Kolpingmagazin 01-02 2015
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Zoltan Tordai berät Arbeitsmigranten<br />
in Sögel und Umgebung.<br />
Osnabrück<br />
Beratung für Arbeitsmigranten<br />
Europabüro Sögel: Einmalig in Niedersachsen<br />
Das Kolping-Europabüro in Sögel gilt als<br />
die erste Beratungsstelle für Arbeitsmigranten<br />
in Niedersachsen. Es wurde vor einem<br />
Jahr eröffnet und verzeichnet eine steigende<br />
Nachfrage. 566 Personen nutzten es in diesem<br />
Zeitraum.<br />
Die Beratung betrifft alle Lebenslagen:<br />
Behörden-, Inkasso-, Wohnungs-, (Kranken-)<br />
Versicherungs-, Eltern-Kindergarten-Schule-<br />
und Arzt-Patienten-Angelegenheiten<br />
sowie in Fällen des Arbeitsverhältnisses<br />
Bescheinigungen, Lohnabrechnungen<br />
und Tarif- bzw. Arbeitsvertragsbestimmungen.<br />
Probleme bereiten zum Beispiel häufige<br />
Ummeldungen des Wohnortes.<br />
Die Gesprächsführung in ungarischer<br />
und rumänischer Sorache ist durch den<br />
Mitarbeiter Zoltan Tordai – in Mutterschutzvertretung<br />
von Magdalena Kazamerne-Tordai<br />
– vor Ort gewährleistet. Das<br />
führt zu einer erfolgreichen Vertrauensbasis,<br />
um Missstände aufzudecken und Lösungen<br />
für die zugewanderten Arbeitskräfte<br />
und deren Familien zu organisieren.<br />
Unterstützt werden sie zum Beispiel bei<br />
Behördengängen oder Arztbesuchen, bei<br />
Angelegenheiten ihrer Familie in der Schule<br />
oder im Kindergarten, aber auch in den<br />
Bereichen Lohnabrechnung und Arbeitsbzw.<br />
Werkvertrag.<br />
Da die Arbeitsmigranten oftmals mit der<br />
deutschen Sprache Probleme haben, gehört<br />
es zum Angebot des Europabüros, die<br />
Beratung möglichst in der jeweiligen Landessprache<br />
des Betroffenen zu organisieren.<br />
Knapp die Hälfte der über 1 700 Beratungskontakte<br />
wurde von Rumänen in Anspruch<br />
genommen, mehr als ein Drittel<br />
waren Ungarn. Weit dahinter folgen Polen.<br />
Finanziert wird die Arbeit des Europabüros<br />
über eine freiwillige Abgabenpauschale,<br />
die von den Werkvertragsunternehmen pro<br />
Arbeiter gezahlt wird. Um dem wachsenden<br />
Bedarf entsprechen zu können, hat das Kolpingwerk<br />
beim niedersächsischen Ministerium<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr<br />
einen Förderantrag gestellt.<br />
Weiterhin werden in den Räumen des<br />
Kolping-Bildungswerkes in Sögel Sprachkurse<br />
für Arbeitsmigranten angeboten.<br />
Diese Kurse finden zu den arbeitsfreien<br />
Zeiten an den Wochenenden statt und sind<br />
immer ausgebucht.<br />
Kolping-Bundesvorsitzender Thomas Dörflinger besuchte das Europabüro in Sögel. Im Bild gemeinsam<br />
mit Politikern und Repräsentanten der Kolpingsfamilie Sögel.<br />
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