30.10.2015 Aufrufe

MANmagazin Truck Österreich 2/2015

Seit 57 Jahren und drei Generationen fährt Familie Schmitz Lkw aus dem Hause MAN. Die Fuhrparkunternehmer berichten über ihre Erfahrungen mit den Fahrzeugen und erzählen, warum sie MAN schon so lange treu sind. Außerdem lesen Sie in dieser Ausgabe des MANmagazin alles über das 100-jährige Jubiläum von MAN Truck & Bus, lernen den MAN HydroDrive beim Einsatz im Steinbruch kennen und begleiten einen Kühltransporter von Kroatien nach Polen.

Seit 57 Jahren und drei Generationen fährt Familie Schmitz Lkw aus dem Hause MAN. Die Fuhrparkunternehmer berichten über ihre Erfahrungen mit den Fahrzeugen und erzählen, warum sie MAN schon so lange treu sind. Außerdem lesen Sie in dieser Ausgabe des MANmagazin alles über das 100-jährige Jubiläum von MAN Truck & Bus, lernen den MAN HydroDrive beim Einsatz im Steinbruch kennen und begleiten einen Kühltransporter von Kroatien nach Polen.

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2/<strong>2015</strong><br />

24<br />

MAN-Lastwagen<br />

<strong>2015</strong> zählt der Schmitz’sche Fuhrpark<br />

24 Lkw. 17 davon sind im Einsatz,<br />

so viele wie noch nie zuvor in der<br />

76-jährigen Firmengeschichte.<br />

W<br />

ie kannst du für so<br />

einen Schrotthaufen<br />

auch noch Geld ausgeben?“<br />

Resi Schmitz schüttelte den Kopf, als<br />

ihr Sohn Johannes vor ein paar Jahren mit<br />

dem Anhänger auf dem Betriebshof in der<br />

Zaun straße vorfuhr. Es brauchte schon viel<br />

Fantasie, in dem vom Rost zerfressenen Fahrzeugskelett<br />

auf dem Hänger einen wertvollen<br />

historischen Lkw zu erkennen. Doch Johannes<br />

konnte seine Mutter davon überzeugen, dass<br />

er einen automobilen „Schatz“ entdeckt hatte,<br />

den er – der leidenschaftliche Lkw-Fan und<br />

Bastler – in vielen Stunden seiner Freizeit wieder<br />

in ein Schmuckstück verwandeln würde.<br />

Heute drehen sich die Menschen um, wenn<br />

der auf Hochglanz polierte blaue MAN-<br />

Pritschenwagen vom Typ 515 aus dem<br />

Jahr 1955 durch die Straßen fährt.<br />

Lkw sind die groSSe Leidenschaft der<br />

Familie Schmitz aus Bedburg-Kirchherten im<br />

Rheinland. <strong>Truck</strong>s aus sieben Jahrzehnten stehen<br />

bei ihnen auf dem Firmengelände. Darunter<br />

sind neben dem 515er-Pritschen-Lkw weitere<br />

MAN-Klassiker: Traktoren aus den 1950er-<br />

Jahren, Kipper und Sattelzugmaschinen aus<br />

den 1960ern und 70ern. Der KAT-3-Abrollkipper,<br />

Baujahr 1980, ist sogar noch im Einsatz.<br />

Er ist der Dienstälteste im aktuellen<br />

Fuhrpark. Die 17 <strong>Truck</strong>s der Schmitz sind als<br />

Kehrmaschinen, Container-Transporter, Kipper<br />

und Sattelzugmaschinen unterwegs.<br />

Das Transportunternehmen Reiner<br />

Schmitz ist ein Familienbetrieb, wie er im<br />

Buche steht. Fünf Köpfe stehen für das Unternehmen:<br />

die Seniorchefs Reiner, 74, und<br />

Resi Schmitz, 67, deren Kinder Johannes, 45,<br />

und Agnes, 46, sowie die Schwiegertochter<br />

Heike, 48. Mit Sandra, 12, und Niklas, 9, macht<br />

sich langsam, aber sicher schon die vierte<br />

Generation mit dem Unternehmen vertraut.<br />

„Bei uns muss jeder mit anfassen. Wenn wir<br />

zuverlässig sind und uns allen die Arbeit<br />

Freude macht, haben wir auch Erfolg“, sagt<br />

Resi Schmitz. Sie legt Wert darauf, dass im<br />

Geschäftsmodell immer eine gute Prise Optimismus<br />

verankert ist, der sich mit rheinischer<br />

Fröhlichkeit paart.<br />

Sichtbar wird all dies auch an dem 515er-<br />

Pritschenfahrzeug. Dass der Oldtimer heute<br />

in seiner ganzen Pracht dasteht und dabei<br />

komplett fahrtüchtig ist, ist nämlich keine<br />

Selbstverständlichkeit. „Durch das lange Stehen<br />

hing der Motor fest, und die festhängenden<br />

Kolben konnten nicht mehr gelöst werden“,<br />

erinnert sich Johannes Schmitz. Ein<br />

MAN-Traktorhändler aus dem Bayerischen<br />

Wald hatte dann aber die rettende Idee: „Ihr<br />

müsst ihm Cola geben“, riet er. Gesagt, getan.<br />

„Im Zylinder hat es bedrohlich gezischt und<br />

gesprudelt. Am Ende hatte sich aus Dreck,<br />

Rost, Schmiere und Cola ein so ekliges Gebräu<br />

gebildet, dass einem nur grausen konnte. Das<br />

Ende vom Lied: Der Motor lief wieder“, berichtet<br />

Johannes Schmitz.<br />

Der Mut, etwas auszuprobieren und<br />

neue Wege zu gehen, zieht sich wie ein roter<br />

Faden durch das Familienunternehmen der<br />

Schmitz. Die Anfänge der Firma gehen bis in<br />

das Jahr 1939 zurück. Johann und Elisabeth<br />

Schmitz hatten neben ihrer Landwirtschaft<br />

ein Ein-PS-Fuhrunternehmen gegründet –<br />

mit einem Ladewagen und einem Pferdefuhrwerk.<br />

Doch bevor der Laden in Schwung kommen<br />

konnte, musste Johann in den Krieg<br />

ziehen – sechs Wochen nach der Unternehmensgründung.<br />

Als er 1945 unversehrt aus<br />

dem Krieg zurückkam, waren über die Geschäftsausstattung<br />

die Panzer gerollt, außer<br />

Kleinholz blieb nichts übrig. Freuen konnte<br />

sich die junge Familie allerdings über Nachwuchs.<br />

1940 kam Sohn Reiner zur Welt.<br />

1948 nahmen die Schmitz die Geschäfte<br />

wieder auf, erneut mit einem Pferdefuhrwerk.<br />

Schon bald kam der erste Lkw dazu, damals<br />

noch mit Holzvergaser. Der kleine Reiner begleitete<br />

den Vater auf Schritt und Tritt. „Mein<br />

Opa hat mal gesagt, ich solle doch am besten<br />

Pastor werden, dann hätte ich jeden Tag<br />

ein Glas Wein und sonst keinen Stress“, sagt<br />

Reiner Schmitz mit einem Augenzwinkern.<br />

„Ich wollte es aber lieber meinem Vater gleich-<br />

Fotos: Tillmann Franzen<br />

MAN-Fuhrpark: Lkw<br />

aus sieben Jahrzehnten<br />

stehen auf dem Firmengelände<br />

der Schmitz.<br />

Modernes Flaggschiff: Die Schmitz<br />

haben auch neue Lkw wie den<br />

MAN TGS mit Kehrmaschinenaufbau,<br />

die zwölfjährige Sandra nimmt<br />

aber (noch) lieber das Skateboard.<br />

Die Zukunft gehört ihm: Der<br />

neunjährige Niklas kann es kaum<br />

erwarten, selbst das Steuer zu<br />

übernehmen.<br />

Blick ins Familienalbum: Lange<br />

Zeit waren die Schmitz’schen Lkw<br />

als Müllabfuhr unterwegs.<br />

Unternehmer mit Leib und Seele: Resi und Reiner<br />

Schmitz begleiteten ihr Fuhrparkunternehmen durch<br />

Höhen und Tiefen. Bis heute sind sie mit Herzblut dabei.<br />

10<br />

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