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S PORT<br />
Somalischer Vorhand-Topspin in Pfunds<br />
Tischtennisverein Brightocciput lud Asylwerber zum Schnuppern<br />
Eine vorbildliche Initiative<br />
führte kürzlich der Pfundser<br />
Tischtennisverein „Brightocciput“<br />
durch. Er lud eine Gruppe von<br />
Asylwerbern zum Tischtennis-<br />
Schnuppern ein. Nachdem der<br />
Lebenshilfe Prutz ein Tischtennis-<br />
Tisch zur Verfügung gestellt wurde<br />
und ein Bewohner des Lebenshilfe-<br />
Wohnheims seit Herbst regelmäßig<br />
zum Training kommt, beweist der<br />
Pfundser Tischtennisverein also erneut<br />
großes soziales Engagement.<br />
Von Albert Unterpirker<br />
„Der soziale Geist ist uns wichtig“,<br />
sagt Harald Wilhelm. Es sind keine<br />
leeren Worte, die der Brightocciput-<br />
Obmann von sich gibt. Denn im vergangenen<br />
Sommer stellte der Verein der<br />
Lebenshilfe in Prutz kostenlos einen<br />
Tischtennis-Tisch zur Verfügung. Zudem<br />
trainiert seit der Herbstsaison mit Christian<br />
ein Bewohner des Prutzer Lebenshilfe-Wohnhauses<br />
regelmäßig und mit<br />
großen Fortschritten in Pfunds bei den<br />
Obergrichter Tischtennis-Assen mit. Damit<br />
nicht genug, zeigte der Verein, der<br />
bereits in der zweiten Saison der Mannschaftsmeisterschaft<br />
der Tiroler Gebietsliga<br />
mitspielt, erneut Herz: Kürzlich war<br />
eine kleine Gruppe von Pfundser Asylwerbern<br />
zum Tischtennis-Schnuppern<br />
in die Halle der Hauptschule eingeladen,<br />
wo zweimal pro Woche hart trainiert<br />
wird und auch die spannenden Meisterschaftsspiele<br />
der Gebietsliga stattfinden.<br />
Und mancher konnte dabei seinen Augen<br />
nicht trauen! Ibrahim etwa, ein aus<br />
Somalia stammender Asylwerber, bot<br />
schon beim ersten Training eine ganz<br />
tolle Technik und erspielte bei zwei<br />
Matches im Einzel und im Doppel mit<br />
gefühlvollem Vorhand-Topspin umjubelte<br />
Punkte. Freilich ging es an diesem<br />
Abend aber nicht nur um das Sportliche,<br />
sondern auch um das Menschliche.<br />
WERTVOLL. „Das ist eine sehr wertvolle<br />
Arbeit, die der Verein da leistet“,<br />
lobt Daniel Thöni das Engagement.<br />
„Man merkt derzeit, wie im Dorf die<br />
Integration gelebt wird, und durch den<br />
Sport kann diese erleichtert werden“,<br />
fügt der Sport- und Jugendreferent der<br />
Gemeinde an. Ohnehin habe man in<br />
Pfunds ein gutes Vereinsleben, mittler-<br />
Armin erklärt Hisham die Rückhand.<br />
weile sind manche Asylwerber auch in<br />
anderen Vereinen – wie beim Fußball<br />
– eingebunden. Auch das Jugendzentrum<br />
Pfunds engagiert sich vorbildlich<br />
in dieser Sache. So wird der Jugendraum<br />
von Ayslwerbern regelmäßig besucht,<br />
und man spielt zum Beispiel gemeinsam<br />
mit den dortigen Jugendlichen eine Partie<br />
Tischfussball – oder junge Pfundser<br />
besuchen das Flüchtlingsheim. „Begeg-<br />
Bike Transalp 2016<br />
(dgh) Die Bike Transalp 2016 findet<br />
von 17. bis 23. Juli statt. Die Route<br />
führt über 519,51 km und 17 751 Höhenmeter<br />
quer über den Alpenhauptkamm,<br />
gestartet wird in Imst. „Dass<br />
wir Imst als Startort gewählt haben, ist<br />
letztlich unserem Auftrag geschuldet,<br />
die Strecke der Bike Transalp nicht<br />
Über das soziale Engagement beim Pfundser Tischtennisverein „Brightocciput“ freuen sich Trainer Christian, die Spieler Thomas,<br />
Stefan und Armin, Obmann und Spieler Harald Wilhelm, die Kinder Aaron, Tristan und Christoph, Elham (Afghanistan),<br />
Ramiz (ein Sportlehrer) mit zwei seiner drei Kinder Arjan und Aghiad (Syrien), Hisham (ein Ingenieur, Syrien) und Ibrahim<br />
(Somalia) sowie Astrid Wachter und Daniel Thöni. Verhindert waren Benjamin (beruflich) und Markus (verletzt).<br />
langweilig werden zu lassen und immer<br />
wieder mit neuen Ideen für Spannung<br />
zu sorgen“, erklärt Renndirektor Marc<br />
Schneider. Die Route führt nach Nauders,<br />
von dort nach Scuol. Am 8. Dezember<br />
ab 12 Uhr startet das offizielle<br />
Anmeldeverfahren auf online-registration.de.<br />
Verblüffte mit einer guten Topspin-Technik:<br />
Ibrahim.<br />
RS-Fotos: Unterpirker<br />
nung ist gut, weil dadurch Vorurteile<br />
ausgeräumt werden“, sagt Astrid Wachter.<br />
Die JUZ-Leiterin berichtet weiter,<br />
dass die Jugendlichen mittlerweile offen<br />
und neugierig seien, und sie sieht im<br />
Tischtennis-Schnuppern einen „weiteren<br />
wichtigen Schritt zur Integration“. Währenddessen<br />
wird hinter Wachter fleißig<br />
trainiert. Ibrahim und seine Freunde<br />
hängen sich voll rein, und die kleine Aghiad<br />
sammelt die Bälle auf.<br />
100 PROZENT. Für den Obmann<br />
– und damit den gesamten Verein, der<br />
zuletzt wieder Tischtennis-Interessierte<br />
und Mitglieder gewinnen konnte –<br />
kommt die beste Meldung aber zum<br />
Schluss. Ob Ibrahim, der sich in seiner<br />
Jean bereits nassgeschwitzt hat, nun vielleicht<br />
öfters kommt? „Nein, nicht vielleicht:<br />
Ich komme zu 100 Prozent! Ich<br />
liebe Tischtennis“, erklärt der Somalier<br />
in schon ziemlich gutem Deutsch. Nach-<br />
Christian von der Lebenshilfe Prutz<br />
macht tolle Fortschritte. „Yeah!!“<br />
her meint Harald Wilhelm: „Wenn nur<br />
einer bleiben würde, der regelmäßig zum<br />
Training kommt, wäre das das höchste<br />
der Gefühle.“ Die Aussage von Ibrahim<br />
mitgeteilt, leuchten die Augen des Vereinsbosses,<br />
der auch im Vorstand des<br />
Tiroler Tischtennisverbandes ist: „Ein<br />
Hammer!“<br />
Freestyle-Referent Wolf<br />
Christoph Wolf (SC Arlberg)<br />
wurde als neuer Freestyle-Referent<br />
des TSV kooptiert, nachdem Christian<br />
Rijavec als sportlicher Leiter<br />
Freestyle zum ÖSV gewechselt ist.<br />
Diesen Winter steht den Freestylern<br />
eine spannende Zeit mit vielen<br />
Wettkämpfen bevor wie u. a. eine<br />
integrierte Tirol-Tour, teilt der Tiroler<br />
Skiverband mit.<br />
RUNDSCHAU Seite 52 9./10. Dezember 2015