2015 November / Lebenshilfe Freising / Tausendfüßler-Magazin

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Der Geehrte Alfred Mayer (2.v.l.) unter seinen Laudatoren: Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger, Monika Haslberger, 1. Vorsitzende der Lebenshilfe Freising e.V., Klaus Meyer, Stellvertretender Vorsitzender des Lebenshilfe- Landesverbands Bayern sowie Wilfried Mück, Geschäftsführer der Freien Wohlfahrtspflege Bayern Ehrung für Alfred Mayer Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger verlieh Ehrenamtsnachweise EINFACHE SPRACHE Herr Alfred Mayer ist geehrt worden. Er kümmert sich schon seit vielen Jahren um die Gruppe Sport-Freunde. Die Sport-Freunde bieten Sport an für Menschen mit Behinderung in der Werkstatt Freising. Herr Mayer leitet hier Sport-Übungen. Und er organisiert sehr viel. Zum Dank dafür hat er in München eine Auszeichnung bekommen. Bei einem Festakt am 13. Oktober 2015 im Bayerischen Sozialministerium in München zeichnete Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger 14 ehrenamtlich Engagierte aus, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen für ihre Mitmenschen einsetzen. „In Bayern engagiert sich jeder Dritte, also rund 3,8 Millionen Menschen, ehrenamtlich. Dieser enorme gesellschaftliche Zusammenhalt macht unsere bayerische Heimat lebens- und liebenswert. Die letzten Wochen haben am Beispiel der Hilfe für Flüchtlinge wieder einmal gezeigt, wie schnell und professionell Bayerns Bürgerinnen und Bürger anpacken, wenn ihre Hilfe gebraucht wird. Das ist nicht selbstverständlich. Daher gebührt allen, die sich in unterschiedlichsten Bereichen für ihre Mitmenschen einsetzen, unser Dank und unsere Anerkennung“, so der Staatssekretär. Auch Wilfried Mück, Geschäftsführer der Freien Wohlfahrtspflege Bayern und Verwaltungsdirektor des Landes-Caritasverbands, würdigte die große Engagementbereitschaft in Bayern. Als Anerkennung übergab er stellvertretend für alle Träger des Ehrenamtsnachweises ein kleines Präsent an die Ehrenamtlichen. Von der Lebenshilfe Freising wurde Herr Alfred Mayer mit dem Ehrenamtsnachweis ausgezeichnet. Er wurde 1943 geboren. Als Vater einer Tochter mit einer Behinderung hatte er relativ früh Kontakt zur Lebenshilfe Freising e.V. Im Jahr 1985 trat er dem Verein Sportfreunde Freising e.V. bei. Von 1990 bis zur Auflösung des Vereins 2007 war Herr Mayer zweiter Vorsitzender. In dieser Funktion hat er das gesamte operative Geschäft organisiert und geleitet. Darüber hinaus hat er, ab dem Beginn seiner Mitgliedschaft, regelmäßig Sportstunden gegeben, Freizeitfahrten organisiert und begleitet, Teilnahmen an 16 // SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING
Special Olympics Meisterschaften etc. organisiert und als Übungsleiter durchgeführt und begleitet. Dazu hat Herr Mayer ungezählte Stunden mit der Abrechnung mit den Krankenkassen verbracht. Und das alles neben seiner Vollzeitbeschäftigung am Flughafen München. Als sich der Verein 2007 auflöste, war es ihm ein besonderes Anliegen, dass die vielfältigen Sportmöglichkeiten erhalten bleiben sollten. Deswegen hat er sich dafür eingesetzt, dass das Programm der Sportfreunde, als arbeitsbegleitendes Angebot, in der Werkstatt für behinderte Menschen Erding und Freising GmbH (jetzt Isar Sempt Werkstätten GmbH), angeboten wurde. Das wurde so umgesetzt. Bis heute ist Herr Mayer eine maßgebliche Stütze der Sportfreunde: Als Übungsleiter, als Begleiter auf Sportfesten, bei den Wettbewerben von Special Olympics und bei der Bewältigung der administrativen Aufgaben der Sportgruppe. Alfred Mayers Antrieb für sein Engagement war nie persönlicher Natur. Sein Focus war dabei immer darauf gerichtet, dass die Menschen mit einer Behinderung an möglichst vielen sportlichen Aktivitäten teilnehmen können. Der Ehrenamtsnachweis Bayern wurde 2009 auf Initiative des Landes-Caritasverbands Bayern und des Bayerischen Landesverbands des Katholischen Deutschen Frauenbundes mit Unterstützung des Bayerischen Sozialministeriums ins Leben gerufen. Zunächst für den sozialen Bereich eingerichtet, kann er mittlerweile auch für andere Tätigkeitsfelder ausgestellt werden. 2011 kamen die großen Engagementbereiche Musik und Sport hinzu, weitere Träger und Themenfelder aus Kultur, Wirtschaft, Umweltarbeit etc. sind dazu eingeladen, den Ehrenamtsnachweis ebenfalls zu nutzen. Rund 8000 Freiwillige haben bisher den Ehrenamtsnachweis Bayern erhalten. Wie geht’s voran mit der Inklusion? Gesprächsforum mit der Bundesbehindertenbeauftragten Verena Bentele Am 15. Juli 2015 besuchte Verena Bentele, die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, die Lebenshilfe Freising. In einem Gesprächsforum diskutierte Sie mit Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe Freising. Die Bundesrepublik Deutschland hat 2009 die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert. 2011 wurde dazu einen Aktionsplan zu deren Umsetzung verabschiedet. Aktuell wird auf Bundesebene das neue Bundesteilhabegesetz diskutiert, mit dem die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung weiter verbessert werden soll. Aktuell stellen sich dazu die Fragen: Wie gestaltet sich die Umsetzung der UN-Konvention konkret? Wie sieht die aktuelle Lebenssituation von Menschen mit geistiger Behinderung im Landkreis Freising aus? Wo stehen wir hier auf dem Weg zur Inklusion? Auf Initiative von MdB Ewald Schurer konnte die Lebenshilfe Freising für dieses Thema die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele gewinnen, um mit den Mitgliedern des neuen Rats für behinderte Menschen der Lebenshilfe Freising und mit wichtigen Akteuren aus der Region dazu ins Gespräch zu kommen. Nach einem informellen Willkommens-Kaffee im Garten der Integrativen Wohnanlage in Freising fand das Gesprächsforum in der Aula des Bildungszentrums Gartenstraße statt. Den inneren Gesprächskreis mit EINFACHE SPRACHE Am 15. Juli kam Frau Verena Bentele zur Lebenshilfe nach Freising. Sie ist Bundes-Behinderten- Beauftragte. Das schwierige Wort bedeutet: Frau Bentele hat von der Bundes-Regierung einen Auftrag bekommen. Sie soll sich besonders um Menschen mit Behinderung in Deutschland kümmern. In Freising hat sie mit den Mitgliedern des Rats behinderter Menschen gesprochen: Wo gibt es heute überall Probleme für Menschen mit Behinderung? Am Arbeitsplatz, wenn man eine Wohnung sucht, wenn der Arzt zu schwierige Wörter verwendet, wenn man mit dem Bus fährt oder wenn man einen Freund hat, den die Eltern nicht mögen. Experten von der Lebenshilfe, von der Stadt Freising oder von Ämtern haben Antworten gegeben. Aber nicht überall hat man Lösungen gefunden. Aber gut, dass man drüber geredet hat! SO WAR´S – DIE CHRONIK DER LEBENSHILFE FREISING // 17
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