Auf eiN Wort Wenn wir im K o n f i r - mandenunterricht die Zehn Gebote besprechen, gehört eine Umfrage dazu. Die Konfirmandengruppen erhalten die Aufgabe: „Stellt bitte 15 Fragen zu den Geboten zusammen und geht hinaus und befragt Passanten auf der Straße!“ Meist lautet eine Frage: „Welche Gebote halten Sie für nicht mehr wichtig?“ Zwei Gebote werden dann in der Regel von den Befragten genannt. Das eine ist das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ und das andere, an erster Stelle: „Du sollst den Feiertag heiligen“. Bitten die Konfirmanden dann um eine Begründung, hören sie Antworten wie: „Ich muss am Sonntag arbeiten“, „ich gehe nicht in die Kirche“ oder „der Sonntag ist doch ein Tag wie jeder andere“. Ohne die sonntägliche Arbeit Stimmt: vieler Menschen ist das Leben nicht denkbar. Das öffentliche Leben bräche zusammen, wenn alle Räder am Sonntag still stehen würden. „Ich gehe nicht in die Kirche“ stimmt auch – obwohl ja eigentlich gemeint ist: Ich gehe nicht in den Gottesdienst. Unsere Kirchen sind nicht voll, wenn Gottesdienst gefeiert wird. Aber ist der Sonntag ein Tag wie jeder andere? Der Sonntag „am ersten Tag der Woche“ (Mt 28,1) ist derjenige wöchentliche Feiertag, an dem nach biblischem Zeugnis in den Kirchen mit einem Gottesdienst die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wird – an jenem Wochentag, an dem die Frauen am Ostermorgen das leere Grab entdeckten. Als solcher steht der Tag unter besonderem staatlichem Schutz – und genau das ist bekanntlich ein Streitpunkt. Wie viel Sonntagsruhe darf, soll oder kann sein? Ich möchte und werde nicht über die Sonn- und Feiertagsruhe streiten. Das wäre ein Streit, den wir längst gegen den Weltmarkt verloren haben. Aber streiten will ich für den Gottesdienst und dafür, diesen Tag in der Woche zu „heiligen“. An einem Tag in der Woche in einem Haus, in dem der Geist Gottes lebt, mit anderen Menschen eine Stunde innezuhalten – das darf uns nie verloren gehen. Denn: „Ohne Sonntag gibt es nur noch Werktage“. Die Möglichkeit, an einem Tag in der Woche auf eine Botschaft zu hören, die unsere Einstellung zum Leben zutiefst beeinflusst – dafür lohnt es, hartnäckig zu sein und zu Gottesdiensten einzuladen. Am Sonntag die Kirchentüren zu öffnen, damit jeder Mensch, der das Bedürfnis verspürt, dem lebendigen Gott begegnen kann, ist die naheliegende Weise, den Sonntag zu „heiligen“. Die Abschaffung des Buß- und Bettages als gesetzlicher Feiertag hat mich gelehrt, dass alle diejenigen, die das Wort Gottes suchen, auch ohne verordnete Feiertagsruhe am Abend einen Gottesdienst aufsuchen, wenn sie eines Zuspruches, eines Trostes oder einer Vergewisserung bedürfen. Und daher werde ich auch nicht darüber klagen, dass der Gottesdienstbesuch gering ist. Klagen könnte ich über lieblose Gottesdienste mit heruntergelesenen Predigten in kalten, ungeschmückten, unpersönlichen Kirchen. Vielmehr möchte ich mich über jeden einzelnen Menschen freuen, der sich auf den Weg macht, um die Auferstehung Jesu Christi als Teil des eigenen Lebens zu begreifen. Es ist eine Freude, in einer Gemeinde unter Menschen, die an Gottes Kraft glauben, eine solche Botschaft zu hören: Gott lebt und ist mitten unter uns. Dies zu hören, dies gar zu sagen – das macht St. Petri sagt daNke den Sonntag und den Feiertag aus. So wird der Tag geheiligt. Ein gesegnetes und frohes Osterfest wünscht Ihnen Ihr. Sigrid Reese ist schon viele Jahrzehnte ein aktives, kritisches, nachdenkliches und fröhliches Gemeindemitglied. Neben anderen Bereichen in St. Petri, wie zum Beispiel im Kirchenvorstand, bei den Kaminfrauen, in der Kantorei und im Orgelbauverein, hat sie sich vor allem seit 15 Jahren ganz stark im Redaktionskreis von St. Petri engagiert. In den Redaktionssitzungen hat sie nicht immer nur wieder Themen eingefordert und selbst erarbeitet, sondern auch das ganze „Drumherum“ organisiert. Das bedeutete konkret, dass Frau Reese sich viele Jahre um die Werbung im <strong>Gemeindebrief</strong> gekümmert hat: Klinken putzen, Kontakte halten, Informationen weitergeben. Darüber hinaus lag es, mit anderen gemeinsam, in ihrer Hand, die <strong>Gemeindebrief</strong>e zur Verteilung vorzubereiten, damit sie zeitgerecht und ordnungsgemäß an die mittlerweile 47 Verteiler weitergegeben werden konnten. All das hat Frau Reese akkurat und überaus verlässlich gemacht und hat damit dafür gesorgt, dass sich unser <strong>Gemeindebrief</strong> immer weiter entwickelt hat. Wir sind überaus dankbar, dass Frau Reese sich diese Aufgabe zu einer Herzensangelegenheit gemacht hat und so viel Engagement zeigte. Frau Reese ist weiterhin ein fröhliches, nachdenkliches, aktives und kritisches Gemeindemitglied, möchte sich aber aus der <strong>Gemeindebrief</strong>arbeit zurückziehen. Das sei ihr und auch ihrem Mann Jürgen, der auch viel bei der Verteilung geholfen hat, von Herzen gegönnt. Sie hat ihren Rückzug so früh angekündigt, dass wir mit Frau Wichern eine gute Nachfolgerin im Bereich der Werbung gefunden haben und Herr Breitlauch nun die Organisation der Verteilung mit Unterstützung übernommen hat. Danke, Frau Reese! BKH 2 3