Sizing von SAP-Systemen - SAP-Hefte
Sizing von SAP-Systemen - SAP-Hefte
Sizing von SAP-Systemen - SAP-Hefte
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 <strong>Sizing</strong>-Methoden<br />
Re-<strong>Sizing</strong><br />
Grundvoraussetzung für ein Re-<strong>Sizing</strong> ist, dass sich nur<br />
das Durchsatz-/Benutzervolumen ändert, nicht aber die<br />
Funktionalität. Mithilfe der aktuellen Lastsituation und<br />
der neuen Information können Sie einfach mit dem Dreisatz<br />
den zukünftigen Bedarf ermitteln.<br />
Ein typisches Re-<strong>Sizing</strong> fi ndet bei Systemkonsolidierungen<br />
oder im sogenannten Phased Rollout statt, in dem<br />
die Kunden ihre neue Software in Phasen in den verschiedenen<br />
Landesgesellschaften installieren.<br />
Re-<strong>Sizing</strong> eines Produktivsystems<br />
Auf der Grundlage des obigen Beispiels (siehe Kasten<br />
oben, Beispiel für die Analyse eines Produktivsystems)<br />
könnte ein Re-<strong>Sizing</strong> folgendermaßen aussehen: Zu<br />
den 1 567 defi nierten Benutzern sollen noch 200 hinzukommen.<br />
Unter der Annahme, dass das Verhältnis<br />
<strong>von</strong> bekannten zu aktiven Usern bei den neuen Benutzern<br />
identisch ist, und dass sie auch das Gleiche tun<br />
werden wie die bisherigen, kann man folgende Rechnungen<br />
aufstellen:<br />
� Aktive Benutzer<br />
Das Verhältnis zwischen 200 und 1 567 ist 12 %,<br />
woraus folgt, dass die Zahl der aktiven Benutzer<br />
wahrscheinlich auch um 12 % steigen wird.<br />
� CPU-Datenbankserver<br />
34 % + 12 % entsprechen 34 % × 1.12 = 38,1 %<br />
38 % Auslastung für einen Datenbankserver sind<br />
ausreichend. Viele Kunden planen eine Zielauslastung<br />
des Datenbankservers <strong>von</strong> 25 bis 50 %.<br />
� CPU-Applikationsserver<br />
56 % + 12 % entsprechen 56 % × 1.12 = 62,7 %<br />
62,7 % Auslastung können die Applikationsserver<br />
gut verkraften. Jedoch planen viele Kunden eine<br />
Zielauslastung der Applikationsserver <strong>von</strong> ca. 30<br />
bis 50 %, weshalb man über eine Erweiterung zumindest<br />
nachdenken könnte.<br />
� Hauptspeicher<br />
26 GB (<strong>von</strong> 32): 26 GB × 1.12 = ~ 29 GB<br />
29 GB <strong>von</strong> 32 GB allokiertem Speicher könnten<br />
knapp werden. Es wäre also ratsam, die Speicherkapazität<br />
zu erweitern.<br />
16 © Galileo Press 2007. Alle Rechte vorbehalten.<br />
�<br />
Datenbankplatz<br />
7 GB Wachstum entsprechen 7 GB × 1.12 = 8 GB im<br />
Monat<br />
Derzeit werden 312 GB <strong>von</strong> 512 GB verwendet.<br />
Wenn die Datenbank um 96 GB (8 GB × 12 Monate)<br />
im Jahr wächst, könnte es in recht kurzer<br />
Zeit zu Engpässen kommen. Hier sollte also ebenfalls<br />
aufgestockt werden.<br />
Delta <strong>Sizing</strong><br />
Da die Bedingung beim Delta <strong>Sizing</strong> ist, dass neue Funktionalität<br />
zu bestehender Applikationssoftware hinzugefügt<br />
wird, ist das Vorgehen analog zum initialen <strong>Sizing</strong>,<br />
nur dass die <strong>Sizing</strong>-Ergebnisse auf die aktuelle Auslastung<br />
gerechnet werden.<br />
Es gibt jedoch eine Besonderheit, die Sie berücksichtigen<br />
sollten: Die Standard-<strong>Sizing</strong>-Regeln <strong>von</strong> <strong>SAP</strong> geben<br />
den CPU-Bedarf in <strong>SAP</strong>S an sowie auf eine Zielauslastung<br />
<strong>von</strong> 65 %. Wie wir in Abschnitt 9.2, <strong>SAP</strong> Application Performance<br />
Standard, zeigen, hat jede Hardwarekonfi guration<br />
im <strong>SAP</strong>-Umfeld ihren eigenen <strong>SAP</strong>S-Wert, den die<br />
Hardwarehersteller jederzeit und für jedes Release angeben<br />
können. Mithilfe dieser Information (zur Verfügung<br />
stehende <strong>SAP</strong>S, Software-Release, CPU-Auslastung, neue<br />
<strong>SAP</strong>S) können Sie leicht mit dem Dreisatz errechnen, ob<br />
die Hardware ausreichen wird.<br />
Delta <strong>Sizing</strong> eines Produktivsystems<br />
Der Kunde <strong>von</strong> oben hat ein <strong>Sizing</strong> für eine neue<br />
Anwendung erstellt. Das <strong>Sizing</strong> besagt, dass diese<br />
Anwendung 1 200 <strong>SAP</strong>S benötigen wird (240 Datenbank-<strong>SAP</strong>S<br />
und 960 Applikations-<strong>SAP</strong>S). Das einfache<br />
Vorgehen ist nun, die <strong>SAP</strong>S-Werte zu addieren und<br />
dann die Zielauslastung zu bestimmen.<br />
Die vorhandene Hardware ist folgendermaßen bewertet:<br />
� Datenbankserver 4 000 <strong>SAP</strong>S, die zwei Applikationsserver<br />
mit je 2 800 <strong>SAP</strong>S<br />
� derzeitiger Netto-<strong>SAP</strong>S-Verbrauch bei der Datenbank<br />
ist 1 360 <strong>SAP</strong>S (34 % <strong>von</strong> 4 000 <strong>SAP</strong>S), und<br />
auf der Applikationsebene 3 700 <strong>SAP</strong>S (56 % <strong>von</strong><br />
5 600 <strong>SAP</strong>S)