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Vom Steinbruch zum Kunden
Vom Steinbruch zum Kunden
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Erweiterte Stone Lounge der Stone<br />
Group AG in Uznach. (Fotos: zvg.)<br />
nicht nur dessen Herkunft und<br />
Gesteinsart – ob es sich also um<br />
einen Marmor, einen Kalkstein,<br />
einen Granit, einen Gneis, einen<br />
Sandstein, einen Onyx oder<br />
was auch immer handelt –, wir<br />
wissen auch, für welche Zwecke<br />
es sich eignet, wie es sich bearbeiten<br />
lässt und in welchen Formaten<br />
es verlegt werden kann.<br />
Sind Ihnen auch die genauen<br />
technischen Eigenschaften bekannt?<br />
Nicht bei allen Steinen.<br />
Manchmal sind die Lieferanten<br />
nicht in der Lage, die entsprechenden<br />
Werte mitzuliefern.<br />
Wenn wir unsicher sind, beispielsweise<br />
bei Anwendungen<br />
im Freien in Bezug auf die<br />
Frostsicherheit, lassen wir die<br />
Steine durch ein spezialisiertes<br />
Materialtechnikbüro testen.<br />
Wo beziehen Sie Ihre Steine?<br />
In der Regel über Grosshändler<br />
in den italienischen Natursteinzentren<br />
Verona und Carrara.<br />
Wir kaufen meist polierte<br />
Unmassplatten, dann wissen wir<br />
immer genau, wie das Material<br />
aussieht und ob es gesund ist.<br />
Bei kleineren Aufträgen erfolgt<br />
der Kauf auch mit Hilfe von Fotos,<br />
die uns der Lieferant per<br />
E-Mail übermittelt. Bei ganz<br />
speziellen Materialien und bei<br />
grösseren Aufträgen reisen wir<br />
zusammen mit dem Bauherrn<br />
und/oder dem Architekten aber<br />
auch selbst nach Italien und<br />
wählen das Material vor Ort aus.<br />
Wie kommen die Steine zu<br />
Ihnen nach Uznach?<br />
Wir engagieren jeweils den<br />
Spediteur unserer Wahl. Diese<br />
sind täglich mit mehreren<br />
Steincamions zwischen Italien<br />
und der Schweiz unterwegs.<br />
Wir benötigen fast jede Woche<br />
einen oder zwei Transporte<br />
und können damit fast jedes<br />
Mal ein 20-Tonnen-Fahrzeug<br />
beladen.<br />
Viele der heute in der Schweiz<br />
verkauften Steine stammen aus<br />
Magic Room mit hinterleuchteten Steinen: Quarzkomposite mit Halbedelsteinen<br />
(Achate) sowie verschiedenfarbige Onyxe. Die Hinterleuchtung ist<br />
individuell auf jeden einzelnen Stein steuerbar.<br />
In der Stone Lounge können sich Kunden in den verschiedenen<br />
Ausstellungsräumen beraten und inspirieren lassen.<br />
Schwellen- oder Entwicklungsländern,<br />
wo die Arbeitsbedingungen<br />
in den Steinbrüchen<br />
und Steinwerken oft schlecht<br />
sind. Auch liest und sieht man<br />
immer wieder Medienberichte<br />
über Kinderarbeit in Steinbrüchen.<br />
Ist das für Sie ein Thema?<br />
Ja und nein. Zunächst: Wir<br />
kaufen praktisch keine chinesischen<br />
Materialien, weil sich<br />
diese für unsere Bedürfnisse<br />
weniger eignen; mit den Verhältnissen<br />
in China brauchen<br />
wir uns daher auch nicht speziell<br />
auseinanderzusetzen. Allerdings<br />
stammen viele unserer<br />
«Die Ankaufspreise<br />
sind<br />
seit der Frankenaufwertung<br />
um<br />
etwa 10 Prozent<br />
gefallen.»<br />
Walter Ghenzi<br />
bunten Steine aus Brasilien und<br />
Indien, wo Kinderarbeit – trotz<br />
gesetzlichem Verbot – nicht<br />
ganz ausgeschlossen werden<br />
kann. Wir kaufen in diesen Ländern<br />
aber nicht selbst ein und<br />
vertrauen unseren Lieferanten.<br />
Diese wissen, dass wir diesbezüglich<br />
heikel sind. Deshalb<br />
darf und muss es auch nicht immer<br />
das billigste Angebot sein.<br />
Das ist es uns – und zum Glück<br />
auch unseren Kunden – wert.<br />
Bei exklusiven Steinen, wie<br />
wir sie anbieten, ist es ohnehin<br />
weniger problematisch als<br />
beispielsweise bei einfachen<br />
Strassen- und Gartenbaumaterialien<br />
wie Pflastersteinen,<br />
Randsteinen oder Bruchsteinen.<br />
Mit dem starken Schweizer<br />
Franken müssten sich die Preise<br />
für ausländische Steine seit<br />
Anfang 20<strong>15</strong> reduziert haben.<br />
Ist dem auch in der Realität so?<br />
Ja, die Ankaufspreise sind<br />
seit der Freigabe des Franken-<br />
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