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Sizing von SAP-Systemen - SAP-Hefte

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2 <strong>Sizing</strong>-Methoden<br />

daneben zu liegen. Angenommen, Sie haben sich<br />

zu 100 % verschätzt, dann müssen Sie (für obiges<br />

Beispiel) 15 000 – 20 000 US$ für einen entsprechend<br />

größeren Server nachlegen. Für manche<br />

Kunden sind Ausgaben in diesem Bereich kritisch,<br />

denn zu einem produktiven Server kommen ja<br />

noch Qualitätssicherungssysteme und Testlandschaften<br />

hinzu.<br />

Daher ist es sinnvoll abzuwägen, wie viel Zeit und Aufwand<br />

in ein <strong>Sizing</strong>-Projekt zu investieren sind, und wie<br />

hoch demgegenüber die Kosten für die Hardware sind.<br />

Advanced <strong>Sizing</strong><br />

Wenn Sie in einen Bereich kommen, in dem das Risiko<br />

groß ist, sich um mehrere 100 % zu verschätzen, sollten<br />

Sie das Budget <strong>Sizing</strong> durch das sogenannte Advanced<br />

<strong>Sizing</strong> verfeinern. Wenn Sie sich zum Beispiel in einem<br />

CPU-Leistungsbereich ab acht bis 16 Cores bewegen, ist<br />

aufgrund der höheren Verlässlichkeit ein detailliertes <strong>Sizing</strong><br />

angebracht. Dazu können Sie weitere Funktionen des<br />

Quick Sizers verwenden, unter anderem den durchsatzbasierten<br />

Ansatz dieses Werkzeugs, mit dem Sie die CPU-<br />

Last nach Durchschnitt und Spitzenlast ermitteln können<br />

(siehe Abschnitt 5.3, Durchschnitts- und Spitzen-<strong>Sizing</strong>).<br />

Das Advanced <strong>Sizing</strong> fi ndet in der Regel verstärkt in<br />

den Phasen B und C statt. In diesen Phasen sind die ersten<br />

Business-Blueprints erstellt, sodass Ihnen wichtige<br />

und sizingrelevante Informationen zu den betriebswirtschaftlichen<br />

Softwareanwendungen zur Verfügung stehen.<br />

Dazu könnte gehören, dass ein Hersteller <strong>von</strong> PCs<br />

entschieden hat, für welche wichtigen Materialien unbedingt<br />

eine Verfügbarkeitsprüfung gemacht werden muss<br />

(zum Beispiel Prozessor). Eine Verfügbarkeitsprüfung<br />

sperrt ein Objekt und kann zum Performanceengpass<br />

werden, weil alle anderen Anfragen warten müssen, bis<br />

das Objekt wieder freigegeben wird.<br />

Sie konzentrieren sich im Advanced <strong>Sizing</strong> also stärker<br />

auf die betriebswirtschaftlichen Kernprozesse . Der Quick<br />

Sizer bildet hierbei die wichtigsten Prozesse der <strong>SAP</strong> Business<br />

Suite ab und versucht, die komplexen betriebswirtschaftlichen<br />

Szenarien auf die wichtigsten Transaktionen<br />

und Objekte herunterzubrechen. Darüber hinaus bietet<br />

er an, das CPU-<strong>Sizing</strong> fein zu justieren, indem er zwischen<br />

12 © Galileo Press 2007. Alle Rechte vorbehalten.<br />

durchschnittlicher CPU-Auslastung (Average <strong>Sizing</strong>) und<br />

Auslastung zu Spitzenzeiten (Peak <strong>Sizing</strong>) unterscheidet:<br />

� Für die Prozessoranforderungen können Sie ein<br />

Durchschnitts-<strong>Sizing</strong> durchführen, indem Sie angeben,<br />

wie viele Objekte pro Jahr verarbeitet werden<br />

und wie groß sie sind. Sollten Sie Spitzenverarbeitungszeiten<br />

haben, können diese zusätzlich eingegeben<br />

werden.<br />

� Mithilfe des durchsatzbasierten <strong>Sizing</strong>s können Sie<br />

feingranularer herausarbeiten, in welchem Bereich<br />

und um welche Uhrzeit die Spitzenbelastung für die<br />

CPU auftritt, zum Beispiel in der Zeit vor Weihnachten<br />

oder zum Jahreswechsel. Besonders für batchorientierte<br />

Prozesse, wie zum Beispiel controllingrelevante<br />

Prozesse oder Jahresabrechnungen, sind dies<br />

wichtige Informationen, die über ein rein benutzerbasiertes<br />

<strong>Sizing</strong> nicht abgedeckt werden.<br />

Der Nachteil des Advanced <strong>Sizing</strong>s ist, dass Sie sich mit<br />

den betriebswirtschaftlichen Kernprozessen vertraut<br />

machen müssen, damit Sie <strong>von</strong> den Anwendungsabteilungen<br />

die passenden Informationen für den Quick-Sizer-<br />

Fragebogen erhalten. Das dauert zwar etwas länger als<br />

die Abfrage nach Benutzern, wie zum Beispiel im Budget<br />

<strong>Sizing</strong>, ist jedoch genauer.<br />

Beachten Sie, dass das Advanced <strong>Sizing</strong> noch immer<br />

werkzeuggesteuert ist. Eine Kategorie »XL« im Quick<br />

Sizer bedeutet eine große Kategorie im werkzeuggesteuerten<br />

Bereich, nicht unbedingt im Gesamtzusammenhang<br />

des <strong>Sizing</strong>s. Der Quick Sizer zum Beispiel beginnt<br />

die größte Kategorie »XL« bei 20 000 <strong>SAP</strong>S. Eine Reihe<br />

größerer Kunden läuft produktiv auf 40 000 bis 100 000<br />

<strong>SAP</strong>S; einige wenige Kunden sind im Bereich <strong>von</strong> 300 000<br />

<strong>SAP</strong>S und höher angesiedelt.<br />

Expert <strong>Sizing</strong><br />

In Regionen <strong>von</strong> 20 000 <strong>SAP</strong>S und höher empfi ehlt <strong>SAP</strong><br />

daher, sich nicht allein auf ein <strong>Sizing</strong>-Werkzeug zu verlassen,<br />

sondern die Kernprozesse und vor allem auch Kundenprozesse<br />

über ein Expert <strong>Sizing</strong> genauer zu analysieren.<br />

Diese Methode ist vor allem für komplexe Geschäftsvorfälle,<br />

Kundeneigenentwicklungen und große Installationen<br />

geeignet. Komplexe Geschäftsvorfälle können<br />

auch in kleineren Installationen vorkommen, wie in der

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