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magazin fur intermodalen transport und logistik - Schiffahrt und ...

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SCHIFFFAHRT & PRAXIS<br />

Rückrat der Stahlindustrie <strong>und</strong> Energiewirtschaft an Rhein <strong>und</strong> Mosel<br />

50 Jahre Schubschifffahrt auf<br />

dem Rhein<br />

Vor 50 Jahren, im Jahr 1957, wurden<br />

auf dem Rhein die ersten Schubver -<br />

suche mit zum Schieben umgebauten<br />

Motorschleppern <strong>und</strong> dem ersten<br />

Schubboot-Neubau SB WASSER -<br />

BÜFFEL durchgeführt. Bis heute ist die<br />

klassische Schubschifffahrt, beste -<br />

hend aus einem Schubboot <strong>und</strong> vier<br />

bis sechs Schubleichtern, das Rückrat<br />

der Stahlindustrie <strong>und</strong> Energiewirt -<br />

schaft am Rhein <strong>und</strong> bedeutender<br />

Standortfaktor für die Wirtschaft.<br />

Von Ende der 70er bis Anfang der 80er<br />

Jahre erreichte die Schubschifffahrt<br />

mit Schubverbänden bis sechs Schub -<br />

leichtern auf dem Rhein ihren Höhe -<br />

punkt. Sie findet heute überwiegend auf dem<br />

Niederrhein zwischen Rotterdam <strong>und</strong> Duis -<br />

burg mit Sechserschubverbänden, die bis zu<br />

17.000 t <strong>transport</strong>ieren, statt. Im übrigen<br />

Rheingebiet setzten sich zunehmend die<br />

Schub-Koppelverbände, bestehend aus einem<br />

Motorschiff <strong>und</strong> bis zu drei Schubleichtern<br />

Erster klassischer Schubverband auf dem Rhein,<br />

Schubboot WASSERBÜFFEL der Raab Karcher<br />

Reederei, Bj. 1957, 1.260 PS, 36,00 x 8,35 m,<br />

mit vier Schubleichtern <strong>und</strong> einer Transport -<br />

kapa zität von 5.200 t<br />

12 MAGAZIN FUR INTERMODALEN TRANSPORT UND LOGISTIK<br />

3/2007<br />

Schubschlepper PRESIDENT HERRENSCHMIDT der CFNR, Bj. 1938, 2 x 450 = 900 PS, 41,70 x 7,50 m.<br />

1957 zum Schieben umgebaut. Hier mit einem Schubleichter <strong>und</strong> einem umgebauten Schleppkahn auf<br />

dem Oberrhein. Das Schubboot war bis 1977 in Fahrt <strong>und</strong> diente danach als Taucherschiff JOMA 5,<br />

1979 abgewrackt Bilder: Betz<br />

mit bis zu 12.000 t Tragfähigkeit, sowie neue<br />

Großmotorschiffe mit 135 m Länge, 17,30 m<br />

Breite <strong>und</strong> Tragfähigkeiten über 5.300 t,<br />

durch.<br />

Der wirtschaftliche Aufschwung nach dem 2.<br />

Weltkrieg führte in den 50er Jahren zu einem<br />

starken Verkehrswachstum der Binnenschiff -<br />

fahrt. Unter anderem stiegen zwischen 1950<br />

<strong>und</strong> 1957 die Erz<strong>transport</strong>e von den Rhein -<br />

mündungshäfen für die deutsche Stahlin -<br />

dustrie an Rhein <strong>und</strong> Ruhr von 5 auf 15 Mio.<br />

t jährlich. Die amerikanische Importkohle<br />

über den Rhein nahm im gleichen Zeitraum<br />

um 9 Mio. t zu. Mit der damals veralteten<br />

Binnenflotte waren die weiter zunehmenden<br />

Transportmengen nicht zu bewältigen. Nach<br />

dem Vorbild der amerikanischen Binnen -<br />

schiff fahrt wurden deshalb auch auf dem<br />

Rhein Versuche zur Einführung der Schub -<br />

schifffahrt unternommen. Die Zusammen -<br />

fassung mehrerer Schiffe zu einem starren<br />

Verband erfordert gegenüber dem bis dahin<br />

praktizierten Schleppzug weniger Verkehrs -<br />

raum <strong>und</strong> weniger Personal.<br />

Die ersten Schubversuche auf dem Rhein<br />

führte im Jahr 1957 die französische Rhein -<br />

reederei Compagnie Generale de Navigation<br />

Rhenane (CGNR), Strasbourg, mit einem zum<br />

Schieben umgebauten Motorschlepper, dem<br />

Schubschlepper PRESIDENT HERREN -<br />

SCHMIDT, Bj. 1938, 900 PS <strong>und</strong> zusammen -<br />

gekoppelten Schleppkähnen durch. Im<br />

Oktober desselben Jahre brachte eine<br />

deutsch-niederländische Firmengruppe unter<br />

der Flagge der Raab-Karcher Reederei, Duis -<br />

burg, mit dem Schubboot WASSERBÜFFEL,<br />

1.260 PS <strong>und</strong> den Schubleichtern RHEIN -<br />

SCHUB 1 bis RHEINSCHUB 4, den ersten<br />

neuen Schubverband in Fahrt. Die Schub -<br />

leichter waren 65 m lang, 9,20 m breit <strong>und</strong><br />

hatten Tragfähigkeiten von 1.310 t, so dass<br />

die Kapazität des Gesamtverbandes ca. 5.200<br />

t betrug. Auch die Krupp Reederei begann im<br />

Jahr 1957 mit der Indienststellung von je 500<br />

t tragenden Schwerlastflößen mit der Schub -<br />

schifffahrt. Bis zur Indienststellung des ersten<br />

Katamaran Schubbootes bei Krupp im Jahr<br />

1959, der HERKULES mit 1.240 PS, ein<br />

Schubboot, gebaut aus zwei ehemaligen<br />

Motorschleppern, wurden die Schwerlast -<br />

flöße zunächst von zwei längsseits gekop -<br />

pelten niederländischen Partikulier-Motor -<br />

schleppern geschoben.<br />

Die erfolgreich verlaufenden Fahrten führten<br />

dazu, dass in der Folgezeit bei mehreren<br />

Rhein reedereien <strong>und</strong> Partikulieren eine Reihe<br />

von Motorschleppern zu Schubbooten um -<br />

gebaut <strong>und</strong> Schleppkähne mit Schubschultern<br />

versehen wurden. In den 60er Jahren kam es<br />

zu einer starken Zunahme der Schubver -<br />

bände. Den Schubbooten der ersten Gene -<br />

ration folgten Mitte der 60er Jahre die<br />

Schubboote der zweiten Generation, bei<br />

denen neben der Erhöhung der Verkehrs -<br />

sicherheit auch der Gestaltung des Arbeits -

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