner<br />

Frau hat Hugo es ihr ermöglicht, sich selbst zu finden und zu verwirklichen. Genau<br />

dadurch ist es Mathilde nach Hugos Tod möglich, ihr Leben selbst in die Hand zu<br />

nehmen. Diese kurze, aber schöne Ehe ist also auf jeden Fall als ein Vorteil und eine<br />

positive Lebenserfahrung Mathildes zu betrachten, auch oder gerade weil sie ein so<br />

jähes und plötzliches Ende findet, gleichzeitig aber den Beginn des wirklichen, echten,<br />

befreiten und selbst bestimmten Lebens der Mathilde Möhring markiert.<br />

25 Th. Fontane „MM“: 17. Kapitel, S. 110, Z. 30<br />

26 Vgl. Th. Fontane „MM“: 17. Kapitel, S.109, Z. 15f<br />

18


4.3 Vergleich beider Frauen und ihrer Ehen<br />

Können zwei Frauen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten,<br />

wirklich etwas gemeinsam haben? Die eine, Tony Buddenbrook, die niemals Armut und<br />

Existenzangst kennen gelernt hat. Die andere, Mathilde Möhring, der nie etwas einfach<br />

so zuflog oder geschenkt wurde. Oder sind es vielleicht gerade diese Gegensätze, die<br />

sich am Ende anziehen und doch mehr Gemeinsamkeiten bergen, als man vermuten<br />

würde?<br />

4.3.1 Mögliche Gründe und Ursachen für Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede<br />

Wie bereits erwähnt, stammen die beiden Frauen aus zwei grundverschiedenen sozialen<br />

Schichten: Tony Buddenbrook, die reiche Kaufmannstochter aus einer alten<br />

Patrizierfamilie, die stets ein Leben voller Annehmlichkeiten und Privilegien führt, den<br />

Luxus und den Status ihrer Familie voll auskosten kann. Ihr gegenüber steht nun<br />

Mathilde Möhring, aufgewachsen im Kleinbürgertum, deren Vater schon früh stirbt und<br />

somit seine Frau und seine Tochter in einem von Armut und Existenzangst beherrschten<br />

Leben zurücklässt. Dennoch haben sie eine Gemeinsamkeit: Keine der beiden hat aus<br />

Liebe geheiratet. Mathilde wittert ihre Chance zum sozialen Aufstieg, Tony will mit<br />

ihrer ersten Ehe ihrer Pflicht gegenüber ihrer Familie nachkommen und mit der zweiten<br />

Ehe die Schmach über die erste, misslungene Ehe wieder wettmachen. Bei beiden ist<br />

also das Motiv, eine möglichst vorteilhafte Verbindung einzugehen. Mathilde hat in<br />

erster Linie ihren eigenen Vorteil im Blick, sie wünscht sich nichts sehnlicher, als der<br />

Enge ihrer kleinbürgerlichen Verhältnisse und dem Leben voller Entbehrungen endlich<br />

entfliehen zu können, außerdem würde sie alles dafür geben, eines Tages einen Titel zu<br />

tragen. Tony hingegen will vor allem einen Vorteil für ihre Familie und die Firma<br />

erreichen, das Ansehen und möglicherweise auch das Kapital dieser bewahren und<br />

vermehren und durch mögliche Nachkommen den Namen Buddenbrook weiter<br />

verbreiten. In direktem Zusammenhang damit ist auch die Entscheidung für oder gegen<br />

einen potentiellen Ehepartner zu betrachten. Während Mathilde sich ihren Ehemann<br />

Hugo Großmann – abgesehen von der pro forma erfolgenden Zustimmung ihrer Mutter<br />

- völlig frei und selbst aussuchen kann, wird Tony ihr erster Mann Bendix Grünlich<br />

regelrecht von ihren Eltern – insbesondere von ihrem Vater – aufgezwungen. Die Wahl<br />

ihres zweiten Ehemannes Alois Permaneder trifft sie hingegen relativ selbstständig.<br />

19


Das Ende der Ehe bedeutet für Tony zwar den Status einer geschiedenen Frau<br />

innezuhaben, allerdings kehrt sie jedes Mal wieder in ihr altes, angenehmes und<br />

privilegiertes Leben zurück. Sie selbst trägt von den beiden Scheidungen keinen<br />

nennenswerten Schaden davon. Anders scheint es zunächst bei Mathilde. Als ihr Mann<br />

stirbt, steht sie wieder ganz am Anfang – nämlich vor dem sozialen und auch<br />

materiellen Aus. All ihre Errungenschaften – der soziale Aufstieg, der Titel und das<br />

Prestige als Frau des Bürgermeisters, die finanzielle Sicherheit sind mit einem Mal<br />

wieder verloren. Anstatt sich nun aber in die Resignation über das Scheitern des eigenen<br />

Lebensplans zu flüchten, erkennt Mathilde schließlich, dass sie keinen Mann braucht,<br />

um sich einen Platz im Leben sichern und sich ihre Träume verwirklichen zu können.<br />

Tony hingegen resigniert nach dem Scheitern ihrer zweiten Ehe zumindest in Bezug auf<br />

ihre eigene Person. Sie muss erkennen und akzeptieren, dass sie ihrer Familie nicht in<br />

dem Maße dienlich sein konnte, wie es ihr eigentlich von Geburt an vorbestimmt war.<br />

Während Tony sich in die Resignation und die rege Anteilnahme und Beteiligung am<br />

Leben ihrer Familienmitglieder flüchtet, entdeckt Mathilde ihre Unabhängigkeit und<br />

emanzipiert sich. Sie erkennt plötzlich, dass sie all ihre Ziele auch ganz allein und aus<br />

eigener Kraft erreichen kann und beginnt, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass beide Frauen, Tony und Mathilde, zwar<br />

vorteilhafte Vernunftehen eingegangen sind und dass alle Ehen ein jähes Ende fanden.<br />

Allerdings hat sich für Tony durch ihre beiden Ehen nicht wirklich etwas geändert, auch<br />

sie hat sich über die Jahre nicht wirklich geändert. Schließlich hatte sie stets die<br />

Möglichkeit, in ihr altes Leben – das sich <strong>vom</strong> finanziellen Standard und sozialen Status<br />

her kaum von dem Leben mit ihren Ehemännern unterschied – zurückzukehren.<br />

Mathilde hingegen wollte sich zunächst über einen Mann bzw. die Ehe mit ihm<br />

emanzipieren, musste aber als junge Witwe schließlich erkennen, dass sie diesen Mann<br />

als Mittel zum Zweck gar nicht gebraucht hätte bzw. gar nicht braucht und auch nie<br />

brauchen wird. Sie erkennt plötzlich, was in ihr steckt und dass ihr im Grunde die<br />

gleichen Möglichkeiten wie ihrem Mann offen stehen: Der Zugang zu besserer Bildung<br />

und somit zu einem guten, gesicherten Einkommen mit dem sie für sich selbst sorgen<br />

kann. Es muss jedoch betont werden, dass trotz des beginnenden gesellschaftlichen<br />

Wandels eine „emanzipierte Karriere“ wie die der Mathilde Möhring die große<br />

Ausnahme bildete. Somit könnte man Mathilde als eine Pionierin bzw. Vorreiterin ihrer<br />

Zeit betrachten.<br />

20


5. Nachwort<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Wandel der gesellschaftlichen Funktion<br />

der Ehe sehr stark von der Emanzipation der Frau beeinflusst, wenn nicht sogar von ihr<br />

hervorgerufen wurde. Die Erkenntnis der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten sowie<br />

der damit verbundenen eigenen Unabhängigkeit und Selbstständigkeit war maßgeblich<br />

daran beteiligt, dass die Vernunftehe ihren Reiz zumindest teilweise verlor und immer<br />

stärker in Vergessenheit geriet. Die Gleichstellung bzw. Gleichberechtigung von Mann<br />

und Frau und auch die allmählich aufkommende Egalität innerhalb der Gesellschaft<br />

haben nun eigentlich für jeden den Weg zur Hochzeit aus Liebe freigemacht. Dennoch<br />

gibt es auch in unserer heutigen Zeit noch genügend Ehen, die aus reiner Vernunft, aus<br />

ökonomischen Gründen oder gar auf das Drängen oder den Zwang der eigenen Familie<br />

hin geschlossen werden. Zum einen, weil manche Frauen sich selbst kaum etwas<br />

zutrauen und sich (und ihre Kinder) lieber sicher versorgt wissen wollen. Andere Paare<br />

heiraten, um sich die Steuervorteile für Ehepaare zu nutze zu machen. Manch eine(n)<br />

packt vielleicht auch einfach nur die Torschlusspanik, wenn sie oder er mit Ende 20<br />

oder Mitte 30 immer noch nicht unter der Haube ist. So mancher (Mann) heiratet<br />

möglicherweise aus purer Faulheit und Bequemlichkeit und will sich so das Geld für die<br />

Putzfrau sparen. Aber auch äußere Gegebenheiten verlangen heutzutage oft noch die<br />

Ehe als einzig richtige und legitime Idealform der Familie. So ist es erwiesenermaßen<br />

für einen verheirateten Mann viel leichter, in einer Firma Karriere zu machen als für<br />

einen unverheirateten. Ist eine Frau jedoch verheiratet, muss sie sich beim<br />

Einstellungsgespräch häufig die Frage nach eventuell geplanten Kindern gefallen lassen<br />

– denn ein Ausfall durch Schwangerschaft, der zudem noch weiterhin Geld in Form des<br />

Gehalts kostet – wird von manchen Chefs nicht gern gesehen. Beim Thema<br />

„erzwungene Ehe“ oder „Zwangsheirat“ fällt der Blick fast schon automatisch in einen<br />

anderen Kulturkreis: Gerade – aber auch nicht ausschließlich – in muslimischen<br />

Ländern und Familien werden zukünftige Ehepartner einander oft schon im Kindesalter<br />

versprochen. Diese „Abkommen“ laufen über die Eltern bzw. die Väter ab. So etwas<br />

bietet schließlich beiden einen sozialen bzw. gesellschaftlichen und oft auch<br />

ökonomischen Vorteil.<br />

Es bleibt also weiterhin eine Frage offen:<br />

Leben wir heute in einem emanzipierten und gleichberechtigten Zeitalter oder in einem<br />

Zeitalter der Emanzipation und Gleichberechtigung?<br />

21


• Primärliteratur<br />

Literaturverzeichnis<br />

Fontane, Theodor: „Mathilde Möhring“ mit Materialien,<br />

Klett Verlag, 1. Auflage, Stuttgart 1969<br />

Mann, Thomas: „Buddenbrooks – Verfall einer Familie“,<br />

Fischer Taschenbuch Verlag, 54. Auflage, Frankfurt am Main 2004<br />

• Sekundärliteratur<br />

Beuys, Barbara: „Familienleben in Deutschland – Neue Bilder aus der deutschen<br />

Vergangenheit“, Rowohlt Verlag, Reinbek / Hamburg 1980<br />

Filser, Franz: „Einführung in die Familiensoziologie“,<br />

Uni-Taschenbücher Verlag, Schoeningh / Paderborn 1978<br />

Moulden, Ken und von Wilpert, Gero: „Buddenbrooks-Handbuch“,<br />

Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1988<br />

Nave-Herz, Rosemarie: „Ehe- und Familiensoziologie“,<br />

Juventa Verlag, 1. Auflage, Weinheim / München 2004<br />

22


Erklärung<br />

Ich versichere hiermit, dass ich diese Facharbeit selbstständig verfasst, keine anderen<br />

als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe und dass sämtliche Stellen, die<br />

benutzten Werken im Wortlaut oder dem Sinne nach entnommen worden sind, mit<br />

Quellenangaben kenntlich gemacht wurden. Diese Versicherung gilt auch für<br />

Zeichnungen, Skizzen und bildliche Darstellungen.<br />

<strong>Nadine</strong> <strong>Kabuth</strong><br />

Velmeden, den 16.04.2007<br />

23

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