Skitour-Magazin 3.15
Das E-Magazin für Tourengeher und Telemarker
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Vom Farbenspiel und dem rot-leuchtenden<br />
Sonnenuntergang mit Steinberge-Panorama<br />
bekomme ich nichts mit<br />
– erst auf den Fotos später sehe ich das<br />
Naturschauspiel. Felle runter, dann mit<br />
Vollspeed nach Hinterglemm runter.<br />
Dort verpasse ich die Verpflegungsstation,<br />
denn keiner um mich rum bleibt<br />
stehen. Die nächsten 1000 Höhenmeter<br />
auf den Zwölferkogel warten.<br />
An der Mittelstation schallen Aprés-<br />
Ski-Beats von einer Almhütte herüber<br />
und geben den Schritt-Rhythmus vor.<br />
Wieder geht es die Piste im zweiprozentigen<br />
Steigungsbereich hinauf. Ich<br />
lege mein übrig gebliebenes Harscheisen<br />
an, ziehe es aber zu früh wieder<br />
aus, denn oben hat der Wind die Piste<br />
in eine hängende Eislaufbahn verwandelt.<br />
Mehr Stockeinsatz, brennende<br />
Oberarme, um nicht abzurutschen. Am<br />
Gipfel bläst eisiger Wind. Für ein paar<br />
Stücke Schokolade ist aber Zeit. Auch<br />
die Trinkflasche lasse ich mir mit lauwarmem<br />
Tee auffüllen. Die folgende<br />
Nordabfahrt vom Zwölferkogel hat es<br />
in sich. Zum Glück kenne ich die steile<br />
Piste noch vom Skilager zu Schulzeiten.<br />
Die unübersichtlichen Übergänge können<br />
einem im Renntempo schnell zum<br />
Verhängnis werden im diesigen Schein<br />
der Stirnlampe.<br />
Der letzte Anstieg zum Reiterkogel<br />
zieht sich. Er ist zwar bei weitem nicht<br />
mehr so steil wie die ersten beiden,<br />
dafür ist er länger. Milchsäure bringt<br />
meine Oberschenkel fast zum Platzen,<br />
die Knöchel reiben in den engen Rennstiefeln.<br />
Noch ein Mal beißen, gleiten,<br />
hyperventilieren. Dann habe ich die<br />
Der steilste Teil kommt zu Beginn. Am „Schattberg<br />
Nord“ spielen sich kleine Dramen ab. Unten Sieger<br />
Tadei Pivk nach seinem Streckenrekord 2015.