12.10.2015 Aufrufe

_GzD_KS_5_15

Vom Steinbruch zum Kunden

Vom Steinbruch zum Kunden

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Erweiterte Stone Lounge der Stone<br />

Group AG in Uznach. (Fotos: zvg.)<br />

nicht nur dessen Herkunft und<br />

Gesteinsart – ob es sich also um<br />

einen Marmor, einen Kalkstein,<br />

einen Granit, einen Gneis, einen<br />

Sandstein, einen Onyx oder<br />

was auch immer handelt –, wir<br />

wissen auch, für welche Zwecke<br />

es sich eignet, wie es sich bearbeiten<br />

lässt und in welchen Formaten<br />

es verlegt werden kann.<br />

Sind Ihnen auch die genauen<br />

technischen Eigenschaften bekannt?<br />

Nicht bei allen Steinen.<br />

Manchmal sind die Lieferanten<br />

nicht in der Lage, die entsprechenden<br />

Werte mitzuliefern.<br />

Wenn wir unsicher sind, beispielsweise<br />

bei Anwendungen<br />

im Freien in Bezug auf die<br />

Frostsicherheit, lassen wir die<br />

Steine durch ein spezialisiertes<br />

Materialtechnikbüro testen.<br />

Wo beziehen Sie Ihre Steine?<br />

In der Regel über Grosshändler<br />

in den italienischen Natursteinzentren<br />

Verona und Carrara.<br />

Wir kaufen meist polierte<br />

Unmassplatten, dann wissen wir<br />

immer genau, wie das Material<br />

aussieht und ob es gesund ist.<br />

Bei kleineren Aufträgen erfolgt<br />

der Kauf auch mit Hilfe von Fotos,<br />

die uns der Lieferant per<br />

E-Mail übermittelt. Bei ganz<br />

speziellen Materialien und bei<br />

grösseren Aufträgen reisen wir<br />

zusammen mit dem Bauherrn<br />

und/oder dem Architekten aber<br />

auch selbst nach Italien und<br />

wählen das Material vor Ort aus.<br />

Wie kommen die Steine zu<br />

Ihnen nach Uznach?<br />

Wir engagieren jeweils den<br />

Spediteur unserer Wahl. Diese<br />

sind täglich mit mehreren<br />

Steincamions zwischen Italien<br />

und der Schweiz unterwegs.<br />

Wir benötigen fast jede Woche<br />

einen oder zwei Transporte<br />

und können damit fast jedes<br />

Mal ein 20-Tonnen-Fahrzeug<br />

beladen.<br />

Viele der heute in der Schweiz<br />

verkauften Steine stammen aus<br />

Magic Room mit hinterleuchteten Steinen: Quarzkomposite mit Halbedelsteinen<br />

(Achate) sowie verschiedenfarbige Onyxe. Die Hinterleuchtung ist<br />

individuell auf jeden einzelnen Stein steuerbar.<br />

In der Stone Lounge können sich Kunden in den verschiedenen<br />

Ausstellungsräumen beraten und inspirieren lassen.<br />

Schwellen- oder Entwicklungsländern,<br />

wo die Arbeitsbedingungen<br />

in den Steinbrüchen<br />

und Steinwerken oft schlecht<br />

sind. Auch liest und sieht man<br />

immer wieder Medienberichte<br />

über Kinderarbeit in Steinbrüchen.<br />

Ist das für Sie ein Thema?<br />

Ja und nein. Zunächst: Wir<br />

kaufen praktisch keine chinesischen<br />

Materialien, weil sich<br />

diese für unsere Bedürfnisse<br />

weniger eignen; mit den Verhältnissen<br />

in China brauchen<br />

wir uns daher auch nicht speziell<br />

auseinanderzusetzen. Allerdings<br />

stammen viele unserer<br />

«Die Ankaufspreise<br />

sind<br />

seit der Frankenaufwertung<br />

um<br />

etwa 10 Prozent<br />

gefallen.»<br />

Walter Ghenzi<br />

bunten Steine aus Brasilien und<br />

Indien, wo Kinderarbeit – trotz<br />

gesetzlichem Verbot – nicht<br />

ganz ausgeschlossen werden<br />

kann. Wir kaufen in diesen Ländern<br />

aber nicht selbst ein und<br />

vertrauen unseren Lieferanten.<br />

Diese wissen, dass wir diesbezüglich<br />

heikel sind. Deshalb<br />

darf und muss es auch nicht immer<br />

das billigste Angebot sein.<br />

Das ist es uns – und zum Glück<br />

auch unseren Kunden – wert.<br />

Bei exklusiven Steinen, wie<br />

wir sie anbieten, ist es ohnehin<br />

weniger problematisch als<br />

beispielsweise bei einfachen<br />

Strassen- und Gartenbaumaterialien<br />

wie Pflastersteinen,<br />

Randsteinen oder Bruchsteinen.<br />

Mit dem starken Schweizer<br />

Franken müssten sich die Preise<br />

für ausländische Steine seit<br />

Anfang 20<strong>15</strong> reduziert haben.<br />

Ist dem auch in der Realität so?<br />

Ja, die Ankaufspreise sind<br />

seit der Freigabe des Franken-<br />

5/20<strong>15</strong> 9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!